Der Filmthread

[Marvel Boy]

Durch Vorgaben irgendwas irgendwo reinpressen kann nie zu freier künstlerischer Entfaltung führen.
Ein von mächtigen bestimmtes System auch nicht.
Letztendlich verkauft sich der Film immer am besten den die Massen sehen wollen, nicht der der am politisch korrektesten ist.

[Unbreakable Cosmo]

Zitat von Damian

Es gibt Filmthematiken, da lassen sich diese Dinge nur mit Gewalt reinpressen.

Guter Punkt.
Doch wird es nicht so sein, dass es erstmal nicht genug gute Filme mit den neuen Kriterien geben wird, um die Kategorie "bester Film" zu füllen?
Oder will man dann gute Filme ohne Minderheiten zugunsten schlechterer Filme mit Minderheiten gar nicht mehr nominieren?

Man kann noch auf die Integrität der Filmemacher hoffen, dass sie zugunsten einer Nominierung Filme wie Brave Heart nicht verfälschen.

[Damian]

Ja, aber nach den neuen Kriterien werden dann halt solche Filme nicht mal mehr nominiert. Für mich ist das der Beginn einer gefährlichen Abwärtsspirale.
da bleibt zu hoffen, dass der gute, alte Kommerz sich durchsetzt.

[Unbreakable Cosmo]

Stimmt, ich muss mir das nochmal durchlesen.

[excelsior1166]

Soweit ich das verstanden habe, genügt es, dass das Produktionsteam (also Regie, Kamera, Schnitt, Ton, Set, Produzenten etc.) nicht mehr rein weiß/männlich dominiert ist.
Das erscheint doch gar nicht so sinnlos...

[Damian]

hinter und VOR der Kamera. Und Jobs sollten primär nach Skills vergeben werden und nicht nach Hautfarbe oder Geschlecht.

[B.P.Taskfield]

Zitat von Marvel Boy

Letztendlich verkauft sich der Film immer am besten den die Massen sehen wollen, nicht der der am politisch korrektesten ist.

Aber welchen Film wollen die Massen sehen? Oft den, der viel Aufmerksamkeit bekommt.

lg Task

[Marvel Boy]

Natürlich, Kunst ist selten massentauglich.
Aber ohne Geldverdinen geht es auch nicht.

[Chrisionvision]

Normalerweise hätte ich jetzt gesagt: Je mehr Vorschriften es für eine Nominierung gibt, desto irrelevanter wird der Preis.
Allerdings ist hier die Rede vom Oscar...

[Marvel Boy]

Ach, so ganz unrecht hast du glaube ich nicht.
Einiges schafft es auch sich selbst abzuschaffen.

[pecush]

Der Oscar ist in meinen Augen seit Jahren irrelevant.

[excelsior1166]

Zitat von Damian

hinter und VOR der Kamera. Und Jobs sollten primär nach Skills vergeben werden und nicht nach Hautfarbe oder Geschlecht.

Ich habe das anders gelesen, in gewissen Fällen (bspw. Historienfilme) genügt wohl ein Staff mit entsprechender "Diversität"...
Mein erster Reflex gestern war, das für wenig sinnvoll zu erachten.
Nun denke ich an bspw. die Frauenquote (Vorstände, kommunale Arbeitgeber etc.) und sehe das etwas differenzierter.
Ja, es sollte grundsätzlich die am besten qualifizierte Person den jeweiligen Job bekommen.
Wenn aber alte Strukturen verkrustet sind, müssen sie aufgebrochen werden.
Geschieht dies nicht von innen, müssen die Grundlagen verändert werden.
Einfache Dialektik, These, Antithese, Synthese.
Ich bin nun v.a. gespannt, wie sich das auf die Filmproduktionen auswirkt, welche Ergebnisse das bringt.
Aber ja, eine Nuance Skepsis hege ich auch...

[excelsior1166]

Zitat von pecush

Der Oscar ist in meinen Augen seit Jahren irrelevant.

Nicht als Wirtschaftsfaktor.
Oscarnominierungen bedeuten zumeist mehr Besucher in den Kinos.

[Chrisionvision]

Echt? Wenn überhaupt schreckt mich das ab, weil ich dadurch weiß, dass der Film mich zu wenig interessieren wird, als das ich ihn im Kino schauen wollen würde.

[B.P.Taskfield]

Zitat von Chrisionvision

Echt? Wenn überhaupt schreckt mich das ab, weil ich dadurch weiß, dass der Film mich zu wenig interessieren wird, als das ich ihn im Kino schauen wollen würde.

… aber du kriegst schon den ganzen Trubel rund um die Oscar-Verleihungen mit, oder?!

Ich geb auch einen Scheiß auf das Goldpüppchen und die alten Männer, die ihn verleihen. Aber das das Ding eine Wirtschaftsgröße ist kann man doch wirklich nicht übersehen.

lg Task

[Chrisionvision]

Den Trubel bekomme ich am Rande mit, ja. Auch, dass er eine Wirtschaftsgröße ist, ist klar. Nur dass er so bedeutend mehr Personen ins Kino lockt (ist eine Nominierung beim Filmstart denn immer bekannt?), hatte ich nicht gedacht. Ich hätte da mehr so an Verkäufen auf Datenträger oder (mitterweile) ans Steaming gedacht.
Da sieht man mal, wie wenig mich der Preis beeinflusst .

[pecush]

Das ist es, reiner Wirtschaftsfaktor.

Nichts gegen die ausgezeichneten Filme, das ist ja immer eine Geschmacksfrage. Aber wenn ein Scorsese das Goldpüppchen nach zig Nominierungen erst für "Departed" bekommt (starkes Spannungskino, aber auch nicht mehr!), stimmt doch was nicht. Der hat den doch bekommen, weil er dann doch auch mal einen bekommen sollte.

[excelsior1166]

Immerhin.
Das ist aber auch bei anderen Filmpreisen der Fall.
Michel Piccoli hat bspw. nie einen César gewonnen.

[Mathew]

Zitat von Damian

hinter und VOR der Kamera. Und Jobs sollten primär nach Skills vergeben werden und nicht nach Hautfarbe oder Geschlecht.

Das würde bedeuten, dass weiße Männer die Krone der Hollywoodschöpfung sind, denn sind diese dort deutlich überrepresentiert. Genau wie Vorstandschef, Chefärzte und Politiker. Nur wegen ihrer Skills?

Zitat von Unbreakable Cosmo

Fühlt sich dann die Mehrheit noch repräsentiert?
In einem Film brauche ich so gut wie immer eine Identifikationsfigur und ich muss leider zugeben, bei rein asiatischem Cast z.B. geht mir das ab und ich kann solche Filme fast nie schauen.

Guter Punkt!... denn dann siehst du mal, wie es 80 % der Weltbevölkerung geht wenn sie einen typischen Hollywoodfilm ansieht. Denn die absolute Mehrheit der Welt (und auch nicht Amerikas) besteht nicht aus der überrepresentierten Gruppe.


Die Drehbuchautor und Produzenten sollen motiviert werden, die real existierende Diversität in Filmen abzubilden. Warum daraus schlechtere Filme entstehen sollen, das Argument scheint mir das allerschwächste zu sein


Und wie oft würde geklagt, Hollywood reproduziere ununterbrochen nur die alten Klischees und Ideen, vielleicht ist das sogar ein Motor für eine Revitalisierung Hollywoods...

[pecush]

Zitat von excelsior1166

Immerhin.
Das ist aber auch bei anderen Filmpreisen der Fall.
Michel Piccoli hat bspw. nie einen César gewonnen.

Natürlich.
Hitchcock hat ja auch nur den Ehrenoscar bekommen.
Wenn ich aber höre, wie toll ein Film ist, weil er ja den Oscar bekommen hat. Was sagt das schon groß aus?

[Damian]

Zitat von Mathew

Das würde bedeuten, dass weiße Männer die Krone der Hollywoodschöpfung sind, denn sind diese dort deutlich überrepresentiert. Genau wie Vorstandschef, Chefärzte und Politiker. Nur wegen ihrer Skills?

Das habe ich nicht geschrieben. Und das war auch nicht meine Aussage.

[Mathew]

Na gut, dann sorry. Du meinst dann wohl, es sollte so sein und nicht, dass es aktuell so Ist.

[B.P.Taskfield]

Du argumentierst nicht fair, Mathew.
Weder Damien, noch Cosmo haben das geschrieben, worauf du anspielst.
Das ist keine schöne Art.

lg Task

[Damian]

Diana Rigg ist verstorben


RIP

[Damian]

Zitat von Mathew

Na gut, dann sorry. Du meinst dann wohl, es sollte so sein und nicht, dass es aktuell so Ist.

Du regst mich auf, willst du mich hier auf Teufel komm raus provozieren? Was soll das?