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Alt 23.08.2021, 18:43   #1  
Peter L. Opmann
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Nie war Arnie besser als in "Mad TV":

www.youtube.com/watch?v=HcK-My1j9Hg

Es gibt noch mehr Filme von der Sorte - auch mit Maria Shriver.
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Alt 23.08.2021, 20:23   #2  
Crackajack Jackson
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Mich hat sehr erstaunt, wie schnell Jenna von Conan zu Burguns Begleiter wechselt, ohne dass Conan sich groß darüber aufregt.

Zum anderen erinnert vieles hier wieder an den Elefantenturm. Der in der Säule 'gefangene' Stier rächt sich an seinem Kerkermeister, bevor er wieder ins All zurückkehrt.

Die Zeichnungen sind schon fast psychedelisch, besonders zum Schluss, als der Stier in den Himmel aufsteigt.
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Alt 23.08.2021, 20:54   #3  
Peter L. Opmann
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Das war Liebe auf den ersten Blick. Hast Du schon mal versucht, eine Freundin, die sich in jemand anders verliebt hat, zurückzugewinnen? A losing game.

Conan wußte das - er ist nicht so dumm, wie er aussieht.
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Alt 23.08.2021, 21:12   #4  
Crackajack Jackson
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Ist mal was anderes. Normalerweise halten die Beziehungen in Comics ewig.
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Alt 24.08.2021, 05:43   #5  
Crackajack Jackson
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Das Jenna und Burguns Begleiter Igon etwas füreinander empfinden, ist von Anfang an klar.
Beide haben blonde gelockte Haare und werden bei ihrem ersten Treffen in zwei Panels, mit demselben Gesichtsausdruck, gezeichnet. Die Anziehung zwischen den beiden kommt hier schon ziemlich gut rüber.
Später werden sie dann immer nahe beieinander gezeigt.

Das Fantastische wird immer in bunten Kreisen und Farben gezeigt.

Conan #4 - Der Elefantenturm, als die Zauberkugel zerspringt.



Conan #10 - Im Tempe von Ann




Die 70er lassen grüßen.

Geändert von Crackajack Jackson (24.08.2021 um 07:15 Uhr)
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Alt 24.08.2021, 07:29   #6  
Peter L. Opmann
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Die romantische Seite von Conan spielte später bei John Buscema, denke ich, keine Rolle mehr. Ebenso wird seine Gewitztheit bestenfalls durch Schläue ersetzt.

Ich habe gestern einen Artikel aus der FAZ von 2004 nachgelesen, in dem Autor Lorenz Jäger versucht, den literarischen Rang von Conan zu heben. Das paßt auch zu seiner Begegnung mit dem Übernatürlichen:

Zitat:
Schwarzenegger war der einzige, der die Figur spielen konnte, zugleich aber machte er die Figur geradliniger und eindimensionaler, und Conan hat durch die Verfilmung soviel gewonnen, wie er auf der anderen Seite verlor. Sicher: Auch der ,wirkliche', der von Howard imaginierte Conan war ein Kraftprotz, aber doch auch mehr und etwas anderes, als es der heutige Gouverneur von Kalifornien damals vermittelte: ein Mann von scharfem Verstand und durchaus fähig zur grimmigen Ironie. Zu Recht hat man von Conan gesagt, er erinnere eher an Odysseus als an Achilles - eher an den listenreichen Helden als an den der jugendlichen Überkraft. Es muß auffallen, daß Conan zunächst als verschlagener Dieb auftritt; oft trifft er auf andere Diebe, die der gleichen Beute nachjagen. Da nützt das Schwert nur, wenn die Klugheit ihm zur Seite tritt. Und die surrealen Effekte und Zaubereien der Geschichten ließen sich im Film heute vielleicht mit einer guten Computertechnik simulieren, aber hinter der traumartigen Beschreibung müßten auch die besten technischen Tricks zurückbleiben.
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Alt 24.08.2021, 07:32   #7  
Crackajack Jackson
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Inzwischen könnte man wohl auch das traumartige und atmosphärische gut im Film darstellen. Ich sehe bei der Technik (fast) keine Grenzen mehr.
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Alt 24.08.2021, 07:58   #8  
Peter L. Opmann
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Der FAZ-Autor will auf eine psychologische Deutung hinaus: Die bedrohlichen Geisterwesen, Dämonen und Götter, die Conan in den Schatzkammern antrifft, sind für ihn Ausdruck von Robert E. Howards überwiegender Angst vor Frauen. Er verweist darauf, daß Literaten in den Texten von H. P. Lovecraft Ähnliches gefunden und ihn so künstlerisch nobilitiert haben - das steht nach seiner Ansicht bei Howard noch aus.
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Alt 24.08.2021, 07:59   #9  
LaLe
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Mit Angst vor Frauen wird man nobilitiert?

Ich muss ja gestehen, dass ich auch bei Lovecraft so meine Probleme mit den ganzen psychologischen Deutungen habe. Für mich ist das schlicht ein völlig neuer und einzigartiger Kosmos in dessen Rahmen eine ganze Reihe großartiger Grusel- und Fantasygeschichten erzählt wurde und noch heute wird. Reicht das nicht?
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Alt 24.08.2021, 08:16   #10  
Peter L. Opmann
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Nicht mit Angst vor Frauen, sondern indem man in den Trivialtext eine weitere Bedeutungsebene einzieht.

Jeder darf Literatur natürlich so lesen, wie er möchte. Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn jemand in "Conan" nur guten Abenteuerstoff sieht. Stellt sich nur die Frage, ob man dann sowas regalweise braucht.
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Alt 24.08.2021, 19:06   #11  
Crackajack Jackson
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Nicht mit Angst vor Frauen, sondern indem man in den Trivialtext eine weitere Bedeutungsebene einzieht.
Auf einer weiteren Bedeutungsebene kann man sagen, dass die räumliche Trennung von Jenna bei der Flucht über die Dächer, schon ein Vorzeichen der endgültigen Trennung der beiden ist.
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Alt 24.08.2021, 19:22   #12  
Peter L. Opmann
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Wie gesagt, der Literaturkritiker Jäger sieht Conans Begegnungen mit übernatürlichen Wesen in den Schatzkammern der Türme in den jeweiligen Storys als Sinnbild der Angst von Robert E. Howard vor Frauen.
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Alt 24.08.2021, 19:35   #13  
Crackajack Jackson
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Diese übernatürlichen Wesen sind bis jetzt immer männlicher Natur gewesen.
Davon ab: Jeder hat Angst vor Frauen. Das ist was ganz normales.
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Alt 24.08.2021, 08:18   #14  
LaLe
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Mir ist das zu viel Freud und den brauche ich sicher nicht regalweise. Da halte ich es lieber mit Alan Moore, der in die blasphemischen Rituale eine Menge Schweinkram interpretiert, den ich aber auch nicht bräuchte.

Wer das aber so lesen mag soll das ruhig. Hauptsache er liest es.
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Alt 24.08.2021, 08:33   #15  
Crackajack Jackson
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In den zehn Heften bis jetzt waren viele Frauenbilder, unterschwellig bedeuteten sie für Conan aber alle Stress.

Frauen als gefährliche Liebhaberin und starke Beschützerin (die Tigerlady), dominante bzw. herrische Frauen (die Geschichte mit Medusa), Frauen die zu retten sind (die Geschichte mit der Fledermaus), oder Frauen, die Conan einfach links liegen lassen (die jetzige Geschichte).
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Alt 24.08.2021, 10:51   #16  
Xury
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Nach dem, was aus Howards und Lovecrafts Biografien bekannt ist, haben beide ihre liebe Not mit dem anderen Geschlecht gehabt. Waren beide Sonderlinge, die mir aber viele aufregende (Lese-)Stunden beschert haben.
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Alt 02.09.2021, 10:39   #17  
LaLe
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Ich bleibe hier mal besser weg. Sonst kann ich "meinen" Conan nicht mehr lesen ohne daran denken zu müssen welche Angst der Autor womöglich/offenkundig vor Frauen hatte und was er mir mit den vielen dunklen Höhlen und den dort hausenden Monstern eigentlich sagen will.
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Alt 05.09.2021, 17:15   #18  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 13 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 2 / Conan der Barbar, Classic Collection # 1

Erscheinungstermin: Januar 1972 / 1979 (?) / 2019

Story-Titel: Das Netz des Spinnengottes

Original-Storytitel: Web of the Spider-God

Zeichnungen: Barry Windsor-Smith und Sal Buscema

Text: Roy Thomas und John Jakes

Übersetzung: Michael Strittmatter

Das Besondere an dieser Ausgabe ist, daß der spätere Bestsellerautor John Jakes (unter anderem „Fackeln im Sturm“) den Plot geschrieben hat. Roy Thomas war wohl mit ihm bekannt und engagierte ihn für den Job; warum er nicht erneut eine Howard-Story verwendete, erzählt er nicht. Der Tonfall im Heft ändert sich tatsächlich ein wenig, aber ein Meisterwerk ist die Spinnengott-Story in meinen Augen nicht. Der Comic ist nunmehr 22 Seiten lang. Übrigens wird seit „Conan“ # 12 eine neue Figur neben dem Titellogo verwendet. Statt einem vorwärtsstürmenden Conan haben wir nun einen statischeren mit einer Streitaxt in den Händen.

In der Wüste von Ophir wird Conan von einer ziemlich brutalen Räuberbande überfallen, die es auf sein Pferd abgesehen hat und ihn töten will. Unser Barbar nimmt es mit allen gleichzeitig auf, aber wird wieder mal bewußtlos geschlagen. Die Räuber halten ihn für tot und verschwinden. Nach längerer Zeit wacht Conan wieder auf und kämpft sich, angetrieben von Rachedurst, zu einer Oase durch. Der vier Seiten lange Wüstenmarsch, den Conan nur knapp überlebt, ist ein neuer Akzent in seinen Abenteuern und wirklich gut gemacht. Dem Oasenbewohner wurde seine Tochter geraubt; Conan überredet ihn, die Verfolgung aufzunehmen.

Angekommen in der Stadt Yezud entscheidet sich Conan für eine eigenartige Strategie. Er läßt sich gefangennehmen und verfällt in Schweigen (außer den anderen Gefangenen gegenüber – einer namens Tork plant, die Stadt mittels im Boden vergrabener Minen (?) in die Luft zu jagen). So verhält er sich, bis er dem Spinnengott „Omm“ zum Fraß vorgeworfen wird, der die Stadt beherrscht. Auf noch einmal vier Seiten kämpft er mit dem Schwert, das er einem Wächter entrissen hat, bis er die riesige behaarte Spinne orientierungslos gemacht hat und sie in eine tiefe Grube stürzt. Die Tochter seines Gastgebers rettet er. Auch einen Mann, der in ein Spinnennetz eingesponnen ist, will er mitnehmen, aber der stellt sich als derjenige Räuber heraus, der ihm zu Anfang eins übergezogen hatte. Da explodiert die Stadt (siehe Torks Plan), und Conan muß ihn zurücklassen. Die gerettete Frau schließt sich Tork an; Conan reitet allein weiter (was an Lucky Luke erinnert).

„Fackeln im Sturm“ hin oder her – die Spinnengott-Story hat ein paar gute Szenen, überzeugt mich aber letztlich nicht. An Barry Smiths Zeichnungen gibt es wieder mal nichts auszusetzen. Die prächtig ornamentierten und ausgeschmückten Städte, die ich mit den frühen „Conan“-Ausgaben verbunden habe, setzt er zwar nur selten ins Bild, hier auch nur ansatzweise. Aber er gibt sich auf jeder Seite große Mühe, den Leser richtig ins Geschehen hineinzuziehen. Aufgefallen ist mir diesmal, daß Smith und Sal Buscema öfters pupillenlose Augen zeichnen (vor allem in kleineren Gesichtern), was einen hübschen Effekt ergibt.

Geändert von Peter L. Opmann (05.09.2021 um 19:16 Uhr)
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Alt 05.09.2021, 19:01   #19  
Crackajack Jackson
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Conan ist wieder einmal die zweite Wahl. Ein anderer Mann wird von Lea vorgezogen.

Die Zukunftsvisionen und die Geier in der Wüste fand ich gut. Das erinnerte mich an den Kinofilm.


Die Zeichnungen haben mir auch sehr gut gefallen. Einige der Panels sind noch von früheren Lesungen in meinem Gedächtnis gewesen, so z.B das große Panel, in dem Omm erstmals leibhaftig auftritt.
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Alt 05.09.2021, 19:20   #20  
Peter L. Opmann
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Das Monster, also diese schwarze Riesenspinne, hat mich auch diesmal nicht vom Hocker gehauen, möchte ich noch erwähnen. Während Conan ja in vielen Ausgaben keinesfalls unbesiegbar ist und immer wieder in Gefangenschaft gerät, haben die Monster kaum je eine Chance gegen ihn. Vielleicht wurden diese Tierchen mit Rücksicht auf den Comics Code nicht gefährlicher gemacht; vielleicht genügte auch damals bereits ihr Auftauchen, um den Leser in fiebrige Spannung zu versetzen, während wir heute abgebrüht sind.
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Alt 05.09.2021, 19:55   #21  
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Die Herkunft der Spinne wird auch kaum beschrieben. Bei Roy Thomas wäre sie Überbleibsel einer längst vergangenen Zeit, oder von einem anderen Stern, Auf jeden Fall die letzte ihrer Art.
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Alt 11.09.2021, 22:05   #22  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 14 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 2 / Conan der Barbar, Classic Collection # 1

Erscheinungstermin: März 1972 / 1979 (?) / 2019

Story-Titel: Ein Schwert namens Sturmbringer!

Original-Storytitel: A Sword called Stormbringer!

Zeichnungen: Barry Windsor-Smith und Sal Buscema

Text: Roy Thomas, Michael Moorcock, James Cawthorn

Übersetzung: Michael Strittmatter

Nach John Jakes holt sich Roy Thomas nun Michael Moorcock als Ideengeber. Moorcock ist mir eher ein Begriff, vor allem als Herausgeber des britischen New-Wave-SF-Magazins „New Worlds“ in den 1960er Jahren. Selbst schrieb er eher Fantasy und läßt hier auch seinen Helden Elric von Melnibone als Gaststar auftreten, obwohl der in Conans Welt eigentlich nichts zu suchen hat. Weil das angebotene Honorar, wie Thomas schreibt, sehr niedrig war, wurde das Skript hauptsächlich von Moorcocks Mitarbeiter James Cawthorn verfaßt. Thomas mußte dieses Skript nach eigener Aussage vereinfachen, um es den Erfordernissen eines Comics anzupassen. Dabei hatte Moorcock in England auch Comics getextet. Daß die „Conan“-Ausgabe für Februar 1972 ausfiel, lag wohl an Barry Smith, der inzwischen zu viel zu tun hatte, um jeden Monat ein „Conan“-Abenteuer zeichnen zu können. Diese Ausgabe hatte 21 Seiten. Es findet sich nun in jedem Heft ein ganzseitiges Panel, das den Zeichnern zugestanden wurde, um ihre Seiten schneller zu schaffen

Auch wenn Thomas die Texte seiner Gastautoren überarbeitete, ist ihr Einfluß doch deutlich zu spüren. Bei Jakes wurde die Story härter und körperlicher. Die vorliegende Episode wiederum ist so angefüllt mit Mystik und Magie, wie es Robert E. Howard sicher nie eingefallen wäre. Ich persönlich finde diese stilistischen Unterschiede aber reizvoll. Nun haben wir es bei „Sturmbringer“ mit dem ersten Teil eines Zweiteilers zu tun, und trotz des Eingreifens von Thomas ist die Story ziemlich kompliziert. Deshalb will ich sie erst beim nächsten Mal referieren. Vorerst nur die Grundzüge: Zunächst trifft Conan den Zauberer und seine Tochter aus Heft # 5 wieder – sie verwandelte sich damals zeitweise in einen Tiger. Der Magier setzt Conan auf die goldene, doch in einem See versunkene Stadt Yagala an. Der Barbar bricht gemeinsam mit dem Töchterchen auf, begegnet aber bald Elric, und wie vom Superheldenmetier gewohnt, bekämpfen sich beide erstmal. Gemeinsam müssen sie dann gegen eine Zombiearmee bestehen. Anschließend verbünden sie sich und ziehen weiter zur Stadt Yagala.

In dieser Ausgabe sind mir ein paar Eigenheiten von Barry Smith aufgefallen, die ihm bei mir Minuspunkte einbringen. Seine Frauen sehen immer ziemlich ähnlich aus. Zephra, die einstige Tigerfrau, wäre wohl nicht zu erkennen gewesen, wenn sie nicht einen Dialog bekommen hätte, der erklärt, wo sie bei „Conan“ schon einmal auftauchte. Männer wie Frauen zeichnet Smith gern mit eng zusammenliegenden Augen und grotesk kleinen Nasen. Gewöhnungsbedürftig für Elric-Fans ist auch, daß er dem Helden eine lächerliche Zipfelmütze verpaßt. Smith dachte wohl an die Mütze eines Zauberers wie Disneys Merlin. Aber insgesamt verwendet er auf sein Artwork wieder deutlich mehr Mühe, als das in Marvel-Comicheften üblich ist, und es sieht auch überwiegend gut aus. Ein abschließendes Urteil folgt – wie gesagt – beim nächsten Mal.
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Alt 12.09.2021, 21:03   #23  
Crackajack Jackson
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In dieses Heft ist sehr viel reingepackt worden:

Conan trifft auf die Tigerfrau und ihren Vater, den er schon mal besiegt hatte und mit dem Entfernen seiner Gesichtsmaske zum Altern und Sterben verurteilt hat. Trotzdem ist dieser ihm nicht böse, sondern will sogar, dass Conan mit seiner Tochter zusammenarbeitet.

Mit Elrik wird eine neue, interessante Figur eingeführt. Einen Albino, der Conan im Kampfe zumindest ebenbürtig ist.

Conans Auftrag ist nur der Subplot im großen Kampf Ordnung gegen Chaos.

Außerdem gibt es hier noch die Gegenspielerin Conans, die Königin einer im Wasser versunkenen, goldenen Stadt.

Am besten haben mir jedoch in dieser Geschichte die drei Panel gefallen, die den alten Zauberer nach der Abreise seiner Tochter und Conan zeigen.
Ein alter Mann, der im Garten mit seinen Göttern spricht. Die Panel übertragen eine sehr melancholische Stimmung.
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Alt 12.09.2021, 22:37   #24  
Peter L. Opmann
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Die Spielchen à la "Welcher Held ist stärker?" reizen mich an sich überhaupt nicht. Aber bezüglich Conan und Elrik merkt Roy Thomas an, daß unser freundlicher Barbar gegen den Mann mit dem magischen Schwert "Sturmbringer" keie Chance hätte, wenn die Story nicht entsprechend den Anforderungen dieser Serie angepaßt worden wäre.
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Alt 13.09.2021, 00:08   #25  
LaLe
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John Jakes kenne ich von Brak, der Barbar, der hierzulande bei Terra Fantasy erschien. War ein durchaus lesbarer Conan-Klon.

Und dann noch ein "Crossover" mit Elric?

Spannend.
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