05.11.2022, 14:45 | #12926 |
Captain Rezi
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Sklavin des Herzens (1949) (DVD) (auch unter dem Titel „Lady Henrietta“ veröffentlicht)
Na das war ja mal ein absolut untypischer Hitchcock, den ich so nicht erwartet hatte (ich informiere mich über Hitchs Filme, die ich nicht sowieso schon kenne, vorab nicht, sondern lasse das einfach auf mich zukommen). Ein Groß angelegtes, üppig ausgestattetes Historiendrama mit der wunderbaren Ingrid Bergmann als Lady Henrietta, die Sklavin des Herzens. Eine dramatisch verstrickte Dreiecksgeschichte über Schuld, Reue und Aufopferung aus Liebe vor der Kulisse des an die Sudstaaten erinnernden Sidney der 1830er Jahre. Aufgrund falscher Erwartungshaltungen ist der Film damals massiv gefloppt und hat sogar das Studio in den Ruin gestürzt, denn weder die typischen Hitchcock-Fans, noch Freunde der wohl recht humorvollen Buchvorlage bekamen, was sie sich wünschten. Meine Gattin und ich wurden bestens unterhalten, sowohl von der Geschichte, als auch von den wunderschönen Bildern und Kamerafahrten. 8/10 |
05.11.2022, 15:29 | #12927 |
DC Fanboy
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Batman
Nach The Batman kann der hier glänzen. Zwar mag ich Nicholson und Keaton immer noch nicht, aber innerhalb der geforderten Parameter machen sie ihre Sache gewohnt gut. Darüberhinaus macht Burton alles richtig. 8/10 |
05.11.2022, 15:56 | #12928 |
DC Fanboy
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Fun Fact: Burtons Batman tötet. Mehrfach. Obwohl er es nicht hätte machen müssen. Scheint keinen zu stören.
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05.11.2022, 18:39 | #12929 |
Geisterjäger
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Nein, stört mich ebensowenig wie der nicht vorlagengetreue Harvey Dent.
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05.11.2022, 19:08 | #12930 |
Captain Rezi
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Mich hat das auch nie gestört, aber Damian hatte das bei seinem letzten Watch schon bemängelt. Ich find das eher in den Comics teilweise nervig, dieses ewige drauf Rumgereite und die Rechtfertigungen Massenmörder ja nicht ernstlich zu verletzen, oder sogar unter Gefahr für eigenes Leib und Leben zu retten. Von daher ist das für mich kein Minuspunkt bei Burton (da gibt es eh kaum welche ).
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05.11.2022, 19:21 | #12931 |
Captain Rezi
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Jung und unschuldig (1937) (BD)
Na wenn das mal kein typischer Hitchcock ist, dann weiß ich auch nicht. Der Kriminalfall beginnt mit einem Mord und dem Auffinden der Leiche vor grandioser Kulisse. Dabei kann Hitch mal wieder einige kreative Kniffe im Spiel zwischen Bild und Ton einbringen, tolle Stilmittel, wie nur er sie einzusetzen vermochte und wie sie später nur allzu häufig kopiert wurden. Hier Finden einige Damen die Leiche, gerade als sie ob des grausigen Fundes losschreien wollen wird auf einen Schwarm schreiender Möwen geschnitten. Köstlich! Hat mich direkt an den Beginn von Vergessene Welt - Jurassic Park erinnert, wo die Mutter, ebenfalls am wunderschönen Strand, entdecken muss, dass ihre Tochter von kleinen Fleischfressern angegriffen wird. Statt ihrem Schrei schneidet Spielberg auf den gähnenden Jeff Glodblum und das Kreischen wird von der ankommenden U-Bahn verursacht. Aber zurück zu Jung und unschuldig, wo im weiteren Verlauf der falsche Mann des Mordes verdächtigt wird, und schließlich vor der Polizei flieht, um seine Unschuld zu beweisen und den wahren Mörder zu finden. Also klar ein typisches Hitchcock-Thema, jedoch erneut stilsicher und abwechslungsreich inszeniert, wie man es vom Meister gewohnt ist. 7,5/10 PS: Die Blauscheibe von Pidax ist übrigens äußerst gelungen und bietet neben dem Hauptfilm in sehr guter Bild- und Tonqualität auch noch eine gelungene Reportage über Hitchcocks frühen Jahre als Regisseur und die Folge des "Frankfurter Stammtisches", einer Art Talkshow von 1966, bei der Hitch als Stargast zugegen war und sein wirklich sehr brauchbares Deutsch zum besten gibt! |
05.11.2022, 20:02 | #12932 |
Captain Rezi
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Beautiful Boy (Prime)
Wahnsinnig intensiv gespieltes Drogen-Drama nach wahren Begebenheiten bzw. nach den Memoiren der beiden Hauptfiguren. Der Vater wird von Steve Carell verkörpert, der zuletzt ja öfter mal abseits des Klamauk äußerst starke Leistungen abliefert, die Glanzleistung des Films liefert aber glasklar Timothée Chalamet als drogenabhängiger Sohn Nic. Äußerst heftig, sehr realistisch und überraschend "nüchtern", also ohne extra auf die Tränendrüse zu drücken, inszeniert. Echt erschreckend und nicht auszudenken, wenn der eigenen Familie sowas zustoßen würde - beängstigend! 9/10 |
05.11.2022, 21:08 | #12933 |
DC Fanboy
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Hab ich nicht, oder meinst du die Darsteller? Mich stört das mit dem töten auch nicht, das Batman/Superman töten nicht fand ich schon immer albern. Hier aber tötet er mit Vorsatz und dass ist dann Mord.
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05.11.2022, 21:16 | #12934 |
Captain Rezi
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Es kam zumindest so rüber, als ob Dich das stören würde. Beim letzten Watch von Batmans Rückkehr hattest Du es erwähnt meine ich.
Edith Sagt: Hab gerade nochmal danach gesucht, hab ich mir wohl eingebildet. Oder Du hattest in einer anderen Diskussion mal erwähnt, dass Bats da tötet und ich hatte es als Kritik daran aufgefasst, obwohl Du es nicht so gemeint hast. Kann ja sein. Geändert von God_W. (05.11.2022 um 21:22 Uhr) |
05.11.2022, 22:07 | #12935 |
DC Fanboy
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Nö, das hab ich bis gestern nie so realisiert. Obwohl ich den Film schon x-mal gesehen habe. Ist mir wahrscheinlich deshalb so explizit aufgefallen, da in The Batman erwähnt wird, dass Batman keine Schusswaffen benutzt.
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05.11.2022, 22:22 | #12936 | |
Captain Rezi
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Ha! Hast Recht, es war Ditko den das schon mal explizit gestört hat:
Zitat:
Ditko - Damian... Kann man ja mal verwechseln. Ist wie Lobo und Bane. |
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05.11.2022, 22:30 | #12937 |
DC Fanboy
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Mich stört ja auch nicht der Kill von Supes in MOS. Da find ich das hier schlimmer. Denn das war, wie gesagt, Mord.
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06.11.2022, 10:00 | #12938 |
Nerd-Tausendsassa
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Spider-Man - No Way Home
Blauscheibe Die erste Sichtung nach dem damaligen Kinobesuch und mir gefällt er noch immer sehr. Nach dem Kino hatte ich damals gesagt der könnte durchaus Platz 2 in meinem Spidey All-Time Ranking einnehmen (nach Raimis Spider-Man 2) und das tut er jetzt dann auch wirklich. 9/10 |
06.11.2022, 11:09 | #12939 |
DC Fanboy
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Eisstation Zebra
Spannender Spionagethriller mit Starbesetzung aus einer Zeit, wo das noch etwas bedeutete. Technisch aufwendig schaut das Ding auch heute noch gut aus. 8/10 Geändert von Damian (06.11.2022 um 11:34 Uhr) |
06.11.2022, 11:11 | #12940 |
Captain Rezi
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Ja, das ist ein grandioser Klassiker.
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06.11.2022, 11:43 | #12941 |
DC Fanboy
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Das letzte mal vor ca. 35 Jahren auf der ARD gesehen. Da kommt man ins Grübeln
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06.11.2022, 12:18 | #12942 |
Captain Rezi
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Ich hab den auf Scheibe, schau ich immer mal wieder.
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06.11.2022, 12:51 | #12943 |
DC Fanboy
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Muss ich mir auch mal zulegen. Gute U-Boot Filme gibts leider viel zu wenig.
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06.11.2022, 20:01 | #12944 |
Captain Rezi
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Cocktail für eine Leiche (1948) (DVD)
Das spannend-humoristische Kammerspiel beginnt mit einem Mord und treibt im weiteren Verlauf eines von Hitchcocks liebsten Stilmitteln auf die Spitze, nämlich dem Zuschauer DEUTLICH mehr Informationen zukommen zu lassen, als den meisten Charakteren auf der Leinwand. Der Film könnte eines von Hitchs absoluten Meisterwerken mit Höchstwertung sein, würde mir nicht Farley Granger, der mit massiv ängstlichem Overacting mehrfach übers Ziel hinausschießt, ziemlich auf die Nerven gehen. Interessanterweise ist mir das erst jetzt, bei der dritten Sichtung des Films, zum ersten mal so richtig negativ aufgefallen. Echt schade, aber das gibt zwei Pünktchen Abzug. Trotzdem noch immer ein äußerst starker Film, zurecht ein Klassiker, den jeder mal gesehen haben sollte. 8/10 |
06.11.2022, 21:30 | #12945 |
WeihnachtsManu
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Ein Wahnsinnsfilm. Durfte ich auf der großen Leinwand erleben.
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06.11.2022, 21:53 | #12946 |
Captain Rezi
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Wie gesagt, sehe ich im Grunde genauso, nur hat mich diesmal, nach mehrfacher Sichtung, das recht übertriebene Schauspiel von Farley Granger etwas gestört.
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06.11.2022, 22:05 | #12947 |
Captain Rezi
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The Empty Man (Disney+)
Ein etwas anderer Horrorfilm mit bockstarkem, wenn auch etwas "altmodischerem" Opening in den Bergen, der im weiteren Verlauf zu einem enorm spannenden und verstörenden Okkult-Thriller mit übernatürlichen Horrorelementen mutiert. Manche Szenen haben mich im besten Sinne an Lovecrafts Schaffen erinnert. Ganz so special und außergewöhnlich, wie er manchenorts geredet wird, ist er meines Erachtens zwar nicht, aber dennoch ein spitzenmäßiger Horrorfilm. 8/10 Ich habe erst nach dem Film festgestellt, dass der auf einer Graphic Novel basiert. Lohnt die? Und wenn ja, auch wenn man den Film schon kennt? Oder ist der Witz dann weg? |
06.11.2022, 22:12 | #12948 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Zitat:
Overacting scheint die einfachste Methode für Schauspieler zu sein, wenn etwas komisch sein soll ... |
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06.11.2022, 22:20 | #12949 |
Winkeladvokat
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Ja ist, glaube ich, so. Als Kind hat mich das nie gestört, ich fand die alle drei total lustig. Aus heutiger Sicht wirkt ja so mancher Humor sehr altbacken und fungiert eher als Rohrkrepierer, zumindest was Hallervorden angeht. Denn seine Filme waren die einzigen, die ich später ab und an mal als Wiederholung im Fernsehen gesehen habe.
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06.11.2022, 22:22 | #12950 |
Captain Rezi
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Wobei das hier aber rein gar nichts mit humoristischem Klamauk zu tun hat. Ich finde seine Nervosität und Ängstlichkeit ist einfach viel zu heftig und offensichtlich, dafür, dass er ja laut Story versucht sich möglichst normal und unauffällig zu verhalten. Das hätte deutlich zurückhaltender und nuancierter kommen müssen, um glaubhaft zu wirken. Aber vermutlich hat man damals dem Publikum noch nicht zugetraut, das dann auch zu erkennen.
Mit einem Jerry Lewis oder gar Louis de Funès kann man das hier nicht so richtig vergleichen finde ich. |
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