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02.04.2019, 23:09 | #1 |
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05.04.2019, 11:57 | #2 |
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Spinne (Williams) 130
Erscheinungstermin: 2/1979 Originalausgabe: 1) Amazing Spider-Man # 129 2) Mighty Thor # 146 Story-Titel: 1) Der Bestrafer kommt! 2) ohne Titel (…wenn der Donner fort ist!) Original-Storytitel: 1) The Punisher strikes twice! 2) …if the Thunder be gone! Zeichnungen: 1) Ross Andru / Frank Giacoia / Dave Hunt 2) Jack Kirby / Vince Colletta Text: 1) Gerry Conway 2) Stan Lee Mit meinem DC-Freund habe ich schon ein bißchen darüber diskutiert, ob der Punisher eine wichtige Figur im Marvel-Universum ist. Wir sind uns da nicht ganz einig, aber doch darin, daß wir solche Figuren nicht besonders mögen. Er sieht ihn vom Rot sehenden Charles Bronson beeinflußt, was sicher richtig ist. Ich meine zudem eine Entwicklungslinie hin zu den Kino-Actionhelden der 80er Jahre auszumachen – zu Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger und ähnlichen Leuten. Angekündigt worden war für diese Ausgabe ein anderer Bösewicht, der Schakal, der vorerst im Hintergrund die Fäden zieht, ohne daß man viel über ihn erfährt. Mal wieder einer, der die New Yorker Unterwelt unter Kontrolle bekommen will. Letztlich ist aber doch der „Bestrafer“ die Attraktion dieser Ausgabe (dessen Vorgeschichte aber auch ziemlich vage bleibt). Er kämpft für das, was er für Gerechtigkeit hält, aber durch Selbstjustiz. Eigentlich ist jeder Superheld der Selbstjustiz nahe, aber der Unterschied besteht darin, daß der Punisher sofort die Todesstrafe vollstreckt, ohne sich lange mit der Klärung der Schuldfrage aufzuhalten. Die Story ist ziemlich simpel, was nicht unbedingt schlecht sein muß. Der Bestrafer hält einfach drauf, weil er die Spinne für den Mörder von Norman Osborn hält. Spidey kann den Angriff aber abwehren. Die Zusammenarbeit von Bestrafer und Schakal besteht offenbar schon eine Weile. Der Schakal möchte den Gerechtigkeitsfanatiker aber so langsam loswerden. Er stellt ihm eine Falle, indem er den Verdacht auf ihn lenkt, seinen Waffenhändler übel zugerichtet zu haben. Auch die Spinne taucht dort auf und macht dem Bestrafer klar, daß er von seinem Partner aufs Kreuz gelegt wurde. Der Bestrafer zieht ab, während der Schakal den nächsten Angriff auf die Spinne ausknobelt. Während also der Punisher-Auftritt recht kurz bleibt, wird der Schakal auch im nächsten Heft eine Rolle spielen. Eine großartige Debütnummer ist das nicht, aber die Story ist immerhin nicht allzu abstrus. Ich wage aber lieber keine Prognose, ob das Ganze im nächsten Heft noch spannender wird. Geändert von Peter L. Opmann (25.04.2019 um 14:48 Uhr) |
05.04.2019, 13:23 | #3 |
Moderator Preisfindung
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Die ersten (12) Punisher Hefte von Ennis und Dillon sind wohl das Beste was in den letzten Jahren aus den USA in Sachen Comics gekommen ist.
Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
05.04.2019, 22:12 | #4 |
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Das Cover fand ich damals recht cool, und das finde ich eigentlich immer noch. Einfach, aber sehr effektvoll.
Zum Kostüm des Bestrafers: der Totenkopf auf dem Oberkörper hat mich damals an die Phantom-Zeitungsstrips erinnert. The Phantom hat kein Totenkopfkostüm, aber einen Totenkopfring (und natürlich die Totenkopfhöhle). Ob sich Conway und Andru davon inspirieren ließen? Na ja, ist vielleicht etwas weit hergeholt. Ich finde die Story ganz ok, aber nicht mehr. Warum schießt der Punisher eigentlich nur genau einmal auf die Spinne? Warum schießt er nicht weiter, als er merkt, dass er sie verfehlt hat? (Und was ist eigentlich ein Erschütterungsgewehr? Bitte so erklären, dass ich Ex-Zivi das auch verstehe.) Auf Seite 5 in Panel 1 heißt ein Laden oder Restaurant "Frank's Place" - das ist sicher eine Anspielung auf den Inker Frank Giacoia. Auf Seite 16 in Panel 1 steht auf einem Straßenschild "Ben", das ist wohl wieder der Sohn von Inker Dave Hunt. Nachlässigkeiten der Williams-Bearbeitung: Auf Seite 9 hat Jameson im ersten Panel braune Hautfarbe im Gesicht. "Won't you ever quit" (gibst du denn nie auf) wird übersetzt mit "Sind wir noch nicht quitt?" Nachdem die Spinne durchs Fenster in ein Büro kracht, das mit weiblichen Angestellten besetzt ist, heißt es: "irgendwie schafft unser Held es, der weiblichen Hysterie zu entkommen". So einen Satz könnte Conway heutzutage auch nicht mehr ungestraft texten. |
02.04.2019, 21:58 | #5 |
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@ Phantom:
Der Fehler auf dem Titel ist mir entgangen. Aber grafisch ist das Cover ziemlich gut, finde ich. Klar, man kann sehr oft nach der Motivation eines Superschurken fragen.Der Held hat demgegenüber den Vorteil, daß er seine Daseinsberechtigung von den finsteren Plänen des Schurken ableiten kann. Hier ging es mir aber darum: Warum will Shallot ausgerechnet zum Geier werden? Weil dieser Job nach dem Ableben des echten Geiers gerade vakant ist? Lassen wir mal beiseite, wie er es schafft, daß er dann in der Tat gezielt zum Geier mutiert. Das entspricht jedenfalls nicht Darwins Lehre... |
10.04.2019, 12:22 | #6 |
Moderator NUFF!
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@Phantom:
Mir gefallen Deine Bemerkungen zu den Übersetzungsfehlern gut. Schön auch immer mit Originalzitat. Hast Du diese Sachen irgendwo notiert - und falls ja, hast Du das für die ganze Serie gemacht? Das wäre sehr reizvoll für den Nuff-Blog, finde ich. |
14.04.2019, 16:36 | #7 | |
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Zitat:
Vor knapp 20 Jahren, als ich die ersten Marvel Essentials bekam und die Marvels aus den 60ern zum ersten Mal im Original lesen konnte, wollte ich die Williams-Hefte mit den Original-Heften vergleichen, vor allem, was die Zeichnungen anging (gab es Retuschen, wurden Seiten weggelassen etc.). Die Texte habe ich erst im zweiten Schritt verglichen, eher stichprobenartig. Einige der gefundenen Stilblüten hatte ich mir notiert; diese Notizen habe ich vielleicht sogar noch, aber im Moment weiß ich nicht, wo ich danach suchen sollte. Für diesen Thread habe ich - wenn Zeit war - meine (nicht kompletten) Williams-Hefte und die Originale noch einmal gelesen. Mittlerweile kann ich beim genauen Lesen der deutschen Hefte schon recht gut prognostizieren, wo da in der Übersetzung wohl etwas schief gegangen ist; wenn die Figuren im Deutschen scheinbar aneinander vorbeireden, liegt das meist an der Übersetzung. Ich habe ja auch immer ein leicht schlechtes Gewissen bei der Auflistung. Es ist natürlich einfach, sich über Fehler anderer lustig zu machen, wenn man nicht genau weiß, wie stressig das damals zugegangen ist. Das waren ja wohl alles Leute Ende 20 damals und keine ausgebildeten Übersetzer, die haben das eben so gut gemacht, wie sie es konnten. Ich hätte mit Ende 20 jedenfalls diese ganzen Slang-Ausdrücke auch nicht alle gekannt. Was ich nur nicht verstehe: es hätte doch zumindest auffallen müssen, wenn manche Dialoge im Deutschen keinen Sinn ergeben. Ich habe noch nie irgendetwas professionell und zu dem Zweck übersetzt, dass andere das dann lesen können; ich habe daher keine Ahnung von den Rahmenbedingungen. Weiß irgendjemand, wieviel Zeit und/oder Geld die Übersetzung einer 20seitigen Story bedeutete? Wir sprechen von den Siebzigern, da gab es keine Computer. Ich vermute, die Übersetzungen wurden erst handschriftlich gemacht, vielleicht überarbeitet (die Übersetzungen müssen ja auch in den vorhandenen Sprechblasenplatz passen) und dann mit der Schreibmaschine abgetippt, bevor sie zu den Letterern gingen. Wie lange durfte die Übersetzung (einschließlich Abtippen) einer Story dauern? Ich würde für mich wohl mit einem Arbeitstag rechnen. Ist das realistisch oder hatten die Leute damals vielleicht viel weniger Zeit? |
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28.04.2019, 15:21 | #9 |
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Das hast Du genau richtig gesagt. Dieses immer wieder auf Null setzten ist doch eine einzige Aufgabe vor der eigenen Arbeit und der einfachste Nenner pseudokreativ zu arbeiten. DC begann damit in den 80er und Marvel mit der unsäglichen schlecht durchdachten Mephisto-Story (gilt nur für Peter-nicht für alle anderen) und macht es nun auch inzwischen Jährlich. Für mich war Mephisto der Anfang von Ende und der Trash-Doctor Octopus/Spider-Man dann das Ende. Also 1000x lieber Williams 120-137!
Zurücksetzen! Gibt es nicht nur endlos bei Marvel und DC - auch im Film. Gerade wieder bei der letzten Folge der neuen Star Trek Serie Discovery geschehen. Das ist belanglos, lächerlich, schon fast erschütternd - Einfälle für die Tonne. Da greife ich dann doch lieber zu älteren Comics und Filmen und verschwende nicht kostbare Freizeit. Ein Beispiel ohne alles auf Null zu setzen, alles in einem neuen Gewand darzustellen und trotzdem das alte als Bestand zu lassen ist Mad Drax – inzwischen bei 503. Es geht also. |
30.04.2019, 00:47 | #10 | |
Panini Fan-Forum und INCOS Mod
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Zitat:
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01.05.2019, 09:07 | #11 | |
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Zitat:
Es gibt noch eine Reihe die ich sehr gut finde und die zwischen den frühen Ausgaben spielt: SPIDER-MAN Die ersten Jahre (Untold Tales) von Kurt Busiek. Bei uns in Marvel Exklusiv 18,27 und 27 auf deutsch bei Panini. |
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01.05.2019, 09:47 | #12 |
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Danke fürs Lob.
Mir hat "Spider-Man Blue" von Jeph Loeb und Tim Sale gefallen. Die treffen die Atmosphäre von "Amazing Spider-Man" um # 40 herum ziemlich gut, finde ich. |
01.05.2019, 17:36 | #13 |
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Natürlich,eine der besten Story´s die die Vergangenheit beschreiben. Loeb/Sale haben allerdings noch einige sehr gute andere Geschichten gemacht,wie z.B. Daredevil Gelb. Die Batman Halloween und Dark Victory Mehrteiler finde ich auch klasse...
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28.04.2019, 21:34 | #14 |
Moderator Preisfindung
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Liest du Mad Drax kontinuierlich?
Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch) |
29.04.2019, 13:20 | #16 |
Moderator Preisfindung
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Ich bin irgendwann mal bei 200 ausgestiegen. Ist die Qualität noch ok?
Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch) |
30.04.2019, 14:09 | #17 |
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Absolut. Cover immer noch eine Wucht (Da kommen die anderen Heftserien nicht mit.). Neue Top Schurken und Charaktere - das Zeitschiene Problem ganz ok gelöst/irgendwas musste gemacht werden und sie hatten einen langen Plan realisiert - also sich wirklich Gedanken gemacht. Wenigstens bis 300 solltest Du es noch mal versuchen. Da kehrten alte Bekannte zurück und alte Romane wurden fortgesetzt.
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30.04.2019, 16:04 | #18 |
Moderator Preisfindung
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Werde ich die Hefte mal wieder rauskramen; ich glaube, mein Abo lief bis ungefähr 400...
Wenn es nur nicht sonst so viel zum Lesen gäbe! Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch) |
30.04.2019, 16:15 | #19 |
Master of Desaster
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Redet ihr beiden da von Maddrax? Und nennt ihn nur Mad Drax
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30.04.2019, 16:51 | #20 |
Moderator Preisfindung
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Da hast du natürlich recht...
Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch) |
30.04.2019, 17:35 | #21 |
Master of Desaster
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Ich habe die Romane bis ca. Nr. 350 irgendwo rumliegen. Ich habe noch keinen gelesen. Durch euch bin ich jetzt aber neugierig geworden. Ich werde mal reinlesen.
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30.04.2019, 18:13 | #22 |
Moderator Preisfindung
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Es gibt auch (mindestens) 2 Romane (als Bücher), die die Vorgeschichte zum Heftroman Band 1 schildern; ich kann mich noch erinnern, dass die solide geschrieben waren und die Story einleuchtend war; ist natürlich nicht Voraussetzung für die Heftromane, aber m. E. hilfreich...
Bei den anderen Buchromanen weiß ich nicht mehr, in welcher Zeitebene die spielen. Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch) |
02.05.2019, 13:46 | #23 | |
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Zitat:
30 Bücher - Die beiden ersten Apokalypse - Der Tod kommt aus dem All und Genesis - Die Welt nach dem Kometen sollte man lesen. Die beschäftigen sich mit der Vorgeschichte bzw. Was dazwischen geschah. Alle anderen Romane waren Ergänzungen zu der jeweiligen Heftstory. 2x schaffte es ein Charakter aus den Romanen kurzweilig in die Heftserie. Habe nur die ersten 5 gelesen. Drei 12er Spinouts. Wobei man Mission Mars (Zwischen 140-150) wirklich lesen sollte. Sonst fehlt doch eine Menge. Das Volk der Tiefe macht auch Sinn. Ist aber nicht so ein muss. 2012 – Jahr der Apokalypse emfand ich als sehr langweilig - habe es nicht zuende gelesen. Maddrax heißt eigentlich Matthew Drax. |
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23.06.2020, 20:27 | #24 |
Moderator NUFF!
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Bis eben wusste ich nicht, dass es von Amazing Spider-Man #10 ein abgelehntes Cover von Steve Ditko gab. Optisch weit besser als das tatsächlich erschienene mit dem ungelenken Jack Kirby-Spider-Man im Vordergrund...
Geändert von underduck (23.06.2020 um 21:37 Uhr) Grund: Bildgröße angepasst. |
24.06.2020, 05:53 | #25 |
Moderator Panini Fan-Forum
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Der Grund für die Ablehnung dürfte die Herausstellung des Big Man in der größe gewesen sein vor allem mit der hervorgehobenen Pistole dazu.
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