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Alt 21.02.2022, 13:04   #5701  
B.P.Taskfield
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Marsupilami Die Bestie
[...]
10 von 10 Huba's
Bei der Wertung gehe ich mit.
Der Comic ist wirklich geil.
Großartige Zeichnungen, besonders die mit dem Schiff in monochrom.
Dazu dann auch vielen Andeutungen der Geschichte. Das Marsupilami ist teilweise nur Nebencharakter, das richtig Interessante steckt in den anderen Figuren.

lg Task
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Alt 22.02.2022, 19:12   #5702  
God_W.
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Valerian & Veronique Spezial – Die Rüstung des Jakolass



René ist ein kleiner, etwas seltsam aussehender, schnurrbärtiger Franzose. Er wettert gerne gegen die politische Führung, schreibt Gedichte, träumt von fernen Welten und ist hemmungsloser Alkoholiker. So ist es kein Wunder, dass er sich abends mit seinem besten Kumpel auf dem Heimweg von der in der Lieblingskneipe befindet, als ihm in einer finsteren Gasse plötzlich vier seltsame Gestalten auflauern – Monsieur Albert und die drei Shinguz. Letztere ziehen los, um neue Geschäftspartner zu requirieren, während alte Herr Albert René offenbart, dass er gar nicht René sei, sondern ein geradezu legendärer Held, ein Raum-Zeit-Agent, der im Laufe seiner Karriere bereits zahllose Welten gerettet hat, sich währenddessen aber auch mindestens ebenso viel Feinde geschaffen hat. Einer dieser Feinde, der Jakolass Jesperiank, hat Valerian, so der Name des berühmten Agenten, vor über 10 Erdenjahren in den Körper Renés versetzt und sein Gedächtnis eliminiert. Um all dies rückgängig zu machen, und ganz nebenbei die katastrophalen Folgen eines Religionskrieges zwischen zwei Völkern zu verhindern, stürzt sich die Truppe in ein haarsträubendes Abenteuer…

Ja Wahnsinn! Autor und Zeichner Manu Larcenet kannte ich bislang lediglich von seinem herausragenden Werk BLAST, welches ich vergangenes Jahr, während der Umbauarbeiten zum Nerdroom/Büro/Gästezimmer-Dingens gelesen habe. Eines der Werke, bei dem es mich mit am meisten ärgert, dass ich keine Zeit hatte ein paar Zeilen drüber zu schreiben. Wie hatte es ein Foren-Kollege ganz treffend beschrieben? „Du hast es ja auch geschafft während der Renovierung BLAST zu lesen, ohne jemanden einzumauern.“ Das trifft die Stimmung der vierbändigen Reihe (übrigens tolle, große Hardcover von Reprodukt) sehr gut. Dass eben dieser Manu Larcenet hier dann ein derartiges, humoristisches Feuerwerk abliefert war für mich die Überraschung schlechthin. Klar, sein langnasiges Artwork, egal ob Rüben oder Knollen, erkennt man sofort, und mit der Suchtproblematik wird ein Thema fokussiert, welches bei BLAST schon absolut zentral platziert war, da ist also sowohl optisch als auch erzählerisch unweigerlich ein eigener Stil erkennbar. Mit welcher Fantasie und welchem Ideenreichtum Larcenet hier in die Welt von Valerian und Veronique eintaucht, wunderbares Artwork auf die Seiten zaubert, mich ständig zum Glucksen und Schmunzeln bringt und trotz seinem deutlich erkennbaren Stil die große Vorlage ehrt, das ist schon großes Kino! Für mich ein absolut überraschender Band im positivsten Sinne.

8,5/10




Conan der Cimmerier: Der rote Priester



Ein Barbar scheut sich auch nicht einen Priester zu meucheln, zumindest nicht, wenn sich der nicht nur als diebischer Gierschlund, sondern auch noch als Verräter entpuppt. Wenn man als Dieb und Mörder entlarvt wurde hat man aber auch in der Stadt der Diebe keinen leichten Stand und so landet der Cimmerier kurz darauf in den Kellergewölben des Kerkers.

Wie es sich für eine Stadt der Diebe gehört sind dort verschiedenerlei Intrigen im Gange. So kommt es, dass sich einer der hohen Herren die besonderen Fähigkeiten unseres Kriegers aus dem Norden zunutze machen möchte. Er verspricht Conan die Freiheit, wenn dieser nach seinem Gefängnisausbruch den Roten Priester des Königs aus dem Weg räumt. Ganz so glatt wie gedacht läuft das natürlich nicht…

Ich mag die zugrundeliegende Originalgeschichte von Robert E. Howard wirklich sehr gerne, denn die Story bietet auf ihren gut 50 Seiten reichlich Abwechslung. Da passiert echt viel, von Diebesgeschichten über Kneipenschlägereine, von Gefängnisausbrüchen über Verschwörungen und Meuchelmorde bis zu fantastischen Wesen, Gebäuden voller Fallen und einem Hauch Magie ist wirklich alles vertreten. Überfrachtet? Ich würde sagen kraftvoll und brachial, auch was den Gewaltgrad angeht.

Patrice Louinet erzählt die Geschichte geschickt mit kleinen Änderungen nach, richtiggehend fulminant gelungen ist jedoch das Artwork von Paolo Martinello. Überaus detailliert, stimmungsvoll, berstend vor Dynamik und beseelt von archaischer Kraft bringt er das Abenteuer des Cimmeriers auf die 66 entfesselten Comic-Seiten, und scheut auch blutige Gewaltausbrüche nicht, bevor uns Splitter noch mit vier gelungenen Seiten Bonusmaterial bereichert. Erzählerisch starkes Album, zeichnerisch ein Knüller.

8,5/10




Micky in der alten Welt



Stand für Micky und seine Freunde im geistigen Vorgänger noch die Suche nach dem „Verlorenen Ozean“ auf dem Programm, ist das Objekt der Begehrlichkeiten diesmal ein verlorener Kontinent. Land ist in der Welt, in der Micky und Konsorten leben nämlich ein seltenes Gut. Wie auf James Camerons Pandora gibt es schwebende Felsen und Landstücke, doch die sind hier auch das Einzige Land, auf dem sich die Bewohner eine Existenz aufbauen können. Gefährliche Wirbel reißen immer wieder einzelne Landstücke mit sich und werden nie wieder gesehen, so schrumpft die zur Verfügung stehende Landmasse Stück für Stück. Das macht den Seiler Micky für das Phantom, welches unter Schreckensherrschaft alles Land für sich vereinnahmt, sehr wertvoll, denn Land mit gutem Seil festzurren zu können ist außerordentlich wichtig. Doch Micky ist eine gebrochene Maus, seit sein bester Freund Goofy verschollen ging…

Eine gar nicht mal so schlechte Geschichte. Gut und Böse, Tyrannen und Rebellen, spannendes Setting. Erzählerisch leider etwas holprig und vor allem am Ende viel zu schnell abgefrühstückt, aber insgesamt äußerst unterhaltsam. Absolut herausragend ist allerdings das fulminante Artwork, welches sich im 12/10 Punkten Bereich bewegt. Ein Knüller mit erzählerischen Schwächen, den man aber dennoch auf alle Fälle mal gelesen haben sollte. Für mich vom Storytelling her etwas besser als der verlorene Ozean.

8/10

VG, God_W.
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Alt 24.02.2022, 11:26   #5703  
Daredevil333
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Marsupilami Die Bestie

Das war gestern bei dem Wetter genau das richtige:

Von Wilderen eingefangen, landet es mit etlichen anderen Tieren (da ging es für viele von ihnen nicht gut aus) in Belgien und kann entkommen. Ist natürlich in der "Zivilisation" überfordert und landet schließlich bei dem Jungen Francois (Außenseiter, der fies gemobbt wird in der Schule. Lebt allein mit seiner Mutter und vielen angesammelten verletzten oder abgeschobenen Tieren) Keiner weiss, um was für ein Tier es sich handelt, ein Tierarztbesuch geht auch schief. Und als Francois auf die Idee kommt, ihn mit in die Schule zu nehmen, geht alles schief und sogar Polizei schaltet sich ein.....

Das war es wert, gelesen zu werden. Ich habe mit allen mitgefühlt und die Mobber gehasst. Geschmunzelt über viele Anspielungen (z.B. "hundertausend höllenhunde" musste ich allerdings gucken, wer das genau gesagt hat) etc.

Kunstvolles Artwork

10 von 10 Huba's

Ich bin gespannt auf den zweiten Band!!

Da darfst du lange warten! (und ich leider auch)
Hier die Nachricht von Carlsen

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht. Band 2 erscheint Ende 23 auf Französisch und hoffentlich dann auch ganz bald danach bei uns. Mit diesem Band soll die Geschichte abgeschlossen sein.


SOOOOOOOOOOOOOOOOO LANGEEEEEEEE !!!!!!!!!

Ich habe mir mittlerweile die Marsupilamis besorgt, ausserdem lese ich nun auch mit Begeisterung Spirou und Fantasio... Das soll mir die Wartezeit ein wenig verkürzen!

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Alt 24.02.2022, 11:30   #5704  
Daredevil333
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Zitat:
Zitat von B.P.Taskfield Beitrag anzeigen
Bei der Wertung gehe ich mit.
Der Comic ist wirklich geil.
Großartige Zeichnungen, besonders die mit dem Schiff in monochrom.
Dazu dann auch vielen Andeutungen der Geschichte. Das Marsupilami ist teilweise nur Nebencharakter, das richtig Interessante steckt in den anderen Figuren.

lg Task

Gerade dass die Figur des Marsupilamis (noch?) nicht so in den Vordergrund tritt, macht es absolut gehemnisvoll, ja sogar magisch!!! Boaaahh, habe ich diesen Comic ins Herz geschlossen und damit auch diese wunderbare Figur des Marsupilamis. (Film geschaut, Comics besorgt, Trickfilme gekauft...und ne riesengrosse Plüschfigur (Aua!!!=meine Frau freut das aber weniger!;-))
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Alt 24.02.2022, 13:34   #5705  
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Valerian & Veronique Spezial – Shinguzlooz Inc.



Die Shinguz haben die Erde verzockt! Wie es dazu kommen konnte, wie die kleinen Langnasen überhaupt in den Besitz unseres blauen Planeten gekommen sind und, was Valerian und Veronique dagegen unternehmen, das dürfen wir bei dieser abgefahrenen Tour de Force selbst erleben…

Die zweite, und bislang letzte Spezialausgabe von Valerian und Veronique wurde von Autor Wilfried Lupano und Zeichner Mathieu Lauffray inszeniert. Beide kannte ich zuvor nicht. Lauffrays Zeichenstil würde ich als äußerst modern, detailverliebt, und ein wenig cartoonig bezeichnen. Gefällt mir insgesamt ganz gut, passt aber für meinen Geschmack nicht so 100%ig zu der klassischen Serie, aber das ist wohl einfach den eigenen Vorlieben geschuldet, denn aufwändig und ansehnlich sind die Zeichnungen schon.

Autor Lupano bringt sehr viel Witz in die an sich schön verquere Geschichte, jedoch ist das alles für meine Begriffe etwas zu sehr „straight forward“, also mit so einer Art „voll auf die Fresse“-Humor, wo die Reihe bislang eher durch subtiler anklingenden Witz bestach. Mit Steuerparadiesen für Superreiche, den Gefahren der Automatisierung, dem auf die Spitze treiben von Cyber-Prostitution usw. werden ganz typisch für Valerian und Veronique wieder Missstände des aktuellen Zeitgeschehens angeprangert. Irgendwie zünden davon aber nur etwa 50% bei mir und, dass Veronique jetzt als Sexbombe und Objekt der Begierde für die halbe Galaxis ausstaffiert wird ist zwar witzig, aber irgendwie auch ein bisschen… naja. Auf alle Fälle bekommt man sie wieder in mannigfaltigen Outfits zu sehen, da ist für fast jedes Fetisch was dabei. Also ja, schön anzusehen, ja, auch lustig, aber irgendwie ein klein wenig am Thema vorbei, finde ich zumindest.

6,5/10




Savage Sword of Conan – Classic Collection Band 2



Nach langer Zeit wurde es mal wieder Zeit zum Cimmerier zurückzukehren, Gerade seit dem ersten Savage Sword Omnibus habe ich schon viel Zeit verstreichen lassen, der Dritte steht ja diesen Monat schon in den Startlöchern! Also Leseknochen raus und ab in die Leseecke. Einen Teil von Roys Einleitung lese ich immer gleich und dann immer Stück für Stück weiter, wenn ich eine Story beendet habe, weil der gute Mister Thomas da doch manchmal auch spoilert und ich ja Erstleser bin.

Ich muss sagen, dass der Band leider gleich mit einer Enttäuschung startet. Das liegt nicht daran, dass die Adaption der Robert E. Howard-Story „Die Menschenfresser von Zamboula“ etwas geschoben werden musste und auch nicht an der (Reprint-)Ersatzstory „Die Bestie von Bal Sagoth“, denn die ist im Grunde sehr gelungen, bietet mit dem rotbärtigen Fafnir einen sympathischen Sidekick und ansonsten sind von gefährlichen Bestien, mystischen Zivilisationen, leichtbekleideten Schönheiten und blutigen Kämpfen alle Zutaten vorhanden, die eine starke Conan-Story braucht. Das Artwork von Gil Kane finde ich allerdings grausig, gehört sicher zu den Schlechtesten, die es bislang bei Savage Sword gab. Das hat mir so missfallen, dass es mich manchmal richtig aus der Story rausgerissen hat.

Das hervorragende Artwork von Meister Neal Adams, der im Folgeheft dann endlich „Die Menschenfresser von Zamboula“ in Szene setzt, ist eine Wohltat für meine Augen. Auch die Geschichte, die zu meinen liebsten Conan-Stories gehört, wurde astrein übertragen, wenn mir nur nicht diese geradezu lächerlich, stets über die Brüste der halbnackten „Zabibi“ fallenden Haare auf den Zeiger gehen würden. Das sieht ja dermaßen bescheuert aus, wie die Büschel jeglicher physikalischen Gesetze trotzen, nur um immer das Nötigste zu verbergen. Das wurde beim Franko-Belgischen, recht aktuellen Pendant deutlich besser gelöst. Wenn Nacktheit damals nicht möglich war (war das nicht ein Nachdruck aus der Farbvariante, die unter dem Comics Code stand?), hätte man einfach ein enges Oberteil hinzeichnen sollen, statt so einen Blödsinn zu veranstaltet. Das ist aber auch wirklich mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte.

Ab hier wird in Sachen Artwork eigentlich nahezu durchgehend hohe Kunst geboten. Zumeist ist „Big“ John Buscema am Bleistift und wird von verschiedenen Koryphäen getuscht. Roy Thomas gefiel wohl Alfredo Alcala am besten, was ich durchaus nachvollziehen kann. Seine kräftige, charakterstarke Tusche hat schon was und passt super zum Cimmerier, mir persönlich hat aber die feine, äußerst detaillierte Art von Sonny Trinidad noch ein wenig besser gefallen. Tony DeZuniga, der mehr mit Rasterfolie arbeitete, verpasste dem Barbaren dann nochmal einen etwas anderen Look, Alcala hat später, zum Ende des Bandes, dann auch mehr und mehr auf Rasterfolie zurückgegriffen. Hat einen erfrischend anderen Look reingebracht, wie ich finde.

Die weiteren Stories kann man eigentlich auch durch die Bank als gelungen bezeichnen. Klar, da gibt es auch einen Schwung recht einfach gestrickte „Monster“ oder „Zauberer“ of the Month Ausgaben, die aber dennoch prächtig unterhalten. Immer wieder gibt es aber auch große, fantastisch in Szene gesetzte und ausgearbeitete Highlights, die sich über mehrere Hefte erstrecken, wie die Adaption von Robert E. Howards „Der schwarze Kreis“, einer der längsten Conan-Geschichten, die hier von Roy eine stimmig ausgearbeitete Vorgeschichte verpasst bekam, um schöner in den Kanon zu passen. Auch die hervorragende Umsetzung von „Jenseits des schwarzen Flusses“ mit ihrem bitteren Finale darf nicht unerwähnt bleiben, und zuvor hat auch der „Turm des Elefanten“ eine neue, in prächtigen Bildern erstrahlende Bearbeitung erhalten.

Die Farbausgabe „Conan: Die Rache des Barbaren“ aus Marvel Comics Super Special #2 bringt neben einer klassisch anmutenden Abenteuergeschichte, in der sich zwei eingangs verfeindete Raubeine gegen einen weitaus gefährlicheren Gegner zusammenraufen müssen, mit ihrer Kolorierung schon ganz besonderen Style in den Band. Weshalb da manche Seiten besser aussehen als Andere wird ganz am Ende des Bandes im Bonusmaterial erklärt. Mir hat es prima gefallen, sowohl die Bilder, als auch die Farbe und die Geschichte. Apropos Bonusmaterial, das hat Höhen und Tiefen wie ich finde, was wohl auch daran liegt, dass die Jungs bei Marvel oftmals nicht fertig wurden mit ihrem Pensum und dann mit Artikeln oder auch mal einem Re-Print auffüllen mussten. Da geht es um mittelalterliche Rüstungen, eine Rollenspiel- bzw. LARP-Gruppe, es werden Rezensionen zu Büchern über Robert E. Howard, oder Neuauflagen (also in den 70ern) von Conan-Romanen abgedruckt. Da ist schon viel dabei, was heute nicht mehr so wirklich interessant ist, gerade weil es die dort besprochenen Bücher und Schallplatten ja nirgends mehr zu kaufen gibt. Interessant und stellenweise witzig finde ich dagegen die Leserbriefe teilweise wieder, die auch mal kritisch sein dürfen (ob der Verspätungen), das Essay über das Hyborische Zeitalter von Roy und Zeichner Walt Simonson weiß zu gefallen und bringt mal einen ganz anderen Zeichenstil mit sich. Dann werden die Zeitungs-Strips angekündigt, die ich mir bald besorgen möchte (danke an Panini für die Veröffentlichung!) und der erste Conan-Streifen mit Arnie ist in der Mache.

Alles in allem also wieder ein Barbarenstarkes Paket, besser noch als Band eins, und auch Band drei wird den Weg auf den Lese-K2 finden. Ist ja nicht so, als würde dort noch reichlich Cimmerier-Material der Sichtung harren. Aber hey, lieber haben und noch nicht brauchen, als irgendwann brauchen und dann nicht haben.

8,5/10




Corto Maltese 1 – Südseeballade



Das ist er also, DER Klassiker von Hugo Pratt. Wenn man bedenkt wie groß meine Liebe für Seemannsgarn ist, ist es schon verwunderlich, dass es so lange gedauert hat, bis ich mir den mal zur Brust genommen habe, aber besser spät als nie.

Wir befinden uns in den sonnigen Gefilden des südlichen Pazifiks, Glasklares Wasser, exotische Inseln und Segelbespannte Nussschalen werden von Eingeborenen zwischen den Inseln umher gesteuert. Doch am Horizont brauen sich die Wolken des ersten Weltkrieges zusammen. Die Großmächte belauern sich gegenseitig, haben Schiffe, Transporter und U-Boote in die Welt entsandt. Dazwischen versuchen Piraten ihr Glück zu machen, bringen Schiffe verschiedener Nationen auf, nehmen Geiseln für Lösegelder und versuchen die unterschiedlichen Parteien gegeneinander auszuspielen. In bester Agentenfilm-Manier zieht ein mysteriöser Superbösewicht, genannt der Mönch, im Hintergrund die Strippen. Für ihn arbeitet auch der skrupellose Rasputin und ein gewisser Corto Maltese. Was von Letzterem zu halten ist, ist zu Beginn weder dem Leser noch den übrigen Charakteren, ganz gleich ob Opfer oder Mitglied einer der vielen Fraktionen, wirklich klar. Doch wir werden es vielleicht noch herausfinden, in diesem Abenteuer, oder in einem der vielen, die noch folgen sollten…

Nach Ann & Dan mein zweiter Pratt und ja, jetzt bin ich gehooked. Was für eine famose Stimmung, was für ein grandioses Abenteuerfeeling, was für tolle Charaktere, die auch mal ambivalente Gefühle hervorrufen, was für ein wunderbares Setting. Ich liebe ja Seemannsgarn per se, aber gerade diese Epoche der zwei großen Kriege fasziniert mich, vor allem auch, wenn man nicht mitten im Kriegsgeschehen unterwegs ist, sondern Schicksale und „Abenteuer“ am Rande, also abseits der berühmten Schlachtfelder miterleben darf, wie es zum Beispiel bei C. S. Foresters „African Queen“ der Fall war. Der Einbezug eines geheimnisvollen Oberbösewichtes gibt dann noch einen filmischen Drive, der klar macht, hier steht Abenteuer, nicht unbedingt Realismus im Vordergrund, was die Sache zu einer wunderschönen Fabel macht, in der man nicht durchgehend unter Hochspannung steht, sondern auch einfach mal in Gefühl, Stimmung und Bildern schwelgen kann.

Apropos Bilder, mir hatte Ann & Dan recht gut gefallen, vor allem auch erzählerisch, aber zeichnerisch fand ich das nur solide. Diese Meinung zu Pratts Zeichenkunst hat sich mit diesem Band massiv geändert. Ja, sein Stil wirkt irgendwie wild und etwas ungeschlacht, vielleicht auch strohig und wenig detailliert, aber irgendwie wirkt das als Gesamtkunstwerk dann dermaßen Stimmig, verbreitet eine intensive, oft wohlige Stimmung und vor allem werden Gefühle transportiert! Schon durch kleinste Änderung einiger Striche werden Gesichtsausdrücke zu emotionalen Ankerpunkten, Männer wirken verschlagen oder entschlossen, Frauen werden sanft, wunderschön oder in Gedanken verloren. Hach, ich komme richtiggehend ins Schwärmen. Wie Pratt teilweise mit wenigen Strichen sehr viel erreicht und vor allem Emotionen transportiert, kann ich vielleicht am Ehesten mit Jeff Lemire vergleichen, auch wenn mir Pratts Zeichnungen deutlich besser gefallen, aber ich hoffe Ihr wisst, was ich meine.

Ihr merkt, ich bin begeistert und natürlich macht sich jetzt Verzweiflung breit, denn von Hugo Pratt wartet aktuell NICHTS auf meinem Lese-K2! Dahingehend muss sich also baldigst was ändern. Zum Glück machen es einem Verlage wie Avant und natürlich allen voran Schreiber & Leser dahingehend aktuell recht einfach. Die deutsche Comiclandschaft ist momentan wirklich außerordentlich gut bestückt, wie ich finde.

9/10 mit Tendenz nach oben bei einer weiteren Sichtung, die es sicher geben wird.

VG, God_W.
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Alt 24.02.2022, 16:39   #5706  
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Marvel-Verse - Black Widow (US)

Marvel Adventures The Avengers #21
Der Crimson Dynamo dringt ins Avenger Gebäude ein weil Er hinter Iron Man her ist. Diese Aktion wurde von russischer Seite vorhergesehen und so wurde Black Widow geschickt um den Avengers zu helfen aber auch gleichzeitig die Technik für den Iron Man Anzug zu stehlen.
Hat mir gefallen. War eine nette Story.
Marvel Adventures Super Heroes #10
Reed Richards spielt mit der Zeit herum um einen in 2 Jahren vorhergesehenen Tod Sues zu verhindern. U.a. begegnen sich in dieser Story zwei Black Widows aus verschiedner Zeit.
Langweilige und irgendwie sogar dumme Geschichte. Mit Abstand die schlechteste Story in diesem Band.
Marvel Adventures Super Heroes #17
Natasha hat den Auftrag eine wichtige Augenzeugin zu beschützen. Die beiden werden unentwegt angegriffen so das Natasha logischerweise wissen will was die Zeugin gesehen hat? Am Ende stehen sie Dr. Doom gegenüber.
Eher mittelmäßige Story.
Marvel Team-Up #141
Daredevil und Black Widow wollen einen Mord aufklären. Unerwartete Hilfe bekommen beide in Form von Spider-Man. Der jetzt für beide ein noch neues, unbekanntes Symbiontenkostüm trägt.
Die Beste Story in dem Band. Hat mir Spaß gemacht zu lesen.
Marvel Comics Presents #53
Black Widow und Silber Sable sind zufällig hinter dem gleichen Typen her. Wärend sich beide darum streiten wer von beiden die Beute einsacken darf erledigt sich das Problem von alleine.
Amüsante Kurzgeschichte.
Marvel Comics Presents #93
Black Widow und Daredevil infiltrieren ein Hydra Geheimquartier um eine Bombe zu entschärfen.
Angenehme, kurzweilige Geschichte.
Enter the Heroic Age #1
Natasha trifft auf eine junge Agentin in Schwierigkeiten und möchte ihr helfen.
War ganz Ok.
Insgesamt war der Band ganz gut. Von Klasse bis Mies war hier zwar alles dabei aber richtig schlecht ist nur die Zeitreisestory. Dafür ist dann die Team-Up Story umso besser.
7/10
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Alt 24.02.2022, 17:34   #5707  
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Zitat:
Zitat von Daredevil333 Beitrag anzeigen
Da darfst du lange warten! (und ich leider auch)
Hier die Nachricht von Carlsen

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht. Band 2 erscheint Ende 23 auf Französisch und hoffentlich dann auch ganz bald danach bei uns. Mit diesem Band soll die Geschichte abgeschlossen sein.


SOOOOOOOOOOOOOOOOO LANGEEEEEEEE !!!!!!!!!
Mehr als 3 Jahre bis zur Fortsetzung?
Das geht doch nach hinten los. Wer von denen, die den jetzt casual gekauft haben, hat das nach 3 Jahren noch auf dem Sender. Bzw. bei wie vielen ist dann der Drive noch da?

lg Task
B.P.Taskfield ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.02.2022, 21:19   #5708  
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Zitat:
Zitat von Daredevil333 Beitrag anzeigen
Gerade dass die Figur des Marsupilamis (noch?) nicht so in den Vordergrund tritt, macht es absolut gehemnisvoll, ja sogar magisch!!! Boaaahh, habe ich diesen Comic ins Herz geschlossen und damit auch diese wunderbare Figur des Marsupilamis. (Film geschaut, Comics besorgt, Trickfilme gekauft...und ne riesengrosse Plüschfigur (Aua!!!=meine Frau freut das aber weniger!;-))
Da gehst du ja steil mit dem Marsu Und das es so laange dauert, bis der zweite Band kommt ist ä.ä..


Grade mal wieder die mechanische Lady 1-7 am Stück gelesen....und ich war wieder im Steampunk Universum gefangen...

Hat denn irgendjemand Infos, wann es da weitergeht?
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Alt 24.02.2022, 21:23   #5709  
God_W.
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Ich muss erstmal die Bände 3 und 4 der Collector's Edition aus dem Lese-K2 fischen, ist also nicht eilig.
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Alt 25.02.2022, 07:43   #5710  
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Zitat:
Zitat von Foxy-Lady Beitrag anzeigen
Hat denn irgendjemand Infos, wann es da weitergeht?
In den USA läuft gerade die Mini "Lady Mechanika - The Monster of The Ministry of Hell", da sind im Moment 2 (von 4?) Heften erschienen.
Kann also nicht mehr sooo lange mit dem Nachschub dauern
user13 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.02.2022, 09:15   #5711  
Foxy-Lady
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Aha, danke! Bin über die Ami Hefte nicht mehr informiert. (schade)
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Alt 25.02.2022, 11:32   #5712  
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Hey Foxy, Du mochtest doch auch Malcolm Max oder? Weil Du gerade nach der Lady fragtest viel mir das ein. Und falls Du es noch nicht wusstest, im Mai kommt der neue Band 5: Die Schwesternschaft der Nacht.
LordKain1977 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.02.2022, 15:03   #5713  
Daredevil333
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...und für diejenigen, welche es auch zu lange finden bis es mit der Bestie weitergeht eine Empfehlung!

MARSUPILAMI RED MONSTER

8,5/10
Daredevil333 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.02.2022, 11:11   #5714  
Foxy-Lady
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@LK Danke für die Info.. ja MM ist Klasse!! Und Ingo Römling ist cool, mit dem kann man gut schwätzen!
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Alt 26.02.2022, 11:13   #5715  
Crackajack Jackson
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Die Schlümpfe 39: Die Schlümpfe und der Schneesturm Toonfish
Gestern Abend gelesen. Richtig gemütliche Atmosphäre und sehr schön zu lesen.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.02.2022, 21:30   #5716  
God_W.
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Valerian & Veronique: Die Bewohner des Himmels – Der Kosmos von Valerian und Veronique



Das war er jetzt also, mein vorerst letzter Ausflug in den Kosmos von Valerian und Veronique, zumindest bis dieser ominöse Hommage-Band erscheint, der seit mehreren Jahren stetig weiter verschoben wird, sollte es denn überhaupt jemals dazu kommen. Aber das ist eine andere Geschichte, hier geht es um „Die Bewohner des Himmels“ und ich bin ehrlich gesagt ein bisschen traurig, dass ausgerechnet dieser Band der vorerst Letzte ist, den ich in Sachen Raum-Zeit-Agenten aus dem Regal gezogen habe.

Meines Erachtens nach hätte es das nämlich nicht gebraucht. Für alle denen es nicht klar ist, es handelt sich hierbei nicht wirklich um einen Comic, sondern eher um eine Art fiktiven Sekundärband, der sich, wie der Titel schon sagt, mit all den Wesen beschäftigt, welche die Welt von Valerian & Veronique bevölkern. Da werden alle erdenklichen Lebenszyklen Lebenszyklen von Glapum’tianern erläutert und die biologischen Eigenschaften von Shinguz ausgebreitet. Es werden verschiedene Orte und Planeten näher erläutert und deren Eigenschaften von „Wissenschaftlern“ verdeutlicht.

Sorry, aber für mich war das alles viel zu trocken und wenig unterhaltsam. Klar wird versucht hie und da etwas Humor mit reinzubringen und auch mit dem ein oder anderen Comic-Zweiseiter wird das zwischendurch aufgelockert, das kann den im Grunde staubigen Grundcharakter des Buches nicht verhüllen. Ich glaube dazu muss man schon beinharter Über-Fan der Reihe sein, für die ist das sicher auch gemacht. Das kann ich im Romansektor vielleicht mit der zweibändigen Enzyklopädie zu Frank Herberts Wüstenplanet-Zyklus vergleichen, die finde ich gut, aber 99% der Menschheit würden diese Meinung vermutlich nicht teilen. Also jedem der mit dem Band Freude hat sei diese gegönnt, für mich war’s nix, umso ärgerlicher, dass es jetzt mein vorerst letzter Eindruck aus dem V&V-Universum war.

3,5/10




Conan – Geschichten aus Cimmeria



Offensichtlich hat sich Panini gedacht, dass sie zwischen all den fetten Omnibus-Ausgaben rund um den barbarischen Cimmerier auch mal wieder einen etwas dünneren und moderneren Band, vielleicht zum Anfixen neuer Conan-Fans, unters Volk bringen sollten. Etwa 90 Jahre nach dem ersten Auftritt des hünenhaften Schwertschwingers haben sich ein paar illustre Namen versammelt und eine gute Handvoll Kurzgeschichten aus den nemedischen Chroniken zusammengetragen.

Los geht es mit dem „Aufbruch“ eines jungen Conan aus seinem eisigen Heimatland. Hier lässt Esad Ribić den Jüngling in (zumeist) schönen Bildern und komplett ohne Text gefühlt gegen die gesamte Fauna der Umgebung antreten, bevor wir noch Zeuge werden dürfen, wie der Junge zum Krieger reift. Tolle Bilderzählung, auch wenn nicht jedes Panel gelungen ist. „Nachspiel und ein Neuanfang“ hat mit Roy Thomas eine Conan-Legende am Autorenstift zu bieten, aber bis auf den großen Namen ist hier leider nicht viel gewesen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass der halt was machen sollte, damit der Name auf dem Cover prangt. Die Vorgeschichte zu seinem allerersten Conan-Heft aus den 70ern hat nicht wirklich viel zu bieten, auch wenn Steve McNivens Artwork schon klar geht.

„In der Stadt der Diebe“ darf ein diebischer Conan seine skrupellose und auch etwas humorvolle Seite zeigen. Außerdem kommt endlich auch ein wenig Sorcery in die Sword & Sorcery Welt des Cimmeriers. Joa, das ist ganz brauchbar, was Conan-Veteran Busiek hier abliefert, muss mir mal seine früheren Arbeiten geben. Dafür gefällt mir Pete Woods‘ aalglattes Artwork leider nicht wirklich. In meiner Lieblingsstory des Bandes bringt Conan, wie sollte es anders sein, den „Tod durch das Schwert“. Hier wird es archaisch, kraftvoll, dramatisch und der Ehrenkodes und die Lebenseinstellung des stolzen Barbaren werden zu 100% transportiert, unterstützt wird das von ideal dazu passendem Artwork von Roberto de La Torre.

Als nächstes das Turtles-Schöpfer Kevin Eastman in Personalunion als Zeichner und Autor ran. Letzteres macht er prima, Ersteres im Grunde auch, aber zum einen finde ich, dass sein Conan ein etwas zu kindliches Gesicht abbekommen hat und andererseits finde ich, dass seinem Artwork ein etwas kleineres Format besser getan hätte. „Schiff der Verdammten“ bietet eine brauchbare, mit übernatürlichen Elementen angereicherte Piratenstory mit Conan an Belits Seite, aber Jesús Saiz‘ Computer-Artwork erinnert mich extrem an Ariel Olivetti und verursacht bei mir Augenkrebs erster Güte, sorry. Das wirkt alles total leblos, kalt und frei von jeglichen Emotionen.

Das war’s. Also insgesamt gesehen bietet der Band breit gefächerte Conan-Kost mit einigen durchschnittlichen Stories, wenigen Highlights und ebenso wenigen Ausfällen. Das Bonusmaterial ist Okay, wertet den Band aber nicht wirklich auf, denn das sehe ich eher als Ausgleich dafür, dass man in gut 20 Minuten durch ist.

5-5,5/10




Ann und Dan



Mangels Pratt-Material habe ich mir einfach nochmal Ann und Dan gegriffen, nachdem mich die Südseeballade so angefixt hat. Den Band habe ich vergangenes Jahr gelesen, bevor wir nach Ostafrika geflogen sind, quasi als Einstimmung. Die vier Geschichten haben mir schon damals ziemlich gut gefallen, einfach wegen der Verbindung aus dem Setting „irgendwo in Afrika“, dem Abenteuerfeeling und der Zeit, in der die Stories angesiedelt wurden, also zur Zeit des ersten Weltkrieges. Irgendwie wirken „Abenteuer“ in dieser für mich doch fernen Zeit noch greifbarer als heutzutage.

Wenn ich das richtig verstanden Habe ist „Ann und Dan“ ja die erste Reihe gewesen, die Hugo Pratt in Personalunion als Autor und Zeichner betreuen durfte. Umso spannender war es für mich jetzt bei der nochmaligen Sichtung die vielen Parallelen zu entdecken, die zwischen den Ende der 50er Jahre entstandenen Geschichten, und Pratts Karrierewendepunkt Corto Maltese 1967 bestehen. Da sind wirklich ganz viele Figuren am Start, die später in recht vertrauter Form wieder vorzufinden sind. Die kluge Ann und der inkognito reisende Adelige Dan haben schon viele Gemeinsamkeiten mit den beiden jungen Geiseln aus der Südseeballade und auch, wenn Captain Tipparary O’Hara gleich vom Start weg deutlich heldenhafter und weniger ambivalent als Pratts spätere Hauptfigur Maltese daherkommt, so sind die vielen Ähnlichkeiten doch kaum zu verleugnen.

Wer mit Hugo Pratt etwas anfangen kann, Corto Maltese mag, Ann und Dan noch nicht kennengelernt hat, mit dem Schauplatz Ostafrika und den frühen Kriegsjahren des zwanzigsten Jahrhunderts an Zeitraum von abenteuerlichen Erzählungen etwas anfangen kann, der muss eigentlich zugreifen, denn zumindest gebraucht sind die Geschichten recht einfach zu finden. Dann stehen Begegnungen mit wilden Eingeborenen, deutlich ungehobelteren „zivilisierten“ Besatzern und kernigen Helden nichts mehr im Wege. Da wird gegen die Sklaverei gekämpft, es werden Schlachten auf verlorenem Posten geschlagen und mystische Tempel erkundet (Abu Simbel lässt grüßen), animalische Dschungelbewohner und gefährliche Krankheiten sind in Ostafrika ebenso an der Tagesordnung wie Hab- und Machtgier, aber auch Mut und Tapferkeit sind zu finden. Im Grunde also ein rundum gelungenes Abenteuerpaket, wenn auch noch nicht ganz so stimmig und ausgefeilt wie ein paar Jährchen später.

7/10

VG, God_W.
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Alt 27.02.2022, 21:23   #5717  
Nante
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Dieses Wochenende war der 2. Band der Bocola-Ausgabe von
Hal Foster - Prinz Eisenherz an der Reihe.

Jetzt dürfte es wohl fix sein und ich an der Reihe dran bleiben. Mir gefällt sowohl der Erzähl- wie auch der Zeichenstil. Das ganze erinnert ein wenig an eine (Natürlich aufgepeppte) Version des "Neuruppiner Bilderbogen".

Dieses mal ist es weniger fantastisch als eher historisch(Hunnen, Aetius), - wenn sich Foster die Geschichte auch stark zurecht biegt. Aber das habe ich auch schon schlimmer erlebt.

Zeichnerisch gefällt mir am meisten, daß fast jede neu eingeführte Figur erst einmal in einer sorgsam gearbeiteten "Großaufnahme" gezeigt wird. Man hat also auch später immer genau dieses Bild vor Augen.

So, Bd. 3 wird in den nächsten Tagen nun wohl auch bald dran kommen. Aber ich denke, die Entscheidung für die nächsten Bände ist eigentlich schon gefallen...
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Alt 27.02.2022, 23:20   #5718  
excelsior1166
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Alt 27.02.2022, 23:23   #5719  
God_W.
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Sehr gute Entscheidung Nante! Im großen und Ganzen wird es übrigens (zumindest bis Band 9 oder 10, weiter bin ich noch nicht, mehr und mehr historisch, weniger fantastisch.
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Alt 28.02.2022, 02:03   #5720  
excelsior1166
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Ich beginne (nachdem ich nun alle Carlsen-Alben gelesen habe) mit dem Re-Read in den Osterferien und freue mich sehr darauf.
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Alt 28.02.2022, 17:04   #5721  
B.P.Taskfield
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Zitat:
Zitat von Daredevil333 Beitrag anzeigen
...und für diejenigen, welche es auch zu lange finden bis es mit der Bestie weitergeht eine Empfehlung!

MARSUPILAMI RED MONSTER

8,5/10
Kannst du bitte kurz den Plot wiedergeben (1 Satz)?
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Alt 28.02.2022, 22:27   #5722  
pecush
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Millenium Trilogie vom Splitter Verlag.
Ein Wechselbad der Gefühle bei dieser Adaption
Band 1, Verblendung, ist trotz einiger Freiheiten sehr nah am Roman, die Zeichnungen von Jose Homs sind mir aber zuweilen zu Cartoonhaft.
Band 2, Verdammnis, mit Zeichnungen von Manolo Carot um Längen besser, ab hier entfernt sich die Story aber von den Romanen. Zuerst sind es Kleinigkeiten, so bekommt Salanders Schwester eine größere Funktion, und plötzlich ist Robert Englund mit von der Partie...
In Teil 3, Vergebung, wechseln sich Homs und Carot leider mit dem Zeichnen ab, die Story folgt dem Roman aber nur in Grundzügen. Härteste Änderung: Salander liegt gar nicht im Krankenhaus, sondern läuft ziemlich gut durch die Gegend, auch die Figurenverhältnisse sind sehr anders.
Von daher solide, aber nicht so stark, wie ich es mir erhofft hatte.

Meine größte Schwierigkeit hatte ich zu Beginn übrigens mit der Tatsache, dass sich alle Figuren duzen. Das mag in Schweden üblich sein, so steht es in jedem Buch, für deutsche Leser ist das sehr befremdlich.
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Alt 01.03.2022, 10:04   #5723  
Foxy-Lady
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IF Robin #1

Mittlerweile finde ich Damian nicht mehr so nervig und habe mir diesen Band geholt.

Damian bekommt mit, das ein Turnier der besten Kämpfer und Killer auf einer abgelegenen Insel unter der Leitung der "League of Lazarus" stattfinden soll. Preis: Unsterblichkeit... jeder hat drei Leben und es sind viele bekannte Charas dabei und es geht hart zur Sache. Und er trifft auf seinen Großvater.....

Also ich fands spannend. Zwei Zeichner sind beteiligt, gutes Artwork. Das einzige womit ich hadere, ist die Darstellung von Ras (diese Story hat der zweite Zeichner Jorge Corona gezeichnet und für mich sieht Ras hier wie ein ääh "Althippie" aus.)
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Alt 01.03.2022, 10:35   #5724  
Daredevil333
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Zitat:
Zitat von pecush Beitrag anzeigen
Millenium Trilogie vom Splitter Verlag.
Ein Wechselbad der Gefühle bei dieser Adaption
Band 1, Verblendung, ist trotz einiger Freiheiten sehr nah am Roman, die Zeichnungen von Jose Homs sind mir aber zuweilen zu Cartoonhaft.
Band 2, Verdammnis, mit Zeichnungen von Manolo Carot um Längen besser, ab hier entfernt sich die Story aber von den Romanen. Zuerst sind es Kleinigkeiten, so bekommt Salanders Schwester eine größere Funktion, und plötzlich ist Robert Englund mit von der Partie...
In Teil 3, Vergebung, wechseln sich Homs und Carot leider mit dem Zeichnen ab, die Story folgt dem Roman aber nur in Grundzügen. Härteste Änderung: Salander liegt gar nicht im Krankenhaus, sondern läuft ziemlich gut durch die Gegend, auch die Figurenverhältnisse sind sehr anders.
Von daher solide, aber nicht so stark, wie ich es mir erhofft hatte.

Meine größte Schwierigkeit hatte ich zu Beginn übrigens mit der Tatsache, dass sich alle Figuren duzen. Das mag in Schweden üblich sein, so steht es in jedem Buch, für deutsche Leser ist das sehr befremdlich.
Es gibt da noch eine andere, viel düstere Comicversion (ich laube vier Bände), weiss aber den Verlag jetzt nicht und habe die auch noch nicht gelesen, sah aber sehr vielversprechend aus und ich habe die besorgt...
Daredevil333 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2022, 10:39   #5725  
Daredevil333
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Zitat:
Zitat von B.P.Taskfield Beitrag anzeigen
Kannst du bitte kurz den Plot wiedergeben (1 Satz)?
Friedliebender Zoologe und Freund der Marsupilamis, will eigentlich nur seltene Tiere fotografieren, aber die Marsus sind so kameraverliebt, dass es keine einfach Aufgabe für ihn ist, bis er von den Indianern das Gerücht eines großen roten Monsters hört, das im Dschungel unterwegs ist, um ihn zu zerstören.

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