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26.06.2018, 20:40 | #1 |
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Naja.
Nur meine 1 und die 6 ist ein Sonderfall. Der Rest der Hefte bis 25 liegt bei einer soliden 2.0-3.0 was immerhin noch ein Zustand 3 entspricht. Ab der 25 werden die Zustände auch wesentlich besser. Ab der 40 dürften wenige Hefte in einem Zustand schlechter als 2 sein. Eben bei den unteren Hefte musste ich das nehmen, was ich mir leisten konnte. Das Problem ist ja, das die ASM Hefte bis 50 preislich weiter steigen. Ab der 25 hab ich aber wert darauf gelegt zustandstechnisch ansprechende Hefte zu bekommen. Aber um die Frage zu beantworten: wenn ich vorsichtig bin kann ich die Hefte auch durchblättern und Bilder machen, wenn gewünscht. Geändert von Lizard_King (26.06.2018 um 20:50 Uhr) |
26.06.2018, 20:54 | #2 |
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Ich unterbreche nur ungern, aber...
Spinne (Williams) 34 Erscheinungstermin: 5/1975 Originalausgabe: 1) Amazing Spider-Man # 33 2) Tales to Astonish # 97 Story-Titel: 1) Das letzte Kapitel! 2) ohne Titel (Der Herrscher und die Wilden) Original-Storytitel: 1) The final Chapter! 2) The Sovereign and the Savage Zeichnungen: 1) Steve Ditko 2) Werner Roth / Dan Adkins Text: 1) Stan Lee 2) Roy Thomas Das ist nun die legendäre, im ersten Schritt auf vier Seiten ausgebreitete Szene: Die Spinne versucht, sich von den auf sie drückenden tonnenschweren Maschinentrümmern zu befreien. Sie hält es zunächst für aussichtslos, macht sich aber damit Mut, dass sie es um ihrer geliebten todkranken Tante und ihres Onkels willen einfach schaffen muß. Bekanntlich macht sich Peter Parker für den Tod seines Onkels verantwortlich. Er besaß damals schon seine Spinnenkräfte, weigerte sich aber blasiert, einen Einbrecher aufzuhalten, der kurz darauf Onkel Ben tötete. Mit allerletzter Kraft schafft es die Spinne, die Last hochzustemmen. Dies wurde zu einer Schlüsselszene, an die sich jeder, der sie mal gelesen hatte, erinnert und die auch immer wieder zitiert und variiert wurde. Kleiner Einwand gegen die eindrucksvolle Szene aus heutiger Sicht: Unwahrscheinlich, daß die Spinne völlig unverletzt unter diesen Trümmern liegt. Aber wenn es so ist, bräuchte sie eigentlich nur den Metallpfosten direkt vor ihr wegzuschlagen, um sich zu befreien. Das hätte ich aber als Kind bestimmt nicht gedacht. Es geht noch weiter: Auf den folgenden sechs Seiten gelingt es der Spinne, aus der Unterwasserstation von Doc Ock zu entkommen, was auch nicht unbedingt leicht ist. Die Kuppel bricht ein, Unmengen von Wasser ergießen sich ins Innere, und die Spinne wird fortgeschwemmt. Da der Metallschrott aber den Ausgang sprengt, gelangt auch sie ins Freie. Dort wartet allerdings Ocks Bande bereits auf sie. Die Kostümierten sind eigentlich keine adäquaten Gegner, aber nun, da die Spinne physisch völlig am Ende ist, droht sie im Kampf den Kürzeren zu ziehen. Witziger Einfall (auch wenn ich das schon mal in einer früheren Ausgabe gelesen habe): Sie läßt sich zunächst verprügeln, um dabei neue Kraft zu tanken, und geht dann zum Gegenangriff über. So kann sie schließlich alle k.o. schlagen. Jetzt gibt es eigentlich keine weiteren Hindernisse fürs Happy End mehr, aber der eben erlebte Höhepunkt war so nervenaufreibend, daß es auch Spaß macht zu verfolgen, wie die Spinne endlich ihr Ziel erreicht. Lee und Ditko geben sich immerhin große Mühe, die Rettung Tante Mays durch das Iso-36-Serum wissenschaftlich einigermaßen überzeugend wirken zu lassen. Die Radioaktivität führt bei ihr zu Blutzersetzung, erfahren wir. Durch Iso-36 wird das gestoppt – sie kann unmittelbar geheilt werden. Die Spinne testet das noch in Conners‘ Labor an ihrem eigenen Blut (der Biologe wundert sich, kommt aber nicht hinter ihr Geheimnis). Im Krankenhaus wird’s anschließend nochmal ein bißchen spannend: Die Ärzte brauchen zwei Stunden, um die Wirkung des Serums bei Tante May zu erkennen. Die Spinne will nicht hilflos warten. Sie macht stattdessen ein paar Fotos für den Daily Bugle. Sie fotografiert erst die bewußtlosen Bandenmitglieder des Meisterplaners und dann die Polizei, die sie festnimmt – nachdem sie sie selbst gerufen hat. Aber das braucht Jonah Jameson ja nicht zu wissen… Frederick Foswell ist etwas sauer, weil sie ihn zwar zur Bande führt, aber ihm keine Gelegenheit gibt, einen Pressefotografen zu holen. Warum, bindet sie ihm natürlich nicht auf die Nase. Peter bringt Jonah Jameson seine Bilder. Erstmals stellt er ihn vor die Wahl: 100 Dollar pro Bild, oder er gibt die Fotos einer anderen Zeitung. Jonahs Reaktion hat sich mir eingeprägt: „Das ist Straßenraub! Du nützt meine Großzügigkeit aus, meine Herzensgüte!“ Dazu die Denkblase: „Die sind mehr als das Doppelte wert!“ Vorher trifft er Betty (logisch, sie ist ja Jamesons Vorzimmerdame). Er will sie kühl abblitzen lassen, aber sie sieht, daß er voller Schrammen ist, und hat sofort Angst um ihn. Er merkt erneut, daß er mit ihr niemals zusammenleben könnte – wie würde sie erst reagieren, wenn sie wüßte, daß er die Spinne ist? Ein Gegenbild zu Clark Kent und Lois Lane, die allerdings, jedenfalls anfangs, soviel ich weiß auch nicht zusammenkommen konnten. Zurück im Krankenhaus bekommt Peter endlich den Befund: „Gute Neuigkeiten! Das Serum hat gewirkt! Die Berichte sind ausgezeichnet!“ Das verkündet ein schwarzhäutiger Arzt, damals wohl noch in einem Comic sehr ungewöhnlich. Aber Stan Lee läßt sich ein Hintertürchen offen: „Mit etwas Glück wird sie gesund werden!“ Marvel wird Tante Mays schwache Gesundheit noch oft als dramaturgisches Mittel nutzen. Am Ende gibt es erstmals eine Vorschau auf die nächste Ausgabe – und zwar gleich in einem größeren Vorschaupanel. Kraven der Jäger zieht die Vorhänge beiseite und betritt die Bühne. A propos „Kraven“: In dieser Ausgabe gibt es noch eine besondere redaktionelle Seite: Wir sehen Kirsten Isele an ihrer Schreibmaschine, und sie verkündet, daß vier wichtige Marvel-Figuren nun ihren Originalnamen zurückerhalten sollen: neben Kraven auch Dr. Doom, Dr. Strange und Blade (der Gegenspieler von Dracula). Es blieb freilich beim Eisernen, beim Silberstürmer, bei Namor dem Aquarius und vielen anderen deutschen Namen. Die englischen Originalnamen breiteten sich nur langsam aus. Aber alles war besser als der „Superheld Spider-Man, genannt die Spinne“, der ein paar Jahre später folgte. Nebenbei: Der mäßig begabte Zeichner, der für Williams auch häufig Cover nachzeichnete oder selbst gestaltete, wie auch viele redaktionelle Seiten, wird hier – ich glaube – erstmals genannt: Frobenius. Näheres weiß ich über diesen Herrn aber nicht. |
26.06.2018, 21:03 | #3 |
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Diese Szene ist mit das beste, was Ditko jemals gezeichnet hat. Legendär. Und heute noch ein Augenschmaus.
In dem zurecht völlig verissenden Spider-Man Film Homecoming wird diese Szene fast eins zu eins übernommen, und gehört zu der einzigen Szene, in der ich eine Gänsehaut hatte |
27.06.2018, 06:08 | #4 |
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Vergessen wir den schlechten Film.
Ich habe die Spinne Hefte damals auch nur gelegentlich und dann durcheinandergewürfelt in die Hände bekommen. Dieses Heft hat mich damals aber wirklich umgehauen und sich damit dauerhaft in meine Erinnerung eingebrannt. |
27.06.2018, 07:58 | #5 |
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Hab' noch ein bißchen wegen "Frobenius" gegoogelt. Im Netz gibt es die Meinung, dabei handele es sich um ein Pseudonym von Hartmut Huff.
Von ihrer plakativen Wirkung her finde ich diese Zeichnungen eigentlich ganz okay. Aber der unsichere Strich, die anatomischen Defizite, die wenig treffende Darstellung ikonischer Figuren bedingen, daß sie nicht zu den Comics passen. |
27.06.2018, 17:05 | #6 |
Moderator NUFF!
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Frobenius wurde in verschiedenen Williams-Heften als Letterer angegeben. Da die krakelige Schrift mit der von Hartmut Huff identisch ist, habe ich mal gemutmaßt, dass er "Frobenius" sein könnte.
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28.06.2018, 11:15 | #7 |
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Spinne 34 war das zweite Spinne-Heft, das ich als Kind bekam. Und ich habe ja schon geschrieben, dass sich diese Ausgabe bei mir eingebrannt hat als absoluter Höhepunkt mindestens der Ditko-Ära. Ich schaffe es auch nicht, mir vorzustellen, wie die Story auf mich wirkte, wenn ich sie heute zum ersten Mal läse. Sobald ich das wunderbare Cover sehe, fühle ich wieder als höchstens Zehnjähriger, bewundere den Durchhaltewillen der Spinne, fiebere mit Tante May und freue mich über das Happy End (wie in einem ordentlichen Western!).
Neben den tollen ersten Seiten mit dem ganzseitigen Panel als Höhepunkt finde ich mindestens drei Szenen beeindruckend: die wie in Trance kämpfende Spinne, die nur Tante May vor Augen hat und gar nicht merkt, dass die Gegner schon alle am Boden liegen, das Panel mit Betty, als sie die Verbindung zwischen ihrem Bruder und Peter herstellt, und die letzten vier Bilder der Story, wenn die Lamellen an Tante Mays Fenster langsam nach unten gezogen werden, bis ihr Gesicht friedlich im Dunkeln liegt. Für mich die perfekte Story und eigentlich ein perfekter Schlusspunkt. Ob Ditko hier schon mit dem Gedanken gespielt hatte, die Spinne zu verlassen? Ein paar Fragen stellen sich dem erwachsenen Leser natürlich schon: Wie hat Doc Ock eigentlich unbemerkt diese Unterwasserkuppel, die ja offenbar ganz nah an Manhattan ist (es gibt sogar einen Tunnelzugang), bauen können? Und warum musste es überhaupt eine Unterwasserkuppel sein, hätte er nicht einfach einen Keller irgendwo in der Stadt mieten können? Warum treten eigentlich alle Gegner der Spinne immer nur im Faustkampf gegenüber; waren damals Schusswaffen oder Messer noch nicht erfunden? Seite 16 wurde offenbar wegen schlechter Druckvorlagen wieder ein bisschen nachgezeichnet. Die Seite mit der Ankündigung der Umbenennung von Klinge, Memrod usw. hat mich damals als Kind völlig verwirrt, weil ich ja gerade erst in die Marvels eingestiegen war und diese Figuren nicht kannte. Aus heutiger Sicht verstehe ich das eigentlich noch weniger: warum soll man in der deutschen Übersetzung die Namen nicht eindeutschen? Warum ist "Klinge" schlecht und lächerlich, aber "Blade" (von dem ich als Kind weder wusste, wie man das korrekt ausspricht, noch was das bedeuten soll) gut? Warum ist nicht im Gegenteil z.B. die Verwendung von "Info Point" in einem deutschen Einkaufszentrum lächerlich? Aber gut, anderes Thema. |
28.06.2018, 16:10 | #8 | ||
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27.06.2018, 12:41 | #9 | ||
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Mit dem Band über die Klon-Saga hast Du ja bewiesen, dass Du sogar aus so einem Mist ein tolles Sekundärwerk machen kannst . |
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28.06.2018, 08:37 | #10 |
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28.06.2018, 08:52 | #11 |
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Steve Ditko ist inzwischen 90.
Was mich betrifft, habe ich zwar große Hochachtung vor der kreativen Leistung von Ditko bei "Spider-Man", aber für mich wird die Serie mit dem Wechsel zu John Romita sr. noch interessanter. Ich bin beim Lesen noch nicht soweit, aber so ist mein bisheriger Eindruck. |
28.06.2018, 10:12 | #12 |
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