Verwirrtheitszustände: Neues Forum, alte Hüte. Bodensatz des PFFs!

[LaLe]

Es gab einmal Zeiten, da wurde zwischen biologischen, sozialen und sprachlichen Geschlechtern unterschieden. Wurde vielen dann aber wohl zu kompliziert.

[Mathew]

Zitat von LaLe

@Mathew

Zunächst hast du mit deiner Aussage nicht nur mich sondern alle eingeschlossen.

Da führe ich als Gegenargument mal das Thema Stellenausschreibung (m/w/d) an. Weil das aber ein schon gängiger und deshalb womöglich übersehender Standardzwang ist, hier mal ein Link -> https://www.luebeck.de/de/presse/pre...en/view/134698

Und wenn du "Teilnehmer und Teilnehmerinnen" sagst (meine bevorzugte Variante ist da Teilnehmerinnen und Teilnehmer), dann ist das nicht gendergerecht, weil du damit die "d" ausgrenzt. Korrekt wäre neben den Teilnehmenden (obwohl das grammatikalisch nicht ganz unproblematisch ist) TeilnehmerInnen. Wichtig ist die Gedenksekunde für Diverse zwischen dem "r" und dem "I", damit man auch merkt, dass du nicht nur das Weibsvolk ansprechen willst.

In letzter Zeit mal Nachrichten und Talkshows geschaut?

Ich habe genug Selbstvertrauen, so zu schreiben, wie ich es für richtig halte, und ja, Talkshows schaue ich höchste mal ausschnittsweise. Das Binnen I , * oder : stört mich nicht, ich versuche aber drauf zu verzichten.


In Lübeck hast Du ja die Wahl zwischen neutral oder :

Was passiert denn mit Menschen, die das nicht machen? Geldstrafe? Gefängnis?

[Mathew]

Kann ja verstehen, dass man das anders sieht, ich verstehe nur nicht, warum dieses Thema Menschen "ärgert" oder "aufregt"

Verstehe ich wirklich nicht....

[B.P.Taskfield]

Zitat von LaLe

Es gab einmal Zeiten, da wurde zwischen biologischen, sozialen und sprachlichen Geschlechtern unterschieden. Wurde vielen dann aber wohl zu kompliziert.

Finde ich aber recht sinnvoll. Zumindest die Unterscheidung zwischen biologisch und sozial. In der Medizin und Diagnostik ist das Wissen um das biologische Geschlecht sehr hilfreich.

Zitat von Mathew

Kann ja verstehen, dass man das anders sieht, ich verstehe nur nicht, warum dieses Thema Menschen "ärgert" oder "aufregt"

Verstehe ich wirklich nicht....

Der Mensch a) mag keine Veränderungen und b) mag es schon gar nicht wenn ihm Regeln sein Handeln vorschreiben - schon gar nicht, wenn er nicht davon profitiert.

lg Task

[falkbingo]

Zitat von Mathew

Kann ja verstehen, dass man das anders sieht, ich verstehe nur nicht, warum dieses Thema Menschen "ärgert" oder "aufregt"
Verstehe ich wirklich nicht....

Weil es absolut unnötig ist und von Menschen mit chronischer Langeweile entwickelt wurde.

[God_W.]

Zitat von LaLe

Dann bist du also Grünen-Wähler?

[pecush]

Ui, der Verwirrtenthread wird zum (Inter)Nationalen Frühschoppen.
Ich les mal mit.

[LordKain1977]

Zitat von Mathew

Niemand wird gezwungen, seine alten PippiBücher abzugegen...

Gnihihihihi

[Mathew]

.... wie auch immer, ich bin raus aus dem Thema, bevor es zu hitzig wird....

[excelsior1166]

Zitat von falkbingo

Weil es absolut unnötig ist und von Menschen mit chronischer Langeweile entwickelt wurde.

Ich weiß aus meiner Arbeit, dass "Betroffene" dieses Thema durchaus für notwendig und "überfällig" erachten.
Das kann man mMn respektieren.
Zudem hat es etwas mit Bewusstseinsschaffung zu tun und prangert bestehende Misstände an.
Mir gefällt das auch nicht immer, manches schießt übers Ziel hinaus, aber es fällt mir zunehmend leichter und ich sehe perspektivisch einen gesellschaftlichen Nutzen.

[pecush]

Ich weiß nicht, ob ich es hier schon mal gesagt habe oder noch im alten Forum: Als meine kleine Tochter und ich Pippi Langstrumpf gelesen haben, habe ich versucht, nicht die alte Übersetzung zu lesen, sondern Südseekönig. Klappte nicht immer. War aber nie schlimm: Papa Ephraim ist für sie nichts anderes als der "Mega-König"!

[falkbingo]

Zitat von excelsior1166

Ich weiß aus meiner Arbeit, dass "Betroffene" dieses Thema durchaus für notwendig und "überfällig" erachten.
Das kann man mMn respektieren.

Und das ich das nicht möchte, kann man nicht respektieren? Den Franzosen ist das Thema Gendern anscheinend auch zu doof. An Schulen und in Ministerien ist es verboten "Gendersprache" zu benutzen.

[Mathew]

Egal, welche Argumente ihr auffahrt. Ich wette ein Comic, dass niemand falkbingo vom Gegenteil überzeugt.

[falkbingo]

Es gibt keine Argumente dafür. Deshalb hast du vollkommen recht. Aber versuch mir mal zu erklären, warum die Franzosen das nicht wollen und es hier lebenswichtig ist.

[B.P.Taskfield]

Zitat von falkbingo

Es gibt keine Argumente dafür.

Die gibt es und die wurden dir genannt.
Sie reichen dir nur nicht aus - was ja in Ordnung ist. Nur behaupte nicht, dass es keine gibt.

Bei allem sprachlichen die Franzosen als Argument herbeizuziehen ist übrigens ein Eigentor. Die weigern sich ja auch englisch zu sprechen, selbst wenn es nicht anders geht.

Und zum Schluss nochmal: bei einer Diskussion geht es primär nicht darum den anderen zu überzeugen. Wer so in eine Diskussion geht, der hat schon verloren.
Es geht eher um Informationsgewinn, dem gegenüber seinen Standpunkt darzulegen und so verständnis zu erwirken und genauso auch anderes herum den anderen Diskussionsteilnehmer besser zu verstehen.
Vielleicht sollten wir uns das nochmal durch den Kopf gehen lassen - insbesondere, da hier noch vor einer Seite danach geschrien wurde mehr Allgemeinverstand wirken zu lassen.

lg Task

[falkbingo]

Zitat von B.P.Taskfield

Die gibt es und die wurden dir genannt.
Sie reichen dir nur nicht aus - was ja in Ordnung ist. Nur behaupte nicht, dass es keine gibt.
Bei allem sprachlichen die Franzosen als Argument herbeizuziehen ist übrigens ein Eigentor. Die weigern sich ja auch englisch zu sprechen, selbst wenn es nicht anders geht.

Bis jetzt wurde kein Argument dafür genannt. excelsior1166 hat lediglich eingeworfen, daß Betroffene das Thema für notwendig und überfällig erachten.
Wer sind denn die Betroffenen und weshalb ist es notwendig oder überfällig?
Das konnte mir noch keiner erklären. Und das mit den Franzosen ist kein Eigentor. Denen ist ihre Muttersprache eben heilig und die verhindern, daß irgendwelche nicht zwingend notwendige Begriffe Einzug halten. Ich würde mir wünschen, daß hier genau so gehandelt würde. Und auch ich führe keine Diskussionen um anderen meine Meinung aufzudrängen, erwarte aber vernünftige Argumente über die es sich lohnen würde mal nachzudenken. Und nur weil hier und da eine Frau sich diskriminiert fühlt, weil das *innen fehlt, ist das noch lange keine Argument unsere Sprache zu verunstalten. Denn wir reden hier von Minderheiten und nicht von 51% aufwärts.

[B.P.Taskfield]

Nun, ich habe dir Argumente bei dem Thema "Bücher ändern" genannt. Aber das Thema hast du dann ganz schnell zu Gunsten des leidlichen Genderns fallen lassen.

Ich bin auch kein Freund vom Gendern. Es macht mir meinen Arbeitsalltag schwieriger, aufwendiger.
Aber ich lehne es halt nicht strikt ab.

Und zu Frankreich: nein, es ist absolut nicht geil und erstrebenswert, dass du mitten in der zivilisierten Welt ein Land hast, in dem (fast) nur die Heimatsprache gesprochen und verstanden wird.

lg Task

[falkbingo]

Zitat von B.P.Taskfield

Und zu Frankreich: nein, es ist absolut nicht geil und erstrebenswert, dass du mitten in der zivilisierten Welt ein Land hast, in dem (fast) nur die Heimatsprache gesprochen und verstanden wird.
lg Task

So unterschiedlich sind die Meinungen. Ich fände das für Deutschland erstrebenswert. Allein schon, weil Deutsch eine wunderschöne Sprache ist. Aber wie dem auch sei, wir haben uns mal wieder ausgetauscht und sind bei unseren Meinungen geblieben. Das ist doch auch schön.

[excelsior1166]

Zitat von falkbingo

Bis jetzt wurde kein Argument dafür genannt. excelsior1166 hat lediglich eingeworfen, daß Betroffene das Thema für notwendig und überfällig erachten.
Wer sind denn die Betroffenen und weshalb ist es notwendig oder überfällig?
Das konnte mir noch keiner erklären. Und das mit den Franzosen ist kein Eigentor. Denen ist ihre Muttersprache eben heilig und die verhindern, daß irgendwelche nicht zwingend notwendige Begriffe Einzug halten. Ich würde mir wünschen, daß hier genau so gehandelt würde. Und auch ich führe keine Diskussionen um anderen meine Meinung aufzudrängen, erwarte aber vernünftige Argumente über die es sich lohnen würde mal nachzudenken. Und nur weil hier und da eine Frau sich diskriminiert fühlt, weil das *innen fehlt, ist das noch lange keine Argument unsere Sprache zu verunstalten. Denn wir reden hier von Minderheiten und nicht von 51% aufwärts.

Die Betroffenen sind die Menschen, die sich durch die männlich dominierte Sprache (historisch erklärbar) zurückgesetzt, missachtet, nicht repräsentiert und/oder verletzt fühlen.
Frauen (Emanzipation/Feminismus/Gleichberechtigung), Transgender, Menschen mit anderer Hautfarbe (Rassismus), Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen u.v.a.
Tatsächlich ist das bei den Jugendlichen, mit denen ich arbeite, aktuell ein großes Thema und wir SozialpädagogInnen/LehrerInnen werden zunehmend oft mit dem Thema Sprache konfrontiert.
Es gibt da viele verschiedene Empfindsamkeiten.
Auch wenn ich anders sozialisiert wurde und mir manches persönlich zu weit zu gehen scheint, muss ich mich (professionell und einfühlsam) mit der Thematik auseinandersetzen.
Ja, es sind oft Minderheiten (Frauen allerdings nicht), auch erscheint mir einiges zunächst übertrieben.
Andererseits sehe ich, dass Sprache verletzen kann (N-Wort, Lexik...) und verstehe das Bedürfnis, einiges zu verändern.
Darüberhinaus bin ich übrigens kein Freund von übertrieben angewandten Anglizismen, Sprachverkürzungen und anderen Rohheiten, die unserer schönen Sprache angetan werden.
Aber selbstverständlich unterlag und unterliegt die Sprache ständigem Wandel.
Das war schon immer so.

[Lothar]

Sorry, aber meine von mir benutzte Sprache unterliegt nicht wirklich einem ständigen Wandel.

[Damian]

Das Totschlagargument "Sprache unterliegt einem ständigen Wandel" ist natürlich kompletter Unsinn in dem Fall. wir reden hier nicht von einer (natürlichen) Sprachentwicklung, sondern von einer ideologisch verpeilten Vergewaltigung von Sprache.
Die Menschen, die das wirklich wollen, sind stark in der Minderheit. Aber heutzutage gilt: wer am lautesten heult, bekommt recht. Das ist weder positiv noch wünschenswert und führt nur zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft.
Der mimosenhafte Individualismus hängt höher als die starke Gemeinschaft. Bloß keiner Minderheit, egal wie klein sie auch sein mag, auf die Füße treten.
Kürzlich meinte ich in einer Filmgruppe! auf Facebook: wer illegal streamt hat einen kleinen Schwanz. Daraufhin wurde mir ernsthaft vorgeworfen, ich würde Männer mit Mikropenissen diskriminieren und das wäre ja eine ernste Krankheit. Da fällt dir nichts mehr zu ein, zeigt aber perfekt, auf welch geisteskrankem Weg unsere Gesellschaft ist. Und daran wird sie langfristig zerbrechen.

[guenkos]

"Demokratie: eine Regierungsform, die freie Diskussion voraussetzt, doch ist dies nur erreichbar, wenn die Leute aufhören zu quatschen."
Clement Attlee

[Marvel Boy]

Guten Morgen!
Ich freue mich das die Diskussion hier noch friedlich ist und halte mich deswegen weiterhin mal raus.

[falkbingo]

@Damian
Deinem Beitrag 16571 habe ich nichts mehr hinzuzufügen.
Der bringt meine Meinung perfekt auf den Punkt.

[falkbingo]

@excelsior1166
Ich danke dir, daß du mir mal Deine Sicht der Dinge erklärt hast.
Da du ja Arbeitsmässig mit den Leuten zu tun hast, die das Problem betrifft, hast du natürlich eine andere Sicht der Dinge. Aber ich bin dann eher bei Damian.
Trotzdem mag es für den ein oder anderen schwierig sein, aber es ist eine verschwindend kleine Minderheit. Das sollte man nicht ignorieren.