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Alt 06.02.2010, 08:28   #1  
eck@rt
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Standard Fakten, Fakten, Fakten

Die Comicforschung hat sich aus dem Sammeln entwickeln. Sammler wollen was in der Hand haben, an dessen "Wert" sie glauben. Deswegen stehen im Preiskatalog Hefte und Bücher, aber keine Zeitungs- und Zeitschriftencomics, die für das deutsche Comicgeschehen ganz wesentlich sind.

Ich habe Anfang der 80er Jahre zusammen mit Gerd Lettkemann mal ein Projekt in Angriff genommen, eine Bibliografie von Zeitschriftencomics zusammenzustellen. Der erste Band galt allein den Illustriertencomics, dann sollten Programmzeitschriften und andere folgen. Das Projekt wurde eingestellt, weil ich dann den Job bei Carlsen kriegte und keine Zeit mehr für so was hatte. Seither nehme ich aber immer noch jede mir unbekannte Zeitung und Zeitschrift in die Hand, die ich auf dem Flohmarkt finde, und manchmal stößt man wirklich auf interessante Comics.

In den Fachzeitschriften gab es früher auch ab und zu Sammlererfahrungen zu Zeitungscomics, so z. B. in der "Comic Rundschau" von Werner Reuß. Seit die deutschen Sammler und Leser fast nur noch Import-Comics (Frankreich, USA, Japan) im Blick haben, bestimmen diese auch die Inhalte der Fachzeitschriften. Die neue "Sprechblase" ist die Ausnahme von der Regel.

Werbecomics sind ein anderer interessanter Bereich. Heiner Jahncke arbeitet derzeit an einer Zusammenstellung von Werbecomics.

Was noch schwieriger rauszukriegen ist, sind die Zusammenhänge. Berichte von Zeitzeugen, Zeitungsartikel zu Comics - so etwas muss gesammelt werden. Die Bibliografie von Kempkes aus den 70ern hat da Vorarbeit geleistet (die Orginalausschnitte liegen heute im Frankfurter Institut für Jugendbuchforschung), aber gerade aus der Vorkriegszeit wissen wir wenig. Wenn "die Nazis" was gegen Comics gehabt haben - woran macht man das fest? Beweise! Fakten! Warum tat sich der Sprechblasencomic hierzulande schwer?

Wenn ihr dazu Belege habt, bin ich ein dankbarerer Abnehmer. Nur aus der Auflistung von Heften und Büchern kriegt man nämlich keine Comicgeschichte zusammen.

eckrt
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Alt 06.02.2010, 09:26   #2  
Armin Kranz
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@ eck@rt

mal einen Blick ins Strip-Forum geworfen ...

_______________________
Grüße aus der Bibliothek
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Alt 06.02.2010, 09:50   #3  
Scheuch
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Weiterhin ließe sich auf den Bereich der Webcomics hinweisen. Da sind sicher auch viele Highlights drunter, die ich übersehe, weil mir der Überblick fehlt. Aber wie soll man die Archivieren und wer macht das?
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Alt 06.02.2010, 10:12   #4  
underduck
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Wie schon von Armin gesagt, wir haben ein großes internes Strip-Forum, wir haben auch ein internes Werbecomic-Forum und wir bekommen hier in der nächsten Zeit auch noch ein großes öffentliches Index-Forum für alle deutschsprachigen Comics vor 1945, die man ja auch Vorkriegscomics nennt.

Du siehst also, wir hier im CGN arbeiten auch schon seit Jahren an eigenen Projekten der Comicforschung.
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Alt 06.02.2010, 10:32   #5  
eck@rt
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Das ist ja richtig gut! Wäre ich nie drauf gestoßen, wenn man mich nicht darauf gestoßen hätte :-)

eckrt
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Alt 06.02.2010, 11:05   #6  
eck@rt
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Ich hab jetzt ein bisschen im Strip-Forum geblättert. Täuscht das, oder kommen da dieselben Seiten immer wieder hoch?

Interessant der Artikel in der BIZ von 1921, in dem sie sich elegant um die Sprechblasen gedrückt haben. Armin, hast du das noch in besserer Auflösung? Würde ich gern in DeutCom bringen (im nächsten oder übernächsten Band), natürlich mit Nennung deines Namens. Scan dann bitte an sackmann@comic.de, möglichst groß (kann aber s/w sein).

Was mir am Strip-Forum auffällt: Das sind alles Zufallsfunde. Der Schritt, der danach kommt, ist der, die Zeitung in der Bibliothek durchzusehen (evtl. auch auf Mikrofilm) und Anfang, Ende und Besonderheiten des Strips notieren. Ich selbst bin Anfang der 80er durch ganz Deutschland gereist und habe geblättert, bis mir die Augen rauskamen. Ein paar Zeitungen sind auch im Internet, z. B. hier:
http://www.ub.uni-heidelberg.de/heli...i/zeitung.html

eckrt
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Alt 06.02.2010, 11:22   #7  
Armin Kranz
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@ eck@rt

Scan lasse ich dir zukommen, klappt aber frühstens nächstes Wochenende da die Zeitung bei meinem Bruder liegt.


Zitat:
Zitat von eck@rt Beitrag anzeigen
Täuscht das, oder kommen da dieselben Seiten immer wieder hoch?



Das mit den Zufallsfunden ist im Prinzip richtig. Ich arbeite seit Jahren den Zeitungsbestand im Pin-Up durch und scanne alles was comicrelevant ist. Leider "ruht" diese Aufarbeitung momentan, soll aber im Frühjahr wieder aufgenommen werden ...

Zusätzlich werde ich noch von meinem Bruder mit Zeitungen (vornehmlich BIZ) versorgt


Schau auch mal in den Disney-Thread "Zeitschriften mit Disney Artikeln/Inhalt" (vorallem ab Beitrag 200)

_______________________
Grüße aus der Bibliothek

Geändert von Armin Kranz (06.02.2010 um 11:34 Uhr)
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Alt 06.02.2010, 15:33   #8  
Professor Schnurps
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Zitat:
Zitat von eck@rt Beitrag anzeigen
Werbecomics sind ein anderer interessanter Bereich. Heiner Jahncke arbeitet derzeit an einer Zusammenstellung von Werbecomics.
eckrt
Da das Thema "Werbecomics" ja eines meiner Steckenpferde ist, ist diese Information sehr erfreulich für mich. So eine Zusammenstellung mal in gedruckter Form in Händen halten zu können, wäre echt super.
Ist Heiner Jahncke auch hier im Forum angemeldet? Das wäre super, dann könnten ich und andere Interessierte sich mit ihm, vielleicht im Werbecomic-Forum, austauschen.
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Alt 06.02.2010, 15:38   #9  
Scheuch
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Freu Dich nicht zu früh, dass Herr Jahncke da dran sitzt, habe ich das erste Mal Mitte der oder Ende der 1990er Jahre gehört ... die Veröffentlichung wird wohl noch Jahre dauern.

Da freue ich mich, dass Guido Weisshahn für den Bereich der DDR-Comics schon vor Jahren die Möglichkeiten und das Potential einer Online-Veröffentlichung begriffen und ausgenutzt hat: www.ddr-comics.de
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Alt 07.02.2010, 12:54   #10  
Matthias
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Standard @werbecomics / Jahncke

Das kannst du vergessen, er antwortet ja noch nicht mal auf schriftliche Anfragen, jedenfalls in jüngster Zeit nicht mehr.
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Alt 07.02.2010, 14:12   #11  
underduck
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Warten wirs ab, Matthias! Heiner Jahncke hat aber seit März 2006 den Benutzerzugang "Heiner" im CGN und kann auch den internen Forenbereich einlesen. Ich werde ihn in der nächsten Woche nochmals auf das Forum ansprechen, denn aktuell soll er ja auch endlich einen internetfähigen Mac besitzen.
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Alt 07.02.2010, 15:19   #12  
Servalan
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Zitat:
Zitat von eck@rt Beitrag anzeigen
Und dann habe ich festgestellt, dass sich etliche Aktivitäten von neuen ComFor-Mitgliedern nicht mit der Vorstellung deckten, die ich bei Gründung der Gesellschaft hatte.
Abgesehen von Deinen Erklärungen in den vorigen Beiträgen in diesem Thread. Wo lagen (und liegen?) denn die konkreten Reibungspunkte zu ComFor?
Die ComFor ist de facto ein juristischer Verein mit allen Vor- und Nachteilen, siehe Satzung und Geschäftsordnung. Wie sieht es mit DeutCom aus? Gibt es da überhaupt einen offiziellen/offiziösen Rahmen? oder handelt es sich eher um einer lockeren Arbeitskreis, die Beiträge für die jährlichen Beiträge verfassen und/oder Daten sammeln, ordnen und für ein Publikum lesbar aufbereiten?

Zitat:
Zitat von eck@rt Beitrag anzeigen
Ich finde es trotzdem wichtig, dass es die ComFor gibt, und deswegen lasse ich intern die Leine locker und warte ab, wohin der Gaul trabt. Dennoch: Nur wenige Mitglieder der ComicFor sind Mitarbeiter bei DeutCom, und längst nicht alle teilen meine Arbeitsweise. Es kristallisiert sich heraus, dass es innerhalb der ComFor eine Gruppe gibt, die auf Grundlagenforschung setzt und die Ärmel hochkrempelt, und eine andere, die lieber über Gott und die Welt redet, um es vorsichtig auszudrücken.
Inwieweit hängt DeutCom von Dir persönlich ab? Sollte Dir mal passieren (angenommen, der schlimmste Fall tritt ein und Du fällst monatelang aus), was passiert dann? Ist DeutCom eher ein Netz mit vielen Knoten oder eine Schneeflocke mit Dir als Kristallisationspunkt?

Zitat:
Zitat von eck@rt Beitrag anzeigen
Ich habe weiterhin den Dachbegriff "Patrimonium Deutsche Comicforschung" gewählt, um meine Ziele, unsere nationale Comicliteratur, unser Patrimonium, unseren Beitrag zur internationalen Comic-Kultur also, ins Zentrum meiner Bemühungen zu stellen. Ole Frahm (Mitglied der Hamburger ArGL und HÖCHST konzentriert auf ein oder zwei Themen, die ihm liegen und die er wohl für entscheidend in der Beschäftigung mit dem Comic hält) hat mir die "Nationalisierung des Gegenstands" vorgeworfen. Für manche Leute hängt der Horizont eben sehr tief.
Nachwuchs wächst nicht gerade auf den Bäumen, deshalb halte ich es für wichtig, das möglichst viele Leute auf einem hohen Niveau über Comics (mit-)reden können. Übersetzungen ausländischer Ergebnisse und Popularisierungen, zum Beispiel durch Coffeetable-Books wie das von Klaus Schikowski, halte ich deshalb für notwendig - nicht zuletzt um die eigene nationale Entwicklung einschätzen zu können (siehe in Band 6 die Definition und den Beitrag zur Entwicklung der Sprechblase im Comic).
Die Arbeitsteilung, die sich hier mit Patrimonium DeutCom, ComFor, ICOM, INCOS, HRW-Fanclub usw. abzeichnet, empfinde ich als Differenzierung. Mögliche Beiträge fallen nicht mehr so schnell durch das Raster, weil sie an Orten veröffentlicht werden, die sich (subjektiv) im toten Winkel befinden. Vielmehr kann die Publikation eines bestimmten Artikels besser geplant werden. Eine Nationalisierung sehe ich dabei nicht ...
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Alt 07.02.2010, 17:11   #13  
eck@rt
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Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
Abgesehen von Deinen Erklärungen in den vorigen Beiträgen in diesem Thread. Wo lagen (und liegen?) denn die konkreten Reibungspunkte zu ComFor?
Ich möchte Grundlagenforschung zu deutschen Comics betreiben, einige andere möchten theoretisch über Comics reden.

Zitat:
Inwieweit hängt DeutCom von Dir persönlich ab? Sollte Dir mal passieren (angenommen, der schlimmste Fall tritt ein und Du fällst monatelang aus), was passiert dann? Ist DeutCom eher ein Netz mit vielen Knoten oder eine Schneeflocke mit Dir als Kristallisationspunkt?
DeutCom hängt (leider) völlig von mir ab. Das liegt an mehreren Dingen: a) Ich möchte mit dieser Reihe meine Ideen verwirklichen. b) Ich brachte gleich den Verlag mit. c) Ich stecke viel Geld in das Projekt. d) Ich stecke unglaublich viel Zeit und Energie in das Projekt (13 Monate im Jahr). e) Ich kann forschen, schreiben, Bilder bearbeiten, redigieren, verlegen. Ich halte zwar dauernd Ausschau nach einem, der mich eventuell ablösen kann, sehe bisher aber keinen, der all das mitbringt.

Zitat:
Die Arbeitsteilung, die sich hier mit Patrimonium DeutCom, ComFor, ICOM, INCOS, HRW-Fanclub usw. abzeichnet, empfinde ich als Differenzierung. Mögliche Beiträge fallen nicht mehr so schnell durch das Raster, weil sie an Orten veröffentlicht werden, die sich (subjektiv) im toten Winkel befinden. Vielmehr kann die Publikation eines bestimmten Artikels besser geplant werden. Eine Nationalisierung sehe ich dabei nicht ...
Natürlich ist es sinnvoll, sich zunächst um die Comics im eigenen Land zu kümmern. Da wir aber ein Land mit vergleichweise geringer Comic-Kultur und hoher Importrate sind, spielen die Comics aus dem Rest der Welt immer mit rein, zum Beispiel bei Verlagsporträts. Das wird irgendwann auch in DeutCom angesprochen werden. Zunächst einmal möchte ich aber die Basis schaffen, die es erlaubt, die gängigen Fehleinschätzungen zu revidieren. Ich selbst habe das Gefühl, ich nähere mich langsam dem Wissensstand, um in ein paar Jahren nicht nur die deutsche Comicgeschichte beurteilen zu können, sondern auch die Methoden und Arbeitsweisen im Griff und die Verbindungen etabliert zu haben, die man für Grundlageforschung braucht. Endziel ist ein deutsches Comiczentrum, in dem Forschung, Lehre und Vermittlung betrieben wird. Siehe hier: http://www.comicforschung.de/tagunge..._sackmann.html

eckrt

Geändert von eck@rt (07.02.2010 um 17:16 Uhr)
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Alt 07.02.2010, 17:39   #14  
Martin
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Klingt spannend Eckart, das das viel Zeit und viel Geld in Anspruch nimmt, kann ich mir gut vorstellen.

Auf Deiner Seite der Comicforschung könnte eine Aufstellung aller Deutschen Comics bzw. Autoren/Zeichner.

stelle ich mir den Anfang einer solchen Forschung so vor, das man eben eine solche Aufstellung dt. Comics erstellt? Und dann anhand der Jahresangaben eine Chronologie erstellt um so einen Start/Anfang herauszufinden? Oder fängt man jahresweise an, was im Jahr herausgekommen bzw. wer was herausgebracht hat?

gruß
Martin
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Alt 07.02.2010, 20:58   #15  
eck@rt
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Zitat:
Zitat von Martin Beitrag anzeigen
Auf Deiner Seite der Comicforschung könnte eine Aufstellung aller Deutschen Comics bzw. Autoren/Zeichner.
Hast du eine Vorstellung, wie viele das sind!? Und dann ist da noch die Wichtigkeit: Hat eine Zeichner XY, der mal zwei Wochen einen Strip in der Zeitschrift ABC gemacht hat, dasselbe "Stimmrecht" wie ein Wilhelm Busch oder Helmut Nickel? Eine lange, unkommentierte Liste mit Namen nützt dir gar nichts.

Nein, man muss werten und Schubladen basteln, in die man einsortiert. Sonst findest du ja nichts wieder (kenne ich von meinem Schreibtisch; da ist auch "alles" drauf).

eckrt
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Alt 07.02.2010, 20:59   #16  
Martin
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ich kanns mir ungefähr vorstellen
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Alt 08.02.2010, 14:33   #17  
Servalan
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Zitat:
Zitat von eck@rt Beitrag anzeigen
Ich möchte Grundlagenforschung zu deutschen Comics betreiben, einige andere möchten theoretisch über Comics reden.
Das eine schließt das andere nicht aus. Irgendeine Grundlage muß ja da sein, wie reflektiert auch immer. Indiskutabel wird es, wenn Theorien fabriziert werden, ohne einen festen Bezug zum Comic zu haben.
Und Grundlagenforschung im Zeitalter der Drittmitteleinwerbung und der Events zu betreiben, ist kaum werbewirksam, weil sich da mit heißer Nadel keine raschen Ergebnisse fertigen lassen. Grundlagenforschung bedeutet jahr(zehnt)elanges Wühlen mit teilweise kärglichen Ergebnissen, die eine und andere Sackgasse, häufiges Revidieren vorläufiger Erkenntnisse - darauf lassen sich keine universitären Karrieren aufbauen. Leider? oder zum Glück?

Zitat:
Zitat von eck@rt Beitrag anzeigen
DeutCom hängt (leider) völlig von mir ab. Das liegt an mehreren Dingen: a) Ich möchte mit dieser Reihe meine Ideen verwirklichen. b) Ich brachte gleich den Verlag mit. c) Ich stecke viel Geld in das Projekt. d) Ich stecke unglaublich viel Zeit und Energie in das Projekt (13 Monate im Jahr). e) Ich kann forschen, schreiben, Bilder bearbeiten, redigieren, verlegen. Ich halte zwar dauernd Ausschau nach einem, der mich eventuell ablösen kann, sehe bisher aber keinen, der all das mitbringt.
Abgesehen von Deinem Verlag und Deinem finanziellen Engagement, habe ich mit einen ähnlichen Ansatz.
Mit welchem Layout-Programm arbeitest Du? Ich habe Erfahrung mit QuarkXPress und Grundkenntnisse in InDesign und Photoshop, die ich noch verbessern könnte. Ich habe in den nächsten Wochen sowieso ein Termin beim Amt, möglicherweise könnte ich die Zuarbeit in Hildesheim als "Praktikum" laufen lassen. Schlafsack bringe ich mit ...

Zitat:
Zitat von eck@rt Beitrag anzeigen
Natürlich ist es sinnvoll, sich zunächst um die Comics im eigenen Land zu kümmern. Da wir aber ein Land mit vergleichweise geringer Comic-Kultur und hoher Importrate sind, spielen die Comics aus dem Rest der Welt immer mit rein, zum Beispiel bei Verlagsporträts. Das wird irgendwann auch in DeutCom angesprochen werden. Zunächst einmal möchte ich aber die Basis schaffen, die es erlaubt, die gängigen Fehleinschätzungen zu revidieren. Ich selbst habe das Gefühl, ich nähere mich langsam dem Wissensstand, um in ein paar Jahren nicht nur die deutsche Comicgeschichte beurteilen zu können, sondern auch die Methoden und Arbeitsweisen im Griff und die Verbindungen etabliert zu haben, die man für Grundlagenforschung braucht.
Eine Möglichkeit wäre noch, im CGN ein nichtöffentliches Arbeitsforum einzurichten, um Datenbanken zu erstellen. Die könnten dann die Grundlage sein, um sich untereinander abzusprechen, wer an welchem Thema sitzt, wie weit die Aufbereitung gediehen und was da noch an Potential für Ausstellungen oder ähnliche Formen wäre.
Bei dem Wissenstand ergeht es mir ähnlich: Ich freue mich auf den Band von F. Stromberg über den schwedischen Comic - über den weiß ich kaum etwas ...

Zitat:
Zitat von eck@rt Beitrag anzeigen
Endziel ist ein deutsches Comiczentrum, in dem Forschung, Lehre und Vermittlung betrieben wird. Siehe hier: http://www.comicforschung.de/tagunge..._sackmann.html

eckrt
Das wünsche ich mir auch.
Ein Haken dabei dürfte sein: Sobald sich da eine Realisierung abzeichnet, dürfte es ein begehrtes Objekt für Professoren sein, die sich mit Rufen profilieren wollen und Dich dann intriganterweise um Dein Lebenswerk bringen könnten. Da müßte es einen Schutz durch ein unabhängiges Beratergremium geben, das die Kompetenz sichert ...
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Alt 08.02.2010, 15:00   #18  
eck@rt
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Siehst du. Und deswegen hab ich es ganz gern, den Autonomen zu spielen und alles unter Kontrolle zu behalten.

eckrt
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Alt 11.02.2010, 15:59   #19  
Servalan
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Standard Das neue Hätschelkind: Chris Ware

Ich wage mal eine kleine Vorhersage: Nachdem in Frankreich und den USA nun handliche Bücher über das Werk von Chris Ware erschienen sind und sich rasch Quellen für Copy-and-Paste im Internet finden lassen sollten, rechne ich in den nächsten fünf bis zehn Jahren mit einer Welle von Chris-Ware-Monographien von deutschen Universitäten ...
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Alt 11.02.2010, 17:47   #20  
Detlef Lorenz
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Der Mr. Chris Ware hat doch aber jetzt nichts hier in "Deutsche Comicforschung" verloren...
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Alt 20.02.2010, 16:24   #21  
Professor Schnurps
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Zitat:
Zitat von underduck Beitrag anzeigen
Warten wirs ab, Matthias! Heiner Jahncke hat aber seit März 2006 den Benutzerzugang "Heiner" im CGN und kann auch den internen Forenbereich einlesen. Ich werde ihn in der nächsten Woche nochmals auf das Forum ansprechen, denn aktuell soll er ja auch endlich einen internetfähigen Mac besitzen.
Hast Du den Heiner mal kontaktiert? So besonders eifrig scheint er sich ja nicht im Guide herum zu treiben.
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Alt 25.04.2010, 12:57   #22  
Professor Schnurps
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Professor Schnurps ruft underduck.

Hast Du mal mit Heiner gesprochen? Würde mich gerne mal mit ihm austauschen.
Professor Schnurps ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.04.2010, 13:01   #23  
Servalan
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Zitat:
Zitat von detlef lorenz Beitrag anzeigen
Der Mr. Chris Ware hat doch aber jetzt nichts hier in "Deutsche Comicforschung" verloren...
Gerade deswegen habe ich ihn erwähnt: In Eckart Sackmanns Forschungsprogramm paßt er nicht; die von ihm kritisch eingeschätzten Akademiker werden sich sicher die Finger wundschreiben, um woanders längst bekannte Forschungsergebnisse brav wiederzukäuen, um damit ihre Meriten und Pöstchen einzuheimsen. Und in den Rezensionen von Comics & Mehr ärgert sich der autonome Freigeist über die Papierverschwendung und den Raubbau von fremden Gedanken oder unausgegorenem Halbgedachten ...
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Alt 25.04.2010, 16:26   #24  
underduck
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Zitat:
Zitat von Professor Schnurps Beitrag anzeigen
Professor Schnurps ruft underduck.

Hast Du mal mit Heiner gesprochen? Würde mich gerne mal mit ihm austauschen.
Bisher noch nicht ... aber ich versuch es mal unter der Woche ...
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