04.07.2015, 11:38 | #25 | ||
Moderatorin Internationale Comics
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Zitat:
Einerseits kann da in Prüfungstexten hemmungslos fabuliert werden, weil kein lebender Künstler mehr widersprechen kann. Solange sich die prüfenden Akademiker einig sind, wie der Mythos aussehen soll, müssen der akademische Mittelbau und die Studierenden gehorchen und die Story brav lernen. Andererseits eignet sich der Mythos gut zum Small-talk, kann also von Leuten wiedergekäut werden, die keine Ahnung von Comics haben, die niemal Comics gelesen haben oder wollen und sich dennoch einbilden, sie hätten immer recht. Comichistorisch sehe das wie in den Anfängen der Comicforschung in der Nachkriegszeit (50er bis 70er Jahre), als jeder Kontinent Gründervater gesucht hat: Europa mit Töpffer, Amerika mit Yellow Kid und Japan mit Osamu Tezuka. Da werden Claims abgesteckt, um sich Ansprüche zu sichern. Die "Eliten" in den "Qualitätsmedien" und in der Politik mögen solches Vorgekautes und Vorverdautes. Wenn das erst einmal in der "Forschungsliteratur" voneinander abgeschrieben wird, dann IST das leider die Wahrheit. Wer dann dagegen Einspruch erhebt, wird als Spinner oder Verschwörungstheoretiker diffamiert und disqualifizert. Der Nobelpreisträger und Physiker Richard Feynmann prägte 1974 für diese Schludrigkeit den Begriff Cargo-Kult-Wissenschaft (Cargo Cult Science): Zitat:
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