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Alt 24.10.2019, 08:49   #1  
jakubkurtzberg
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Joe Sinnott hat eine Zeitlang auch die Hulk Zeitungsstrips getuscht. Diese sehen richtig gut aus. Was Larry Lieber dagegen selbst geinkt hat wirkt im Vergleich oft unterirdisch.
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Alt 25.10.2019, 17:53   #2  
Peter L. Opmann
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Die Spinne (Williams) 113 und 114
(= Der mächtige Thor 56)

Erscheinungstermin: 6/7/1978

Originalausgabe:
1) The mighty Thor # 138

Story-Titel:
1) Die Flammen des Kampfes!

Original-Storytitel:
1) The Flames of Battle!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee



Noch ist nicht raus, ob die Serie seit dem Einschnitt, den die Ablösung von Jane Foster durch Sif bedeutet, auf dem Weg der Besserung ist. Doch der Krieg gegen die Trolle liest sich zumindest etwas flüssiger als die vorher dargebotenen Schwänke mit Pluto, den Rigelianern oder der Menschen-Bestie. Läßt man außer Acht, warum die Trolle gerade jetzt angreifen, was sie sich von der Eroberung von Asgard versprechen und daß die Entführung von Sif so alte Klischees bedient, daß man in dieser Rolle auch Jane Foster hätte belassen können, so entsteht doch eine gewisse Spannung daraus, daß man den Trollen halbwegs zutraut, Thor und Asgard wirklich in die Knie zwingen zu können. Der Kampf ist auch nach dieser Ausgabe noch nicht entschieden.

Wie gelesen, haben die Trolle Sif auf die Erde gebracht und locken Thor so vom Schlachtfeld Asgard weg. Thor landet in New York und beschließt, sich in Don Blake zu verwandeln, weil er als Donnergott zu sehr auffallen würde (seltsames Argument, da er ja früher durchaus als Thor in der Stadt unterwegs war und ihm die Aufmerksamkeit, die er erregte, sogar ganz angenehm war). Die Trolle lauern unter der Erdoberfläche, wo sie Sif in einer Art Schneewittchensarg eingeschlossen haben. Sie ziehen Blake zu sich (siehe Cover) und nehmen ihm seinen Stock weg. Allerdings verwandelt der sich nur dann in Thors Hammer, wenn Thor ihn hält; mit einem kleinen Trick bringt Blake/Thor also seine mächtige Waffe wieder an sich. Das Duell mit dem stärksten Troll, Ulik, geht weiter. Wir blenden zurück nach Asgard, wo Balder von den Trollen gefangen genommen wird, als er gerade Verstärkung holen will. Geirrodur, der König der Trolle, aktiviert derweil ein mysteriöses Wesen, Orikal, das aber hier erstmal nur einen Kurzauftritt bekommt.

Thor behält in den unterirdischen Kammern unter New York die Oberhand über Ulik und seine Kampfgenossen. Dann versucht er vorsichtig, Sif aus ihrem gläsernen Gefängnis zu befreien. Dabei legt er seinen Hammer kurz zur Seite. Und schon ist er weg – ein Troll fängt ihn in „Orikals Muschel“ ein, was auch immer das bedeuten mag. Dann verdünnisiert er sich mit Ulik und ein paar weiteren Trollen im „Dimensionstunnel“, offenbar Richtung Asgard. Sif entsteigt ihrem Gefängnis, aber Thor ist klar, daß er ohne seinen Hammer nicht mehr lange weiterkämpfen kann. Sif versucht zwar, ihn aufzumuntern, aber ihn hat sein Mut verlassen. Ein letztes Mal nehmen wir Asgard in den Blick, wo sich Odin höchstpersönlich in die Schlacht wirft. Auch mit ihm in ihren Reihen haben die Asen große Mühe, die herantobenden Trolle zurückzuschlagen, und Odin – mal wieder ohne Peilung – fragt: Wo steckt in dieser Situation Thor mit seinem Hammer?

Neu scheint mir zu sein, daß die Trolle ein Gegner sind, der sich nicht so einfach abservieren läßt. Ansonsten greifen Lee und Kirby aber wieder zu bewährten Versatzstücken: Sifs Entführung, die den Helden ablenkt, der Verlust von Thors Hammer, weshalb er sich nach 60 Sekunden in den machtlosen Don Blake verwandelt, die Einführung eines unbegreiflich mächtigen Gegners (Orikal), der sich zweifellos in der nächsten Ausgabe auf Thor stürzen wird (sofern es den dann überhaupt noch gibt). Mal sehen, ob diese Konflikte in der altbewährten Weise aufgelöst werden oder ob sich das Kreativteam mal etwas Neues einfallen läßt. Immerhin: Noch besteht Hoffnung, daß die Serie vielleicht etwas interessanter wird.


Geändert von underduck (25.10.2019 um 18:03 Uhr) Grund: Cover eingefügt
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Alt 30.10.2019, 09:40   #3  
Peter L. Opmann
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Die Spinne (Williams) 115 und 116
(= Der mächtige Thor 57)

Erscheinungstermin: 7/8/1978

Originalausgabe:
1) The mighty Thor # 139

Story-Titel:
1) Zu sterben wie ein Gott!

Original-Storytitel:
1) To die like a God!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee



Das Bemühen, die Serie zu verändern, ist erkennbar. Das Ergebnis finde ich allerdings durchwachsen. Impulse bringt die Einführung von Sif, Thors neuer Freundin, die eine Kämpferin ist – soweit das innerhalb des Frauenbilds vor 50 Jahren überhaupt möglich ist. Die Trolle, die Asgard erobern wollen, treten ebenso trickreich wie kraftvoll auf und lassen sich nicht so einfach aus dem Weg räumen, wie das jedenfalls Thor mit seinen letzten Gegnern gemacht hat. Aber die Story ist in mancher Hinsicht nicht stimmig. Der Einsatz des bizarren außerirdischen Wesens Orikal ergibt keinen rechten Sinn, und dann sind noch ein paar unlogische Spielereien mit Thors Hammer und Odins Zepter eingebaut. Doch immerhin wird der Krieg mit den Trollen am Ende strategisch entschieden und nicht durch bloße Gewalt.

Thor wankt demoralisiert durch einen New Yorker U-Bahn-Schacht, denn die Trolle haben ihm seinen Hammer geklaut, und er weiß, daß er sich gleich in Don Blake verwandeln wird und damit in die Schlacht um Asgard nicht mehr eingreifen kann. Sif dagegen bleibt zuversichtlich und tut ihr Bestes, um Thors Moral wieder aufzurichten. In seiner Verzweiflung will sich Thor vor eine U-Bahn werfen, um auf diese Weise zumindest nach Walhalla zu gelangen (auf diese Weise würde wohl auch eher die U-Bahn in Schrott verwandelt). Im letzten Moment transportiert Sif sich und Thor durch Zauberei nach Asgard. Was auch den Vorteil hat, daß er dort, wie wir erfahren, auch ohne Hammer Donnergott bleibt. Da wird auch wieder ein Klischee bedient: Wenn Frauen Macht besitzen, dann ist das eine zauberische Macht, mit anderen Worten: Sie sind Hexen.

In Asgard steht es nicht gut um die Götter. Für die Trolle ist der Sieg schon greifbar. Odin bräuchte die Hilfe Thors, aber er weiß immer noch nicht, wo sein Sohn steckt. In diesem Moment erklärt er, was ein nordischer Gott nach der Vorstellung von Lee und Kirby eigentlich ist. Ein übermenschliches Wesen, das ist klar, aber offenbar durchaus sterblich und dem wahren (Christen-)Gott unterworfen. Bisweilen hat man ja schon erlebt, daß Odin Gott um Hilfe angerufen hat. So harmonisiert Marvel offenbar den herrschenden Glauben mit seiner erdachten Fantasy-Götterwelt. Kurz darauf haben die Trolle durch eine „Ulti-Macht-Kanone“ Odins Zepter wirkungslos gemacht. Er wirft es weg und führt seine Getreuen in die Schlacht.

Thor und Sif sind inzwischen in Asgard auf eine Troll-Rüstungsschmiede gestoßen. Hier hat Ulik soeben eine Kopie von Thors Hammer hergestellt (wohl ein früher Markenpirat). Was die Kopie eines verzauberten Hammers wert sein kann, darüber sollte man besser nicht zu viel nachdenken. Thor ruft seinen Hammer zu sich und tritt in ein Duell mit Ulik und seinem Hammer („made in China“) ein – wobei die Kopie dem Original durchaus standhält. Sif springt ihm mit ihrem Schwert zur Seite und hält die übrigen Trolle auf Abstand. Dann werden beide aber durch eine unbekannte Kraft vom Kampfplatz weggezogen. Und dann stehen sie Orikal gegenüber. Thor erfährt Genaueres über sein Schicksal. Orikal besitzt zwar „schier unermeßliche Kraft“, wird aber von den Trollen innerhalb eines Feuerrings gefangen gehalten (was auch einer eigenen Logik folgt). Orikal sieht sich wohl gezwungen, Thor zu vernichten, aber der will ihm zur Freiheit verhelfen.

In diesem Moment stürzt Ulik wutentbrannt herein. Troll-König Geirrodur will künftig nicht mehr auf ihn, Ulik, als Mann fürs Grobe setzen, sondern auf Thor (der davon allerdings noch gar nichts weiß). Ulik will Orikal ausmerzen, um selbst wieder die Nummer eins zu werden. Thor verhindert das, und er gibt Orikal die Freiheit, worauf der ins All entfleucht. Damit verlieren aber die Waffen der Trolle ihre Durchschlagskraft. Die Asen, die unentwegt Widerstand geleistet haben, gewinnen nun wieder die Oberhand. Am Ende steht Thor Geirrodur gegenüber, und beide diskutieren, wie die aktuellen Kräfteverhältnisse aussehen. Thor macht dem Trollkönig klar, daß Ulik besiegt und Orikal verschwunden ist, so daß die Trolle keine Siegchance mehr haben. Geirrodur entschließt sich zum Rückzug. Odin bekommt nun erstmals in der Schlacht Thor zu sehen. Vater und Sohn fallen sich in die Arme – Happy End. Für das nächste Heft wird nur „ein neuer Feind auf Erden“ angekündigt.

Wir haben also insgesamt einen Trolle-Dreiteiler vor uns. An der Story stimmt einiges nicht, aber erkennbar ist, daß man aus alten Mustern herauskommen möchte. Über die Zeichnungen habe ich in letzter Zeit wenig gesagt, aber nach wie vor bietet uns Jack Kirby eine sinnenverwirrende Götterwelt und viel mitreißende Action, während Inker Vince Colletta nur mühsam Schritt hält.


Geändert von underduck (30.10.2019 um 11:23 Uhr) Grund: Cover eingefügt
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Alt 03.11.2019, 23:11   #4  
Peter L. Opmann
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Die Spinne (Williams) 117 und 118
(= Der mächtige Thor 58)

Erscheinungstermin: 8/9/1978

Originalausgabe:
1) The mighty Thor # 140

Story-Titel:
1) Crescendo kommt!

Original-Storytitel:
1) The growing Man!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee



Jetzt folgt eine Kurzepisode, die sich nur auf ein Heft beschränkt. Stan Lee und Jack Kirby legen die Story etwas eleganter an als in alten Zeiten, indem Thor eher Zaungast eines fantastischen Geschehens ist, mit dem er eigentlich gar nichts zu tun hat. Zuvor ist er nach längerer Zeit wieder mal auf die Erde zurückgekehrt und zu Don Blake geworden. Seine neue Freundin hat er in Asgard zurückgelassen, weshalb er sich ein bißchen seinen Erinnerungen an seine Verflossene, Jane Foster, hingeben kann. Möglicherweise war sich das Autorenteam zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher, ob es nicht reizvoll wäre, eine Dreiecksgeschichte zu kreieren, bei der Thor zwischen zwei Frauen steht. Das hätte aber wohl Probleme mit dem Comics Code bedeutet.

Nach dem siegreichen Krieg gegen die Trolle besteigt Odin seinen Thron, und ganz Asgard bricht in Jubel aus. Odin hat ein paar Vorahnungen wegen künftiger Gefahren für sein Reich, nimmt aber dann erstmal ein königliches Bad. Thor will zur Erde zurück. Die Bitte von Sif, ihn begleiten zu dürfen, weist er ab („So ist’s mit Kriegern und Frauen“). Sif fügt sich, aber mit leichtem Grummeln. Nach der lockeren Anknüpfung an die vorhergehenden Ausgaben beginnt in New York die eigentliche Geschichte. Die Polizei ist auf ein seltsames menschenähnliches Wesen gestoßen, das beständig wächst. Nachdem es anfangs leblos wirkt, wird es auch noch lebendig und beginnt, Amok zu laufen. Thor ahnt davon zunächst nichts und betritt seine Arztpraxis, wo in der Zeit seiner Abwesenheit offenbar alles seinen gewohnten Gang gegangen ist (verständnisvolle Kollegen haben ihn vertreten). Aber kurz darauf holt die Polizei ihn ab und fährt ihn zu der Stelle, wo das Wesen namens Crescendo (in der Musik ein Begriff für „immer lauter werdend“) wütet. Die Polizisten hoffen, daß Blake sie zu Thor führt, der hier eingreifen soll. Unbemerkt verwandelt Blake sich und nimmt den Kampf mit Crescendo auf.

Zwischendurch haben wir erlebt, wie Kang, der Mann aus der Zukunft (bekannt vor allem aus „Rächer“), den wieder eingeschrumpelten Crescendo einsammelt. Er hat ihn offenbar hier versteckt, um mit ihm später in seiner eigenen Zeit eine wichtige Schlacht schlagen zu können. Daß Erdenmenschen ihn finden könnten, damit hat er offenbar nicht gerechnet. Aber er schickt ihn wieder gegen die Polizisten und Thor los. Thor zeigt dem „Stimuloid“ (bei jeder Berührung mit irgendetwas wird er größer) jedoch seine Grenzen auf. Also greift Kang ihn selbst an – mit einem „Kobalt-Handschuh“. Thor scheint paralysiert, aber er hat Kang nur etwas vorgespielt. Sobald er weiß, was der vorhat, setzt er ihm wieder nach. Kang flüchtet sich in seine Zeitmaschine und glaubt, entkommen zu können. Thor wirft jedoch seinen Hammer, erzeugt einen Wirbel und schleudert die Zeitmaschine so in ein Kontinuum jenseits von Raum und Zeit, wo Kang für alle Zeiten gefangen ist (oder jedenfalls bis zu seinem nächsten Auftauchen).

Die Story ist so wunderlich, dass sie gut in ein Mystery-Magazin paßt. Allerdings ist die Storystruktur denkbar simpel. Mal sehen, ob die Redaktion an einem neuen, mehrere Ausgaben umfassenden Epos werkelt oder ob die Zeit der längeren Fortsetzungen erstmal vorbei sein soll. Nächstes Mal kommt jedenfalls Replicus.


Geändert von Peter L. Opmann (04.11.2019 um 11:36 Uhr)
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Alt 04.11.2019, 07:12   #5  
guenkos
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Die Spinne (Williams) 113 und 114
(= Der mächtige Thor 56)

ein Troll fängt ihn in „Orikals Muschel“ ein, was auch immer das bedeuten mag.
Muschel = englisch "clam".
Gemeint wird aber sein "Orikals Schlucht".
Vgl. "Helms Klamm" bei "Herr der Ringe".
Im alpenländischen Sprachgebrauch wird oder zumindest wurde "Klamm" für eine enge bzw. tiefe Schlucht verwendet. 1809 z. B. besiegte der südtiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer ein feindliches Heer in der "Sachsenklamm" - leider nur in der hochdeutschen Variante "Sachsen-Klemme" zu ergoogeln.

Geändert von guenkos (04.11.2019 um 07:30 Uhr)
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Alt 04.11.2019, 07:46   #6  
Peter L. Opmann
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Interessant.

Allerdings gibt es ein Panel, in dem ein Troll tatsächlich so etwas wie eine Muschel in der Hand hält. Das Ganze bleibt aber etwas rätselhaft.

Auch in der letzten Ausgabe habe ich ein paar Unstimmigkeiten entdeckt. Vor allem: Nachdem Kang Crescendo mit einem Strahl aus seiner futuristischen Pistole geschrumpft und die Mini-Puppe an sich genommen hat, sehen wir Crescendo bei seinem nächsten Auftritt kurz darauf wieder ziemlich groß und im Kampf mit Thor. Vermutlich hat sich da der Zeitdruck bei der Produktion der Ausgaben bemerkbar gemacht.
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Alt 04.11.2019, 07:48   #7  
Peter L. Opmann
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Hier noch ein Kommentar zum Verhältnis von Thor zu Sif und zu Jane Foster:

Zitat:
Offenbar wollte man da aus der x-ten Geheimidentität ausbrechen. Bei Peter Parker oder Tony Stark wurde das noch gut durchgehalten, bei Captain Marvel schon weniger. Dr Strange hat ganz wenig privates Eigenleben, die X-Men ebenso...
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2019, 10:30   #8  
Crackajack Jackson
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Wie Du schon sagtest. Stan Lee arbeitete dran.
Thor war zu diesem Zeitpunkt ein Rohdiamant, der dann mit den Jahren und Jahrzehnten zurechtgeschliffen wurde. Es wäre auch sehr schade den fertigen Thor gleich schon am Anfang präsentiert zu bekommen. Gerade diese Entwicklung ist für uns Langzeitfans immer faszinierend zu beobachten.
Andererseits wurde die ganze Struktur und die Vernetzung mit den Jahrzehnten immer komplizierter.
Der Thor dieser Zeit war sehr kompakt, sowohl in Bild als auch in Handlungsstruktur.
Ich fand die Bilder immer toll, wo er seinen Hammer geschwungen hat.
Tolle Bilder gab es dann erst wieder in den ersten Ausgaben mit Jane Forster als Thor.
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Alt 25.11.2019, 11:19   #9  
Peter L. Opmann
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Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
Tolle Bilder gab es dann erst wieder in den ersten Ausgaben mit Jane Foster als Thor.
Oho, das ist eine starke Aussage. Ich fand etwa auch Walt Simonson als Thor-Zeichner ziemlich gut.

Es ist klar, daß eine Superheldenserie nach und nach verbessert werden kann. Es gab bei Marvel aber auch Serien, bei denen von Anfang an schon sehr viel da war, zum Beispiel Amazing Spider-Man.

Ich war so etwa zehn bis 14 Jahre alt, als Williams "Thor" veröffentlichte. Natürlich hat man da einen anderen Blick als im Erwachsenenalter. Aber mir hat "Thor" damals sehr gut gefallen, und heute stelle ich fest, daß es doch eine ganze Reihe von Mängeln gab, Das geht über das hinaus, was man mit Comics allgemein so erlebt.
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Alt 25.11.2019, 14:13   #10  
Crackajack Jackson
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Oho, das ist eine starke Aussage.
Ich muss fairerweise zugeben, dass ich nicht alle Thor Comics gelesen habe.


Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Ein wenig leidet diese Geschichte darunter, daß der Leser über die Zauberer überhaupt nichts weiß.
Das ist mir beim lesen auch aufgefallen. Man schaut automatisch zurück, ob die Zauberer schon mal irgendwo aufgetreten sind. Aber Stan wollte die Leser wahrscheinlich nicht mit irgendwelchen langatmigen Erklärungen langweilen.
Crackajack Jackson ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2019, 16:01   #11  
Peter L. Opmann
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Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
Das ist mir beim lesen auch aufgefallen. Man schaut automatisch zurück, ob die Zauberer schon mal irgendwo aufgetreten sind. Aber Stan wollte die Leser wahrscheinlich nicht mit irgendwelchen langatmigen Erklärungen langweilen.
Ich wollte auf etwas anderes hinaus. Der Leser muß sich in gewisser Weise auch in die Bösen einfühlen können. Dann entfaltet sich eine größere dramatische Wirkung. Wenn die Zauberer eine Vorgeschichte hätten, wenn man wüßte, warum sie Asgard erobern wollen (mal abgesehen davon, daß jeder immer mehr haben will), dann würde der Konflikt den Leser viel mehr packen. Abgesehen davon glaube ich weniger, daß Stan Lee die Leser nicht langweilen wollte, sondern daß er keine Zeit hatte, einen solchen Hintergrund für die Zauberer zu erarbeiten. Sie sehen bizarr und gefählich aus und sind bestimmt sehr mächtig - das muß eben genügen.

Aber mal sehen - vielleicht wird der Hintergrund ja noch nachgeliefert.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2019, 20:54   #12  
Crackajack Jackson
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Die Szene mit dem Untersuchungsergebnis fand ich ganz wunderbar.
Hier wird der Edelmut von Thor bzw. Doktor Blake gezeigt und das ist wirklich das genaue Gegenteil zum MCU Thor.
Thor kümmert sich um jedes lebende Wesen und seine Aufgaben als Arzt sind ihm genauso wichtig wie seine Taten als Donnergott.

Ich musste schmunzeln bei der Szene mit dem Verkehrspolizisten und den zwei Asen und als Sif und Balder den Donnergott nicht sofort erkennen.


Und der gute Balder als drittes Rad am Wagen.
Da macht eher der Hugo Egon mit der Hela eine Quizshow, als dass er seinen Gefühlen Ausdruck verleiht.

Geändert von Crackajack Jackson (25.11.2019 um 21:25 Uhr)
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Alt 25.11.2019, 23:04   #13  
Peter L. Opmann
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Vielen Dank für Deine Anmerkungen. Es dürfen sich ruhig auch noch mehr Leute beteiligen.

Und wieder mal ein Kommentar:

Zitat:
Bei diesen Thor-Epioden wundert mich in erster Linie, wie wenig ich mich an sie erinnere. Everett war für mich immer eine Art Monster-Zeichner - seine Arbeiten am Hulk waren nicht besonders, und Sub-Mariner wirkte immer ein wenig weichlich bei ihm...
Man sollte noch daran denken, daß Everett Daredevil mit erfunden hat.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2019, 14:56   #14  
Peter L. Opmann
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Die Spinne (Williams) 125 und 126
(= Der mächtige Thor 62)

Erscheinungstermin: 12/1978

Originalausgabe:
1) The mighty Thor # 144

Story-Titel:
1) Schlachtfeld Erde!

Original-Storytitel:
1) This Battleground Earth!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee



Wir sind nun an einem Einschnitt im Williams-Programm: „Die Fantastischen Vier“ und „Die Rächer“ sind eingestellt; neben „Horror“ ist „Die Spinne“ die letzte verbliebene Heftserie. Das bedeutet, im Schlepptau hat „Thor“ als zweiter Titel die Marvel-Ära bis ans Ende überlebt. Ob im Verlag diskutiert wurde, die Zweitserie noch einmal zu wechseln und etwa „Die Rächer“ mit ins Heft zu nehmen, weiß ich nicht. Wahrscheinlich war aber absehbar, daß „Die Spinne“ auch nicht mehr lange laufen würde; vielleicht hat man deshalb nichts mehr geändert. Kann aber auch sein, daß „Thor“ neben „Spinne“ tatsächlich als die beliebteste Reihe angesehen wurde.

Dabei geht hier alles im business as usual weiter. Eine nette Einstiegsszene gibt es diesmal nicht, denn wir befinden uns ja nun wieder mitten in einem Mehrteiler. Man kann sagen, daß Jack Kirby versucht, die Auseinandersetzung mit den drei Zauberern noch dynamischer als sonst ins Bild zu setzen, aber das ist schwierig, besonders da wieder Vince Colletta inkt. Thor, Balder und Sif stehen in Don Blakes Praxis und werden mit dem Abbild eines der Talismane der Zauberer konfrontiert, das durchs Wolkenkratzer-Fenster hereinschaut. Thor schleudert seinen Hammer darauf und läßt es verschwinden, aber klar ist: Die Zauberer kennen bereits den Aufenthaltsort der Drei. Sie befinden sich mitten in New York. In ähnlicher Weise taucht ein Muskelberg bei Odin auf, der sich gerade an einem Ringkampf von zweien seiner Getreuen erfreut. Odin wendet sein Strahlen verschießendes Zepter an, und dann tritt der dritte Zauberer auf und fordert ihn heraus. Er will das Odin-Schwert.

Auf der Erde reißen die beiden Zauberer ein Stück Boden heraus und machen dieses Felsstück, das hoch empor schwebt, zum Kampfplatz für Thor und seine beiden Mitstreiter. Balder und Sif lassen Thor den Vortritt; es geht wohl darum, wer wen von dem Felsen herunterstößt. Wobei die Zauberer sich mehrmals verwandeln und Thor so verwirren. Indessen ergreifen Odin und Zauberer Forsung das Zepter an beiden Seiten für eine Art mystisches Armdrücken oder Fingerhakeln. Zurück zur Erde: Balder nimmt Sif schützend in den Arm, was bei ihm romantische Gefühle weckt. Er weiß aber, daß er das Mädchen seines besten Freundes Thor nicht begehren darf. In diesem Moment hat der Donnergott seine beiden Gegner endgültig niedergerungen. Thor, Balder und Sif spüren jedoch, daß Odins Kampf gegen den dritten Zauberer noch nicht entschieden ist. sie haben nämlich alle ihre Kräfte verloren – Odin hat für das Duell mit Forsung die Kräfte aller Asen auf sich konzentriert. Sie können also nicht einmal mehr die Erde verlassen und ihm zu Hilfe kommen. Folgerichtig heißt die nächste Folge: „Auf der Erde verlassen!“

Diese Story beurteile ich ähnlich wie die letzte. Grundsätzlich einigermaßen spannend und dramatisch, doch der Konflikt mit den Zauberern hängt in der Luft, weil sie bloße Platzhalter für eine Macht sind, die Asgard bedroht. Hintergründe gibt es keine, damit auch keine Identifikationsmöglichkeiten für den Leser. Das einzige, was die Handlung interessant macht, ist die Action, wobei die manchmal nicht weit von unfreiwilliger Komik entfernt ist (siehe etwa das Rangeln um Odins Zepter). Ich habe den Eindruck, „Thor“ wandte sich damals an jüngere Leser, denen man nicht so viel zu erklären brauchte, als andere Superheldenserien bei Marvel.

Übrigens: Auf dem Cover sieht man nicht Odins Zepter, wie man meinen könnte, was aber keinen Sinn ergeben würde. Einer der Zauberer hält einen Zauberstab, der eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Zepter aufweist – alles hat also seine Richtigkeit. Man muß freilich anmerken, daß das Cover recht beliebig geraten ist. Den Kampf mit den Zauberern hätte man sicher prägnanter darstellen können.

Geändert von Peter L. Opmann (05.12.2019 um 20:20 Uhr)
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2019, 21:43   #15  
FrankDrake
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Es dürfen sich ruhig auch noch mehr Leute beteiligen.
Ich lese ja mit und hoffe das Thor bald durch ist und Du etwas anderes beginnst.
Thor ist die einzige Williamsreihe mit der ich weder als Kind noch später warm geworden bin, selbst die frühen Green Lantern fand ich besser.

Trotzdem eine schöne Arbeit von dir.

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!
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Alt 26.11.2019, 21:48   #16  
Crackajack Jackson
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Vielleicht würden ja noch einige Leute mitmachen, wenn man den Thread ins Panini Forum stellen würde. Andererseits sind die Thor Geschichten aus den 70ern schon ziemlich speziell.
Crackajack Jackson ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2019, 23:57   #17  
Ringmeister
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Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
Vielleicht würden ja noch einige Leute mitmachen, wenn man den Thread ins Panini Forum stellen würde. Andererseits sind die Thor Geschichten aus den 70ern schon ziemlich speziell.
Wir sind hier ein Forum.
Und warum man eine Williams-Thor-Rezension ins PFF stellen sollte, ist mir nicht klar.
Wäre ja nicht verkehrt, auch mal über den Tellerrand zu blicken.

Nicht falsch verstehen: Ich freue mich, dass viele von euch hier sind und neuen Schwung einbringen.

Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch)
Ringmeister ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2019, 21:52   #18  
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Zitat:
Zitat von FrankDrake Beitrag anzeigen
Ich lese ja mit und hoffe das Thor bald durch ist und Du etwas anderes beginnst.
Thor ist die einzige Williamsreihe mit der ich weder als Kind noch später warm geworden bin.
Ich denke inzwischen auch, da kommt nichts Wesentliches mehr. Aber so schlecht finde ich "Thor" auch wieder nicht, daß ich die Lektüre mittendrin abbrechen würde. Es fehlen ja auch nicht mehr viele Ausgaben. Vielleicht nehme ich noch die Ausgaben aus "Das fehlende Jahr" mit dazu.

@ Crackjack: Ich würde ganz gern im Comicguide-Forum bleiben. Ich bin auch nicht ausschließlich Marvel-Fan.

Übrigens: Das sind Comics aus den 1960er Jahren. Ich glaube, wir sind gerade im Jahr 1967 (der US-Veröffentlichung).
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2019, 23:00   #19  
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
...
@ Crackjack: Ich würde ganz gern im Comicguide-Forum bleiben. Ich bin auch nicht ausschließlich Marvel-Fan.
Ähem ... ihr seid alle im Comicguide-Forum.
Hier ist das Nuff! - Forum.

Das CGN ist im Sammlerforen.net die Comicabteilung.

Ende der Nachhilfe.
Lothar ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2019, 19:08   #20  
jakubkurtzberg
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Bill Everett hat im Silver Age einige tolle Inks abgeliefert. Er war halt vom alten Schlag und sein ursprünglicher Sub-Mariner passte nicht mehr so ganz in die damalige Zeit. Aber die Inks über Gene Colans Bleistiftzeichnungen finde ich hervorragend.
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2019, 21:11   #21  
Crackajack Jackson
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Der Kampf um das Zepter erinnert mich an die Geschichte mit Loki und dem Absorbing Man in „Journey into Mystery #123“.
Da blieben die beiden Schurken auch dran kleben wie an dem goldenen Schwan und wurden so durchs All geschickt.

Die Herkunft und Beziehung der drei Zauberer wird so nah und nach dem Leser erklärt.
Sie sind Brüder und kommen von einer anderen Welt.
Das bietet dem Leser zwar wenig Identifikationsmöglichkeiten, muss aber reichen. In diesem Mittelteil geht es hauptsächlich um Action und die ist für die damalige Zeit sehr gut dargestellt.
Was den Reiz an der Serie und speziell an diesem Heft ausmacht ist die exotische bzw. asgardische Ausstattung. Der Thron mit dem riesigen Geweih auf dem Odin sitzt ist wirklich sehenswert.

Geändert von Crackajack Jackson (26.11.2019 um 21:20 Uhr)
Crackajack Jackson ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2019, 21:18   #22  
Peter L. Opmann
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Stimmt. Da gibt's Ähnlichkeiten. Wobei die Sache hier doch anders ausgeht - ich habe schon mal ins nächste Heft gelinst...

Allerdings hatte sich zwischendurch mal herausgestellt, daß das Zepter Odins in wirklichkeit gar keine Macht besitzt (ich müßte allerdings nachsehen, in welcher Ausgabe das war). Da hat Stan Lee offenbar die Marvel-Bibel nicht konsultiert.

Hier noch ein Kommentar:

Zitat:
Da fällt mir wieder nicht vel dazu ein, außer, dass die Marvels bis in die 80er hinein größtenteils für jüngere Leser gemacht waren. Erst dann setzt der "Direct Sales"-Knick ein, wo man in erster Linie für den Comicladen-Käufer zu arbeiten begann...
Da liegt mein Freund aber wohl doch etwas falsch. Die Silver-Age-Marvels haben auf jeden Fall ein etwas älteres Publikum erreicht als Superman & Batman. Mag sein, daß das studentische Publikum erst etwas später dazukam, allerdings auch nicht erst in der Comicladen-Zeit.
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Alt 26.11.2019, 21:21   #23  
Crackajack Jackson
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Das war in der #123. Odin sagte da zu den beiden, dass sie Macht inihm selber liegt und nicht im Zepter.


Marvels Geschichten waren insoweit erwachsener, als das sie auch zwischenmenschliche Probleme schilderten, wobei dies bei Superman und Batman immer nur das sich wiederholende Lois/Clark Verhältnis war.
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Alt 04.12.2019, 10:01   #24  
Kal-L
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Marvel Database empfinde ich nicht als sonderlich zuverlässig was solche Angaben betrifft, da ist auch Uncanny X-Men schon 1963 an den Start gegangen, obwohl das ja The X-Men (Vol.1) ist die erst mit Nr. #142 im Jahr 1981 umbenannt wurde.

Ich orientiere mich da an den Angaben im Impressum und da sagen auch seiten wie comics.org / comicvine.com das die Serie nur Thor heißt. Klar Marvel nennt das bei Angaben nachträglich anders. Aber in aktuellen Previews Katalogen gibt Marvel mittlerweile die korrekten Angaben an also auch, Thor (1966), Uncanny X-Men (1981)..
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Alt 05.12.2019, 20:16   #25  
Peter L. Opmann
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Die Spinne (Williams) 129 und 130
(= Der mächtige Thor 64)

Erscheinungstermin: 2/1979

Originalausgabe:
1) Thor # 146

Story-Titel:
1) …wenn der Donner fort ist!

Original-Storytitel:
1) …if the Thunder be gone!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee



Im Film hat sich für diese Art von Geschichten der Begriff Big-Caper-Movie eingebürgert. Eine Gaunerbande überlistet mit jeweils besonderen, oft akrobatischen Fähigkeiten die Sicherheitsvorkehrungen einer Schatzkammer und stiehlt – was niemand für möglich gehalten hätte – die Wertsachen. Vor einigen Jahren lebte dieses Genre mit dem Remake „Ocean’s Eleven“ und ein paar Fortsetzungen noch einmal auf. Der Zirkus des Schreckens ist für eine solche Geschichte gut geeignet. Der Zirkuscombo fehlt nur ein Mann, der den schweren Schatz (einen goldenen Stier) wegtragen kann. Wobei man dafür natürlich einen Hydraulikkran oder ähnliches verwenden könnte. Thor ist zwar, von Odin des Großteils seiner Kräfte beraubt, ziemlich orientierungslos, wird aber zusätzlich vom Zirkusdirektor hypnotisiert, bevor er den Job übernimmt, denn er gehört ja immer noch zu den Guten und würde sich sonst an einem solchen Coup sicher nicht beteiligen. Man sieht, bei dieser Geschichte stimmt wieder das eine oder andere nicht. Aber interessanterweise kann ich mich an sie ganz gut erinnern; sie hat also ihre Wirkung auf mich als 13- oder 14jährigen nicht verfehlt.

Zunächst wird Thor vom Zirkus mit einem Kostüm ausgestattet, das seinem Kampfanzug stark ähnelt. Bisher war er mit Jeans und T-Shirt herumgelaufen. Lady Python ist von ihm sichtlich angetan und versucht, hinter sein Geheimnis zu kommen. Aber Thor schweigt. Dann wird er in die Zirkusvorstellung integriert. Und der Zirkusdirektor sorgt dafür, daß das hypnotisierte Publikum meint, den echten Thor vor sich zu haben, zu dem auch sein verzauberter Hammer zurückkehrt. Anschließend macht sich die Truppe bereit, den goldenen Stier zu stehlen. Die Polizei wird von Clown und Akrobaten abgelenkt, während Lady Python und der Kanonenkugel-Mann ins Museum eindringen. Thor nimmt den Stier auf die Schultern und trägt ihn weg. Durch einen großen Magnet wird ein Stück Wand weggerissen, damit Thor die Beute zu einem Lkw bringen kann.

Die Polizei merkt nun, was gespielt wird, und schießt. (Nebenbei bemerkt löst die Polizei in diesem Comic nur ausnahmsweise Probleme einmal nicht durch Waffengebrauch.) Durch Kugeln, die von dem Stier abprallen, erwacht Thor aus seiner Trance und merkt, was er gerade tut. Er ist unschlüssig: Soll er sich wie ein gemeiner Verbrecher ergeben oder die Cops bekämpfen? An dieser Stelle bricht die Episode ab. Vorher wird aber noch die Spannung gesteigert: Lady Python wird unter dem goldenen Stier eingeklemmt und ruft Thor zu Hilfe. Balder und Sif verfolgen die Szene von Asgard aus durch ein „verzaubertes Prisma“. Sie wollen Thor helfen, sind aber durch Odins Befehl im Reich der Asen festgehalten. Odin selbst weiß auch, was vorgeht. Er entscheidet sich, seinem Sohn wegen dessen Ungehorsam nicht zu helfen.

Lee und Kirby benutzen hier ein sehr wirkungsvolles und erfolgreiches Storymuster. Auch wenn es bei ihnen strenggenommen gar keinen Big Caper gibt. Hier werden keine Alarmanlagen listig ausgeschaltet und keine Wächter trickreich getäuscht. Die Zirkusleute verschaffen sich recht gewaltsam Zugang zum goldenen Stier – dabei zeichnet sich der Big Caper eigentlich dadurch aus, daß auf Gewalt verzichtet wird und die Einbrecher stattdessen mit Köpfchen arbeiten. Fragt sich zudem, warum der Zirkusdirektor bei dem Einbruch nicht seine Hypnose-Kraft einsetzt – natürlich wäre dann der Einsatz seiner Leute überflüssig. Immerhin: Das Muster bleibt grob erkennbar und tut beim Leser seine Wirkung. Enttäuschend finde ich jedoch insbesondere, daß Thor nicht auf Abwege geraten darf. Das wäre doch wirklich mal etwas Ungewöhnliches gewesen. In anderen Marvel-Serien hat es Helden auf der schiefen Bahn glaube ich auch in den 1960er Jahren bereits gegeben.


Geändert von underduck (05.12.2019 um 20:36 Uhr) Grund: Foto vom Cover eingefügt
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