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08.01.2016, 18:39 | #1 |
Moderator Sprechblase
Ort: Wien
Beiträge: 457
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Noch ein paar Gedanken zu Wäscher: Er hatte dieses ganz erstaunliche Erzähltalent, das sich nicht nur in den Geschichten zeigte, sondern auch in den Bildern, die erzählerisch so stark sind, dass es egal ist, ob die Anatomie ganz korrekt ist oder nicht. Sein Erzähltalent hatte er auch, wenn er aus seinem Leben plauderte. Ich denke da z.B. an eine Podiumsdiskussion in Erlangen, wo das Publikum von seinen Anekdoten gefesselt war und sich köstlich amüsierte. Man hätte glauben können, dass dieser Mann ständig in der Öffentlichkeit steht, dabei war das Gegenteil der Fall.
Dass Wäscher die Leser mit spannenden, geheimnisvollen Abenteuern in seinen Bann zog, wie es nur wenigen gelang, ist die eine Sache, doch die Langzeitwirkung hat meiner Meinung nach noch einen anderen Grund: die den Wäscher-Comics zugrunde liegende Moral, die stets mehr war, als eine Pflichtübung vor der Bundesprüfstelle. Hat nicht auch sie uns geprägt? Von Star Treck heißt es, dass die humanistische Botschaft einen Teil des Erfolges ausmacht. Ich glaube, dass es bei Wäscher auch so ist. |
08.01.2016, 18:43 | #2 |
Moderator Comics allgemein intern
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Nachruf im Tagesspiegel
http://www.tagesspiegel.de/kultur/co...html?r=7771528
8.1.16, Martin Jurgeit "We have met the enemy and he is us." |
08.01.2016, 19:52 | #3 |
Mitglied
Ort: Neustadt
Beiträge: 165
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Als ich diese Nachricht gestern Abend las, konnte ich es erst gar nicht glauben.
Zu unserer Silberhochzeit ermöglichte meine Frau ein Treffen mit Familie Wäscher, welches dann im Sommer 2013 stattfand. Wir haben die Beiden mehr als liebenswürdigen Menschen gleich in unser Herz geschlossen. Wir, meine Frau und ich, sind sehr froh, dass wir Hansrudi Wäscher und auch seine Frau kennen lernen durften. Im Anschluss hatten wir auch noch gelegentlichen Kontakt, deshalb traf uns diese Nachricht mehr als schwer. All unsere Gedanken sind bei Frau Wäscher. |
08.01.2016, 20:41 | #4 |
Kolumnist
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Als es vom Alter her gepasst hätte, gab es in meinem Umfeld nur Bücher, und als ich dann endlich seine Geschichten kennenlernen konnte, lag das Interesse an Comics ausschließlich bei den Frankobelgiern. Und dabei ist es geblieben.
Obwohl ich es versucht habe, habe ich etwa 30 seiner Geschichten angelesen, jedoch keine davon bis zum Schluss. Aber meine Wertschätzung hatte er seiner Arbeiten wegen trotzdem. Kaum ein Zeichner hat so viele Einzelpanels produziert, und deshalb werden noch viele Jahre sein Werk und sein Name in Erinnerung bleiben. Mein herzliches Beileid an seine Frau, an seine Angehörigen und an alle anderen, die um ihn trauern. |
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