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25.01.2013, 12:11 | #1 |
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25.01.2013, 14:50 | #2 |
Moderator NUFF!
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Das mit Stan Lee war super! Ich hätte auch gerne eine Unterlassungserklärung mit seiner Unterschrift. Das ist seltener als auf Comics. Aber auch die Idee in der Folge, ein Batman-Heft von Stan signieren zu lassen, finde ich super. Das hat auch keiner.
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25.01.2013, 16:27 | #3 |
Moderator Preisfindung
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Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
25.01.2013, 17:01 | #4 |
Moderator NUFF!
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Okay... Aber ich meinte nicht die komische Eintagsfledermaus, sondern Bob Kanes Version.
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26.01.2013, 10:03 | #5 |
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Die Gruft von Graf Dracula #5
Williams Verlag Der Graf kann seinen Verfolgern gerade noch in letzter Sekunde entkommen und verschwindet in einem Zauberspiegel, wo er urplötzlich im Transsivanien des 19. Jahrhunderts landet. Doch dort die Bevölkerung eines kleinen Bergdorfes alles andere als amused von ihrem neuen Bürger und schärfen die Sensen. Der Graf flüchtet wieder in den Spiegel. Auf seinen Fersen: die schöne Rachel Van Helsing und Frank Drake. Schöne Frauen, alte Bergdörfer, poetische Schafhirten und ein Blutsauger, was braucht es mehr? Bram Stoker wäre Stolz wie Oskar, vor allem auf die beiden Marvel-Künstler Gene Colan und Tom Palmer. und Thor #5 Williams Verlag Wie auch in Ausgabe #2 geht es für den Donnergott in einen Zwergstaat, um dort kommunistische Umtriebe einzudämmen. Es ist schon das zweite Mal, dass Thor in einer naiven Story gegen den Kommunismus zu Felde zieht. Naja, die 60er, da hatte Mann/StantheMan jedenfalls noch vernünftige Feindbilder! Diese 5. Monatsproduktion präsentiert sich mit einem Maschinenlettering statt des üblichen Handletterings. Meine Meinung: Sieht richtig Scheiße aus! Alles ist in kursiven GROßBUCHSTABEN (ähnlich unserem New Times Roman) geschrieben, wobei die fett geschriebenen Wörter in NICHT KURSIVEN Großbuchstaben sind. Was haben die sich damals wohl dabei gedacht bei Williams? |
26.01.2013, 10:49 | #6 |
Moderator NUFF!
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Naja, es gab da wohl Krach mit E. Baluch, der für die Vorlagen und fürs Lettering zuständig war. Es soll auch bei ihm eingebrochen worden sein. Viel lustiger finde ich bei der Thor-Story aber die ganzen Retuschen, die für die europäische Version vorgenommen wurden. Bärte hinzugefügt oder wegretuschiert, Baskenmützen, Kreml verändert...
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28.01.2013, 07:43 | #7 |
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Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #21
Spider-Man – Heimkehr von Straczynski und Romita jr Sicher, bei 3,99 Euro für ein Hardcover mit einer der besten Spider-Man Storys aller Zeiten, nur ein hochmütiger Comicleser würde da wohl “nein!” sagen und es nicht kaufen. Diese Ausgabe ist der von mir geschluckte Köder für die folgenden 59 HC-Ausgaben, für die ich nun das Wagnis eines richtigen Abos eingegangen bin. Natürlich: Ab der Ausgabe 3 oder so wird sich jede Ausgabe dann auf 12,99 Euro hochschrauben, was allerdings nach meiner Meinung ebenfalls noch ein verhältnismäßig guter Preis für diese edlen Hardcover ist. Apropos “edler Hardcover”: Ganz so edel ist diese Ausgabe zumindest in der Herstellungsqualität dann doch nicht gewesen. Das Papier ist zu dünn für großflächige Drucke, so dass es sich wegen der Druckfeuchte wellt. Der Rücken weist Schleifspuren auf, was wohl geschah, als das Buch die Druckrampe zum Packstapel herunterglitt. Ferner ist der Rücken auch noch auf 3 cm aufgeplatzt, außen und innen! Das sind nicht gerade wenige Fehler für den Anfang einer Sammlung. Die erste Euphorie und damit schon stark ausgebremst und da das Zielpublikum bei dieser Sammlung eher der Sammler (der Name sagt es ja schon) ist, muss definitiv mehr Wert auf die Qualität gelegt werden, sonst sind Ruckzuck alle Abos gekündigt. Im Gegensatz zu Leser haben Sammler einen Anspruch an die Verarbeitungsqualität und wollen auch etwas fürs Auge haben, wenn am Ende die gesamte Collection dann schön nach Nummern geordnet im Regal steht und die Buchrücken ein nettes Panoramabild von G. Del´ Otto ergeben soll. Ich hoffe einmal nicht, dass es hier ob der schlechten Qualität nur zu einer “Unvollendeten” reicht und der Serie auf halbem Wege die Luft ausgeht und wir Leser/Sammler auf einen Flickenteppich schauen müssen, weil sich nach und nach immer mehr Abonnenten von der in seiner Gesamtheit dann doch recht kostspieligen Angelegenheit verabschieden. Ach ja, zur Story: Da gibt es natürlich nicht viel zu mäkeln. Michael Straczynski und John Romita jr. legen hier eine tolle Arbeit ab, da macht es echten Spaß jede auch noch so gewellte Seite weiterzublättern. Und auch wenn ich die Story aus den Panini-Fortsetzungsheften schon kenne, so als Ganzes ist sie doch noch schöner! Fazit: Diese Ausgabe kaufen, billiger wird es nimmer! Geändert von michidiers (30.01.2013 um 10:27 Uhr) |
28.01.2013, 09:23 | #8 |
Moderator Sprechblase
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Diese Mängel und weitere sind mir auch aufgefallen auch schon bei den Testausgaben. Bitte mailt mir eure Mängel die bei euren Bänden dieser Sammelserie aufgetreten sind oder noch auftreten ich sammle diese und leite diese an die entsprechenden Stellen weiter.
Mängel bitte an: die.sprechblase(at)t-online.de |
28.01.2013, 11:18 | #9 |
Moderator NUFF!
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Wenn man das jetzt wörtlich nimmt, schickst Du also Schleifspuren, Wellen, Platzwunden u.ä. zu Hachette...
Kann ich Dir auch Mängel anderer Comics schicken? Wenn die alle weg wären, hätte ich nur noch Z 0-1 zuhause, cool! |
30.01.2013, 15:56 | #10 | |
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Zitat:
Ah, hier ein ganz besonderes Werk von Panini, frisch aus dem Laden: The Nobody von Jeff Lemire Inhalt: Die geordnete Welt von Large Mouth, einer Kleinstadt irgendwo in den Vereinigten Staaten, wird vollkommen auf den Kopf gestellt, als eines ein Zimmer im örtlichen Motel von einem seltsamen Gast bezogen wird: ein in Mullbinden eingewickelter Mann mit einer Schweißerbrille. Trotz Misstrauens der Dorfbevölkerung scheint die heranwachsende Vicki ein gewisses Vertrauen zu diesem Mann gefunden zu haben. Als eine Frau spurlos verschwindet, scheint das Dort den Unbekannten als Verdächtigen schnell gefunden zu haben. Als die Ereignisse sich überschlagen, entdeckt Vicki sein schreckliches Geheimnis. Large Mouth ist eine der Kleinstädte in den Weiten der Vereinigten Staaten, die uns immer wieder in Filmen, Büchern oder Comics begegnen: Dogville, American Gods, Freaks of the Heartland sind nur ein paar, die mir einfallen. Hier herrscht die heile Welt, jeder kennt jeden, die Kinder sind wohlerzogen, und am Abend sitzen die Männer in der einzigen Kneipe zusammen. Die größte Attraktion scheint ein riesiger Barsch zu sein, der vor vielen Jahren einmal im See der kleinen Stadt gefangen worden ist. Ansonsten ist außer ein paar Angelurlaubern nicht viel los. Jeff Lemire hat sich diesen zwar nicht neuen, aber interessanten Hintergrund ausgesucht und lässt eine Figur, die stark an H.G. Wells „Der Unsichtbare“ angelehnt ist, in diesen in sich abgeschlossenen Mikrokosmos als Fremdkörper eindringen. Dabei entsteht ein Kette von folgenschweren Entwicklungen, die das Misstrauen der Menschen schließlich in extreme Hassgefühle gegenüber dem Unbekannten wandeln lassen. Jeder Bewohner sieht sich plötzlich als eine Art Rächer, der verfolgen und strafen will und sich dabei glaubt sich im moralischen Recht wähnt. Gewissen und Empathie für das Opfer werden ausgeblendet. Vicki, die im Gegensatz zu den anderen als einzige Vertrauen zu den Mann gefunden hat, scheint hilflos und am Ende erkennt sie, wie nichtig die Dinge sind, mit denen sich die Menschen hier zuvor befasst haben. Schon beim ersten Durchblättern des Werkes wird man sofort mit Lemires ungewöhnlichen Zeichnungen konfrontiert. Dekore, Requisiten und Hintergründe werden nur sehr spartanisch eingesetzt. Dieser Kunstgriff verstärkt die Illusion der Einsamkeit, die durch die kühle Farbgebung blau-schwarz-weiß eine gefühlsarme Note bekommt. Schnell bekommt man Mitleid mit den fragilen dargestellten Figuren in dieser erdrückenden Kälte der Umgebung. Der Gebrauch von diesem zeichnerischen Minimalismus kann schon fast als Integrationsversuch von Lemire gesehen werden, um den Leser eine mentale Trennung vom Comicgeschehen unmöglich zu machen, die oftmals dann entsteht, wenn die Zeichnungen zu genau, zu photorealistisch oder die einzelnen Panels zu überfüllt sind. Fazit: Diese ungewöhnliche Story verkörpert nicht nur die Verhaltensmerkmale einer nach voraussehbaren Konventionen handelnden Dorfbevölkerung aus einer amerikanischen Kleinstadt. Er lässt auch den Menschen, und damit auch dem interessierten Leser, einen Spiegel vorhalten, in dem man vielleicht falsch verstandene individuelle Freiheit und Eigenverantwortung erkennt, die sich in der Reaktion der Bevölkerung, aber auch im Scheitern des Unbekannten zeigt. |
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09.02.2013, 16:29 | #11 |
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ZACK 164
Inhalt - unter anderem - : Michel Vaillant: Im Namen des Vaters Mic Mac Adam: Der Barbarenkönig Bärenmond: Fort Sutter Dantès: Zeit der Abrechnung Jack the Ripper: Blutsbande In unserer deutschen Comiclandschaft sind die Begriffe Zack und Michael Vaillant sicher auf ewig miteinander verbunden. Ich kann mich an kaum einer alten Ausgabe oder einem Taschenbuch erinnern, in dem der Rennfahrer nicht auftrat. Nach einigen Veränderungen im Künstlerteam kam Philippe Graton, der Sohn des Schöpfers Jean Graton - wohl nach dem Vorbild der Superheldenserien - auf die Idee, die Dauerserie wieder mit einer Nummer 1 neu zu beginnen. Ich hoffe, dass der Formel 1–Dauersieger die Chance nutzt und auch etwas mehr von seinem Saubermannimage abrückt und vielleicht auch einmal ein Autorennen zwischendurch verliert. Aber ich muss sagen: Die zeichnerische Neuinterpretation ist schon einmal sehr gelungen, mit verhaltener Rücksicht auf unsere Nostalgie wurde dem Comic ein toller und moderner Look verpasst! Die Serie Bärenmond endet in dieser Ausgabe. Die ruhige Erzählung um ein gottverlorenes US-Fort, dessen abgehalfterte Besatzung, sowie alte Indianermythen in der Kälte des eisigen Nordens von Amerikas ist mit einer unheimlichen Grundstimmung versehen, die sich sofort auf mich übertrug. Ich hoffe, die Fortsetzung lässt nicht allzu lange auf sich warten. Vielversprechend auch der Auftakt von Jack the Ripper, eine an die berüchtigte londoner Mordserie angelehnte Story mit fiktiven Elementen Dantes und Mic Mac Adam fallen hingegen in meiner Gunst etwas ab, aber dazu in meiner kommenden Besprechung etwas mehr. Dazu gibt es wieder interessante Artikel und zwei Interviews, eines mit Philippe Graton und eines mit Brian Wood, in letzterem Fall von Paninis C. Endres (Panini). und US Avengers # 206 Fire in the Streets Bill Mantlo/Gene Colan/Dan Green Nach dem Ausbruch eines Feuers steht ein Großteil von New Jersey in Flammen und droht auf ein benachbartes Öllager überzugreifen. Selbst Jonny Storm von den FV scheint machtlos gegen das übernatürliche Inferno aus Hitze und Flammen, als die Rächer zu Hilfe eilen. So unspektakulär das Cover, so unerwartet eindrucksvoll ist die Story. Es ist die bedrückende Atmosphäre, welche sich durch die unheimlichen Zeichnungen von Horrorgenie Gene Colan auf mich übertrug. Manchmal meinte man gar selber die bedrückende Hitze der Flammen in dieser Story zu spüren, die auf der gesamten Geschichte lastet. Fast besser wäre die gesamte Geschichte wohl ohne eine Sprechblase ausgekommen, so gut verstand es anno 1981 der Altmeister des Horrors hier eine düstere Stimmung aus einem hellen Feuer herauszukitzeln. Geändert von michidiers (09.02.2013 um 19:37 Uhr) |
11.02.2013, 09:15 | #12 |
Operator 50er Jahre
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11.02.2013, 18:37 | #13 |
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12.02.2013, 09:00 | #14 |
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Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung
Band 38 - Astonishing X-Men: Begabt Zeichnungen: John Cassaday Text: Joss Whedon und Band 43 - Iron Man: Extremis Zeichnungen: Adi Granov Text: Warren Ellis Beide Ausgaben waren neben dem von mir schon vor zwei Wochen gelesenen Spider-Man HC ein Bestandteil der ersten Sendung meines bei der Firma Hachette abgeschlossenen Abonnements. Da die Bekanntheit der X-Men und Iron Man durch die Kinofilme in den vergangenen Jahren weit über die Comic-Leserschaft hinausgeht, war es sicher ein guter Zug, nach Spider-Man nun diese beiden Marvelserien zu veröffentlichen. So werden sicher auch eine Menge Interessenten über den überschaubaren Kreis der Comicleser hinaus angesprochen, was eine gute Basis für Neuleser schaffen könnte. Mit dem Kauf dieser beiden Bände kann man im Grunde für 12,99 Euro (incl. Spider-Man HC, Tasse und Poster) auch wirklich nicht viel falsch machen. Die Storys von den Autoren Joss Whedon/X-Men und Warren Ellis/Iron Man sind beide auf ihre Art und Weise exzellent erzählt und werden zu Recht seit Jahren von Lesern und Kritikern gelobt. Bei den Zeichnungen habe ich persönlich meine Probleme. Ihnen ist etwas zu stark anzusehen, dass sie von PCs und Grafikprogrammen unterstützt worden sind und es fehlt ihnen daher nach meiner Meinung etwas die Wärme, die Comiczeichnungen auf mich ausstrahlen sollten. Lesern, denen diese Art der Kunst gefällt, werden sicher aber ihre Freude haben. Ansonsten sei noch gesagt, dass beide Bände zwar keine Beschädigungen wie beim ersten Spider-Man Band aufwiesen, die Buchseiten allerdings noch immer sehr gewellt waren, was sicher am zu dünnen Papier liegt. Gelobt sei dabei aber der tolle Kundendienst von Hachette. Keine Warteschleife am Telefon, und nach zwanzig Sekunden Telefongespräch mit einer Mitarbeiterin hatte ich zwei Tage später Ersatz. Da kann sich sicher jeder deutscher Konzern von Telekom bis Kabel Deutschland eine Fette Scheibe in Sachen Kundenservice abschneiden. Geändert von michidiers (12.02.2013 um 09:24 Uhr) |
14.02.2013, 19:17 | #15 |
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Avengers Paperback 3
Nackte Angst Bendis/J. Romita jr./Hitch/Bachalo u.A. Das inflationäre Auftauchen von neunen Rächerteams und von denselben Figuren in immer wieder neuen Inkarnationen oder neue Figuren in alten Inkarnationen und so weiter und so fort … hat mich zu einem Schnitt zwingen müssen: Alles, wo „Rächer“ oder „Avengers“ draufsteht, fliegt raus aus meinem Einkaufszettel und geht in den Verkauf. Zurück zu den Wurzeln und konzentriere dich nur noch auf die Avenger Paperbacks, dachte ich mir beim Kauf. Schließlich präsentieren die Paperbacks nur die Rächer-Hauptserie und es wird mir daher nur noch dort das gute alte Rächerfeeling geboten. So hatte ich es mir eigentlich gedacht, aber weit gefehlt: Spidey, Wolverine und ein fetter roter Hulk verfolgen mich sogar bis hierher ins Herz der Avengers. Aber egal, originaler geht es wohl nicht mehr heutzutage, als hier. Geboten wird dafür in diesem Paperback, es enthält US-Avengers #12.1 bis #17, eine von Autor Brian M. Bendis ungewöhnlich ausgearbeitete Hauptstory. Er zeigt nochmals, dass er noch immer voller Ideen steckt. Er greift ganz tief in die Trickkiste und überrascht mit einer Art Comicadaption eines halbdokumentarischen Reality-TVs. Die verschiedenen Teammitglieder erzählen dabei vor einem aufgebauten Camcorder dem Leser die Geschichte und ihre Erlebnisse während des Events „Fear Itself“. Dabei wird der Leser schnell zum Voyeur, da Bendis in den Schilderungen neben den Kampfszenen die Mitglieder sich viele ihrer Ängste und Sorgen von der Seele reden lässt. Die grafische Unterstützung von John Romita Jr. und Chris Bachalo steht fast schon frei von jeglicher Kritik und vereinigt sich mit den immer wieder tollen Wortblasenspielereien von Bendis zu hervorragenden Bild- und Dialogabfolgen. Gerade Romitas fast schon selbsterzählenden Zeichnungen besorgen die nötige Ernsthaftigkeit und Bachalos Cartoonstil verleihen dem Ganzen dann als Kontrast noch eine gehörige Portion Parodie, welches als Gesamtbild einen erstaunlichen Unterhaltungswert besitzt. Doch Vorsicht ist geboten: Diese Art des Erzählens nutzte sich am Ende doch etwas ab und Bendis sei geraten, diese interessante Form der Erzählung nicht auch auf die folgenden Ausgaben auszuwalzen. Ferner sein gesagt, dass es auf jeden Fall von Vorteil ist, die Geschehnisse aus dem Event Fear Itself einigermaßen zu kennen. Fazit: Es hat mit der Zerstreuung eines etwas Superheldenmüden Lesers wie ich durchaus geklappt. Innerlich losgelöst vom riesigen Ballast eines inzwischen vollkommen verwurstelten Maveluniversums lässt sich diese Story wirklich gut lesen. Wenn ich auch weiterhin so angenehm überrascht werde von einem Autor, den Kritiker ja gerne als omipotenten Dinosaurier beschreiben, dann werde ich diesen letzen Strohalm in einer in einer viel zu aufgeplusterten Avengerswelt gerne wieder ergreifen. Auf jeden Fall sollte man sich aber solche dummen Fragen wie „Warum ist der Hulk jetzt plötzlich rot?“ oder „Ist Wolverine nicht auch bei den ganzen X-Men-Teams?“ sparen, dann klappt es auch mit der Unterhaltung. |
17.02.2013, 09:50 | #17 |
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Fatale
von Ed Brubaker und Sean Phillips Inhalt: Als Nicolas Lash den Nachlass des verstorbenen Schriftstellers Dominic Raines verwaltet, fällt ihm das Manuskript eines niemals veröffentlichten Romans in die Hände. Offenbar hatte Raines in den 50er Jahren Kontakte zu einer dämonischen Kraft, die schon seit Urzeiten unerkannt unter uns Menschen lebt. Als dann noch die verführerische Josephine auftaucht, spitzen sich die Ereignisse zu, denn diese Schönheit scheint seit den 20er Jahren immer wieder in bestialische Kultmorde verwickelt zu sein. Schnell ist Dominic der Femme Fatale verfallen und er spürt, dass der Roman ein schreckliches Geheimnis bergen könnte. Wer sich diesen Comic des Künstlerteams Ed Brubaker (Autor) und Sean Phillips (Zeichner) kaufen möchte, der sei gewarnt: der Comic Femme Fatale ist dermaßen vielschichtig, dass es schon schwer ist, eine kurze Inhaltsangabe zu dazu zu schreiben. Die besondere Finesse des Comics besteht in seiner zeitlichen und erzählerischen Flexibilität. Ed Brubaker eröffnet die Geschichte damit, dass Nicolas und Josephine sich bei Raines Beerdigung kennenlernen, um danach in verschiedenen Phasen des letzten Jahrhunderts die Vergangenheit der Figuren zu beleuchten und am Ende wieder in der Jetzt-Zeit die Geschichte zu beschließen. Mehrere Zeit- und Erzählebenen durchreist die Story, die durch die vielen „Off-Kommentare“ zweier Erzähler und die Fokussierung auf die Beziehungsleiden seiner Hauptfiguren zusammengehalten wird. Die subjektive Sichtweise der Geschehnisse wird dabei zu einem Motiv des Comics. Im vorliegenden Fatale, es beinhaltet die US-Magazinausgaben #1 - #5, findet man dies vor allem bei Nicolas Lash, in dessen Kopf sich nach und nach ein Bild von dem konstruiert, was damals wirklich geschehen ist Entsprechend vielschichtig sind auch die Themen, die in diesem mysteriösen Thriller verarbeitet werden, denn neben Elementen aus Thriller, Krimi, Film Noir und Erotik ist besonders der Einfluss des großen Horrorautors H.P. Lovecraft unübersehbar, so dass hier ein exzellenter Genremix entstanden ist. Die Gefahr der Entstehung eines zeitlichen und erzählerischen Flickenteppichs umgeht Brubaker dabei gekonnt, in dem er mit Josephine eine zentrale Figur einsetzt, die sich wie ein roter Faden durch die Ebenen der Geschichte zieht. Josephine, betörend schön und mysteriös gezeichnet von Sean Phillips, ist eine klassische Femme Fatale. Sie ist eine Frau mit tödlicher Anziehungskraft, der Männer verfallen und die ein schreckliches Geheimnis birgt. Sie verkörpert Versuchung und Schrecken, Hingebung und Abscheu. Ein Mann, der sich mit ihr einlässt, der weiß schell um den Untergang, in den ihn diese Frau führt. Der Comic ist in vornehmlich schwarz/weiß/braun gehalten, da er zum Einen in Zeiten spielt, wo Farbaufnahmen kaum verbreitet waren, und zum Anderen die klassischen Elemente des Film Noir besitzt, die in der Regel in schwarz/weiß gehalten sind. Durch spärliche Beleuchtungen werden auch hier besondere Akzente gesetzt. Figuren werden in Halbschatten gezeichnet, um geheimnisvoll und mysteriös zu wirken. Sean Phillips bedient sich des Spiels von Licht und Schatten, um Körper und Formen deutlicher hervorzuheben, dramatische Effekte zu steigern und eine geheimnisvolle, aber auch erotische Stimmung zu erzeugen. Fazit: Ein düsterer Horrorthriller, dessen unheilschwangere Atmosphäre es mir schwer machte, das Buch auch nur kurz beiseite zu legen. |
19.02.2013, 11:49 | #18 |
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Meine Abolieferung für Februar ist eingegangen!
Die offzielle Marvel-Comic-Sammlung von Hachette THOR - Die Rückkehr des Donners Michael Straczynski/Oliver Coipel Nach einem dreijährigen Dornröschenschlaf erweckte Marvel den Donnergott im Jahre 2008 wieder zum Leben. Und Marvel hatte damals keine Kosten und Mühen gescheut, um für dieses Ereignis einen ganz großen Starautor der Brache verpflichtet: Straczynski! Schon wieder wird jemand bei Marvel von den Toten erweckt? Diese Idee hat ja einen längeren Bart, als der von Odin. Aber weit gefehlt, Stratczynski stellt hier sein Ausnahmetalent unter Beweis und zeigt uns, dass auch mit einem solch ausgelutschten Idee (wenn man überhaupt von Idee sprechen kann) etwas anzufangen ist. Das zeigt mir als Leser, dass es nicht immer auf die Grundidee ankommt, sondern ganz einfach eher darauf, wie diese umgesetzt worden ist. Auch aus dem langweiligsten Charakter ist noch etwas herauszuholen, wenn es nur richtig von den Künstlern angepackt wird. Und dies ist dem Autor wahrlich gelungen, denn es ist eine hervorragende Storyline, die seinesgleichen im Heldengewimmel von Marvel sucht und deren Grafik eine gekonnte Gradwanderung zwischen cartoonartigem Humor und ernster Unterhaltung darstellt. Der Band bekommt einen Platz in meiner persönlichen Walhalla, sprich: mittlere Regalreihe in der Mitte, genau neben Rächers Heldenfall. Apropos Heldenfall: Avengers – Heldenfall Brian Michael Bendis/David Fich Behandelt Straczynsiki im oben angesprochenen Band die Auferstehung, ist das zentrale Thema von diesem Band der Tod. Vielleicht war es Zufall, oder auch ein gewolltes Kalkül, dass beide Hardcoverbände diese Monatslieferung bildeten. Auf jeden Fall passen diese gut zusammen und es lohnt sich, beide gleich nacheinander zu lesen, wie ich es tat. Zeigt es doch, dass Marvel es wirklich versteht, die bedeutenden Fragen des Lebens aufzugreifen und damit den Nerv des Lesers zu treffen. Und Bendis ist verdammt rigoros. Im vorliegenden Band, die originalen Storys sind aus dem Jahre 2004, lässt er gleich eine ganze Reihe von Avengers versterben. Damit schuf er die Grundlage für einen wirklichen Neustart der Heldengruppe und machte die angestaubten Avengers somit für ein neues Konzept „fit“. Ob die heutige Veröffentlichungspolitik mit den vielen Rächerserien wirklich gut ist, das sei einmal dahingestellt. Sicherlich ist aber die vorliegende Storyline die wohl beste Story über die Avengers, die ich kenne und der mitreißende Inhalt lässt wohl keinen Leser ganz unberührt. Fazit: Walhalla statt Götterdämmerung! Ach ja: Und die Kinderkrankheiten scheinen nach und nach zu verfliegen. Beide Hardcoverbände hatte nicht einmal mehr Wellen. Das Papier ist weitaus dicker, als es noch im ersten Spider-Man HC war. . Geändert von underduck (19.02.2013 um 12:30 Uhr) Grund: Bilder bearbeitet |
19.02.2013, 15:11 | #19 |
Operator 50er Jahre
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22.02.2013, 17:58 | #20 |
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Zumindest bis das Rückenmotivpuzzle ein ganzes Motiv ergibt, dann mussen die notgedrungen auseinander!
Ah, der Williams Verlag war einmal wieder an der Reihe: Thor 6 Williams Verlag Mit drei Storys: Thor von Lee/Kirby Nach seiner Niederlage in Thor 3 sinnt Loki auf Rache und zieht abermals gegen seinen tollen Bruder zu Felde. Vergeblich - auch wenn es Loki diesmal sogar gelingt, Thor um seinen Hammer zu erleichtern. Loki wird’s wohl nie schnallen, denn in der Zweitstory... Tales of Asgard von Lee/Kirby ...scheiterte Loki schon in Jugendjahren gegen seinen Bruder. Silberstürmer von Lee/Buscema Wieder einmal von der Menschheit missverstanden quält sich der einsame Weltensurfer sich mit Selbsvorwürden. Klassiker hin, Klassiker her, aber Thor ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgereift genug, um bei mir zu punkten, die Storys sind einfach zu naiv. Der Silversurfer weilt hingegen bei mir in meiner Beliebtheitsscala nicht zuletzt wegen der Zeichnungen auf ein Allzeithoch! und b]Dracula 6 [/b] vom Williams Verlag von Gene Colan, Tom Palmer Von seinen Häschern verfolgt verschlägt es den Grafen in die nebelige Einöde des englischen Hochmoors, dort wo ein Monster wartet, dem nicht einmal der Blutsauger gewachsen zu sein scheint. Dazu gibt es zwei Kurzstorys rund um das Thema Vampir und Alienhorror, unter anderem von den Großmeistern Craig Russel, Steve Gerber und Stan Lee. Alte Landhäuser, verfallene Ruinen und der ewige Nebel auf den Hochmoor: Edgar Wallace lässt schön grüßen bei diesem pulpig-poppigen Horror. Da ist jedes Bild ein kleines Kunstwerk für sich. |
22.02.2013, 18:31 | #21 |
Moderator NUFF!
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Geiles Zeugs! Lee, Kirby, Buscema, Colan, Palmer,... Was will man da mehr? Naiv? Vielleicht, aber das war ich beim erstmaligen Lesen auch.
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22.02.2013, 19:33 | #22 |
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Stichwort "naiv": "Thor" hat mich auch ganz am Anfang begeistert, so mit vielleicht neun oder zehn Jahren. Später, als "Thor" zur Zweitserie in der "Spinne" abgesunken war, hat das nachgelassen. Irgendwie finde ich, daß es auch keine typische Marvel-Serie war.
Thor ist halt der Marvel-Superman. Seine Probleme beschränken sich im Wesentlichen darauf, daß Vater Odin seine Liebe zu Jane Foster nicht akzeptiert. Daß er nicht klein beigibt, muß er dann ja mehrfach büßen. Stan Lee ging es aber hauptsächlich darum, den Unbesiegbaren doch besiegbar zu machen (das ist genau das Problem des Konzepts Superman). |
22.02.2013, 23:03 | #23 |
Moderator NUFF!
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Auch interessant, denn inhaltlich und zeichnerisch ging es ja nach der dt. 33 erst richtig los. Super-Beast, lebender Planet,... Das war eine tolle Phase. Bevor Thor zur Spinne kam, fand ich den Absorber cool!
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24.02.2013, 11:29 | #24 |
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Oh, ich habe einen interessanten Zufallskauf getätigt:
Dieb der Diebe von Robert Kirkman und Shawn Martinbrough Inhalt: Conrad Paulson alias Redmond ist ein absoluter Profi in seinem Job. Der Meisterdieb überwindet auch die besten Sicherheitsvorkehrungen, die dicksten Tresore und die ausgeklügelsten Alarmanlagen. Zusammen mit der attraktiven Celia und eine Gruppe von spezialisierten Unterstützern bilden sie ein unschlagbares Team. Doch Redmond kommen Zweifel und will aussteigen, denn neben der Scheidung von seiner Frau und einem Sohn in dauernden Schwierigkeiten, hat er ein weitaus größeres Problem: das FBI rückt ihm immer dichter auf die Pelle. Der Ausstieg erweist sich aber komplizierter als gedacht. Ich muss gestehen: meine Kaufentscheidung hing bei diesem Comic einzig und allein von dem Cover ab. Es machte mich einfach neugierig, welch eine Person darauf abgebildet war und mir als Betrachter so keck ins Gesicht sagte: „Ich steige aus!“. Betrachtet man das Cover etwas länger, verblasst diese vordergründige Entschlossenheit der Gestalt darauf. Redmond ist nicht alleine und eine Figur voller Zerrissenheit. In seinem dunklen Inneren und in seinem gefährlich roten Umfeld tummeln sich Persönlichkeiten, die es ihm erschweren oder unmöglich machen könnten, diesen Schritt zu vollziehen. Es ist ein Beispiel für ein wirklich gelungenes Coverartwork: ein einziges Bild sagt oftmals mehr als tausend Worte. In diesem ersten Sammelband „Der Dieb der Diebe“ von Robert Kirkman und Shawn Martinbrough sind die ersten sieben Ausgaben der US-Serie „The thief of thieves“ enthalten. Inhaltlich ist die Serie irgendwo zwischen filmischen Werken wie Oceans Eleven, Rififi, sowie dem „britischen jungen Film“ angesiedelt, wobei der englische Regisseur Guy Ritchie auf dem Regiestuhl gesessen und das Drehbuch geschrieben haben könnte. So kommt es sicher nicht von ungefähr, dass sich Kirkman viele Ideen aus dem Medium Film geholt hat und sich das Ganze wie ein Storyboard für einen Film liest. Diese Ausgabe kann daher wohl am besten als ein ungewöhnlicher Gangstercomic bezeichnet werden, der vor allem mit einer Fülle von schwarzhumorigen Einfällen, vieler genialer Ansätze und überraschenden Wendungen bei mir punktet. Für Leser wie ich, die eher im Genre der Superhelden zu Hause sind, ist es fast schon wie ein kleiner Anschlag auf eingefahrene Seh- und Lesegewohnheiten, denn diese Serie ist einfach erfrischend anders. Sie ist so rasant erzählt, dass sie einfach viel zu schnell durchgelesen wird und man sich mitunter fast schon zwingen muss, nicht dem schnellen Erzähltempo zu erliegen und das Werk in einem Zug durchzulesen. Das Artwork hingegen arbeitet etwas gegen die allgemeine Ausrichtung der Erzählung und bildet einen gewissen Kontrast zu der Rasanz des Geschehens. Die mit vielen Schatten und Flächen versehenen Zeichnungen erinnern durchaus an typische Noir Comics, sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hier eher eine echte Gansterstory im Stil der 70er-Jahre Krimis ist. Fazit: Eine rasante Gaunergeschichte mit einem „Bösewicht“ als Identifikationsfigur, dem man wünscht, dass er irgendwie heil aus der Zwickmühle aus Wunsch und Realität herauskommt. |
24.02.2013, 12:34 | #25 |
Moderator NUFF!
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Kirkman rulez!
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