Umfrage: Die beliebtesten Hauptbegleiter

[Nante]

Wäre ich mir, was den Don angeht, nicht so sicher. Wer nicht gerade während seiner Hochzeit "eingestiegen" ist... > Bei den "Bösewichten" wird er natürlich stärker abräumen.

Über das bisherige starke Abschneiden von Alex bin ich auch überrascht. Aber dazu wurden ja schon von einigen Leuten Begründungen abgegeben.

Mich würde aber mal eine Stimme aus dem "Wido"-Lager interessieren. Bei den Namen kann es ja nicht am "Ich habe damals gerade mit dem Mosaik angefangen"-Faktor liegen, oder?

[Bimmelbahn]

Vielleicht war noch etwas Wehmut dabei, weil er Runkel ein wenig ähnlich ist?

[Contessa della Braba]

Naja, eine Ähnlichkeit zwischen Runkel und Wido kann ich nicht erkennen. Runkel hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und ist gewachsen. Wido ist vom ersten bis zum letzten Heft ein Vollpfosten. In der realen Welt wäre er den Abrafaxen spätestens nach der Ankunft in Südamerika in einem Sumpf im tiefsten Dschungel "verloren gegangen worden".

[Nante]

Na, eine gewisse Anlehnung an Runkel ist schon festzustellen. Man hat es eben nur noch gesteigert.
Ich müßte noch mal nachschauen, aber es wurde damals sogar in wenigstens einem Leserbrief nicht besonders wohlwollend angesprochen.

[Juergen-87]

Hier habe ich mich mit einer Meinung schwergetan und habe doch ziemlich geschwankt. Da die Griechenland/Ägypten-Serie die erste war, die ich als Kind im Monatsrhythmus bekommen und gelesen habe, war Sibylla mein erster Gedanke, weil ich damals immer mitgefiebert habe, wie es mit ihr und den Abrafaxen weitergeht und ich war auch schon ein wenig in sie verliebt .
Dann habe ich mich aber doch für Alex entschieden, weil er mir als Charakter besser gefallen hat. Er ist für mich der liebenswürdige Tollpatsch, der mir so richtig sympathisch geworden ist. Running Gag sind ja immer seine vielen Erfindungen gewesen, die zwar alle gut gemeint waren, aber nicht immer so funktionierten, wie sie sollten. So wenig Handlung die Orang-Laut-Serie auch hatte; mir hat dort so gut gefallen, dass Alex mit dem Tauchboot dann endlich Erfolg hatte und er zeigen konnte, dass er doch etwas auf dem Kasten hat.
Soweit ich weiß, ist er doch auch der einzige Begleiter, der nach einer Pause (von einem Jahr) wiedergekommen ist. Vielleicht auf Fanwunsch?
Und er hatte ja auch ein Heft (April 87), in dem seine Geschichte in Roxanien im Vordergrund stand. So viel Platz abseits der Haupthandlung hat meiner Meinung nach doch auch kein anderer Hauptbegleiter bekommen.
Für mich eindeutig der Favorit, weil er ein richtig toller, selbständiger Charakter gewesen ist, der sich über die Hefte auch weiterentwickelt hat.

[Nante]

Na, Hoppla! Hier hat sich ja still und heimlich noch was in der Abstimmung getan.

Chouette, jetzt erwarte ich aber mal eine Stellungnahme: Wie kann es sein, daß jemand dem Marquis "Deiner" Knödel-Fanny gegenüber den Vorzug geben kann?

[Chouette]

Ein mir völlig unbekanntes Individuum. Wahrscheinlich der Marquis himself. Inkognito konnte er ja schon immer gut.

[Capitano Spavento]

Wow, ich habe noch einen Mitstreiter mit meinem Harlekin-Vote bekommen, sehr schön, kommenos!

[Chouette]

Den Harlekin hab ich mit seiner kümmernden Art immer mit dem ABV assoziiert. Weiß auch nicht, aus welchen Film oder Kinderbuch sich das speiste.
Vielleicht war's auch umgedreht, und ich assoziierte den ABV immer mit einem Harlekin?

[komnenos]

ABV? Du meinst anbetungsverdächtig!

[Nante]

Zitat von Chouette

immer mit dem ABV assoziiert. Weiß auch nicht, aus welchen Film oder Kinderbuch sich das speiste.

Das KANN nur aus einem Kinderbuch stammen. Die Realtität - Unserer war im ganzen Ort nur als "Bulle Franz" bekannt...

[Chouette]

Ich wusste noch nicht mal, wie unserer aussah. Jedenfalls war er mythenumrankt. Und immer, wenn ein Erwachsener uns streng anguckte, wusste einer der Schlawiner ganz sicher, dass das der ABV sei.

Der Harlekin war mir auch ein bisschen streng. Obwohl ich den nur aus Heft 7/76 kannte.

[komnenos]

Harlekin ist das glatte Gegenteil von einem ABV. Er ist ein Anarchist und keinesfalls Teil eines Obrigkeitssystems. Er ist ein Spieler und Abenteurer und er lotet ständig Gernzen aus. Er will das große Rad drehen und ist dem politischen Intrigenspiel letztendlich doch nicht gewachsen.
Aber er ist Keiner, der sich unterkriegen läßt, ein Spielertyp eben, mal gewinnt er, mal verliert er.
Die Abrafaxe wirken an seiner Seite tatsächlich wie Beiwerk, er ist die Hauptfigur. Ich habe das gemocht und je mehr die Abrafaxe in den folgenden Jahren das Zepter übernahmen, und je schwächer diesbezüglich der jeweilige Hauptbegleiter wurde, umso schwerer habe ich mich damit getan.

[Udo Swamp]

Mir ging es genau andersrum, je weniger Harlekin oder Hauptbegleiter, um so besser haben mir die Faxe gefallen.

[komnenos]

Ja, das bedingt sich. War bei mir auch nicht anders und widerspricht sich auch nicht. Aber die Zustimmung zum Mosaik sank halt bei mir dadurch. Ich habe auf den Hauptbegleiter gesetzt, mit dem Don gab's dann wenigstens noch einen starken Widersacher, aber als der weg war....

[Chouette]

... gab’s den Alex. Oder redest du vom zweiten Auftauchen des Dons?

[komnenos]

Alex mag bei Vielen beliebt sein, zu meinen Favoriten zählte er nicht. Ein kleines Männlein, was völlig allein in den Bergen in einer völlig verlassenen Stadt ausharrt, im Generationen-übergreifenden Auftrag eines Königs, der seit 1600 Jahren das Zeitliche gesegnet hatte.
Er entsprach so gar nicht dem Bild, welches ich als Heranreifender von Alexander dem Großen und seinen Generälen hatte. Diese Geschichte war ja in den Geschichtsbüchern der damaligen Zeit in der DDR völlig ausgeblendet worden, ich hatte mir aber viel angelesen, inspiriert vielleicht auch duch die beiden Digedags Hefte.
Und dann kam Alex.
Das Titelbild von Heft 3/1984 war für mich ein Graus....,,Der letzte Grieche''.... so sah er also aus! Das war für mich fast noch schlimmer als die Lücke in den Geschichtsbüchern. Später wurde dann (mal wieder) Nearchos Schiff gefunden, um mit ihm quasi an der nächsten Ecke Schiffbruch zu erleiden....also, wenn ich Makedone wäre...naja, bin ich nicht und spätestens das Orang-Laut Kapitel hat mir dann gezeigt, dass es auch noch grauenhafter ging.
Also nein, für mich kein Vergleich zu Harlekin, Hans Wurst oder dem Don.

[Nante]

Zitat von komnenos

...also, wenn ich Makedone wäre..

Na, immerhin waren "Deine" Vorgänger Makedonen.

Ansonsten triffst Du zu fast 100% meine Einschätzung. Ich wollte schon heute früh schreiben, daß es vielleicht auch am Alter liegt, in dem man ihn kennen gelernt hat.

[Chouette]

@komnenos: Aber nun bist du doch schon groß und kannst deine Enttäuschung über die Diskrepanz zu deiner damals noch kindlichen Erwartungshaltung ein wenig differenzierter reflektieren.
Ich bin weit davon entfernt anzunehmen, dass jeder den Alex gutfinden muss.
Aber so ganz objektiv ist er eine in Runkel'scher Tradition angelegte Figur.
Da ich den Alex früher kennenlernte als den Runkel, entfällt bei mir auch der Aufschrei, er sei ein bloßer Abklatsch des Ritters.

Alex war in meinen Augen hervorragend angelegt. Durch seinen Makedonen-Fimmel hat man während der eigentlich im Mittelalter spielenden Geschichte gleich nebenbei was über Alexander den Großen erfahren, den ich tatsächlich durch das Mosaik erst kennenlernte. Die Faszination ist bis heute geblieben.

[komnenos]

Ja, Parallelen zu Runkel gibt es wohl.
Aber da ich die pfiffigen, aufgeweckten und zu Streichen aufgelegten Hauptbegleiter wie Harlekin und Hans Wurst mochte, schnitten die tollpatischigen, eingebildeten und ungewollt komischen Figuren bei mir eher schlechter ab. Das gilt tatsächlich auch für Runkel.
Natürlich sieht man als Erwachsener Manches mit anderen Augen, und die vergangene Zeit verklärt auch so Einiges.
Aber noch heute würde ich einen pfiffigen, aufgeweckten und zu Streichen aufgelegten Hauptbegleiter (wohlgemerkt im Erwachsenenalter, nicht dass man da noch auf Gedanken kommt!) bevorzugen.

[Chouette]

Ja, das kann ich nachvollziehen. Vielleicht kommt der Alex bei mir auch deswegen so gut weg, weil er kurz nach meinem Einstieg als monatlicher Leser mit Heft 4/83 auftauchte und durch meine Kindheit hindurch blieb.
Der Hansl gefällt mir aber auch besser. Der Harlekin hingegen nicht. Mit dem bin ich nie richtig warm geworden. Irgendwas muss er in Heft 7/76 angestellt haben, das ich nicht gut fand. Ich muss wohl noch mal nachgucken.

[Chouette]

ps: Wenn ich jetzt Komnenos wäre, würde ich mir den ersten Satz aus #69 um die Ohren hauen.

[komnenos]

Allet jut.
Man kriegt (glücklicherwiese) die Emotionen, die einen in jungen Jahren bewegt haben, nicht los. Daher sind jedem Versuch der Objektivierung Grenzen gesetzt.

[Udo Swamp]

Die Emotionen aus Kindheitstagen bei der Bewertungen der Serien, speziellen Hefte, wie auch der einzelnen Figuren spielen immer eine Rolle. Das geht mir genauso, wie wahrscheinlich auch den meisten Lesern ebenso ähnlich.

[Chouette]

Zitat von Chouette

Irgendwas muss er in Heft 7/76 angestellt haben, das ich nicht gut fand. Ich muss wohl noch mal nachgucken.

Das hab ich nun getan, und es fiel mir wie Schuppen von den Augen: Das Grenzschild! Das wunderschöne Grenzschild! A + B + Harlekin zerstören mutwillig dieses schöne Schmuckstück in den Bergen. Und dann kommt auch noch ein unschuldiger Eselreiter, schimpft die Lumpen völlig zurecht aus und wird dafür mit einem riesigen Felsbrocken k.o. gehauen. Und der Harlekin freut sich auch noch darüber!

So waren meine Eindrücke als Kindergartenkind. Man muss sich vor Augen halten, dass ich nur dieses eine Heft mit Harlekin kannte und zudem des Lesens noch lange nicht mächtig war. Und wenn man nur die Bilder nur dieses einen Heftes betrachtet, kann einem der Harlekin schon suspekt vorkommen.
Übrigens war ich mir auch bei Abrax und Brabax nicht sicher. Zu der handvoll Hefte, die ich vor meinem Schuleintritt besaß, gehörte auch noch das Heft 3/81, wo sie dem armen Sancho Pansa einen faustgroßen Wacker an den Nischl pfeffern. Es hat viele Erklärungsversuche meiner großen Schwester benötigt, um mir klarzumachen, wer hier die Lieben und die Bösen sind.