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Alt 04.01.2022, 15:20   #5376  
God_W.
Captain Rezi
 
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Der neunte Abschnitt meiner Lesestrecke zu nordischen Kriegern und Göttern, sowie Horror-Stuff und Verschiedenem zur Auflockerung startet mit dem Finale großen, 50 Hefte umspannenden Reise…


Northlanders 4 – Aufstieg und Fall (Deluxe Edition)



Der letzte Streifzug durch Brian Woods Nordländer beginnt recht brachial im Nordengland des Jahres 793. Der junge Edwin hasst den sich weiter ausbreitenden Christenglauben und seinen fanatisch strengen Vater, der selbigem einfach alles unterstellt. So ist er der Einzige der es begrüßt, als die Nordmänner in Lindisfarne einfallen. Knackig kurz, packend, roh und böse. Hat mich direkt ein wenig an Bernard Cornwells Uhtred-Sage und an die Vikings TV-Serie erinnert.

Herzstück des Bandes ist die Jahrhunderte überspannende Generationen-Saga der Familie Hauker, die vor dem Einfluss des schwedischen Königs nach Island geflohen ist, um sich dort ein Leben, eine Zukunft aufzubauen. Dem harten Land alles Notwendige für ein Überleben abzuringen und dabei Macht, Einfluss und Land nicht an die vielen Neuankömmlinge zu verlieren ist kein Leichtes und Konflikte sowie Fehden, die sich über lange Jahre durch die Sippe ziehen sind an der Tagesordnung. Eine spannende Kultur- und Geschichtsstunde am Beispiel einer Familie, bei der sicher nicht jede Generation als klug oder sympathisch bezeichnet werden kann, aber eben das macht es realistisch und packend.

Als Abschluss verflechten die Nornen am Fuße des Weltenbaums die Schicksale dreier Frauen, deren Männer kein ausreichendes Kriegsgeschick an den Tag legten, und die sich somit alleine durch das vom Krieg durchfurchte Northumbrien schlagen müssen. In wuchtigen, in stimmungsvolle Farben getauchten Bildern tischt uns Wood ein straff erzähltes, kurzes Epos über drei starke Frauen auf. Die Belagerungsstimmung und das kluge Vorgehen der drei wird perfekt transportiert, die Auflösung bildet einen wunderbaren Abschluss der insgesamt starken Reihe, auch wenn die Pest-Story aus Band zwei und die Sage um Sven in Band eins den Rest etwas überstrahlen.

Totalausfälle gibt es dennoch keine und es ist schon stark, welche Varianz Wood in die Wikingerzeit bringt, da gleicht keine Geschichte der Anderen und es werden massenweise Themen behandelt. Besonders hervorheben möchte ich nochmal die Vielfalt bei den Zeichenstilen, die fast durchweg bärenstarken Cover und vor allem Woods gekonnten Einsatz von starken Frauenfiguren. Das war zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung der „Northlanders“ noch nicht so en vogue wie heutzutage und verdient ein besonderes Lob, vor allem weil es nicht aufgesetzt wirkt. Eine durchweg zu empfehlende Vertigo-Reihe, der Panini auch noch einen schicken, massiv ausgeführten Sammelschuber für die vier Deluxe-Bände spendiert hat.

8/10




H. P. Lovecrafts Der Schatten aus der Zeit (Gou Tanabe)



Die Geschichte, eine von Lovecrafts letzten, steht immer ein wenig in der Kritik nicht viel Neues zu bieten und es stimmt, sie besteht über weite Strecken aus Versatzstücken und Grundideen, die der Gentleman aus Providence bereits früher aufgegriffen hat. Dennoch kann man aber auch von der anderen Seite herangehen und sagen, dass es sich hierbei um ein Meisterstück handelt, da so viele seiner faszinierenden und erschreckenden Ideen in perfektionierter Weise zusammenfinden. Gigantische Städte in abgelegenen Winkeln der Welt, uralte Wesen, ungewollte Transzendenz, Wahnhaftigkeit und die Angst davor nicht zwischen Wahn und Wirklichkeit unterscheiden zu können usw…

Ich hatte die Geschichte schon lange nicht mehr gelesen, weshalb ich als Vorbereitung die Fischer-Tor Übersetzung jetzt erstmalig gesichtet habe, früher hatte ich die Festa-Übersetzung am Wickel, aber ehrlich gesagt ist das zu lange her, um mich jetzt an Unterschiede in der Übersetzung zu erinnern. Allerdings wurde mir mal wieder klar, wie hervorragend die Adaptionen von Gou Tanabe die Vorlage wiedergeben. Die wirklich kleinen Änderungen, wie zum Beispiel die deutlichere Offenlegung von Professor Dyers vorangegangener Beteiligung an der Expedition in die „Berge des Wahnsinns“ finde ich äußerst gelungen. Die Neuinterpretation des Covers der Erstveröffentlichung in „Astounding Stories 17“, Nr. 4 (Juni 1936) ist wunderbar trashig und der Rest des meisterhaften Artworks sowieso über jeden Zweifel erhaben. Wer schon eine Lovecraft-Adaption von Tanabe kennt der weiß, was auf ihn zukommt. Eine äußerst stimmige, recht umfassende Lovecraft-Story, meisterlich umgesetzt.

8,5/10




Jungle Town



Adam ist ein Top-Ermittler. Ein waschechter Spürhund, der zusammen mit seinem etwas schrägen Partner Rollo noch jeden Fall geknackt hat. Na klar, schließlich sind die beiden tatsächlich Hunde, die im Schmelztiegel Jungle Town ihren Dienst verrichten. Mittlerweile ist die Stadt weltoffener geworden, es kommen mittlerweile sogar Ehen zwischen Hunden und Katzen vor! Adams Gattin ist ebenfalls eine heiße Mieze, was die Kids der beiden zu Huzen oder sowas macht.

Doch jetzt kommt es dicke, denn es wird eine tote Ratte gefunden – in einem Golfclub! Das ist selbstredend ein Ort, an dem ein so niederes Wesen wie eine Ratte rein gar nichts zu suchen hat! Dennoch ist die Rattengemeinde aufs schärfste erzürnt und die brodelnde Stimmung in der Stadt droht zu eskalieren. Welches Gespann glaubt Ihr wohl soll den medienwirksamen Fall möglichst schnell und diskret Lösen- na klar…

Mein letztes Wichtelgeschenk aus 2020 ist ein waschechter Krimi mit Buddy-Movie-Einschlag, quasi so etwas wie die Blaupause eines ganzen Genres. Das ungleiche Team, welches sich dennoch blind versteht besteht aus dem treuen Familienhund und dem etwas schludrigen Einzelgänger, der bei der Gattin seines Partners nicht allzu beliebt ist. Die Rassenfrage steckt dem Sündenpfuhl Jungle Town in den Knochen bis ins Mark und auch die Antagonisten und Nebencharaktere sind Abziehbilder mannigfaltiger Vorlagen aus Literatur, Film und Fernsehen. Hier bekommt man exakt das geboten, was die ersten Seiten versprechen, und das ist auch gut so. Einzig hinten raus geht mir alles etwas zu schnell, ansonsten weiß die 64-Seiten Story mit ihrem tollen Artwork prima zu unterhalten und auch das Bonusmaterial, immerhin 15 Seiten (!) weiß zu überzeugen. Das war ein spaßiger Abend, vielen Dank @Reschi!

7/10

VG, God_W.
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Alt 04.01.2022, 16:23   #5377  
Kain
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Zitat:
Die Geschichte, eine von Lovecrafts letzten, steht immer ein wenig in der Kritik nicht viel Neues zu bieten und es stimmt, sie besteht über weite Strecken aus Versatzstücken und Grundideen, die der Gentleman aus Providence bereits früher aufgegriffen hat.
Das müssen dann aber Fans sein. Bei Kritikern ist die Geschichte eigentlich recht beliebt. Lin Carter hat die Story als Lovecrafts größte literarische Errungenschaft bezeichnet, S. T. Joshi hält sie "in vieler Hinsicht für den Höhepunkt" in HPLs Laufbahn und bezeichnet sie als den krönenden Schlusspunkt seiner Karriere als Schriftsteller (danach kamen nur noch einige Überarbeitungen/Kollaborationen und "The Haunter of the Dark" als letzte eigene Geschichte) und auch Ramsey Campbell nennt sie eine von Lovecrafts besten Geschichten. Bei Sprague de Camp habe ich auf die Schnelle nichts gefunden. Liegt auch daran, dass dessen Biographie auf Stichwortverzeichnisse gänzlich verzichtet. Marco Frenschkowski sieht "The Shadow out of Time" gleichrangig mit den größten Werken des Fantastischen. Ohne jedoch darauf einzugehen, welche er da genau meint.

Ich fand die Story beim ersten Lesen ein wenig anstrengend. Mit jeder Wiederholung hat sie sich aber zu einem meiner Favoriten gemausert. Das ist auch einer der Bände von Tanabe, auf den ich am meisten gespannt bin. Ich denke mal, dass ich mir erst ein paar der früheren holen werde. Bevor die vergriffen sind.
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Alt 04.01.2022, 19:56   #5378  
LordKain1977
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Junge Super Giganten #10 von ehapa

War mal ganz cool so einen alten Schinken wieder in den Händen zu halten (auch wenn ich mich was zukünftige Bände der Teen Titans von Perez und Wolfman angeht gespoilert hab).
Trotzdem bin ich froh das diese Zeiten vorbei sind denn Namen wie Nachtschwinge, Wunderteen oder Rabe hören sich mittlerweile doch zu merkwürdig an.
Aber für die Nostalgie 7/10
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Alt 04.01.2022, 22:12   #5379  
Mathew
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Virus Omega Band 1 Cross Cult

https://www.cross-cult.de/titel/viru...titel_medium=9

Zitat:
Was ist, wenn die größte Bedrohung der Menschheit von ihr selbst ausgeht?

In naher Zukunft lässt sich eine rätselhafte außerirdische Rasse auf unserem Planeten nieder und bringt einen Virus mit sich, der den größten Teil der Menschheit gnadenlos niederstreckt.
Niemand weiß, woher diese Invasoren wirklich stammen und welches Ziel sie auf der Erde genau verfolgen. Keines dieser Wesen interagiert direkt mit den Menschen. Was wir jedoch wissen, ist, dass die Nähe zu einigen von ihnen heftige Reaktionen der Menschen sowie des Lands bewirkt: Übelkeit, Hysterie, Migräne, Dürre...
In dieser neuen Weltordnung lässt sich die Menschheit in nun drei Kategorien einteilen: jene, die sich dafür entschieden haben, sich der neuen Spezies anzupassen und mit ihr zusammenzuleben und den ganzen Tag Comics lesen; jene, die sich den Invasoren mit gewaltsamen Widerstand entgegenstellen ... und dann sind da jene, die die sie verehren und in ihrer Ankunft die Manifestation göttlichen Wirkens sehen.

Sylvain Runberg und Marcial Toledano zeichnen mit VIRUS OMEGA das postapokalyptische Porträt einer Menschheit, die sich der größten Bedrohung überhaupt stellen muss: sich selbst. Das Ende der Welt ... düster, melancholisch ... voller menschlicher Gewalt

....
Da kommt The Walking Dead Feeling auf, allerdings im Großformat. Da bleibe ich dran....

08/10 mit Tendenz nach oben....

Geändert von Mathew (04.01.2022 um 22:38 Uhr)
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Alt 04.01.2022, 22:17   #5380  
God_W.
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Das müssen dann aber Fans sein. Bei Kritikern ist die Geschichte eigentlich recht beliebt. ...

Ich fand die Story beim ersten Lesen ein wenig anstrengend. Mit jeder Wiederholung hat sie sich aber zu einem meiner Favoriten gemausert. Das ist auch einer der Bände von Tanabe, auf den ich am meisten gespannt bin. Ich denke mal, dass ich mir erst ein paar der früheren holen werde. Bevor die vergriffen sind.
Das stimmt, das habe ich hauptsächlich von Lesern (i.d.R. Erstleser) und in einigen Foren gehört/gelesen. Ganz von der Hand zu weisen ist es nicht, aber ich bin da eher bei der Fraktion, die die Story sehr schätzt. Zu meinen absoluten Highlights gehört sie dennoch komischerweise nicht, das hat aber nichts mit der Klasse der Erzählung an sich zu tun, sondern eher mit meinem persönlichen Geschmack. Die Farbe aus dem All oder Berge des Wahnsinns liegen da bei mir einfach vorne, auch kleine Kammerspiele wie beispielsweise Kalte Luft oder Das Ding auf der Schwelle (wieder das Transzendenzthema) gefallen mir einfach besser.

Tanabes hervorragende Adaptionen passen in der Veröffentlichungsreihenfolge eigentlich sehr gut, da geht es in "Der Hund und andere Geschichten" ja erstmal sehr überschaubar mit kürzeren Geschichten los, bevor es dann größer und ausschweifender wird. Würde Dir da also auch empfehlen nicht direkt mit dem Schatten aus der Zeit oder den Bergen des Wahnsinns einzusteigen.
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Alt 04.01.2022, 22:21   #5381  
God_W.
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Zitat:
Zitat von Mathew Beitrag anzeigen
Virus Omega Band 1 Cross Cult

...
....
Da kommt The Walking Dead Feeling auf, allerdings im Hochformat. Da bleibe ich dran....

08/10 mit Tendenz nach oben....
Klingt interessant, aber 18€ für 64 Seiten ist schon nicht wenig. Was meinst Du mit "Allerdings im Hochformat"? Walking Dead war doch auch nicht in Querformat.
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Alt 04.01.2022, 22:34   #5382  
Kain
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Das stimmt, das habe ich hauptsächlich von Lesern (i.d.R. Erstleser) und in einigen Foren gehört/gelesen. Ganz von der Hand zu weisen ist es nicht, aber ich bin da eher bei der Fraktion, die die Story sehr schätzt. Zu meinen absoluten Highlights gehört sie dennoch komischerweise nicht, das hat aber nichts mit der Klasse der Erzählung an sich zu tun, sondern eher mit meinem persönlichen Geschmack. Die Farbe aus dem All oder Berge des Wahnsinns liegen da bei mir einfach vorne, auch kleine Kammerspiele wie beispielsweise Kalte Luft oder Das Ding auf der Schwelle (wieder das Transzendenzthema) gefallen mir einfach besser.

Tanabes hervorragende Adaptionen passen in der Veröffentlichungsreihenfolge eigentlich sehr gut, da geht es in "Der Hund und andere Geschichten" ja erstmal sehr überschaubar mit kürzeren Geschichten los, bevor es dann größer und ausschweifender wird. Würde Dir da also auch empfehlen nicht direkt mit dem Schatten aus der Zeit oder den Bergen des Wahnsinns einzusteigen.
Zu spät. Mit "Berge des Wahnsinns" habe ich angefangen. Mein Händler meinte, dass ich einen Einzelband nehmen soll. Falls es mir nicht gefällt. Ich war der Meinung, dass sich Tanabe dann doch an meiner Lieblingsgeschichte messen lassen muss.

"Das Ding auf der Schwelle" war meine erste Lovecraft-Geschichte (gut, "The Loved Dead", aber das ist ja eine Gemeinschaftsarbeit). Die kommt bei den Kritikern übrigens gar nicht so gut weg. Hat mir aber auch immer sehr gut gefallen. Bei den "kleineren" Geschichten hatte ich immer eine Schwäche für "The Cats of Ulthar" und "The Doom that came to Sarnath". "The Music of Erich Zann" mochte ich erst beim zweiten Versuch. Mit "Dreams in the Witch House" bin ich bis heute nicht warm geworden. Von den Geschichten die dem Cthulhu-Mythos zugeordnet werden, dürfte das die sein, die mir am wenigsten gefällt. "The Dream-Quest of Unknown Kadath" hätte für mein Dafürhalten etwas kürzer sein dürfen. Die Geschichte mäandert stellenweise schon ganz schön vor sich hin.
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Alt 04.01.2022, 22:39   #5383  
Mathew
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Zitat:
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Klingt interessant, aber 18€ für 64 Seiten ist schon nicht wenig. Was meinst Du mit "Allerdings im Hochformat"? Walking Dead war doch auch nicht in Querformat.
Hochformat - Großformat - Albenformat
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Alt 04.01.2022, 23:13   #5384  
God_W.
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Ah, verstehe. Okay, bei einem Album relativiert sich der Preis auch wieder ein wenig.

Zitat:
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...
"Das Ding auf der Schwelle" war meine erste Lovecraft-Geschichte (gut, "The Loved Dead", aber das ist ja eine Gemeinschaftsarbeit). Die kommt bei den Kritikern übrigens gar nicht so gut weg. Hat mir aber auch immer sehr gut gefallen. Bei den "kleineren" Geschichten hatte ich immer eine Schwäche für "The Cats of Ulthar" und "The Doom that came to Sarnath". "The Music of Erich Zann" mochte ich erst beim zweiten Versuch. Mit "Dreams in the Witch House" bin ich bis heute nicht warm geworden. Von den Geschichten die dem Cthulhu-Mythos zugeordnet werden, dürfte das die sein, die mir am wenigsten gefällt. "The Dream-Quest of Unknown Kadath" hätte für mein Dafürhalten etwas kürzer sein dürfen. Die Geschichte mäandert stellenweise schon ganz schön vor sich hin.
Was Kritiker sagen ist mir in aller Regel herzlich egal, lese auch sehr wenige Kritiken, sondern bilde mir von Dingen, die mich interessieren lieber selbst eine Meinung. Die Katzen von Ulthar mag ich auch sehr gerne, die Musik des Erich Zann ebenso (da finde ich die Bearbeitung von Kleist hervorragend), Unbekanntes Kadath gehört zu den Stories, die ich noch nicht gelesen habe und die Träume im Hexenhaus finde ich auch etwas durchwachsen. Da fand ich die Verfilmung auch grottig, habe ich aber schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen.
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Alt 04.01.2022, 23:18   #5385  
Kain
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Nun ja, bei Lovecraft interessiert mich auch die Rezeption. Da geht es nicht ganz ohne Kritiker (oder andere Meinungen). Davon abgesehen finde ich Rezensionen mitunter durchaus hilfreich. Hängt aber vom Fall ab.
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Alt 05.01.2022, 10:59   #5386  
LaLe
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Katzen von Ulthar liebe ich. Zusammen mit Gaimans "A Dream of Thousand Cats" die Geschichte, die einen die Fellnasen mit ganz anderen Augen sehen lässt.

Und die fantastischeren Geschichten Lovecrafts (Kadath und Co.) haben einen ganz eigenen Charme.
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Alt 05.01.2022, 16:13   #5387  
Kain
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Traumland. Da fand ich Brian Lumleys Romane um David Hero sehr schön. Drei von vieren sind vor Jahren mal bei Festa erschienen. Allerdings lange vergriffen. Der vierte Band hätte glaube ich einige kürzere Geschichten enthalten. Darin werden all die Traumgegenden aus den Geschichten Lovecrafts zu einer kohärenten Welt vereint. Lumley ist kein Großmeister der Literatur, aber für solide Abenteuerkost ist er durchaus eine gute Adresse. Auch wenn ich persönlich "Necroscope" nicht all zu viel abgewinnen konnte.
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Alt 06.01.2022, 15:36   #5388  
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Loki: Agent of Asgard

Zu Weihnachten hatte ich mich selber mit dem großen Loki-Band beschenkt und ich war gespannt, wie mir die Serie gefällt.
Enthalten ist die komplette Serie „Loki: Agent of Asgard“ 1-17, Original Sin 5.1-5.5 und die Loki-Story aus Marvel Now! Point One.
Veröffentlicht wurde alles zwischen März 2014 und Oktober 2015.
Geschrieben wurde die Reihe von Al Ewing (Original Sin zusammen mit Jason Aaron) und bis auf zwei Hefte von Lee Garbett gezeichnet (Original Sin mit Simone Bianchi).
Loki ist hier als Agent für die Allmutter von Asgard tätig, die hier zu Beginn ein Triumvirat aus Freya, Idun und Gaea ist. Lokis Ziel ist es, dass ihm für seine Dienste seine früheren Verfehlungen verziehen und vergessen werden.
Gegenspieler, der das verhindern oder für sich nutzen will, ist dabei ein böser Loki aus der Zukunft (genau der, der am Ende von Aarons Thor-Run auftaucht).
Loki bekommt aber auch Unterstützung von Verity Willis (einem lebenden Lügendetektor) und einigen Asgardianern (Sigurd, Lorelei, Thor, ...).
Grob gesagt geht es darum, dass Loki seiner Bestimmung, der Gott der Lügen zu sein, entgehen will und das entwickelt sich zu einem Intrigenspiel zwischen jungem und altem Loki, das nicht immer ganz einfach zu verfolgen ist und oft hinter den Kulissen stattfindet.
Um bei der Story richtig mitzukommen, sollte man wissen, was zu der Zeit gerade im Marveluniversum los ist, denn so viele Bezüge und Querverweise zu anderen Reihen und Heften habe ich auch noch nicht oft gesehen. Hinzu kommt, dass der Band Tie-Ins zu drei Events (Original Sin, Axis und Secret Wars) enthält und man so ungefähr eine Ahnung haben sollte, worum es da geht.
Wenn man sich darüber etwas belesen hat macht die Story aber viel Spaß. Mir hat vor allem gut gefallen, wie gerade am Anfang immer wieder Bezug auf die nordischen Sagen und Mythen genommen wurde, wie mit der Geschichte um Sigurd.
Und ich fand es sehr schön, mal wieder eine von der Handlung her etwas anspruchsvollere Story zu lesen, in der es nicht nur um Action und Kämpfe geht, sondern man auch mal etwas mitdenken kann und sollte.
Von den Zeichnungen her war ich auch zufrieden und mir hat gefallen, dass Lee Garbett für fast den ganzen Band zuständig war, wodurch der Stil gleich geblieben ist.
Insgesamt ein schöner Band, der zwar etwas Vorwissen erfordert, dann aber eine interessante und komplexe Story liefert. Ich werde ihn demnächst bestimmt nochmal lesen, denn das Ende habe ich noch nicht so ganz verstanden
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Alt 06.01.2022, 18:39   #5389  
Nante
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So, da heute noch mal frei war, habe ich mich an eine Erwerbung aus dem letzten Jahr gewagt.

Hugo Pratt: Wüstenskorpione Band 1


Er beinhaltet die Erzählungen Der lange Weg nach Siwa und Piccolo Chalet

Das ist nun der erste Nicht-Maltese-Comic von Pratt für mich und ich muss sagen, die Erwartungen wurden erfüllt. Der Zeichenstil ist analog. Es fehlt das mystische aber das wird durch knallharte Brutalität ausgeglichen. Es wird schneller und lakonischer gestorben.
Immerhin befindet man sich im II. Weltkrieg in Afrika. Die Briten sind gegen die Italiener auf dem Vormarsch aber schon gibt es erste Anzeichen für ein Eingreifen der Deutschen. (Vermutlich wird später auch Rommel auftreten) Da kann eine Schatzsuche höchstens noch am Rande vorkommen.
Drastisch ist allerdings der gestiegene Textanteil. Gefühlt wenigstens drei mal soviel Text pro Seite wie bei Maltese. Das zwingt doch zu recht intensiven Lesen.

Fazit: Den zweiten Band habe ich ja schon im Regal stehen. Wird sicher auch bald dran kommen. Und um den Kauf von Band drei werde ich wohl auch nicht drum rum kommen.
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Alt 06.01.2022, 19:29   #5390  
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Batman Tag Gratis Batman Heft 2021

In der ersten Kurzgeschichte gibt es eine ordentlich Story rund um Catwoman & Bats.
In der zweiten Story trifft Bat-Cow auf einen Joker-Bullen namens Laffa.
Joa, ganz nett.
Anschliessend gibt es eine Leseprobe zu Future State aus Batman #55.
Nettes Heft.
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Alt 07.01.2022, 12:54   #5391  
Mathew
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Shi Band 4 Victoria

Zitat:
Eine packende Erzählung, die im mysteriösen Zeichen des »Shi« vor allem eins demonstriert: Die Rache ist weiblich.
Abschlussband des Zyklus

Zwei Frauen im England des 19.Jahrhunderts gegen alte weiße böse Männer, welche die Wiedereroberung Amerikas planen.

Unterstützung finden die Damen von Straßenkindern und... einem japanischen Dämon!?

Unterhaltsam, aber meistens Ernst und bedrückt, da es viel Gewalt gegen "Schwache" zeigt....

07/10
Mathew ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2022, 15:41   #5392  
God_W.
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Mein zehnter Ausflug in die nordischen Götter- Sagen- und Kriegerwelten beginnt mit einem Reihen-Neustart und in der Mitte geht’s in Sachen Grusel- und Horror mal wieder in lovecraft’sche Gefilde. Das Highlight dieser Runde folgt allerdings erst darauf…


Nordische Mythen & Sagen – Band 1



Neil Gaiman und P. Craig Russell bringen zusammen mit einer Horde Zeichner die nordische Götterwelt in Comicform. Das Ganze unterhält prächtig und hält sich abgesehen von kleineren Ergänzungen sehr dicht an die gängigen Vorlagen, wie beispielsweise die Edda von Snorri Sturluson, wer also keine Lust hat die Prosa-Variante zu lesen, sich aber dennoch mit den ursprünglichen Legenden der nordischen Mythen- und Sagenwelt beschäftigen möchte, der ist hier goldrichtig. Wer sich der Sache NOCH unterhaltsamer, und ungleich lustiger nähern möchte, dem sei die Walhalla Gesamtausgabe der Edition Roter Drache ans Herz gelegt, dort werden zusätzlich zu jeder Geschichte die zugehörigen Originaltexte aus der Edda abgedruckt. Allerdings haben sich die Autoren dort sozusagen die Rosinen herausgepickt, es wird also nicht jede einzelne Geschichte der Edda aufgegriffen, Gaiman und Russell scheinen sich der Sache hier in Gänze und vor allem chronologisch annehmen zu wollen, deshalb hoffe ich, dass es weiter geht und Band zwei nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Naturgemäß sagt einem das Artwork nicht immer zu, wenn so viele Köche am Brei beteiligt sind, ich muss aber sagen, im Großen und Ganzen hat mir der Band optisch sehr gut gefallen. Highlights waren für mich die Beiträge von P. Craig Russell und Mike Mignola. Jerry Ordway und Jill Thompson konnten mich nicht so überzeugen, Piotr Kowalski und David Rubin fand ich hingegen wieder sehenswert. Da gehen die Meinungen sicher weit auseinander, aber die Erzählungen an sich sind einfach zeitlos und schön übertragen.

7,5/10




Providence – Deluxe Edition 2 (Alan Moore)



Die hohen Erwartungen, die ich an ein Alan-Moore-Werk habe konnte der erste Deluxe-Band, vor allem die vier ersten Providence-Hefte, nicht erfüllen. Umso gespannter war ich, was mich nach dem recht undurchsichtigen Start noch erwarten sollte.

Die Reise gemeinsam mit dem Journalisten und angehenden Schriftsteller Robert Black durch Neuengland geht weiter. Dabei wird die Atmosphäre stets bedrohlicher, die Anleihen an Lovecraft, sei es durch einzelne Personen, Orte, Vorgänge, ja bis hin zu Beinahe-Adaptionen werden zahlreicher und die Ereignisse erschreckender. Als der Meister dann noch selbst auf den Plan tritt und es Moore gelingt eine Mischung zwischen Zeitschleife und Meta-Ebene zu kreieren bin ich kurz davor richtig begeistert zu sein.

Leider komme ich dennoch nicht umhin wieder und wieder zu bemerken, wie anstrengend das Ganze zu lesen ist. Dabei ist es nicht dir Menge an Text, die mich während der Tagebucheinträge unseres Reiseführers stört und auch die (zugegeben) nicht gerade leserfreundlichste Schriftart, sondern es sind die ellenlangen Wiederholungen, die es einfach extrem zäh und langatmig machen sich da durchzukämpfen, bis endlich wieder was Neues passiert. Der große Knall, den ich zur finalen Auflösung erwartet und erhofft hatte blieb ebenfalls weitgehend aus und auch wenn die letzten beiden Hefte viel wieder gut machen, so schrammt Moore hier meines Erachtens doch an einem genialen Werk vorbei. Ich werde und werde das Gefühl nicht los, dass die Erzählung als Novelle in Prosaform, in der also auch der jetzige Comicanteil als Text ausgearbeitet wäre, deutlich besser funktioniert hätte. So gehen mir die ersten zwei Drittel einer Textpassage eher auf die Nerven, auch wenn da einige Dinge nochmal neu interpretiert werden.

Grundsätzlich ist Providence als Gesamtwerk selbstredend dennoch faszinierend und verdient es gelesen zu werden, denn ein mäßiger Moore ist noch immer ein guter Comic. Allerdings sollte schon so manches Vorwissen vorhanden sein, um mit den zwei Deluxe-Bänden wirklich etwas anfangen zu können. Allen voran ist es natürlich unabdingbar sich zumindest Lovecraft beschäftigt zu haben, und da gehe ich sogar so weit zu sagen, dass man sich zumindest ein Drittel bis die Hälfte seines Gesamtwerkes in irgendeiner Form zu Gemüte geführt haben sollte. Lovecrafts Erzählungen sind aber bei weitem nicht alleine, was Verweise und Andeutungen auf andere Literatur in „Providence“ angeht. Auch wenn ich beispielsweise von Edgar Allan Poe bislang nur wenig und von Bierce noch gar nix gelesen habe war ich doch ganz froh Chambers‘ König in Gelb vor einigen Jahren genossen zu haben, Festa sei Dank, und über ein wenig weltliterarisches Grundwissen wie Stoker (allen voran natürlich Dracula), Jules Verne, H.G. Wells, Mark Twain oder selbst die Bibel zu verfügen. Das erhöht nicht nur das Verständnis, sondern auch das Lesevergnügen ungemein.

Dennoch gibt es für Dauerhommagen am laufenden Band und die Verquickung von möglichst viel Lovecraft-Material (nebst kleiner Demontage) noch lange keinen Genialitätspreis bei mir, denn wir sind hier immer noch bei Unterhaltungsliteratur, und in dieser Disziplin muss sich Moore von mir diesmal einige Abzüge gefallen lassen. Das hätte man besser lösen können.

7,5/10




Die 7 Leben des Falken (Splitter-Geburtstagsedition)



Ich weiß nicht was so viele immer gegen die Aufmachung der Jubiläumsbände von Splitter haben, ich finde die prächtig, edel und außerordentlich gelungen. Okay, zu so einem Historienepos passt das natürlich auch deutlich besser als zu Sci-Fi-Stoff, aber so ein mächtiges Hardcover mit Prägung auf der Front macht einfach was her. Doch trotz aller Freude über die Haptik und Optik, entscheidend bleibt der Inhalt.

Eine Frau flieht durch die eisigen Wälder und eine jagende Meute folgt ihr. Atemlos hetzt die Schönheit, die augenscheinlich ein Kind unter dem Herzen trägt, in leuchtend rotem Kleid durch den Schnee, doch was ist das? Ein Knacken, ein Aufspritzen von eiskaltem Wasser und mit einem Aufschrei stürzt die Unglückliche ins eisige Nass. Durchgefroren bis auf die Knochen schafft sie es ans Ufer, als eine mächtige Kontraktion ihren Leib erzittern lässt. Das neue Leben drängt danach ihren geschundenen Körper zu verlassen, das Licht der Welt zu erblicken.

Auch andernorts ist eine Geburt in vollem Gange, wenn auch unter gänzlich anderen Umständen. Im französischen Königshaus wird ein Thronfolger geboren und während diese freudige Kunde von Kurieren schleunigst in alle Himmelsrichtungen getragen wird, ereignet sich in den Wäldern der Auvergne eine Tragödie. Die „Jagdgesellschaft“ holt ihre Beute ein, doch bietet sich den Männern samt ihren Hunden ein tragisches Bild. Die Mutter überstand die Kälte nicht, doch gab sie ihr Leben für das Neugeborene, welchem sie unter unglaublicher Anstrengung zwischen Eis und Schnee Zutritt zu unserer harten, gnadenlosen Welt verschaffte. Einer Welt voller Ungerechtigkeit, voller Klassenunterschiede, wo ein Mensch nach seinem Geburtsrecht beurteilt wird, nicht nach seinem Charakter oder seinen Leistungen und zu einer Zeit, als die große Nation Frankreich noch unter den Nachwehen der Religionskriege zerrissen, ja, tief gespalten ist.

Nackt liegt sie da, hat sich all ihrer Kleidung entledigt um ein neues Leben damit zu umhüllen und so gut es eben geht gegen die erbarmungslose Kälte zu schützen. Nach den schockierten und verzweifelten Blicken der beiden Kommandanten der Verfolger, offenkundig handelt es sich um Gebrüder, zu urteilen war der Tod der Frau keineswegs Sinn und Zweck dieser Verfolgung. So endet die Jagd mit einem Zerwürfnis und vielen offenen Fragen. Fragen, die im Verlauf des Epos, dessen Bühne somit bereitet wurde, geklärt werden wollen.

Zu viel gespoilert? Keine Angst, all das hier beschriebene findet auf den ersten sieben Seiten dieses Meisterwerkes von epischen Ausmaßen statt. Irgendwo zwischen Mantel- und Degen-Abenteuer, großer klassischer Tragödie und einem Hauch Mystizismus wird hier ein Zeitengemälde vor dem geneigten Leser ausgebreitet wie es seines Gleichen sucht. Da werden Ränke geschmiedet, Lebenswege verwoben und Kämpfe ausgefochten, da wird es politisch, abenteuerlich, erotisch und blutig, da werden Figuren zum Lieben und zum Hassen etabliert und die Probleme einer ganzen Epoche thematisiert. All das unglaublich unterhaltsam und in Bildern, die jedem Freund der klaren Linie zu einem Augenschmaus gereichen.

Wie in einem grandiosen, vielaktigen Theaterstück werden die Einzelschicksale faszinierender Persönlichkeiten beleuchtet und während eines fulminanten Finales zusammengeführt. Hochspannung wird dabei hauptsächlich auf die Hitchcock-Variante erzeugt, nämlich durch den Kniff dem Zuschauer stets etwas mehr Wissen zuzugestehen als den Protagonisten. Einfach eine herausragend erzählte und bebilderte Geschichte, die sich mit ihren realen Hintergründen und der realistischen Darstellung Frankreichs zur Zeit nach den Hugenottenkriegen kaum aus der Hand legen lässt.

10/10




Walt Disney’s Fröhlicher Weihnachtszauber



Pünktlich zum Ende der Weihnachtsferien haben Krümelchen und ich unseren letzten Weihnachtsband für dieses Jahr beendet. Insgesamt wieder ein schöner, stimmungsvoller Band, der aber ehrlich gesagt recht wenige Highlights bot. Das war zwar insgesamt alles schön und teils auch witzig, aber die großen Knüller blieben aus.

Der Opener „Magische Weihnachten“ mit dem Burg-Setting und Gundel als Gegenspielerin hat uns sehr gut gefallen, ebenso wie später raus „Die Legende von Mikki und Gufulus“. Insgesamt lebt der Band aber hauptsächlich von dem Mehrteiler, in dem Donald verschiedene Weihnachtsbräuche aus aller Welt wieder aufleben lassen möchte. Dabei lernt man nicht nur was, die sind auch zumeist sehr spaßig erzählt und eingebunden, was neben witzigen und slapstickhaften Sequenzen auch zu rührenden Szenen führt, da wird die Weihnachtsstimmung greifbar.

Den krönenden Abschluss bilden die „Geheimen Geschäfte im hohen Norden“, die mit einem kleinen Clou aufwarten können, denn wer hätte gedacht, dass Onkel Dagobert der Eigentümer der
ist! Dass einer seiner Fabriken kein Gewinn erwirtschaftet, sondern mächtig rote Zahlen schreibt kann ja wohl nicht sein! Der Sache will also auf den Grund gegangen werden.

Hmm, wenn ich’s recht bedenke war der Band insgesamt doch ziemlich gut. Ja, hat Spaß gemacht und der Donald-Mehrteiler als roter Faden, bei dem sich Krümelchen immer auf die nächste Episode gefreut hat, war eine schöne Idee. Ich bin gespannt, ob ich dieses Jahr zu Weihnachten wieder vorlesen darf, oder ob sie bis dahin die Geschichten schon selbst lesen möchte, wir werden sehen, an Material mangelt es jedenfalls nicht.

7,5-8/10

VG, God_W.

Geändert von God_W. (09.01.2022 um 15:56 Uhr)
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Alt 09.01.2022, 19:53   #5393  
LordKain1977
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Ms. Marvel - Herzschmerz



Die Panini Ink. Fortsetzung des Ms. Marvel - Kamala Khan Bandes.
Kamala hat immer noch arg damit zu kämpfen ihrer Familie zu verheimlichen das sie ein Inhuman ist. Als dann plötzlich ein Freund der Famile auftaucht, der sich ebenfalls als Inhuman herausstellt, scheint das Leben für Kamala eine wundervolle Richtung einzuschlagen.
Nur wissen wir alle das wenn etwas einfach zu gut aussieht, sich meistens ein Haken dahinter versteckt.
Ebenso wie der Vorgängerband hat mir dieser auch wieder gut gefallen. Kamala ist mir mit ihrer hibbeligen und verpeilten Art einfach grundsympathisch.
Ausserdem gibt es noch lustige Team-ups mit SHIELD/Agent Coulson sowie Spider-Man.
Ich hoffe sehr das Panini diese Reihe um Ms. Marvel fortführen wird.
8/10
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Alt 10.01.2022, 13:03   #5394  
pecush
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@ God_W. (oder sonstwer): Kennst du "Onkel Dagobert und der Geist der Weihnacht"? Da hatte ich ein bisschen aufs Christkind gehofft, das hatte aber andere Ideen.
Lohnt der sich? Ist ja wohl ein Bilderbuch, kein Comic...


Gelesen habe ich übrigens "Batman: Year 100" (Eaglemoss). Aber was heißt, gelesen. Durchgequält. Der schwache Versuch, Year One, Return of the Dark Knight und europäische Klassiker zu kombinieren. Nur das Finale war rasant und gut, die Auflösung an sich aber auch enttäuschend und nichtssagend.
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Alt 10.01.2022, 13:08   #5395  
Reschi
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Onkel Dagobert und der Geist der Weihnacht ist tatsächlich ein Bilderbuch, illustriert und verfasst von Carl Barks. Die Geschichte orientiert sich an Dickens' "Eine Weihnachtsgeschichte".

Kein Must Have, aber Barks' Illustrationen gepaart mit der doch feinen Geschichte kann man sich trotzdem mal anschauen
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Alt 10.01.2022, 13:11   #5396  
pecush
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Oder eine Antwort von Reschi.

Ja, hatte ich so im Hinterkopf, den mal mit den Kindern zu lesen.
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Alt 10.01.2022, 15:24   #5397  
God_W.
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Ich liebe die Story, habe die als Kind in irgendeinem Buch gehabt und Barks' Bilder haben sich da bei mir festgesetzt. Jetzt habe ich sie in dem Doppelband "Weihnachts-Geschichten von Carl Barks" im Schuber. Hatte ich sogar was zu geschrieben (die Story ist in Band 2):

Die Weihnachtsedition: Weihnachtsgeschichten von Carl Barks – Band 1



Die Comics von Altmeister Carls Barks lese ich ja gerade in den Classic Taschenbüchern, seine Weihnachtsgeschichten wollte ich aber dennoch gerne in etwas größerem Formal und wertigerer Buchform als Hardcover haben. Ich finde es faszinierend mit welch pointierter Stilsicherheit Barks die Weihnachtswelt, ihre Werte und die damit einhergehenden Gefühle vermitteln konnte, wo er doch selbst nicht allzu viel für das Fest der Liebe hatte, wie man im Vorwort erfährt.

Trotz der allgegenwärtigen Gefühlsebene sprühen die Geschichten vor Witz und Charme, da darf es auch mal sarkastisch, deftig und klamaukig werden, der Slapstick tigert von einem Höhepunkt zum Nächsten und doch wird die Kurve jederzeit rechtzeitig genommen, der Weihnachtsgeist eingefangen und sogar gesellschaftskritische und soziale Themen eingearbeitet. Paradebeispiel hierfür sind sicherlich die „Geschenke für Kummersdorf“, bezüglich derer ich mich der allgemeinen Lobpreisungen nur anschließen kann, vollkommen zu Recht ein gefeierter Klassiker.

Ein persönliches Highlight hatte ich selbst dann noch mit „Rat Einmal!“. Die Geschichte ist eine der ganz wenigen Duck-Geschichten, die mir aus meiner eigenen Kindheit noch nahezu perfekt in Erinnerung geblieben ist. Ich hatte damals irgendein ziemlich zerfleddertes Sonderheft mit Weihnachtsgeschichten und da gab es zwei oder drei, die sind einfach hängen geblieben. Diese gehörte dazu und mir ging beim neuerlichen Lesen jetzt gleich mehrfach das Herz auf. Zum einen, weil es mich ab der ersten Seite wieder gepackt hat, ich mich sofort zurückversetzt fühlte in meine Jugend, andererseits weil ich mich dadurch daran erinnerte wieviel Zeit ich mit dem Metallbaukasten verbrachte, den ich in diesem Jahr zu Weihnachten geschenkt bekam, weil ich sooo lange darum bettelte (meine großartigste Konstruktion daraus war schließlich eine Satellitenschüssel, deren Drehmechanismus durch E-Motor leider nicht perfekt funktionierte, da hatte ich irgendwas zu stramm angezogen), das größte Geschenk war allerdings, dass unser Krümelchen, dem ich die Geschichten jetzt zur Weihnachtszeit vor dem Einschlafen immer vorlese, bei der Geschichte öfter herzlich gelacht hat als bei allen anderen. Das Glucksen und Jauchzen verbunden mit dem Wackeln, weil sie beim Vorlesen auf meiner rechten Schulter liegt – herzerwärmender kann ein Adventsabend einfach nicht sein.

10/10




Die Weihnachtsedition: Weihnachtsgeschichten von Carl Barks – Band 2



Was soll ich zu dem Band groß schreiben, was ich nicht schon beim ersten erwähnt habe? Grundsätzlich geht das alles ebenso grandios weiter wie bisher. Meinen persönlichen Kindheits-Glücksmoment hatte ich diesmal bei „Onkel Dagobert und der Geist der Weihnacht“ bzw. „Walt Disney’s UNCLE SCROOGE’S Christmas Carol“. Die von Annie North Bedford geschriebene und von Barks gezeichnete Version von Charles Dickens‘ Weihnachtsgeschichte hatte ich ebenfalls als Kind in diesem Sonderband, den ich oben bereits erwähnte und die tollen, gemäldeartigen Bilder habe ich mir hunderte male angesehen.

Aber auch „Weihnachten in Entenhausen“, wo Donald und seine Neffen für Dagobert den Baum, der größer als der Kirchturm ist besorgen sollen ist ein absolutes Highlight für mich. Allgemein besteht der Band aus vielen Highlights, unterbrochen von manchen sehr sehr guten Geschichten. Was für eine wundervolle Einstimmung auf Weihnachten und die perfekte Adventslektüre.

9,5-10/10
God_W. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2022, 15:34   #5398  
pecush
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Danke. Habe ich wohl überlesen. Kein Wunder, bei deinem Output.
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Alt 10.01.2022, 16:00   #5399  
God_W.
Captain Rezi
 
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Das war schon in 2020.
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Alt 10.01.2022, 19:53   #5400  
Crackajack Jackson
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Thor #20 (2020)

Thor trifft auf den Gott der Hämmer.
Ein erwachsener, ja gereifter Thor hat die Kontrolle über Mjolnir verloren. Dieser ist ihm auch abhanden gekommen und es sieht so aus, als ob er eine Spur der Verwüstung durch die neun Reiche zieht.

Eine spannende Geschichte mit sehr guten Zeichnungen.
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