Friedrichsdorf 22.05.1999

nc-schmitt · 15.02.2007, 16:57

Micky Waues Comic-Auktion

Am 21. und 22 Mai 1999 fand in Friedrichsdorf die 10. von Micky Waue organisierte Comic-Auktion statt. Von der Neugier getrieben wollte ich mir diese Veranstaltung ansehen und in Form dieses subjektiven Artikels meine Eindrücke schildern.

Zur Versteigerung kamen am Freitag die Posten 1 - 700 und am Samstag die Posten 800 bis 2109. Ich war nur am Samstag zugegen und mir fiel auf, daß man sich vor der Versteigerung genau im Klaren sein sollte, was und für wieviel man ersteigern möchte. Denn die einzelnen Posten wurden rasch aufgerufen und für Überlegungen blieb da keine Zeit.

In der Regel ging das meiste zum Limit, bzw. wenn das Objekt ohne Limit angegeben war, weit darunter weg. Einige Ausnahmen gab es, wenn Bieter gezielt für ihre Sammlung suchten. Als Besonderheiten ging eine Robin Hood Leseprobe für DM 27,- (Schätzwert: 50,-) weg. Ein Silberpfeil-Saba Nr. 2 mit den Heften 4-6 ging für DM 45,- (Schätzwert: 150,-) über den Tisch.
Die Beilagenjäger beherrschten allerdings das Bild. So kam Disneyland mit vielen Beilagen zum Limitpreis von 550,- (Schätzwert: 1178,-) unter dem Hammer. Das höchste Bieterergebnis erzielte dann ein Konvolut, bestehend aus sieben Micky Maus-Beilagen, welches einen Schätzwert von DM 350,- hatte, mit unglaublichen DM 2300,-! Für eine einzelne Sonnenblende von 1975 wurden letztlich DM 280,- (Schätzwert 90,-) geboten.

Allerdings wurden Micky Maus Jahrgänge aus den 80er Jahren weit unter Wert versteigert. So brachte der Jahrgang 1982 komplett gerade mal DM 20,-! Oder 38 Hefte von 1983 mit Beilagen und teils im Zustand 0-1 nur DM 16,-!!! Richtig Bewegung kam dann auf, als sich die Bieter, meist telefonisch vertreten, um die Micky Maus 1/‘51 schlugen. Sie ging für DM 7000,- (Schätzwert: 11000,-) an den Meistbietenden. Die Nummer 2 brachte dann DM 3000,- (Schätzwert: 1400,-), sodaß sogar der Auktionator von einer Schlacht sprach. Die folgenden 50er Jahre Mäuse gingen dann meist an den selben Bieter weg. Somit waren die Mäuse das Highlight der Auktion.

Die wenigen Comics, die weit über den Schätzwert ihr Geld brachten waren recht ausgefallene Sachen, wie z.B. ein Panther Buch Konvolut mit 8 Büchern, deren Cover von Wäscher gestaltet waren für DM 300,- (Schätzwert: 120,-) an den Meistbietenden. Im großen und ganzen gestaltete sich die Versteigerung als unspektakulär.

Völlig abgestürzt hingegen sind die Asterix-Erstauflagen. Die Limitpreise wurden selten erzielt und was ohne Limit angeboten wurde ging immer unter dem Schätzwert weg.
Schade war, daß die Reihe „Der heitere Fridolin“ in Einzelheften gerade mal leicht über dem Limitpreis über den Tisch ging. Auch die Tim-Alben des Castermann Verlages erhielten eine deutliche Abfuhr. So erzielte die Ausgabe 1, erste Auflage, statt DM 2450,- nur DM 500,-. Geboten wurde auch nur bei Alben ohne Limit. Alle anderen stießen auf gar kein Interesse.

Das Einzelheft „Bumm macht das Rennen“ im Verlagsneuen Zustand ging auch nur zum Limitpreis von DM 1200,- weg.

Auch wenn diese Versteigerung nur einen Teil aller Sammler erreicht hat, die keineswegs repräsentativ sind, läßt sich allerdings eindeutig die Tendenz verfolgen, die derzeit allgemein zu beobachten ist. Die Comics sind alle im Preiskatalog zu teuer angegeben! Ihr Geld bringen nur die sehr gut erhaltenen Objekte oder die Kult-Reihe MICKY MAUS. Und da auch nur bis in die 60er Jahre hinein. Aber auch hier wurde selten der Schätzwert erreicht.

Die Friedrichdorfer Comic Auktion ist eine Veranstaltung, die unbedingt zu empfehlen ist. Nicht nur, daß man Schnäppchen machen kann oder in den spannendsten Momenten mitfiebern muß, nein, man kann auch eine Menge interessante und sympathische Leute kennen lernen.

(Der Comic Preis Katalog sollte unbedingt Korrekturen in der Wertfestsetzung vornehmen! Einerseits muß er die aktuellen Trends deutlicher berücksichtigen und andererseits sollten die schlechteren Zustände enorm im Preis sinken.)

15.02.2007, 16:57	#1
nc-schmitt Moderator Treffer online Beiträge: 1.369	Friedrichsdorf 22.05.1999 Micky Waues Comic-Auktion Am 21. und 22 Mai 1999 fand in Friedrichsdorf die 10. von Micky Waue organisierte Comic-Auktion statt. Von der Neugier getrieben wollte ich mir diese Veranstaltung ansehen und in Form dieses subjektiven Artikels meine Eindrücke schildern. Zur Versteigerung kamen am Freitag die Posten 1 - 700 und am Samstag die Posten 800 bis 2109. Ich war nur am Samstag zugegen und mir fiel auf, daß man sich vor der Versteigerung genau im Klaren sein sollte, was und für wieviel man ersteigern möchte. Denn die einzelnen Posten wurden rasch aufgerufen und für Überlegungen blieb da keine Zeit. In der Regel ging das meiste zum Limit, bzw. wenn das Objekt ohne Limit angegeben war, weit darunter weg. Einige Ausnahmen gab es, wenn Bieter gezielt für ihre Sammlung suchten. Als Besonderheiten ging eine Robin Hood Leseprobe für DM 27,- (Schätzwert: 50,-) weg. Ein Silberpfeil-Saba Nr. 2 mit den Heften 4-6 ging für DM 45,- (Schätzwert: 150,-) über den Tisch. Die Beilagenjäger beherrschten allerdings das Bild. So kam Disneyland mit vielen Beilagen zum Limitpreis von 550,- (Schätzwert: 1178,-) unter dem Hammer. Das höchste Bieterergebnis erzielte dann ein Konvolut, bestehend aus sieben Micky Maus-Beilagen, welches einen Schätzwert von DM 350,- hatte, mit unglaublichen DM 2300,-! Für eine einzelne Sonnenblende von 1975 wurden letztlich DM 280,- (Schätzwert 90,-) geboten. Allerdings wurden Micky Maus Jahrgänge aus den 80er Jahren weit unter Wert versteigert. So brachte der Jahrgang 1982 komplett gerade mal DM 20,-! Oder 38 Hefte von 1983 mit Beilagen und teils im Zustand 0-1 nur DM 16,-!!! Richtig Bewegung kam dann auf, als sich die Bieter, meist telefonisch vertreten, um die Micky Maus 1/‘51 schlugen. Sie ging für DM 7000,- (Schätzwert: 11000,-) an den Meistbietenden. Die Nummer 2 brachte dann DM 3000,- (Schätzwert: 1400,-), sodaß sogar der Auktionator von einer Schlacht sprach. Die folgenden 50er Jahre Mäuse gingen dann meist an den selben Bieter weg. Somit waren die Mäuse das Highlight der Auktion. Die wenigen Comics, die weit über den Schätzwert ihr Geld brachten waren recht ausgefallene Sachen, wie z.B. ein Panther Buch Konvolut mit 8 Büchern, deren Cover von Wäscher gestaltet waren für DM 300,- (Schätzwert: 120,-) an den Meistbietenden. Im großen und ganzen gestaltete sich die Versteigerung als unspektakulär. Völlig abgestürzt hingegen sind die Asterix-Erstauflagen. Die Limitpreise wurden selten erzielt und was ohne Limit angeboten wurde ging immer unter dem Schätzwert weg. Schade war, daß die Reihe „Der heitere Fridolin“ in Einzelheften gerade mal leicht über dem Limitpreis über den Tisch ging. Auch die Tim-Alben des Castermann Verlages erhielten eine deutliche Abfuhr. So erzielte die Ausgabe 1, erste Auflage, statt DM 2450,- nur DM 500,-. Geboten wurde auch nur bei Alben ohne Limit. Alle anderen stießen auf gar kein Interesse. Das Einzelheft „Bumm macht das Rennen“ im Verlagsneuen Zustand ging auch nur zum Limitpreis von DM 1200,- weg. Auch wenn diese Versteigerung nur einen Teil aller Sammler erreicht hat, die keineswegs repräsentativ sind, läßt sich allerdings eindeutig die Tendenz verfolgen, die derzeit allgemein zu beobachten ist. Die Comics sind alle im Preiskatalog zu teuer angegeben! Ihr Geld bringen nur die sehr gut erhaltenen Objekte oder die Kult-Reihe MICKY MAUS. Und da auch nur bis in die 60er Jahre hinein. Aber auch hier wurde selten der Schätzwert erreicht. Die Friedrichdorfer Comic Auktion ist eine Veranstaltung, die unbedingt zu empfehlen ist. Nicht nur, daß man Schnäppchen machen kann oder in den spannendsten Momenten mitfiebern muß, nein, man kann auch eine Menge interessante und sympathische Leute kennen lernen. (Der Comic Preis Katalog sollte unbedingt Korrekturen in der Wertfestsetzung vornehmen! Einerseits muß er die aktuellen Trends deutlicher berücksichtigen und andererseits sollten die schlechteren Zustände enorm im Preis sinken.)