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Alt 17.01.2023, 15:08   #601  
Peter L. Opmann
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Was ich nicht so betont habe: Ich empfand seine Erzählweise damals als eigenständig. Das hat er aber wohl nicht so beibehalten - man sah später auch Vorbilder und Einflüsse. Beim Neuen Deutschen Film war auch oft eine eigene Filmsprache und -ästhetik zu sehen. Aber ab den 80er Jahren und besonders im Fernsehen mußte das dann wieder so aussehen wie US-Vorbilder.
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Alt 17.01.2023, 19:08   #602  
Marvel Boy
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Ich würde sagen, das ist keine typische deutsche Komödie.

Aber wenn Du den Film in Teilen kennst, hast Du vermutlich Deine Gründe, ihn nicht ganz anzusehen.
Nö, hat sich nur einfach nur irgendwie nie gepasst den mal komplett zu schauen und da ich nicht scharf auf Komödien bin ...

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Alt 18.01.2023, 07:48   #603  
Peter L. Opmann
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Als erstes fällt mir ein, daß man von diesem Film auf dem Fernsehbildschirm nur einen schmalen Streifen sah. Er war ein optisches Erlebnis, aber eines, das sich wegen des Formats „Super Panavision“ im TV nur sehr unzureichend vermittelte: „2001 – Odyssee im Weltraum“ (1968) von Stanley Kubrick. Ich habe diesen den Rahmen sprengenden Science-Fiction-Film auch mal im Kino gesehen, weiß aber nicht mehr, wann und wo das war. Auf jeden Fall: Wer ihn nicht auf einer großen Leinwand erlebt hat, hat ihn noch nicht richtig gesehen.

Damit komme ich auch auf das Thema Special Effects zurück. Die sind in „2001“ reichlich vorhanden, aber im Gegensatz zu „Krieg der Sterne“ (rund zehn Jahre später) machen sie nicht die ganze Faszination aus. Öfters wird darauf verwiesen, „2001“ sei überraschend billig produziert worden. Aber ich bin nicht sicher: 10,5 Millionen Dollar waren 1968 nicht so wenig Geld, und gespart hat Kubrick sicher hauptsächlich dadurch, daß er in England drehte. Wie er selbst sagte, wollte er aus den üblichen Genreregeln ausbrechen; ich habe folgendes Zitat von ihm gefunden: „,2001‘ war eine nicht-verbale Erfahrung; von den zwei Stunden und 19 Minuten des Films sind nicht einmal ganz 40 Minuten mit Dialog. Ich versuchte, ein visuelles Erlebnis zu schaffen, eines, das verbalisiertes Schubladendenken vermeidet und das Unterbewußtsein mit einem emotionalen philosophischen Inhalt direkt durchdringt. Es steht einem frei, über die philosophischen und allegorischen Bedeutungen des Films zu spekulieren, wie es einem beliebt – und solche Spekulationen sind ein Beleg dafür, wie es geglückt ist, das Publikum in einem tieferen Bereich zu packen.“

Also keine außerirdischen Monster, keine phantastischen fremden Welten, keine futuristischen Raumschiffe. Wie Kubrick den Weltraum zeigt, ist das beinahe dokumentarisch. Die schwebenden, mitunter beinahe tanzenden Schiffe und Raumstationen vermitteln vorrangig einen Eindruck von der Schwerelosigkeit, der Leere des Alls und den ungewöhnlichen Bedingungen im Inneren der Fahrzeuge. Das wird von der unterlegten klassischen Musik verstärkt. Der Zuschauer ist wirklich ergriffen, weil ihm nicht etwas vorgegaukelt wird, sondern er direkt mit der Außerordentlichkeit des Weltraums konfrontiert ist.

Die Handlung von „2001“ ist eher untergeordnet, trägt aber zur Wirkung des Films dennoch bei, da sie – obwohl eher einfach strukturiert – interpretationsfähig und –bedürftig ist. Zugrunde liegt die Kurzgeschichte „Sentinel of Eternity“ von Arthur C. Clarke, in der es um einen Monolithen geht, den Außerirdische vor Jahrmillionen auf dem irdischen Mond hinterlassen haben, um andere Wesen vor den Entwicklungen auf diesem Planeten zu warnen. Im Film ist dieses schwarze Artefakt der rote Faden, der sich durchzieht, aber Interpretationen offensteht.

Zu Beginn erleben wir eine Szene aus der „Morgendämmerung der Menschheit“: Ein Affenrudel kommt, beeinflußt von dem Monolithen, darauf, einen Knochen als Waffe zu benutzen. Der Knochen wird in die Luft geschleudert und wird zu einem Raumschiff. Wir sind jetzt im Jahr 2001, und der Monolith wurde auf dem Mond entdeckt. Man nimmt an, daß er Signale aussendet, und will herausfinden, in welche Richtung. Später wird sich herausstellen, daß sie zum Jupiter gehen. Das Raumschiff ist mit den beiden Piloten Keir Dullea und Gary Lockwood besetzt sowie einigen in Tiefschlaf versetzten Wissenschaftlern. Außerdem gibt es den Computer HAL, der eine Art künstliche Intelligenz besitzt und jedenfalls an Wissen den Menschen weit überlegen ist. Die wohl konkreteste Episode des Films beschreibt, wie HAL versucht, seine menschlichen Herren loszuwerden. Es gelingt ihm, die Wissenschaftler und Lockwood zu töten, indem er ihre lebenserhaltenden Systeme manipuliert. Dullea versucht, Lockwood, der sich außerhalb des Raumschiffs befindet, zu retten, wird aber selbst von HAL ausgesperrt. Er schafft es jedoch, wieder hereinzukommen und den Computer auszuschalten – HAL „stirbt“. Das Raumschiff verliert so allerdings seine Steuerung. Dullea findet sich plötzlich in einem seltsamen Zimmer mit dem schwarzen Monolithen wieder, wo er am Tisch sitzt und ißt, dann als alter Mann im Bett liegt, offenbar kurz vor dem Tod. Gleichzeitig taucht ein ungeborenes Kind auf, das in seiner Fruchtblase durchs All fliegt.

Diese Geschichte bietet Raum für zahlreiche Spekulationen – wie Kubrick das beabsichtigt hat. Eine Parabel auf die Entwicklung der Menschheit? Eine religiöse Vision? Eine Meditation über das Wesen der Dinge? Oder vielleicht nur eine ästhetische Spielerei? Man ist nicht enttäuscht, daß man das nicht entschlüsseln kann. Insbesondere die SF-Community war von diesem Film hellauf begeistert, weil hier die Themen des Genres endlich einmal ernst genommen wurden und es keine Effekte gab, die ins unfreiwillig Komische umkippten. Autor Clarke baute seine Kurzgeschichte wegen des Films zu einem Roman aus, in dem er ein paar Dinge wiederum etwas anders erzählt. Peter Hyams drehte 1982 (also fast 15 Jahre später) die Fortsetzung „2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen“, die ich nicht gesehen habe, aber offenbar achtbar geworden ist. „2001“ war der erfolgreichste Film des Jahres 1968 und gewann auch einen Oscar für die Spezialeffekte (bei drei weiteren Nominierungen).
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Alt 18.01.2023, 18:30   #604  
Marvel Boy
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Schwere Kost und ich weiß immer noch nicht was ich von dem Film halten soll obwohl ich ihn schon einige male geschaut hab.
Optisch einwandfrei, handlungsmäßig teilweise unergründlich aber doch immer wieder faszinierend.
Von 2010 hatte ich wohl nicht den Eindruck, den hab ich damals mal gesehen und danach nicht wieder.

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Alt 18.01.2023, 18:46   #605  
Peter L. Opmann
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Ja, die Reaktionen hier sind ja sehr zurückhaltend.

Ich fand es damals gar nicht schlimm, daß die Handlung nicht so im Vordergrund steht und man nicht richtig schlau draus wird. Ich könnte mir "2001" trotzdem immer wieder ansehen. Aber - wie gesagt - der ist nichts fürs Wohnzimmer.
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Alt 18.01.2023, 19:14   #606  
Marvel Boy
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Größer als Heimkinoleinwand hab ich den noch nicht geschaut, vom Röhrenmonitor bis hochauflösend war aber schon einiges an Formaten dabei. Kino würde ich aber sicherlich nochmal mitnehmen wenn sich das in einem vernünftigen Kino anbieten sollte.

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Alt 18.01.2023, 22:17   #607  
Horatio
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Ich hab den mal im Kino gesehen, Anfang der Achtziger, in einem Programmkino.
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Alt 18.01.2023, 22:31   #608  
underduck
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Meinereiner auch. In den Programmkinos in Bonn wie das Woki lief der rauf und runter.

In meiner bonner Firma hat man mich früher HAL genannt. Auch heute würden mich einige Leute sicher noch gerne abstellen ...
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Alt 19.01.2023, 06:22   #609  
Peter L. Opmann
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Danke für die Rückmeldungen.

Der nächste Kandidat ist ein Film, für den ich keinen Enthusiasmus empfinde, dessen Meisterschaft ich aber anerkenne. Ich spreche von dem Melodram „Was der Himmel erlaubt“ (1955) von Douglas Sirk. Er wäre vielleicht längst als Kitschfilm abgetan und vergessen, wenn nicht Rainer Werner Fassbinder (den ich oben bereits behandelt habe) ihn zu seinen Lieblingsfilmen gezählt und die Erkenntnisse, die er aus ihm zog, in eigenen Filmen verarbeitet hätte, vor allem in „Angst essen Seele auf“, ein Werk, das die Grundkonstellation von „Was der Himmel erlaubt“ direkt aufnimmt. Sirk analysiert die Kälte und Härte einer bestimmten amerikanischen Gesellschaft, nämlich an der Ostküste (ich weiß nicht, ob der Film vor einer Kulisse irgendwo im Westen der USA auch funktionieren würde), aber ohne jemals plakativ zu werden. Die Kritik ist hinter einer sorgsam gewahrten Maske der Normalität verborgen – der Streifen wurde daher lange als belanglos mißgedeutet.

Universal Pictures entschlossen sich damals zu dieser Produktion, weil Sirk im Jahr davor mit „Die wunderbare Macht“ großen Erfolg an der Kasse gehabt hatte. Es sollte also wieder etwas Ähnliches werden mit den gleichen Hauptdarstellern, Jane Wyman und Rock Hudson. „Was der Himmel erlaubt“ weist allerdings eine ganz andere Stimmung auf; es ist kein Tränendrüsenfilm, sondern viel ernster und herber. Trotzdem konnte Sirk den Erfolg wiederholen.

Wyman ist eine wohlhabende Witwe, fest in die Gesellschaft ihrer Kleinstadt in Connecticut eingebunden, steht an der Schwelle zu einem Alter, in dem eine Frau nach damaligen Vorstellungen nicht mehr über eine neue Beziehung nachdenken sollte. Ein paar Bridge-Freundinnen, Zerstreuung im Countryclub und ein älterer Mann, mit dem sie mal ausgehen kann, sollten genügen. Aber sie fühlt sich einsam. Ihre beiden Kinder haben eben das Haus verlassen und sind im übrigen auch der Meinung, daß ihre Mutter sich so langsam auf das Seniorenalter einstellen sollte. Aber da bemerkt Wyman plötzlich Rock Hudson, der sich von Zeit zu Zeit um den Garten ihres Hauses kümmert. Im wirklichen Leben war Hudson zehn Jahre jünger als sie, im Film sollte der Altersunterschied noch etwas größer sein. Es beginnt ganz harmlos: Sie lädt ihn zu einem Kaffee ein, er erzählt ihr von seinem naturverbundenen Leben und zeigt ihr, wie er lebt. So kommen sie sich allmählich näher.

Der Stadtgesellschaft sind die zaghaften Annäherungen nicht entgangen. Und Wymans Verhalten wird dezent, aber für sie doch merklich mißbilligt: Ein jüngerer Mann! Und auch noch einer, der nicht ihre Klasse hat! Womöglich hat der es nur auf ihr Geld abgesehen! Auch ihr Sohn und ihre Tochter sehen das so. Sie schenken ihr zu Weihnachten einen Fernseher – besser, sie verbringt den Rest ihres Lebens vor der Glotze. Hudson hat sich indessen auf sie eingestellt; er will eine abgelegene alte Mühle renovieren, damit sie beide dort leben können. Das ist genau das, was Wyman sich erträumt hat. Aber im entscheidenden Moment zieht sie zurück. Sie meint, doch auf die Meinung ihres Bekanntenkreises Rücksicht nehmen und Gerede vermeiden zu müssen. Sie wirft Hudson vor, sie unter Druck zu setzen, aber er macht ihr klar, daß sie sich selbst vor die Entscheidung zwischen ihrem guten Ruf und ihrer Liebe zu ihm gestellt hat. Sie entscheidet, daß sie ihn nie wiedersehen wird.

Das Studio bestand jedoch auf einem Happy End. Im tiefen Winter fährt Wyman noch einmal zu der Mühle, Hudson ist aber gerade nicht da. Sie kehrt um, da kommt er von einer Waldtour zurück. Weil er sie noch erreichen will, wird er unvorsichtig und stürzt einen Abhang hinunter, ohne daß sie etwas davon bemerkt. Freunde finden ihn und bringen ihn verletzt ins Haus. Wyman erfährt von dem Unfall und eilt an sein Krankenbett – und versichert, sie werde ihn nun nie wieder verlassen.

Man kann leicht übersehen, daß es hier um die Stadtgesellschaft geht, die in bestimmten Moralvorstellungen erstarrt ist. Jemand, der – wie Hudson – außerhalb dieser Gesellschaft lebt, kann die moralische Fassade leicht zum Einsturz bringen, und das muß verhindert werden. Aber Konflikte werden hier nicht ausgetragen; jeder fügt sich letztlich in das, was allgemein als schicklich angesehen wird, selbst wenn er – wie Wyman – damit sein Lebensglück einbüßt. Fassbinder sagte: „Da begreift man was von der Welt und was sie macht an einem.“ Und er fügte hinzu: „Jetzt, wo sie da ist, ist das kein Happy End, obwohl sie zusammen sind, die beiden. Wer sich so Schwierigkeiten macht mit der Liebe, glücklich wird der nicht sein können später.“
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Alt 19.01.2023, 11:22   #610  
Nante
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"2001 – Odyssee im Weltraum“ habe ich damals noch in s/w auf einem DDR-Röhrenfernseher gesehen. Das visuelle Erlebnis war also überschaubar.

In Erinnerung ist darum vor allem die (oft genug parodierte) Anfangsszene und das Gespräch mit dem absolut logisch argumentierendem HAL, wobei letzteres fairerweise eher durch ein Radio-Feature bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
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Alt 19.01.2023, 11:44   #611  
Peter L. Opmann
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Hab' gestern auf youtube eine Parodie auf das Gespräch mit HAL entdeckt: Die Astronauten haben die Zugangsnummer ihres Smartphones vergessen - HAL kennt sie, aber läßt sie einfach immer wieder raten. Und das Ganze auf Schwäbisch!
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Alt 19.01.2023, 14:26   #612  
pecush
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Mit "2001" bin ich leider nie sonderlich warm geworden, bei aller Anerkennung.
Sci-Fi, das habe ich lieber bei "Star Wars".
Aber Kubrick ist ein großer. Der hat viele Filme gemacht, die mich mehr begeistert haben.

2004 habe ich in Frankfurt gearbeitet und durfte dabei auch mal hinter die Kulissen des Filmmuseums schauen; da war damals eine Kubrick-Ausstellung. Danach hätte ich mir fast die Kubrick-DVD-Gesamtbox gekauft, das habe ich aber dann doch sein lassen; habe die meisten Filme als Aufzeichnungen digitalisiert. Ich meine, nur noch "Shining" habe ich als Kauf-Version.
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Alt 19.01.2023, 15:59   #613  
Peter L. Opmann
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Ich würde ja gern "Barry Lyndon" besprechen, einen seiner unbekannteren Filme. Aber ich habe ihn nur einmal gesehen und fühle mich da etwas überfordert. Hat vielleicht jemand anders Lust?
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2023, 18:58   #614  
Nante
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Das ist immerhin einmal öfters als ich.

Aber ich habe mir inzwischen den letztens hier genannten Film "Die verborgene Festung" rausgekramt und werde am Wochenende mal was dazu schreiben.
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Alt 19.01.2023, 21:30   #615  
Peter L. Opmann
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In dem Kubrick-Buch der Reihe Hanser (seit ein paar Tagen kann ich wieder auf meine Filmbibliothek zugreifen) heißt es:

"Kubrick ist in diesem Film ganz bei sich selbst, bei seiner stets irritierenden ästhetischen Kälte, seinem Kalkül, seinem Geschichtsfatalismus. Die grandiose Leistung ist nicht zu übersehen, nach dem teuersten underground movie, als das ,2001' bezeichnet worden ist, der Industrie und dem Kapital, und stets noch gerade im Einklang mit ihnen, diesen persönlichen und nur schwer aufzuschließenden Fim abgetrotzt zu haben."

Ich zögere hier zu sagen: Den müßte ich mir nochmal ansehen. "Barry Lyndon" ist 177 Minuten lang.
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Alt 19.01.2023, 22:50   #616  
pecush
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BL, erinnert nich spontan an Macbeth von Polanski. Hat mir beim einmaligen Sehen gut gefallen. Ob ich das aber nochmal gucke?
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Alt 20.01.2023, 06:23   #617  
Marvel Boy
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Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Ich würde ja gern "Barry Lyndon" besprechen, einen seiner unbekannteren Filme. Aber ich habe ihn nur einmal gesehen und fühle mich da etwas überfordert. Hat vielleicht jemand anders Lust?
Hab den rumstehen und erinnere mich da garnicht mehr dran, hab allerdings auch weder Zeit noch Lust den gerade nochmal zu schauen.
Wenn ich mich an Filme garnicht mehr erinnere ist das immer ein ganz schlechtes Zeichen.

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Alt 20.01.2023, 06:26   #618  
Peter L. Opmann
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Hätte ja sein können, daß jemand gerade "Barry Lyndon" gut kennt...

„Down by Law“ (1986) von Jim Jarmusch war für mich eine ganz neue Erfahrung. Ich war gerade in Köln und konnte daher in eine Pressevorführung gehen. In der Kleinstadt, aus der ich komme, hätte ich diesen Independent-Film wahrscheinlich nie zu sehen bekommen. Also, er war für mich schwer einzuordnen. Er hat zwar eine minimale Handlung, aber wichtiger sind die Bilder, die Stimmung, das Agieren der Schauspieler. Ich habe deshalb eine ziemlich wirre Besprechung geschrieben, aus der ich lieber nicht zitiere. Aber der Film hat sich mir doch eingeprägt.

Man sollte wohl mit dem Cast beginnen. Der besteht aus den Musikern John Lurie und Tom Waits (die auch den Soundtrack produziert haben – Musik ist für den Film ebenfalls sehr wichtig) und dem italienischen Komiker Roberto Benigni sowie Ellen Barkin und Nicoletta Braschi. Lurie und Waits treffen in einer Gefängniszelle aufeinander und drücken durch exaltiertes Spiel ihre gegenseitige Reserviertheit aus. Benigni kommt als Dritter hinzu und verändert die Atmosphäre völlig, weil er sehr emotional und redselig ist.

Zu Beginn wird auch gezeigt, warum Lurie und Waits in den Knast wandern, aber das habe ich weniger in Erinnerung behalten. Lurie wurde in einem Hotel mit einer Minderjährigen erwischt, woran er aber unschuldig ist, und Waits fuhr, ihm selbst unerklärlich, mit einer Leiche im Kofferraum durch die Gegend. Von Benigni erfahren wir nur, daß er angeblich Ärger beim Falschspiel hatte und einen Gegner mit einer Billardkugel umgebracht hat. Die drei Häftlinge planen ihren Ausbruch, der dann ganz einfach vom Gefängnishof aus gelingt. Sie fliehen durch die Sümpfe von Louisiana und landen in einem kleinen Restaurant. Benigni verliebt sich in die Wirtin (Braschi), Lurie und Waits ziehen weiter und trennen sich schließlich an einer Weggabelung.

Trotz der Anklänge an das Gangster- und das Krimigenre wird hier keine wirkliche Geschichte erzählt. Ich vermute, nur weil Jarmusch Amerikaner ist, hat er keine völlig verrätselte Handlung entwickelt. Aber was geschieht, ist viel unwichtiger als, wie es geschieht. Und ohne die Kameraarbeit von Robby Müller (wieder mal künstlerisches Schwarz-weiß) bestände wohl trotzdem die Gefahr, daß der Film ins Leere geht. So ist er trotz 107 Minuten Länge nicht langweilig. Man fragt sich nur am Ende, was man nun wirklich gesehen hat. Ich denke auch, ich könnte nicht beliebig viele Filme dieser Machart sehen. Jarmusch ist jedoch seinem Regiestil, jedenfalls bis in die 90er Jahre hinein, weitgehend treu geblieben. Ich bin in ein paar weitere Filme von ihm gegangen, den Vorgänger „Stranger than Paradise“, außerdem „Mystery Train“ und „Night on Earth“ sowie „Dead Man“, über den ich hier auch gern geschrieben hätte, aber den mag ich vorrangig wegen der Musik von Neil Young.
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Alt 20.01.2023, 08:00   #619  
pecush
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Zitat von Marvel Boy Beitrag anzeigen
Hab den rumstehen und erinnere mich da garnicht mehr dran, hab allerdings auch weder Zeit noch Lust den gerade nochmal zu schauen.
Wenn ich mich an Filme garnicht mehr erinnere ist das immer ein ganz schlechtes Zeichen.
Und trotzdem steht der Kram noch bei einem rum.
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Alt 21.01.2023, 06:53   #620  
Peter L. Opmann
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Den folgenden Film habe ich wegen Robert Mitchum ausgewählt, dessen Rollenbild ich sehr mag (man muß aufpassen, es nicht mit der realen Person, über die ich wenig weiß, zu verwechseln): „Goldenes Gift“ (1947) von Jacques Tourneur. Er gilt als einer der besten der Schwarzen Serie Hollywoods. Ich habe ihn in den 80er Jahren im Fernsehen gesehen. An die Handlung kann ich mich nur noch umrißhaft erinnern, aber an die Figurenkonstellation und die fatalistische Atmosphäre sehr wohl. Ich schlage gern die Kritiken der katholischen Filmkommission nach, da heißt es bei Erscheinen des Films 1954: „Fast ausschließlich auf das Trostlos-Kriminelle gerichtet, bevorzugt der Film eine so ungesunde Atmosphäre, daß wir vom Besuch abraten.“ In ihrem Lexikon des internationalen Films korrigierte sie später: „Verworren und mit melodramatischem Grundton, aber darstellerisch und atmosphärisch von sehr großer Intensität.“

„Verworren“ ist wohl nicht falsch. Ich bin nicht sicher, ob Robert Mitchum als Toter die Geschichte in Rückblenden erzählt. Er ist ein Tankwart mit dunkler Vergangenheit. Einst war er Privatdetektiv und verliebte sich in die Freundin (Jane Greer) des Gangsterbosses Kirk Douglas. Eigentlich hatte er für ihn Greer wiederfinden sollen, die ihm 40 000 Dollar gestohlen hatte und nach Mexiko geflohen war. Aber sie erschoß seinen Partner. Jetzt hat er, so meint er jedenfalls, unter diese Geschichte einen Schlußstrich gezogen, eine neue Identität angenommen und erzählt seiner neuen Freundin Virginia Huston alles. Aber er ist keineswegs aus der Sache raus. Greer taucht wieder auf und erpreßt ihn. Zudem soll er erneut für Douglas einen Job erledigen, nämlich ihn belastende Dokumente vernichten.

Wenig später hat Greer Douglas umgebracht und will den Mord Mitchum in die Schuhe schieben, es sei denn, er gibt seine neue Freundin auf und geht mit ihr (Greer) wieder nach Mexiko. Mitchum, der nach wie vor mit Huston ein neues Leben beginnen will, geht zum Schein darauf ein, alarmiert aber die Polizei. Bei einem Shootout werden Mitchum und Greer getötet. Ein kleiner Junge, der in Mitchums Tankstelle gearbeitet hatte, überzeugt Huston davon, daß Mitchum ihr untreu war. Damit steht er ihrem künftigen Glück nicht mehr im Weg – sie wird nicht um ihn trauern.

Während ich die Handlung rekonstruiere, kommt mir manches davon doch reichlich unglaubwürdig vor. Vielleicht war ich leichtgläubiger, als ich den Film gesehen habe, aber Holprigkeiten in der Story werden auf jeden Fall durch den starken Noir-Stil des Films überdeckt. Wir sehen hier Mitchum zu einem frühen Zeitpunkt seiner Karriere als stoischen Verlierertyp, der sich seine Aufrichtigkeit unter keinen Umständen anmerken lassen will. Wie ich lese, raucht er in „Goldenes Gift“ eine Zigarette nach der anderen. Um ihn her sind das „bad girl“ (Greer) und das „good girl“ (Huston) gruppiert. Ihre Rollen sind festgelegt, deshalb agieren sie wohl nicht immer nachvollziehbar, aber innerhalb dieses Schemas doch überzeugend. Kirk Douglas kam vom Broadway und war zu diesem Zeitpunkt schon ein Star.

Der Film wurde von RKO produziert, was Qualität garantierte. Wie bei wikipedia zu erfahren ist, war ursprünglich ein Erfolgsroman Anlaß für den Film. Es waren anfangs andere Darsteller geplant (unter anderem Humphrey Bogart), und auch für die Regie hatte man jemand anders im Auge (nämlich Edward Dmytryk). Als der nicht verfügbar war, erinnerte man sich an Tourneur, der für RKO einige Jahre zuvor bemerkenswerte Low-Budget-Horrorfilme gedreht hatte („Katzenmenschen“, „Ich folgte einem Zombie“). Mit „Goldenes Gift“ erzielte er einen Gewinn von 90 000 Dollar, was damals nicht wenig Geld war. Taylor Hackford drehte 1984 ein in einigen Punkten verändertes Remake („Gegen jede Chance“).
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Alt 21.01.2023, 19:28   #621  
Nante
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Aber ich habe mir inzwischen den letztens hier genannten Film "Die verborgene Festung" rausgekramt und werde am Wochenende mal was dazu schreiben.
Dann wollen wir das mal einlösen.

„Die verborgene Festung“ (1958) ist erst der fünfte Film von Kurosawa, den ich mir angeschaut habe. Vorher kannte ich nur „Kagemusha“, „Yojimbo“, natürlich „Die sieben Samurei“ und dann noch den so völlig anderen und wohl darum auch im DDR-Fernsehen gezeigten „Uzala, der Kirgise“.

Die Handlung ist für einen Film von über 2 Stunden relativ schnell erzählt. Sie spielt im 16 Jh vor der Tokugawazeit, als in Japan einige Dutzend Fürstentümer um die Vorherrschaft kämpfen und praktisch ständig Krieg herrscht.

Zwei Bauern, Tahei und Matashichi wollten ihren Status als Soldaten aufbessern, haben sich aber für den Verlierer, Hauses Akizuki entschieden und kommen zu allem Überfluss zu spät zum Kampf. Der direkte Heimweg ist versperrt und nach kurzem „Arbeitseinsatz“ für den Sieger versuchen sie , auf Umwegen nach Hause zu kommen.

Unterwegs finden sie in Ästen versteckte Goldstücke (hier eher GoldSTÄBE) aus dem Schatz der Akizuki, und fast gleichzeitig auf einen kriegerischen Mann, der sich später als der Akizuki-General Rokurota Makabe entpuppt.
Mit einer Mischung aus Drohungen und Verlockung benutzt er die beiden dazu, diesen Schatz und ein (scheinbar) stummes Mädchen in ein befreundetes Nachbarland zu schmuggeln. Man merkt rasch, daß es kein gewöhnliches Mädchen ist, sondern die überlebende Prinzessin Yuki Akizuki.
Nachdem in einem kleinen Hochtal, (die Gebäude sowie eine Höhle und eine geheime Quelle dort sind die namensgebende „Festung“ ) etwas Zeit verstreicht (In denen der General seine eigene Schwester opfert, die anstelle der gesuchten Prinzessin hingerichtet wird!) macht man sich zu viert (später zu fünft, nachdem der General auf Anweisung von Yuki ein versklavtes Mädchen freigekauft hat) getarnt als Holzsammler auf die Reise.
Immer wieder versuchen die beiden Gauner, Makabe zu überlisten und mit dem Goldschatz oder zumindest Teilen davon zu fliehen, doch ihre Inkompetenz und Streitsucht läßt sie jedes mal scheitern. Dabei bringen sie die Gruppe immer wieder in Gefahr, retten sie anderererseits (wenn auch meist ungewollt) aber auch aus Situationen, in denen Makabe selbst einmal keine Lösung hat.
Gegen Ende aber scheint alles vergeblich, denn sie fallen in die Hände der Suchtrupps, nur Tahei und Matashichi können ( auch wieder zufällig) entkommen.

Nun beginnt der märchenhafte Teil: Ein alter Kampfgefährte von Makabe, der nun gegnerische General Tadokoro, läßt sich von der Erzählung (Die Reise habe ihr die Augen für die einfachen Leute, ihr Leben, ihre Schwächen und Stärken geöffnet.) und dem Gesang der Prinzessin so beeindrucken, dass er nach langem Grübeln wieder die Seiten wechselt und mit den beiden flieht.

Tahei und Matashichi haben inzwische die durchgegangen Pferde mit dem Gold eingefangen, aber anstatt mit diesem Schatz (Der sie umgerechnet heute wohl wenigstens zu Multimillionären gemacht hätte!) still und heimlich zu verschwinden, streiten sie sofort wieder über die Aufteilung; - und verlieren alles, wie immer!

Am Ende thront die Prinzessin, nun wieder standesgemäß bekleidet zwischen den beiden Generälen und muss sich nun daran machen, die Macht ihres Hauses wiederherzustellen, während Tahei und Matashichi sich mit einer kleinen Belohnung auf den Heimweg machen und diesmal wohl wirklich Freunde bleiben.

Man sollte sich den Fim in der Originalfassung geben, denn nur hier entfaltete die keifende Sprache der beiden Gauner aber auch die selbst in den romantischsten Situationen für meine Ohren „bellende“ Sprache der anderen Leute ihre volle Wirkung.

Wenn der Film G. Lucas wirklich beeinflußt hat, hat er das gut getarnt. Im Gegensatz zum Vorbild der "Sieben Samurei" für "Die glorreichen Sieben" oder „Yojimbo“ für "Eine Handvoll Dollar" kann ich da keine große Ähnlichkeit entdecken.

Gut, man kann die beiden Tölpel Tahei und Matashichi als Vorbild für die beiden Androiden sehen, aber dann waren Laurel und Hardy (sowohl optisch wie auch im Auftreten) noch viel mehr Vorbild für die beiden selbst. Und für die Idee, daß eine Prinzessin gerettet werden muss; - nun, dazu brauchte man nun wirklich keine Anregung aus Fernost! Zumal General Makabe dann Luke Skywalker, Han Solo und Obi Wankanobi in einer Figur wäre. OK, das ist jetzt nur meine persönliche Meinung.

Was mich an dem Film am meisten beeindruckt hat, (Neben dem ausdruckstarken Gesicht der Prinzessin natürlich! ) ist einmal die Darstellung vieler Alltagsszenen der damaligen Zeit, von denen ich mal unterstelle, daß sie einigermaßen realistisch sind. Das Elend der Bauern, die durch die eigenen Truppen nicht besser behandelt werden als durch den Feind, wird ungeschönt gezeigt.
Auch die Kampfweise ist im Gegensatz zu vielen heutigen Martial Arts- Filmen realistisch. Selbst Meisterkämpfer müssen mal verschnaufen oder sich umorientieren. Auch der Einfluss der importierten Feuerwaffen auf die traditionelle Kampfweise wird gezeigt.

Am Ende mußte ich aber auch wieder mal grinsend an die Kampfszene in Tokio in „Kill Bill I“ denken. Es ist wie dort und vielen anderen „Superhelden“-Filmen:
Während die feindlichen Soldaten in einer Szene mit ihren Vorderladermusketen (im dunklen Wald!) einen Kugelhagel inszenieren, der an moderne Hinterlader denken läßt, hat am nächsten Tag im entscheidenden Moment niemand(!) eine Schusswaffe parat, um die Flucht der Gefangenen zu verhindern. - Zum Glück, denn sonst gäbe es ja kein Happy end!

Geändert von Nante (21.01.2023 um 20:07 Uhr)
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Alt 21.01.2023, 20:29   #622  
Peter L. Opmann
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Danke für die ausführliche Besprechung.

Mir geht es beim Lesen so wie oft bei Manga. Die Geschichte hat sicher einen konkreten Sinn, aber er erschließt sich mir nicht, weil ich die japanische Kultur nicht kenne.

Ich hätte noch erwähnt, daß General Makabe von Toshiro Mifune gespielt wird, der in mehreren Kurosawa-Filmen auftaucht und in der Tat ein ungewöhnlicher Schauspieler ist.

Aber ob ich mit "Die verborgene Festung" etwas verpaßt habe, kann ich nicht sagen.
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Alt 21.01.2023, 20:48   #623  
Servalan
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George Lucas war in seiner Jugend von der japanischen Kultur fasziniert, das zeigt sich auch im Look seines ersten langen Spielfilms: "THX 1138" (1971). Der Rezensent des Time Magazine, Stefan Kanfer, bewies schon den richtigen Riecher, indem er schrieb, die Dystopie wirke wie eine "erbärmliche Kombination von Mao Zedong und Steuerfahndung" - womit er knapp daneben lag, Japan ist nicht China.

Lucas gehört zu den Kurosawa-Fans, die dafür sorgten, daß der Sensei - nachdem er bei der japanischen Filmindustrie in Ungnade gefallen war - mit amerikanischem und europäischem Geld sein Spätwerk inszenieren konnte. Sein Hinweis auf Kurosawa verstehe ich als kleinen Hinweis für Cineasten und Filmfans, den Meister vor dem Vergessen zu bewahren.
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Alt 21.01.2023, 20:56   #624  
Nante
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Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen

Ich hätte noch erwähnt, daß General Makabe von Toshiro Mifune gespielt wird, der in mehreren Kurosawa-Filmen auftaucht und in der Tat ein ungewöhnlicher Schauspieler ist.
Hatte ich kurz überlegt. Aber dann hätte man noch erwähnen müssen, daß er den meisten wahrscheinlich aus "Shogun" bekannt ist und... und... und...
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Alt 21.01.2023, 21:39   #625  
Peter L. Opmann
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Bei wikipedia wird im Artikel über "Die verborgene Festung" erklärt, wie George Lucas den Film in "Krieg der Sterne" zitiert hat - das erscheint mir schlüssig (hab' aber, wie schon erwähnt, "Krieg der Sterne" auch nicht gesehen):
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