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23.03.2013, 08:33 | #1 |
Moderator Deutsche Comicforschung
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Auf die Frage habe ich schon gewartet. Nein, ich finde auch, diese Seite hat zuviel Gelb; das werden wir noch modifizieren müssen. Die holländischen Vorlagen sind allerdings zu dunkel. Wenn wir das so lassen und wenn wir dasselbe Papier wie bei Nickel nehmen, würde viel zusuppen. Vergesst nicht, dass ihr eine Bildschirmdarstellung seht; die unterscheidet sich oftmals gravierend vom Druck.
Es gibt übrigens verschiedene Kolorierungen in Holland: einmal für das im Tiefdruck gedruckte Magazin Sjors, dann für die Albenausgabe und später für die Taschenbuchausgabe. Die späteren Oberon-Albenausgaben aus den 80er Jahren sind möglicherweise von den frühen Alben gescannt und schlechter in den Farben. Das Original ist das Magazin, aber das ist so grausig koloriert, dass man gar nicht draufsehen mag. Für Puristen (haha): Wir bringen also nicht das "Original", sondern das verbesserte Original. Arranz hat die Seiten in Strichzeichnung angelegt; von wem die Kolorierung ist, weiß ich nicht. eckrt |
25.03.2013, 11:57 | #2 |
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Hallo zusammen,
ich bin für: -IHR -grössere Schrift -und helle Farben (aber nicht zu bunt) freue mich... |
26.03.2013, 14:00 | #4 |
Moderator Deutsche Comicforschung
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Größer als was?
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26.03.2013, 14:51 | #6 | |
Moderator Deutsche Comicforschung
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Also Zeitungsformat, dann passt ganz viel rein, auch wenn es das nicht wert ist.
Nein, im Ernst: Unsere Ausgabe wird etwa Originalgröße, also Albengröße haben. Was anderes wäre unangemessen. Und deswegen liegt die Größe der Sprechblasen fest (wenn wir es nicht machen wollen wie das Neugebauer-Team, und das wollen wir nicht). Und zu Stefan Meduna: Zitat:
eckrt |
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26.03.2013, 15:22 | #7 |
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Retourkutschen-Sticheleien dieser Art sind unter Deiner Würde, nicht zuletzt deshalb weil der Vergleich unzutreffend ist.
Daß man alte Heftvorlagen nicht einfach in den Scanner werfen und 1:1 nachdrucken kann, weißt Du sehr gut, weil das Endergebnis immer schlechter wird als das Original. Auch bei Deinen Nickel-Bänden wurden derlei notwendige Aufhellungen, Nachschärfungen und Farbkorrekturen (will jemand rosa Berge beim Neugebauer?!) vorgenommen. Die Sprechblasen werden auch nicht verändert, sondern vereinheitlicht, da einmal runde, einmal eckige Sprechblasen einfach unmöglich sind. Ähnlich verhält es sich mit den Farben, wo bei FF offenbar verschiedene Koloristen zugange waren, auch hier ist natürlich eine einheitliche Gestaltung im FF-Stil erforderlich. Das Original-Artwork und die Original-Texte bleiben dabei stets in vollem Umfang erhalten. Aber das gehört sowieso nicht hierher, sondern ins entsprechende Forum. Anders verhält es sich natürlich mit stark verändernden Texteingriffen, die meines Erachtens im konkreten Fall sowieso unnötig sind, weil wegen des Albenformats sowieso mehr als genug Platz da ist. Textkürzungen zugunsten eines größeren Letterings verfälschen das Werk in Richtung Simplizität, so daß der uninformierte Leser glauben muß, die Arranz-Version wäre schlechter als jene von Nickel und Neugebauer. Meines Erachtens sind die "großen Drei" Nickel, Neugebauer, Arranz absolut gleich hochwertige Adaptionen des Stoffes. Daß Arranz auf Originaltexte zurückgegriffen haben muß, ist für den May-Kenner ganz klar und ohne Zauberei daraus ersichtlich, daß im Comic Szenen enthalten sind, die eben nur in diesen und nicht in den grünen Bänden (wo sie durch Passagen von Fremdautoren wie Franz Kandolf ausgetauscht wurden) zu finden sind. Das ist deshalb bemerkenswert, weil die anderen beiden des "Triumvirats" (Nickel, Neugebauer) auf KMV-Fassungen angewiesen waren. |
26.03.2013, 15:31 | #8 |
verstorben
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Nun kann dies vermutet werden, ob es aber stimmt steht auf einem anderen Blatt. Oftmals spielt sich gleiches Gedankengut auch in unterscheidlichen Köpfen ab. Sowohl George Harrison wie auch Garry Moore mußten beide Plagiatsprozesse bei ihrem jeweils größten Hit führen. Beide bestritten aber hier jeweils das sie abgekupfert haben.
Letztendlich haben wir keine genaue Kenntnis, wer was nach welcher Grundlage getextet hat und ich wäre dankbar wenn Vermutungen nicht als Wissen, sondern als (wenn auch glaubwürdige) Vermutung gekennzeichnet würden. |
26.03.2013, 15:36 | #9 |
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Ich weiß nicht, wer "wir" ist, aber bei Nickel und Neugebauer sind die Vorlagen dokumentiert, und bei Arranz ist es anhand der enthaltenen Szenen ebenfalls klar ersichtlich.
Von irgendwelchen Plagiaten oder Pilzköpfen war hier niemals die Rede. Von Perry Rhodan auch nicht, falls das auch noch kommt. |
26.03.2013, 17:41 | #10 | |
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Zitat:
Auf den Arranz-Winnetou bin ich persönlich ansonsten sogar gespannter als auf den von Nickel. Weil ich davon bisher praktisch nichts kenne und das Lob von den Experten hier recht vielversprechend klingt. |
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26.03.2013, 18:32 | #11 |
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Ich freu mich auch wahnsinnig auf die Bände und bin sehr dankbar, daß eck@rt Arranz mit einer derart schönen Ausgabe würdigt (falls das bislang zu wenig rüberkam, wie ich anhand eck@rts etwas pampiger Reaktion befürchte ).
Ich sehe das ähnlich wie Du, ich schätze die moderneren Versionen von Arranz und Neugebauer eigentlich mehr als die von Nickel (wich mir zu sehr vom Roman ab und wirkt verglichen mit seinem viel rasanteren Robinson etwas langatmig und altbacken). Das Faszinierende ist, wie extrem unterschiedlich die drei Versionen in Bild und Text trotz der -fast- gleichen Vorlage sind. Das zeigt, daß jeder May-Leser sein eigenes "Kino im Kopf" hat. |
26.03.2013, 15:44 | #12 |
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26.03.2013, 15:50 | #13 |
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Ja, natürlich. Inwieweit diese spanischen Ausgaben bearbeitet waren, können wir natürlich davon nicht ableiten (und die meisten spanischen Ausgaben waren heftigst bearbeitet!), sicher ist nur daß es nicht die Kandolf-Bearbeitung war. Die durch Übersetzungen durchaus auch im Ausland verbreitet ist. Da der Comic über weite Strecken sehr werkgetreu ist, muß es jedenfalls eine seriöse Ausgabe gewesen sein. Ob die späteren etwas stärkeren Änderungen (z.B. bei Old Surehand) einer bearbeiteten Vorlage, einem anderen Szenaristen oder schlicht der nötigen Anpassung an das Medium Comic geschuldet sind, muß noch im Detail eruiert werden.
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26.03.2013, 16:37 | #14 |
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26.03.2013, 15:52 | #15 |
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Letztendlich hat die Forschung keinerlei Kenntnis über die Bücher die der Autor der Comics zu Hilfe nahm. Zumindest gibt es innerhalb der Karl May Szene keinerlei Forschungsansätze zu diesem Thema. Es ist sozusagen Neuland das darauf wartet beackert zu werden.
Nickel zeichnete seine Comics nach eigener Aussage aus dem Gedächtnis, ferner fügte er eigene Ideen bei. Insofern ist auch hier schwierig zu beweisen ob er Fehsenfelder, Radebeuler oder Bamberger Bücher benutzte. Eine neue Version des Winnetous wurde erst 1948 veröffentlicht. Hier müßten wir wissen wann Nickel zum letzten Mal den Winnetou zur Hand nahm um klären zu können ob er eine Nachkriegsausgabe (Bamberger gibt es erst nach er Übersiedlung des Karl May Verlags in en Westen) unter Lizenz des Karl May Verlags, der seinen Sitz noch in Radebeul hatte, gelesen haben könnte. Letztendlich ein weites Feld, das in den Publikationen der KMG oder des KMV einen dankbaren Abnehmer in Form von Artikeln haben dürfte. |
26.03.2013, 16:01 | #16 |
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26.03.2013, 16:36 | #17 |
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Dann schreibe das doch gleich, das erspart Nachfragen. Aber selbst Erinnerungen werden in der Forschung hinterfragt. Um noch einmal auf die Beatles als Beispiel zurück zu kommen. 2003 erzählt Rod Davis (Quarrymen) vom legendären Kennenlerntag von John Lennon und Paul McCartney in Woolton. Erf führte aus das ihm niemand gesagt habe das dies ein historischer Tag ist und er somit auch keine Erinnerungen daran besitzen würde. Aber wir sollten einmal Paul McCartney fragen. Der würde sich immer an alles und jeden erinnern.
Lassen wir das einmal mit der berechtigten Skepsis an Erinnerungen einmal so stehen. |
26.03.2013, 19:54 | #18 |
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Ihrzen. Und zu Textkürzung vs. kleines Lettering: Was nützt der schönste Text, wenn ich ihn nur mit Lupe lesen kann?
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26.03.2013, 20:34 | #19 | |
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Zitat:
Lass mich raten: du hast nicht die leiseste Absicht, Dir diese Bände zuzulegen und wirst somit den schönsten geihrzten oder gesiezten Text weder mit Lupe noch mit Fernglas jemals im Leben lesen? Der Originaltext (Beitrag #24) ist in keiner Weise zu klein, bei den meisten Sprechblasen ist sogar noch reichlich Platz für eine allfällige Verlängerung. Da das Format bei der deutschen Ausgabe nicht verkleinert wird, sehe ich das künstlich aufgebauschte Problem überhaupt nicht. |
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26.03.2013, 20:05 | #20 |
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Ich kenne bisher nur die beiden Moewig Alben. Im Vergleich zu Nickel gefallen sie mir weniger gut. Aber das ist Geschmacksache. Die Karl May Szene wird sicherlich die Bände gut aufnehmen. Trotzdem darf man sicherlich anderer Einschätzung sein und Gleichnisse aufstellen. Jeder kann für sich selbst entscheiden ob er etwas damit anfangen will.
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25.06.2013, 07:41 | #21 |
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Hallo zusammen,
soeben konnte ich meine Vorbestellung des Winnezou Band 1 platzieren! Freude herrscht!! Noch eine Frage: Ist den der Termin Juli 2013 machbar/richtig wie er in mehreren Internet-Shops genannt wird? War etwas ueberrascht da ja immer vom Herbst gesprochen wurde. Wäre ja phantastisch! Gruss an euch allen |
25.06.2013, 08:04 | #22 |
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25.06.2013, 08:06 | #23 |
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Arranz Winnetou Bd. 1 kommt Ende November/Anfang Dezember 2013! Wir arbeiten noch dran!
eckrt |
09.08.2013, 08:10 | #24 |
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In Hannover gibt es ab dem nächsten Wochenende eine sehenswerte Ausstellung zu Karl May:
http://www.karikatur-museum.de/858_M..._und_Film.html Von den diversen Comics ist an Originalen ja so gut wie nichts erhalten (bis auf den Winnetou von Neugebauer, der aber wohl nicht den Weg nach Hannover gefunden hat). Wir haben dem Wilhelm Busch Museum eines der beiden einzigen noch erhaltenen Arranz-Originale für die Ausstellung überlassen. eckrt |
09.08.2013, 12:42 | #25 |
Moderator Deutsche Comicforschung
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Die Farbbearbeitung ist weit aufwendiger als erwartet. Vor Anfang Dezember kommt das Buch auf keinen Fall. Aber das Warten lohnt sich.
eckrt |
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