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Alt 20.02.2015, 22:01   #1  
beatleswerner
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Ich würde es begrüßen wenn die Hefte 337 - 400 auf Deutsch erscheinen würden. Denn letztendlich endet die Geschichte um den Feuerdämon und der scheinbare Tod von Odin erst mit Band 400.
beatleswerner ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2015, 23:04   #2  
Peter L. Opmann
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Ich habe mal angefangen, mich mit einem Freund über die frühen "Fantastischen Vier" auszutauschen. Er will sich zwar nicht ins Forum hier einklinken, hat mir aber ein paar ganz interessante Denkanstöße geliefert, die ich auszugsweise zitieren will:

Zitat:
Zu den FV: Die Geschichten nehmen sich anfangs viel Zeit. Da hätte Kirby glatt für "Blake & Mortimer" arbeiten können. Ich gucke mal auf meine kleine Taschenbuchausgabe der ersten 6 Ausgaben: mehr als eine Seite für das Erscheinen der Unsichtbaren, drei für das Erscheinen des Ding usw... Die eigenartige Technik mit kleinen Splashpages und Zwischenkapiteln in den ersten Nummern zeigt, dass man lange Stories noch nicht gewohnt war. Die Bildaufteilung ist sehr brav.

Auch im Skrull-Epos (Nr. 2) haben wir dieses Pacing. Die Idee, die Monster mit Ausschnitten von Atlascomics von der Gefährlichkeit der Erdenbürger zu überzeugen, könnte auch aus Suske & Wiske stammen.

Nr. 3 wartet mit dem "Miracle Man" auf, auch eine recht monsterlastige Geschichte. Hier kommen die Kostüme vor. Der Helm für Ding taucht nicht oft wieder auf...

Die Submariner-Story ist eine direkte Fortsetzung, erscheint mir grafisch gedrängter, weniger ambitioniert in den Splashpages. Dafür gelingt es Lee, eine der alten Golden Age-Figuren zurückzuholen.

Die Nr. 5 (Dr Doom) erscheint mir sehr liebevoll gemacht, aber auch sehr kindlich: die Piratenidee, und dass Ding am liebsten Piratenkapitän bleiben würde, erinnert mich auch an S&W. Ich könnte mir vorstellen, dass man hier versuchte, mehr Leser (sprich: Kinder) zu erreichen, als es mit den Atlasmonstern gelungen war.

Das Format nimmt Form an. Die Nummer 6 hat sich mir nicht so gut eingeprägt. Subby sollte zwar später für "Super-Villain Team-Up" genutzt werden, brachte hier aber wohl nicht so viel.

Ich mochte die FV bis hin in die 90er und habe - im Gegensatz zu vielen anderen Serien - auch die meisten erworbenen FV-Comics nie weitergegeben.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.03.2015, 07:46   #3  
michidiers
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Ich habe mal angefangen, mich mit einem Freund über die frühen "Fantastischen Vier" auszutauschen. Er will sich zwar nicht ins Forum hier einklinken,:
Schade. Aber vielleicht macht er ja als "stiller Leser" den Lesemarathon mit.

Aber bevor die Kür beginnt, erst die - angenehme - Pflicht:


FABLES 23

- Camelot –



Bill Willingham, Marc Buckingham

Inhalt: Nach dem Tod einer der populärsten Figuren der Fables (PB #22) ist der große Kehraus angesagt und ein großer Scherbenhaufen muss eingesammelt und geordnet werden. Doch damit nicht genug: Rose Red, die streitbare Schwester von Snow White, hat es sich nach einer Eingebung in den Kopf gesetzt, ein modernes Camelot zu errichten und geeignete Ritter einer neuen Tafelrunde um sich zu scharen. Anlässlich dessen steht ein Auswahlspektakel an, bei dem sich die zahlreichen Bewerber untereinander messen müssen.

Es ist schon ein ziemlich schwerer Klotz, dieses gut -250- Seiten dicke Paperback. Es enthält die elf US-Einzelhefte #130 - #140, worin die namensgebende Hauptstory „Camelot“, die sich über sechs Ausgaben erstreckt, eingebettet ist. In dieser Ausgabe zeigt sich Bill Willingham nach dem erzählerisch ein wenig fad geratenem Paperback #22 wieder als ein Autor von spannender Komik, mit einem starken Sinn fürs Szenische und einer Erzähltechnik, die sich angenehm von anderen Serien absetzt. Ich vergleiche diese noch immer erstaunlich frische Serie mittlerweile gerne mit einem breiten Fluss mit zahlreichen dünnen Seitenarmen, die sich abzweigen und sich irgendwann später wieder mit dem Hauptstrom verbinden. Viele der wichtigen Informationen kommen dabei erst nach und nach herangeschwommen, und ergeben erst dann ein ganzes Bild, wenn es für das Verständnis erforderlich ist. Daher ist es fast unmöglich, alle kleinen Einzel- und Nebengeschichten, die sich um den Hauptstrang „Camelot“ bewegen, zu erklären. Man kann sich aber immer sicher sein: alles ergibt irgendwann einen Sinn.

Ich bin überzeugt, dass Willingham es noch bis zum Abschluss der Serie schafft, alle kleinen und großen Seitenarme zum Hauptstrom zurückzuführen, auch wenn er nur noch zehn Ausgaben bis zum Ende der Serie Zeit hat. Und wenn dann doch nicht alle Fässer am Ende geschlossen werden, so wird er einige offene Handlungsfäden sicherlich dafür verwenden, um kleine, weitererzählende Miniserien um einzelne Charaktere zu schaffen. Dass die Fables, die meines Erachtens noch immer ein großes, erzählerisches Potential in sich bergen, so mir nichts dir nichts von der Bildfläche verschwinden, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Zu sehr haben sich Bigby Wolf und Co. dafür in das kollektive Gedächtnis der Leser festgesetzt.

Ein dickes Lob möchte ich an dieser Stelle noch an die Übersetzerin Gerlinde Althoff aussprechen, die es immer wieder versteht, schöne deutsche Sätze und Formulierungen aus ihren Übersetzung aus dem Englischen zu bilden. Ferner entwickelt sich Hauptzeichners Marc Buckingham in meinen Augen immer mehr zu einem modernen Jack Kirby. Er führt mir vor, dass auch klassische Elemente der Comickunst aus den 50er-70er Jahren durchaus seinen Platz in modernen Comics haben können.

Fazit: Noch immer erfrischend wie zu Beginn. Die Fables wollen einfach nicht langweilig werden.
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.03.2015, 07:51   #4  
Peter L. Opmann
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Zitat:
Zitat von michidiers Beitrag anzeigen
bevor die Kür beginnt,
Ich könnte demnächst anfangen, die Williams-FV zu besprechen; habe mir die ersten 40 Ausgaben schon mal zurechtgelegt.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.03.2015, 09:31   #5  
Detlef Lorenz
Operator 50er Jahre
 
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Zitat:
Zitat von michidiers Beitrag anzeigen

FABLES 23

- Camelot –
Fazit: Noch immer erfrischend wie zu Beginn. Die Fables wollen einfach nicht langweilig werden.
Deinem Kommentar kann ich mich uneingeschränkt anschliessen!

Eine Frage: mit "zehn Ausgaben" meinst du sicherlich 10 Bücher :-)
ich befürchte aber, es soll "zehn Hefte" bedeuten :-(
Detlef Lorenz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.03.2015, 11:03   #6  
michidiers
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
Deinem Kommentar kann ich mich uneingeschränkt anschliessen!

Eine Frage: mit "zehn Ausgaben" meinst du sicherlich 10 Bücher :-)
ich befürchte aber, es soll "zehn Hefte" bedeuten :-(
Ja, das hast du Recht .... , es sind Hefte!

The Wake

Scott Snyder/Sean Murphy



Inhalt: Teil 1: Die auf Walgesänge spezialisierte Meeresbiologin Dr. Lee Archer wird vom US-Heimatschutzministerium zu einem Einsatz auf einer Unterwasser-Bohrstation tief unter dem ewigen Eis gerufen. Dort angekommen werden sie und weitere Wissenschaftler mit der wohl größten, aber auch wohl gefährlichsten Naturentdeckung der Menschheitsgeschichte konfrontiert. Teil 2: Zweihundert Jahre später ist der Erdball nach einer Flutkatastrophe fast vollständig von Wasser bedeckt. Die wenigen Überlebenden leben auf einer postapokalyptischen Erde und versuchen mehr schlecht als recht den zahleichen Bedrohungen aus dem Meer Herr zu werden. Eine von ihnen ist die junge Abenteurerin Leeward. Als sie einen seltsamen, aus der Vergangenheit stammenden Funkspruch einer gewissen Dr. Lee Archer erhält, macht sie sich auf die gefahrvolle Suche nach der Quelle dieser Nachricht.

Die Inhaltsangabe deutet es schon an: in diesem 228-seitigen, toll aufgemachten Hardcoverband (er enthält die US-Ausgaben The Wake #1 - #10) werden im Grunde genommen zwei Geschichten erzählt. Die erste Hälfte der Miniserie spielt in unserer Gegenwart auf einer düsteren Unterwasserstation, während der zweite Hälfte gut zweihundert Jahre in der Zukunft an der Erdoberfläche spielt und die Folgen der Ereignisse aus dem ersten Teil behandelt. Erst am Ende, nach einem großen Showdown im Ewigen Eis, verbinden sich beide Geschichten miteinander.

Ein auf dem Backcover abgedrucktes Zitat eines Kritikers lautet: „The Wake ist ein gigantischer Action Blockbuster“. Das stimmt in vielerlei Hinsicht, denn eine ganze Reihe erzählerischer Elemente dieser Story sind modernen Hollywoodfilmen entlehnt, sowohl handwerklich, als auch inhaltlich. Snyder arbeitet dabei kräftig mit der Erwartungshaltung des Lesers, baut zwischendurch immer wieder kleine Spannungsbrocken in Form von kurzen, eingebauten Szenen aus erd- und menschheitsgeschichtlichen Epochen ein, spielt mit alten, überlieferten Mythen und Sagen. So entwirft er ein Geflecht aus verschiedenen Stoffen, das – so spannend es auch ist – über lange Zeit fast unentwirrbar scheint. Auch wenn meiner Meinung nach alles ein wenig zu dick aufgetragen ist und einige Elemente unpassend erscheinen, so kommt es am Schluss noch zu einem einigermaßen runden Ende, in dem im Rahmen eines recht langen Monologs (fast) alle offenen Fässer geschlossen werden. Glückwunsch! Snyder hat seine Hausaufgaben gemacht, lässt den Leser trotz einiger, kleiner Logiklöcher nicht mit tausend Fragezeichen im Kopf zum Schluss allein im Regen stehen.

Erstaunlich gelungen ist übrigens die grafische Umsetzung dieser Story. Sean Murphys zeichnet mit beherztem Strich, einfach aber dennoch detailreich. Er verzichtet auf Hintergründe, wo sie unnötig sind, schwelgt eine Seite später dann in phantasievollem Detailreichtum. Er besticht im ersten Teil durch beklemmenden Unterwasserhorror, schafft danach im zweiten Teil die trostlose, sonnendurchflutete Ödnis einer postapokalyptischen Wasserwelt. Hut ab!

Fazit: Eine spannende Tauchfahrt durch menschliche Mythen, durch Sagen und Legenden, gleichzeitig ein ideenreicher Flickenteppich aus Horror, Action und Mystery. Eigentlich ein Comic, der durch seine Nähe zum Hollywoodfilm förmlich danach schreit, auf Zelluloid gebannt zu werden.
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
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