LTB-Werbecomic "Die rätselhafte Pyramide"

nc-schmitt · 28.11.2007, 13:04

Kurze Einleitung: Der nachfolgende Artikel befindet sich seit Jahren in einer anderen Rubrik. Das ist schade, weil diese Rubrik nicht jeder kennt. Deswegen die "doppelte" Veröffentlichung.

Das geheimnisvolle LTB

Dies ist fast eine Detektivgeschichte:
Bei einem meiner zahlreichen Besuche der hier in Köln stattfindenden Floh- und Trödel-Märkte (etwa im Zeitraum 1997/98) fiel mein über Jahre geschulter Blick rein zufällig auf ein kleines Heft im Taschenbuchformat. Auf dem Titelbild war ein mir unbekanntes Motiv mit Micky und Goofy. Ich untersuchte dieses Objekt kurz und stellte folgendes fest: Es handelte sich um ein 56 Seiten starkes Heft mit broschierten Umschlag. Im Impressum war folgender Text zu lesen: "Die rätselhafte Pyramide ist ein genehmigter Nachdruck aus Walt Disneys Lustigem Taschenbuch Nr. 171 - Der Schmutzgeier ist wieder da."
Leider fand sich kein Hinweis auf den Hersteller oder Vertrieb. Lediglich, daß dieses Heft bei Mondadori, Italien gedruckt wurde. Und da läßt Ehapa auch seine Taschenbücher herstellen. Dadurch schied aus, daß es sich hierbei um einen Raubdruck handelte. Also rief ich bei Ehapa an und fragte nach. Dort wußte man zuerst dieses Objekt nicht einzuordnen. Nachdem ich es dann zugeschickt hatte, teilte man mir folgendes mit: Da es in der Geschichte inhaltlich um das Rostschützen einer Eisenpyramide durch verzinken geht, hatte die Pressestelle eines Galvanisier- oder Verzink-Werkes aus dem Rheinland etwa ‘91/‘92 angefragt diese spezielle Geschichte, die eben als Bestandteil innerhalb des Lustigen Taschenbuches Nr. 171 erschienen war, in Kleinauflage herzustellen, um sie an Mitarbeiter und Kunden kostenlos zu verteilen. Mehr konnte man allerdings zu diesem Sonderdruck nicht sagen, da die Unterlagen durch einen Umzug ausgedünnt waren und die damalige Bearbeiterin nicht mehr im Hause weilte. Die Lizensierung dieses Objektes sei aber bisher ein Einzelfall in der Geschichte Ehapas. Auch könne man nichts über die Druckauflage sagen, außer, daß die Lustigen Taschenbücher normalerweise mit 300.000 Exemplaren gedruckt werden.

Als nächstes versuchte ich es dann über die Industrie- und Handels-Kammer in Köln. Dort verwies man mich nach Solingen an die Handwerkskammer zur BIV (Bundes-Innungs-Verband). Die konnten mir leider nicht weiterhelfen und nannten mir die DGO in Düsseldorf (Deutsche Gesellschaft für Galvanisier- und Oberflächentechnik). Die dortige Dame am Telefon faxte mir freundlicherweise etwa 180 Adressen zu. Leider waren bei den Adressen keine Telefonnummern und so verlor ich erst mal das Interesse an dieser Geschichte! Irgendwo muß ja schließlich auch mal Schluß sein!

Aber immer wenn man denkt es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Gut acht Wochen später kam ein Schreiben von Ehapa, daß der damalige Lizenznehmer nun, nach 6 Jahren, eine Nachauflage plante. Und so kam ich an die Adresse der gesuchten Firma, die nicht mal bei der Faxliste der DGO dabei war. Es handelte sich um das "Institut Feuerverzinken GmbH", eine Tochterfirma des Dachverbandes für Feuerverzinken in Düsseldorf.
Dort anzurufen war ein Leichtes. Und so kam ich zu folgenden Geschichte...

Im Jahre 1992 machte ein Mitarbeiter den Leiter der PR-Abteilung vom Industrieverband Feuerverzinken auf diese Geschichte aus dem "Lustigen Taschenbuch" aufmerksam. Als originelle Idee war man sofort Feuer und Flamme und setzte sich mit Walt Disney Productions in Verbindung. Es war aber doch einiges an Überzeugungsarbeit bei Disney zu leisten, um das Taschenbuch zu fertigen. Schließlich wurde es exklusiv mit einer Auflage von 15.000 Exemplaren in Italien bei Mondadori gedruckt. Die Auflage war innerhalb kürzester Zeit verteilt, sodaß das Archiv beim Institut Feuerverzinken absolut leer ist. Bedacht wurden damals alle Firmen, deren Mitarbeiter und, vor allem, die Kunden dieses Industriezweiges mit Freiexemplaren. Und so kann sich jeder glücklich schätzen, der ein solches Taschenbuch in seinem Besitz weiß, da es nicht nur eine Seltenheit ist, sondern es sich hierbei auch um eine -in dieser Form- mit Disney-Material einmaligen Werbemaßnahme handelt. Es wäre Wünschenswert, wenn das Beispiel des Verbandes Schule machen würde.

Abschließend ist noch zu sagen, daß es anscheinend keine Neuauflage dieses Objektes gegeben hat.
Der oben stehende Artikel ist aus dem TREFFER Nr. 2 von 1998. Dort ist auch ein Bild des Taschenbuches abgedruckt.

28.11.2007, 13:04	#1
nc-schmitt Moderator Treffer online Beiträge: 1.369	LTB-Werbecomic "Die rätselhafte Pyramide" Kurze Einleitung: Der nachfolgende Artikel befindet sich seit Jahren in einer anderen Rubrik. Das ist schade, weil diese Rubrik nicht jeder kennt. Deswegen die "doppelte" Veröffentlichung. Das geheimnisvolle LTB Dies ist fast eine Detektivgeschichte: Bei einem meiner zahlreichen Besuche der hier in Köln stattfindenden Floh- und Trödel-Märkte (etwa im Zeitraum 1997/98) fiel mein über Jahre geschulter Blick rein zufällig auf ein kleines Heft im Taschenbuchformat. Auf dem Titelbild war ein mir unbekanntes Motiv mit Micky und Goofy. Ich untersuchte dieses Objekt kurz und stellte folgendes fest: Es handelte sich um ein 56 Seiten starkes Heft mit broschierten Umschlag. Im Impressum war folgender Text zu lesen: "Die rätselhafte Pyramide ist ein genehmigter Nachdruck aus Walt Disneys Lustigem Taschenbuch Nr. 171 - Der Schmutzgeier ist wieder da." Leider fand sich kein Hinweis auf den Hersteller oder Vertrieb. Lediglich, daß dieses Heft bei Mondadori, Italien gedruckt wurde. Und da läßt Ehapa auch seine Taschenbücher herstellen. Dadurch schied aus, daß es sich hierbei um einen Raubdruck handelte. Also rief ich bei Ehapa an und fragte nach. Dort wußte man zuerst dieses Objekt nicht einzuordnen. Nachdem ich es dann zugeschickt hatte, teilte man mir folgendes mit: Da es in der Geschichte inhaltlich um das Rostschützen einer Eisenpyramide durch verzinken geht, hatte die Pressestelle eines Galvanisier- oder Verzink-Werkes aus dem Rheinland etwa ‘91/‘92 angefragt diese spezielle Geschichte, die eben als Bestandteil innerhalb des Lustigen Taschenbuches Nr. 171 erschienen war, in Kleinauflage herzustellen, um sie an Mitarbeiter und Kunden kostenlos zu verteilen. Mehr konnte man allerdings zu diesem Sonderdruck nicht sagen, da die Unterlagen durch einen Umzug ausgedünnt waren und die damalige Bearbeiterin nicht mehr im Hause weilte. Die Lizensierung dieses Objektes sei aber bisher ein Einzelfall in der Geschichte Ehapas. Auch könne man nichts über die Druckauflage sagen, außer, daß die Lustigen Taschenbücher normalerweise mit 300.000 Exemplaren gedruckt werden. Als nächstes versuchte ich es dann über die Industrie- und Handels-Kammer in Köln. Dort verwies man mich nach Solingen an die Handwerkskammer zur BIV (Bundes-Innungs-Verband). Die konnten mir leider nicht weiterhelfen und nannten mir die DGO in Düsseldorf (Deutsche Gesellschaft für Galvanisier- und Oberflächentechnik). Die dortige Dame am Telefon faxte mir freundlicherweise etwa 180 Adressen zu. Leider waren bei den Adressen keine Telefonnummern und so verlor ich erst mal das Interesse an dieser Geschichte! Irgendwo muß ja schließlich auch mal Schluß sein! Aber immer wenn man denkt es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Gut acht Wochen später kam ein Schreiben von Ehapa, daß der damalige Lizenznehmer nun, nach 6 Jahren, eine Nachauflage plante. Und so kam ich an die Adresse der gesuchten Firma, die nicht mal bei der Faxliste der DGO dabei war. Es handelte sich um das "Institut Feuerverzinken GmbH", eine Tochterfirma des Dachverbandes für Feuerverzinken in Düsseldorf. Dort anzurufen war ein Leichtes. Und so kam ich zu folgenden Geschichte... Im Jahre 1992 machte ein Mitarbeiter den Leiter der PR-Abteilung vom Industrieverband Feuerverzinken auf diese Geschichte aus dem "Lustigen Taschenbuch" aufmerksam. Als originelle Idee war man sofort Feuer und Flamme und setzte sich mit Walt Disney Productions in Verbindung. Es war aber doch einiges an Überzeugungsarbeit bei Disney zu leisten, um das Taschenbuch zu fertigen. Schließlich wurde es exklusiv mit einer Auflage von 15.000 Exemplaren in Italien bei Mondadori gedruckt. Die Auflage war innerhalb kürzester Zeit verteilt, sodaß das Archiv beim Institut Feuerverzinken absolut leer ist. Bedacht wurden damals alle Firmen, deren Mitarbeiter und, vor allem, die Kunden dieses Industriezweiges mit Freiexemplaren. Und so kann sich jeder glücklich schätzen, der ein solches Taschenbuch in seinem Besitz weiß, da es nicht nur eine Seltenheit ist, sondern es sich hierbei auch um eine -in dieser Form- mit Disney-Material einmaligen Werbemaßnahme handelt. Es wäre Wünschenswert, wenn das Beispiel des Verbandes Schule machen würde. Abschließend ist noch zu sagen, daß es anscheinend keine Neuauflage dieses Objektes gegeben hat. Der oben stehende Artikel ist aus dem TREFFER Nr. 2 von 1998. Dort ist auch ein Bild des Taschenbuches abgedruckt.