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28.08.2022, 12:10 | #26 | |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.659
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Zitat:
Die geplante Reiseroute ähnelt verdächtig der Routenplanung in einer gewissen Mosapedia-Jahresgabe und wie die am Ende wirklich ausging, wissen wir ja sicher noch alle, - oder zumindest die meisten. |
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29.08.2022, 18:16 | #27 |
Mr. Lexikon
Ort: Berlin - Rote Insel
Beiträge: 6.139
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Na ich hoff doch sehr, daß sie tatsächlich Trapezunt erreichen und das alles nicht nur eine grausame, grausame Finte ist, um mich zu verspotten.
Andernfalls müßte ich wohl mit dem Stock fuchteln und keifen: "Alles muß man hier selber machen. Alles!" Bzgl. Hodscha Nasreddin: Wenn man "Hodscha Nasreddin Hühnerdieb" googelt, kommt man hierauf: https://m.facebook.com/maerchenverza...eprecated&_rdr Das klingt schon verdammt nach dem Abu-Jussuf-Fall, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob das wirklich ein alter Schwank ist oder nur von dieser Walburga erfunden wurde. ich habe jedenfalls bisher keine andere genau passende Geschichte gefunden. Eine Suche nach "Hodscha Nasreddin Brot Baum Huhn" bringt u.a. das hier zutage: https://www.sos-halberstadt.bildung-...emKaufmann.pdf Das klingt vom Inhaltlichen her sehr ähnlich, ist aber nicht ganz so nah dran wie der obige Walburga-Text. Das schient mir eher ein alter Schwank in moderner Bearbeitung zu sein, aber da müßte man noch etwas weiter recherchieren, in den klassischen Hodschabüchern von Marzolph und Selenski etc. |
29.08.2022, 23:06 | #28 |
Mitglied (unverifiziert)
Ort: Rom des Nordens
Beiträge: 357
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Oha, du verlinkst Facebook? Es geschehen noch Zeichen und Wunder!
Die Provenienzforschung zu den Fällen ist natürlich spannend. Ich habe noch ein kleines Bändchen zu Hodscha Nasreddin von Herbert Melzig herausgegeben zu Berlin im Rütten & Leoning Verlag 1966. Vielleicht stand auch das Pate. Ich nehme mal an, dass J.U. Schubert sich die Geschichten noch so zurechtlegt, dass sie ins Gesamtkonzept passen. Vielleicht gibt es auch eine passende Geschichte bei al-Dschahiz zu finden, der auch die Sitten seiner Zeit in den Blick nahm. Ich könnte mir gut vorstellen, dass da auch Abu Jussuf vorkam. Überhaupt wäre al-Dschahiz mit seiner Menschenkenntnis eine gute Quelle für Mosaikszenen. Davon gibt es eine schöne von Charles Pellat übersetzte Anthologie, betitelt Arabische Geisteswelt. |
29.08.2022, 23:48 | #29 |
Administrator
Beiträge: 4.001
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Zukünftig bitte kein fb-Links mehr ins Forum stellen. Auch diese pseudo Sidonia von Borcke (hier Walburga genannt) brauchen wir im modernen Mosaikforum nicht wirklich.
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30.08.2022, 06:16 | #30 |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.659
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Das mit dem Huhn und den Eiern scheint aber ein verbreiteter Topos zu sein. In einer deutschen Sagensammlung habe ich mal ähnliches gelesen.
Dort war es eine gierige Wirtin und ein durchreisender Gast. Die Pointe lieferte nicht der Richter selbst sondern ein pfiffigen Bauer, der gekochte Erbsen sääte. |
30.08.2022, 06:56 | #31 |
Mitglied (unverifiziert)
Ort: Rom des Nordens
Beiträge: 357
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Bei der von Melzig herausgegebenen Sammlung "Wer den Duft des Essens verkauft" ist die Huhn-Ei-Geschichte übrigens gleich die erste; hier ist es aber ein Herbergenbesitzer, der einem Reisenden 200 Silbertaler für ein verzehrtes Huhn berechnet, das noch sehr viele Eier hätte legen können. Hodscha Nasreddin bringt als Vergleich ins Spiel gekochten Weizen säen zu wollen. Die Geschichte ist nicht hundertprozent deckungsgleich, aber da würde ich Schuberts eigene Kreativität mit ins Spiel bringen.
Geändert von Nafi ibn Azraq (30.08.2022 um 08:20 Uhr) |
30.08.2022, 07:19 | #32 |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.659
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Die Story mit dem "Duft des Essens" ist ja auch weit verbreitet.
In einigen alten Frösis taucht ja auch schon Goha/Dschuha auf. Und in einer Geschichte zahlt er auch den Duft des Bratens mit dem Klappern der Goldstücke. Wahrscheinlich gibt es auch vom Hodscha eine ähnliche Story. |
30.08.2022, 17:17 | #33 |
mehr als ein "Geist"
Ort: Börde
Beiträge: 2.789
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30.08.2022, 17:21 | #34 | |
Mitglied (unverifiziert)
Beiträge: 69
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Zitat:
Mich hat als Kind gewundert, wieso die Spaßmacher an verschiedenen Orten der Erde die gleichen "Tricks" drauf hatten. Heute bin ich natürlich schlauer und weiß, dass diese Verbreitung an den Abrafaxen liegt, die all diese Spaßmacher getroffen haben (werden). Schade, dass die Faxe in dem Hodscha-Trickfilm (oder auch beim schönen Ludas-Matyi-Zeichentrickfilm) nie zu sehen waren, obwohl das doch die Hauptpersonen sind. |
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31.08.2022, 13:19 | #35 |
Mitglied (unverifiziert)
Beiträge: 45
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Kam...
...erst jetzt dazu, dieses Heft zu lesen (Urlaub usw.). Als besonders gut würde ich es im Gegensatz zur Mehrzahl derer, die sich bis jetzt äußerten, nicht betrachten. Ja: einige Stränge gehen offenbar ihrem Ende zu (bzw. sind beendet), ja: die Vorfreude auf alles Kommende der anstehenden Reise ist da und auch ja: der Richter und seine Urteile gefallen - und dennoch, irgendwie hat das Heft mich nicht so ganz angesprochen, wie etliche Hefte der laufenden Serie zuvor. Komisch... UNVEU |
31.08.2022, 21:39 | #36 |
Mitglied (unverifiziert)
Beiträge: 137
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Ja, fürwahr sehr komisch! Mir geht es mit dem Heft nämlich gänzlich anders. Ich fand die Gerichtsverhandlung wirklich herausragend, richtig stark. Nicht nur, weil handlungstechnisch ein mikro- wie makroskopisch wohlgeformter Höhepunkt berührt wird, nein, es liegt wohl auch an gekonnten Anspielungen auf Fragen von Wahrheit, Verschwörungstheorie und Fake News von heute. Ok, so gekonnt waren sie wohl doch nicht, sonst wäre das hier schon Thema gewesen ... oder ich interpretiere zu viel. Wie dem auch sei, für mich ergab das Heft nicht nur in seinem historischen Kontext, sondern auch ganz direkt in der Gegenwart sehr viel Sinn. Das sind doch eigentlich immer die vorzüglichsten und besonders wertschöpfenden Momente im Mosaik.
Der Eindruck ergänzt sich um treffend und feinfühlig umgesetzte Mimik entlang des roten Fadens der Handlung. Das zieht den Leser regelrecht hinein, jedenfalls mich. Mag sein, dass dadurch ein gewisser Bruch zu den eher oberflächlich gezeichneten Gesichtern einiger anderer Hintergrundfiguren entsteht, die insgesamt etwas inhomogen und verbesserungswürdig proportioniert wirken. Das tut meiner Begeisterung an diesem Heft jedoch ebenso wenig einen Abbruch wie geringfügige Repetition zu ein paar DDR-Heftchen mit dem Hodscha. Für mich eines der besten Mosaikhefte überhaupt, ich werde mir gleich 2-3 weitere Exemplare zum verschenken noch kaufen gehen. |
31.08.2022, 23:21 | #37 | |
Winkeladvokat
Ort: Dresden
Beiträge: 3.311
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Zitat:
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04.09.2022, 12:44 | #38 | |
Mitglied (unverifiziert)
Ort: Gera
Beiträge: 37
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Zitat:
(* Wobei ich es, auch angesichts der von Max schwalbe angerissenen Charakterisierung dieses Heftes als eine Art Themenheft zu Wahrheit und Gerechtigkeit, schon durchaus bemerkenswert finde, dass die Abrafaxe nun gerade dafür bestraft werden, die Wahrheit zu sagen. Wenn man so will, also das einzige Fehlurteil des Abu Jussuf, der in diesem Heft ansonsten als tadelloser Wahrheits- und Gerechtigkeitshüter erscheint.) Wie geht es nun weiter? Die Andeutungen verstehe ich jedenfalls so, dass Lela (und damit auch Bagdad?) noch nicht ganz aus der Handlung verschwunden sind. |
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04.09.2022, 13:04 | #39 | |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.659
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Zitat:
Was die Kinder angeht, ok ein wenig plötzlich. Andererseits aber doch realistischer als wenn wieder plötzlich eine reiche Persönlichkeit ihr soziales Gewissen entdeckt und ein Kinderheim gründet, in dem sie glücklich spielen dürfen. Hier dagegen sollen sie "ein ehrliches Handwerk" erlernen; - also mal ganz abgesehen von ihrer sicher nicht optimalen Position in den zukünftigen Familien erst mal billige Arbeitskräfte sein. Realistischer geht es kaum. |
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04.09.2022, 21:13 | #40 |
mehr als ein "Geist"
Ort: Börde
Beiträge: 2.789
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Vielleicht ein Hinweis auf das heutige, sich verschlechternde Rechtssystem, was sich schleichend wieder etabliert?
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04.09.2022, 22:11 | #41 |
Mitglied
Beiträge: 566
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Eigentlich ist diese Episode ein völlig unverklausulierter Beleg dafür, wie die Wahrheit auf dem Altar übergeordneter politischer Interessen geopfert wird. Das war damals nicht anders als heute.
Der Spruch ,,Es ist aber nicht gut, wenn zwei Wahrheiten in der Stadt sind. Eine muss Bagdad verlassen.'' und die nachfolgende Abwägung, welche das wohl am besten sei, ist für mich ein echtes Highlight. Künftige Politikergenerationen, die es ja schon heute nicht mehr zum Studienabschluss schaffen, brauchen dann nur noch diese Comic-Episode zu lesen, um Entscheidungsfähigkeit und (persönliche) Interessenswahrung zu erlernen. Geändert von komnenos (04.09.2022 um 22:19 Uhr) |
05.09.2022, 06:36 | #42 |
mehr als ein "Geist"
Ort: Börde
Beiträge: 2.789
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Eine Sternstunde der "Rechtsabteilung" beim Mosaik? Man hat aus den Hegen-Mosaik-Querelen gelernt. MOSAIK "Es kann nur EINS geben!"
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05.09.2022, 07:44 | #43 |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.659
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Man kann sicher in alles etwas hinein interpretieren.
Aber vielleicht weiß ein so kluger Mann wie Abu Jussuv einfach nur, daß er den Wesir nicht zum Eingeständnis bringen kann, daß sich der Nachfolger des Propheten von ein paar Kriminellen hat übertölpeln lassen? Und der Wesir weiß sicher auch, was er riskieren darf und was nicht. Ich lese mich gerade durch die 1001 Nacht-Geschichten. Und oft genug beginnt so eine Story damit, daß dem "Herrscher der Gläubigen" langweilig ist und an Dschafar die Aufforderung ergeht, ihm die Langeweile zu vertreiben; - "Oder Du verlierst deinen Kopf!" (Und zumindest eine Geschichte beginnt damit, daß diese Drohung wahr gemacht wurde. Nur in Form der Kreuzigung, wenn ich mich recht erinnere.) |
05.09.2022, 19:19 | #44 |
Mitglied
Beiträge: 135
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Ich habe ich mir sehr viel Zeit gelassen das Heft zu lesen. Und wieder wurde ich nicht enttäuscht, sehr kurzweilig ,eigentlich sehr Interessant da hat man dem Hodschaheft von 84 einen guten 2. Teil folgen lassen. Bagdad ist nun doch Geschichte und neue Orte wurde schon ins Spiel gebracht es wird hoffentlich weiter so gut bleiben. Was Lela wohl noch bringt?
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05.09.2022, 22:21 | #45 |
Mitglied
Ort: Thüringen
Beiträge: 53
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Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen. Erneut ein gelungenes Heft. Viel Bewegung, kluge Dialoge, zeichnerisch aus einem Guss. Vielleicht mit einer Ausnahme, wohl aber dem Cameo-Auftritt von Lesern geschuldet: Das Bild unten auf Seite 38 im Vergleich zu dem oben rechts auf Seite 39 ist im zeichnerischen Duktus jedenfalls ein Kontrastprogramm.
Und auch diesmal sind die Filmfehler gering in der Anzahl. – Seite 3 oben ganz links: der Torbogen ist grün eingefasst, eine Seite weiter, unteres Panel, ist die Einfassung verschwunden, Seite 5 mittleres Panel ist sie wieder da – ebenfalls Seite 3: das Tor, das aus den Hof hinaus führt, ist hier dunkel eingefärbt, auf Seite 5 ist es dann hellbraun, trägt also die Farbe des Mauerwerks – während man sonst mit erstaunlicher Präzision jeweils die Ringe an der rechten und linken Hand des Großwesirs konsistent zeichnet, fehlen sie an der rechten Hand auf Seite 46, Panel oben rechts und das war es dann auch schon. |
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