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Alt 23.09.2011, 11:33   #1  
Detlef Lorenz
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gold01 Dailys & Sundays

Während meines letzten Urlaubes in Florida war ich zwar in keinem einzigen Comicshop und habe auch nicht in den CGN reingeschaut - wow! Gelegentlich habe ich dafür die Comicbeilagen der Tages- und Sonntagszeitungen studiert. Beide Kategorien sind noch immer prall gefüllt mit Zeitungsstrips, aber, wer hätte das nicht schon längst vermutet, es handelt sich fast ausschließlich um Comics im ursprünglichen Sinne, nämlich um komische.

Als erste liste ich jetzt einfach mal in der Reihenfolge ihres Abdruckes die Dailys vom 5. September aus der Naples Daily News auf und soweit erkennbar gebe ich auch die Internetaustritte der Strips für Interessenten bekannt. In der Regel kommt man natürlich über eine einfache Namenseingabe auch an den Strip heran, aber mit der echten Homepage kommt man schneller weiter:

Baby Blues von Kirkman und Scott / www.babyblues.com

Beetle Bailey von den Walkers Greg und Mort

Blondie von Young und Marshall / www.Blondie.com

The Born Looser von Sanson /www.gocomics.com/the-born-looser

Tundra von Carpender / www.tundracomics.com

Classic Peanuts von Schulz (die heißen jetzt tatsächlich so, was auch kein
Wunder ist, denn, soweit ich weiß, werden keine neuen mehr produziert) /www.snoopy.com

Dilbert von Adams / www.dilbert.com

Doonesbury von Trudeau / www.doonesbury.com

For better or for worse von Lynn / www.fborfw.com

Frank and Ernest von Thaves

Garfield von Davis / www.facebook.com/garfield

Get Fuzzy von Conley / www.gocomics.com/getfuzzy

Grand Avenue von Breen und Thomson / www.gocomics.com/grand-avenue

Hagar the Horrible von Ch. Browne

Hi and Lois von Browne

Jump Start von Armstrong / www.gocomics.com/jump-start

Mallard Fillmore von Tinsley

Mary Worth von Moy und Giella / www.gocomics.com/mary-worth

Nancy von Gilchrist und Gilchrist / www.gocomics.com/nancy

Pickles von Crane

Piranha Club von Gralf

Sally Forth von MacIntosh und Marciuliano (nicht zu verwechseln mit dem Strip von Wally Wood, davon ist dieser hier meilenweit entfernt)

Zits von Scott und Borgman

Daneben gibt es auf den Comicseiten (Drei!) noch eine Reihe von Cartoons:

Dennis the Menace von Hamilton / www.dennisthemenace.com/

Kit ´n´ Carlyle von Wright / www.gocomics.com/

Lockhorns von Hoest und Rainer / www.thelockhorns.com

The Dinette Set von Larson / www.cocomics.com/the-dinette-set

Brevity von Guy und Odd / www.facebook.com/brevitycomic

Family Circus von Jeff und Keane / www.familycircus.com

Close to home McPhearson

Hazel von Key (d. i. nicht die gleichnamige Hexe, sondern ein Familienstrip)

Herman von Unger

Moderatly Confused von Stahler / www.uclick.com

Insgesamt also eine ganze Menge Spaß und das in einer Provinzzeitung – gut, Naples ist eine rapide wachsende Kreisstadt und wuchert an der Südwestküste von Florida mit allen anderen Orten und Städten langsam zusammen. Eigentlich fährt man, wenn man die Everglades auf dem Tamiami Trail oder auf der Alligator Alley von Ost nach West durchquert hat, entlang eines Küstenstreifens von gut einhundert Kilometern nur noch durch bebautes Gebiet¸ die gesamte Golfküste entlang.

Viele der Strips sind im deutschsprachigen Raum gut bekannt und laufen nicht nur in den USA, sondern auch in Europa teilweise seit Jahrzehnten.
Auffällig war für mich auch, dass die Strips in alphabetischer Reihenfolge ihrer Titel abgedruckt sind.

To be continued … und zwar mit den Sundays vom 11. September!

Geändert von Detlef Lorenz (23.09.2011 um 14:19 Uhr)
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Alt 23.09.2011, 12:51   #2  
Schlimme
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Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
Doonesbury von Prudeau / www.doonesbury.com
So prüde ist Garry Trudeau nicht.
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Alt 23.09.2011, 13:12   #3  
underduck
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Ich hatte mit Meister Lorenz besprochen, ob wir hier im öffentlichen CGN die Strips abbilden können, da wir ja auch gerne etwas anschauen. Wir haben uns aus rechtlichen Gründen aber dazu entschieden, die Seiten zu verlinken.

Stellt also bitte keine Bilder ein, wenn ihr die Rechte dazu nicht besitzt.
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Alt 23.09.2011, 14:21   #4  
Detlef Lorenz
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Zitat von Schlimme Beitrag anzeigen
So prüde ist Garry Trudeau nicht.
Okay, der Tipfelder hat mal wieder zugeschlagen - habe ich verbessert, danke
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Alt 26.09.2011, 10:43   #5  
Detlef Lorenz
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Natürlich ist es doof über Comics zu schreiben und keine Abbildungen zu bringen – deshalb habe ich auch die Internetadressen zu den Daily-Titeln verlinkt– aber um jedwede Schwierigkeiten zu umgehen, haben wir (Lothar und ich) uns entschlossen hier darauf zu verzichten. Selbstverständlich werde ich in anderen Rubriken auf Bildbeispiele nicht verzichten. Bevor ich nun zur Auflistung der Sonntags-Comic-Seiten komme, noch ein Wort zu den Zeitungscomics in den USA generell. Wenn hier weder bekannte Serien wie Prinz Eisenherz, Tarzan, oder Phantom - um nur diese zu nennen - genannt werden, heißt das nicht, dass diese in den amerikanischen Zeitungen gänzlich fehlen: ich gebe hier nur die aktuellen Titel einer Zeitung aus dem Südwesten Floridas bekannt. In früheren Jahren habe ich o. g. Comics in US-Zeitungen durchaus gesehen, aber ihr Verbreitungsgrad ist doch stark geschrumpft. Momentan scheint das Pendel halt mehr zu den Funnys auszuschlagen, oder es gibt eine Intelektuelle Tendenz weg von den realistischen Reihen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Auflage einer Zeitung beim Abdruck von mehreren realistischen und dazu noch abenteuerlichen Serien sinken würde; aber das ist nur meine Meinung.

Bei der folgenden Auflistung der Sundays verzichte ich auf die Links, es sind schließlich weitgehend identische Serien zu den Dailys.

Naples Daily News, vom Sonntag dem 11. September (und trotz des Wortes Daily war es die Sonntagsausgabe):

Classic Peanuts, von Schulz

Blondie, von Young & Marshall (hier sehen wir auf einem großen Bild das gesamte Personal des Strips mit ergriffenen Gesichtern im Vorgarten der Bumstedts vor einem Fahnenmast mit der gehissten amerikanischen Flagge versammelt. Die zivilen Protagonisten haben die linke Hand auf dem Herzen, außer Blondie, die hält ihre Hände vor der Brust verschränkt. Die Staatsbediensteten, der Briefträger, der Polizist, der Feuerwehrmann und auch der Dinerkoch salutieren; nur Daisy scheint sich einen zu grinsen – und ich hoffe, ich habe ihren Gesichtsausdruck nicht falsch interpretiert). Im Panel steht: “Never forgot …“ und unter der Bild: “September 11, 2001“.

Zitz, von Scott und Borgman (auch hier wird in einem großen Bild Bezug auf den 11. September genommen. Die Familie umarmt sich und der Sprechblasentext lautet: “Seriously… do we have to do this every September 11th?“.

Get Fuzzy, von conley

Garfield, von Davis

Pickles, von Crane

Marmeduke, von Anderson, Brad & Paul

BC, von Mastroianni und Hart

Grand Avenue, von Breen und Thopson (ebenfalls ein Bezug zum 11. September).

Dilbert, von Adams

For better or for worse, von Johnston

Born Looser, von Sansom, Chip & Art

Doonesbury, von Trudeau (diesmal nicht von Prudeau).

The Lockhorns, von Hoest und Rainer

Wizard of Oz, von Parker und Hart

Beatle Bailey, von Walker, Greg & Mort (starker Bezug zum 11. September. Man sieht in einem Panel die Twin Towers brennen und die Porträts aller Mitwirkenden um das Bild herum, mit Tänen in den Augen).

Mailard Fillmore, von Tinsley (ebenfalls der 11. September und auch hier sieht man die brennenden Türme).

Dennis the Menace, von Ketcham (nicht direkt der 11. September, aber die Kinder machen eine Parade zum „National Day of Service and Remembrance“ und Dennis führt sie an, auf dem Kopf einen Feuerwehrhelm).

Jump Start, von Armstrong

Ziggy, von Wilson

Piranha Club, von BoGrace

Mary Worth, von Moy & Giella

Hi and Lois, von Walker, Brian & Greg (der 11. September steht auch hier im Mittelpunkt. Die beiden Schlussätze von Hi and Lois lauten:“Hats off to our Heros“ und „And remember to Volunteer“ und die ganze Familie schwenkt diverse Hüte der Feuerwehr, Polizei, Army, Rotes Kreuz).

Sally Forth, von Marciuliano

Nancy, Gilchrist (der zehnte Jahrestag ist auch hier der Mittelpunkt mittels einer Mail an alle Amerikaner zu den Ereignissen und seinen Auswirkungen auf die Gesellschaft).

Tundra, von Carpenter

Hagar the Horrible, von Browne (nicht direkt ein Bezug, aber Hägar erklärt Hamlet was ein Held ist und das man sich ihnen erinnern soll).

Die vorstehenden Titel sind im Gegensatz zu den Tagesstrips nicht in alphabetischer Reihenfolge wiedergegeben. Wie von mir hier aufgezählt sind sie auf der Comic-Beilage gedruckt.

Fazit: Comics sind wieder „komisch“ geworden, jedenfalls in den Zeitungen. Funnys als Comic-Books dagegen sind kaum noch vorhanden. Zur sich veränderten Comiclandschaft passt ein Erlebnis in einer Buchhandlung in Naples. Ich wusste, dass Barnes and Nobles, ein Kettengeschäft, auch eine Comciabteilung hat, normalerweise. Diese suchte ich anhand der Beschriftungen der einzelnen Buchreihen. Comics fand ich nicht mehr, dafür … Grafic Novels und was beinhaltete diese Abteilung: Spider Man, Fantastische Vier, Hulk, Thor, usw. und alles in Soft- und Hardcover. An Funnys kann ich mich nicht erinnern, es gab sie wohl nicht.

Grafic Novels scheinen in den Buchhandlungen Comics als Gattungsbegriff abgelöst zu haben. Unabhängig vom Inhalt, von den Stoffen, Titeln und den Aufmachungen. Wenn sie „drüben“ damit leben können und vielleicht sogar das Comic-Book, das in den USA in der – ich wiederhole mich gerne - intelektuellen Akzeptanz immer unter den Zeitungs-Comics stand, auf ein gleichberechtigteres Niveau heben, warum nicht.
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Alt 26.09.2011, 14:06   #6  
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz
Abteilung: Spider Man, Fantastische Vier, Hulk, Thor, usw. und alles in Soft- und Hardcover. An Funnys kann ich mich nicht erinnern, es gab sie wohl nicht.
2008 waren in Phili noch die Peanuts und sogar Asterix zu finden

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Alt 26.09.2011, 14:35   #7  
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
Dennis the Menace, von Ketcham (nicht direkt der 11. September, aber die Kinder machen eine Parade zum „National Day of Service and Remembrance“ und Dennis führt sie an, auf dem Kopf einen Feuerwehrhelm).
Abbildung in einer Schweizer Zeitung:
http://bazonline.ch/kultur/diverses/...story/20127396

Hier eine dpa-Meldung über die Aktion von King Features am 9. September 2011:
http://www.schwaebische.de/journal/k...d,5126309.html
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Alt 26.09.2011, 22:46   #8  
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Hey,

wo ist "Prince Valiant"?

Gibt's den denn etwa nicht mehr?
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Alt 26.09.2011, 23:27   #9  
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Nicht in der "Naples Daily News".

Sonst schon. (Kann man gut in den letzten Carlsen-Alben verfolgen.)
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Alt 27.09.2011, 14:36   #10  
FrankDrake
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Wenn in der deutschen Sonntagszeitung ein paar gescheite Comics drin wären, dann dürfte so eine Ausgabe, wie in den Staaten, auch mal 1,3 kg wiegen.

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Alt 27.09.2011, 14:41   #11  
underduck
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Bis zu 1,3 kg für eine Tageszeitung?
Umweltfreundlich auf holzfreiem Papier, oder wie machen die Amis das?
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Alt 27.09.2011, 14:46   #12  
FrankDrake
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War damals eine Zeitung aus Charlotte, NC, natürlich mit der ganzen Werbung. Ich hatte die aus Jux mal gewogen, rein von Gefühl ist die Sonntagsausgabe der NY Times noch schwerer.

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Alt 28.09.2011, 10:34   #13  
Detlef Lorenz
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Ich hatte mal gegogelt, aber keine Angaben zu den Zeitungen gefunden, die Prince Valiant noch abdrucken. Bei King Features war dazu nichts zu sehen, die Webseite von Gianni brachte auch nichts und die diversen Fanseiten erst recht nicht.
Vielleicht bin ich aber auch nur nicht geschickt genug im Finden von Angaben.

Aber mal ein anderes "Problem" zum Thema Prinz Eisenherz, jedenfalls ist es für mich eine Frage, die aber womöglich ganz woanders und zu anderen Zeiten schon längst beantwortet worden ist? Ist es eigentlich bekannt, wer Valiant bei uns in Eisenherz umgetauft hat und wiso "Eisenherz" -

In der Vorkriegsausgabe vom "Papagei" hies er ja noch Prinz Waldemar (das war allerdings Prinz Arn), dann Arn und irgendwann Thorst, als die Redakteure vom Verschwinden des eigentlichen Prinzen Arn überrascht wurden. Sie hatten Prince Valiant schließlich ziemlich zeitgleich mit den Erstveröffentlichungen in den USA übernommen und sich in den blonden recken Arn verguckt, da er ihren Vorstellungen vom germanischen Heldentum eher entsprach, als der schwarzhaarige Valiant.
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Alt 29.09.2011, 00:46   #14  
Detlef Lorenz
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Okay, keine Antwort, dann werde ich mal wild spekulieren:

Vor einigen Wochen las ich meinen ersten Karl-May-Winnetou-Roman und er hat mir gefallen, was soll ich drum herum reden. Es war "Der Sohn des Bärenjägers" und "Der Geist des Llano Estacado", beide zusammengefaßt in einem Reprintbuch und zwar in der ungekürzten Ausgabe von 1890.

Und was hat das mit Prinz Valiant zu tun

Im 4. Kapitel kam ein Indianer vor, den Karl May in der deutschen Übersetzung "Eisenherz" genannt hatte!

Könnte da nicht ein Redakteur in der Illustrierten Woche Anfang der fünfziger Jahre diesen Namen im Hinterkopf gehabt haben - ernsthaft ...
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Alt 30.09.2011, 11:26   #15  
Detlef Lorenz
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Okay, meine verzwirbelten Gedanken betreffs "Eisenherz´" deutscher Namensgebung scheint so verblüfft zu haben, dass es keinen Widerspruch, allerdings auch keine Zustimmung zu geben scheint

Im "Marvel-Forum" fragte GNehm nach dem ersten deutschen Comicalbum und ich bot eine Antwort an. Vielleicht paßt meine Meinung besser hier her, weil sie auch mit Prinz Eisenherz zu tun hat und deshalb habe ich sie einkopiert:


Zitat von G.Nem.
War der FF-Filmbuch-Winnetou-Band von Neugebauer wirklich das erste deutsche Comicalbum? Ich hab irgendwo ganz dunkel im Hinterkopf, dass das ein weitverbreiteter Irrtum wäre?! Aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern was dann tatsächlich das erste deutsche Album wäre ...

Antwort von mir:
Prinz Eisenherz, Badischer Verlag, 1951 - 1968

Tim der pfiffige Reporter, Casterman, 1952 - 1963

Zeichenfilmbuch (Winnetou), Europress, 1963

Also zeitlich über ein Jahrzehnt von Eisenherz und Tim entfernt!

Oder ist beim Zeichenfilmbuch eine rein deutsche Produktion gemeint, Zeichner und Verlag hierzulande. Wobei dann die Frage auftaucht, ob Walter Neugebauer zu diesem Zeitpunkt schon deutscher Staatsbürger war und außerdem hat er doch wohl die ersten Seiten noch in Jugoslawien gezeichnet?
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Alt 30.09.2011, 12:02   #16  
Xury
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Also, ich lese hier schon mit. Nur, damit du nicht denkst, dass Dich alle ignorieren...

Zu "Eisenherz". Auch mir ist - als Kind - die Namensgleichheit aufgefallen. Gut möglich, dass sich ein Redakteur dadurch hat inspirieren lassen, zumal die Karl-May-Bücher in jenen Tagen einen ungleich höheren Stellenwert hatten als heutzutage. Und der Erfolg hat jenem anonymen Redakteur ja Recht gegeben. Der Name hat sich in Deutschland durchgesetzt, wurde für zwei Verfilmungen genutzt und bei Veröffentlichungen in rund einem Dutzend Verlagen nie mehr geändert. Da haben andere Comic-Helden viel mehr über sich ergehen lassen müssen.

Übrigens kann ich nur die anderen sechs May-Romane, die er ausdrücklich für die Jugend geschrieben hat, empfehlen, im Gegensatz zu den Reiseerzählungen, die sehr langatmig und von der typischen "May-Besserwisserei" geprägt sind. Mein Tipp: "Der Schatz im Silbersee".

Zum ersten deutschen Album: Warum die beiden anderen Beispiele, die formal ganz ohne Frage vom Typ her Alben sind, nicht Erwähnung finden, ist ziemlich rätselhaft. Ich vermute mal, das könnte vielleicht damit zu tun haben, dass beide zum Zeitpunkt ihres Erscheinens nicht als typische Comics wahrgenommen wurden. Tim wurde lange Zeit (auch von Carlsen noch) als Kinderbuch vermarktet, war auch an andere Vertriebswege gebunden. Und Eisenherz ist ja nun auch schon auf den ersten Blick ganz anders als das, was Käufer damals am Kiosk vorfanden.

Die Einteilung in Heft (Großband) und Album ist ja auch eher eine (ungenaue) produktionstechnische und führt sehr schnell an Grenzen, denn inhaltlich bestehen zwischen Jerry Spring und Buck Danny als Heft oder Album nur unwesentliche Unterschiede.

Die Aussage, das "Zeichenfilmbuch" sei das erste deutsche Album gewesen (und Kauka habe somit als "Vorausahner eines Trends" agiert), halte ich für Unfug. Das "Experiment" hatte für den Verlag wohl auch keinen durchschlagenden Erfolg. Der Verdienst, das Format systematisch für Deutschland etabliert zu haben, fällt eher Ehapa (Pressegrosso) und Carlsen (später im Buchhandel) zu.
Xury ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2011, 12:11   #17  
FrankDrake
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Zitat:
Zitat von Xury Beitrag anzeigen
Die Einteilung in Heft (Großband) und Album ist ja auch eher eine (ungenaue) produktionstechnische und führt sehr schnell an Grenzen, denn inhaltlich bestehen zwischen Jerry Spring und Buck Danny als Heft oder Album nur unwesentliche Unterschiede.

Ich lese hier auch mit.

Thomas, wie soll das Format einer Publikation etwas über den Inhalt sagen? Es ist doch völlig egal ob das eine geklammert und das eine geklebt war und sollte halt den Eindruck einer höherwertigen Produktion vermitteln.

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FrankDrake ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2011, 12:23   #18  
Hinnerk
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Zitat:
Zitat von Xury Beitrag anzeigen
Die Aussage, das "Zeichenfilmbuch" sei das erste deutsche Album gewesen (und Kauka habe somit als "Vorausahner eines Trends" agiert), halte ich für Unfug.
Das würde nur mit einigen Zusätzen stimmen: Erstes deutschsprachiges Softcover-Album im heute üblichen DIN A4-ähnlichem Format. Etwas sperriger Titel, aber immerhin ein Titel.
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Alt 30.09.2011, 12:46   #19  
Xury
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@ Frank: Wenn so sehr hervorgehoben wird, dass eine Publikation inmitten von Heften das erste Album war, lese ich da auch eine qualitative Aussage mit heraus. Ich wollte nur aufzeigen, dass Hefte und Alben gar nicht mal unähnlich sein können.

@ Hinnerk: Die Eisenherz-Alben aus dem Badischen waren aber auch Softcover und annähernd A4... Und auf deutsch waren sie auch...
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Alt 30.09.2011, 12:53   #20  
Hinnerk
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Zitat:
Zitat von Xury Beitrag anzeigen
... aus dem Badischen ... Und auf deutsch waren sie auch...
Im Badischen wird deutsch gesprochen?

Ich hatte das Format nicht mehr im Kopf und habs wohl mit Pollischansky durcheinander gewürfelt.
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Alt 04.10.2011, 12:23   #21  
Detlef Lorenz
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Eben wollte ich meine oben aufgelisteten Zeitungsbeilagen wegsortieren, da sah ich zwei Seiten von The Stars and Stripes. Es sind je eine Daily und eine Sunday von 1948 - und nein, da war ich nicht in den USA, da habe ich noch in die Windeln ge...
Vorenthalten wollte ich euch diese Seiten allerdings nicht.

Die Daily-Seite ist vom 25 August (Mittwoch) und enthält:

Li´l Abner, von Al Crane

Loe Palooka, von Ham Fisher

Terry an the Pirates, von George Wunder - steht da jedenfalls

Blondie, von Chic Young - durfte natürlich nicht fehlen

Dick Tracy, von Chester Gould

Steve Canyon, von Milton Caniff

Ein echter Funny (Blondie), zwei Semi-Funnys (Li´l Abner, Loe Palooka) und sonst reale Strips.


Die Sunday Page ist vom 5. September und auch in sw:

Blondie, von Chic Young

The Katzenjammer Kids, von Knerr

Li´l Abner, von Al Capp

Steve Canyon, von Milton Caniff

Hier ist augenscheinlich ein Übergewicht von Funnys, aber da ich die Zeitungen nicht komplett vorliegen habe, könnte es sein, dass Seiten fehlen.

Heute oder morgen mache ich eine neue Rubrik auf, in der es allerdings auch um Comics geht
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Alt 26.10.2011, 21:57   #22  
Overstreet
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Die Geschichte mit dem Indianer "Eisenherz" kannte ich auch. Ich lese sehr gerne Karl-May-Romane, besonders die Western und die, die im arabischen Raum spielen. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn die dussligen Filme aus den 60ern durch neue, aufwendige, an den Romaninhalt heranreichende Produktionen in Vergessenheit gerieten.
Das gleiche gilt für Filme, die an die Burroughs-Bücher so heranreichen, dass man sie wiedererkennt.

Apropos Namensuche: War es nicht so, das Herr Wäscher für seinen Dschungelhelden, den Tarzan-Impostor Tibor einen Namen gesucht hatte und auf Tibor kam? In der Annahme, dass er ihn erfunden hätte, während es ein üblicher Gebrauchsname in Jugoslawien war.

Ich habe im Alter von ungefähr 4-5 Jahren aus der Kirchenbücherei zielgerichtet die Bücher aus dem Badischen Verlag herausgefischt und war von dem Moment an von Eisenherz fasziniert, bis heute.
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Alt 27.10.2011, 00:41   #23  
Detlef Lorenz
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@ Overstreet:
ich hab´ mich mal umgehört und gehört ( ), dass die Constantin sich die Rechte für einen Karl May Film gesichert hat. Es soll wohl auch schon am Drehbuch gearbeitet werden und falls es stimmt, wäre dies eine ganz schöne Überraschung. Das soll nämlich Michael Blake sein, der das Skript "Der mit dem Wolf tanzt" geschrieben hat ... Gedreht werden soll auch in Amerika, also zumindest im richtigen Land.
Lassen wir uns überraschen!

Der Name Tibor kommt eher aus dem ungarischen, aber vielleicht kann uns da Anton weiter helfen. Laut Aussage von Hansrudi Wäscher kam ihm Namensmäßig "Tabor" in den Sinn, aber bevor er den verwendete, hat er festgestellt, diesen Namen gibt es bereits als (italienischen*) Dschungelhelden. Also hat er ihn kurzerhand in "Tibor" umgeändert und das war dann halt ein realer. Allerdings nennt ihn Kerak bei ihrer ersten Begegnung Ti Bor* (Der Hilfsbreite). Ähnlich Tar Zan, was ja Weiße, oder Helle Haut* bedeutet.

*wenn ich das so alles richtig aus dem Stegreif in Erinnerung habe, ohne jetzt nach zu schauen.
Detlef Lorenz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.10.2011, 01:10   #24  
Hinnerk
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
*wenn ich das so alles richtig aus dem Stegreif in Erinnerung habe, ohne jetzt nach zu schauen.
Hast du, dein manganisch ist immer noch sehr gut!
Hinnerk ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.10.2011, 02:31   #25  
amwul
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Standard Prinz Eisenherz

Zitat:
Zitat von Overstreet Beitrag anzeigen
... und war von dem Moment an von Eisenherz fasziniert, bis heute.
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