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Alt 28.07.2022, 22:46   #1  
Chouette
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Ich würde auch Lindner nicht unreflektiert jeden diesbezüglichen Satz glauben, bzw. zumindest mal für möglich halten, dass ein wenig Kontext fehlt. Wenn er im oben verlinkten Video dem Mosaik ab 1976 Humor und Tiefgang abspricht, fällt mir mindestens mal Österreich/Ungarn als Gegenbeispiel ein, das der Runkel-Serie und auch Amerika diesbezüglich in Nullkommanichts nachsteht. Im Gegenteil.
Mir scheint da ein vergraulter Fan seinen Groll auch nach 46 Jahren noch nicht überwunden zu haben. Wie einst Reni. Der schrieb die Geschichten weiter, Lindner halt immer und immer wieder über Hegen.
Nimmt sich jetzt nicht so viel.
Renis Nummer fand ich dann im Ganzen betrachtet einen Ticken kreativer.
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Alt 28.07.2022, 23:08   #2  
underduck
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Ich habe diesen Link und das Zitat ohne Prüfung und eigenes Urteil hier eingestellt, da ich mir zum Thema kein eigenes Urteil machen kann.

Ich hoffe, es gibt damit keine Probleme. Ich kenne weder den Prof. B. Lindner, noch den Versender Herrn M. Panse.
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Alt 28.07.2022, 23:38   #3  
komnenos
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Das ist schon ok, die LZT schreibt ja auch im Vorwort, dass sie keine Verantwortung für den Inhalt übernimmt.
Aber es ist schon erstaunlich, wie hier unterstützt durch staatliche Institutionen und damit auch finanziert durch Steuergelder einerseits fehlerhafte Aussagen getroffen werden und dann noch ohne tiefgehende Kenntnis der betroffenen Personen Meinungsmache gegen die Begründer des Abrafaxe-Mosaiks betrieben wird. Die Aussagen zu Lothar Dräger im Video waren ja ausgesprochen despektierlich.
Wenn B. Lindner sich mit Lona Rietschel bzw. Lothar Dräger so ausführlich auseinander gesetzt hätte wie mit Hannes Hegen, und dann zu solchen Aussagen kommt, dann wäre das ok gewesen. Aber das hat er meines Wissens nicht getan.
Und mit dem Abrafaxe-Mosaik hat er sich ja anscheinend auch nicht wirklich tiefgehend beschäftigt.
Insofern ist insbesondere das Video keine wirkliche Bereicherung und die Broschüre wäre in meinen Augen besser ohne die Aussagen zum Bruch von 1975 ausgekommen. Das Thema ist zu komplex, um es in so einer Minibroschüre in ein paar Sätzen abzuhandeln, die dann aber so gewaltige Aussagen beinhalten.
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Alt 03.08.2022, 12:16   #4  
pteroman
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Zitat:
Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
Ich würde auch Lindner nicht unreflektiert jeden diesbezüglichen Satz glauben, bzw. zumindest mal für möglich halten, dass ein wenig Kontext fehlt. Wenn er im oben verlinkten Video dem Mosaik ab 1976 Humor und Tiefgang abspricht, fällt mir mindestens mal Österreich/Ungarn als Gegenbeispiel ein, das der Runkel-Serie und auch Amerika diesbezüglich in Nullkommanichts nachsteht. Im Gegenteil.
...
Ich möchte dir bestimmt nicht deine leuchtenden Kindheitserinnerungen an die ersten Faxe-Abenteuer absprechen (wie könnte ich auch), wir sind ja alle durch ähnliche Sachen geprägt worden. Nicht umsonst kaufen sich jede Menge Erwachsener alte Kassetten mit den 3 Fragezeichen, um diesen mit strahlenden Augen zu lauschen. Oder emulieren alte Gameboy-Spiele auf ihren Rechnern. Oder rennen - selbst schon Eltern - in Filme mit den Ninja Turtles, Mario Bros., Wickie, Bibi Blocksberg etc. Da gibts ja eine ganze Abschöpfindustrie, welche den kaufmännischen Wert sentimentaler Kindheitserinnerungen clever auszubeuten versteht. Warum auch nicht.

Aaaber die Runkelserie mit der Österreich/Ungarn-Serie der Faxe gleich oder sie gar darüber zu setzen. Hmtja.

Dann leg doch mal ein paar aufgeschlagene Runkelhefte vor dir auf einen großen Tisch und darunter deine geliebte Serie und blättere mal unbefangen durch. Es gibt ja jenseits des eigenen Geschmacks durchaus ein paar Parameter, nach denen man Comics bewerten könnte. Bild- und Seitenaufbau (hier besonders die Doppelseite, die Hegen stets im Blick hatte, Dräger aus meiner Sicht weniger; beim Digedon ist uns das auch wichtig), Figurenensemble, Kostüme, Gestik, Mimik, Hintergründe, Zierrat, Dialoge, Erzählung aus dem Off, Metaebene (Story in der Story), Farbgebung, Schattierungen (bis hin zur unnötigen Schraffur bei den Faxen), Spannweite der Handlung, Nebenhandlungen, erzählerische Rafinesse etc.

Vermutlich schneiden die eher blassen Faxe meist schlechter ab, bei allen Höhepunkten, die du ihnen zubilligen möchtest. Ich hab sie ja auch gelesen, aber ich empfand sie durchgehend als nachgeahmt. Eigentlich hätten die drei Figuren "ab", "ge" und ""kupfert" hißen müssen. Wir haben uns schon mal an anderer Stelle darüber verbreitet - warum eigentlich wieder drei Kobolde mit schwarzrotgoldenem Haar? Warum nicht zwei Mädchen, vier Hunde oder ein dimensionswechslnder Tausendfüßer? Es gab wohl auch das Zitat irgendeines zu Recht vergessenen Politbonzen, der meinte, wenn die Abrafaxe den Digedags nur genug glichen, würden die Pioniere den Unterschied kaum merken. Ha! Der kannte seine Pioniere aber schlecht. Wem wollte er denn ein F für ein D vormachen?

Also bei aller heißblütigen Liebe zu den Faxen - selbst die Macher sahen ein, dass es nichts weiter waren als schwachbrüstige Epigonen, die ihren Vorbildern nicht das Wasser reichen konnten.
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Alt 03.08.2022, 15:17   #5  
Chouette
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Zitat:
Zitat von pteroman Beitrag anzeigen
Ich möchte dir bestimmt nicht deine leuchtenden Kindheitserinnerungen an die ersten Faxe-Abenteuer absprechen (wie könnte ich auch), wir sind ja alle durch ähnliche Sachen geprägt worden.[...]
Dann leg doch mal ein paar aufgeschlagene Runkelhefte vor dir auf einen großen Tisch und darunter deine geliebte Serie und blättere mal unbefangen durch.
Ui, jetzt wird's glaub wild, und ich habe Angst, dass du zu mir nach Hause kommst und mich windelweich verkloppst.
Aaaalso: Die Ö/U-Serie um Hans Wurst hab ich zuletzt vor ca. 5 Jahren gelesen, aber natürlich nicht zum ersten Mal. Die Runkel-Serie ist bei mir tatsächlich fast 20 Jahre her. Ich war noch nie der allergrößte Fan. Aber ich bin selbstkritisch genug, um die Schuld zu allererst bei mir zu suchen.
Als Tilbergs und Hötzendorfers Meisterwerk im November erschien, hab ich das zum Anlass genommen, um einen neuen Runkelversuch zu starten. Schließlich wollte ich das neue Buch mit allen Einzelheiten genießen.
Ich hab mich durch die ersten drei Sammelbände regelrecht durchgequält, immer wieder quer gelesen und bei Band 4 schließlich aufgegeben. Keine Gags, die nach 20 Jahren noch zündeten, kein aufkommendes Spannungsgefühl, langatmige Erzählweise, mit den Abenteuern auf der Teufelsbrüderburg als Tiefpunkt, überzeichnete Nebenfiguren ... kurz: Warum ausgerechnet die Runkel-Serie das Highlight der Mosaik-Geschichte darstellen soll, hat sich mir wieder nicht erschlossen. Und ich war echt gewillt!
Erzählerisch mit Sicherheit nicht Drägers Meisterstück: Erst Venedig, dann Genua, nochema Venedig, irgendwo im Umland, eine Ewigkeit auf der Piratenburg ... boah, ey. Laaaangweilig. Und dann hab ich's erst mal sein lassen. Irgendwann lese ich weiter, wenn ich nichts mehr zu Hause auf dem Lesestapel hab, was ich interessanter finde.
Die Digedag-Queste war gut, aber wie sich Dig und Dag dann immer die Elebnisse des Langen anhand kürzester Kritzeleien heftefüllend herbeigedichtet haben, war zumindest ein fragwürdiges Stilmittel.
Ich mag fast alle Digedags-Serien lieber als Runkel. Den Humor der Weltraum-Serie und in Rom, die Spannung in der Amerika-Serie, das Interessante an der Erfinder-Serie ... nur mit Runkel werde ich einfach nicht warm. Und es tut mir wirklich von Herzen leid. Insofern muss ich dir antworten:


Zitat:
Zitat von pteroman Beitrag anzeigen
Aaaber die Runkelserie mit der Österreich/Ungarn-Serie der Faxe gleich oder sie gar darüber zu setzen. Hmtja.
Nee, setze ich nicht gleich. Runkel kommt bei mir deutlich weiter hinten. Die Militärklamotte um den falschen Prinzen mit Califax als Regimentskommandeur und das fulminante Ende stehen bei mir deutlich höher im Kurs. Ich kann mir, genau wie du meine Liebe zu den Faxen, die Liebe zur Runkel-Serie nur mit romantischen Kindheitserinnerungen erklären.

Was ich einschränkend sagen muss: Zeichnerisch mag ich kein Urteil fällen bzw. deinem nicht widersprechen. Da müsste ich wirklich noch mal vergleichen. Aber Ö/U war diesbezüglich großartig. Runkel sicherlich weltklasse.

Geändert von Chouette (03.08.2022 um 17:01 Uhr)
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Alt 03.08.2022, 15:32   #6  
underduck
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Ist das schonmal vorgekommen, dass sich User zu Hause auflauern und sich windelweich verkloppen?
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Alt 03.08.2022, 21:46   #7  
quarknagus
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Zitat:
Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
#

Ich mag fast alle Digedags-Serien lieber als Runkel. Den Humor der Weltraum-Serie und in Rom, die Spannung in der Amerika-Serie, das Interessante an der Erfinder-Serie ... nur mit Runkel werde ich einfach nicht warm. Und es tut mir wirklich von Herzen leid. Insofern muss ich dir antworten:



...Ich kann mir, genau wie du meine Liebe zu den Faxen, die Liebe zur Runkel-Serie nur mit romantischen Kindheitserinnerungen erklären.

Was ich einschränkend sagen muss: Zeichnerisch mag ich kein Urteil fällen bzw. deinem nicht widersprechen. Da müsste ich wirklich noch mal vergleichen. Aber Ö/U war diesbezüglich großartig. Runkel sicherlich weltklasse.


Jetzt bin ich wirklich beruhigt. Ich dachte schon es geht mir alleine so und habe nicht gewagt es zu erwähnen, aus Angst vor der Rache von Runkels Rächer.

Aber da ich nun nicht mehr allein bin, muss ich mich auch nicht mehr vor dem Pflaumenmus fürchten. Insofern also von meiner Seite 100% Zustimmung Chouette zu Deinem Beitrag, nicht nur zu den hier von mir zitierten Auszügen sondern in Gänze .

Grundsätzlich ist für mich ein Direktvergleich zwischen Digedags und Faxen auch ein bisschen wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Beide haben in meinen Augen ihren "eigenen Charme" und haben sich im Laufe der Jahre auch unterschiedlich entwickelt. Besser oder Schlechter liegt hier m.E. doch sehr im Auge des Betrachters und für mich selbst stellt sich die Frage eigentlich gar nicht wirklich. Dennoch, wenn man schon einen Vergleich anstellt, so teile ich , wie bereits erwähnt Chouettes Meinung.

Das Heft von Lindner ist auch in meinen Augen sehr stark auf Hegen-Verehrung fixiert - dennoch lesenswert, wenn man es nicht gerade als Mosaigeschichtskunkundiger liest. Dann besteht nämlich die Gefahr, dass potentiell neue Leserschaft von den Faxen abgeschreckt wird, bevor sie sich selbst ein Bild davon machen konnten.

Danke underduck für den Hinweis bezügl des Heftes trotz der kontroversen Diskussion übrigens.

Geändert von quarknagus (03.08.2022 um 22:03 Uhr)
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Alt 04.08.2022, 08:10   #8  
Nante
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Mhm, hätte nicht gedacht, daß ich mich in einer Diskussion zu DIESEM Thema mal eher auf die Seite von Pteroman schlage.

Was Witz und Erzähldichte und teilweise auch die Zeichnungen angeht, liegt bei mir die späte (!) Erfinderserie auch vor Runkel. Und die Ö.-U- Serie ist auch super erzählt und weist auch zeichnerisch viele Glanzpunkte auf.

ABER: Was die epische Erzählweise, die immer wieder eingestreute (wenn auch nicht immer sonderlich korrekte) historische Wissensvermittlung und den fast bis zum Schluß aufrecht gehaltenen Spannungsbogen angeht, kann die Ö.-U-Serie da einfach nicht mithalten.
Vor allem hat sie mit der Figur Runkel eine "Nebenfigur", die alle anderen sowohl bei den Dagsen als auch bei den Faxen in den Schatten stellt und gerade bei letzteren bei ähnlich angelegten Figuren immer wieder Vergleiche provoziert, die wenig schmeichelhaft ausfallen.
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Alt 07.08.2022, 07:08   #9  
kiro
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Zitat:
Zitat von pteroman Beitrag anzeigen
Also bei aller heißblütigen Liebe zu den Faxen - selbst die Macher sahen ein, dass es nichts weiter waren als schwachbrüstige Epigonen, die ihren Vorbildern nicht das Wasser reichen konnten.
Ich denke, der subjektive Geschmack zählt dann doch mehr als irgendwelche pseudo-objektiven Maßstäbe. Als jemand, der mit den Abrafaxen aufgewachsen ist, empfand ich die Digedags schon immer als etwas altbacken und kasperhaft. Versteht mich nicht falsch: ich mag auch die Digedags, aber man könnte mich mit keinem Argument davon überzeugen, dass sie oder ihre Geschichten besser seien als die Abrafaxe oder deren Geschichten. Die Runkel-Serie und die Amerika-Serie mag ich aufgrund ihrer epischen Erzählweise und trotz der daraus resultierenden Längen. Was davor und danach kam, ist für mein Empfinden eher mittelmäßig.
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