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26.01.2012, 23:47 | #1 |
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Grund für beschnittene bsv-Hefte ?
Kann einer der bsv-Spezialisten den Grund für den Beschnitt mancher Hefte allgemeinverständlich erläutern ? In Artikelbeschreibungen im CMP habe ich schon mal den Begriff "Remittendenexemplar" für ein solches "kleines" Heft gelesen. Dennoch ist mir der Zusammenhang nicht klar. Beschnitt für den neuen Einband in Sammelbände ist logisch, aber woher stammen die teilweise deutlich verkleinerten Hefte aus freier Wildbahn ?
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26.01.2012, 23:57 | #2 |
Moderator Tessloff Verlag
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Deutsche Comicgeschichte - BSV - Band1 - Seite 8
oder ich finde noch die Aussage von Chris |
27.01.2012, 08:24 | #3 | |
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Zitat:
Das heißt, Bundesland X bekam die Hefte beispielsweise zuerst zum Verkauf. Nach einem Monat wurden die im Land X nichtverkauften Hefte wieder eingesammelt (= remmitiert) und nach Bundesland Y in den Verkauf gebracht. Nach 2 Monaten am Kiosk in Land X + Y zeigten viele Hefte schon deutliche Gebrauchsspuren an den Rändern. Um sie auch noch in Bundesland Z verkaufen zu können, wurden sie an den Seiten beschnitten. Und so entstanden damals ganz viele Variant-Cover, über die sich die Sammler heute wahnsinnig freuen. |
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27.01.2012, 15:44 | #4 | |
Moderator Preisfindung
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Zitat:
Phasenvertrieb trifft es beim BSV nicht, die Hefte wurden von Verlagsvertretern in die Läden gebracht und nicht nach remittierung in das nächste Gebiet geschickt, sondern wieder mit dem Firmeneigenen Bulli weitergekarrt. Der Phasenvertrieb kam dann erst im Zuge der Übernahme. Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
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27.01.2012, 19:26 | #5 |
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30.01.2012, 01:19 | #6 |
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... und im Bulli stand eine Schlagschere mit der die Hefte schnell aufgehübscht wurden, bevor sie beim nächsten Kiosk landeten?
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30.01.2012, 09:58 | #7 |
Moderator Preisfindung
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Natürlich nicht. Nach meinem Verständnis wurden Exemplare die unbrauchbar waren zurück zum Verlag gebracht.
Ich kann auch völlig falsch liegen und die verschiedenen Größen entstanden durch Amateure beim vorschneiden des Papiers vor dem Druck oder bei dem fertigen Produkt nach dem Druck aber so richtig glauben mag ich das nicht. Ich meine auf Manuels BSV Seite war mal ein Photo eines der Firmeneigenen Fahrzeuge. Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
27.01.2012, 08:52 | #8 |
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Ausgefranste Heftseiten abgeschnitten ??? Barbaren !!!
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27.01.2012, 09:40 | #9 |
Moderator NUFF!
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Wenn Dein Heft also die Normalgröße hat, war es kein Rückläufer. So, jetzt sammelt mal schön bsv in dieser "Erstauslieferung" in Z 0-1. Preisüberkleber o.ä. gehen natürlich auch nicht.
Wenn man es genau nimmt, müsste jeder Verkäufer eines beschnittenen Hefts die prozentuale Menge, die an den Rändern fehlt vom Verkaufspreis abziehen. Oder mehr, denn eigentlich ist das ja kein Original mehr. Händler messt nach - und macht es so wie die Amis bei den Heften mit UK-Preisaufdruck. Sesterz-nichts-mehr-wert-sein. |
27.01.2012, 10:12 | #10 |
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Der wahre Kenner sammelt natürlich nur extrem beschnittene BSV-Hefte mit Preisüberkleber, denn die sind ja extrem selten. Wurden ja im Zuge der Phasenauslieferung immer weniger Hefte.
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27.01.2012, 15:01 | #11 |
Moderator NUFF!
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Eigentlich müsste der bsv-Komplettsammler von jeder Auslieferungsphase eines Hefts ein Exemplar haben. Dazu dann noch die Sammelbandvariante und ein schlechterhaltenes Leseexemplar. Ach ja, die preisreduzierten mit "-.50" der Marke Edding nicht zu vergessen...
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28.01.2012, 20:51 | #12 | |
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Zitat:
Wie haltet ihr es mit den beschnittenen Heften ? Ich selbst betrachte sie natürlich als original, da durch offizielle Stellen so bearbeitet, hätte aber schon lieber das volle Widescreen Format. Allerdings ist das allein aus Kostengründen für mich nicht machbar. Und noch eine Frage: Wurden die Phasenvertriebs-Hefte anderer Verlage auch beschnitten ? Oder ist das eine bsv-Spezialität ? |
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29.01.2012, 12:47 | #13 |
Moderator Preisfindung
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Beschnittene BSV Hefte sind für mich absolute Originale und ich kann und will auch keine Zustandbedingten Abstriche machen weil diese Hefte beschnitten sind.
Eine Komplettierung einer BSV - Serie, durchgehend in einer Größe, scheint zwar nicht unmöglich aber nicht erschwinglich. Ich weiß gar nicht wieviel verschiedene Heftgrößen es bei den Bildermärchen gibt. Diese "nach und nach" Verkleinerung ist mir aber auch nur bei BSV aufgefallen, Williams hat die Rückläufer in den Superbänden verarbeitet und von Ehapa habe ich kein einziges Heft welches kleiner ist. Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
29.01.2012, 13:12 | #14 |
Moderator sammlerforen
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Das passt so aber nicht in unsere Zustandsangaben, bester FrankDrake.
Man kauft günstig Hefte mit Schäden an den Seitenkanten und stutzt sie sauber mit der Schlagschere auf einen besseren Zustand, was den Verkaufswert dann wohl auch schonmal vervielfachen könnte. Damit das erst garnicht passiert, sollten das Originalformat der Druckerei im Guide angegeben werden. |
29.01.2012, 14:17 | #15 |
Moderator Preisfindung
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Deshalb, bester underduck, hatte ich ja auch "für mich" geschrieben. Bei der Originalformatangabe für Z1 oder besser stimme ich dir absolut zu.
Ich sehe die ersten Sammler schon in Köln mit Massband und Schieblehre rumlaufen, vielleicht macht man sich auch eine Musterschablone Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
29.01.2012, 14:19 | #16 |
Moderator Stripforum
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Dem kann ich mich nur anschließen, beschnitten Hefte müssen im Zustand runtergestuft werden.
Meine Rede. Von daher gebe ich beim indexieren immer sie Maße in "cm" an, sinnvoller/genauer wäre jedoch eine Angabe in "mm" _______________________ Grüße aus der Bibliothek |
29.01.2012, 14:50 | #17 | |
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Zitat:
Da tun sich Abgründe auf... |
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29.01.2012, 19:32 | #18 | |
Kolumnist
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Zitat:
Vermutlich war das dort ähnlich, wie es eben auch beim Ehapa zuging. Nachdem die Hefte recht lange unterwegs, in irgendwelchen Schaufenstern oder in Verkaufsständern von diversen Kiosken, waren und ordentlich Gilb abbekamen, schickte man sie wieder zurück an den Verlag, damit diese dem Kioskbetreiber als nicht verkaufte Ware gutgeschrieben wurden. In der Remissionsabteilung des Ehapa Verlages wurde nur am Anfang einer Verkaufsperiode sehr großzügig aussortiert. Zeichnete sich jedoch ab, dass die Bestände drastisch abnahmen, war sofort Schluß mit dem Entsorgen. Es wurde restlos alles behalten und erst das Lager entschied, wie mit der 'Makulatur' zu verfahren war. Bei uns wurden die vergilbten Seiten sowohl auf einer Schleifmaschine abgeschliffen, als auch mittels einer großen Schlagschere passend gekürzt. Beim Schleifen konnte auch weniger als ein Millimeter wegkommen, bei der Schlagschere lag das Mindestmaß bei etwa zwei Millimetern. Angewendet wurden diese Methoden bei diversen lustigen Taschenbüchern, bei den Lucky Heften, bei den Edel-Western, bei den Batman und Superman Superbänden und bei diversen Disney Alben, und auch bei einigen Taschenbuchausgaben von BM und SM. |
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29.01.2012, 19:55 | #19 | |
Kolumnist
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Zitat:
Dann zeige ich Dir ein paar Ehapa Ausgaben unterschiedlicher Größe. Von der gleichen Nummer. Die kürzeren sehen dabei fast wie neu aus. |
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30.01.2012, 09:59 | #20 |
Moderator Preisfindung
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Bezieht sich diese Aussage auf Hefte oder Alben?
Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
29.01.2012, 19:17 | #21 | |
Moderator NUFF!
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Zitat:
Beim richtigen Phasenvertrieb (z.B. Bastei, Condor, Williams) wurden alle Hefte eines Gebiets eingesammelt, beschädigte Exemplare aussortiert und nur die guten ins nächste Phasengebiet weitergeleitet. Durch diese Aussortierung kann es eigentlich keine unterschiedlichen Maße gegeben haben. Die nicht mehr so tollen Hefte kamen dann in die Sammelbände und wurden auch erst dafür beschnitten. Bei Ehapa gab es keinen Phasenvertrieb. MM und Superman hatten ja ein Datum. Deshalb auch keine Zweitauslieferung. P.S.: Mit seinem Schlagsto... äh seiner Schlagschere hat der gute underduck natürlich auch recht. Im Prinzip kann damit jeder aus Z 1-2 eine glatte 1 oder besser machen. Wie heißt es im Katalog so schön: "scharfe Kanten". |
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29.01.2012, 19:36 | #22 |
Moderater Sklavenjunge
Ort: Wo die Sonne verstaubt
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Ich kenne auch ein paar Fälle, wo "Ramsch-Alben" (mit dem unschönen und zustandsmindernden Filzstiftstrich am unteren Schnitt) so wieder zu druckfrischen Z1-Alben "umgearbeitet" wurden...
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29.01.2012, 19:45 | #23 |
Moderator Stripforum
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Aus diesem Grunde hat ja Carlsen auch aufgehört seine Remittenden mit Strich/Stempel wieder in den Markt zu bringen, stattdessen ist man dazu übergegangen die Alben zu lochen. Findige Händler hatten die "festrichen" Alben günstig gekauft, dann sauber beschnitten und dann als "Neuware" remittiert.
Carlsen-Ramsch gibt es schon lange nicht mehr da man heutzutage bei Remissionen nur noch die Rückseite mit dem Strichcode zurückschicken muß. _______________________ Grüße aus der Bibliothek |
30.01.2012, 17:24 | #24 | |
Mitglied
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Zitat:
Wahnsinn.....ich sollte die Threads erst zuende lesen, und dann schreiben. Wahrscheinlich bin ich nach fast 35 Jahren Comicssammeln immer noch nicht bekloopt genug. Oder mein Kardinalsfehler immer an das gute im Menschen zu glauben. |
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29.01.2012, 19:47 | #25 | |
Kolumnist
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Zitat:
Die MM wurde beispielsweise nach Österreich zeitversetzt versendet, mindestens acht Wochen nach dem offiziellen Verkaufsbeginn in Deutschland. Und danach noch einmal zwei Monate später erfolgte der Versand in die Schweiz. Aber, dies geschah nicht nur mit der MM, alle anderen periodischen Ausgaben wurden ebenfalls zeitversetzt versendet. Dazu gehörte die Mickyvision, die ganzen Superhelden, wie 'Superman', Roter Blitz', 'Grüne Leuchte', Wundergirl', 'Superboy', Popeye', 'Tarzan' und 'Tarzans Sohn', und die Fotoromane 'Angela', 'Daniela', 'Michaela' und 'Pamela'. Und möglicherweise habe ich schon ein paar vergessen. |
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