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Alt 09.07.2023, 18:14   #1676  
LaLe
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Greg Keyes - Die geborene Herrscherin ist der Abschluss des Vierteilers um Die verlorenen Reiche und war der letzte und mir bis dato unbekannte Teil der Saga um Anne Dare.

Nachdem sich abzeichnet, dass der Kampf um den Thorn Crotheniens nicht allein mit einer Armee zu gewinnen ist, greift Anne Dare zu einem letzten verzweifelten Mittel und löst damit eine Kette von Ereignissen aus, die die Auseinandersetzung auf ein völlig neues Level hebt und den Fortbestand der Menschheit nicht mehr nur zum Gegenstand der Auseinandersetzung machen sondern schlicht auch zum Einsatz.

Aber auch diese Wendung nimmt dann einen völlig anderen Verlauf als gedacht und an dieser Stelle wird das Finale der Saga für mich zu etwas, dem ich kaum noch zu folgen vermochte. Hatte sich im dritten Band schon abgezeichnet, dass für den Leser - ähnlich wie für die handelnden Charaktere - kaum noch nachvollziehbar ist, welche Mächte worum kämpfen und welcher der auftretenden Charaktere für welche Seite (welche gibt es überhaupt?) und welche Ziele einsteht und kämpft, treibt das Finale diese Entwicklung noch einmal auf die Spitze.

Spätestens wenn der Kampf der Throne in seine heiße Phase eintritt, sind nicht nur 99,9 % der über drei Bände aufgebauten Figuren raus sondern auch der Leser. Die Ebene auf der sich der finale Kampf abspielt, ist eine, die wie ein deus ex machina um die Ecke kommt und bei allen Rückbezügen auf bereits geschildertes auf mich wie ein Fremdkörper wirkte.

Das Ende selbst wusste mir durchaus zu gefallen, der Weg dahin hat mich aber völlig rausgebracht.

ALs verschwendete Lebenszeit würde ich die Lektüre nun nicht bezeichnen wollen und ich bleibe dabei, wer nicht zum x-ten Mal etwas bereits Gelesenes aus der Ecke konsumieren will, bekommt hier eine durchaus brauchbare Abwechslung.

Stark fand ich die Reihe insbesondere dann, wenn der sprachbegeisterte Autor mit alter Sprache und Worten sowie deren Bedeutung arbeitete und auch die Interpretation der Rolle der Musik gefiel mir gut. Strenggenommen war das mal eine andere Form von Magie. Auch das Härtelevel fand ich angemessen und auf der Skala von HdR bis GoT ist das deutlich dichter an letzterem.

Fazit: Gut lesbare solide High-Fantasy, die im Finale kurz den Leser verliert.
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Alt 12.07.2023, 09:50   #1677  
Gia
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Als ich verlor, was ich niemals war (Matthias Dhammavaro Jordan)

"Viele Menschen beschäftigen sich heute mit Buddhismus, Meditation und Achtsamkeit, doch nur sehr wenige Westeuropäer haben den Buddhismus je an seiner Quelle studiert. Matthias Dhammavaro Jordan ist einer dieser wenigen. 12 Jahre lebte er als buddhistischer Mönch in der Theravada-Waldtradition. In dem autobiografischen Buch beschreibt er seinen Weg in einsam gelegenen Waldklöstern Nordthailands, zu berühmten buddhistischen Lehrern, seinen Umgang mit fremden Kulturen, dem asketisch-klösterlichen Leben sowie seine intensiven inneren Prozesse und Meditationserfahrungen.
Ein mitreißendes Leseerlebnis, voll spannender Stationen in Thailand, Sri Lanka, Kanada und Europa und tiefer Einsichten, Erkenntnisse und zeitloser Wahrheiten, dabei immer authentisch, berührend, voller Lebendigkeit und erfrischend ehrlich!"
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Alt 15.07.2023, 14:36   #1678  
mile
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Das Buch der Fünf Ringe von Miyamoto Musashi

Die Aufzeichnungen eines japanischen Samurai aus dem 17. Jahrhundert. Musashi gilt in Japan als "Weiser des Schwertes" und blieb zeit seines Lebens unbesiegt. Kurz vor seinem Tod schrieb er das "Gorin-no-sho" (Buch der Fünf Ringe), das unerwarteterweise als Ratgeber in der japanischen Geschäftswelt ein Comeback feierte und ein Kultbuch wurde. (Die klassische Anleitung für strategisches Handeln). Liest sich wirklich gut und teilweise erheiternd.

5 von 5 Ringen
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Alt 15.07.2023, 15:02   #1679  
LordKain1977
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Hört sich interessant an. Hab mir mal ein Doppelwerk, worin auch "Das Buch der mit der Kriegskunst verwandten Traditionen" vorhanden ist, bestellt.
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Alt 17.07.2023, 16:22   #1680  
God_W.
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Arkham Horror – Das letzte Ritual (S. A. Sidor)

Inhaltsangabe:
Die Kunst eines wahnsinnigen Surrealisten droht das Gefüge der Realität zu zerreißen. Eine Schauergeschichte über unheimliche Schrecken und Verschwörungen, angesiedelt in der beliebten Welt von Arkham Horror.

Der aufstrebende Maler Alden Oakes wird eingeladen, sich einer geheimnisvollen Kunstkommune in Arkham anzuschließen: der Neuen Kolonie. Als der gefeierte spanische Surrealist Juan Hugo Balthazarr die Kolonie besucht, geraten Alden und die anderen Künstler schnell den Bann des charismatischen Mannes. Balthazarr lädt Arkhams gesellschaftliche Elite zu einer Reihe dekadenter Partys ein, während derer er geheimnisvolle Illusionen heraufbeschwört, die die Grenzen zwischen Albtraum und Realität verwischen. Nach und nach kommt Alden dabei der Verdacht, dass Balthazarrs Rituale mehr als nur Schein sein könnten und tatsächlich darauf abzielen, diese Grenzen zu durchbrechen, um das, was dahinter lauert, freizusetzen. Alden muss handeln, doch es könnte bereits zu spät sein, um sich selbst zu retten – ganz zu schweigen von Arkham.


Da die Gattin und ich zuletzt das Arkham Horror Kartenspiel für uns entdeckt haben wollte ich mal in die Romane von Cross Cult reinlesen. Lovecraft selbst lese ich ja sehr gerne und eine Schauergeschichte in seiner Welt, da muss doch was draus zu machen sein.

In aller Kürze: Schlecht war das Taschenbuch wirklich nicht, dennoch finde ich man hätte mehr draus machen können. Nach einem starken, stimmungsvollen Einstieg zieht sich der Mittelteil doch ein wenig und auch wenn die Arkham-Atmo schon öfter mal aufschimmert, zusammen mit dem damaligen Zeitgeist usw., so kommt man natürlich zu keiner Sekunde in die Gefahr zu denken, man würde etwas vom Meister lesen. Hinten raus zieht der Spannungsbogen dann wieder etwas an, aber da ist schon noch deutlich Luft nach oben, auch bei den Charakterbeschreibungen. Guter Durchschnitt würde ich sagen und für Fans der entsprechenden Brett- und Kartenspiele (oder von Lovecraft allgemein) schon einen Blick wert.

6/10

VG, God_W.
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Alt 18.07.2023, 10:10   #1681  
Nante
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Im Urlaub hatte ich mir die schicke Schuber-Ausgabe von Ken Follets „Die Säulen der Erde“ eingepackt, die ich in einer Bushaltestelle aus dem Regal gezogen hatte. Wo, wenn nicht Abends vorm Zelt kann man so einen Wälzer von über 1000 Seiten besser durchschmökern? Und schließlich hatte ich schon seit Jahrzehnten von allen möglichen Leuten gehört, was für ein tolles Buch es doch sei.

Tja, ich muss gestehen, ich war etwas enttäuscht. Es ist ein spannender Roman aber irgendwie hatte ich mehr erwartet.

Das betraf einmal den Bereich der Architektur. Soweit ich es als Laie beurteilen kann, geht es ja um den allmählichen Übergang von der Romanik zur Gotik. Liegt vielleicht auch an meinem fehlenden Vorstellungsvermögen aber das hätte ich gern noch etwas ausführlicher dargestellt gehabt.

Was mir noch gefehlt hat, war ein etwas verständlicheres Gerüst über die Hintergründe und das Personal des „Englischen Bürgerkrieges“ vor dessen Hintergrund ja der größte Teil des Romans spielt. Wenn z.B. einmal von der Kaiserin Mathilde und drei Zeilen weiter von der Königin Mathilde die Rede ist, kann das schon zu einiger Verwirrung führen, wenn man nicht weiß, wer die beiden Personen eigentlich sind.

Tja, und dann die Handlung. Irgendwie hätte man die ganze Story wohl auch auf der Hälfte der Seiten erzählen können, die immer neuen Anschläge der „Bösen“ gegen die Abtei und ihr Kathedralenprojekt ermüden irgendwann und wirken auch irgendwie unglaubwürdig. Vor allem bei ersteren findet über 30 Jahre lang kaum eine Entwicklung statt. Ein nie versiegender Hass. Sie haben immer die gleiche Obsession, die eher ihnen selbst als dem Gegner schadet.

Das Ende mit der Episode um Thomas von Canterbury wirkt dann irgendwie unnötig und angeklatscht und die Auflösung des „Kriminalfalls“, der das ganze Buch als roter Faden durchzieht, ist stark konstruiert, ja unglaubwürdig.

Fazit: Ein guter Zeitverkürzer aber unter anderen Umständen hätte ich wohl irgendwann angefangen, Abschnitte zu überspringen. Und das Buch wird nun nicht in mein Bücherregal sondern bei nächster Gelegenheit zur Bushaltestelle zurück wandern.

5/10
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Alt 18.07.2023, 11:24   #1682  
Crackajack Jackson
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Ich hatte den mal auf Englisch angefangen, dann aber im letzten Drittel abgebrochen.
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Alt 18.07.2023, 11:36   #1683  
mile
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Ich bin mit den "Säulen der Erde" auch nie wirklich warm geworden. Meiner Meinung nach zu viel "Füllmaterial", das hätte alles Straffer erzählt werden können. Die 5 von 10 sehe ich genauso.
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Alt 22.07.2023, 15:39   #1684  
pecush
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Villa Wahnsinn. 50 Jahre John Sinclair HC

Bin sehr gespalten. Top sind die Jason-Dark-Fotos, schöne Erinnerungen. Was hätte ich hier für ein Bild mit "Will Mallmann" gegeben. Aber "Glenda" ist wenigstens dabei.
Toll: Das Vorwort. Und das ordentlich lektoriert wurde. Mir ist nur ein störender Fehler aufgefallen.
Nett: Die Story von Florian Hilleberg, und die erste von "Sheila".
Aber leider ist Jasons Roman, was ja eigentlich das Herzstück sein sollte, nur solide, viel zu kurz und ohne nennenswerten Spannungsbogen. Ja, kein Totalausfall, aber eben auch nichts, was ein Hardcover rechtfertigt.
Und alles zusammen viel zu sehr auf lustig getrimmt.
Sorry, aber zum 50. hätte ich mir was wirklich gruseliges gewünscht.
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Alt 22.07.2023, 16:01   #1685  
LaLe
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John Sinclair und gruselig? Solltest du es nicht besser wissen?
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Alt 22.07.2023, 16:10   #1686  
pecush
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Ja, da hast du nicht Unrecht.
Aber schau dir das Buch an und du wirst sehen, was ich meine. In der letzten Story geht es um Kaffeebohnendämonen....
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Alt 22.07.2023, 16:21   #1687  
LaLe
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... die Glenda auf den Geist gehen?
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Alt 22.07.2023, 17:50   #1688  
pecush
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Alt 22.07.2023, 19:17   #1689  
mile
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Zitat:
Zitat von pecush Beitrag anzeigen
Ja, kein Totalausfall, aber eben auch nichts, was ein Hardcover rechtfertigt.
Und alles zusammen viel zu sehr auf lustig getrimmt.
Sorry, aber zum 50. hätte ich mir was wirklich gruseliges gewünscht.
Oh je, das klingt nicht so berauschend. Aber ich komme wohl nicht drumherum es mir zu holen.
Das "auf lustig getrimmt" nimmt in letzter Zeit eh überhand. Zeitgeist oder so.
Und "Grusel" … das ist schon lange her. Sehr lange.
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Alt 27.07.2023, 21:35   #1690  
Daredevil333
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SINCLAIR . UNDERWORLD

Hörbuch wie Roman sind ganz, ganz grosse Klasse!!! Das ist John Sinclair, wie ich ihn liebe!!! Ganz tolle neugestaltete Story rund um den Geisterjäger. Nix mit Kaffeebohnen. UND DAS IST GRUSEL VOM FEINSTEN Habe die beiden Bücher verschlungen!!!

Lese zur Zeit auch DIE ATTENTÄTTERIN von Daniel Silva. Diese Agentenromane wurden mir von einer Kollegin empfohlen. Dieser Band liest sich leicht und ist spannend. Leider ist es nicht der erste Band der Reihe, aber vielleicht kennt sich hier ja jemand aus, vor allem würde mich interessieren, welche man gelesen haben muss....da mein Lesestapel nicht wirklich kleiner wird.

Neu auf der Liste stehen dann auch die neuen James Bond Bücher Gardner und Horowitz. Mal sehen ob das was wird.

Auch YOUNG BOND werde ich mir mal weider zu Gemüte führen. Da habe ich erst einen von Steve Cole gelesen.
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Alt 27.07.2023, 21:41   #1691  
Daredevil333
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Zitat:
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Ich meinte die neuen TB. Die finde ich echt spannend.
Redest du da von neuen John Sinclair Taschenbücher? Hab ich da was verpasst?
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Alt 30.07.2023, 20:34   #1692  
mile
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Gefährliche Allianz (Kurt Austin 19) Clive Cussler/Graham Brown

Bei der Autorenvorstellung im Buch wird immer noch nicht erwähnt, dass Mr. Cussler bereits vor drei Jahren gestorben ist. Aber natürlich hat er schon Jahre vorher aufgehört, an der Serie mitzuarbeiten.
Die Story selbst ist Business as usual, Kurt Austin ist seit seinem ersten Auftritt 1999 ganze vier Jahre gealtert (circa). Fast schon Perry-Rhodan-like
Aber wer die anderen Bände mochte, wird auch hiermit glücklich werden.

7 von 10 Magnethandschuhen
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Alt 31.07.2023, 14:23   #1693  
pecush
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Heute will ich euch mal ein Sachbuch empfehlen; wer sich für Literatur interessiert, greife mal zu Literatur! Eine Reise durch die Welt der Bücher von Katharina Mahrenholtz und Dawn Parisi.

Ich habs mir aus der Bücherei ausgeliehen, werde es mir jetzt aber auch noch (günstig) kaufen.
Die Autorinnen nehmen Leserin und Leser mit auf eine sehr ausführliche und unterhaltsame Reise durch die Welt der Bücher. Zahlreiche Werke werden vorgestellt, immer in Kombination mit einer Zeitleiste, sodass man sieht, was sonst noch auf der Welt los war. Und die beiden erläutern sehr schön, was einfach und was weniger einfach zu lesen ist. Dabei folgen sie meinem Verständnis von Literatur: Goethe kommt vor, aber gleichberechtigt auch Enid Blyton, Dante und Cervantes, Shakespeare und Schätzing, Grass und Agatha Christie. Von Deutschlehrern geliebte Klassiker werden auch mal so genannt, als was sie zu nennen sind: Langweilig. Dafür wird eine Pippi Langstrumpf (zurecht) hoch gelobt. (Mein Freund John Sinclair wird übrigens nicht erwähnt, aber Die drei ??? tauchen zumindest in der Zeitleiste auf.) Ein moderner Comic (wenn man von "Max und Moritz" absieht) hat übrigens auch einen Eintrag bekommen: "Persepolis".
Einen Comic-Einfluss hat das Buch übrigens auch: Die besprochenen Autoren gibts in kleinen Zeichnungen zu bewundern, zudem einige Handlungsabläufe. Das lockert die für viele dröge Materie ebenso auf wie die zahlreichen tollen Anmerkungen; mein Highlight war der Hinweis, dass man Heines Wintermärchen nicht mit dem Sommermärchen 2006 verwechseln soll.

Am Ende blieben zwei Dinge bei mir hängen. Zum einen, dass es einige Klassiker gibt, an die ich mich heranwagen sollte (und andere ungelesene im Regal, die auch ungelesen bleiben können) und zum anderen, dass ich exakt so ein Buch über Filme will!
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Alt 31.07.2023, 21:07   #1694  
God_W.
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Finderlohn (Stephen King)

Ha! Na das nenne ich ja mal eine gelungene Überraschung. Mir war zwar vorher klar, dass „Finderlohn“ nach „Mr. Mercedes“ und vor „Mind Control“ der zweite Teil der „Bill Hodges Trilogie“ ist, aber irgendwie nahm ich an der Polizist im Ruhestand würde uns in diesem zweiten Band einfach mit in seinen nächsten Fall nehmen, denn Band eins war ja rundherum abgeschlossen.

Weit gefehlt! Nicht nur, dass der leicht griesgrämige Ex-Detective in der ersten Hälfte des Buches gar nicht vorkommt, nein, Dreh- und Angelpunkt der Geschichte bleibt auch weiterhin das schreckliche Ereignis vor dem Jobcenter, welches der irre Mercedes-Killer im ersten Band verursachte. Denn Opfer, deren Leben dadurch nachhaltig beeinflusst wurde, gibt es zu Genüge.

Als „Finderlohn“ losging war ich zuerst ein klein wenig enttäuscht, hatte ich mich doch immens drauf gefreut Bill Hodges wiederzusehen und zu erfahren, wie sein Leben weiterhin verläuft, doch King entwirft einen derart spannenden, in verschiedenen Zeitebenen spielenden Fall, dass ich schon nach wenigen Seiten derart gefesselt bin, dass ich die Abwesenheit der liebgewonnenen Charaktere aus dem ersten Buch nahezu vergesse, bis es dann so weit ist und die Damen und Herren schließlich doch noch auftauchen.

Erneut ein klasse Buch mit einem geschickt konstruierten, hochspannenden Fall. Gleichzeitig eine Liebeserklärung an die Schriftstellerei, bei der King sicherlich massenhaft eigene Erfahrungen mit einfließen lassen konnte und am Ende wird ein Brückenschlag zum ersten Band eingeläutet, der deutlich drauf hinweist: Im Finale wird es wieder ein glasklarer King, wie man ihn von früher kennt.

Wenn ich neben der langen Abwesenheit von Bill Hodges noch eine Kleinigkeit kritisieren würde dann vielleicht, dass der Antagonist im ersten Buch faszinierender und spannender war als in der Fortsetzung, trotzdem ein hochklassiger Krimi, der sich super liest.

8-8,5/10

VG, God_W.

Geändert von God_W. (16.09.2023 um 11:11 Uhr)
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Alt 04.08.2023, 19:31   #1695  
God_W.
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Star Trek – Titan (4): Schwert des Damokles

Der erste der Titan-Bände, der für meinen Geschmack keine Steigerung zu den Vorgängern schafft. Aber keine Angst, einen schlechten Trek-Roman haben wir hier keineswegs. Ich persönlich fand die DS9-Folgen in denen die religiöse Sparte der Bajoraner im Zentrum stand schon immer etwas langweilig, das ist einfach nicht mein Lieblingsthema. Zwar ist das bei dem Band hier nicht der absolute Kern der Sache, aber die Thematik kommt schon recht häufig vor.

Davon abgesehen haben wir hier eine ganz spannende, weil eventuell katastrophale, Zeitreisenepisode mit allen Für und Wider, die solche Ereignisse mit sich bringen. Vielleicht nicht durchgehend logisch, hier und da ein kleines Paradoxon, insgesamt aber in sich selbst ganz stimmig, was ja immer das Wichtigste ist. Man sollte halt einfach nicht alles bis ins kleinste Detail hinterfragen, dann passt das im Großen und Ganzen schon.

Die Crew selbst bleibt weiterhin sympathisch und die Interaktion untereinander wird immer eingespielter und selbstverständlicher, was ich klasse finde. Dass man so manches Ereignis nicht als wirklich bedrohlich wahrnehmen kann, da es irgendwo klar ist, dass am Ende alles zumindest grob wieder so hingebogen werden wird, wie es vorher war, das bringen die Gepflogenheiten im Trek-Universum halt einfach mit sich. Spannend ist also der Weg zum Finale und die Art der Auflösung, nicht unbedingt die Frage, ob das überhaupt machbar ist.

7/10

VG, God_W.
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Alt 09.08.2023, 12:57   #1696  
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Der Sündenbock Lee Child & Andrew Child

Der 25. Jack Reacher Roman und der erste, den Lee gemeinsam mit seinem Bruder geschrieben hat, ehe er die Reihe demnächst ganz in Andrews Hände legt.
Story ist wie in jedem Reacher: Jack kommt in die Stadt, trifft auf jemanden de Hilfe benötigt und dann geht’s los. Leider steigert sich das Szenario wie in den letzten Büchern immer mehr. Ohne großangelegte internationale Verschwörungen geht es anscheinend nicht mehr. Dabei wäre weniger manchmal mehr. Vielleicht bekommt Andrew es ja hin, Jack Reacher wieder zurück zur alten Stärke zu führen. Aber vorerst gibt’s

6,5 von 10 Softwareexperten
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Alt 09.08.2023, 13:18   #1697  
Crackajack Jackson
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Ich lese im Moment die Tagebücher von Manfred Krug.
Ziemlich interessant, da er sich offensichtlich einige Mühe damit gegeben hat und man immer mal den Bezug zu bekannten Ereignissen der jeweiligen Jahre bekommt.
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Alt 10.08.2023, 11:41   #1698  
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Zitat:
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Das Buch der Fünf Ringe von Miyamoto Musashi

Die Aufzeichnungen eines japanischen Samurai aus dem 17. Jahrhundert. Musashi gilt in Japan als "Weiser des Schwertes" und blieb zeit seines Lebens unbesiegt. Kurz vor seinem Tod schrieb er das "Gorin-no-sho" (Buch der Fünf Ringe), das unerwarteterweise als Ratgeber in der japanischen Geschäftswelt ein Comeback feierte und ein Kultbuch wurde. (Die klassische Anleitung für strategisches Handeln). Liest sich wirklich gut und teilweise erheiternd.

5 von 5 Ringen
Die Rezi hat mich neugierig gemacht und so bestellte ich mir ein Buch in dem dieses Werk enthalten war, sowie "Das Buch der mit der Kriegskunst verwandten Traditionen" von Yagyu Munenori.

Zum Buch der Fünf Ringe muss ich nicht viel sagen, daß hat mile schon wunderbar gemacht. Da zücke ich ebenfalls eine gute Note und gebe eine 9/10.

Kommen wir zum "Das Buch...". Sein Verfasser Munenori war ebenfalls ein berühmter Schwertkämpfer. Sein Werk wurde etwa 10 Jahre vor dem Musashis niedergeschrieben und ist wie dessen Niederschrift ebenfalls eines das heute noch in der Geschäftswelt Japans zu Rate gezogen wird. Ist schon erstaunlich das zwei Männer, die die japanische Kultur mit ihren Werken maßgeblich beeinflusst haben, zur gleichen Zeit lebten.
Was den Inhalt angeht so zieht sich das ganze schon etwas im Vergleich zu Musashis Werk. Und das obwohl dieses fast doppelt so lang ist.
Und das liegt an der Einfachheit der Worte die Musashi in "Fünf Ringe" benutzt. Munenori verfällt etwas in Phrasen und Metaphern. Ausserdem zitiert er sehr gerne Weisheiten aus dem Zen-Buddhismus.
Interessant und lustig ist das Munenori Techniken als unabdingbar beschreibt die Musashi in seinem Werk als Minderwertig und falsch beschreibt.
Es ist schon sehr interessant zwei Meister ihrer Zeit zu lesen und deren Unterschiede auszumachen.
Nun denn. Hier gebe ich eine 7/10.
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Alt 20.08.2023, 06:51   #1699  
Nante
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Stephen Fry:
Mythos
Helden
Troja


Eigentlich kannte ich Stephen Fry bis jetzt nur als Schauspieler. Vor 14 Tagen hatte ich dann in der Buchhandlung zufällig den Troja-Band in der Hand und mich rasch festgelesen. Also schnell alle drei Bände als E-Boocks bestellt…

Fry beackert hier das gleiche Feld wie der vor allem in Deutschland bekannte Gustav Schwab und auch viele andere Autoren: Die griechische Mythologie. Also die Götterwelt des Olymp, Herakles, Theseus und den Trojanischen Krieg. Kennt man ja eigentlich alles längst. Aber trotzdem wird es nie langweilig.

Zwei Sachen haben ihn für mich v.a. lesenswert gemacht:

Einmal seine Detailbessenheit, was die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen (Egal, ob Titanen, Götter oder Menschen) sowie den Handlungskomplexen angeht. Besonders was Stammbäume und eheliche wie uneheliche Verbindungen angeht, ist er schon fast manisch unterwegs.

Natürlich stehen hier oft die außerehelichen Eskapaden von Götter-Vater Zeus im Mittelpunkt.*

Zumindest mir sind dadurch aber einige Dinge klar geworden, die mir nach der Schwab-Lektüre seit über 40 Jahren immer etwas wirr erschienen.

Zum anderen ist es natürlich seine moderne und oft auch sehr drastische Sichtweise auf und Beschreibung des Geschehens. Dazu dann sein Humor, den ich schon als Schauspieler an ihm mag.

Als Beispiel mal seine Beschreibung eines eher kleinen aber recht standhaften Gottes:



Einziger Kritikpunkt: Da fehlt noch was! Aber vielleicht erscheint ja bald auch noch Band vier, der uns Odysseus Heimfahrt schildert.

* Da ich parallel dazu den Nibelungen-Band durchgegangen bin, war es im Vergleich schon frappierend, was für ein lebensfroher Haufen die griechischen Götter gegenüber den bierernsten Asen doch eigentlich sind.

Geändert von Nante (20.08.2023 um 07:18 Uhr)
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Alt 20.08.2023, 18:21   #1700  
mile
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Zitat:
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Die Rezi hat mich neugierig gemacht und so bestellte ich mir ein Buch in dem dieses Werk enthalten war, sowie "Das Buch der mit der Kriegskunst verwandten Traditionen" von Yagyu Munenori.
Ah, das hatte ich auch noch auf meiner Liste, habe mich dann aber doch erstmal nur für Musashi entschieden. Danke für Deine Rezi.
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