Verwirrtheitszustände: Neues Forum, alte Hüte. Bodensatz des PFFs!

[kiro]

Um auch meinen Senf zum Gendern dazuzugeben: Chouette hat im Mosaikforum mal einen Link zu einem wirklich wunderbaren Podcast eines Linguisten auf Spotify zu diesem Thema gepostet. Leider kann ich ihn nicht mehr finden. Er verweist darin vor allem auf den Kontext des Gesagten und die Inkonsequenz des Genderns.

Meine persönliche Meinung zum Thema ist: Gendern spaltet die Gesellschaft in Leute, die sich für bessere Menschen halten, weil sie eine für ihr Empfinden gerechtere Sprache verwenden, und Leute, die das als Blödsinn empfinden und die das nervt. Dieses Spalterische macht Gendern für mich persönlich inakzeptabel. Da Sprache sich immer wieder ändert, wird die Gendermode mit Sicherheit ihre Spuren hinterlassen. Dass manche Wörter wie Studierende sich in manchen Milieus durchsetzen, ist durchaus möglich. Dass das generische Maskulinum generell von solchen Wortneuschöpfungen abgelöst wird oder dass sich Sonderzeichen in Wörtern auf Dauer durchsetzen, halte ich für unwahrscheinlich. Aber man weiß ja nie. Ich hoffe, ich erlebe noch, wie die Menschen in 30, 40 Jahren sprechen. Auch wenn es mir manchmal davor graust.

[Mathew]

Das, lieber Kiro, klingt bei Dir so, als ob es vorher keine "Spaltung" in der Gesellschaft sprachlich gegeben hätte und diese erst durch das Gendern kam. Dem ist aber nicht so. Das generische Maskulinum hat zwar grammatikalisch den Anspruch gehabt, alle inkludieren zu wollen, vor dem Hintergrund, dass Männer bis vor "kurzem" aber die Gesellschaft klar dominiert haben, die patriachalen Verhältnisse allerdings sprachlich zementiert.
Und wenn LaLe dann schreibt....

Zitat von LaLe

Speziell mit dem Gendern "empowered" man doch niemanden.

habe ich den Eindruck, als hätten viele (hier) den sozialpolitischen Hintergrund nicht verstanden.

Ich will die radikalfeministischen Theorien damit gar nicht verteidigen oder für die "Wahrheit" erklären, aber ich denke , wenn manche hier so meinungsstark sind, sollten sie sich mal mehr damit beschäftigen ... und auch nicht jeden Komiker zum großen Denker verklären.

[Marvel Boy]

Nehmt es mir nicht übel wenn ich jetzt die Notbremse ziehe, aber es wird gerade ein klein wenig zu politisch.

[Nante]

Ich wollte diese sinnlose Diskussion eigentlich nicht befeuern. Aber hier

Zitat von Mathew

habe ich den Eindruck, als hätten viele (hier) den sozialpolitischen Hintergrund nicht verstanden.

erhebe ich doch Einspruch!
Ich denke sogar, viele, die diese willkürliche Sprachverhunzung ablehnen, haben sich mehr mit der Materie beschäftigt als viele, die sich daran beteiligen, weil sie "dazu gehören" wollen. Wenn ich gemein sein wollte, könnte ich ihnen sogar unterstellen, sich auf ein "Ersatzschlachtfeld" gestürzt zu haben, wo sie keinen ernsthaften Widerstand zu befürchten haben.

Für mich zumindest gilt nach wie vor der gute alte Marx-Satz:
„Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewußtsein bestimmt. “

Und es ist sicher auch kein Zufall, daß sich dieser "Sprachenstreit" fast nur zwischen Leuten abspielt, deren Einkommen und Vermögen ÜBER dem Durchschnitt liegt.

@MB
Sorry, war ne Minute zu spät.

[Marvel Boy]

Danke das du mit Marx kommst, das unterstützt meine These das jetzt und hier zu beenden.

@Nante
Alles gut, war eine Überschneidung.

[Mathew]

Einspruch abgelehnt, Nante.

Aber gut, von mir aus Ruhe, esse jetzt mein Lieblingsessen.

[kiro]

Zitat von Mathew

Das, lieber Kiro, klingt bei Dir so, als ob es vorher keine "Spaltung" in der Gesellschaft sprachlich gegeben hätte und diese erst durch das Gendern kam. Dem ist aber nicht so. Das generische Maskulinum hat zwar grammatikalisch den Anspruch gehabt, alle inkludieren zu wollen, vor dem Hintergrund, dass Männer bis vor "kurzem" aber die Gesellschaft klar dominiert haben, die patriachalen Verhältnisse allerdings sprachlich zementiert.

Der Linguist in dem von mir erwähnten Podcast weist darauf hin, dass es bereits Sprachen gibt, die keine geschlechtliche Differenzierung kennen. Er erwähnt Türkisch als Beispiel. Wenn Türkisch eine quasi geschlechtergerechte oder -neutrale Sprache ist, müsste nach gängiger Theorie der Genderbefürworter in der Türkei die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau besonders ausgeprägt sein. Ist sie aber nicht. Für Geschlechtergerechtigkeit durch eine augenscheinlich geschlechtergerechte Sprache zu sorgen, ist eine Illusion.

[kiro]

Zitat von Mathew

Das, lieber Kiro, klingt bei Dir so, als ob es vorher keine "Spaltung" in der Gesellschaft sprachlich gegeben hätte und diese erst durch das Gendern kam. Dem ist aber nicht so.

Na ja, ab und an gab es Frauen, die nicht als „der Kunde“ bezeichnet werden wollten. Vielleicht gibt es ja auch Männer, die nicht als „die Person“, „die Augenweide“ oder ähnliches bezeichnet werden wollen. Die große Mehrheit hatte in meiner Wahrnehmung bis vor einiger Zeit kein Problem mit dem generischen Maskulinum. Eine repräsentative Umfrage zu diesem Thema würde mich aber sehr interessieren.

[Mathew]

Lieber Kiro, da das Thema hier beendet wurde, antworte ich nur kurz zu Argument 1, dass Deine Schlussfolgerung bzw. die des Linguisten keineswegs logisch zwingend ist.

[Crackajack Jackson]

Da das Thema beendet ist, will ich nur noch abschließend sagen, dass für mich alle Menschen gleich sind, sogar die Frauen.

[underduck]

Genau.
Was würden wir nur ohne sie gemacht haben.

[Nante]

https://www.youtube.com/watch?v=IIlDocmCF5M

[LaLe]

Zitat von Crackajack Jackson

Da das Thema beendet ist, will ich nur noch abschließend sagen, dass für mich alle Menschen gleich sind, sogar die Frauen.

Alle Menschen sind verschieden. Und das ist gut so

[kiro]

Lieber Mathew, abschließend von mir nur kurz die Anmerkung, dass mich das Thema gar nicht so aufregt, wie das bei manch anderem der Fall ist. Ich finde es interessant und spannend, die Argumente für das eine oder das andere zu betrachten. Ich persönlich finde natürlich die Argumente am treffendsten, die meiner Wahrnehmung der Realität am besten entsprechen. Ich möchte aber nicht behaupten, dass diese der ultimativen Wahrheit entspricht.

Wie schon geschrieben, verändert Sprache sich ständig. Ich bin sehr gespannt darauf, was tatsächlich an Gendersprache im allgemeinen Sprachgebrauch hängen bleibt und vor allem darauf, wie meine Kinder in zehn oder zwanzig Jahren sprechen werden.

[underduck]

Schönes Schlusswort*innen.

Schluß bedeutet aber auch hier Schluß.

[Mathew]

So, ich bin bei meiner Ma und wir hören die Playlist. Ist witzig ihre Kommentare zu hören und sie raten lassen, was von mir ist....

[underduck]

Grüß sie lieb von mir!

Ihr habt euch aber nicht im Forum verlaufen, oder?

[Mathew]

Schöne Grüße zurück!

Nein, wir waren nur im Musikthread mal kurz.

[underduck]

Wir dürfen jetzt das achte Türchen öffnen...


... aber erstmal wieder ab in die Koje.

Jute N8!

[Nante]

Bis jetzt nur das Türchen zum Bad geöffnet.

Guten Morgen.

[Marvel Boy]

Neuer Morgen neues Thema.
Wie wäre es mal wieder mit Wetter?

Guten Morgen!

[EC-Fan]

Guten Morgen! Du hast es so gewollt Marvel Boy: Wetter war gestern bei uns zum Teil sonnig und schön, bin gespannt ob die Sonne sich heute auch blicken lässt.

[Crackajack Jackson]

Guten Morgen.

Heute Eisregen. Den kann ich eigentlich nicht tolerieren.

[Marvel Boy]

Zitat von EC-Fan

Du hast es so gewollt Marvel Boy: ...

War nur ein Vorschlag, wirklich.

[Crackajack Jackson]

Lasst uns lieber über Wochentage reden.

Heute ist Freitag. Das ist doch schon mal positiv.
Bald ist Weihnachten.
Wenn alles gut geht, habe ich heute Abend einen neuen Laptop.
Meiner ist gestern kaputt gegangen und zufällig ist beim Aldi seit gestern einer im Angebot.