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Alt 12.05.2016, 08:15   #3326  
Peter L. Opmann
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Die Frage ist ja: Kann man sowas heute noch lesen? Michi Diers hat insoweit recht, als Jüngere heute ganz anderes in Comics gewohnt sind. Man kann das also nur noch mit Nostalgiebrille goutieren. Aber ich finde, man muß zudem berücksichtigen, daß in ASM damals etwas völlig Neues gemacht wurde, etwas, das das Superheldengenre bis heute prägt.

Und eben nebenbei: ASM # 44/45 und 48/49 finde ich 50 Jahre später immer noch recht gelungen.
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Alt 12.05.2016, 10:02   #3327  
FrankDrake
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Die Frage ist ja: Kann man sowas heute noch lesen?
Kann man. Vor allem hatte der Papa das zeichnen noch drauf, im Gegensatz zum Junior.

Gerade habe ich DC Graphic Novel 59 "Batman - Under the Hood" beendet, hat mich wieder gefesselt. Die Story hatte ich in irgendeiner der Zahllosen Batman Panini Serien schon gelesen aber am Stück macht die Rücksichtslosigkeit des Red Hood noch viel mehr Spass, der Punisher lässt grüßen.

Als Zugabe gibt es Detective Comics #168 aus dem Februar 1951 und da muss ich wirklich sagen, unlesbar.
Da waren die frühen Lehning Hefte noch um Längen besser, furchtbar.


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Alt 12.05.2016, 15:35   #3328  
oliver
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Was ASM # 50 betrifft, ist die Szene, in der Peter Parker sein Kostüm wegschmeißt, so legendär.....
Ja und fortan wird Peter es dann etwa alle 50-100 Hefte wieder tun, wobei es irgendwann variieret, so dass er einmal dann in etliche Kostümen als „Web Slingers“ wiederkommt und dass das alles von ASM # 500 noch getoppt wird…

Eigentlich erwarte man schon lange eine Art Parodie davon, in der Art und Weise, dass auch mal Doc Oc, oder Doc Doom sein Kostüm in die Tonne wirft…
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Alt 12.05.2016, 16:28   #3329  
Peter L. Opmann
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Um nochmal auf Michi Diers zurückzukommen: Hätte Peter Parker das Kostüm nicht wieder aus dem Mülleimer gefischt, dann hätte es keine # 51 gegeben. Trotzdem war das ein starker Ausdruck dafür, daß einer unter seinem Superheld-Sein leidet. So etwas kann man sich bei einem DC-Charakter nicht vorstellen.

Wie jeder Effekt nutzt sich aber auch dieser durch Wiederholung ab - klar. Und eine Parodie dazu gibt's tatsächlich nicht? Auch nicht in "Sergio Aragones zerstört Marvel"? Müßte ich direkt mal nachschauen...
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Alt 12.05.2016, 21:47   #3330  
Marvel Boy
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Die Frage ist ja: Kann man sowas heute noch lesen? Michi Diers hat insoweit recht, als Jüngere heute ganz anderes in Comics gewohnt sind. Man kann das also nur noch mit Nostalgiebrille goutieren. Aber ich finde, man muß zudem berücksichtigen, daß in ASM damals etwas völlig Neues gemacht wurde, etwas, das das Superheldengenre bis heute prägt.

Und eben nebenbei: ASM # 44/45 und 48/49 finde ich 50 Jahre später immer noch recht gelungen.
Das die Jüngeren heute fast nur noch auf Breitwandcomics stehen wird jedes mal deutlich wenn wieder ein Klassik Band der Hachette Kollektion erscheint. Das ist fast ausschlißlich was für die alten Fans. Wobei ich natürlich auch die heutigen wunderbaren Zeichnungen mag, allerdings bleibt da viel zu oft die Handlung auf der Strecke. Muss aber nicht wie man sehr schön an den ersten Heften der Ultimativen sieht.
Überigens mit dem Zeichenstiel eines Romita Jr. kann ich mich auch nicht wirklich anfreunden, liebe aber den Sr.
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Alt 17.05.2016, 19:37   #3331  
michidiers
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Ich bin gleich bei den Klassikern geblieben:

Die Fantastischen Vier (Williams) 26



Erscheinungstermin: 1975/01

Originalausgabe:
1) Fantastic Four (I) #29
2) Daredevil (I) #11

Story-Titel:
1) Es begann auf der Yancy Strasse
2) Maske wird gelüftet ! 1/4: ?

Original-Storytitel:
1) It started on Yancy Street!
2) While the City Sleeps! 2/2: A time to unmask!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby
2) Bob Powell

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee

Inhalt:
1. Den dauernden Streichen der Yancy Bande leid geworden, macht sich das Ding mit seinen drei Mitstreitern auf zur Yancy Street, um die seit mehreren FV-Ausgaben anhaltenden Sticheleien dieser Jugendbande an der Wurzel zu packen. Statt einiger Halbstarker treffen unsere Freunde jedoch auf den Geist und seine drei Affen, die unsere Freunde prompt zum Mars entführen. Beim Showdown in der Festung des Beobachters schaffen die FV für klare Verhältnisse. Während der Geist in einen Transmitter fällt und unfreiwillig ins psychedelische nirgendwo reist,



trollen sich die drei Affen mit einem Raumschiff Richtung Erde.

2. Noch immer alle Hände voll zu tun hat der Dämon, um die Umtriebe des Organisators und dessen drei tierischen Handlangern zu stoppen.

Bemerkungen:

Von der Yancy Street ins Weltall … Stan Lee hat mit der für die Leser noch immer gesichtslose Yancy Street Gang seit einigen Ausgaben einen netten „running gag“ eingebaut, der sowohl für Humor, als auch für ein wenig Erdung sorgt. Ziel der schwarzhumorigen Scherze der Blödeleien ist stets das Ding (wer auch sonst?). Ich als damaliger Gelegenheitsleser dieser Serie bin nun schon gespannt, wer oder was sich tatsächlich hinter diesen Halbstarken versteckt.
Ein Fehler hat sich aber offenbar bei der Übersetzung eingeschlichen. Der Kampf in den deutschen Ausgaben findet auf dem Mars statt. Der Beobachter hat seinen Wohnsitz jedoch auf dem Mond. Auch in der US-Ausgabe ist vom Mond die Rede. Bringe ich da was durcheinander?



Gesundheit!? Ein geflügeltes deutsches Wort bei den FV?

Auch erschienen in:
1) Marvel Klassik #11
2) Marvel Klassik #12
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Alt 17.05.2016, 19:52   #3332  
jakubkurtzberg
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Die FV landeten im Original vor Neil Armstrong auf dem Mond. Bei Williams fand das erst Jahre später statt. Und da man dort den Beobachter Uatu nicht glaubhaft hätte wohnen lassen können, verlegten die Williamsianer das Ganze auf den noch unerforschten Mars.
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Alt 17.05.2016, 22:25   #3333  
Peter L. Opmann
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# 26 war die erste Ausgabe der Fantastischen Vier, die ich als Kind gekauft habe. Darüber habe ich vor etwa 15 Jahren schon einmal geschrieben. In der Beilage „Die frühen Jahre“ für mein Fanzine (PLOP # 58) habe ich mich an meine ersten Comic-Leseerfahrungen erinnert. Hier nochmal ein Ausschnitt:

Zitat:
Aus der Marvel-Lektüre stach dieser Band der „Fantastischen Vier“ heraus. Ich wußte noch nicht allzu viel über Superhelden, hatte aber gleich das Gefühl, daß diese Truppe irgendwie anders war. Hier wurden die Erwartungen immer wieder düpiert: Zunächst mal war kein Superschurke zu sehen; die FV ärgern sich vielmehr mit den Proleten aus dem heruntergekommenen Viertel der Yancy Street herum, die mit Müll um sich werfen, der Fackel eine kalte Dusche verpassen oder Niespulver versprühen.

Dann treten endlich der Geist und seine Superaffen auf, der erste verrückte Wissenschaftler, den ich in den Comics kennengelernt habe. Er versucht nicht, seine Gegner mit Hilfe irgendwelcher Superkräfte zu liquidieren, sondern besiegt sie mit List: er lockt sie in sein Raumschiff und setzt sie dann auf dem Mars aus. Die FV müssen erst mal wie ein moderner Robinson sehen, wie sie da überleben können - es gelingt ihnen dank Sue Storms Kraftfeld, in dem sie etwas Atemluft bewahren (später turnen sie zwar ohne jeglichen Atemschutz auf dem Planeten herum, aber daran habe ich mich nicht gestört).

Die FV schlagen sich zum Stützpunkt des Beobachters durch, eines Außerirdischen, dessen Existenz jegliches menschliche Vorstellungsvermögen übersteigt, dessen Lebenszweck aber schlicht darin besteht, das Geschehen im Universum zu registrieren. Vom Geist ist da eine ganze Weile nichts zu sehen. Die hochkomplizierten Apparate des Beobachters benutzt Reed Richards dann zum finalen Duell. Der Geist wird in ein Paralleluniversum geschubst und damit unschädlich gemacht.

Was für eine Entwicklung nach dem unheroischen Auftakt in der versifften Yancy Street! Die Abfolge immer neuer unwahrscheinlicher Situationen erinnert an die Science Fiction von A. E. van Vogt. SF habe ich damals auch schon gelesen. Einem utopischen Roman hatten die FV freilich das Soap-Element voraus: Ben Grimms unglückliche Romanze mit Alicia zum Beispiel. Da hätte ich eigentlich am Ball bleiben müssen. Meine begrenzten finanziellen Mittel waren jedoch dafür verantwortlich, daß der nächste FV-Band, den ich mir kaufte, die Nummer 43 war.
Dem wäre gar nicht viel hinzuzufügen. Die Story ist nicht immer völlig logisch, aber dafür ziemlich spannend und ganz schön abgedreht. Nachdem Stan Lee in den vergangenen Ausgaben stark auf das Gaststar-Potential gesetzt hatte, schraubt er hier wieder eine Mystery-Story zusammen, die möglicherweise noch einmal auf das Konzept der „Challengers of the Unknown“ setzt. Die FV sind aber inzwischen eine Superheldentruppe mit individuellen Charakteren und ihren speziellen Eigenheiten und mit Gruppendynamik geworden. Das ist den Abenteuern im Zehnernummern-Bereich doch deutlich überlegen.

Gleiches gilt für die Zeichnungen. Jack Kirby hat die Figuren nun im Griff; ihm gelingen auch einige wirklich futuristische Apparaturen – etwas, was dann ja zu einem Markenzeichen von ihm wurde. Er fügt auch ein paar Funny-Elemente ein, etwa Ding mit Beatles-Perücke. Ich konnte 1974 diesen Gag nicht verstehen, immerhin lief inzwischen fast jeder mit einer solchen Frisur herum. Daß ich die Arbeit von Inker Chic Stone schätze, habe ich oben schon gesagt.
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Alt 18.05.2016, 07:41   #3334  
FrankDrake
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"Gesundheit", "Angst" oder "Kindergarten" sind Worte die aus dem Deutschen ins Englische übernommen worden sind.

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Alt 25.05.2016, 16:16   #3335  
michidiers
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US - Avengers #252



„Deciding Factor!“

Stern/Hall/Sinnott

Inhalt: Die Rächer treibt es in dieser Ausgabe in eine geheime Militäreinrichtung, wo sie sich mit zwei außer Kontrolle geratenen Zwillingswesen namens „Blood Brothers“ messen müssen.

Die obige, knappe Inhaltsangabe beschäftigt sich mit dem „Action-Handlungsfaden“. Dieser nimmt in der Ausgabe jedoch nur knappe sieben Seiten ein. Der Rest wird von jeder Menge Soap, Beziehungskisten, den kleinen Geschichtchen am Rande und einem tollen Cliffhanger eingenommen.

Autor Roger Stern – mir gefiel schon sein Schaffen bei ASM aus den Condor Spinne Magazinen – zeigt hier, wie gut serielles Erzählen funktionieren kann, wenn die Handlungselemente ausgewogen sind. Seit mehreren Ausgaben befinden sich die Rächer auf einem sehr hohen Niveau in dieser Beziehung. Gegenwärtige Autoren dieser Serie könnten sich wirklich einmal eine Scheibe daran abschneiden …



und

Zack Magazin #204 (6/16)



Mit den Fortsetzungscomics:

Michel Vaillant - Kollaps - 1. Teil
Klinge und Kreuz - Das Geschlecht derer von Kreuz - 2. Teil
Die jüdische Brigade - TTG - 3. und letzter Teil
Dantès - Das Gift der Ebenholzküste - 4. und letzter Teil

Neu dabei ist der erste Teil des dritten Michel Vaillant Albums mit dem Titel Kollaps. Der seit Comic-Jahrzehnten währende Kampf gegen das dubiose Rennteam der „Leader“ bekommt - statt der Rennstrecke - einen neuen Schauplatz: der Finanzmarkt. Der Vaillant Konzern versucht eine Übernahme des asiatischen Rennstalls. Ob Vaillant sich an den dicken Fisch nicht eventuell verschluckt? Die kommenden Fortsetzungen werden es zeigen.
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Alt 25.05.2016, 19:49   #3336  
jakubkurtzberg
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Endlich: RAGNARÖK ist da!

http://dassagtenuff.blogspot.de/
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Alt 26.05.2016, 13:40   #3337  
thetifcat
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"Zudem erschienen die einzelnen Storys aufgeteilt in je zwei Spinne-Schuber-Heften."
Die Thor Story befand sich nur im "fehlenden Jahr" Schuber, also nicht in zwei Schubern. Du meinst sicher die Spinne Hefte. Diese wurden in den Jahresschuber geteilt (da zwei verschiedene Jahre.). Aber wer denn "Das fehlende Jahr" hatte, hatte eh die Spinnenstorys doppelt, musste aber die Jahresschuber kaufen weil dort in beiden Storys waren die im "Das fehlende Jahr" nicht war. Verzichten konnte nur der, dem Thor egal war.

Ich freue mich auch auf diesen Band. Der beste war allerdings für mich bisher der Dr. Strange Band.
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Alt 26.05.2016, 18:29   #3338  
jakubkurtzberg
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Ich habe das mal umformuliert, hoffentlich etwas verständlicher. Ich meinte ja nicht, dass die Storys noch woanders erschienen, sondern "darüberhinaus" zweigeteilt waren. Von Spider-Man komplett war nicht die Rede. Aber damit passt es ja wieder zum Titel dieses Threads.

Bei der Gelegenheit habe ich noch einen anderen Fehler korrigiert. Danke an Stefan für den Hinweis.
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Alt 26.05.2016, 22:24   #3339  
oliver
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Bei der Gelegenheit habe ich noch einen anderen Fehler korrigiert. Danke an Stefan für den Hinweis.
Aber sichtlich immer noch nicht, das in Buntes Allerlei auch zweimalig DCs "Shorty" auftritt, wobei die von BA ihn fälschlich als "Peter" (Little Pete) bezeichnet haben (aber auch Maxi hat die etwa 5 Hinweis von mir nicht richtig gestellt, nur Ralf H. legt hier Wert auf Kompetenz..) - wie gut, dass ich nicht blogge...
oliver ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.06.2016, 16:39   #3340  
michidiers
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Hachette Monatslieferung Mai/Juni 2016

Puh, das war knapp. Einen Tag vor meiner Reise zum Comicsalon nach Erlangen lag das heiß ersehnte Paket von Hachette vor meiner Tür. Hatte ich so doch die Möglichkeit, die beiden Ausgaben während der langen Bahnfahrt von Oldenburg zum Comic Salon Erlangen und zurück zu lesen.

Ausgabe 68 - HULK: Verbrannte Erde

von Jeff Parker, Gabriel Hardman & Ed McGuinness



Inhalt: Der Amoklauf des Roten Hulk ist vorüber – nun muss er der Welt beweisen, dass er wirklich das Zeug zum Helden hat. Sein erstes Ziel: Er will verhindern, dass MODOK und der Leader mit ihrem Projekt Verbrannte Erde die Apokalypse auslösen. Doch selbst wenn ihm A-Bomb und der grüne Hulk zur Seite stehen, lautet die bange Frage: Kann Marvels neuester Gamma-Held seine Mission beenden, bevor es zu spät ist?
Eine wichtige Voraussetzung, um sich Graphic Novel zu nennen, hat diese Ausgabe nicht erfüllt: eine anspruchsvolle Geschichte. Die Story ist spannend und unterhaltsam, mehr aber auch nicht. Im Grunde ist es geläufige Superheldenkost, ohne sich inhaltlich wirklich aus der Masse des Genres hervorzuheben.

und

Classic XIII - DER MÄCHTIGE THOR: Ragnarök

von Stan Lee und Jack Kirby



Inhalt: Seit Jahrtausenden war er unter Asgards glänzenden Türmen gefangen, doch nun erzittern die Neun Welten – denn der Mangog ist frei! Angetrieben vom Hass von Milliarden Wesen hat diese furchtbare Kreatur nur ein einziges Ziel: das Odinschwert aus der Scheide zu ziehen und damit Ragnarök auszulösen, die alles vernichtende Götterdämmerung! Außerdem erfährt Thor die Wahrheit über seine merkwürdige Zweitexistenz als Dr. Donald Blake, denn das Geheimnis seiner Herkunft wird endlich gelüftet!

Getragen von Stan Lees schwulstiger Schreibe und dem phantastischen Artwork von Jack Kirby erwartet den geneigten Leser hier ein echtes Feuerwerk klassischer 60er Jahre Pop-Comic-Art.
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Alt 03.06.2016, 20:21   #3341  
jakubkurtzberg
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...und zur Lese-Fortsetzung habe ich mir "Thor und der lebende Planet" wieder zugelegt. War etwas,das vor dem großen Umzug vor fünf Jahren weg musste... Leider gibt es den Band nicht mehr für günstig.
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Alt 03.06.2016, 21:33   #3342  
Marvel Boy
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Und es ist auch nicht ganz einfach zu beschaffen. Ich suche immer noch einen in einwandfreier Erhaltung. Und schon für das Exemplar mit minimalem Schönheitsfehler das ich vor drei Jahren erwarb habe ich länger suchen müssen.
Aber um auf das Thema Hachette zu kommen, ich liebe die Klassiker, die könnten so weiter machen bis alles auf deutsch vorliegt.
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Alt 06.06.2016, 16:47   #3343  
michidiers
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IRMINA

von Barbara Yelin



Inhalt/Klappentext: Die ehrgeizige Irmina reist Mitte der 1930er Jahre nach London, um eine Ausbildung zur Fremdsprachensekretärin zu beginnen. Dort lernt sie Howard aus der Karibik kennen, dem sie sich im Streben nach einem selbstbestimmten Leben verbunden fühlt. Durch den klugen und zielstrebigen Oxfordstudenten beginnt Irmina ihren Blick auf die Welt zu öffnen. Doch findet ihre Beziehung ein jähes Ende, als Irmina, bedrängt durch die politische Situation, nach Berlin zurückkehrt. Im nationalsozialistischen Deutschland steht sie vor der Möglichkeit, den erstrebten Wohlstand endlich zu erlangen, wenn sie dafür die verbrecherische Ideologie des Regimes nicht infrage stellt. Und die politischen Ereignisse eskalieren weiter und weiter…

Die Haptik der mit einem Preis von satten 39 Euro ausgewiesenen Graphic Novel der deutschen Künstlerin Barbara Yelin ist schon beeindruckend: 288 Seiten hochwertiges Kartonpapier, Hardcover, silbergraues Lesebändchen. Die Qualität des Drucks so gut, dass es Originalzeichnungen sein könnten. Immer wieder erwischte ich mich dabei, meine Finger vom Papier zu nehmen, um die Zeichnungen nicht zu verschmieren. Apropos Zeichnungen: diese wirken auf den ersten Blicken eher wie Entwürfe für die noch zu tätigen Reinzeichnungen. Gekritzelte Striche und Farben, die über die eingrenzenden Rahmen hinausgehen. Alles sieht zunächst improvisiert aus, eröffnet aber auf dem zweiten und dritten Blick eine Dynamik, der man sich als Betrachter kaum entziehen kann. Schnell erkennt man, dass jeder Strich sitzt und gewollt ist. Die Handlungsübergänge sind gekonnt vollzogen, doppelseitige Zeichnungen wechseln sich mit kleinen, dialoglastigen Panels ab. Schon nach einigen Seiten ist man in der Symbiose aus Text und Bild eingetaucht. So lässt die Geschichte einen bis zum sowohl fulminanten, als auch nachdenklich stimmenden Ende kaum los.

Barbara Yelin erzählt die Geschichte der jungen, unkonventionellen Irmina, die mit vielen Träumen im Gepäck nach London reist. Dort lernt sie eines Tages den farbigen, aus Barbados stammenden, Studenten Howard kennen und auf ihre Weise lieben. Obwohl beide – sie Deutsche, er farbig – rassistischen Anfeindungen der Engländer ausgesetzt sind, folgen unbeschwerte Tage. Doch die politische Realität und der Mangel an finanziellen Mitteln zwingt Irmina schon 1935 zur Rückkehr nach Deutschland, wo sie sich in die neue Frauen- und Mutterrolle der nationalsozialistischen deutschen Volksgemeinschaft zu fügen hat. Zunächst diese widerstrebend annehmend, findet sie sich aber mehr und mehr darin zurecht. Es folgt ein Leben zwischen dem Wegsehen vor der immer stärker werdenden Judenverfolgung, Bombenangriffen und Kindererziehung. Das selbstbestimmte Leben, von dem sie immer so träumte, entschwindet langsam zwischen den Zwängen des Kriegsalltags. Viele Jahre später, in den poppig-bunten 80er Jahren, erhält die mittlerweile vor der Pension stehende und zur grauen Maus gewordenen Irmina einen Brief aus der Karibik. Als sie darauf eine folgenschwere Reise antritt, wird ihr schmerzhaft bewusst, wie die die große Politik ihr individuelles, persönliches Glück verhindert hat.

Ergänzt durch ein gut zehnseitiges, informatives Nachwort des Historikers Dr. Alexander Korb stellt Barbara Yelin gekonnt das Schicksal eines Individuums während der dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte dar. Es ist eine nicht nur aufwühlende Geschichte ohne große Klischees, sondern auch ein Aufruf dazu, nie seine Individualität aufzugeben.
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Alt 09.06.2016, 16:49   #3344  
michidiers
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Die Fantastischen Vier (Williams) 27




Erscheinungstermin: 1975/02

Originalausgabe:
1) Fantastic Four (I) #30
2) Daredevil (I) #11

Story-Titel:
1) Die Fantastischen Vier begegnen dem furchtbaren Diablo
2) Maske wird gelüftet ! 2/4: ?

Original-Storytitel:
1) The dreaded Diablo!
2) While the City Sleeps! 2/2: A time to unmask!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby
2) Bob Powell

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee

Inhalt:
1) Auch die FV haben einmal Urlaub verdient! Aber muss es ausgerechnet ein Wanderurlaub in Transsilvanien sein? Als sie sich auch noch auf einer Exkursion verirren, stoßen unsere Freunde auf das verfallene Schloss des seit über hundert Jahren dort gefangen gehaltenen Alchimisten „Diablo“, der – versehentlich durch das Ding befreit - mit allerlei Elixiere die Weltherrschaft anpeilt. Welch ein Glück, dass gerade unsere in Blau gekleideten Helden dem Spuk ein jähes Ende bereiten können …
2) Weiterhin ein schweres Spiel hat der Dämon gegen den Organisator und seine tierischen Spießgesellen. Aber langsam schein Licht am Horizont aufzukommen: DD hat das Hauptquartier der Bande erreicht und es deutet sich ein Showdown an.

Bemerkungen:
1) Ein wenig zu sehr an den Haaren herbeigezogen ist der Einstieg in die Geschichte: Die FV verbringen ausgerechnet im „Herzogtum Transsilvanien“ ihren Urlaub, die Heimat ihres Erzfeindes Dr. Doom? Obwohl Reed ein geistiges Genie und mit sämtlichen technischen Möglichkeiten ausgestattet ist, verirren sich die vier dann noch im Wald? Anfangs dachte ich, die Situation auf dem Eröffnungspanel (die FV irren durch das Unterholz) wäre das Ergebnis einer Geschichte, die nicht in dieser Serie veröffentlicht worden wäre und der Williams Verlag dieses in der Übersetzung einfach in eine Urlaubswanderung umgedeutet hätte. Aber auch in der originalen US Ausgabe ist tatsächlich auch von einem Urlaub die Rede.
Meine Theorie für diese komische Eröffnung: Stan Lee war daran interessiert, ein paar typische Märchenelemente bei den FV zu verwenden.
Die Zeichnungen von Kirby können dafür sprechen. Das Schloss des teuflischen Alchimisten sieht sehr verwunschen-märchenhaft und Kirbys Arbeit schafft tolle, fantasiereiche Dekore.



Auch erschienen in:
1) Die Fantastischen Vier Comic Taschenbuch #2, Marvel Klassik #11
2) Marvel Klassik #12
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Alt 09.06.2016, 20:26   #3345  
Peter L. Opmann
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FV 27:

Naja, diese Story ist wirklich ziemlich verworren. Stan Lee verheddert sich vor allem mit den magischen Elementen. Man weiß nie, ob Phänomene wissenschaftlich erklärbar (wie etwa durch die von Diablo gemixten Chemikalien) oder schlicht übernatürlich sind. Das Motiv zu Beginn, das klammerartig am Schluß wiederkehrt, der Wald, in dem sich die FV verirren, ist einfach unerklärbar. Daß Ben Grimm halb in einen Menschen zurückverwandelt wurde, ist dagegen das Werk einer chemischen Substanz, die Reed Richards angeblich auch schon mal – vergeblich – ausprobiert hat; aber auch bei Diablo wirkt sie nicht richtig. Sowas ist ärgerlich für einen Leser, der ein bißchen ernst genommen werden möchte.

Die Geschichte lebt auch vom Kontrast der Amerikaner mit dem alten Europa. Das benutzt Lee wie ein Leitmotiv, und wie anders sollte er die FV nach Europa bringen, als indem er sie dort Urlaub machen läßt? Dr. Dooms Heimat heißt übrigens Latveria. Transsylvanien gibt’s ja im Gegensatz dazu wirklich (in Rumänien) und ist in der Welt der Literatur bekannt durch den Grafen Dracula (der sich in dieser Ausgabe aber nicht blicken läßt). Mich stört, daß Diablo ein Superheldenkostüm trägt – eine dezidiert amerikanische Kleidungsart. Wie er ins Spiel kommt, ist auch recht nachlässig erzählt: Übt er Gedankenkontrolle über Ding aus (das ihn befreit), oder macht er es sich durch das Versprechen gefügig, es wieder völlig in einen Menschen zurückzuverwandeln? Lee konnte sich auch hier nicht entscheiden, wieviel Magie er zulassen will.

Insgesamt ist die Geschichte nicht geradlinig erzählt; da braucht Lee noch eine Weile, bis ihm das zufriedenstellend gelingt. Hier ist es noch so, daß die FV mal in eine Falle gelockt werden, dann sich wieder befreien können, Diablo sie mal bekämpft und sich dann irgendwelchen Welteroberungsplänen widmet (indem er seine Wässerchen verkauft, wird er zum Superreichen). Es ist ein dauerndes Geplänkel, und am Ende hauen die FV einfach sein ohnehin schon halbverfallenes Schloß zu Klump und begraben ihn darunter. Das wirkt wie eine Notlösung; Lee mußte das Abenteuer eben irgendwie beenden. Immerhin: eine spannungs- und geheimnisvolle Atmosphäre stellt sich streckenweise dennoch ein. Das Potential, das Lee später noch viel besser nutzte, ist erkennbar. Wohl am besten gelungen ist ihm die Balance zwischen Unerklärbarem und Nüchternheit nach meinem Geschmack in der Ausgabe, in der Agatha Harkness vorgestellt wird (Fantastic Four # 94).

Mit dem Artwork bin ich auch nicht ganz zufrieden. Inker Chic Stone, der sehr gut begonnen hatte, zeigt hier überraschend Probleme, Ding richtig zu zeichnen. Jack Kirby schludert auch immer wieder mal, etwa bei der perspektivischen Darstellung. Die Seite 19 mit den vier großen Panels ist etwas unmotiviert; Kirby mußte wohl auch erst lernen, mit diesem Format umzugehen. Dieses Heft ist jedoch immer wieder mal geplündert worden; mehrere Panels tauchten bei Williams zu Illustrationszwecken auf: etwa das, in dem Ding im Schloß im Bett liegt, wo er den Steinpfropf von Diablos Gefängnis entfernt oder wo er Reed um eine Säule wickelt. So schlecht waren die Zeichnungen also wohl doch nicht.
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Alt 15.06.2016, 16:46   #3346  
michidiers
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Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
FV 27:
Dr. Dooms Heimat heißt übrigens Latveria.
In der Tat ein Fehler, der mir nach so vielen Jahren eigentlich nicht unterlaufen dürfte ...

Zum Herunterschlucken daher gleich die nächste Nummer:

Die Fantastischen Vier (Williams) 28



Erscheinungstermin: 1975/02

Originalausgabe:
1) Fantastic Four (I) #31
2) Daredevil (I) #11

Story-Titel:
1) Im Todeskampf gegen den heimtückischen, makabren Maulwurf
2) Maske wird gelüftet ! 3/4:

Original-Storytitel:
1) The mad menace of the macabre Mole Man!
2) While the City Sleeps! 2/2: A time to unmask!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby
2) Bob Powell

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee

Inhalt:
1. Wieder einmal ist es der Maulwurf, der unseren in blau gekleidete Freunden zu schaffen macht. Dazu lässt er die sich auf der Suche nach ihrem Vater befindliche Sue Storm von seinen Moloits in sein unterirdisches Reich entführen. Bevor die restlichen FV ihr entführtes Gruppenmitglied aus den Fängen des Maulwurfs befreien können, haben sie zunächst einen kleinen Disput mit den herbeigeilten Rächern auszutragen, und erst als hier alle Unklarheiten beseitigt sind, kann Sue – wenn auch schwer verletzt - gerettet werden. Auch für die lebensgefährliche Verletzung steht ein Retter bereit: Sue Storms Vater! Bei diesem handelt es sich um einen ehemaligen Chirurg, der aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Für diesen war das aber zunächst einmal die letzte OP, denn nach dem erfolgreichen Eingriff warten schon die Handschellen auf ihn.
2. Der Dämon steht kurz vor der Aufklärung der verbrecherischen Umtriebe des „Organisators“ und seiner Spießgesellen, und es sieht ganz danach aus, dass der maskierte Verbrecherchef aus den Reihen der hohen Lokalpolitik kommt.

Bemerkungen:
Mit Sues und Jonnys Vater führt Lee eine neue Figur in die Welt der FV ein. Sicher wird dieser noch von sich Reden machen, denn es steht um seine Herkunft und der Grund seines Aufenthalts im Knast noch ein großes Fragezeichen. Ich gehe davon aus, dass das in den kommenden Heften noch geklärt wird. Als ein wenig zu kurz erzählt erweist sich der Auftritt der Rächer und der daraus resultierende Konflikt um die Verfolgung des Maulwurfs.


Immer besser wird hingegen die Zeichenarbeit von Jack Kirby:


Auch erschienen in:
1) Die Fantastischen Vier Comic Taschenbuch #2
2) Erstveröffentlichung (?)
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Alt 15.06.2016, 18:38   #3347  
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In der Tat ein Fehler, der mir nach so vielen Jahren eigentlich nicht unterlaufen dürfte ...
Nicht so schlimm.

Kann diesmal bis Freitag dauern, bis ich mir dieses Heft anschauen kann.
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Alt 17.06.2016, 08:43   #3348  
Peter L. Opmann
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FV # 28 (Williams):

Diese Ausgabe finde ich ambitioniert. Richtig gut sind diesmal die Zeichnungen von Kirby/Stone. Und Stan Lee versucht, eine ziemlich komplexe Story zu konstruieren, was ihm aber nur mit Abstrichen gelingt. Ein neues Gestaltungselement scheint mir die Einführung eines Motivs zu sein, das erst in der nächsten Ausgabe so richtig Thema wird: Sues und Johnnys Vater, der irgendwie Dreck am Stecken hat, aber auch ein begnadeter Chirurg ist (davon gibt es bei Marvel übrigens einige; mir fallen spontan Don Blake und Steven Strange ein). Daß das Leben einer Superheldin im Krankenhaus gerettet werden muß, haben wir auch in Rächer # 12/13 gesehen (etwa ein halbes Jahr später erschienen und deutlich melodramatischer inszeniert).

Aber hier beginnen schon die Kritikpunkte: Die Verletzung von Sue wirkt wie ein später Einfall, den Lee noch schnell einbaut, denn sie wird gar nicht gezeigt. Im Gegenteil: Kurz zuvor hat sie sich noch mit ihrem Kraftfeld geschützt. Etwas unglaubwürdig ist auch die Schnelldiagnose von Reed – auch wenn er ein genialer Universalwissenschaftler ist -; er bemerkt mit einem Blick, daß sie in Lebensgefahr schwebt – aber noch operiert werden kann. Da wird ein dramatischer Einfall, der aus heutiger Sicht freilich sehr abgegriffen wirkt, eher verschenkt. Oder alles dient eben nur dazu, den mysteriösen Dr. Storm in die Geschichte einzuführen.

Es gibt einige weitere Storyelemente, die nicht richtig durchdacht oder, wie bei Sue, überhastet eingeführt wirken. Daß der Maulwurf jetzt Häuserblocks von New York im Erdboden versinken lassen kann, ist zwar für sich genommen beeindruckend, aber wenn man genauer darüber nachdenkt, erscheint es seltsam, daß all den Menschen, die sich in diesen Häusern und den Straßen darum befinden, bei dieser Fahrstuhl-abwärts-Aktion nichts passiert (die FV nehmen das als Erdbeben wahr). Mal ganz abgesehen davon, daß unklar bleibt, wie der Maulwurf das schafft (zumindest ohne daß irgendein New Yorker vorher davon etwas gemerkt hat).

Ich hätte gedacht: Wenn der Maulwurf vor allem die FV ausschalten muß, um zum Ziel zu kommen, dann hätte er doch das Baxter Building in der Versenkung verschwinden lassen sollen. Dazu hätte er sich überlegen müssen, wie er sie dann in der Tiefe unschädlich machen kann – aber er hätte das Überraschungsmoment auf seiner Seite gehabt. Vermutlich fand Lee das Motiv reizvoller, wie die FV an dem scheinbar endlos tiefen Loch in New York stehen, sich den Kopf zerbrechen, wie es entstanden ist, und erstmal nicht hinuntergelangen können.

Rätselhaft erscheint mir, wie „Maulis“ Welteroberungspläne eigentlich aussehen. Was er tut, scheint eher sein unterirdisches Reich zu stärken. Wie er an der Oberfläche die Herrschaft an sich reißen will, bleibt unklar. Und unbefriedigend kommt mir auch vor, wie die Fantastischen Vier schließlich seine Pläne durchkreuzen. Ding verkloppt einfach Maulwurfs Lemurenhorden (mit dem Spruch „Es ist Trainingsstunde“; englisch vermutlich „It’s Clobberin‘ Time“), Reed legt den Schalter um, worauf die Häuser an die Oberfläche zurückkehren - fertig. Was aus dem Maulwurf wird, bleibt offen – klar, er soll ja irgendwann mal zurückkehren, aber er verschwindet am Ende einfach von der Bildfläche. Sicherlich deshalb, weil Lee/Kirby/Stone keinen Platz mehr haben, ihm einen ordentlichen Abgang zu bereiten.

Ich finde, diese Story hätte, wenn sie richtig ausgearbeitet worden wäre, mindestens 30, eher 40 Seiten einnehmen müssen. Später wurden zu diesem Zweck drei- oder vierteilige Fortsetzungen geschaffen. Vielleicht fehlten Lee aber damals auch noch die Fähigkeiten, die Fäden der Handlung richtig zusammenzuführen. Jedenfalls: Grafisch sieht das Heft schon ziemlich gut aus. Das Loch zwischen New-York-Wolkenkratzern ist überzeugend dargestellt; außerdem spielt Kirby in dieser Ausgabe sein Faible für futuristisch aussehende Maschinen richtig aus. Und er zeigt nun sein Superheldenquartett fast durchgängig in schönen dynamischen Actionposen.
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Alt 20.06.2016, 19:41   #3349  
michidiers
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Reddition 64



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Aus Anlass des Jubiläums seiner weltberühmten Serie Lucky Luke, die in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag feiert, widmet die 64. Ausgabe der REDDITION ein ganzes Dossier dem Leben und Werk des belgischen Zeichners Maurice de Bévère alias Morris.
Das Inhaltsverzeichnis:

• Le Moustique: Morris’ Karrieresprungbrett
von Volker Hamann
• Die Kunst des Maurice de Bévère
von Michael Hein
• Lucky Luke: Porträt einer Westernparodie
von Michael Hein
• René Goscinny
von Peter Nover
• Lucky Luke in Deutschland
von Horst Berner
• Anfänge des belgischen Zeichentrickfilms
von Jens R. Nielsen
• Morris in den Niederlanden
von Volker Hamann
• Achdé: Erbe und Bewahrer der Tradition
von Bernd Frenz
• Lucky Luke von Bonhomme & Bouzard
von Matthias Hofmann
• Morris: Bibliographie seiner Comics
von Volker Hamann

Diese Ausgabe war für mich persönlich nicht so interessant, da ich im Laufe der Jahre die Lucky Luke – Alben ein wenig aus den Augen verloren habe und diese Serie nicht mehr verfolge. Für Lucky Luke - Fans und Leser aber ganz sicher ein Muss.

und dann war da ja noch:

Manchmal überkommt einem beim Umherstreifen auf dem Comicsalon Erlangen einfach die Kauflust und man kehrt mit einer von Guillem March gefertigten Comicseite, auf der Catwoman aus interessanter Perspektive zu bewundern ist, heim.

Wie man sieht, war nicht nur ich begeistert:



Ein Kauf ist übrigens nur deshalb zustande gekommen (meine Bankkarte lag im Hotel und ich hatte nicht genug Bargeld dabei), weil Alexander "bubi" Bubenheimer hier vermittlerisch für wurde und das Panel für mich bis zur Bezahlung über PayPal am Montag in Kommission nahm.
Dieser Gefallen zeigt mir ein weiteres Mal, wie stark doch die Bindung zwischen Verlagsmitarbeiter und Leser bei Panini ist!
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Alt 20.06.2016, 21:38   #3350  
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