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Alt 01.11.2020, 18:07   #676  
Crackajack Jackson
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Das ist über die Jahre auch so geblieben, wenn ich mir die aktuelle Avengers Serie von Panini so ansehe. Die Hauptsache sind die Action Szenen. Ein Privatleben, wie bei Peter Parker, gibt es da nicht. Zum Teil wird es ja jetzt hier bei Black Panther oder Vision versucht.

Zuvor war es das glamürose Leben der Wespe, was einen Hauch von Soap vermittelte.
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Alt 01.11.2020, 19:56   #677  
Peter L. Opmann
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Ich sehe gerade noch einen kleinen Fehler in den Angaben zu "Rächer" # 77:

Zeichner ist hier Sal Buscerma.
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Alt 01.11.2020, 19:59   #678  
Crackajack Jackson
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Danke.
Habe es gleich geändert.
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Alt 02.11.2020, 08:55   #679  
Peter L. Opmann
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Zu "Rächer" # 77:

Dunkel erinnere ich mich, daß Affen in DC-Serien in den 1950er Jahren für einen zuverlässigen Verkaufserfolg sorgten. Bei Marvel gab’s das auch: den Geist und seine Superaffen; sogar Spider-Man kämpfte mal gegen den Gibbon. Und hier tritt nun ein Super-Gorilla auf. Viel kann ich Crackajack in dieser Hinsicht nicht hinzufügen. Es mußte halt mal ein Affe sein; ansonsten bietet die Story nicht viel, und sehr überzeugend wirkt sie auch nicht. Einen Blick ist die Seite wert, auf der sich der Schwarze Panther mit Monica unterhält. Von Rassismus sehe ich hier nichts – es geht nur darum, ob Afroamerikaner im weißen System mitmachen sollten oder nicht. Er meint: Ja. Seine Haltung dürfte auch die sein, die den Lesern hier vermittelt werden soll. Aber Monica möchte lieber aus allem aussteigen, wobei unklar bleibt, wie sie das bewerkstelligen will. Das dürften authentische Überlegungen von Schwarzen in den USA zu dieser Zeit gewesen sein.

Noch ein Blick auf die „Legion des Todes“ – eine ziemlich kleine Legion, aber offenbar ist „Legion“ einfach eine Bezeichnung für ein Team. Es handelt sich um eine verbesserte Wiederauflage der „Herren des Bösen“ (siehe „Rächer“ # 54). Der Schmelzer ist, soweit ich das sehe, durch den grimmen Schnitter ersetzt worden. Eigenartigerweise ist der Schwarze Ritter wieder dabei, obwohl wir ausführlich verfolgen konnten, wie sich der Neffe von der Tradition des Onkels gelöst hat. Dieses Team hat mich schon 1978 nicht sehr aufgeregt – dafür muß man die Mitglieder wohl als Einzelfiguren in „Iron Man“ und anderen Serien eingehender kennengelernt haben. Morgen schaue ich mir das nächste Heft mit der „Legion des Todes“ an.

Zu Sal Buscema habe ich schon einiges gesagt. Aber ich möchte festhalten: Dies ist das erste Williams-Superhelden-Heft mit Glanzpapier; daran führt wohl kein Weg vorbei. Die inneren vier Bögen sind allerdings noch immer matt; das ist ein Übergang.
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Alt 02.11.2020, 16:16   #680  
Peter L. Opmann
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Zu "Rächer" # 78:

Wieder mal eine Korrektur: Mitglied der Legion des Todes ist nicht der Schwarze Ritter, sondern der Schwertträger, was serienintern auch mehr Sinn ergibt. – Stimmt, die Szene, in der Vision verkleidet den Schwarzen Panther in seiner Schule entschuldigt, sticht etwas heraus, ist aber nur ein Gag am Rande – so wie die Riesentasse Kakao für Goliath neulich. Bei der Auflösung seiner Geschichte bemüht sich Roy Thomas um Originalität. Aber er schafft hier eine doppelte Pointe, die gar nicht nötig gewesen wäre. Der Schnitter befreit die Rächer, weil er erkennt, daß er mit Vision irgendwie verbunden ist. Daß Vision zusätzlich mit Kraftmann „die Plätze getauscht“ hat, ist eigentlich für die Lösung überflüssig. Wieder einmal verbirgt sich jemand hinter einer „Maske“, den man als Leser nicht erwartet hätte. Vielleicht wollte Thomas dieses Vexierspiel nicht zu sehr in den Mittelpunkt stellen.

Richtig, Thor und der Eiserne haben in diesem Heft nur Cameo-Auftritte, und auch die wären eigentlich überflüssig. Immerhin - war schön, sie mal wieder bei den Rächern zu sehen. Der Bonmot des Eisernen, daß womöglich Jimmy Carter die Erdnußpreise erhöht hat, ist sicher eine Aktualisierung des Übersetzers. Carter war zwar zur Zeit, als die deutsche Ausgabe erschien, US-Präsident, aber bei ihrem Erscheinen in USA nur Senator oder Gouverneur und kaum im Mittelpunkt des Interesses.

John Buscemas Zeichnungen sprechen mich zwar mehr an als die seines Bruders Sal, aber in diesem Heft kann er wegen den Storyvorgaben nicht viel mehr als Superhelden in Posen in Szene setzen. Insgesamt ist der Zweiteiler eher unterdurchschnittlich. Ich hoffe, der Affe hat trotzdem die Verkaufszahlen angekurbelt.
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Alt 02.11.2020, 17:32   #681  
Crackajack Jackson
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Mir ist dasselbe passiert.
Ich verwechselte auch den schwarzen Ritter mit dem Schwertträger und wunderte mich schon, warum dieser jetzt schon wieder die Seiten gewechselt hatte (wollte schon einen Kommentar darüber schreiben), bis es mir bewusst wurde.

Zu Iron Mans Bonmot
Im Original heißt es: Either earth has been invaded, or Spiro Agnew just made another speech.

Spiro Agnew, war wohl ein sehr blumenreicher Redner, der im Zusammenhang mit der Watergate Affaire um Präsident Nixon berühmt wurde.
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Alt 02.11.2020, 18:36   #682  
Crackajack Jackson
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Die Rächer # 79
Titel: Hier kommt der rote Wolf!
US: The coming of red Wolf!
Williams, Januar 1978 (Avengers #80, September 1970)
Autor: Roy Thomas
Zeichner: John Buscema
Tusche: Tom Palmer






Vision hindert den Indianer Roter Wolf daran, einen Mann zu töten. Er bringt ihn ins Rächer HQ, wo der rote Wolf seine Geschichte erzählt:

Der rote Wolf wuchs in einem Indianerstamm auf und lernte dort die Traditionen und Mythen der Ureinwohner, darunter auch die Sage vom roten Wolf, der vom Himmel herab kommt und dem Stamm gegen seine Unterdrücker beisteht.

Als er älter wurde, ging er zur Armee und dann in die Großstadt, wo er Arbeit fand.
Eines Tages kam er zurück nach Hause und sah, wie Cornelius van Lunt seinen Vater bedrohte. Er wollte ihm das Land abkaufen, auf dem sie wohnten. Da sich sein Vater weigerte es zu verkaufen, schickte van Lunt Attentäter, die die Eltern von Roter Wolf töteten.
Dieser schwor Rache und erstieg den heiligen Berg seines Stammes, wo er eine Offenbarung hatte. Er wurde zum roten Wolf.

Als die Rächer diese Geschichte hören, teilt sich das Team auf. Eine Gruppe hilft Roter Wolf, die anderen bekämpfen den Tierkreis.

Gezeichnet in satten Farben, kommt die Geschichte völlig ohne Splash Pages aus, was wohl auch der Länge der Geschichte geschuldet ist.
Hier wird eine ganze Origin hineingepackt. Dieses Mal ist es kein Unfall der Superkräfte verleiht, sondern eine Offenbarung, die schon in den Karl May Büchern zu finden ist, wenn die jungen Krieger ausziehen, um ihre Medizin zu bekommen. Dies geschieht meist durch die Erschöpfung des Körpers, durch exzessives Fasten oder wie hier durch den Streifschuss einer Pistolenkugel.
Es bleibt dem Leser überlassen, wie viel er davon glauben, oder des roten Wolfs Fantasie zuschreiben soll.
Diese Geschichte hatte ich in einem Marvel Superband und habe sie sehr oft gelesen. Es ist wirklich eine der spannendsten Geschichten bis jetzt und das obwohl es eigentlich keine reine Superheldengeschichte ist.
Es hatte wohl mit den sehr guten Zeichnungen und auch der neuen Elemente zu tun, die sie von den sonstigen Geschichten abhoben. Der rote Wolf ist ein cooler Charakter, mit dem man sich sehr gut identifizieren kann.
Diese Mission spaltet die Rächer.
Zum ersten Mal teilen sich die Rächer und bearbeiten zwei scheinbar unterschiedliche Fälle. Der Panther bleibt zurück und nimmt seine Verpflichtung als Lehrer war.
Vision ist schon wieder zurück im Team.
Auch am Ende dieser Ausgabe wird wieder die Spaltung der Rächer befürchtet.

Geändert von Crackajack Jackson (03.11.2020 um 05:43 Uhr)
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Alt 02.11.2020, 19:03   #683  
Peter L. Opmann
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Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
Spiro Agnew, war wohl ein sehr blumenreicher Redner, der im Zusammenhang mit der Watergate Affaire um Präsident Nixon berühmt wurde.
Er galt als politischer Dummkopf - da könnte er sich heute mit Trump einen Wettkampf liefern. Aber er war im Gegensatz zu Trump nur Vizepräsident.
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Alt 03.11.2020, 20:44   #684  
Peter L. Opmann
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Zu "Rächer" # 79:

Roy Thomas nimmt sich die nächste Minderheit vor: die native Americans. Aus heutiger Sicht wirkt die Geschichte des Roten Wolfs etwas klischeehaft, aber vor 50 Jahren war die Sache wohl noch nicht so im Bewußtsein der Leser. Cornelius von Lunt schlüpft nun doch noch in die Schurkenrolle. Bemerkenswert finde ich, daß die Rückblende fast die Hälfte der Seiten in Anspruch nimmt. Selten zuvor wurde ein Rachefeldzug in einem Comic so ausführlich begründet. Völlig unklar bleibt, wie die Rächer gegen van Lunt vorgehen wollen. Naja, einerseits sollen die Leute ja auch das nächste Heft kaufen, andererseits wird dem Mann sicher nicht durch eine bloße Klopperei beizukommen sein. Übrigens: Wieder gibt es eine FV-Story, die das Vorbild abgegeben haben könnte, die # 76 (Williams), die ich allerdings nicht so gelungen finde.

Mich wundert auch, daß Vision so unmittelbar nach seinem dramatischen Weggang von den Rächern wieder auftaucht. Vielleicht steckt eine Diskussion in der Storykonferenz dahinter, in der sich die Meinung durchsetzte, man sollte auf eine solche Figur nicht einfach verzichten. Warum Vision in der Roter-Wolf-Geschichte gebraucht wird, ist aber auch noch nicht zu erkennen. Der Episode fehlt ein richtiger Cliffhanger – es zeichnet sich noch nicht ab, in welche Richtung die Story gehen wird. Daß die Rächer getrennt sind, scheint mir das einzige Storyelement zu sein, mit dem sich Neugier auf das nächste Heft erzeugen läßt.

John Buscema liefert wieder gute Arbeit ab. Mir fällt aber auf, daß der Indianer eher wie ein verkleideter Weißer aussieht. Keine Ahnung, ob Buscema eine treffendere Physiognomie nicht hinkriegte, ob er dem einfach keine Beachtung schenkte oder ob man vielleicht bewußt auf einen zu indianisch aussehenden Indianer verzichtete.

Auf mich hat dieser Band einen nicht so großen Eindruck gemacht wie auf Crackajack. Könnte dran liegen, daß ich nun schon seit gut 30 Ausgaben Stammleser war und in den zurückliegenden Ausgaben schon allerlei Experimente miterlebt hatte. Jetzt ist ja demnächst ein Resümee der Ausgaben # 60 bis 80 fällig, und ich finde, das war eine Phase, in der die Qualität bei den „Rächern“ recht schwankend war.
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Alt 03.11.2020, 21:08   #685  
Crackajack Jackson
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Die Rächer # 80
Titel: Wenn eine Legende stirbt!
US: When dies a legend!
Williams, Februar 1978 (Avengers #81, Oktober 1970)
Autor: Roy Thomas
Zeichner: John Buscema
Tusche: Tom Palmer



Die Rächer um den roten Wolf fliegen mit dem einem Jet in Richtung Cornelius van Lunt. Da werden sie von einem anderen, robotergesteuerten Luftschiff vom Himmel geholt. Es gibt eine Notlandung, bei der Wanda und Vision von van Lunts Leuten gefangen genommen werden. Vision traut sich nicht gegen die Entführer vorzugehen, aus Sorge um Wanda. Auch später wird sie als Druckmittel gegen Vision genommen, der gezwungen wird van Lunt gegen seine eigenen Teamgefährten zu verteidigen.
Goliath und Roter Wolf, die etwas weiter weg notgelandet sind, machen sich auf zu dem Indianerstamm von Roter Wolf. Dort werden sie von 2 Jeeps mit van Lunts Handlangern angegriffen. Nachdem Goliath und Roter Wolf diese besiegt haben, sind die Indianer überzeugt und folgen den beiden im Kreuzzug gegen van Lunt.
Während Goliath gegen Vision kämpft, versuchen Roter Wolf und die Indianer einen Staudamm von van Lunt in die Luft zu jagen, der ihnen das Wasser für ihre Felder vorenthält. Van Lunt und seine Männer greifen die Indianer mit Maschinengewehren an, doch die scharlachrote Hexe, die jetzt unbeaufsichtigt ist, kann sich von ihren Fesseln befreien und einen Hubschrauber explodieren lassen, sowie Risse und Löcher in den Staudamm hexen.
Auf dem einstürzenden Staudamm kämpfen der Rote Wolf und van Lunt gegeneinander. Der Staudamm bricht und reißt die beiden mit sich. Vision kann nur noch die Maske des roten Wolfes finden.
Die bringen die Rächer zu dem Onkel des roten Wolfes. Da gesellt sich der rote Wolf ohne Maske zu der Gruppe. Alles ist gut.

Hier ist also der Abschluss des Zweiteilers um den roten Wolf. Einmal mehr kämpfen zwei Rächer gegeneinander. Was nach vielen Jahren noch interessanter ist, dass sind die ersten zarten Begegnungen von Vision und Wanda. Es ist schön zu sehen, wie Vision in der Gegenwart von Wanda doch nicht der gefühllose Androide ist.

Wandas Hexenkräfte bleiben weiterhin unberechenbar und meistens ist sie die Damsel in Distress, die gerettet und beschützt werden muss.

Die Zeichnungen sind über jeden Zweifel erhaben und das letzte Panel ist wirklich sehr emotional .

Geändert von Crackajack Jackson (09.11.2020 um 18:26 Uhr)
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Alt 04.11.2020, 14:52   #686  
Peter L. Opmann
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Ich weiß noch, daß mich bei Erscheinen dieser Ausgabe das Cover verwundert hat. Wie kann ein Grüppchen Banditen mit Maschinengewehren ernsthaft Vision bedrohen? Natürlich, sie bedrohen eigentlich die Scharlachhexe; das wird aber hier nicht deutlich. Die Rächer waren ja schon einmal in der Hand des Finanzmoguls van Lunt, aber deshalb, weil er sie wirtschaftlich unter Druck setzte (was angesichts des märchenhaften Reichtums von Tony Stark auch etwas verblüffte). Jetzt geht van Lunt rücksichtslos gegen die Indianer vor, was für die Rächer eigentlich kein Problem sein sollte. Aber er verfügt immerhin über einen robotergesteuerten Kampfjet und eine Bande skrupelloser Krimineller. Mit beiden setzt er den Superhelden ziemlich zu – was ich aber nicht so überzeugend finde. Banditen sind in unserem Genre keine ernstzunehmenden Gegner.

Abgesehen davon ist die Story aber durchaus spannend erzählt. Van Lunt darf sich nun als Bösewicht wirkungsvoll in Szene setzen – letztes Mal in „Rächer“ # 76 war er zwar ein unsympathischer Erzkapitalist, aber kein Widersacher der Rächer. Die Sorge um die gekidnappte Scharlachhexe, die aber am Ende selbst entscheidend in den Kampf eingreift, berührt durchaus. Irgendwie hätte ich mir für die Rächer aber doch andere Gegner und Konflikte vorgestellt. Dass sie zwischendurch auch gegeneinander kämpfen (zumindest Vision gegen Goliath), ist in meinen Augen nicht so wichtig. Das sind halt keine disziplinierten Soldaten, sondern individualistische Haudegen, denen schon mal das Temperament durchgeht. Ich habe zudem nicht gesehen, daß sich hier die Romanze zwischen Vision und Scharlachhexe andeutet – aber das Covermotiv gibt das durchaus her.

John Buscema und Tom Palmer bilden wieder ein gutes Team; an der Grafik ist mir ansonsten nur aufgefallen, daß Buscema nicht mehr so ins Karikaturistische geht wie beim ersten Auftritt van Lunts.
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Alt 04.11.2020, 15:25   #687  
Crackajack Jackson
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Ich habe zudem nicht gesehen, daß sich hier die Romanze zwischen Vision und Scharlachhexe andeutet – aber das Covermotiv gibt das durchaus her.
Kann sein, dass ich da schon zuviel hineingedeutet habe. Die Sorge füreinander kann auch kameradschaftlich sein.

Einmal das Panel, indem hinter Wandas Entscheidung sich dem roten Wolf anzuschließen, ein versteckter Grund liegen könnte.

Dann pulsiert das synthetische Blut von Vision schneller, als er Wanda an der Absturzstelle findet.

Auch der Gedanke, dass Wand bis jetzt gedacht hatte, Vision sei gefühllos, aber sie damit so falsch lag.
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Alt 04.11.2020, 15:33   #688  
Peter L. Opmann
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Na klar, Du weißt schon mehr, aber ich glaube nicht, daß die Macher hier schon diese Beziehung beginnen lassen wollten.

Doch jetzt noch mein Zwischenfazit.

Rächer 60 bis 80:

Das Bild wird etwas uneinheitlich, vor allem durch die verschiedenen Zeichner: Gene Colan, Barry Smith, Sal Buscema. Einmal zeichnet sogar Frank Giacoia. Wie die sehr unterschiedlich an ihre Aufgabe herangehen, fand und finde ich schon interessant. Aber als Serienleser will man doch Kontinuität. Hätte Gene Colan einen Run von vielleicht 20 Ausgaben übernommen, hätte mir das besser gefallen. Vertrautheit stellt sich so aber nur dann ein, wenn John Buscema zeichnet.

Roy Thomas variiert als Autor auch auffallend viel. Falkenauge wird zu Goliath; es folgt der hochdramatische Showdown mit Ultron; dann aber kommen immer wieder Storylines, die nicht so richtig zu den Rächern passen oder nach dem Einsatz gleich wieder verschwinden: die Schwadron des Schreckens und der Großmeister, die Invaders, Zodiac, die Söhne der Schlange, die Legion des Todes, zwischendurch der Menschenaffe oder van Lunt. Thomas fährt immer wieder Schurkenteams auf, die recht originell ausgedacht scheinen, aber deren Mitglieder wir nie näher kennenlernen und die nie über einen Nebenfiguren-Status hinauskommen. Es werden zwar teilweise sogar anspruchsvolle Themen wie Außenseiter oder Rassismus angeschnitten, aber insgesamt vertieft er seine Ideen nicht genug. Man hat nie das Gefühl, daß hinter einer Story noch mehr stecken oder ein Bösewicht zurückkehren könnte, weil es an ihm noch mehr zu entdecken gibt (ansatzweise vielleicht van Lunt).

Es ist nicht direkt eine schwache Phase der Serie, aber ich habe nicht das Gefühl, daß sie sich in eine bestimmte Richtung entwickelt. Zentrale Fragen bleiben zudem unbeantwortet: Was ist eigentlich genau die Aufgabe der Rächer? Kosmische Bedrohungen der Erde abzuwenden oder Gaunern wie van Lunt das Handwerk zu legen? Wer ist wann warum bei ihnen Mitglied, beziehungsweise keines? Man hat jedenfalls das Gefühl, daß Thor und der Eiserne nur noch eine Art Schirmherren-Funktion haben. Dabei scheint Thomas Lust zu haben, sie mal wieder in eine Story einzubauen. Nicht mehr lange, dann wird er sich den „Kree-Skrull-Krieg“ ausdenken, etwas für die Zeit wirklich Unerhörtes. Im Moment dümpeln die „Rächer“ aber eher im Ungefähren.
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Alt 04.11.2020, 16:31   #689  
Crackajack Jackson
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Es sind immer wieder Geschichten dabei, die einzelne Rächer hervorheben. Da die Rächer doch recht zahlreich sind, muss der Gegner entweder sehr stark sein, oder es muss auch eine Gruppe sein.
Gut funktioniert hat das bei Ultron, oder auch beim Großmeister. Der Großmeister ist jedoch schon eine Stufe zu mächtig und lässt z.B. die Squadron Supreme für sich antreten.
Mit dem Großmeister wurde bei den Rächern die Tür zu den Überwesen aufgestoßen. Wesen, denen eigentlich nichts unmöglich erscheint und die über Zeit und Raum gebieten.
Dann wird auch zur genüge das Thema Minderheiten beackert. Ober schwarze oder rote Hautfarbe, Android oder Mutant. Die ganzen X-Men richten sich eigentlich nach diesem Thema.
Zeichnerischer Höhepunkt war für mich Frank Giacoia in Rächer #72. Ebenso natürlich die Zeichnungen von John Buscema.
Eine Richtung oder Linie in den Geschichten sehe ich auch nicht. Die Rächer sind mal hier und mal dort und es findet eigentlich keine Entwicklung im Team mehr statt.
Thor und Iron Man können hier aufgrund der schwachen Gegenspieler nicht eingesetzt werden.
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Alt 04.11.2020, 16:37   #690  
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Wäre ja noch schlimmer, wenn die Rächer immer nur als Team auftreten würden wie viele ihrer Gegner. Bei ihnen gibt es aber schon sehr unterschiedliche Charaktere, und da bietet es sich an, Storys an jeweils einem (oder einer) von ihnen aufzuhängen. Roy Thomas greift immer mal politische Themen auf, da habe ich aber auch den Eindruck, daß da nichts weiterverfolgt wird. Muß aber mal sehen, was noch kommt.
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Alt 05.11.2020, 18:00   #691  
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Die Rächer # 81
Titel: Geiseln!
US: Hostage!
Williams, Februar 1978 (Avengers #82, November 1970)
Autor: Roy Thomas
Zeichner: John Buscema
Tusche: Tom Palmer





Manhatten wird besetzt. Die Truppen von Zodiak unterbrechen alle Zufahrtswege und treiben die Menschen zusammen. Eine undurchdringlicher Energieschirm wird über Manhattan gelegt. Die vier Rächer, Thor, Der Eiserne, Captain America und Quecksilber sind schon Gefangene des Tierkreises. Die Schurken fordern eine Milliarde Dollar Lösegeld, sonst töten sie die Bewohner von Manhatten.
Die Fantastischen Vier und die Spinner haben ihre eigenen Probleme und so bleibt es an dem schwarzen Panther und dem Dämon gegen die Übermacht zu kämpfen.
Beim Versuch die gefangenen Rächer zu befreien, laufen sie in eine vorbereitete Falle von Widder, können aber gerade noch so entkommen.
Die Menschenmassen werden in den Madison Square Garden getrieben, wo die Rächer exekutiert werden sollen. Damit will der Tierkreis seine Überlegenheit demonstrieren und den Willen der Massen brechen. Die Rächer bekam der Tierkreis in seine Gewalt, indem er K.O.-Gas in das Hauptquartier leitete.
Der Dämon mischt sich in seiner Alltagskleidung unter die Menschenmenge und fängt dort an zu rebellieren. Er wird von den Wachen festgehalten und nach vorne zu den Rächern gebracht. Dort soll er auch exekutiert werden. Als er jedoch da ist, schleudert er seine Krücke gegen die Maschine, die die Rächer gefangen hält und zerstört diese.
Die Rächer sind frei. Widder bleibt nur noch die Flucht in einem Flugzeug, doch Thor holt es ein. Bevor Widder seinen Plan wahr machen kann und mit dem Energiefeld die Leute umbringen kann, zerstört der Rächer eindrucksvoll mit seinem Hammer das Flugzeug mitsamt den Insassen.
Beim gemeinsamen Treffen der Rächer nach getaner Arbeit schließt sich der Kreis. Beide Teams waren eigentlich am selben Fall, in dem Cornelius van Lunt die Schlüsselfigur war.
Den Abschluss bildet ein Insiderwitz über Daredevils Blindheit.

Hier wird die Schwierigkeit mit den beiden Rächern Thor und Iron-Man klar gezeigt. In dieser Geschichte sind sie eigentlich sehr lange Gefangene und die Handlung spielt sich woanders ab. Sobald sie frei sind, gibt der Gegner auf, da er chancenlos ist.
Es zeugt schon von erweitertem Geschichtenerzählen, die sich überlagernden Handlungsstränge der letzten beiden Hefte zusammenzuführen.
Auch ist mir aufgefallen, dass wieder mal nicht der ganze Tierkreis in Erscheinung tritt, sondern nur Widder, der bis zum Ende gesichtslos bleibt.

Nor may deliverance be saught from any of the ubiquitous superheroes who inhabit Gotham.
Ich frage mich, wie da die deutsche Übersetzung lautet, von dem ersten Panel in dem Thor und seine gefangenen Miträcher gezeigt werden.

Die vielen Grautöne am Anfang der Geschichte zeigen eine düsteres Bild der Beklemmung und Trostlosigkeit.
Eine Besetzung, bei der es keine Opfer gab. Die Straßensperren der Polizei wurden mit Betäubungsgas ausgeschaltet, die Falllschirmjäger wie Schmetterlinge aus der Luft gepflückt.
Alles ohne Blutvergießen und streng nach Comic Code.

Geändert von Crackajack Jackson (09.11.2020 um 18:27 Uhr)
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Alt 05.11.2020, 18:35   #692  
Peter L. Opmann
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Ich vermute, das klingt bei Williams so:

"Sie dürfen auch keine Rettung von irgendeinem der sogenannten Superhelden erwarten... (da unser Angriff zeitlich perfekt mit der Abwesenheit der vielgepriesenen Fantastischen Vier koordiniert wurde)"

Wie kommt Roy Thomas bloß auf Gotham City? Diese Stadt gibt's doch überhaupt nicht.

Meine Anmerkungen folgen ansonsten morgen.
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Alt 05.11.2020, 19:09   #693  
Crackajack Jackson
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Ich habe gerade mal nachgeforscht:

Gotham ist ein Spitzname für New York, der seit 1807 Verwendung findet.

https://en.wiktionary.org/wiki/Gotham
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Alt 06.11.2020, 16:02   #694  
Peter L. Opmann
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Zu "Rächer" # 81:

Auffällig, daß Zodiak auf dem Cover überhaupt nicht auftaucht. “Die Stadt ist hilflos“ – man könnte auch auf den Gedanken kommen, daß sämtliche Pizzadienste streiken. Klar, daß Gaststar Daredevil ins Bild gerückt werden muß (in dieser Serie sind bisher eigentlich nicht viele Gaststars aufgetaucht), aber entweder meinte John Buscema, das werde mit so vielen Figuren zu kompliziert, oder er hielt Zodiac, speziell den Widder, nicht für zugkräftig genug. Mir kommt es so vor, als würde nun schon zum zweiten, eventuell wiederholten Mal Straßengewalt in New York thematisiert. Ich habe zwar an den Gangstern, die auf der payroll von van Lunt stehen, herumgemäkelt, aber vielleicht bildet sich damit schon ein bißchen Unbehagen an der Wirklichkeit ab. In NY gab es mal einige recht unsichere Viertel (keine Ahnung, wie das heute ist), und die Marvel-Künstler lebten ja in dieser Stadt und bekamen das hautnah mit. Man meinte wohl noch, daß man dem Problem durch Zivilcourage beikommt (siehe Matt Murdock). Später kam dann Selbstjustiz ins Blickfeld, was sich zum Beispiel im Punisher manifestierte. Und am Ende wurde Präsident Jimmy Carter abgewählt, weil man ihn für zu weich hielt.

Am Artwork von Buscema und Palmer gibt’s eigentlich nichts auszusetzen. Aber ich finde es etwas schade, daß man in New York keine markanten Orte erkennt. Speziell den Madison Square Garden hätten die beiden ein bißchen in Szene setzen können. Man erkennt bloß, daß es dort eine lange Freitreppe gibt. Aber vermutlich haben die Zeichner nur an einheimische Leser gedacht, die genau wissen, wie dieser Park aussieht. Aber ob das auch für „Rächer“-Fans im Mittleren Westen oder an der Pazifikküste gilt?
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Alt 07.11.2020, 14:35   #695  
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Die Rächer # 82
Titel: ...das Ende der Revolution!
US: Come on in..."The revolution's fine!"
Williams, März 1978 (Avengers #83, Dezember 1970)
Autor: Roy Thomas
Zeichner: John Buscema
Tusche: Tom Palmer




Die Wespe kommt zu einem Krankenbesuch nach New York und sieht kurz bei den Rächern vorbei.

Dort triff sie aber auf Walküre, Medusa, die scharlachrote Hexe und die schwarze Witwe, die die Revolution der Frauen vorbereiten.

Walküre erzählt, wie sie von Männern gedemütigt wurde und als sie vor Erschöpfung in einem Chemielabor mit einer selbstkreierten Mischung aus einem Reagenzglas einschlief, sie die Dämpfe zur superstarken Walküre gemacht haben.
Jetzt will sie es den Männern zeigen. Sie hetzt ihre Kolleginnen gegen die Rächer auf, dann machen sich auf die Suche nach ihren Kollegen. Passenderweise fahren sie dazu in einem Streitwagen mit fliegenden Pferden, die Walküre selbst gezüchtet hat.
Die männlichen Rächer sind zu Gast auf einem Halloweenumzug.
Dort wollen sie eine Entführung verhindern, die von den Herren des Bösen geplant ist.
Dr. T.W. Erwin, ein führender Wissenschaftler fährt mit einer neuen, unerprobten Erfindung auf dem Halloweenumzug mit (???).
Die Herren des Bösen versuchen den Wissenschaftler zu entführen, doch die Rächer greifen ein und es kommt zum Kampf. Das Zünglein an der Waage ist Wallküre, die mit ihren Mädels in den Kampf eingreift und die Entscheidung bringen kann. Doch damit nicht genug. Nach den Herren des bösen besiegen die Damen noch die Rächer und fesseln sie.
Da gibt sich Wallküre zu erkennen. Sie ist in Wirklichkeit die Zauberin und hat es auf die Erfindung des Professors abgesehen, die ihr von Odin teilweise abgenommenen Kräfte zurückgeben soll. Die weiblichen Rächer hat sie mit einigen Zaubersprüchen manipuliert.
Jetzt kommt die Stunde von der scharlachroten Hexe, die die Zauberin im Alleingang besiegt.



Roy Thomas nimmt hier alle verfügbaren Frauen und lässt sie gegen die Männer antreten. DC war der Geschlechterkampf auch mal eine Story wert. In Superman Superband #7 kämpfen die Frauen der Legion der Superhelden gegen ihre männlichen Teammitglieder. Hier wurden die weiblichen Mitglieder der Legion von Königin Azuar hypnotisiert, deren Planet nur von Frauen bewohnt ist. In diesem Comic werden die Legionäre erst verführt, bevor sie dann von ihren Kolleginnen besiegt werden.

Im Comic wird Walküre, genauso wie Spider-Man und vielen anderen Helden und Schurken, viel zugetraut. Sie bekommt ihre Kräfte durch einen selbst verursachten Unfall, ihren Dress hat sie wohl auch selbst geschneidert, genauso wie sie fliegende Pferde herstellen konnte.
Später stellt sich dann heraus, dass es alles Zauberei war.

Roy Thomas ist hier wieder mal Meister der Täuschung.

Meiner Meinung nach wurden in den vergangenen Heften die Wespe und die scharlachrote Hexe von ihren männlichen Kollegen, besonders Hank und Clint, wirklich nicht für voll genommen. Es kamen da immer mal so Sprüche wie „Geh mal zur Seite und lass mich das machen“.

Geändert von Crackajack Jackson (09.11.2020 um 18:28 Uhr)
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Alt 07.11.2020, 17:37   #696  
Peter L. Opmann
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Jetzt ist die Story nur noch 18 Seiten lang. Bin gar nicht sicher, ob Marvel da nur Produktionskosten sparen wollte. Da wurde auch der Werbung der Vorzug vor redaktionellem Inhalt gegeben. Vielleicht liegt‘s aber auch an der doppelseitigen Splashpage. Um die unterzubringen, mußte vielleicht von Williams eine Seite, die davorliegt, gekürzt werden. Andererseits hat „Iron Man“ nun statt elf zwölf Seiten. Kannst Du das aufklären, Crackajack?

An der Story fällt mir auf, daß sie Fministinnen nicht (oder nur vorgergründig) zufriedenstellen dürfte. Sie hat nämlich einen Rahmen, der heute als frauenfeindlich gelten dürfte. Wir sehen, warum die Zauberin ihren Feldzug gegen die Rächer aufzieht: Der Henker hat sie für eine andere Frau verlassen – mit anderen Worten: Die Frauenbewegung ist ein Sammelbecken für Frustrierte. Und auch die Motive der anderen Superheldinnen werden desavouiert: Ihnen wird erzählt, sie würden von den Männern permanent benachteiligt; dabei ist das nur eine Täuschung, mit der die Zauberin sie auf ihre Seite zu ziehen versucht. Janet van Dyne und die Schwarze Witwe widersprechen zunächst, werden aber von der feministischen Gruppendynamik mitgerissen. Botschaft: Frauen sollten sich nicht von feministischem Gerede verwirren lassen, sonst passiert ein Unglück (die Niederlage der Rächer). Am Ende sagt Wanda: „Eines Tages werden die Befreierinnen ein Comeback feiern.“ Aber das klingt nicht sehr überzeugend, vor allem angesichts des Kommentars: „Der Kampf der Geschlechter geht weiter… und weiter… und weiter…“ (und nie wird sich etwas am Patriarchat ändern, könnte man hinzufügen).

Bei den Herren des Bösen fiel mir einer auf, der Metallo genannt wird. Das dürfte doch der "Radioaktive“ sein, ein alter Gegner von Thor, oder? Im übrigen sind die Herren des Bösen von Team-Umbesetzungen ebenso betroffen wie die Rächer, scheint mir. Die Zeichnungen – einschließlich dem prägnanten Cover – sind gut wie immer, dazu gibt es aus meiner Sicht diesmal nichts Besonderes zu sagen.
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Alt 07.11.2020, 18:30   #697  
Crackajack Jackson
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Im Original sind es 20 Seiten und ja, es ist der Radioaktive, der hier bei den Herren des Bösen mitspielt.
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Alt 07.11.2020, 19:26   #698  
Peter L. Opmann
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Also muß man festhalten: Williams hat zwei Seiten gekürzt. Allerdings hatten einige Hefte vorher auch schon 19 Seiten "Rächer". Könnte also sein, daß da bereits gekürzt wurde. Der Grund war wahrscheinlich, daß man so eine komplette "Iron Man"-Episode mit elf Seiten unterbrachte.
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Alt 07.11.2020, 19:48   #699  
jakubkurtzberg
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Es fehlt "nur" die Eröffnungsseite, wenn ich es recht in Erinnerung habe. Anders wären S. 2/3 nicht als Doppelseite drin gewesen. Es könnte sein, dass das Heft in den Zeitraum fiel, als der page count 12/13 mit Halbseiten belegt war... Es lag jedenfalls nicht am Eisernen, weil dem regelmäßig 1-2 Seiten fehlten.
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Alt 07.11.2020, 20:40   #700  
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Vorher hatte man jedenfalls "Iron Man" in zwei Teile geteilt. Damit hatte die Zweitstory bei Williams immer nur fünf bis sechs Seiten (teilweise fügte die Redaktion ein selbst produziertes Titelbild hinzu; die waren manchmal sehr schlecht gezeichnet).
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