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Alt 27.09.2014, 02:50   #1  
Lizard_King
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Standard So war das damals - oder wie ich anfing, Marvels zu sammeln.

Aufgrund der vielen Telefonate und der dabei festgestellten Unterschiede mit spideyfan, der c.a. 20 Jahre älter ist als ich, und weil ich einer der jüngeren hier bin, wollte ich Euch mal erzählen, wie es war, als ich anfing Comics zu sammeln:




Comic Zeitreisen

Als ich 1997 angefangen habe, richtig Superhelden-Comics zu sammeln, bin ich trotz meines fast biblischen Alter von 18 Jahren recht wenig mit Comics in Berührung gekommen.

An das erste Comic, an das ich mich richtig erinnere war ein "Lustiges Taschenbuch", damals noch alle zwei Seiten schwarz-weiß. Welche Nummer das genau war, und wie der Inhalt war, kann ich mich leider nicht daran erinnern, aber dafür genau, wie ich dazu kam - ich wurde damals operiert, und mein Papa brachte es mit aus dem Krankenhaus-Zeitschriften Geschäft mit.

Irgendein Onkel beschenkte mich zur gleichen Zeit mit irgendwelchen Superman - Sonderbänden (da kann ich mich an den Ali-Kampf erinnern, sowie an den Parasiten).
Irgendwann fiel mir auch ein Sammelbandtaschenbuch von Condor in die Hände, der Inhalt waren die "Fantastischen Vier" die die von Byrne verfasste Galactus Story mit Frankie Rye zum Inhalt hatte. Dieses Teil habe ich komplett zerlesen, diese Story kam mir richtig besonders vor.(später-viel später las ich die Story wieder: in Condor Taschenbuch 14: Und ja- die Story ist verdammt noch mal etwas besonderes)

Da ich aber damals in einem kleinen Dorf aufgewachsen bin, gab es in den 80ern nicht so viele Superhelden-Comics - zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.*
So habe ich viel Micky Maus, Yps, Asterix, Isnogud und Lucky Luke zum lesen bekommen.*
1989 gab Der Hethke-Verlag zum Filmstart zu Batman Comics heraus, doch nach der dritten Ausgabe hatte unser Kafu diese Hefte nicht mehr bekommen.

1997 schließlich - ich war gerade mit der Realschule fertig und begann meine Lehre, meinte mein damaliger bester Freund, das da was neues von "Marvel" herauskommen soll, und ich sollte mal reinschauen, das könnte mich interessieren. Ich bin dann mal losgezogen - doch statt die beiden Comics zu kaufen, die er eigentlich meinte (nämlich X-Men 1 und Spider-Man 1) lag bei uns im Kafu nur "Die Spinne" 242. Wie lange die da schon rumlag, keine Ahnung; ob sie übrig geblieben ist, ob sie ein Remitent war oder einfach nur ein vereinzeltes Stück des Phasenvertriebes war, lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Da ich aber der festen Meinung war, das es das Heft ist, was mein Kumpel mir empfohlen hatte (denn es war ja kein anderes da) nahm ich es mit. So ist "Die Spinne" 242 das erste Spider-Man Heft, das ich mir kaufte (- die Besonderheit das da die damalige zweite Klonsaga begann, mit dem Herzanfall von Tante May). Und ich war enttäuscht...das Layout des Heftes gefiel mir nicht, die Übersetzungen waren irgendwie krumm...das sollte das Besondere "Neue" sein, von dem Mein Kumpel so voller Begeisterung geredet hat?

Allerdings wies mich mein Kumpel bei einem einem Telefonat, indem ich meine Enttäuschung kundtat darauf hin; dass ich das falsche Heft gekauft hätte.

Wie es der Zufall so wollte; bin ich drei Tage später krank geworden, und ich bin dann auf dem Weg zur Apotheke in den anderen Kaufladen unseres Dorfes-und siehe da-da waren die zwei Hefte. Und nachdem ich die gelesen habe, wollte ich unbedingt wissen; wie es weitergeht.

Was war das für eine Zeit! Auf einmal waren die Heftchen überall: an der Tankstelle; im Zeitschriftenladen, beim Edeka, beim Kafu: Spider-Man, Batman, JLA, Superman, Superman Special, X-Men, Wolverine; Spawn....und ich sammelte ALLES.

Irgendwann in der Zeit habe ich drei Ausgaben von Spider-Man verpasst, und ich versuchte die ziemlich verzweifelt wieder zu bekommen. Schließlich bekam ich den Tipp nach Hanover zu fahren; unter dem Bahnhof wäre ein "Comic-Laden".*
Also nahm ich die zwei Stunden Fahrt mit Bus und Bahn auf mich auf...und wurde schier erschlagen von der Auswahl, die "Comics am Raschplatz" da für mich bereithielt. Es dauerte keine halbe Stunde, und ich war 100 DM ärmer, gefühlte 10 kg Comics reicher und hätte zudem ein Abo abgeschlossen; dass ich meinen geliebten Spider-Man nicht mehr verpasse. Leider gibt es diesen Laden heute nicht mehr.

Eine der schönsten Erinnerungen dieser Anfangsphase, wo ich wirklich jedes Superhelden Comic mitnahm, das ich bekommen konnte, war folgendes Ritual:

Jedes zweite Wochenende im Monat nach Hanover, dort nach Comics am Raschplatz mein Abo holen, unsinnig viel Geld für weitere Comics ausgeben und dann ab nach MC Donalds, wo ich die nächsten Stunden mit Essen, trinken und Lesen verbrachte. Das waren tolle Samstage.

Damals bin ich auch viel auf Flohmärkten unterwegs gewesen, um ältere Comics zu kaufen.
Internet und Ebay gabs ja noch nicht...und man musste schon gut handeln, und wurde oftmals übers Ohr gehauen, weil man die Sammlerpreise nicht kannte. Irgendwann 1998 rum gabs dann zumindest das Comicmagazin "Hit Comics", wo die aktuellen Sammlerpreise der Superhelden drinne standen. Das Magazin kam alle drei Monate heraus, und verschwand dann leider mit dem Comicboom der Neunziger.

Ich wurde meines Wissens nur ein einziges Mal so richtig beschissen und übers Ohr gehauen: und zwar verkaufte mir "Comics am Raschplatz" US Spawn #10 für 50 DM...mit der Begründung, das Heft wäre so teuer, weil es nicht nachgedruckt werden dürfte, und auch in Deutschland nie erscheinen würde.
Das das Heft nur etwa 5 DM, also 2,50 Euro wert war, hab ich dann 2001 erfahren, als ich meine Comics alle verkaufen wollte.
Die Erfahrung hat mir beim erneuten Sammeln 2003 ganz schön geholfen...seitdem habe ich soviel Geld eigentlich nur noch in ausschließlich antiquarische Comics mit stabiler Preisentwicklung gesteckt.

Was ich 1997/1998 bei den ersten Besuchen im Comicshop so faszinierend fand, war die unglaubliche Auswahl. Ungefähr um die Zeit fiel mir das erste mal "Maus" von Art Spiegelmann in die Hände.
Das Comic hatte damals garnicht den guten Ruf, den es heute hatte - ihm haftete etwas "verbotenes" an, lag es doch daran, das wenige Monate vorher irgendeine Staatsanwaltschaft einen Comicladen durchsuchen ließ, und zig Produkte beschlagnahmen ließ, unter anderem halt "Maus" wegen des Covers. Mäuse vor einem Hakenkreuz? Das ging nun ganz und garnicht! Jedenfalls nicht in Deutschland.
Bei unserer kleinen Comic-Clique (mittlerweile waren wir 5-6 Mann) ging sogar das Gerücht rum, das der Comic auf dem Index lag - was natürlich völliger Blödsinn war.
Aber ich musste es deswegen unbedingt haben!!!

Weil dem Comic halt etwas verbotenes und rebellisches anhaftete, bin ich schon recht früh in meiner "Sammlerkarriere" an dieses Meisterwerk geraten- und es gehört heute noch zu meinen Lieblingen.

1998/1999 bin ich dann zur Bundeswehr; was überhaupt nicht mein Fall war. Gott sei Dank bin ich bei den Sanitätern gelandet. Und so wurden die dunklen 10 Monate mit Comiclesen (unter anderem leistete ich mir mit dem kargen Sold ein paar absolute Klassiker: "Marvels" von Feest, "Secret Wars" von Panini, "Der Tag an dem Superman starb", "Kingdom Come" und "Batman - Das erste Jahr" von Carlsen) und "Resident Evil" zocken auf der Playstation erträglich gemacht.
Mein Kumpel war als Zivi bei der Lebenshilfe in Bremen, und hatte sogar eine eigene Wohnung. Dort verbrachte ich die meisten Wochenenden. Und was waren das für Wochenenden: Freitags und Samstag wurde gesumpft, meistens hingen wir vor der Konsole (FF 7 wollten wir unbedingt lösen) oder schauten auf Video "Simpsons" an. Und immer wieder besuche bei der Bremer Comic Mafia.*
Außerdem starb in der Zeit Ben Reilly, und Onslaught suchte das Marvel Universum heim.

Während meiner Bundeswehrzeit entschied ich mich, das ich lieber etwas im sozialen Bereich machen wollte. Da aber die Ausbildung zum Sanitäter in Niedersachsen selber finanziert werden musste, ging ich zunächst ans Fließband, wo ich das erste mal im Leben richtig viel Geld verdiente: Solo, noch bei den Eltern wohnend, und mehr als genug Kohle auf der Tasche - Fazit: die monatlichen Comic-Laden Ausflüge wurden nun zweimonatlich.

Ab April 1999 hatte ich also einen Job am Fließband bei einer Aluminiumfabrik, und die Ausflüge nach Hannover wurden häufiger.
Mittlerweile hatte ich das komplette Dino-Programm sowie das komplette Marvel Deutschland Programm im Abo, zusätzlich Serien wie Gen 13, Witchblade, Darkchylde. Außerdem hatte ich angefangen mir ältere "Spinne" Ausgaben zu besorgen. Eine der ersten Spinne Ausgaben war ein schwarzweiß Heft von "Hit Comics" - mit zwei(!) Geiern auf dem Titelbild. Dieses Heft konnte ich Jahreöang nicht zu ordnen.

Obwohl ich erst zwei Jahre sammelte, war meine kleine Sammlung bereits auf 800 Hefte angewachsen.

Im Sommer 99 gab es noch eine kleine Anekdote: Während meines Grundwehrdienstes 1998 habe ich einen Kameraden kennengelernt, der auch ein wenig Comics las, aber vielmehr das damals noch neue Spiel "Magic The Gathering" zockte, und es mit beibrachte. Stundenlang haben wir uns mit den Karten die Zeit vertrieben. Allerdings wurden wir nach drei Monaten getrennt, da wir in verschiedene Einheiten versetzt worden. Adressen oder Telefonnummern hatten wir nie ausgetauscht.
Im Sommer 99 bin ich aus einer spontanen Laune heraus zur Loveparade gefahren, obwohl das nun absolut nicht meinen Musikgeschmack ist. Allerdings muss man sowas mal gesehen haben! Und unter Einer Million Menschen mitten in einer fremden Stadt traf ich dann den ehemaligen Bundeswehrkameraden wieder - wie klein die Welt doch ist! Heutzutage schreibt man sich hin und wieder über FB. Mittlerweile spielt er aber weder Magic, noch liest er noch Comics.

Mein Comichighlight aus den Jahren 99/00 war auf jeden Fall "From Hell". Dieses Comic lese ich heute auch noch gerne - es ist absolut irre, was Alan Moore auf 600 Seiten erzählt.

1999 war ich dann auch das erste mal beim "Mindener Comicstammtisch" dabei, den Jo84, der Besitzer des Mindener Comicladens "Sprühende Phantasie" organisierte. Dort wurde ich Zeuge, wie Klaus Scherwinsky das Comicprojekt "Koppek" aus der Taufe hob - die drei Ausgaben müsste ich irgendwo noch signiert hier rumliegen- die haben als wenige Comics meinen Sammlungsverkauf 2001 überlebt.

Irgendwann um die Zeit bemerkte man schon langsam, dass es sich etwas tat am Comicmarkt-die erste Euphorie war vergangen, und Serien verschwanden nach und nach. Als erstes erwischte es den Speed-Verlag, dessen Hefte wie Witchblade und Gen 13 aufeinmal vom Markt verschwanden. Nur der Dino-Verlag schien von den Veränderungen nichts zu bemerken: Kräftig schob der Verlag sein Projekt 2000 an, und Heftchentitel wie "Young Justice" erschienen, und der Verlag brachte kräftig Jahrgangsschuber heraus, um den Anschluss an den USA nicht zu verlieren.

Zeit frisst wirklich alles...und mir macht es immer mehr Spass, meine Erinnerungen über unser Hobby mitzuteilen.

Es fasziniert mich immer noch sehr, das es die Superhelden in den 70er/80ern überall gegeben hat. Wenn ich an unser kleines Dorf mit den zwei Einkaufsmöglichkeiten denke, da lag zwar mal ein "Spinne" Heft rum, oder die besagten Batman-Hefte von Hehtke, aber das war es schon von Mitte der 80er bis Mitte der Neunziger.
Umso erstaunlicher war es dann, dass es die Dino und Marvel-Deutschland Hefte später überall gab: bei Edeka und Kafu, selbst an der Esso-Tanke gab es die Dino-Sonderbände.*

Da fällt mir ein: der "Trivial Book Shop" ist mir natürlich ein Begriff-bekam ich doch monatlich diesen gelben kleinen Katalog per Post. Der Besitzer ist leider vor einiger Zeit von uns gegangen.

Wie ich schon erwähnte - der Comic-Boom flaute ab...und zwar kräftig.(und man muss bedenken, auf dem Höhepunkt des Booms war sogar Stan Lee für die Comic Action 1999 angekündigt....Wahnsinn, eigentlich. Leider kam er nicht, und ich musste noch 15 Jahre warten, bevor ich ihn traf). Dann machte der Dino-Verlag - für mich damals völlig überraschend dicht.*

Ein letztes Highlight gabs noch: Ein Leserbrief von mir wurde in "Der erstaunliche Spider-Man #7 abgedruckt - leider zu einer Zeit, wo ich mich mehr und mehr aus dem Hobby zurückzog.

Im Jahr 2000 bezog ich meine Comics ausschließlich über "Comics am Raschplatz". Mittlerweile hatte ich über 1500 Hefte- aber mein Interesse ließ stark nach. Woran es letztendlich lag - Frauen, oder mein Umzug ins Ruhrgebiet...ich hörte langsam auf zu sammeln. Meine letzten Comics waren "Universum X" und die "Crimson" Mini.

Mitte 2001 verkaufte ich fast meine gesamte Sammlung für einen lächerlichen Preis von 25o Euro DM. (Behalten habe ich nur ein paar signierte Hefte, From Hell, Maus und Supermans Tod)*
Und das Thema war für mich abgeschlossen. Dachte ich.


(Teil 2 folgt)

Geändert von Lizard_King (27.09.2014 um 12:11 Uhr)
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Alt 27.09.2014, 08:02   #2  
jakubkurtzberg
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Sehr interessant, danke dafür! Scheinbar gibt es bei jedem so etwas wie 2 Comic-Phasen. Bei mir waren es die 1980er Jahre bis zum Anfang meiner Ausbildung. Meine erste Hauptcomiclesezeit würde ich deshalb auf zwischen 1984 und 1990 datieren. Dann verlagerten sich die Interessen auf Konzerte, Mädels, Parties und Kneipen.

Mangels Barem habe ich immer nur sehr wenige Comics neu gekauft. Die meisten stammten vom Flohmarkt. Eine Sammlung zum Behalten war finanziell auch nicht drin, weshalb ich selbst anfing, im kleinen Rahmen mit Comics und Figuren zu handeln. Natürlich erst, nachdem ich sie gelesen hatte. Ein Lucky Luke-Album von Koralle (Zack) brachte damals 20 DM im Verkauf bei einem Einkaufspreis von 1-2 DM. Spinne Williams kosteten meistens um die 50 Pfennig und konnten für 5 DM gut verkauft werden. Bei den anderen Comics war die Gewinnspanne deutlich geringer.

Piccolo-Hefte sah man meist nur für sauteuer bei irgendwelchen professionellen Händlern. Hit Comics von bsv waren sehr günstig, wobei es von den schwarzweißen Ausgaben weit weniger im Angebot gab als von den farbigen 200er-Nummern. Condor gab es überall, auch Bastei und Fix und Foxi und zu der Zeit neue Micky Mäuse. Gespenster Geschichten Nr. 1 stand mit 2 DM im Comic-Preiskatalog, brachte aber immerhin 5 DM im Verkauf. Gefragt waren auch Ehapas Edelwestern (Blueberry) und Phantastic Comics (Storm).

Die Auflagen waren gigantisch und Comics hatte und las eigentlich jeder. Zumindest Asterix, Tim & Struppi oder die Lustigen Taschenbücher. Viele mochten auch Silberpfeil und Bessy, dazu fand ich aber nie wirklich den Zugang. Ich las u.a. auch Superman/Batman von Ehapa. Wobei ich den oft langweiligen und sterilen Supie von Curt Swan gezeichnet überblätterte und lieber Batman von Jim Aparo und Neal Adams las. Auch wenn ich die Künstler damals noch nicht namentlich kannte. Von DC gefielen mir eh nur Batman, der Rote Blitz und der Grüne Pfeil. Und Grüne Leuchte war als Grüne Laterne bei Williams eindeutig besser. Superboy ging gar nicht, Wundergirl nur zum Teil und die Gerechtigkeitsliga empfand ich mit wenigen Ausnahmen auch als halbgar. Cool waren Bizarro und Mister Mxyzptlk.

Nach dem Lesen habe ich die Gutscheine aus den Comics immer gesammelt an Ehapa geschickt (auch die aus Micky Maus, Donald Duck und den LTBs). Dafür gab es haufenweise Aufkleber, Poster und anderen Schnickschnack, den ich leider nicht mehr besitze. Verkaufen konnte man die Hefte damals auch ohne Schnipps und Supie-Gutscheine.
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Alt 27.09.2014, 08:25   #3  
jakubkurtzberg
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Schon damals war mein Favorit Peter Parker alias die Spinne. Leider waren die Williams-Hefte eine zu gute Einnahmequelle als dass ich sie hätte längere Zeit behalten können. Highlight war der Kauf auf einem Kinderflohmarkt, wo ich seinerzeit eine Nr. 1 für 50 Pfennig erstand. Diese bin ich dann auch relativ schnell wieder losgeworden. Ich glaube jedoch nicht, dass sehr viel mehr als 20 DM dafür über den Tisch gingen. Das war in den 1980ern eine "Schmerzgrenze", da Comics aus der Sicht der Erwachsenen eindeutig als Kinderkram angesehen wurden. Der Nachdruck der ersten Micky Maus (1/1951) von 1985 brachte im Verkauf übrigens immer 10 DM, was schon recht üppig für ein Einzelheft war.

Blöd war eigentlich nur, dass die Comics die ich selbst gerne las, auch bei anderen beliebt waren. Z.B. Phantom von Bastei, Clever & Smart,... Niedrige Nummern davon verkauften sich richtig gut.

Die Sammler achteten noch nicht so auf Zustände und sammelten auch Comics im Allgemeinen und weit weniger spezialisiert als heute. Es ging mehr ums Lesen und Besitzen als darum, Hefte einzutüten und gegen bessere Zustände auszutauschen.

Carlsen gab es auch, aber war auf Flohmärkten eher rar. Da diese Comics im Anschaffungspreis für damalige Verhältnisse schon recht teuer waren. Für gebrauchte Spirou, Tim & Struppi und Co. konnte man deshalb auch locker 5 DM einsacken. Gaston lief schon immer gut, auch die Kiosk-Ausgaben von Semic. Diese wurden zwar zum Teil verramscht, aber 10-12 DM waren immer drin.

Es war eine schöne Zeit mit viel interessantem Lesestoff. Der Knick kam u.a. auch durch das Verbot der Sonntagsflohmärkte in Baden-Württemberg. Samstags waren die Verkäufe einfach schlechter. Irgendwann habe ich dann meine Restbestände veräußert, u.a. auch an das eine oder andere hier aktive Mitglied.

Comic-Phase 2 folgte Ende der 1990er Jahre. Dazu schreibe ich auch noch etwas.
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Alt 27.09.2014, 08:35   #4  
frank1960
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Aus Deinem Beitrag entnehme Ich, dass Comic-Hefte für Dich von Anfang an nur Objekte zum verfuggern waren. Wie alt warst Du damals? Oder missinterpretiere Ich da etwas?!
frank1960 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2014, 09:06   #5  
Peter L. Opmann
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Schönen Gruß an Jo84!

Mit der Fanzine-Szene hattest Du aber nichts zu tun - oder kommt das noch in Teil 2? Für mich war Comics-selber-machen ein entscheidender Faktor, auch beim Comiclesen zu bleiben.

Es fällt schon auf, daß die 90er Jahre trotz Heftchen-Boom nicht mehr an die 70er Jahre herankamen. Kein Bastei mehr, kein Condor, kein Volksverlag/Alpha. Viele Hefte und auch manche Magazine waren zwar damals ziemlich schlecht, aber daran konnte man auch unterscheiden lernen.

Interessant, daß Du den HIT-Comics-Band mit den zwei Geiern nicht einordnen konntest. Ich habe zwar zum Zeitpunkt ihres Erscheinens keine Williams-Nr. 1 in den Händen gehabt, hatte aber immer das Gefühl, ich bin nahe an den Anfängen. Ich weiß nicht, ob ich da in eine Serie mit langer, undurchschaubarer Vorgeschichte eingestiegen wäre. Bei anderen Comics - inclusive Superman/Batman - war das was anderes: Da war ja immer jedes Heft in sich abgeschlossen.

Anmerkung: Ich bin ungefähr 15 Jahre älter als Du.
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Alt 27.09.2014, 09:28   #6  
G.Nem.
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Zitat:
Zitat von Lizard_King Beitrag anzeigen
(...)Als erstes erwischte es den Speed-Verlag, dessen Hefte wie Witchblade und Gen 13 aufeinmal vom Markt verschwanden.(...)
Ich denke das war der Splitter-Verlag von Jürgen Janetzki in München.

Zitat:
Zitat von Lizard_King Beitrag anzeigen
(Teil 2 folgt)
Mit diesem Teil 2 sind wir ja wohl grade alle ziemlich beschäftigt.
G.Nem. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2014, 11:54   #7  
user06
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Da könnte bei einigen Aussagen noch mal eine Überprüfung von Fakten (und der Rechtschreibung) erfolgen, beispielsweise ist Kurt Werth nicht dieses Jahr verstorben. Darauf kommt es dem Autor aber wohl nicht an.

US Spawn 10 wurde um 2000 herum auf Börsen tatsächlich für Summen um die 50 DM gehandelt. Halte ich also nicht für Abzocke.
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Alt 27.09.2014, 12:09   #8  
Lizard_King
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Danke

Es kann schon sein, das ich hier einige Jahreszahlen durcheinander würfele, der Text ist aber rein aus der Erinnerung entstanden.

Mit den Hinweis auf Kurt Werth danke ich Dir! Wird auch geändert.

Als ich um 2001 herum US Spawn 10 verkaufen wollte, weil ich damals das Geld echt nötig hatte, bin ich mir schlicht und ergreifend verkackeiert vorgekommen. Das Gefühl ist nach wie vor da- aber ein gutes hatte es: ich habe niemals wieder Comics als Wertanlage betrachtet.
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Alt 27.09.2014, 12:34   #9  
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Vor allem das Internet mit seinen Möglichkeiten Preise zu vergleichen hat dazu geführt, dass Comics nie mehr zu den Händlerfantasiesummen von früher verkäuflich sind. Für Raritäten und Luxusdinge gibt es zwar eigene Gesetzmäßigkeiten, aber bei Spawn 10 warst Du einfach nur etwas zu früh dran.
Ich hatte das Heft damals öfter in der Hand, habe aber wegen der doofen Cerebus/Spawn Story und des hohen Preises drauf verzichtet. Letztes Jahr hatte mein Stammhändler es zufällig für 10 Euro da liegen und ich habe es gekauft. (Und so doof ist die Story doch gar nicht...)
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Alt 27.09.2014, 12:46   #10  
jakubkurtzberg
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1984/1985 war ich 11 oder 12 Jahre alt. Diese Zeit habe ich aber noch gut in Erinnerung. Meine Eltern kauften damals ein Haus, die ganze Familie zog um und ich wechselte parallel den Wohnort und von der Grund- auf die Realschule. Durch den Hauskredit war das Budget knapp und Comics waren Luxus. Ich hätte gerne gesammelt und die Comics behalten, das war aber wie erwähnt finanziell so gar nicht drin. Wenn ich etwas neues lesen wollte, musste ich erst etwas anderes verkaufen.
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Alt 27.09.2014, 14:12   #11  
frank1960
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Wir waren im Haushalt finanziell mehr als einmal klamm und Ich erinnere mich an manchen 'frischen' Wintertag, weil das nötige Kleingeld für Heizöl fehlte. Aber seltsamerweise hatte das überhaupt keine Auswirkungen auf meine Sammlung: Die wuchs unaufhaltsam. Keine Ahnung, wie Ich das machte, denn Taschengeld gab's nicht und für selbstverdientes durch Zeitungsaustragen etc. war Ich zu faul. Naja, für ein FF und ein Wastl reichte es schon noch regelmäßig.
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Alt 27.09.2014, 19:51   #12  
Pilgrim
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Interessant, diese Pausen mangels Motivation hat wohl so ziemlich jeder Sammler. Ich hatte ein paar sehr lange Unterbrechungen vor 2003 aber seitdem läufts einigermaßen kontinuierlich, naja, früher war das Leben halt aufregender
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Alt 27.09.2014, 22:19   #13  
Eldorado
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Hm, dann bin ich wohl einiger der wenigen, der seit seinem Einstieg ins Comic lesen und sammeln (im Jahr 1974) nie eine dieser "Pausen" drin hatte. Es gab zwar mal Phasen, in denen ich recht wenig Comics gelesen habe, aber was den jeweiligen Markt und die Neuerscheinungen der Verlage anging, war ich seit den ersten erworbenen Comic-Fachmagazinen (die Comixene ab 1980, Die Sprechblase ab 1982) eigentlich immer mitten im Geschehen.
Könnte natürlich damit zu tun haben, dass ich - ähnlich wie Jakub - auch bereits als Teenager mit dem Flohmarkthandel anfing und später dann ja sogar ins Lager des "profesionellen" Comichändlers wechselte. Bis zum eigenen Ladengeschäft dauerte es allerdings noch, das übernahm ich dann 1997.
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Alt 28.09.2014, 01:59   #14  
FrankDrake
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Sehr interessant, danke dafür! Scheinbar gibt es bei jedem so etwas wie 2 Comic-Phasen.
Zwischen den beiden Phasen gab es es Anfang der 1980er in unserem Dorf einen kleinen Laden der Bücher, Romanhefte, Comics und Spiekzeug aus 2. Hand verkaufte. Trotz Freundin kaufte ich mir an einem Nachmittag alle bis dahin erschienen Pollischansky Eisenherz, was mich über 100DM kostete.
Die blöden Bemerkungen meiner damaligen Gefährtin höre ich immer noch. Im Gegensatz zu ihr habe ich die Eisenherz noch heute und die Alben sind 2014 auch in einem wesentlich besseren Zustand

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!
FrankDrake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2014, 06:49   #15  
jakubkurtzberg
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Phase 2:

Es muss im Mai 1999 gewesen sein als mich das Comic- und vor allem das Marvel-Fieber packte. Ich lag wegen einer OP im Krankenhaus und mein Dad brachte mir den ersten Spider-Man komplett-Schuber als Lesestoff mit. Knapp zehn Jahre dauerte die Comic-Abstinenz und der Wiedereinstieg hätte zu keinem besseren und gleichzeitig schlechteren Zeitpunkt erfolgen können.

Der durch Dino und Panini ausgelöste Superhelden-Boom brachte einerseits eine Fülle an interessantem, neuem Material. Gleichzeitig waren Verfügbarkeit und Preise klassischen Materials dermaßen daneben, dass mir beim Besuch eines Comic-Ladens die Kinnlade zu Boden fiel. Im Prinzip konnte man nur noch beim Händler zu Preisen kaufen, für die man in der Vergangenheit den halben oder gar ganzen Laden bekommen hätte.

Über die Privatschiene konnte ich zumindest von einem Kumpel etwa die Hälfte der Condor-Spinnen ergattern. Über eine Anzeige eines Anbieters, adressmäßig "aus der Nachbarschaft" im Hit Comics-Magazin holte ich mir dann die fast komplette andere Hälfte, so dass mir insgesamt nur noch ca. 20 bis maximal 25 Nummern aus dem Anfangs- und Endbereich fehlten. Die Nummern bis 12 fand ich zufällig günstig auf einem Flohmarkt, Nr. 259 hatte mein Dad am Kiosk gekauft als er mit dem Rauchen aufhörte. Den Rest holte ich mir bei Frank Erber, über den ich auch ein paar Hefte, die aus Sammelbänden stammten oder ohne Poster waren, austauschte.

Als mein Dad aufhörte zu rauchen, investierte er die Kohle in die ersten Spawn-, Witchblade, Dino-Supermans, limitiertes Dino-Zeugs (u.a. JLA) und die ersten Spider-Man Comics von Panini. Diese las er nicht, sondern legte sie einfach in den Schrank, quasi als Geldanlage.

Und was macht der Sohn, der wieder auf dem Marvel-Trip ist? Quatscht dem Vater die Comics ab und tauscht sie beim Händler gegen Geld und andere Comics. Auf dem preislichen Höhepunkt brachte die kleine aber feine Sammlung richtig Asche. Gekauft wurden davon die Spinne-Alben aus der Halber-Preis-Ecke, ebenso wie die aktuellen Panini-Spider-Man Hefte in gelesenem oder beim Auspacken minimal beschädigtem Zustand. So kam ich zur Klonsaga, die ich regelrecht verschlang.

Geändert von jakubkurtzberg (28.09.2014 um 08:06 Uhr)
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Alt 28.09.2014, 07:05   #16  
jakubkurtzberg
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Aber eigentlich wollte ich doch Williams-Marvels lesen. Finanziell über den Händler jedoch weit außerhalb meines Budgets. So holte ich mir eine Kiste aus einem ehemaligen Comic-Laden, dessen Besitzer mittlerweile auf den Verkauf von Handys umgesattelt war. Lustigerweise kamen da einzelne Comichefte zum Vorschein, die ich in den 1980er Jahren schon einmal besaß. Diese hatten u.a. Abschabungen am Falz, die ich seinerzeit mit Buntstiften kaschiert hatte, um sie besser auf dem Flohmarkt verkaufen zu können. Bezahlt habe ich für den Karton definitiv zuviel, weil der Zustand zwar lesetauglich war, aber sich meist zwischen Z 2-3 und 4 bewegte. Egal, immer noch günstiger als beim "richtigen" Händler.

Um möglichst wenig Geld auszugeben, erstellte ich eine Liste, welches die günstigste dt. Version von Amazing Spider-Man nach dem ersten Spider-Man komplett-Schuber war. Schließlich wollte ich unbedingt weiterlesen. Das klappte mit einem wilden Mix aus Williams-Sammelbänden (Marvel Superband Superhelden), Williams-Originalen in Lesezustand und Hit Comics des bsv ganz gut.

Durch die willkürliche Zusammenstellung der Sammelbände wuchs parallel der Bestand meiner anderen Williams-Marvels.
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Alt 28.09.2014, 07:53   #17  
jakubkurtzberg
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Weiter ging es mit dem laufenden "Spider-Man komplett" und dem "Das fehlende Jahr"-Schuber von Panini. In den USA liefen die Marvel Essentials und boten mir günstiges Vergleichsmaterial. So konnte ich weitere Listen erstellen und nachsehen, in welchen dt. Heften welche Originale verwurstet waren.

Aus meinen Aufzeichnungen entstanden kleine Artikel und Checklisten, die ich gerne veröffentlichen wollte. Martin Jürgeit wollte für Hit Comics aber lieber etwas über die Fantastischen Vier als über Spider-Man haben. So kam es zu weiteren Recherchen. Über das Comic-Forum im Internet fand ich Gleichgesinnte wie Gerald Berse und Björn Steckmeier. Beide hatten Websites an denen ich mich ein bisschen beteiligen konnte. Listen und Artikel wurden hin- und hergeschickt, im Forum gepostet und diskutiert, Fehler weitgehend beseitigt und Lücken ergänzt.

Das war der Anbruch einer neuen Zeit. Solch intensiven Dialog zwischen anderen Comic-Fans und mir hatte es bis dato nie gegeben.

Als mein FV-Artikel fertig war, zeigte Martin Jürgeit kein Interesse mehr daran, so dass ich diesen Norbert Hethke für die Sprechblase anbot. Er meinte jedoch, mir mangels Erfahrung in Sachen Comic-Artikeln Gerhard Förster als zuständigen Redakteur vorsetzen zu müssen. Gerhard fand das Thema zwar gut, wollte aber Interviews mit ehemaligen Williams-Mitarbeitern haben. In diese Richtung hatte ich jedoch nie recherchiert. In meinen Augen war das zwar interessant, ging jedoch in eine völlig andere Richtung.

Gerhard gab mir noch den Tipp, mich mit Jörg Winner in Verbindung zu setzen, der für den nicht erschienenen zweiten Krägermann-Katalog einen Spider-Man Artikel verfasst hatte. Auch hier entwickelte sich schnell ein umfassender Austausch in Wort und Schrift.

Im weiteren Verlauf stöberte ich Clemens Raschke, Jani Büsing, Reinhard "Remo" Mordek und Kirsten Isele auf. Raschke klang am Telefon total abgehoben und hatte nach 25 Jahren nicht wirklich Interessantes über seine Arbeit bei Williams zu berichten. Remo erwischte ich am Handy als er an der Haltestelle stand und gerade sein Bus vorfuhr. So brach das erst einmal ab. Kirsten Isele hieß mittlerweile Vogel und war verantwortliche Rätselredakteurin beim Heinrich Bauer Verlag. Leider war sie zu keinerlei Interview bereit. Ich habe mehrfach versucht, ebenso Gerhard und zuletzt Jani Büsing und Marlies Gerson, sie umzustimmen. Keine Chance.

Ein umfassendes Interview gab es mit Jani Büsing. Und in Zusammenarbeit mit Gerhard Förster erschien ein Artikel über Marvels Dracula für die Comixene. Gerhard hatte meinen Text jedoch komplett umgeschrieben und nahezu bis zur Unkenntlichkeit redigiert, so dass u.a. auch deshalb eine weitere Zusammenarbeit bis heute schwierig ist.

Ich schrieb dann weitere Artikel über andere Comic-Themen für Hethkes Sprechblase, Martin Jurgeits Comixene und das Lexikon der Comics. Außerdem erschienen Interviews und Artikel, an denen ich beteiligt war in TV Highlights, Splatting Image und Moviestar. Später arbeitete ich dann für diverse Fanzines (u.a. Mystical Music) und das Metal Heart. Dadurch kam ich als freier Schreiber zur Redaktion von "Heavy... oder was?!", der ich bis zur Einstellung des Magazins angehörte.

Im August 2005 erschien offiziell die erste Ausgabe von "Das sagte Nuff". Aber das ist eine andere Geschichte...
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2014, 08:17   #18  
Peter L. Opmann
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Daß Kirsten Isele später Vogel hieß, konnte man als "Horror"-Leser schon in den 80er Jahren wissen.

Aber daß sie zu den Williams-Zeiten keine Auskünfte mehr geben wollte, habe ich durch Dich erfahren. Schon etwas rätselhaft. Ich bin hier in Bayern mal einer Kommunalpolitikerin gleichen Namens begegnet und habe sie daher tatsächlich gefragt, ob sie mit Kirsten Isele irgendwie verwandt sei. War natürlich - leider - nicht der Fall.
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Alt 28.09.2014, 08:28   #19  
jakubkurtzberg
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Beim ersten Anruf in der Heinrich Bauer-Redaktion gab sie mir zu verstehen, dass sie dafür "keine Zeit" hätte. Ich denke, dass sie Leute, die sich mit Comics beschäftigen nicht für das beste Klientel hält. Trotzdem ist es cool, mal solche Menschen wie sie am Rohr bzw. Ohr zu haben.

Ich weiß, dass jemand aktuell versucht, sie doch noch umzustimmen. Ihm ist es auch gelungen, Klaus Recht (Williams-Chef) ausfindig zu machen und aus Erwin Heimberger (1. bsv-Hauptverantwortlicher) etwas rauszuleiern. Vielleicht klappt es ja auch mit Frau Vogel.
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2014, 08:41   #20  
Peter L. Opmann
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Fein. Aber laß uns nicht zu weit abschweifen.

Irgendwie warten wir hier ja noch auf Teil 2 der Story von Lizard King.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2014, 10:17   #21  
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Gerhard gab mir noch den Tipp, mich mit Jörg Winner in Verbindung zu setzen, der für den nicht erschienenen zweiten Krägermann-Katalog einen Spider-Man Artikel verfasst hatte.
...
Gerhard hatte den auf meinen Wunsch vorab in der Manuskriptform gelesen. Bei einem Punkt schrieb er mir daneben "Du gehst zu weit!":
Ich hatte die Condor Hefte wegen ihrer schrottigen Cover, pseudowissenschaftlichen Vorworte, Kürzungen etc. als nur für Fans von echtem Trash empfohlen. Im Regal sollten sie am besten neben der Kannibalen Videosammlung stehen...
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Alt 28.09.2014, 10:34   #22  
Lizard_King
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Standard 2001 - 2005

Von 2001-2004 hatte ich mit Comics eigentlich nichts mehr am Hut. Wie ich ja schon erwähnte, bin ich ins Ruhrgebiet gezogen, und machte eine Ausbildung zum Altenpfleger.*
Den ersten Spider-Man Film sahen meine damalige Lebensgefährtin und ich im Kino. Ich war begeistert, aber irgendwie schlich sich in meiner Begeisterung auch bedauern ein, das ich die Spider-Man Hefte nicht mehr hatte.
Auf dem Nachhauseweg erzählte ich meiner Freundin, dass ich die Hefte früher gelesen habe. Dieses Gespräch muss sie sich gemerkt haben, denn*c.a. ein Jahr Später, mittlerweile war mein Sohn geboren, schenkte sie mir aus Jux dann "Der ultimative Spider-Man #12". Und es erwischte mich nach fast vier Jahren Abstinenz wieder voll.

Als erstes versuchte ich, die ultimativen Spider-Man Hefte vollzumachen, was mir auch relativ schnell, dank zweier Comicläden in Duisburg gelang. Natürlich wollte ich nur diese Serie komplett haben. Klar. Und natürlich kam das alles komplett anders.

Denn gleichzeitig stellte Panini auch der "Erstaunliche Spider-Man" und "Peter Parker, Spider-Man" ein, und brachte zwei frische Spinnenserien aus dem 616er auf dem Markt. Die "musste" ich dann natürlich auch haben. Auf einmal ging die Sammelleidenschaft wieder richtig los, und ich fing wieder an in Duisburg und Umgebung mit dem Kinderwagen Flohmärkte und DVD/Comicbörsen abzuklappern.

So ein Kinderwagen hat schon seine Vorteile: eine menge Ablageplatz, wo man das ganze Papier gut transportieren kann. Muss ein Bild für die Götter gewesen sein: das Kind im Wagen, der Vater am stöbern und überall missbilligende Blicke, weil ich soviel Platz vor den Ständen einnahm.

Im Gegensatz zu früher kaufte ich mir aber ausschliesslich Spider-Man. Zunächst. Mehr hätte ich mir von meinem "Taschengeld" auch garnicht leisten können, befand ich mich doch mitten in der Ausbildung, und hatte einen Neugeborenen zuhause. So hielt ich es von Anfang meiner zweiten Phase so, dass ich auf Zustände nicht soviel wert lege-ich bin noch heute in allererster Linie Leser.*

Das erste Ziel meiner neuen Sammelsucht war klar: ich wollte erst einmal die Spider-Man Hefte von früher wieder haben. Dank "Comic Planet" und "Comics an der Ludgerinstrasse" gelang mir das ziemlich schnell.
Während meiner Zeit in Duisburg habe ich im "Comic Planet" das Kartenspiel "vs" kennengelernt, und spielte es recht erfolgreich. Und auch "Magic" spielte ich wieder.*
Da ich mich zudem mit Computern auskannte, und vor allem mit den damaligen Netzwerken, vernetzte ich in dem Laden die Computer für Kartenspieltuniere. Dafür wurde ich aber nicht bar bezahlt, sondern wurde mit einem Teil meiner Abos belohnt.

2005 bekam ich dann das erste mal eine Internetflatrate. Flugs meldete ich mich im Paniniforum an. Auf der suche nach mir fehlenden Panini-Spider-Man Ausgaben stiess ich auf den "Comic-Marktplatz", wo ich mich dann anmeldete...und wenig später einen Anruf von einer gewissen Ente bekam.

Durch das Internet gelang es mir dann ziemlich schnell, meine Panini-Spider-Mans vollständig zu bekommen.*
Ende 2005 brachte mir meine Mama meine alten Videocassetten mit, wo sich die RTL Zeichentrickserie "Spider-Man" drauf befand. Mit viel Mühe und Geduld gelang es mir, diese zu digitalisieren und auf DVD zu ziehen (das es Jahre später mal eine Kauf-DVD Box von dieser Serie geben würde, daran war damals noch nicht zu denken). Im Panini-Forum hatte ich dann Kontakt mit Hulk1104, der sogar die mir fehlenden Folgen auf Video hatte, und so tauschten wir.

Meine Ausbildung beendete ich im Frühjahr 2006, und bekam schnell eine Anstellung bei meinem heutigen Arbeitgeber.
Mit meiner Beziehung ging es allerdings den Bach runter. Meine Exfreundin trennte sich von mir Mitte 2006. Und ich zog nach Gelsenkirchen.

Da wir ja ein gemeinsames Kind hatten, wollte ich jetzt nicht unbedingt die ganzen Möbel mitnehmen. So zog ich in meine Dachgeschosswohnung, die komplett unrenoviert war mit vier Kellerregalen, meiner kleinen Sammlung-mittlerweile war die Menge wieder auf 1000 Hefte angewachsen, einem alterschwachen Fernseher und einer Matratze.*
In Ermangelung von Tapeten war das gesamte Wohnzimmer mit Marvelpostern aus den Heften geschmückt, da die Wohnung so klein war, passte in das Wohnzimmer nicht viel mehr als zwei Regale, eine Kommode und ein Sessel.

Mit 27 fing ich also wieder komplett neu an. Doch bei dieser Zäsur behielt ich meine Hefte.


(Fortsetzung folgt)

Geändert von Lizard_King (28.09.2014 um 10:57 Uhr)
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Alt 28.09.2014, 11:57   #23  
Lizard_King
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Standard 2006 - heute

2006 war ein seltsames Jahr. Einerseits die Trennung, andererseits aber die wieder gewonnene Freiheit - teilweise ging es mir richtig schlecht, andererseits genoss ich auch das Alleinesein. Natürlich in Form von Comics. Das war die Zeit, wo ich regelmässig bei E-Bay grosse Pakete aufkaufte, um meine Williams und Condor-Spinnen vollzumachen. Da ich aber immer wider in Gefahr lief, mir aus versehen Doubletten zuzulegen, suchte ich nach einer anständigen Datenbank, und stiess auf die damals neue Plattform "Comichunters".*
Als ich diese entdeckte, waren nicht einmal 1000 Hefte eingepflegt. Ich begann in meinem Urlaub dann ersteinmal sämtliche Hefte dort einzustellen, die ich hatte. Als das geschehen war, begann ich dann, die Serien zu vervollständigen. So hatte ich rasch einen Überblick, welche Hefte mir noch fehlten, und konnte endlich mit ordentlichen Listen mich auf die Suche nach Spider-Man machen. Die ersten 10000 Hefte auf der Website habe ich eingestellt-eher als Zufall, denn ich wollte eigentlich nur eine Erleichterung für mich schaffen.*
Mittlerweile hatte ich auch ein bißchen mehr Durchblick, welche Spider-Man Serien es in Deutschland gab, und konzentrierte mich vermehrt auf Gastauftritte dieser Figur in anderen Serien. Seit der Arbeit für Comichunters bin ich in der Lage, sämtliche Auftritte von Figuren, Zeichnern, Autoren im Kopf zeitlich einzuordnen, und flugs das richtige Heft aus der Sammlung zu ziehen.
Auch im Panini-Forum erarbeitete ich mir den Ruf als Spider-Man Experten. Dieser Ruf sollte dafür sorgen, das mich Jahre später Christian Endres anschrieb....aber das ist eine andere Geschichte, die woanders erzählt werden wird.

Die Sammlung wuchs und wuchs. Da ich alleine wohnte, und nur sehr wenig Geld für den Unterhalt der Wohnung benötigte, gelang es mir Mitte 2007 alle Spider-Man Hefte seit Williams zu komplettieren. Fehlten nur noch die Taschenbücher und die Alben. Und die Hit Comics.

2007 lernte ich im Bus auf dem Weg von der Arbeit nach Hause Stefan Sombetzki kennen, wenige Tage haben wir dann unser kennenlernen begossen. Von Anfang an wollten wir mal "irgendwas" zusammen machen, am besten ein Comic-aber leider sind wir nie über 10 Seiten herausgekommen.
Mittlerweile machen wir etwas zusammen, und ich bin total froh darüber.

Meine kleine Bude platzte aus allen Nähten, und ich musste umziehen. Da ich mittlerweile wieder eine Freundin hatte, die mich in meinem Hobby voll unterstütze, beschlossen wir, zusammen zu ziehen. Über 30 Bananenkartons mit Comics und Büchern zogen ebenfalls mit.

Da ich immer ein grosser Fan der Spider-Man Klonsaga war, war ich entsetzt, wie viele Ausgaben Panini damals ausgelassen hatte. Mittlerweile deutschsprachig -bis auf wenige Ausgaben-komplett wandte ich mich den US Heften zu. Nahezu gleichzeitig startete ich im Paniniforum den "Spider-Man Klonsaga-Marathon" den wir nach drei Jahren beendeten.
Und dann kam die Idee, das zwischen Buchdeckeln zu pressen. Da ich die Arbeiten von Michi Diers kannte, nahm ich Kontakt mit maxi auf. Und spätestens seit Oktober 2012 wurde mein "Hobbyleben" ziemlich intensiv...das bisherige Highlight war der Besuch in London und das Treffen mit Stan Lee.

Das wars....hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in meine "Sammlerkarriere" verschaffen, die sich wahrscheinlich ein wenig von den Älteren unter uns unterscheidet. Nebenbei ist das eine schöne Biografie geworden, wie ich finde, und ich hoffe, sie ist kurzweilig genug, um Euch zu unterhalten.
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Alt 28.09.2014, 14:58   #24  
Pilgrim
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@ Eymen

Hahaha, "Du gehst zu weit", wie kommt er bloß darauf Ich finde es gut wenn man Dinge genauso leidenschaftlich nicht mag wie man andere mag. Ich habe ja kein Problem mit Condor...aber ich besitze auch die obligatorischen Italo Kannibalen Filme der 70er
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Alt 28.09.2014, 18:13   #25  
user06
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"Cannibal Holocaust" von Deodato habe ich auch. Und etwas Sekundärliteratur zum Thema. Mit den Spinne Condor Heften bin ich quasi aufgewachsen, habe sie jahrelang gelesen und gesammelt und zu analysieren versucht. Dennoch fehlt mir da einfach der nostalgische Blick um ihnen zumindest rückblickend etwas Positives abzugewinnen.
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