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Umfrageergebnis anzeigen: Wie bewertest du das Kapitel um den "kleinen Wundermann" (Hefte 1-12/86)??
Großes Kino, eine meiner Lieblingsserien! 1 4,35%
Eine schöne Serie, die mir gut gefallen hat. 5 21,74%
Eher durchschnittlich. Da gab es einige bessere Serien. 9 39,13%
Hat mir nicht so richtig gefallen gefallen. Aber noch halbwegs akzeptabel. 4 17,39%
Eine wirklich schlechtes Kapitel. Ging gar nicht. 0 0%
Fand ich furchtbar! Lese ich nie wieder. Das schlechteste Kapitel überhaupt! 0 0%
Ich kenne diese Hefte gar nicht, will aber trotzdem abstimmen. (Mitleserabstimmfeld) 4 17,39%
Teilnehmer: 23. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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Alt 06.12.2021, 10:09   #1  
Chouette
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gold01 Der kleine Wundermann (Hefte 1-12/86)

Die nächste Runde in unseren bei Groß und Klein beliebten Serien-Umfragen wird eingeläutet. Diesmal geht's um das zweite Kapitel der Alexander-Papatentos-Serie, auch wenn sich der Namensgeber eine Auszeit gönnt.
Die MosaPedia, die dieses Kapitel "Der kleine Wundermann" benamst hat, fasst dieses wie folgt zusammen:

Bei seiner Gefangennahme war der Maharadscha in ein wertvolles Gewand gekleidet, das er einem Einsiedler stahl, der ihm geholfen hatte. Die Abrafaxe nehmen das Gewand an sich und machen sich auf zur kärglichen Hütte des Einsiedlers, treffen diesen jedoch nicht an. Da es schon spät ist, übernachten sie gleich vor Ort, wobei es sich Califax in einer Tonne aus wohlriechenden Kräutern gemütlich macht. In der Nacht werden Abrax und Brabax von einem Yeti entführt, Califax wird jedoch übersehen. Dieser erwacht am nächsten Morgen und macht sich auf die Suche nach seinen Freunden. Dabei wird er von drei Reitern aufgegriffen, die kurz darauf von einem weiteren Yeti attackiert werden. Bei dieser Aktion verfällt Califax in eine merkwürdige Starre. Fortan wandelt er in Trance durch die Gegend. Nach und nach schwächt sich diese jedoch ab, allerdings behält Califax merkwürdige Wunderkräfte zurück, am Anfang stärker, jedoch später auch immer schwächer und schwächer werdend. Besonders der Umgang mit Tieren wird ihm erleichtert, die sich allesamt seinem Willen bereitschaftlich fügen.
Abrax und Brabax schließen sich auf der Suche nach ihrem Freund zunächst dem fahrenden Gauckler Vidusaka an und geraten alsbald an einen machtbesessenen, reichen Kaufmann, Krishna Ghaunar, der ebenfalls nach jenem geheimnisvollen Einsiedler, einem Brahmanen, sucht. Wie es sich herausstellt, haben er und Ghaunar aus vergangenen Tagen noch eine Rechnung offen. Abrax und Brabax können den Brahmanen schließlich ausfindig machen und finden heraus, dass dieser mit den geheimnisvollen Kräutern, die den armen Califax völlig zugedröhnt haben, an einer Erfindung geforscht hat, die er zum Wohle der Menschheit einsetzen will. Jedoch ist diese in eine Glaskugel eingeschlossene Energie in falschen Händen sehr gefährlich. Aus diesem Grund hat es auch Ghaunar darauf abgesehen. Im Königreich Orissa kommt es schließlich zum Showdown. Die Glaskugel wird im Meer zerstört und Krishna Ghaunar versinkt in den Fluten. Kurze Zeit später finden Abrax und Brabax auch ihren Califax wieder.

Geändert von Chouette (06.12.2021 um 13:21 Uhr)
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Alt 06.12.2021, 13:20   #2  
Chouette
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Ich will übrigens diesmal nicht den Anfang machen. Vielleicht gibt's ja die eine oder andere Wortmeldung, die mich dieses Kapitel milder bewerten lassen, als es mir derzeit noch vorschwebt.
Also, meine Damen(?) und Herren, wohlan!
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Alt 06.12.2021, 14:13   #3  
Nante
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Ich gebe meinen Senf heute Abend dazu.
Danach erscheinst Du wahrscheinlich als die Milde selbst.
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Alt 06.12.2021, 14:42   #4  
Nafi ibn Azraq
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Also meine Einschätzung: ich mag die Serie, auch wenn sie nicht zu meinen Topserien gehört. Was mir gut gefallen hat, war das Geheimnisvoll-Magische mit dem Soma und dem Yeti.

Die Suche nach dem unbekannten Brahmanen verlieh der Serie Antrieb. Krishna Ghaunar zählt ingesamt zu meinen Lieblingsbösewichten, da er aus einer respektabel erscheinenden Position agiert und erst nach und nach sein wahres Gesicht zeigt.

Gerade die kleine Episode, wie er den Brahmanen ausgebootet hatte, gefiel mir sehr gut. Ich frage mich, welche Vorlage Dräger da hatte. Da ich selbst indische Märchen und Kurzgeschichten sammele, kann ich mir gut vorstellen, dass er da auf etwas Existentes zurückgegriffen hat. Unerreicht schön fand ich in dieser Serie viele Hintergründe. Gerade die Szene mit dem Schachspiel ist wunderschön, das ist für mich Mosaik!

Gelungen war auch das Spiel mit Wirklichkeit und Traum bzw. Legende des kleinen Wundermanns. Das ist wie bei der Geschichte des Minotauros später eine erzählerisch schöne Art, die übernatürlichen Elemente der indischen Märchenwelt zu vermitteln.

Was mir nicht so gut gefallen hat: Die Episode im Himalaya fand ich eigentlich zu kurz, das hätte ich mir länger gewünscht. Auch ist der Übergang ins Flachland sehr schnell vollzogen und mir nicht ganz klar, wie Abrax und Brabax in dem riesigen Landstrich sich so schnell wiederfinden können. Vidusaka fand ich als zeitweiligen Begleiter eher nervig. Und schlussendlich war das Finale zwar schön gezeichnet, aber es ging mir doch etwas zu holter-die-polter.

Viele angerissene Themen wie der König der Armen fand ich spannend, aber das wurde zu schnell abgefrühstückt. Der König mit der Pfauenfeder tritt als selbstverliebter und gieriger König kurz auf, als er den Brahmanen seines Amtes enthebt und damit die eigentliche Handlung erst in Gang setzt. Er hätte auch im Finale noch eine Rolle spielen können. So hatte ich das Gefühl, dass die Serie trotz der verbindenden Elemente des Brahmanen und seines Gewandes eine Reihe von an für sich interessanten Einzelepisoden war, die unzureichend in Zusammenhang standen.

Geändert von Nafi ibn Azraq (06.12.2021 um 21:54 Uhr)
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Alt 06.12.2021, 19:42   #5  
Nante
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So, dann hier der angekündigte Verriss.

Ich habe mir die letztes Diskussion doch zu Herzen genommen und auch noch mal Chouettes Aufforderung vom Freitag
Zitat:
Lest schon mal nach, liebe Leute! Der 86er-Jahrgang ist dran.
in die Tat umgesetzt. -Hat aber alles nichts geholfen.
Da ich ja schon bei der letzten Reihe eine 3- vergeben haben, muss es hier noch eine Stufe runter. Ich denke, zumindest in der Tendenz bin ich diesmal nicht in der Minderheit.

Was hat mir gefallen:
Nun einmal, daß man zumindest am Ende der Reihe die Handlung wieder geografisch verorten kann, nämlich in Orissa.
Dann weiter der neue Bösewicht Krishna Ghaunar , der den Maharadscha aus der Vorgängerreihe doch recht alt aussehen läßt.
Ja, auch noch viele schöne Zeichnungen, wie die von Nafi schon genannte Schachspielszene oder auch die Rückseite von Heft 12/86.
Das war’s dann aber auch.

Als jemand, der absolut keine Ader für Esoterik, Homöopathie oder einfach übersinnliches hat, fand und finde ich den gesamten Plot um den Yeti, das Soma und „Super-Califax“ nur albern. Diesen Kram brauche ich nicht im Mosaik.
Mag sein, daß sich Kinder so etwas auch mal wünschen. Wer hätte nicht gern mal Wunderkräfte? Dann vielleicht mal ein Heft lang, OK. - Aber das ganze fast über ein Jahr auswälzen? Irgendwie kamen mir auch beim Neulesen am Wochenende viele vernichtende Urteil über gewisse Fähigkeiten einer Hauptfigur der letzten Reihe in Erinnerung.

Und auch die Story mit der Ungnade und der Flucht des Brahmanen fand heute wie 1986 keine Gnade vor meinen erwachsenen Augen. Krishna Ghaunar schickt aus Orissa 3 Schergen bis in den Himalaya um eventuell (!) Gewinn aus den Erfindung des Brahmanen zu ziehen? Der Trupp müßte je eigentlich zweimal durch moslemisches Gebiet gezogen sein, und das im Kriegszustand ohne irgendwelchen Probleme? Und das war nur ein Logikloch.

Ansonsten hatte ich manchmal das Gefühl, Lothar Dräger gingen langsam die Einfälle aus und er mußte sich selbst kopieren. Bei Vidusaka muss ich automatisch an der Fakier aus MvHH 142 denken, während Califax ja nicht zum ersten mal ein wildes verletztes Tier verarztet.

Die Geschichte mit dem König der Armen fing eigentlich gut an. Aber wie Nafi schon bemerkte, wurde sie fast sofort wieder zu den Akten gelegt.

OK, aus diesem Grund diesmal eine vier und nicht mehr.

Chouette kann nun wieder etwas positiveres beibringen.
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Alt 06.12.2021, 20:26   #6  
Bhur
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Leider hat es nicht geklappt mit dem Vorschreiben meiner Einschätzung. Dafür ist aber die MosaPedia-Jahresgabe heute zur Druckerei gegangen.

Ich versuche mich also mal an meiner Einschätzung der Serie und wenn ich was vergessen sollte, kann ich das ja noch im Laufe der Diskussion ergänzen.

Als ich die Serie zuletzt gelesen habe, konnte ich feststellen, dass Lothar Dräger die Geschichte wirklich schön komponiert hat. Das beginnt schon in der Einführung des zukünftigen Begleiters am Ende der vorherigen Serie. Dadurch laufen die beiden Serien relativ harmonisch ineinander über.

Außerdem merkt man der Serie ein positives Bemühen an, ein paar Sachen ganz anders zu machen, als in den Jahren davor. Das betrifft besonders die märchenhaften Elemente mit dem Yeti und dem Soma. Dräger erzählt hier keine Geschichte vor einem historischen Kontext, sondern er nähert sich dem exotischen Schauplatz mit einer ebensolchen Geschichte. Sicherlich kann man genau das auch schlecht finden, aber ich kann es Dräger hoch anrechnen, dass er aus den eingefahrenen Bahnen auch im höheren Alter noch auszubrechen versteht.

Und er schafft das in dieser Serie, indem er sich hauptsächlich auf seine Hauptfiguren, die Abrafaxe verlässt. Gleich am Anfang werden Abrax und Brabax von Califax getrennt. Das ist zwar an sich nicht neu, aber die Art und Weise wie Califax, vom Soma beeinflusst, agiert, bringt eben doch eine neue Note in das alte Rezept.

Mit Vidusaka bringt Dräger nochmal einen Spaßmacher in die Geschchte – und dann eben doch wieder nicht. Denn wie am Anfang vom Heft 6/86 berichtet wird, ist er eben nur ein Schausteller, der sich nach der in Indien bekannten Spaßmacherfigur benannt hat. Und dass Vidusaka schon fast jedesmal spektakulär scheitert, funktioniert perfekt als Vorgeschichte zur zweiten Hälfte des genannten Heftes, wo es erst so aussieht, als ob Vidusaka im Gespann mit Abrax und Brabax wieder mal scheitern würde. Aber gerade dieses scheinbare Scheitern hilft ihnen beim indischen Gewandtrick, Krishna Ghaunar zu überlisten.

Überhaupt der Gegenspieler. Schon im ersten Heft wird der Herr der drei Schergen erwähnt. Seine Gegenwart schwebt also von Anfang an über der Geschichte. Aber nicht nur das. Wie wir später erfahren, war er überhaupt erst der Grund warum sich der Brahmane in die Berge zurückgezogen hat. Krishna Ghaunar hat also die Ereignisse der Serie schon Jahre zuvor in Gang gesetzt.

Ghaunar ist im Grunde ein ziemliches Würstchen, dem am gesellschaftlichen Aufstieg gelegen ist. Dabei geht er fast über Leichen. Den Brahmanen bootet er erst am Hof des Maharadschas aus und lässt ihn dann von seinen Schergen bis in den höchsten Himalaya verfolgen. Damit lockt er ihn zurück in die Hauptstadt Orissas und stellt ihm dort geschickt eine Falle. Die schnappt dann auch auch tatsächlich zu, nur dass er die Kraft der Soma-Kugel, die er an sich bringen will, unterschätzt. Der Brahmane zerstört sie lieber, als sie zu übergeben. Damit hat Ghaunar sicher nicht gerechtet – der eine Fehler, der ihn zu Fall bringt (zumindest scheint es so )

Die Serie gewinnt auf jeden Fall, wenn man sie in Ruhe am Stück liest. Dann merkt man auch, dass die Ereignisse aus dem Heft 8/86 sich erst im Heft 11/86 fortsetzen. In der Zwischenzeit erfuhren wir von Califax' Somaabenteuern im Dschungel und von der Backstory des Brahmanen. Das kann sicher etwas schwer verständlich wirken, wenn die Hefte im monatlichen Abstand erscheinen. Ich habe damals erst lesen gelernt, so dass ich eigentlich keine klaren Erinnerungen an die Serie habe. Ich kenne die Geschichte im Grunde nur als Gesamtes.

Im Vergleich der Hefte 8/86 und 11/86 merkt man auch das größte Manko: die zeichnerische Umsetzung. Es gibt immer noch viele wirklich wunderbare gelungene Bilder. Aber warum sind am gescheiterten Überfall erst Hamschar und Dschafar beteiligt und später berichten Hamschar und Kandschar davon. Wollten die Zeichnerinnen statt aller drei nur zwei von ihnen zeichnen und das ging schief. Aber am Ende hätte der künstlerische Leiter darauf achten müssen.

Für mich ist die Serie jedenfalls immer noch ein ziemlich gelungenes Spätwerk Drägers, die die zweitbeste Bewertung verdient hat.

Geändert von Bhur (07.12.2021 um 08:41 Uhr)
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Alt 07.12.2021, 12:03   #7  
Tilberg
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Zitat:
Zitat von Bhur Beitrag anzeigen
Mit Vidusaka bringt Dräger nochmal einen Spaßmacher in die Geschchte – und dann eben doch wieder nicht. Denn wie am Anfang vom Heft 6/86 berichtet wird, ist er eben nur ein Schausteller, der sich nach der in Indien bekannten Spaßmacherfigur benannt hat.
Das wiederum hat mich schon damals als naseweiser Halbstarker irritiert, und es wundert mich bis heute, warum Dräger diesen Kniff nötig fand. Zumal es nicht so wirkt, als ob er das schon von Anfang an so plante, sondern es eher nachträglich als Notbehelf einführte. Wie damals die Sache mit dem "falschen" Muezzin in der Runkelserie. Vidusaka wird dadurch zu einem zweiten Sanatorius, der sich ja auch nur als Hanswurst kostümierte.

Dräger meinte ja auch - wann? wo? weiß nicht mehr -, er habe für Vidusaka keinerlei Informationen über den reinen Namen hinaus gehabt, weshalb der so seltsam farblos geraten wäre und er ihn ganz schnell wieder aus der Geschichte geschrieben habe. Ganz kann das nicht stimmen, zumindest für den Buckel muß er eine Vorlage gehabt haben (oder er hat den Buckel einfach von Semar auf Vidusaka übertragen, weshalb der nur noch riesige Ohren hat).

Außerdem fragt sich natürlich, warum Dräger die Figur dann überhaupt in die Handlung geholt hat, wenn sie ihm so gar nicht behagte. Vielleicht tatsächlich nur für die Szene, die Bhur oben schilderte, mit dem scheinbar mißglückten Zaubertrick. Oder fühlte er sich genötigt, sein Spaßmacherkonzept unbedingt wieder aufnehmen zu müssen, obwohl das doch eigentlich schon längst den Schlaf der Gerechten schlief? Warum sein erfolgreiches neues Konzept mit völlig eigenen Figuren wieder einstellen und dafür eine erwiesenermaßen ausgelaufene olle Klamotte aus der Kiste holen? Noch dazu so widerwillig, daß an diesem neuen "Spaßmacher" so überhaupt nichts Spaßiges war? Alles recht rätselhaft.

Geändert von Tilberg (07.12.2021 um 12:11 Uhr)
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Alt 07.12.2021, 17:48   #8  
Chouette
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Zitat:
Zitat von Tilberg Beitrag anzeigen
Oder fühlte er sich genötigt, sein Spaßmacherkonzept unbedingt wieder aufnehmen zu müssen, obwohl das doch eigentlich schon längst den Schlaf der Gerechten schlief? Warum sein erfolgreiches neues Konzept mit völlig eigenen Figuren wieder einstellen und dafür eine erwiesenermaßen ausgelaufene olle Klamotte aus der Kiste holen?
Schlief es doch aber noch gar nicht. Er war doch noch mittendrin! In jeder Serie davor hatte er einen dabei. Zuletzt den Hodscha, der zumindest in den ersten beiden Heften des Vorgängerkapitels auftrat.

Zitat:
Zitat von Tilberg Beitrag anzeigen
Noch dazu so widerwillig, daß an diesem neuen "Spaßmacher" so überhaupt nichts Spaßiges war?
Das Phänomen war auch nicht neu. Pierrot war die trübste Tasse überhaupt, und auch der Dschuha hatte jetzt nicht gerade Brüller. Selbst der Hodscha war nicht wirklich witzig, wenn auch gewitzt. Aber bemerkenswerterweise nur in den Episoden, in denen sich Dräger bei den Vorlagen bediente.
Auch Don Quixote war nie lustig, wobei das nun wieder zum Original passte. Wieso der als "Spaßmacher" gilt, hab ich eh nie verstanden. Ludas Matyi, Hans Wurst und auch Harlekin hatten auch nur vereinzelte Momente, wo sie lustig waren. So richtig Spaß gemacht haben die selten.
Chouette ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.12.2021, 19:13   #9  
Tilberg
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Zitat:
Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
So richtig Spaß gemacht haben die selten.
Auch wieder wahr.
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Alt 07.12.2021, 19:17   #10  
Nante
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Es ist ja auch ein ernstes Geschäft, immer lustig zu sein.

Geändert von Nante (07.12.2021 um 19:40 Uhr) Grund: Ja, der Ernst des Lebens...
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Alt 07.12.2021, 19:32   #11  
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Immer passend: https://www.youtube.com/watch?v=YLcWUKS0O80&t=149s
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Alt 07.12.2021, 19:33   #12  
Udo Swamp
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Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen
Es ist ja auch ein erstes Geschäft, immer lustig zu sein.
Du meinst sicher ein "ernstes Geschäft".

Ansonsten, ich fand die Spaßmacher auch selten lustig und erst recht nicht Vidusaka, Dschuha und Pierrot. Rausgerissen haben die Serien wieder dafür andere Sachen, so dass sie dennoch größtenteils ganz gut gelungen sind. Das Spaßmacherkonzept mit Spaß durch diese Personen, war nicht durchzuhalten und ist meiner Meinung im Mosaik komplett gescheitert.
Udo Swamp ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.12.2021, 20:03   #13  
Bimmelbahn
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Also ich fand Hans Wurst sehr witzig! Zum Teil schöner derber Humor und, wenn es drauf ankam, auch mit der nötigen Portion Schläue! Für mich nach wie vor einer der Besten..
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Alt 07.12.2021, 20:20   #14  
Udo Swamp
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Den Hans Wurst fand ich auch am besten, von allem der Spaßmacher. Danach flachte es, meiner Einschätzung nach, aber langsam am.
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Alt 08.12.2021, 12:37   #15  
Chouette
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War ganz gut, dass ich noch abgewartet habe.
Eines hat sich in meiner Einschätzung aber nicht geändert: Den Plot fand ich völlig hanebüchen. Dass Califax ein dreiviertel Jahr lang völlig zugedröhnt durch Indien wandelt und dabei die dollsten Sachen mittels ungewollter Hypnose anstellt, fand ich damals wie heute genau so an den Haaren herbeigezogen, wie ich die Soma-Kugel als offensichtliche Atomkraft-Allegorie misslungen fand. Nichts anderes sollte das doch sein, Mitte der 80er, auf dem Höhepunkt des atomaren Wettrüstens. "Eine Kraft, die Gutes bewirken kann, doch wehe, sie gerät in die falschen Hände!" Hab ich schon als Knopf kapiert. Ich fand die Lösung des Brahmanen, lieber alles in die Luft zu jagen, vor diesem Hintergrund zumindest mal bedenklich.
Darüberhinaus noch die angesprochenen Fäden, die Lust auf mehr machten, aber nicht weiter gesponnen wurden. Wurde ja hier schon angesprochen. Dann noch solche Einfälle wie den geplätteten Califax, den man in Wasser einweichen musste, damit er wieder aufging. Boah, Leude! Nee, das war nix. Und das im Anschluss an ein Kapitel, das vor klassischen Abenteuern und phänomenalen Einfällen nur so strotzte!
Ich war drauf und dran, ebenfalls eine 4 zu vergeben. Aber ich mache häufig den Fehler, einen Comic zu sehr nach der Story zu bewerten und lasse die Zeichnungen außer Acht. Und die waren stellenweise auf dem Höhepunkt des mosaikalischen Schaffens! Die Schach-Szene wurde ja hier schon erwähnt. Auch die Szenen um den Maharadscha mit der Pfauenfeder.
Und auch Bhur hat völlig recht: Handwerklich war das Abenteuer bestens gestrickt. Ein hübscher, sich steigernder Spannungsbogen, Erklärungen an der richtigen Stelle, Rückblicke, Listen ...
Das war schon gut gemacht.
Und in Anbetracht dieser Tatsache lese ich dieses Abenteuer immer noch lieber als so manches, was später kam. Also werde ich sicherlich noch Vieren verteilen, aber das Wundermann-Kapitel kommt noch mal davon. Aber mehr als eine 3 wird's dann auch nicht.
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Alt 08.12.2021, 18:25   #16  
Max schwalbe
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Meine Wertung wird erst in ein paar Wochen kommen. Die Hefte liegen weit weg vergraben. Was allerdings schon auf die Wertung hindeutet - allzu begeistert scheine ich nicht von der Serie gewesen zu sein, als ich sie vor >15 Jahren las. Zumindest landete sie nicht auf meiner Sammelband-Einkaufsliste...
Max schwalbe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.12.2021, 18:27   #17  
Großer Umfang
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Das war die erste Serie, die ich vollständig gelesen hatte, alle vorherigen bis dahin nur fragmentarisch.
Insofern wird meine Einschätzung etwas zu gut ausfallen, wie da eben so ist bei den persönlichen Erstserien.
Der kleine Wundermann hat es geschafft, dass ich mich richtig heimisch gefühlt habe in Indien, also nichts mit Exotik oder so. Das sehe ich aber nicht negativ, sondern nehme es mal als Kuriosität. Die Stimmung ist gut rübergekommen, kalt im Himalaya und wimmelig weiter unten. Gut gefallen haben mir die Hütten, z.B. die der Bergbauern, oder auch die Hafenkneipe. Die habe ich lange betrachtet. Und die Steuereintreiber, die ewig rumsitzen. Was hab ich über die gelacht.
Einige Fragen blieben damals (und auch heute, nach dem erneuten Lesen) offen:
Wieso war Gugmorin mit Vidusaka unterwegs? So richtig hat das nicht gepasst, ich habe mir das so erklärt, dass Gugmorin ein Agent war, der verdeckt unterwegs ist. Leider wurde das nicht weiter vefolgt.
Wenn der geplättete Califax vom Wasser wieder rund wird, müsste das ja heißen, dass der Sack vorher das Wasser aus Califax rausgepresst hat. Eine Pfütze war aber nicht zu erkennen.
Die Gesamtgeschichte war allerdings etwas dünn. Die Abrafaxe werden getrennt, tappen ziellos durch Indien und machen nebenher Krishna Ghaunar fertig. Der Brahmane vernichtet seine Kugel, die er die ganze Zeit dabei hatte, und bei der nie die Gefahr bestand, dass die Krishna Ghaunar oder jemand anders wirklich bekommt. Als Gesamtnote würde ich eine 3 geben. Es gibt Serien, die würde ich nicht noch mal lesen wollen, das ist hier nicht so. Aber ungefähr die Hälfte aller Serien hat mir dann doch besser gefallen.
Großer Umfang ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.12.2021, 07:23   #18  
Nante
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Zitat:
Die Abrafaxe werden getrennt, tappen ziellos durch Indien und machen nebenher Krishna Ghaunar fertig. Der Brahmane vernichtet seine Kugel, die er die ganze Zeit dabei hatte, und bei der nie die Gefahr bestand, dass die Krishna Ghaunar oder jemand anders wirklich bekommt.
Das war eine tolle Zusammenfassung!

Ansonsten erst mal herzlich willkommen im Forum "Großer Umfang". (Bin mal auf Deinen Avatar gespannt. )
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Alt 10.12.2021, 09:49   #19  
Chouette
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Von mir auch ein herzliches Willkommen!
Zitat:
Zitat von Großer Umfang Beitrag anzeigen
Als Gesamtnote würde ich eine 3 geben.
Hast du noch nicht gemacht.

Zitat:
Zitat von Großer Umfang Beitrag anzeigen
Es gibt Serien, die würde ich nicht noch mal lesen wollen, das ist hier nicht so. Aber ungefähr die Hälfte aller Serien hat mir dann doch besser gefallen.
Ja, das trifft ziemlich genau meine Einschätzung.
Chouette ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.12.2021, 13:03   #20  
Großer Umfang
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Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen
Ansonsten erst mal herzlich willkommen im Forum "Großer Umfang". (Bin mal auf Deinen Avatar gespannt. )
Danke sehr! Über eine Avatar habe ich noch nicht weiter nachgedacht. Mein Name hat aber nichts mit meiner physischer Erscheinung zu tun, falls du darauf anspielen wolltest. Und zwar war das so:
Eines Tages, ich saß mit einem knappen Duzend Leuten am Tisch, war mit Kaffee und Kuchen gut gefüllt, kam das Gespräch auf das Thema Mosaik. Wohlgemerkt, keine Mosaik-Club oder so, sondern alles Leute, die das Mosaik "von früher mal, als wir noch klein waren" kannten. Und irgendwann bemerkte ich, dass meine Mosaik-Sammlung einen recht großen Umfang habe. Worauf ich mir die nächsten Monate öfter sowas anhören musste wie "Na, Großer Umfang, hast du wieder ein neues Mosaik?"
Ist aber auch schon wieder 20 Jahre her.
Großer Umfang ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.12.2021, 13:06   #21  
Großer Umfang
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Zitat:
Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
Von mir auch ein herzliches Willkommen!
Ja, danke auch dir. Bin noch nie in einem Forum so freundlich begrüßt worden.

Zitat:
Hast du noch nicht gemacht.

Ja, das hatte ich irgendwie nicht hinbekommen. Jetzt aber!
Großer Umfang ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.12.2021, 14:06   #22  
Udo Swamp
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Auch von mir, ein herzliches Willkommen. Mit deinen Erstbeiträgen, ist dir zugleich ein guter Einstieg gelungen, so wie deine schöne Einschätzung zu dieser Serie.
Udo Swamp ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.12.2021, 22:41   #23  
quarknagus
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Da ich gestern bereits meine Bewertung "reingeworfen habe" soll heute dann auch die Begründung dazu folgen.

Natürlich aber nicht vor einem "Herzlichen Willkommen" an Großer Umfang auch von mir.

Nun aber zur Bewertung der Serie. Von mir gibt es dieses Mal eine 2. Mein erster Gedanke war auch, ob das nicht aus Gründen wie "Altersmilde" oder "Jugendliebe" (zu den 80er Mosaik-Jahrgängen) zu gut bewertet ist. Nachdem ich aber nochmal in mich gegangen bin, sehe ich die 2 schon als gerechtfertigt an.

Die Story hat sicher ihre Schwächen, aber da folgten später noch viel Schlechtere, so dass die Story selbst eine 3 von mir bekommt (man braucht ja noch Luft nach unten). Califax ein Jahr lang auf Soma z.B. war sicher schon recht dick aufgetragen. Auch andere Schwächen wurden ja hier bereits schon angesprochen. Die fand ich aber alle nicht ganz so arg schlimm, um die Story schlechter als mit eben dieser 3 zu bewerten.

Tja und wie kommt es nun am Ende dennoch zu der 2 ? Das ist recht einfach erklärt:

Krishna Ghaunar gehört für mich doch eher zu meinen "Lieblingsschurken" - Also Schurkenwertung 1.

Viele tolle Hintergründe und eine ganze Reihe wirklich gelungener Zeichnungen verdienen ebenso eine 1.

Die Location fand ich ebenso toll und recht plastisch nahe gebracht. Noch eine 1.

Vidusaka fand und finde ich recht überflüssig, den Brahmane finde ich als Figur durchschnittlich. Hier also eine 3 für die Begleiter.
-----------------------------------------------------------------------------
Fazit:

Die Story selbst mag der wichtigste Faktor (zumindest in meinen Augen) für die Bewertung sein und die Note zählt daher für mich doppelt.

Rechnen wir also mal ganz streng zusammen

Story zweimal eine 3, Begleiternote auch eine 3, Schurke, Zeichnung und Location jeweils eine 1.

Ergibt also aus den Einzelnoten 12/6 - macht daher eine glatte 2

Geändert von quarknagus (11.12.2021 um 00:52 Uhr)
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Alt 11.12.2021, 05:32   #24  
Nante
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Was wieder einmal beweist: Trau keiner Statistik, Die Du nicht selbst...
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Alt 11.12.2021, 06:35   #25  
Max schwalbe
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Statistik ist immer noch besser als gar keine Statistik.

Aber gerade wenn es um emotionsgeladene Hobbies geht, kommt man damit wohl schnell an seine Grenzen. Man müsste, um den eigenen Eindruck differenziert abzubilden, z.b. auch objektiv unplausible Parameter wie "Kindheitserinnerung" etc. in die Wertung mit einbeziehen und welchen Faktor solche Teilnoten dann bekommen sollen, diktiert am Ende der Bauch und nicht die ISO Norm xyz

Geändert von Max schwalbe (11.12.2021 um 06:43 Uhr)
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