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Alt 09.11.2004, 18:09   #1  
underduck
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Standard Comic Preiskatalog 2005 - Die Diskussion zu den neuen Zuständen

Ich habe heute mit Norbert Hethke und Günther Polland telefoniert. Sie haben beide nichts dagegen, wenn ich in diesem öffentlichen Forum die neue Zustandsausarbeitung aus dem Katalog 2005 in Wort und Bild präsentiere.


Norbert Hethke im Eingangsbereich der kölner Börse 2005

Anschließend wollen wir in diesem Thread (Thema) diskutieren, ob man diese Ausarbeitung auch für den Guide und den kommenden Comic Guide Marktplatz übernehmen kann. Das bietet Vorteile, da die Comicsammlerwelt durch eine uneinheitliche Regelung nur unnötig verunsichert würde.

Günther Polland wurde von mir ins CGN als speedy eingeladen und wird, wie Norbert Hethke auch, ein Auge auf dieses Thread werfen. Wer sich hier innerhalb der sachlichen Besprechungen im Ton vergreift, muss mit einer Zensur seines Beitrags rechnen. Wer hier einen Beitrag schreiben möchte muss natürlich angemeldet sein.


... Ich werde gleich die Seiten einscannen und hier noch heute mit Stefan einstellen.

Geändert von underduck (10.11.2004 um 21:13 Uhr)
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Alt 09.11.2004, 23:14   #2  
underduck
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Auszüge aus dem "Comic Preiskatalog 2005" (Norbert Hethke Verlag)


Zustandskategorien im Katalog

Für die Preisbewertung im Comic-Preiskatalog hat sich in den letzten Jahren die Einteilung in drei Kategorien, Zustand 1, 2 und 3, etabliert. Dadurch ergibt sich folgende (grobe) Unterteilung:

1. Spalte (Zustand 1: sehr gute Erhaltung) Hefte in dieser Kategorie sind in Kioskqualität bzw. dürfen nur sehr kleine, minimale Fehler aufweisen.

2. Spalte (Zustand 2: gute Erhaltung)
Die Preisangaben der zweiten Spalte beziehen sich auf Exemplare, die einen schönen Gesamteindruck machen, jedoch einen Fehler wie zB Stempel, Schriftzug, aufgebogener Heftrücken, Knicke, leichte Risse oder leichte Verschmutzungen, die aber noch im Rahmen sind, haben.
Auch die Sammelmarke darf, im Heft oder auf der Rückseite, ausgeschnitten sein.

3. Spalte (Zustand 3: schlechte Erhaltung)
In die dritte Spalte werden Hefte bewertet, die schon stärker gelesen sind und deutliche Gebrauchsspuren aufweisen. Sie sind meistens geklebt (UHU oder Klebeband), beschriftet, haben viele Einrisse und auch weitere Beschädigungen sind möglich. Natürlich sind auch diese Hefte noch sammelwürdig und mit allen Seiten komplett.

Bei Heften die nach 1980 erschienen sind oder die eine Preisbewertung von unter Euro 3,- in sehr guten Zustand erhalten, wird nur ein Preis angeführt.
Um den gestiegenen Ansprüchen der Zustandsbewertung gerecht zu werden, haben wir auf den folgenden Seiten eine bebilderte und detaillierte Ausarbeitung der üblichen Zustandsbewertung von 0 - 4 mit den Zwischenstufen ausgearbeitet.
Das wurde unter anderem notwendig, da die Preisschere von „sehr gut” auf „schlecht erhalten” oft weit auseinander geht.
Wir geben hier Sammlern und Händlern einen Leitfaden für das faire und korrekte Bewerten alter Comichefte.

Für weitere Anregungen, Auskünfte oder Anfragen wenden Sie sich bitte an den Autor: Günther Polland, Comic Galerie, Wien.
e-mail: comic-galerie@aon.at oder auch im Internet unter: www.comic-galerie.at

Zustandsbewertungen

Ein Reizthema der besonderen Art, manche munkeln so alt wie die Menschheit überhaupt. Wenn Sie eine Comicsammlung besitzen, sollten Sie sich mit diesem Thema ausgiebig beschäftigen. Der Preis eines Heftes oder einer ganzen Sammlung definiert sich nicht nur nach der Seltenheit, sondern in erster Linie nach dem Zustand.
Ob beispielsweise ein Micky Maus 1953/1 in fast makellosem Zustand, so wie zuletzt geschehen bei einer Auktion € 1130,- bringt, oder dasselbe Heft, nur eben in zerfleddertem Zustand um € 50,- keiner haben möchte - der Zustand entscheidet.
Die Schere zwischen perfekt und schlecht geht immer weiter auseinander. Viele Uralt – Sammler, die früher froh waren, die gesuchten Nummern überhaupt zu bekommen, sind heute komplett und tauschen nur noch auf bessere Exemplare aus. Einige Spezialisten treiben es soweit, dass sie ihre ohnehin schon sehr schönen 1er Hefte auf 0er austauschen wollen – koste es, was es wolle.
Verstärkt wird dieser Trend noch durch sogenannte Freizeit- oder Modesammler, die aus Gründen der Geldanlage wiederum auch nur Top– Zustände kaufen. In Amerika hat sich da schon ein ganz neuer Markt entwickelt für Hefte die von einer neutralen Stelle bewertet werden. Diese in Plastik verschweißten und gegradeten Hefte erzielen in perfekten Zuständen oft ein vielfaches des Katalogwertes.

1. Deutsches Bewertungsschema 0-4

Im deutschen Sprachraum hat sich eine Aufteilung von Zustand 0 (druckfrisch), über Zustand 1 (sehr gut erhalten), Zustand 2 (gut erhalten), Zustand 3 (schlecht erhalten), über Zustand 4 (sehr schlecht erhalten) etabliert. Dazwischen gibt es noch sinnvolle Unterteilungen wie 0-1, 1-2, 2-3,3-4.
Profis machen auch noch differenziertere Angaben wie 0/0-. 0-, 2/2-, 2-3/3 oder dergleichen. Leider hat aber die Erfahrung vieler Sammler gezeigt, dass es auch sehr stark darauf ankommt, welcher Händler bewertet.

Die folgenden Seiten sollen auch dazu beitragen, dass wir bald einen einheitlichen Standard im deutschsprachigen Raum haben.
Generell ist sinnvoll: Je teurer die Hefte, umso genauer die Bewertung. Das soll jetzt natürlich nicht dazu verleiten, bei billigen Heften schlampig zu bewerten, sondern eher die Möglichkeit aufzeigen, bei billigen Konvoluten einen Durchschnittszustand, etwa 1-2, anzugeben. Wobei hier gilt: Wer sich nicht die Mühe machen möchte, ein Heft genau durchzusehen, sollte lieber einen Grad schlechter angeben, als es optisch auf den ersten Blick erscheint.
Bei einer Spinne (Williams-Verlag) – Sammlung ist es jedoch unkorrekt, einen Durchschnittszustand 1 anzugeben, wenn die ersten (teuren) Nummern in Zustand 2, 2-3 sind und die günstigen Nummern ab 17 dann 0-1, 1.
Dass sich der Kunde dann geprellt fühlt ist nicht verwunderlich, aber Gespräche mit vielen Sammlern haben gezeigt, dass es sich dabei um eine durchaus verbreitete Täuschungsvariante handelt. Im Zweifelsfalle immer vor Kaufabschluss nachfragen und sich die Schlüsselnummern genau beschreiben lassen.

Geändert von underduck (10.11.2004 um 17:39 Uhr)
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Alt 09.11.2004, 23:30   #3  
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2. Wie bewertet man (korrekt)?

Ich mache mir zuerst äußerlich einen optischen Eindruck und denke mir dazu einen passenden Zustand, zu dem ich dann etwaige, noch zu findende Fehler hinzurechne.

Auf der Suche nach Verschmutzungen am Umschlag fahre ich mit der Hand (oder den Augen) vorsichtig das Cover und die Rückseite entlang. Dabei achte ich auch auf ein flaches Heft, scharfe Kanten. oder ob Wellungen, Knicke oder gar ein Wasserschaden vorhanden sind. Ein Blick auf die Klammern, ob der Umschlag fest sitzt.
Als nächstes untersuche ich die Rückseite, ob eventuell die Sammelmarke fehlt und arbeite mich von hinten Seite um Seite auf der Suche nach Fettflecken, Stempeln, Eselsohren oder Kuligeschmiere nach vorne.
Eine besondere Begutachtung verdienen die Mittelseiten und deren Klammerung. Fest sitzende Klammern ohne Rost und Klebestreifenrestaurationen sind bei sehr guter Erhaltung festzustellen. Bei einem feinen Zustand oder einem Lieblingsheft kommt jetzt die so genannte "typische Bewegung" eines Comicsammlers, der bei Laien nur Kopfschütteln und verdutztes Staunen hervorruft – der Geruchstest.

Ohne das Heft zu berühren fährt man mit der Nase 5-10 cm die Mittelseiten entlang und kann so die Geschichte des Kleinods ein bisschen nachvollziehen. Ob es jahrelang seinem Schicksal auf einem Dachboden oder einem dunklen Keller ergeben war, ob noch der reine Papiergeruch vorherrscht, oder (bei neueren Heften) gar noch die Druckfarbe zu riechen ist.

3. Zustands- und Preistabelle

Die im Comic-Preiskatalog angegebenen Preisspalten gellen für Zustand 1, 2 und 3.

Folgende Preiszu- oder Preisabschläge werden empfohlen, wobei natürlich auch hier die freie Marktwirtschaft bzw. Angebot und Nachtrage gilt. Aufschläge, für besser als Zustand 1, sind beispielsweise nur bei 50er - 70er Jahr Heften gerechtfertigt.

Zustand 0 ....................... ca. 200%
Zustand 0 – 1 .................. 120 - 150%
Zustand 1 ....................... 100%
Zustand 1 – 2 .................. 60 - 80%
Zustand 2 – 3 .................. 30 - 50%
Zustand 3 ....................... 20 - 40%
Zustand 3 – 4 .................. ca. 20%
Zustand 4 ....................... ca. 10%

Hinweis: Die meisten Hefte die von Sammlern als Zustand 0 bzw. druckfrisch tituliert werden entpuppen sich meist bei näherer Betrachtung als bestenfalls Zustand 1. Realistisch gesehen gibt es kaum 0er Hefte.


Geändert von underduck (10.11.2004 um 11:04 Uhr)
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Alt 09.11.2004, 23:47   #4  
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4. Restaurierungen

Immer mehr Sammler und Händler restaurieren selbst oder lassen ihre besten Stücke, die in schlechter Erhaltung sind, von einem Profi herrichten. Es gibt eine eigene Berufsgruppe (Buchrestauratoren). die für gutes Geld optisch schöne Hefte liefert.

Eine Restauration, natürlich auch eine professionelle, sollte immer extra angegeben werden. Je nach Eingriff bleibt ein geklebtes oder restauriertes Heft Zustand 3, bei einem optisch schoneren Zustand ist jedoch der Verkauf eher möglich. Doch auch hier muß man bedenken, dass in Amerika der Trend in die Richtung geht, dass unbehandelte Hefte. höhere Preise erzielen, als glänzende, hochrestaurierte Ausgaben, die mit Klebstoff und Farbe nachbehandelt wurden.

5. Aufbewahrung

Die Möglichkeiten zum Schutze der schönen Hefte sind vielfältig. Papier ist, so sollte man bedenken, ein lebendes Material, das sich bei zu viel Hitze oder Nässe im Laufe der Zeit im Format verändern kann.
Augenscheinlich sind Farbausbleichungen bei zu starker oder langer Sonneneinwirkung bzw. rostige Klammern oder gar Wasserschäden bei einem feuchten Raum. Hefte, die jahrzehntelang in einem Keller lagen riechen oft. Auch das sollte im Extremfall in die Zustands-bewertung miteinbezogen werden.

Wertvolle Hefte gehören auch nicht in die Garage, wo sie Öl oder Benzingeruch annehmen könnten. Undichte Dächer und feuchte Keller führen über die Jahre zu rostigen Klammern oder gar zu Wasser-schäden. Es gibt sogar schon Hethke-Piccolo-Sonderbände. also Neuauflagen, mit angerosteten Klammern.

Grundvoraussetzung für die Lagerung einer gepflegten Sammlung ist Trockenheit mit möglichst wenig Temperaturunterschieden und wenig Licht. Direkte Sonneneinstrahlung ist auf jeden Fall zu vermeiden.
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Alt 09.11.2004, 23:54   #5  
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Wie geht man richtig mit seinen Schätzen um?

Es gibt verschiedene Varianten. Die schönste Ist natürlich ein verschließbarer Holzkasten, in dem die Heftchen flach liegend, feinst säuberlich übereinander gestapelt sind. Der kluge Sammler legt Heft für Heft seitenverkehrt hin, damit sich durch die Klammeranhöhung nicht ein Wulst bildet.

Alben und Bücher geben natürlich im Bücherschrank ein gutes Bild. Rücken an Rücken und stehend sollte man aher auch hier beachten, dass eine Ausbleichung im Laufe der Jahre nicht ausbleiben wird. Abhilfe schaffen hier nur getönte bzw. mir Sonnenschutz überzogene Fensterscheiben.

Ein weiteres Problem sind Raucherwohnungen. Hier werden sich unweigerlich die Ränder der wertvollen Exponate schleichend, aber sicher, gelblich verfärben.

Schöne Hefte müssen natürlich in Hüllen. Am besten gleich die amerikanischen Schutzhüllen mit 3 cm Überschlagleiste, die man nach hinten umschlägt und mit einem fettfreien Klebestreifchen anklebt. Fettfreies Klebeband (Scotch) deshalb, damit man es leichter öffnen und wiederverschließen kann.

Profis geben natürlich vorher noch einen Karton hinter das Heft und beides zusammen in die Hülle. So geschützt hat das Heft einen gewissen Körper, eine Art Schutzmantel und es sieht zudem noch besser aus.

Ein Nachteil eingehüllter Hefte ist, dass sie in großen Stapeln gelagert, leicht rutschen. Eine Lagerung in Kartons ist also empfehlenswert. Auch hier waren die Amis Vorreiter. Es gibt Smallboxes, sozusagen kurze Kartons für etwa 150 Hefte und man kann sagen, die sind ideal für den Hausgebrauch.

Die Longboxes, sind 72 cm lang, reichen für ca. 300 Hefte, können aber, je nach Papierart der darin auf bewahrten Hefte, schon verdammt schwer werden. Dickes, holzhaltiges 50er-Jahrepapier Ist sehr viel leichter als edles Kunstdruckpapier.

Die gut gefüllten Kartons, es gibt jetzt übrigens auch schon gleichwertige deutsche Fabrikate, eignen sich durch ihre Stabilität auch wunderbar zum Ubereinander stapeln. Man sollte auch auf jeden Fall darauf achten, dass die Kartons nicht bloß halb gefüllt sind, dann rutschen die Hefte nämlich nach und verbiegen sich. Dieses Problem sieht man auch bei Ordneraufbewahrung, in der die Hefte hängen, durch ihr Eigengewicht nach unten drücken und sich im Laufe der Zeit verziehen und verbiegen.

Dem Erfindungsreichtum einiger Sammler sind natürlich keine Grenzen gesetzt, da werden eigene Mappen gebastelt oder ganze Bücherwände maßangefertigt.

Die Lieblingscoverhefte hängen in so mancher Sammlerwohnung auch im Glasrahmen an der Wand, jedoch auch hier bitte den Lichtschutz nicht vergessen. Durch ein spezielles Museumsglas oder einen, nicht dem Sonnenlicht ausgesetzten Raum.
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Alt 10.11.2004, 00:03   #6  
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Bewertung Zustand 0 (druckfrische Erhaltung)

Hier darf ganz einfach kein Fehler zu finden sein, sorry, auch kein kleiner.
Keine Risse, keine Druckstellen, keine Farbabschabungen, keine rostigen Klammern, keine Fremdeinwirkungen wie etwa Beschriftungen oder gar Klebeband, kein Knick, keine Verschmutzung, keine Ausbleichungen, kein gelbliches Papier, kein Eselsöhrchen, keine Alterungsspuren, keine Stempel.

Auch im Innenteil befinden sich keine Stempel, Namenszug, Fettfleck, Bleistifteintragung oder dergleichen.

Das Heft hat frische Farben, liegt gänzlich flach, hat scharfe Kanten, die Ecken sind nicht bestoßen, das Papier ist weiß, es ist kein Makel zu erkennen. Ein ungelesenes Exemplar mit fest sitzendem Umschlag. Selbst bei sogenannten Remittenden (bei irgendeiner Vertriebsstelle übrig gebliebenen, ungelesenen Heften) findet man meist Lagerspuren, die dann je nach Beschädigung, eher mit 0-1 oder 1 zu bewerten sind.

Das Alter des Heftes spielt bei der Bewertung keine Rolle. Hefte aus den 50er Jahren wohlwollender zu bewerten als Hefte aus den 70er Jahren, ist schlichtweg falsch und unseriös.

Die allerkleinsten drucktechnischen oder Bindefehler, die erst beim zweiten Hinschauen auffallen, beziehungsweise sich im Innenteil befinden. sind unter Umständen erlaubt. Quetschfalten auf dem Umschlag sind auf jeden Fall abwertend.
Hefte bis etwa 1970 in dieser Qualität sind extrem rar und frei verhandelbar.

Verderben Sie sich also nicht den Spaß am Hobby indem Sie nur Zustand 0 suchen. Bei Heften aus den 80er Jahren ist das legitim, davor ist es nicht sehr zielführend.

Gesamteindruck: Ein unberührtes Heft - der absolute Höhepunkt in jeder Sammlung, ein Unikat.
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Alt 10.11.2004, 00:06   #7  
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Die Abbildung zu Zustand 0


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Alt 10.11.2004, 00:31   #8  
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Bewertung Zustand 0-1 (feine Erhaltung)

Auch bei diesem Zustand darf man einen kleinen Fehler erst beim genaueren Hinsehen erkennen. Eigentlich ist es ein druckfrisches Heft mit einer kleinen Einschränkung. Möglich, dass eine Quetschfalte vom Druck, oder wie bei sehr gut erhaltenen Piccolo-Sonderbänden oft vorkommend, eine Papierabsplitterung durch ein unscharfes Schneidemesser den Zustand 0 nicht zulässt. Eine Druckstelle, etwa durch eine schlechte Lagerung oder nach dem Ausradieren einer kleinen Bleistiftnotiz, ist vorstellbar. Wenn jedoch beim Radieren auf farbigem Hintergrund eine hellere „Wolke" entstanden ist, kann es kein 0-1 mehr sein.

Desweiteren ist auch ein kleiner Riss von wenigen Millimetern im Inneren vorstellbar, oder (bei Micky Maus-Hefte oft vorkommend) leichteste Rostspuren auf der Mittelseite durch die Stabsammel-mappen. Mit dem richtigen Werkzeug (Radierer) und viel Geduld kann man hier noch oft nachbessern, ohne am Heft etwa zu restaurieren. Stärkere Rostspuren sind jedoch auch mit Zustand 1 und 1-2 zu bewerten; sobald das Papier ebenfalls angegriffen ist, mit Zustand 2 und mehr.

Bei einem ansonsten neuen Heft könnte auch ein sauber ausgebügeltes kleines Eselsohr im Inneren mit einen 0-1 bewertet werden. Druckfrische Hefte mit dem bekannten „Berlin-Preisstempel” oder sonstigen Vertriebsstempel werden eher bei der Gruppe der Zustand 1 Heften eingereiht. Das 0-1 Hefte liegt komplett flach - ist aber beispielsweise an einer Ecke leicht angestoßen. Vielleicht entdeckt man beim näheren Hinsehen leicht hellgelbe Stockflecken, einen minimalen Staubrand oder eine leichte Rundung einer Eckkante.

Hefte dieser Kategorie dürfen bei strenger Bewertung durchaus als „Top” bezeichnet werden. Ein tolerierbarer Fehler wäre auch Spannung im Papier bei einem ansonsten neuwertigen Heft, d.h. es ist leicht geworfen oder leicht wellig. Das Wort „leicht" verwende ich in dieser Kategorie übrigens bewusst sehr oft.

Obwohl zwar des öfteren damit geprahlt wird, ist mir z.B. keine komplette Micky Maus-Sammlung in wirklich durchgehendem Zustand 0-1 bekannt. Es mag zwar einige Spinne (Williams Nr.1 in diesem Zustand geben, aber Hand aufs Herz: hat schon mal wer ein Bessy Nr.1 oder ein Donald Duck Sonderheft Nr.1 in einem wirklichen 0-1 Zustand gesehen?

Gesamteindruck: Ein frisches Heft, das eigentlich auch für den anspruchsvollen Sammler keinen Anlass mehr zum Austauschen bietet.

Geändert von underduck (10.11.2004 um 11:05 Uhr)
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Alt 10.11.2004, 00:33   #9  
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Die Abbildung zu Zustand 0-1


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Alt 10.11.2004, 14:59   #10  
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Bewertung Zustand 1 (sehr gute Erhaltung)

Mit Zustand 1 beginnt im Preiskatalog die Preisfestsetzung, da schönere Hefte vor 1970 so gut wie nicht gehandelt werden und bessere Hefte nach 1980 kaum einen Aufschlag verdienen.

Ein Heft in diesem Zustand wirkt auf den ersten Blick noch frisch und farbenfroh. Es ist glatt und oftmals ist es ein neues Heft mit nur einem kleinen Fehler.

Als kleiner Fehler darf man beispielsweise folgendes annehmen: leicht rostige Klammer, die jedoch das Papier noch nicht angreift (mit viel Geduld lässt sich so etwas auch entfernen oder zumindest eindämmen); kleiner Riss oder Knick, wobei natürlich eine Beschädigung am Cover (1-3 mm zulässig) weit schwerer wiegt als auf der Rückseite (3-7 mm zulässig) oder im Inneren (1 cm zulässig) - auch hier gilt wieder: der Gesamteindruck entscheidet; leichter Wulst (Tipp: den kann man oft wegbügeln); Vertriebs- oder Datumsstempel an einer nicht störenden Stelle; ebenso kleinste Datumseintragungen mit Bleistift an unscheinbaren Orten;, die Kanten können leicht bestoßen oder abgeschabt sein, aber nur im Millimeterbereich; der Bug darf oben oder unten 1-2 mm offen sein; leichteste Ausfransungen im Klammerbereich sind möglich; Knicke am Bug - sogenannte „Blitzer” sind 1-2 mm groß und in kleiner Zahl möglich; das Papier darf leicht gelblich (vergilbt) sein; leichte Stockflecken oder Staubspuren auf einer Innenseite sind ebenfalls möglich.

All diese Fehler dürfen natürlich nicht gesammelt, sondern nur einzeln auftreten, ansonsten entspricht das Heft Zustand 1-2 oder 2. Bei Zustand 1 gibt es keine mit Kugelschreiber geschriebenen Namenszüge und natürlich müssen auch alle Sammelmarken vorhanden sein.

Gesamteindruck: Ein neues Heft, das erst bei genauerem Hinsehen einen kleinen Fehler preis gibt. Für den anspruchsvolleren Sammler ein Exemplar, das eigentlich nicht mehr verbessert werden muss. Speziell Anfangs- oder Endnummern stehen selbst bei Urzeitsammlern noch immer auf der Suchliste, da diese durch ihre exponierte Lage (ganz oben oder ganz unten) eben anfälliger sind, als die Hefte im Inneren der Sammlung.

Geändert von underduck (10.11.2004 um 17:39 Uhr)
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Alt 10.11.2004, 15:00   #11  
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Die Abbildung zu Zustand 1


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Alt 10.11.2004, 15:08   #12  
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Bewertung Zustand 1-2 (schöne Erhaltung!)

Ein Heft im Zustand 1-2 wirkt optisch noch immer sehr schön. Kleinere Fehler, wie Knicke oder das eine oder andere Eselsohr, können vorkommen.

Auf einem ansonsten sehr sauberen und glatten Heft kann auch ein Stempel oder ein, nicht allzu sehr störender, Schriftzug sein. Es gibt viele Superman-Hefte, die eigentlich hervorragend erhalten sind, bei denen jedoch im Inneren der Gutschein ausgeschnitten wurde.

Bei diesen Heften kann man sich auch eine Preisbewertung für 1-2 vorstellen, jedoch sollte die fehlende Sammelmarke auf jeden Fall mit angegeben sein, da es ein sprichwörtlich „einschneidender” Makel ist.

Ausgehend von einen sauberen 1er Zustand, kann man noch rostige Klammern dazuaddieren, oder ganz einfach eine Häufung mehrerer kleiner Fehler, die bei Zustand 1 nur einmal erlaubt sind. Überwiegend ist wie immer der Gesamteindruck, also entweder ein mittlerer Fehler (ein Fettfleck oder ein 2 cm Riss) oder mehrere sehr kleine Fehler.

Die Papierqualität darf ein bisschen gelblich sein, leichte Wasserschäden sind denkbar. Der Druckglanz am Cover kann verblichen oder die Rückseite ein wenig verschmutzt sein.

Der Zustand 1-2 wird oft als Durchschnittsbewertung bei ganzen Serien zugrunde gelegt, was meist aber nicht ganz korrekt ist. Wenn z.B. die teuren Anfangsnummern einer Spinne-Sammlung (Williams) in 2 und 2-3 sind und die höheren, billigeren Nummern in 0-1, dann ergibt sich vielleicht rein rechnerisch ein Zustand 1-2, doch wertmäßig sollten die Hefte einzeln bewertet werden, sonst zahlt man drauf.

Gesamteindruck: Ein schönes, sammelwürdiges Heft ohne grobe Fehler oder Verschmutzungen. Viele gepflegt Großsammlungen sind im Durchschnittszustand 1-2.

Achtung: Restaurierte Hefte haben in dieser Kategorie nichts verloren!
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Alt 10.11.2004, 15:09   #13  
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Alt 10.11.2004, 15:16   #14  
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Bewertung Zustand 2 (gute Erhaltung)

Die meisten im Umlauf befindlichen Comichefte aus den 50er und 60er Jahren fallen in diese Zustandsgruppe. Sie sollten eigentlich schon recht günstig zu bekommen sein und sind für den Durchschnittssammler, für den vierleicht sogar noch der Inhalt im Vordergrund steht, die idealen Sammelstücke.

Man sieht es auf den ersten Blick: ein oft gelesenes Exemplar. Stempel oder Schriftzug (auch am Cover) können vorkommen. Einrisse und Eselsohren sind erlaubt. Der Bug darf verschoben (eine Wulst hat sich gebildet), oder auch ein paar Zentimeter aufgerissen sein,

Locker sitzende oder rostige Klammern kommen vor. Verschmutzungen oder Wasserschäden am oder im Heft sind möglich - natürlich nur bis zu einem gewissen Grad, d.h. soviel eben ein fairer Zustand 2 verträgt. Die Sammelmarke darf sauber ausgeschnitten sein. Preisausschreiben oder Nachziehbilder dürfen entsprechend bearbeitet sein.

Ein kleiner Ausriss, der eine Fehlstelle von wenigen Quadratmillimetern ergibt, wird toleriert. Minimalste Klebebandstreifen von wenigen Millimetern, die fast unsichtbar und professionell von innen einen aufgeplatzten Bug zusammenhalten, können vorkommen.

Ein restauriertes Heft jedoch ist immer Zustand 3! Nach einer professionellen Arbeit kann ein optischer Zustand 2 (oder sogar ein optisch besseres Heft) erreicht werden.

Bei Micky Maus-Heften darf das Fußball- oder Autosammelbild im redaktionellen Teil herausgeschnitten sein.

Gesamteindruck: Ein Heft, das schon durch viele Hände gegangen ist, aber noch immer die Bezeichnung „gut” verdient. Viele kleinere Fehler, blassere Farben, Flecken oder sonstige tolerierbare Verschmutzungen können vorhanden sein aber mit Ausnahme von Sammelmarken, ist es noch vollständig.

Geändert von underduck (10.11.2004 um 17:40 Uhr)
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Alt 10.11.2004, 15:16   #15  
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Die Abbildung zu Zustand 2


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Alt 10.11.2004, 15:25   #16  
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Bewertung Zustand 2-3 (durchschnittliche Erhaltung)

Ab hier beginnen sich Beschädigungen zu häufen. Hefte in 2-3 erkennt man auch sofort als solche. Ein stark gelesenes Heft, das durch mehrere Hände gegangen ist.

Oftmals haben solche Hefte Risse, einen stärkeren Wasserschaden, wodurch das Papier wellig oder knittrig geworden ist und sonstige leichtere Verschmutzungen wie: Stempel, Namenszüge, Eselsohren, Abschabungen, Stock- oder andere Flecken. Denkbar ist ein größerer Schaden als bei Zustand 2 erlaubt ist (z.B. ein 5 cm Riss anstatt eines nur 2 cm Riss bei Zustand 2), oder eine Häufung kleiner Beschädigungen, wie sie bei Zustand 2 angegeben sind.

Ab diesen Zustand ist es ziemlich sekundär, ob die Sammelmarke oder ein Gutschein noch vorhanden ist. Bei den Micky Mäusen fehlt hier gerne das entsprechende Auto- oder Fußballsammelbild. Bei den wenigen Piccolo-Heftchen, in denen sich die Sammelmarke auf der zweiten Umschlagseite befinden, wäre eine Entfernung dieser jedoch ein so starker Eingriff, dass hier mit Zustand 3-4 bewertet werden muss. Bei den wenigen Micky Maus Heften aus den 60er Jahren, bei denen sich die Sammelmarke oder der Gutschein am Cover befindet, ist ein Fehlen mit Zustand 3 zu bewerten. In Relation zum kleinen Streifenheft wiegt hier die Fehlstelle nicht so schwer. Kleine fehlende Ecken und Ausrisse vorn Ausmaß weniger Millimeter sind vorstellbar. Mittlere Beschriftungen z.B. von Preisausschreiben oder auch sonstige Notizen, sind in einem Bereich, in dem sie noch nicht sehr störend wirken, legitim.

Tesa oder andere Klebebänder können in kleinster Weise (etwa 1 cm) auftreten. Meist hat sich am Bug eine Wulst gebildet, wodurch die ganzen Heftseiten ein bisschen verzogen sind. Kleine Einrisse von wenigen Millimetern sind auf dem Wulst möglich. Die Heftränder sind oft eingerissen oder mit mehreren Knicken versehen. Mittelseiten und Titelbild dürfen auf den Klammern leicht „Schwimmen", sollten jedoch noch zusammenhalten. Eine lose Mittelseite, wie sie speziell bei den zu dicken Donald Duck Sonderheften immer wieder vorkommt, ist erlaubt.

Sehr schöne und erst auf den zweiten Blick als restaurierte Hefte erkennbare Exemplare, können in Ausnahmefällen in diese Rubrik fallen. Restaurationen die man schnell erkennt, sind bei Zustand 3 oder noch schlechter einzustufen.

Gesamteindruck: Hefte die man gerne auch im Garten lesen kann, ohne dass einem die Angst im Nacken sitzt, einer Biene könnte im Vorbeifliegen gerade unwohl sein.

Manche Sammler fragen sich, wie die vielen kleinen schwarzen Punkte auf ihre Hefte gekommen sind. In den meisten Fällen ist es eingetrockneter Fliegendreck. Dickere, hellere Flecken sind oft Kaffeespritzer.

Tipp: Bei ansonsten noch gut erhaltenen Objekten, lohnt sich oft der Versuch, den Fleck mit einem Stofflappen, etwas Wasser und viel Geduld vorsichtig weg zu reiben. Besonders Alben haben meist durch die Lackierung oder einen Cellophanüberzug eine abwaschbare Oberfläche und hier kann man sogar Kuligekritzel entfernen.

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Alt 10.11.2004, 15:26   #17  
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Die Abbildung zu Zustand 2-3


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Alt 10.11.2004, 15:34   #18  
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Bewertung Zustand 3 (schlechte Erhaltung)

Diese Hefte werden in erster Linie von Leuten gesammelt, die zwar Wert auf ein altes Originalheft legen, nicht jedoch auf den Zustand. Ein Nachdruck wird meist abgelehnt und oftmals bekommt man auch die entsprechenden Originale demzufolge billiger.

In der Anfangszeit der Sammlerentwicklung hieß es oft: Ein geklebtes Heft ist Zustand 3. Grob umrissen kann man diese Grundtendenz auch heute noch stehen lassen, wobei es allein bei dem Begriff „geklebt" tausend verschiedene Versionen gibt. Beginnend bei einem fettfreien Scotchband das innen klebt und so fast unsichtbar mit nur ein paar Millimetern einen aufgeplatzten Bug verbindet (Zustand 2), über ein normales Klebeband, das über den ganzen Rücken aufgetragen (siehe Nick-Abbildung) im Laufe der Jahrzehnte das Papier durchfettet (Zustand 3), bis hin zu dem scheußlichen braunen Papierstreifen, die vermehrt auf ganz alten 50er Jahr Heften verwendet wurden und einen Teil des Titelbildes überdecken (Zustand 4).

In größerer Zahl können Eselsohren, Stockflecken, Wasserflecken, Risse, Tintenkleckse und Verschmutzungen auftreten. Sammelmarke oder Gutscheine, sowie Auto-Sammelbilder bei den Micky Maus-Heften fehlen oft. Durch Sonneneinwirkung können sich Teile des Covers oder der Rückseite farblich verändert haben. Ränder können durch Mäusebefall oder Brandspuren leicht angegriffen sein.

Ein starker Wulst, mit Einrissen von ein paar Millimetern, die durch alle Seiten gehen, bzw. ein stark verzogenes Heft sind charakteristisch für diesen Zustand. Alles Fehler die zwar die Schönheit des Objekts stören, jedoch noch nicht unappetitlich sind. Seiten können lose sein, Beschriftungen oder Stempel können auch öfters vorkommen. Der Umschlag kann von den Klammern getrennt sein bzw. sogar ganz aufgerissen. Kleine Ausrisse, also fehlende Papierteile von wenigen mm, sind gestattet. Oft ist auf dem Cover oder der Rückseite eine kleine Ecke weggerissen.

Als Besonderheit kann man bei der Bewertung sehr schöne oder sogar druckfrische Hefte die nur gelocht sind, mit Preisen der Zustandsklasse 3 bewerten. Natürlich sollte dieser Fehler genau so angegeben werden, sodass sich der Kunde ein gutes Bild von dem machen kann, was er bekommt.

Ebenso kann man als Preisberechnungsbasis den 3er Zustand für schön gebundene Hefte zugrunde legen. Wobei es auch hier viele Möglichkeiten für Zu- oder Abschläge durch die Art der Bindung (z.B. altes verschmutztes Leinen oder in Leder mit Goldprägung), dem Gesamtzustand der Hefte (stark beschnitten oder genügend weißer Rand) und der Sinnhaftigkeit, der in diesen Buch zusammengebunden Hefte, gibt.

Gesamteindruck: Ein oft gelesenes Heft, das durch viele Kinderhände und Tauschzentralen gegangen ist, Solche Stücke haben sicher schon vielen Fans Freude bereitet. Neue Sammler kaufen am Anfang ihrer Leidenschaft oft 3er Hefte um möglichst rasch, möglichst viel, für wenig Geld zu bekommen. Im Laufe der Zeit wandeln sich die Ansprüche und die Hefte werden später, je nach Verfügbarkeit, gegen bessere Exemplare ausgetauscht.

Durch den schon recht hohen Preisabschlag sind diese Hefte recht beliebt am Sammlermarkt und bei der ein oder anderen Serie haben auch große Händler nichts oder nur sehr wenig vorrätig.

Geändert von underduck (10.11.2004 um 17:41 Uhr)
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Alt 10.11.2004, 15:35   #19  
underduck
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Die Abbildung zu Zustand 3


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Alt 10.11.2004, 15:46   #20  
underduck
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Bewertung Zustand 3-4 (unbefriedigende Erhaltung)

Diese Hefte haben schon sehr viel durchgemacht und unser Mitleid sollte ihnen gewiss sein.

Eine Anhäufung aus allen vorgenannten Fehlern und Beschädigungen ist hier zu finden. Die Hefte sind oft bemalt. Ein unbekannter Künstler hat sich beispielsweise damit ausgezeichnet, dass er Superman seine Clark Kent Brille mit Kugelschreiber aufgesetzt hat. Teile des Papiers sind verschmutzt bzw. vergilbt. Die Farben können stärker verblichen sein. Brandspuren oder Mäusebefall können den Rändern zugesetzt haben. Insgesamt gesehen ist es ein nicht mehr sehr appetitliches Heft und als Sammelobjekt eigentlich nicht mehr geeignet.

Oftmals werden Hefte von Laien restauriert oder besser gesagt „verschlimmbessert”, beispielsweise werden Teile am Cover eingesetzt, sodass es selbst ein Blinder erkennt.

Hefte dieser Zustandsklasse sind meist in irgendeiner Form geklebt. Ein Tummelplatz für Risse, Flecken und jede Menge Knicke. Auch alle anderen Beschädigungen, die den Alltag eines Comicsammlers plagen, können hier vorkommen.

Ein Lichtblick in dieser Kategorie sind Hefte aus Sammelbänden, die an allen vier Seiten beschnitten sind. Die Hefte sind meist noch sehr gut erhalten; es wurden jedoch auf allen vier Randseiten, also auch auf der Bugseite (!), 2 mm weggeschnitten.

Beim Heraustrennen aus dem Sammelband hat man dann oft fliegende Seiten, aber ein eigentlich noch schönes Heft. Wer sich beim Heraustrennen geschickt anstellt und die Seiten zusammenhält, hält als Belohnung sogar einen 3er Zustand in Händen. Ein durchschnittlich erhaltenes Hefte mit Lochung wäre ebenfalls bei 3-4 einzureihen.

Gesamteindruck: Für den Sammlermarkt sind solch schlecht erhaltene Hefte eigentlich nur bei Raritäten interessant. Billigere Versionen fallen in dieser sehr schlechten Zustands-Kategorie auf den reinen Lesewert, den jeder für sich selbst bestimmen muß.

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Alt 10.11.2004, 15:47   #21  
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Die Abbildung zu Zustand 3-4


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Alt 10.11.2004, 15:50   #22  
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Bewertung Zustand 4 (sehr schlechte Erhaltung)

Was soll man dazu sagen?
Eigentlich Schrott und nur zum Lesen oder als sogenannter Lückenbüßer akzeptabel.
Neuere Hefte in diesen Zustand kann man getrost entsorgen oder verschenken. Eigentlich werden nur Raritäten auch in dieser Erhaltung gehandelt wobei die Preisfindung sehr individuell ist.

Die Beschädigungen reichen von gelocht, verschmutzt, stark geklebt, zerrissen, angeschmiert (beschriftet wäre hier ein zu schönes Wort), über fehlende Teile (die jedoch auch hier nicht den Comicteil betreffen dürfen) bis hin zu starken Beschädigungen in gehäufter Form.

Auch Hefte die einen starken Wasserschaden haben und bei denen die rostigen Klammern schon das Papier brüchig machen und somit die typische Duftnote mitbringen, fallen in diese Gruppe. Solche Hefte kommen oft aus dunklen Kellern, Garagen oder Dachböden mit undichten Stellen, wo sie oft jahrelang der indirekten Witterung ausgesetzt waren.

Tipp: Wenn der Umschlag, Comic- oder Mittelseiten fehlen, verdient das Heft keine Bewertung mehr und dient eigentlich nur mehr als Ersatzteillager. Vielleicht kann man ja mal eine rostige Klammer austauschen oder sonst eine Seite zum Ergänzen eines anderen, unvollständigen Exemplares brauchen.

Hefte, die an feuchten Mauern gelegen haben und zu schimmeln beginnen, bitte sofort entsorgen. Krankheiten kann man sich auch anders einfangen.

Gesamteindruck: Zu schade zum Wegwerfen, aber auch nicht mehr sammelwürdig typische Flohmarktware für Schnäppchenjäger.

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Alt 10.11.2004, 15:51   #23  
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Die Abbildung zu Zustand 4


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Alt 10.11.2004, 16:09   #24  
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Das sind die Texte und Abbildungen von Güther Polland (speedy) aus dem aktuellen Comic Preiskatalog 2005. Meiner Meinung nach hat er das sehr gewissenhaft gemacht und auch die Bildbeispiele sind eine positive Neuerung.

Gut finde ich den Zustandsrutsch nach hinten. Wo man früher großzügig noch Zustand 3 anbot kommen wir endlich beim Zustand 3-4 und 4 an!

Diesen Zustand 4 sollten wir auch im Guide als feste Angabe übernehmen.


... Bei der Diskussion zu diesem Thema bitten wir um Sachlichkeit und Vernunft.
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Alt 10.11.2004, 16:40   #25  
Scheuch
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- Rost ist ein Mangel der meiner Meinung nach immer auch zusätzlich angegeben werden sollte, da das ein Schaden ist, der sich im Regelfall (über die Jahre) verschlimmert.

- Ich habe die Einordnung eines "gelochten Heftes" vermisst oder überlesen.

-SCHEUCH-
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