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Alt 19.08.2018, 10:58   #1  
underduck
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Für die, die es tatsächlich nicht wissen:
Daniel Wamsler ist jakubkurtzberg in der nichtvirtuellen Welt.
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Alt 19.08.2018, 21:31   #2  
Anton
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Was?! Echt jetzt?!

Man lernt ständig hinzu.
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Alt 19.08.2018, 22:52   #3  
Peter L. Opmann
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Spinne (Williams) 51

Erscheinungstermin: 2/1976

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 50
2) Submariner # 4

Story-Titel:
1) Spinne ade!
2) ohne Titel (Wer kämpft für Atlantis?)

Original-Storytitel:
1) Spider-Man no more!
2) Who strikes for Atlantis?

Zeichnungen:
1) John Romita (Mickey Demeo (= Mike Esposito)
2) John Buscema / Frank Giacoia



Dies ist die erste „Spinne“-Jubiläumsausgabe (bei „Amazing Spider-Man“ # 25 hat man daran offenbar noch nicht gedacht). Im Kern wollte man die Origin-Geschichte nochmal ins Gedächtnis rufen, das heißt, einen besonderen Aspekt: Nicht den Moment, in dem Peter Parker von einer radioaktiven Spinne gebissen wird, sondern als ihm nach dem Tod von Onkel Ben klar wird, daß er seine Superkräfte für das Gute einsetzen muß. Herausgekommen ist aber eine Ausgabe, die noch wesentlich mehr bietet: Im Grunde genommen ist das eine Episode fast ohne Spinne; sie hat nur auf den ersten drei Seiten einen Auftritt; danach sehen wir, abgesehen von ein paar Rückblenden, nur noch Peter Parker. Und einer der wichtigsten und markantesten Gegner der Spinne (später auch des Dämons) feiert hier ohne richtige Ankündigung sein Debüt, nämlich Kingpin. Endlich mal ein Gangsterboß, der mehr ist als ein Gangster, ein wirklich ernstzunehmender Kontrahent.

Etwas bemängeln würde ich, daß Peter Parker hier wie ein Borderliner wirkt. Das ist kein ganz neuer Befund, aber hier wird es doch ganz augenfällig: Ist er als Spinne im Einsatz, dann besitzt er grenzenloses Selbstvertrauen und sprühenden Witz. Als Peter Parker ist er dagegen tief deprimiert, bemitleidet sich selbst und tut unüberlegte Dinge wie etwa, seine Superheldenexistenz an den Nagel zu hängen. Allerdings muß ich zugeben, daß die Story von diesem Gegensatz lebt, und nur so läßt sie sich auf 20 Seiten erzählen.

Zu Beginn räumt die Spinne mal wieder bei einem Banküberfall auf. Es handelt sich um normale Gangster, die trotz Schußwaffen nicht den Hauch einer Chance haben. Allerdings stellt sie am Ende fest, daß die Angestellten, die sie eben gerettet hat, auch von ihr nichts Gutes erwarten. Das setzt wieder die kreisenden Gedanken in Gang: „Je mehr ich ihnen helfe, desto mehr hassen sie mich.“ Es folgen weitere Tiefschläge: Tante May ist wieder ernsthaft erkrankt. An der Uni wird er ermahnt, endlich mehr zu lernen. Peter will sich mit Gwen verabreden, aber die hat schon ein Date mit Harry und Flash. Schließlich taucht Jonah Jameson wieder im Fernsehen auf und läßt eine Tirade gegen die Spinne ab. Peter kommt plötzlich der Gedanke: Und wenn JJJ recht hat? Ist nicht die Spinne eine Bedrohung? Wäre nicht alles besser, wenn es sie nicht mehr gäbe? Und dann kommt die auch schon im Film zitierte Szene, in der Peter in einer regnerischen Nacht sein Kostüm achtlos in einen Mülleimer wirft (das ist andeutungsweise auch auf dem Cover verewigt).

Am nächsten Morgen liefert ein Junge das aufgestöberte Kostüm bei JJJ ab und bekommt dafür eine dicke Belohnung: ein Gratisexemplar des „Daily Bugle“. Ich möchte zwar einwenden: Beweist ein weggeworfenes Kostüm tatsächlich bereits, daß es die Spinne nicht mehr gibt? Jedenfalls kommt sofort eine öffentliche Diskussion in Gang. Lee und Romita karikieren treffend den Talkshow-Wahn, bei dem lauter selbsternannte Experten ihren unmaßgeblichen Senf zum Thema beisteuern (sowas kam bei uns erst etwa 20 bis 25 Jahre später). Und auch in die New Yorker Unterwelt kommt Leben. Ohne die Spinne kann sich das Verbrechen ungestört entfalten. (Was ist eigentlich mit all den anderen New Yorker Superhelden?) Frederic Foswell, Reporter beim „Daily Bugle“, will an seine Aktivitäten als Big Boß (ab „Spinne“ # 12) anknüpfen und noch einmal versuchen, das organisierte Verbrechen unter seiner Führung zu vereinen. Aber inzwischen gibt es einen Unterweltboß anderen Kalibers, nämlich Kingpin, mit dessen Skrupellosigkeit und Brutalität Foswell nicht mithalten kann. Kingpin weist schon hier gewisse Ähnlichkeit mit einem Nilpferd auf, wirkt aber auch von vorneherein höchst gefährlich.

Bei Peter läuft jetzt erstmal alles besser: Zunächst kündigt er seinen Fotografen-Job beim „Daily Bugle“ (denn Fotos von der Spinne wird es nicht mehr geben). Dann unternimmt er mit Gwen eine Spritztour auf seinem Motorrad. Etwas später hört er im Radio von einem Überfall und will reflexhaft sein Kostüm anlegen. Doch dann fällt ihm ein, daß es die Spinne nicht mehr gibt, und er vertieft sich zufrieden in ein wissenschaftliches Buch. Als er jedoch kurz darauf als Passant mitbekommt, wie jemand auf einem Hochhausdach von zwei Gangstern bedroht wird, eilt er ohne Kostüm zu Hilfe und erledigt die Ganoven so schnell, daß sie ihn nicht erkennen können. Der überfallene Wachmann erinnert ihn an den ermordeten Onkel Ben, und unvermittelt fällt ihm ein, warum er all die Jahre immer wieder zur Spinne wurde: weil er niemals wieder tatenlos zusehen wollte, wenn Unrecht geschieht. Bleibt nur eines zu tun: Peter klettert in JJJs Büro und holt sich sein Kostüm zurück – für Jonah eine Katastrophe, denn jetzt sind seine Schlagzeilen vom Ende der Spinne Fake News (hab‘ ich’s nicht gleich gesagt?). Vermutlich wird die Spinne auch dringend gebraucht, weil nun der Kingpin die Stadt übernehmen will. Ende der insgesamt guten, weil ziemlich gegen den Strich gebürsteten Episode.

Die Monats-Checkliste erscheint hier erstmals in geänderter Form. Weil es nun elf Williams-Superheldentitel gibt (plus „Horror“), wird die Liste wirklich zur Liste; zu jedem Heft gibt es nur noch ein paar Stichworte, die Zweitserien fallen unter den Tisch. Weitere Neuerung: Der „Leser des Monats“ ist auf Eis gelegt, weil wohl etliche Leser diese Rubrik nicht mochten. Dafür gibt es das erste Zeichnerporträt, und zwar interessanterweise von John Romita. Er ist wohl als „Spinne“-Künstler der Zeichner der Stunde, nicht Jack Kirby, der ja in USA Marvel zwischenzeitlich sogar verlassen hatte, auch nicht John Buscema. Und ebenfalls neu: Statt Leserbriefen gibt es nun eine Seite mit Kleinanzeigen (Fanclubs, Kauf- und Verkaufsofferten von Marvels). Da hatte sich schon einiges angesammelt. Mir ist kein bekannter Name aufgefallen, aber ich kenne auch nicht alle.

Geändert von Peter L. Opmann (20.08.2018 um 07:47 Uhr)
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Alt 20.08.2018, 07:01   #4  
Marvelianer
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Auf Seite 2 ( Marvel-Intern ) steht doch explizit dass die Komet-Seite entfällt da
die Leser diese für überflüssig halten.

Bekannte beim Marvel-Mini-Markt: Ich selbst suchte dort 4 Frankenstein Ausgaben , weil meine von meinen Eltern beschlagnahmt wurden und der
bekannte Peter Stangenberg aus Lübeck suchte Leser für einen Spider-Man Fan-Club.
Marvelianer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2018, 07:41   #5  
Peter L. Opmann
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Was die "Komet"-Seite ("Leser des Monats") betrifft, habe ich etwa dasselbe gemeint, nur anders formuliert.

Ich hätte Dich gern erwähnt, wenn ich Deinen Namen beim Mini-Markt entdeckt hätte.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.08.2018, 21:47   #6  
jakubkurtzberg
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Zitat von underduck Beitrag anzeigen
Für die, die es tatsächlich nicht wissen:
Daniel Wamsler ist jakubkurtzberg in der nichtvirtuellen Welt.
Zitat:
Zitat von Anton Beitrag anzeigen
Was?! Echt jetzt?!
Man lernt ständig hinzu.
Dann ist ja gut, dass es jetzt alle wissen
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.08.2018, 23:52   #7  
underduck
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Alt 29.08.2018, 07:28   #8  
jakubkurtzberg
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Zitat:
Zitat von underduck Beitrag anzeigen
Für die, die es tatsächlich nicht wissen:
Daniel Wamsler ist jakubkurtzberg in der nichtvirtuellen Welt.
Hat mich jemand angeschrieben, der hier mitliest? Ja, die Mailaddi auf web.de ist noch aktiv. Leider ist die Mail aber im Spam gelandet und als ich "kein Spam" geklickt habe verschwunden...
Also evtl. einfach nochmal schicken.

Zur Frage:
Beim Terence-Hill DVD-Bonus-Material dürfte mein alter Kumpel Uwe Huber das Interview geführt haben, ich war nur mit anwesend und vielleicht beratend tätig.
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.08.2018, 18:29   #9  
Peter L. Opmann
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Spinne (Williams) 55

Erscheinungstermin: 4/1976

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 54
2) Submariner # 5

Story-Titel:
1) Falle und Fangarme!
2) ohne Titel (Achtung… Tigerhai!)

Original-Storytitel:
1) The Tentacles and the Trap!
2) Watch out for… Tiger Shark”

Zeichnungen:
1) John Romita / Mickey Demeo (= Mike Esposito)
2) John Buscema / Frank Giacoia

Text:
1) Stan Lee
2) Roy Thomas



Der zweite Teil eines Vierteilers, aber noch einmal schreibt Stan Lee eine so schöne Einleitung wie beim letzten Mal. Der erste Teil ist ziemlich unbestimmt ausgegangen: Ock gelingt es nicht, den Vernichter (im Original: „Nullifier“) an sich zu bringen, aber die Spinne schafft es auch nicht, Ock zu fassen. Was jetzt passiert, nämlich daß Ock sich unter dem Tarnmantel der Wohlanständigkeit bei Tante May einquartiert, ist zwar ein Motiv, das in dem Film „Ladykillers“ noch brillanter durchgespielt wurde. Hier schöpft die alte Dame zwar keinen Verdacht und bringt den Bösewicht nicht resolut zur Strecke, aber dafür muß Peter Parker erkennen, daß er plötzlich mit einem seiner ärgsten Feinde unter einem Dach lebt (wobei Ock nicht ahnt, daß er es mit der Spinne zu tun hat).

Ock und Tante May begegnen sich wegen der Vermietung eines Zimmers mit ganz altmodischer Höflichkeit. May meint sich zwar zu erinnern, daß der Wissenschaftler mal mit dem Gesetz in Konflikt war, aber Ock schiebt die Schuld sofort auf die Spinne, die Tante May auch nicht leiden kann. In seinem Zimmer angekommen, schmiedet Ock sofort dunkle Pläne. Peter wird derweil in seiner eigenen Bude, während er an seiner Spinne-Ausrüstung werkelt, erneut beinahe von Harry überrascht; der ist verstimmt, daß Peter immer alles vor ihm abschließt. Beim Daily Bugle will man wissen, wo Doc Ock untergetaucht ist – Peter verspricht, ihn aufzustöbern. Noch ein kleiner Flirt mit Gwen und Mary-Jane, dann steht er dem Mann mit den Tentakeln schon unvermutet gegenüber, der gerade formvollendet mit Tante May Tee trinkt. Peter ist geschockt, kann aber seiner Tante natürlich nicht erklären, warum. Ock droht ihm, sie umzubringen, falls Peter ihr verraten sollte, wer er wirklich ist.

Peter gibt klein bei, kehrt aber bei Anbruch der Dunkelheit als Spinne zum Haus von Tante May zurück. Unvorsichtigerweise warnt die Spinne Ock durch ihr Spinnensignal. Er läßt sich nicht aus dem Haus herauslocken, sondern ruft seine Mannschaft zu Hilfe, die noch aus seiner Zeit als Meisterplaner übrig geblieben ist. Die Spinne hat etwas Mühe, mit den Maskierten fertig zu werden. die alarmierten Nachbarn halten sie jedoch für ebenso gefährlich wie die Gangsterbande. Dann dringt sie ins Haus ein und stürzt sich auf Ock. Unvermeidlich kommt jedoch Tante May dazu und wird ohnmächtig. Ock bricht mit seinen Tentakeln durch die Hauswand und hält dabei irgendeinen Kasten im Arm. Die Spinne ist derweil ziemlich verwirrt, demaskiert sich, um Tante May zu signalisieren: Es ist alles in Ordnung. Aber sie wird nicht wieder wach. Sie ruft den Hausarzt Dr. Bromwell zu Hilfe und legt ihr Kostüm ab. Bromwell will wissen, was den Schock bei der alten Dame bewirkt hat. Peter: „Ich… äh, bin nicht ganz… äh, sicher.“ Seltsam: sieht Bromwell denn keine Kampfspuren – zumindest das riesige Loch in der Wand? Über das Loch ärgert sich Peter freilich, denn er muß es nun für viel Geld beseitigen lassen (was er den Bauarbeitern wohl erzählt?). Jedenfalls will er Ock nun ein für allemal unschädlich machen. Die Vorschau verkündet jedoch: „Unheil trifft die Spinne!“

Abgesehen von den Ungereimtheiten am Ende ist das erneut eine gelungene Story. Daß ein Superschurke in die Privatsphäre des Helden eindringt, ist zumindest zu dieser Zeit ein sehr origineller Plot. Es gibt noch einen anderen Film, der dafür Motive geliefert haben kann: „An einem Tag wie jeder andere“, wo sich eine Bande von ausgebrochenen Sträflingen bei einer Durchschnittsfamilie verschanzt. Aber Ock versteckt sich eher hinter einer Maske der Harmlosigkeit, als daß er Tante May bedroht. Klar wird jedoch: Peters Privatleben ist eine Achillesferse, an der ein gewitzter und skrupelloser Feind ihn treffen kann. Und dann vergrößern sich auch seine Probleme, seine Identität geheim zu halten. Hier werden also einige Probleme für Peter Parker angeschnitten, und es ist noch unklar, wie er sie lösen wird.

Nach „Spinne“ # 46 inseriert Kodak hier noch einmal. Die Anzeige will suggerieren, daß man mit einer Instamatic-Kamera mit Stativ in der Schule punkten kann. Es gibt wieder einen Kleinanzeigen-Markt. Darauf geht die Redaktion im Editorial ein, das seit kurzem zur Monats-Checkliste hinzutritt.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
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