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Alt 07.10.2020, 19:00   #576  
Crackajack Jackson
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Die Rächer # 59
Titel: ...bis das der Tod uns scheide!
US: ...'til death do us part!
Williams, April 1977 (Avengers # 60, Januar 1969)
Autor: Roy Thomas
Zeichner: John Buscema
Tusche: Mike Esposito



Mal wieder ein schönes Panel: Cap sucht seinen Weg durch eine bewundernde Menschenmenge.
Yellojacket hat gestanden Hank geschrumpft und dem Tode überlassen zu haben. Trotzdem wird er von den Rächern in Ruhe gelassen, da sie keine Beweise haben.

Die Hochzeitszeremonie soll im HQ der Rächer stattfinden. Jedoch ist die Cateringfirma der verkleidete Zircus des Verbrechens.
Sie wollen den Rächern, insbesondere Thor, ein für allemal den Garaus machen.
Als Hawkeye in die Küche geht, erkennt er die Zirkusleute, kann aber von ihnen ausgeschaltet werden, bevor er die anderen Gäste warnen kann.
Beim Anschneiden der Hochzeitstorte greifen sie dann an. Der Angriff kann jedoch von den Rächern abgewehrt werden, bis plötzlich der Ringmaster die Braut bedroht.
Da macht es in Gelbjacke Klick und er verwandelt sich in Goliath, der kurzen Prozess mit dem Zirkusdirektor macht.
Gelbjacke ist Goliath.
Durch einen Unfall im Chemielabor wurden Dämpfe freigesetzt die die Persönlichkeit von Hank veränderten.
Jetzt steht einer Hochzeit nichts mehr im Wege (obwohl die Zeremonie in diesem Heft nicht gezeigt wird).



Hochzeiten waren schon was ganz besonderes damals, aber ein Kampf gegen Schurken war wohl auch in dieser Ausgabe Pflicht, auch wenn es nur der Zirkus des Verbrechens zur Auflockerung war.
Den Kampf gegen den Zirkus hätte man nicht unbedingt gebraucht, denn diese Handlung bringt viele Ungereimtheiten mit sich.
Mal war die Schlange besiegt, dann tauchte sie wieder auf.
Das der Zirkus des Verbrechens so ziemlich alle Helden des damaligen Marvel Universums angreift, ist ja schon vermessen.

Irgendwo wird mal gesagt, dass sie eine Bombe hochgehen lassen wollen, aber es wird dann nicht mehr darauf eingegangen. Die einzige Bombe, die hier platzt, ist die, dass Gelbjacke Hank Pym mit veränderter Persönlichkeit ist.
Ein Bombenanschlag wäre wohl effektiver gewesen, obwohl die Geschichte damit ganz anders ausgesehen hätte. Der Circus of Crime diente wohl wirklich nur dazu, die Seiten zu füllen und Goliath aus der Reserve zu locken.

Auf der anderen Seite wird dann gesagt, dass der Zirkus des Verbrechens Rächersache sei und dann werden die anderen Gäste (Fantastische Vier, Spinne, X-Men) nicht mehr gezeigt.

Geändert von Crackajack Jackson (07.10.2020 um 19:14 Uhr)
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Alt 07.10.2020, 20:19   #577  
Peter L. Opmann
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Etwas später wäre so eine Hochzeit nur noch in einem Annual abgelaufen. Und auf 35 bis 40 Seiten wäre die Geschichte auch besser untergebracht gewesen. Crackajack weist zu Recht darauf hin, daß einige Storyelemente gar nicht richtig zusammenpassen. Ich dachte beim Lesen immer, all die Gäste seien in den Konflikt zwischen Rächern und Zirkus des Verbrechens nicht einbezogen, weil der sich in irgendwelchen Hinterzimmern abspielt und sie das gar nicht mitkriegen. Aber kann das sein? Vielleicht hat sich Roy Thomas sogar im Nachhinein geärgert, denn er hätte womöglich die „Secret Wars“ ein bißchen vorwegnehmen können. Das Ganzseitenpanels mit dem Blick auf die Hochzeitsgesellschaft zeigt mir aber auch, daß das Marvel-Universum zu dieser Zeit doch noch recht klein war, wenngleich einige bizarre Figuren fehlen: Hulk, Silver Surfer, Captain Marvel… Nebenbei: Was hat da eigentlich Spider-Man verloren, der große Einzelgänger? Und ich wüßte gern, wer die seltsame Figur ganz rechts unten ist.

Die Hochzeit fehlt nicht, bleibt nur weitgehend ausgeblendet. Wir sehen lediglich den Kuß nach dem Ja-Wort. Und dann muß die Verwandlung des Hank Pym noch irgendwie erklärt werden, was Roy Thomas nur mit Ach und Krach gelingt. Heute würde ich sagen: Warum soll Hank nicht mit voller Absicht zu Yellowjacket geworden sein, einfach weil er die Nase von Goliath voll hatte? Aber zu dieser Zeit war diese Veränderung bei einem Helden nur als Unfall denkbar. Betrachten wir die Sache aus Sicht von Janet, dann kommt mir das inzwischen recht frauenfeindlich vor. Sie konnte tatsächlich nicht wissen, wer Yellowjacket ist; nur ihre weibliche Intuition sagte ihr das. Frauen (Ironie an) sind halt voll gefühlsgesteuert und wissen daher oft selbst nicht, was sie tun. Aber wenn sie gefühlsmäßig erkannt haben, was zu tun ist, dann ziehen sie das durch.

Was mir gefällt, ist die Atmosphäre eines gesellschaftlichen Ereignisses. Da ist auch viel Show dabei, die Contenance muß gewahrt werden, obwohl hier lauter gute Kollegen anwesend sind, die, wenn sie sich anläßlich eines Kampfs begegnen, durchaus locker miteinander umgehen können. Aber wenn hier mal gezeigt wird, was einer wirklich denkt, geht das gleich ins Komische (etwa Ding: „Mann, ich verhungere, und er labert!“ Könnte auch von Obelix sein). Bloß die Festtagsgala fehlt – Janet ist - abgesehen vom Pastor - die einzige, die sich in Schale geworfen hat.

Nachdem ich mich ein bißchen über George Klein informiert habe, frage ich mich, warum er hier durch Mike Esposito ersetzt wird. Aber gestorben ist er erst etwa ein Jahr später. Nun wird auch John Buscema das Feld räumen, aber man sieht bei ihm keinerlei Ermüdungserscheinungen.
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Alt 07.10.2020, 20:27   #578  
Crackajack Jackson
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Unten rechts könnte Cyclops stehen.

Und ja, hier wird zum ersten Mal serienübergreifend Smalltalk betrieben.
Noch besser wäre es gewesen, die Helden nicht in ihren Kostümen darzustellen.

Bei Herkules hat das vor ein paar Ausgaben ja funktioniert.


Vielleicht konnte Georg Klein schon ein Jahr vor seinem Tod nicht mehr richtig arbeiten. Ich kann da nur spekulieren.

Geändert von Crackajack Jackson (07.10.2020 um 20:33 Uhr)
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Alt 07.10.2020, 22:27   #579  
Peter L. Opmann
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Ja, Zyklop, gut möglich. Ich bin nicht darauf gekommen, weil die übrigen X-Men ja alle zusammen sind.
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Alt 08.10.2020, 08:00   #580  
Peter L. Opmann
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Hab' jetzt mal in "Rächer" # 60 reingeschaut; John Buscema verläßt uns da noch nicht, und George Klein kehrt zurück. Manchmal habe ich mehr als 40 Jahre später Dinge falsch in Erinnerung, und manchmal sollte ich doch mal die nächste Ausgabe durchblättern und dann erst schreiben...
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Alt 09.10.2020, 07:35   #581  
jakubkurtzberg
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
(...) wenngleich einige bizarre Figuren fehlen: Hulk, Silver Surfer, Captain Marvel… (...)
Der Hulk als Hochzeitsgast? Wäre das nicht ein Elefant im Porzellanladen? Und der Silver Surfer? Der hätte bestimmt am meisten geheult von allen. Die Schwiegermutter unter den Helden sozusagen...
Alle drei, die Du nennst, sind oder waren nicht immer wohlgesonnen.
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Alt 09.10.2020, 07:42   #582  
Peter L. Opmann
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Bin nur danach gegangen, daß diese Figuren auch eigene Serien hatten oder bekamen.

Hulk im Smoking wäre doch mal nicht schlecht gewesen...
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Alt 09.10.2020, 07:52   #583  
Crackajack Jackson
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Ich glaube, das passt dann in die Joe Fixit Ära.
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Alt 10.10.2020, 06:03   #584  
Crackajack Jackson
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Die Rächer # 60
Titel: Wird die Welt im Feuer enden...oder im Eis?
US: Some say the world will end in fire....some say in ice!
Williams, Mai 1977 (Avengers # 61, Februar 1969)
Autor: Roy Thomas
Zeichner: John Buscema
Tusche: George Klein





Vision wird von dem schwarzen Panther und Falkenauge aufgeladen. Der Panther und Hank Pym haben ein Gerät entwickelt, welches Sonnenenergie verschießt.
Visions Juwel an seinem Kopf nimmt diese Strahlen auf und fungiert so als Batterie, die den synthetischen Körper mit Energie versorgt. (Viel später finden wir heraus, dass es der Gedankenstein ist. Einer jener Infinitysteine, die Thanos an seinem Handschuh trägt).
Da erscheint Doc Strange in seiner Astralform und bittet die Rächer um Hilfe.
Black Panther und Falkenauge folgen dem Doc im Quinjet, Vision muss sich noch von seiner Überdosis Solarenergie erholen.
Sie folgen ihm bis auf einen Friedhof. Dort liegt der bewusstlose schwarze Ritter, der zwischen den Kampf zweier Magier, Doc Strange und Marduk, gekommen ist und von Marduks Strahl aus dem Crystal of conquest voll erfasst wurde.
Sie bringen den schwarzen Ritter zurück ins HQ, wo Doctor Strange ihn operiert (?).

Derweil spielt die Natur verrückt.
Vision berichtet von Vulkanen, die in der Antarktis entstehen. In Wakanda bildet sich eine Eiswüste.
Doctor Strange will diesen Feuer- und Eiszauber mit dem Crystal of Conquest bekämpfen. Falkenauge und der schwarze Ritter fliegen zur Antarktis, wo Surtur der Flammengott auf sie wartet, während Vision und der Panther im Dschungel auf Ymir, den Eisgiganten treffen.
Sie halten die Giganten so lange beschäftigt, bis Doctor Strange mit dem Cristal of Conquer den rettenden Spruch aufsagt und die beiden Wesen zueinander teleportiert werden.
Sie springen aufeinander los und eliminieren sich gegenseitig, soll heißen, sie verschwinden beide wieder aus der Schattendimension, aus der sie gekommen sind.


Diese Story erinnert mich an die zwei Brüder aus Marvel vs DC.
Zwei gegensätzliche Naturgewalten, die Chaos verursachen und eine Klasse über den Superhelden stehen, denn eine Chance Surtur und Ymir zu besiegen, haben die Rächer eigentlich nicht. Surtur ist eher ein Gegner von Odin, bzw. Thor. Er wird in dieser Geschichte eher abgestuft und zu einem Dämonen des Schattenreiches gemacht.
Auf der einen Seite lässt man hier Vulkane in der Antarktis entstehen. Demgegenüber wird Wakanda zur Eiswüste.
Doctor Strange sieht hier durch seine Maske, wenn es denn eine war, jünger und kräftiger aus, als man es gewohnt ist. Dieses Aussehen kann er nicht lange gehabt haben. Ich kenne ihn eigentlich nur ohne Maske.
Auch der Umstand, dass Visions Batterie so schnell leer ist, kommt später eigentlich nicht mehr vor.
Hier wollte man wohl eine Achillesverse für den Androiden einbauen. Zum Glück wurde in späteren Geschichten da nicht mehr drauf eigegangen.
Erste Erwähnung des Quinjets, der aber sofort wieder zerstört wird, als sie gegen den Eisriesen donnern.
Der schwarze Ritter scheint sich als loser Mitspieler zu etablieren.
Die Operation erscheint mir überflüssig. Was wollte Doc Strange da wegschneiden?
Es sollte mMn nur gezeigt werden, dass Strange ein Chirurg war, dessen Hände bei einem Unfall Schaden genommen haben und der jetzt mal wieder über sich hinauswächst.
Gut finde ich, dass Visons Kräfte nicht inflationär gezeigt werden, sondern immer mal wieder in ein oder zwei Panels pro Heft.
Die Gestalten von Surtur und Yimir sind auch (in vielen Panels) gut gelungen.
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Alt 11.10.2020, 08:03   #585  
Peter L. Opmann
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Noch nie ist die Serie so sehr in die Fantasy eingedrungen wie in dieser Ausgabe. Dabei muß man Superheldenstorys generell der Fantasy zurechnen, auch wenn ich früher eher Science Fiction darin gesehen habe. Die Inspiration für Superman, Philip Wylies Roman „Gladiator“, wird als SF gesehen, aber Superhelden haben wenig wissenschaftliche Untermauerung. Nun aber treten die Rächer gegen zwei mythische Monster an. Man fragt sich zunächst, warum sich nicht die nordischen Götter um das Problem kümmern. Aber die Geschichte nahm ihren Ausgangspunkt in der neuen Serie „Dr. Strange“ (wo Strange auch mit der Maske herumläuft, die ihn einem Superhelden etwas ähnlicher macht). Und der Meister der mystischen Mächte braucht nun die Hilfe der Rächer.

Man fragt sich, wozu. Die Rächer sind gegenüber dem Frost- und dem Feuerriesen ziemlich machtlos. Offenbar müssen sie für Dr. Strange Zeit gewinnen, bis der seinen Kristall präpariert hat. Worauf sie sich da einlassen, wissen sie selbst nicht. Klar, ein Held fragt nicht, wie groß die Gefahr ist, aber sie erscheinen mir hier ein wenig wie ein Hund, der einem geworfenen Stock hinterherwetzt. Warum muß sich Vision ausruhen und stößt erst mit Verspätung zu den anderen? Ein storytechnischer Grund ist nicht auszumachen. Ebensowenig Sinn ergibt die Operation des Schwarzen Ritters. Jahrelang hatte man sich doch darauf geeinigt, daß Dr. Strange zum Zauberkünstler wurde, weil er nicht mehr in der Lage ist, eine Operation auszuführen. Diese hier ist zwar leicht, wenn auch unbedingt lebensrettend, aber es geht plötzlich doch. Ach ja, und der Kristall scheint am Ende keinen anderen Zweck zu haben, als Ymir und Surtur im rechten Moment einander gegenüberzustellen. Vielleicht wäre das sogar ohne Zauber machbar gewesen.

In der Fantasy muß man sich um Plausibilität noch viel weniger kümmern als in der SF. Das macht sich Roy Thomas hier zunutze. Es ist, läßt man die außer Acht, eine rasante Story, noch einmal beeindruckend visualisiert von John Buscema und George Klein. Ich hätte sie auch mit Genuß lesen können, ohne mich zu fragen: Was versuchen die Marvel-Leute mir hier aufzutischen? Nun aber scheint sich das Kommen von Gene Colan anzukündigen, denn am Ende des Comics fehlt die übliche Vorschau aufs nächste Heft. Vielleicht hatten sich Thomas und Colan noch nicht darüber geeinigt, worum es da gehen würde.
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Alt 11.10.2020, 08:04   #586  
Peter L. Opmann
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Überblick Rächer 40 bis 60:

Dies ist die erste Rächer-Ära von John Buscema, auch wenn er sich zwischendurch immer mal durch George Tuska oder Don Heck vertreten ließ. Buscema hob die Optik der Serie auf ein höheres Niveau; mir geht es dabei weniger um seine anatomischen Kenntnisse, als um seine Fähigkeit, in jedes Panel Dynamik zu bringen und immer das Wichtige ins Zentrum zu rücken. Das konnte Heck nicht, und Tuska reicht jedenfalls nicht an ihn heran. Roy Thomas macht deutliche Fortschritte im Storytelling. Man merkt, daß er sich häufig Gedanken macht, wie man eine Story anders einleiten kann, wie man die eingefahrenen Muster der Serie verändert, so daß sie interessanter wird. Die internen Streitigkeiten der Rächer werden weniger, es geht jetzt mehr um neue Figuren, die Thomas einführt – Herkules, die Schwarze Witwe, den Schwarzen Panther und den Schwarzen Ritter (das sind ja alles nicht Figuren, die er erfunden hat, aber eine gewisse Vorliebe für Schwarz fällt irgendwie auf). Und er bringt auch zentrale Figuren wie Captain America, Thor oder den Eisernen zurück – da läßt sich wohl seine Fanvergangenheit ablesen; Thomas kann einfach nicht widerstehen, die klassischen Rächer von 1964 wiederzubeleben.

Ich denke, das war die beste Phase der „Rächer“, bevor neue Zeichner ran durften und die Storys immer länger wurden („Der Krieg der Kree gegen die Skrull“). Inhaltlich halten sie nicht immer, was sie versprechen; manchmal erweist sich die Grundstruktur doch als ziemlich simpel. Aber es liest sich doch alles sehr unterhaltsam. Die Dialoge sind größtenteils witzig. Ich bin also damals genau zur richtigen Zeit Stammleser geworden – beinahe sogar etwas zu spät.
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Alt 11.10.2020, 10:02   #587  
Crackajack Jackson
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Für mich sind die Höhepunkte der letzten 20 Ausgaben:

Rächer #57 u. #58 Vision und Ultron



Alleine das Cover, das im Original monochrom gehalten ist, hat eine schon suggestive Ausstrahlung. Da verlieren die Rächer ihre Farben und werden in das rötliche Licht von Vision eingetaucht.

Rächer #45 Blitzkrieg im Central Park
Tolle Gartenparty Atmosphäre und sehr guter Gegner (auch visuell).

Rächer #52 Erste Geschichte mit dem schwarzen Panther
Gute Einführung des neuen Mitgliedes.

Insgesamt wurden die Handlungsfäden länger und das ganze Konstrukt wurde miteinander verwoben.
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Alt 11.10.2020, 11:04   #588  
Crackajack Jackson
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Die Rächer # 61
Titel: Der Monarch und der Menschenaffe!
US: The Monarch and the Man-Ape!
Williams, Mai 1977 (Avengers # 62, März 1969)
Autor: Roy Thomas
Zeichner: John Buscema
Tusche: George Klein



Die Rächer stehen zusammen in Afrika und frieren, dank den Hinterlassenschaften des Frostgiganten Ymir aus dem letzten Heft.
Doch Black Panther ist hier zu Hause. Er ruft ein ferngesteuertes Schiff und nimmt die Rächer mit nach Wakanda, seinem verborgenen Königreich.

Der Eingang nach Wakanda liegt versteckt unter der Erde . Als sie landen , werden die Rächer von den Wachen angegriffen und beschossen. M'Baku der stellvertretende Führer gab den Befehl dazu.
Nach dem ersten Missverständnis gibt es ein Festessen für die Rächer. M'Baku mischte dem Wein Drogen bei, sodass sie das Bewusstsein verlieren.
Als der schwarze Panther erwacht, sieht er M'Baku im Dress des weißen Gorillas vor sich.
Er fordert ihn nach altem Stammesrecht zum Zweikampf heraus. Durch das Fleisch des weißen Gorillas hat M'Baku dessen Kräfte übernommen. So heißt es jetzt Panther gegen Gorilla.
Ihr Kampf bringt sie bis zu dem atomaren Feuern, die Wakanda antreiben. Auf einer einzelnen Strebe über dem atomaren Feuer kämpfen die beiden. Der Panther gewinnt die Oberhand und M'Baku droht von der Strebe ins Verderben zu stürzen. T'Challa rettet ihn, wird jedoch sogleich hintergangen und überwältigt.
Er kettet ihn vor der großen Panther Statue an, und will sie auf ihn stürzen. Jedoch zerbricht sie und fällt auf M'Baku, der von den riesigen Steinen verschüttet wird.
Der Panther sagt über M'Baku, dass dieser ein wandelnder Anachronismus ist, der nur in der einfachen Welt lebte, in der es zählte stark und rau zu sein.

Genau so ist auch die Figur im Kinofilm aufgebaut. M'Baku ist dort Herrscher über einen Teil des Stammes, der sehr einfach und naturverbunden lebt und dem großen, weißen Affen huldigt. Im Kinofilm ist M'Baka jedoch ein guter Charakter, der das Herz am rechten Fleck hat.
Die Geschichte ist mir noch sehr gut in Erinnerung, da ich sie in einem Marvel Superband habe und schon öfters gelesen habe. Eigentlich ist es eine reine Geschichte über den schwarzen Panther. Wir erfahren hier mehr über Wakanda, dass damals noch unter der Erde versteckt war.
Es sind die Tieradaptionen, die mich dort fasziniert haben und die sehr häufig bei Marvel vorkommen.

Falkenauge vergleicht Wakakda mit dem Filmset von Barbarella und erwähnt Bela Lugosi, einen Dracula Darsteller.
Während des Kampfes erwähnt der schwarze Panther, dass seine Kräfte im Hellen nur halb so groß sind wie in der Dunkelheit. Später wird dies auch nicht mehr aufgegriffen.
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Alt 11.10.2020, 19:38   #589  
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Schon eine Weile warte ich auf die erste Gene-Colan-Ausgabe, und diese ist es immer noch nicht. Es ist ein schwächeres „Rächer“-Heft, aber es fällt mir gar nicht so leicht zu sagen, warum. Auf jeden Fall sind die Rächer hier nur Randfiguren. Der Stammeskonflikt geht sie nichts an, und zumindest für Vision wäre der weiße Gorilla wohl kein Gegner, so daß die Geschichte schnell zuende wäre. Aber ich denke, nicht so überzeugend ist die Geschichte vor allem deshalb, weil M’Baku so ungeheuer abgefeimt ist, daß es schon wieder langweilig ist. Er kämpft hauptsächlich mit schmutzigen Tricks, und deshalb kann er am Ende auch nicht überleben. Auch sein Adlatus ist völlig charakterlos, so sadistisch wie feige. So eindimensionale Figuren haben aber kaum einen Reiz. Interessant, daß der „Black Panther“-Film so deutlich auf diesen Comic Bezug nimmt – sicher nicht zufällig. Aber bezeichnend, daß M’Baku im Film anders angelegt ist.

Zurück zur Comicserie: Hier macht sich eine alte Schwäche wieder bemerkbar: Die Rächer haben nur wenige eigene Gegner, ihre Mitglieder müssen oft ihre Erzfeinde in die Serie importieren, was selten zu guten Ergebnissen führt. Man kann dieses Heft auch nicht dafür loben, daß zwei Schwarze die Hauptrollen spielen und die Weißen durchgehend zu Nebenfiguren degradiert sind. Denn die Geschichte spielt ja in Afrika. Da hätten der Panther und der Gorilla schon in New York aufeinandertreffen und auch nicht eben erst eingereist sein müssen.

An der Grafik habe ich eigentlich nichts auszusetzen. Nach wie vor hat John Buscema sichtlich Spaß am Erschaffen fantastischer Welten. Bei George Klein habe ich noch nicht erwähnt, daß er offenbar gern Letraset (oder wie die Klebefolien in USA hießen) einsetzte. Das kenne ich sonst bei den 60er-Jahre-Marvels nicht, sieht aber auf jeden Fall gut aus.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2020, 19:51   #590  
Crackajack Jackson
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M‘Baku ist eigentlich kein Gegner für die Rächer. Hier wird einfach eine Stammesgeschichte erzählt und man schaltete die anderen Mitglieder einfach für eine Weile aus. Wie sonst kommt es, dass der schwarze Panther sogar vor Vision aufwacht, dem der Trunk eigentlich gar nichts anhaben dürfte.

Ich frage mich sowieso, wie der schwarze Panther als Oberhaupt abtreten und mal ein paar Monate Rächer spielen kann?

Bei DC ist es Aquaman, der auf seinen Herrschertitel verzichtet um bei der Gerechtigkeitsliga mitzumachen.
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Alt 11.10.2020, 20:16   #591  
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Das ist glaube ich ein sehr verbreitetes literarisches Motiv: Der gute König und der intrigante Bruder/Sohn/Rivale. Während der gute König sein Reich verläßt, geht daheim alles drunter und drüber. Man kreidet das dem König aber nie an. Während es heute logisch erscheint, daß der Prätendent seine Chance nutzt, war es früher Hochverrat, die Abwesenheit des Königs auszunutzen, und schien damit nahezu undenkbar.

Kommt ja auch bei Marvel öfter vor. Siehe etwa Thor und Loki, Black Bolt und Maximus, Submariner und seine wohl verschiedenen Gegner in Atlantis und so weiter.
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Alt 11.10.2020, 20:22   #592  
Crackajack Jackson
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Ja, da wird man auch bei Marvel öfters fündig, als man denkt.
Maximus und Loki sind da zwei wirklich gute Beispiele.
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Alt 11.10.2020, 20:26   #593  
Crackajack Jackson
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Die Rächer # 62
Titel: Und in der Ecke...Goliath!
US: And in this corner...Goliath!
Williams, Juni 1977 (Avengers # 63, April 1969)
Autor: Roy Thomas
Zeichner: Gene Colan
Tusche: George Klein




Nach einer fast missglückten Landung auf dem Dach des Rächergebäudes erwarten die Rächer Besuch von Hank und Janette, die aus ihren Flitterwochen heimgekehrt sind.
Hank Pym gibt seine Goliath Identität auf und bleibt Yellowjacket. Nichtsdestotrotz hat er ein stärkeres Wachstumsserum erfunden. Da meldet sich Nick Fury und meldet die schwarze Witwe als vermisst. Sie hatte einen Auftrag in der Karibik, hat sich jedoch nicht mehr wie vereinbart gemeldet.
Die Rächer, außer Falkenauge, den T'Challa als zu persönlich involviert, ausschließt starten die Rettungsaktion.
Als sie weg sind, meldet sich die schwarze Witwe selbst. Sie ist irgendwo gefangen in New York und sofort trinkt Falkenauge das Wachstumsserum und startet in Richtung Coney Island, wo er die Witwe vermutet.
Die Geiselnehmer sind der Denker, Eierkopf und der Puppenspieler. Sie haben den Notruf von Nick Fury fingiert, um so die Rächer aus dem Weg zu haben.
Um dem neuen Goliath die Suche nicht zu schwer zu machen, aktivieren die drei einen riesigen Androiden, der Natascha in den Händen hält .
Der Kampf verlagert sich auf das riesige Astrodom, wo es Clint gelingt im rechten Moment zu schrumpfen und das Monster in die Tiefe stürzen zu lassen. Der Kampf ist gewonnen und Natascha ist gerettet.

Wieder einmal muss Natasha aus einer geheimen Mission gerettet werden. Dieses Mal steht
Falkenauge/Goliath im Vordergrund, der die Geschichte alleine bestreitet.
Hauptsächlich dient sie wohl zur Einführung des neuen Riesen im Team. Ein würdiger Gegner, in Form eines ebenso großen Androiden steht schon bereit.
Man denkt sich während des ganzen Kampfes: Hoffentlich wird Natasha nicht zerquetscht.

Zeichnerisch sind sehr viele Panels aus der Nähe aufgenommen. Gerade am Anfang passt kaum mal eine Figur ganz aufs Panel.
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Alt 12.10.2020, 04:15   #594  
jakubkurtzberg
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Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
Für mich sind die Höhepunkte der letzten 20 Ausgaben:

Rächer #57 u. #58 Vision und Ultron



Alleine das Cover, das im Original monochrom gehalten ist, hat eine schon suggestive Ausstrahlung. Da verlieren die Rächer ihre Farben und werden in das rötliche Licht von Vision eingetaucht.
Ich mag auch diese Kolorierung:

jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.10.2020, 05:42   #595  
Crackajack Jackson
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Durch die kräftigen Outlines sieht das noch bedrohlicher aus.
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Alt 12.10.2020, 09:47   #596  
Peter L. Opmann
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Zu "Rächer" # 62:

Daß ich den Zeichner Gene Colan sehr schätze, ist wohl schon deutlich geworden. Colan hat in den 1960er Jahren einen sehr eigenwilligen Stil perspektivischer Verzerrungen kreiert, der ihn unverwechselbar macht. Bei aller Begeisterung muß ich einräumen, daß Colan nicht der ideale Superheldenzeichner war. Gut war er im Horrorgenre („Tomb of Dracula“), und er hatte auch karikaturistische Fähigkeiten („Howard the Duck“). Bei „Iron Man“ war er noch nicht ganz auf der Höhe seines Könnens, „Daredevil“ ist ihm zwar gelungen, aber das ist ja ein rein artistischer Superheld, bei dem die extremen Perspektiven gut wirken. Wenn er mal an Spider-Man geriet, klappte das aber eher nicht. Ich besitze ein paar Batman-Ausgaben, die Colan gezeichnet hat, und da wirkt der einfach zu dick. Die drei Ausgaben „Rächer“, die jetzt kommen, sind ihm aber auch gut gelungen; vielleicht hatte da auch Inker George Klein seinen Anteil. Und in dieser Ausgabe kommt ihm auch Goliaths Gegner entgegen, der ein bißchen wie eine Vorschau auf Man- oder Swamp-Thing aussieht.

Die Story: Relativ grob geschnitzt, aber nicht zu grob. Die Rächer als Team kommen bei der gefährlichen Landung ihrer Rakete zur Geltung. Dann begleiten sie auch die Staffelübergabe von Hank Pym an Clint Barton. Witzig hätte ich gefunden, wenn Falkenauge auch als Goliath sein altes Kostüm behalten hätte – Männer mögen es ja nicht so, sich dauernd umziehen zu müssen. Aber hier entsteht eine neue Handelsmarke, und deshalb braucht man auch ein neues Design. Die finsteren Pläne von Denker, Eierkopf und Puppenspieler kommen beinahe ein wenig zu kurz, und der Kampf gegen den Androiden endet abrupt, indem Goliath sich einfach wegdruckt. Das Ende erinnert natürlich an „King Kong“. Da haben sich wohl Roy Thomas wie auch Gene Colan inspirieren lassen; von Colan weiß ich, daß er viele Anregungen vom Kino aufnahm.

Insgesamt habe ich dieses Heft gern nochmal gelesen. Da lassen sich meine jugendlichen Erfahrungen vermutlich einfach nicht beiseitedrängen. Mir hätte es auch gefallen, wenn Colan bei den "Rächern" nicht bloß ein Drei-Ausgaben-Gastspiel gegeben hätte.
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Alt 12.10.2020, 13:10   #597  
jakubkurtzberg
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Durch die kräftigen Outlines sieht das noch bedrohlicher aus.
Das war eine Riesenarbeit... Hatte ich glaube ich, in Das sagte Nuff Nr. 2 beschrieben...
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.10.2020, 18:56   #598  
Crackajack Jackson
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Die Rächer # 63
Titel: Wie ein Todestrahl vom Himmel!
US: Like a death ray from the sky!
Williams, Juni 1977 (Avengers # 64, Mai 1969)
Autor: Roy Thomas
Zeichner: Gene Colan
Tusche: George Klein





Egghead kontrolliert einen Satelliten, der eine Kleinstadt im Mittleren Westen der USA zerstört und erpresst damit die Regierung.
Ein zwielichtiger Gauner namens Barney Barton kommt zu den Rächern und bietet ihnen die Koordinaten des Satelitten an. Diese hat er zufällig in einem Lagerhaus von Egghead selbst erfahren.
Nach kurzem Zögern willigen die Rächer ein und schon bald starten sie mit Barney in einer Rakete ins Weltall, um die Bedrohung auszuschalten.
Hier kann Vision seine Kräfte demonstrieren. Er phast vom Raumschiff der Rächer in den Satelitten und öffnet die Schleuse, so dass die Rächer einfliegen können.
Natürlich müssen sie erst an einigen Wachrobotern vorbei. Schon scheint der Kampf beendet, als Egghead sie mit ihren radioaktiven Ebenbildern, gefertigt vom Puppenspieler, paralysiert.
Nur Barney Barton kann sich noch bewegen. Unter Einsatz seines Lebens zerstört er das Paralysegerät und die Rächer sind wieder von dem Bann befreit. Egghead muss fliehen.
Für Barney kommt jedoch jede Hilfe zu spät. Es stellt sich heraus, dass er der Bruder von Falkenauge war. Er stirbt als Held.

Eine dramatische Geschichte in der mehrere Dinge vermischt wurden.
Hank Pym ist damit einverstanden, dass Falkenauge jetzt Goliath ist.
Sie spielt im Weltall, obwohl sie genausogut auf der Erde hätte spielen können. Vom Weltall sieht man eigentlich nicht viel, bzw. es ist auch sehr kindlich gezeichnet.
Der Bruder von Clint Barton taucht auf und stirbt gleich wieder.
Von dem Schurkentrio tritt eigentlich nur Egghead in Erscheinung und der kann entkommen.

Geändert von Crackajack Jackson (13.10.2020 um 19:21 Uhr)
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Alt 13.10.2020, 19:37   #599  
Peter L. Opmann
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Ich merke, ich stehe mit meiner Begeisterung für Gene Colan wieder allein da. Weltraum kindlich gezeichnet? Der ist so gezeichnet, wie das zu dieser Zeit – ohne Unterstützung von Grafikprogrammen – möglich war. Und es sieht nicht allzu schlecht aus. Die Story hätte auch auf der Erde spielen können? Denkbar wäre das. Crackajack läßt aber möglicherweise außer Acht, daß der Erdorbit damals noch nicht so mit Satelliten zugepflastert war wie heute und ein Fluggerät, das die Erde von dort aus beschießen kann, tatsächlich ein größeres Problem darstellte. Es war damals wohl eher ein Gefahrenszenario im Kalten Krieg – heute haben wir uns an sowas gewöhnt.

Manko dieser Story ist, daß der Kern – ein Akteur rettet die Rächer, der nicht zu ihnen gehört und den der Gegner damit nicht auf der Rechnung hatte – schon oft verwendet wurde. Einen Teil davon macht Roy Thomas zu seinem Trumpf, und der sticht auch aus heutiger Sicht noch: Er verschleiert bis zum Schluß, daß Clint und Barney Brüder sind. Goliath hat eine auffällige Abneigung gegen den Gangster, aber nicht deshalb, weil der moralisch zwielichtig ist, sondern weil er ihm vor Augen führt, was auch aus ihm hätte werden können. Seinen Bruder liebt er trotzdem, und Barney wird dem ja schließlich auch gerecht, weil er sich bewährt, als es darauf ankommt: Er deaktiviert den Strahlenprojektor unter Einsatz seines Lebens.

Klar, auch hier wieder verknüpft Roy Thomas einfach starke Effekte, ohne auf Plausibilität zu achten. Aber man darf von einem 20seitigen Comic auch nicht zu viel erwarten. Ein Detail, das ich interessant fand: Wenn die Rächer unter sich sind, tragen sie keine Maske – ein Zeichen, daß sie nun wirklich ein Team sind und einander vertrauen. Ich weiß nicht, ob es das bei der JLA auch gab. Gene Colan zeigt uns die Rächer erneut aus ganz neuen Blickwinkeln und das sehr dramatisch. Das doppelseitige Panel hinten füllt er nicht ganz aus – jeder der Rächer hat im Prinzip eine halbe Seite für sich. Dafür finde ich das doppelseitige Panel gleich nach dem Splashpanel (das stattdessen drei kleine Inserts aufweist) ziemlich überzeugend. Wieder mal scheinen es nur leerstehende Bruchbuden zu sein, die der Todesstrahl in ihre Einzelteile zerlegt – wie das bei Marvel damals guter Brauch war. Aber insgesamt ist das für mich eine gute, ungewöhnlich gestaltete und mitreißende Ausgabe.
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Alt 13.10.2020, 19:52   #600  
Crackajack Jackson
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Mit ‚kindlich‘ meinte ich das Panel, als die Rakete der Rächer sich dem Satelliten nähert.

Die Seiten der Rakete sehen ein bisschen schief aus und das All gleicht eher einem blauen Himmel, hat aber insgesamt trotzdem seinen Reiz.

Die Geschichte um Clints Bruder fand ich sehr stark. Ich lese gerne emotionale Geschichten, die traurig enden. Eigentlich weiß man schon durch den gleichen Nachnamen, dass es sich hier um ein Verwandschaftsverhältnis handeln muss.

Bei der Gerechtigkeitsliga (zumindest bis in die 80er Jahre) kannte jeder die Geheimidentität des andern. Meistens behielten sie ihre Masken aber an. Ein Vorbild in Zeiten von Corona.
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