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25.01.2016, 00:21 | #1 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Zitat:
Der BBC-Produzent Jonathan Stamp war bei der Serie Rom historischer Berater, und das ist mittlerweile schon zehn Jahre her. Besonders bei der Episode 11, die unter Gladiatoren spielt, hat er angemerkt, daß Gladiatoren eher Entertainer waren, und solange sie erfolgreich mit Verurteilten, mit Raubtieren oder anderen Gegnern ein Spektakel veranstalteten eher gefeierte Popstars waren, die nicht leichtfertig verheizt wurden. Die Serie (Staffel 1) spielt zwischen Cäsars Sieg über Vercingetorix und Cäsars Ermordung, die Episode liegt also circa 30 Jahre nach Spartakus. Zur Sklaverei: Nach meiner historischen Kenntnis gehörte das in der Antike zum Schicksal dazu. Außerdem gab es die Praxis, daß sich arme Leute selbst auf dem Sklavenmarkt anbieten konnten, um dem Hungertod zu entrinnen. Die große Spaltung lag wohl zwischen den Feldsklaven, die auf den Latifundien, in Steinbrüchen oder bei anderen Knochenjobs schuften mußten und heftig gelitten haben, und den Haussklaven. Die hatten im Vergleich dazu ein leichteres Leben und waren teilweise Berater ihrer Herrschaften (wie Posca für Julius Cäsar). Das klassische Beispiel hierfür sind die griechischen Hauslehrer der Patrizier. |
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25.01.2016, 06:30 | #2 | ||
Gesperrt
Beiträge: 3.386
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Zitat:
(Quelle: "Als Spartacus den Römern trotzte: und andere Geschichten zur Geschichte", P.M History) Zitat:
Spartacus war mit nur 70 weiteren Gladiatoren ausgebrochen. Bei seiner letzten Schlacht soll er etwa 11 000 Anhänger - darunter natürlich auch Frauen und Kinder - gehabt haben. Der größte Teil dieser befreiten Sklaven akzeptierte sein "Schicksal" wohl nicht. Geändert von user06 (25.01.2016 um 07:17 Uhr) |
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25.01.2016, 13:00 | #3 |
Gesperrt
Beiträge: 3.386
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Du hast Recht, zum Alltag gehört Sklaverei heutzutage zumindest in der westlichen Welt nicht.
Aber wenn es um finanzielle Interessen geht, sind bei dem Thema sogar demokratische Politiker (Außenminister Gabriel: Katar, ganz aktuell Saudi Arabien) oder Vorzeigesportler (Beckenbauer: Katar) blind. Dass die Sklaverei 2000 Jahre nach Spartacus überhaupt noch existiert, ist ein Armutszeugnis für die Menschheit . Zu Spartacus: Es gibt noch eine weitere Comic Adaption des Themas, nämlich im Rahmen der DDR-Reihe „Weltberühmte Geschichten in Bildern“: http://www.comicguide.de/index.php/c...&display=short Und natürlich die Adaption des Kirk Douglas Films in den USA bei Dell Comics. |
25.01.2016, 17:21 | #4 | |
Mitglied
Ort: Ennepetal
Beiträge: 355
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Zitat:
Die Mittel sind heute subtiler. Heute geht das mit Krediten und Zinsen. Wenn ich heute jemandem einen Kredit gebe,zwinge ich ihn,auch morgen noch für mich zu arbeiten. Da die meisten in unserem Staat kein Land besitzen können sie sich nicht selbstständig ernähren und sind somit gezwungen für andere zu arbeiten bzw. Kredite aufzunehmen,die abgearbeitet werden müssen. Diese Ungerechtigkeit hat es bei uns natürlich schon vor langer Zeit gegeben,z.B im Mittelalter,als man unabhängigen Bauern mit Waffengewalt ihr Land weggenommen hat. Das Land ist dann von den "Herren" bis in unsere Zeit weiter vererbt worden und damit wurden die Besitzverhältnisse manifestiert. Stark verkürzt ausgedrückt haben auch die Europäer und andere Völker den Indianern in Amerika das Land "geklaut" aufgrund besserer Bewaffnung. Aber das ist alles Politik und gehört eigentlich nicht hier her |
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25.01.2016, 17:25 | #5 | |
Mitglied (unverifiziert)
Beiträge: 6
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Zitat:
Diese Schande der Menschheit wird hier irgendwie "geduldet". Auch kann es seltsame historische "Rückfälle" geben, denken wir an die Millionen Zwangsarbeiter im 3. Reich, für die die Bezeichnung Sklaven wohl angemessen gewesen wäre. |
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25.01.2016, 17:46 | #6 |
Moderator sammlerforen
Ort: Köln-Bonn
Beiträge: 123.500
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Damit belassen wir es hier bitte aber zum Thema Sklaven, 3. Reich und "anschaffen". Zumal der/die/das fischerin kein verifiziertes CGN-Mitglied ist und die Forenbetreiber ihn/sie überhaupt nicht kennen.
Danke! |
25.01.2016, 20:43 | #7 |
Mitglied (unverifiziert)
Beiträge: 6
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Wenn der Wunsch so höflich ausgesprochen wird, komme ich dem nach. Ich finde Detlefs Reihe sehr interessant und wollte lediglich darauf verweisen, dass das Thema "Skl." mitnichten nur in die Antike gehört, sondern unter anderen Bezeichnungen weiter existiert? Etwas falsch gemacht?
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26.01.2016, 09:31 | #8 |
Operator 50er Jahre
Ort: Ahrensburg
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Zum angesprochenen Heft und auch zu allen anderen, können wir sicherlich diskutieren, unsere Meinungen dazu sagen. Und grade das Thema "Sklaverei" bietet Stoff für eine Endlosdebatte, obwohl wir doch alle einer Meinung über diese Schande der Menschheitsgeschichte von Anfang an bis auf den heutigen Tag sind.
Zu Servalan: mitnichten wurde die Sklavenhaltung in der Antike (Rom) kritiklos hingenommen. Siehe dazu meinen Beitrag zum Heft. Wirtschaftliche Interessen verhinderten aber ihre Abschaffung. Im Grunde nicht anders als heutzutage: auch hier setzt sich nach wie vor der wirtschaftlich/politische Komplex durch - und ich befürchte, dass das nicht aufhören wird. Zur Fischerin: es ist nicht gern gesehen, wenn gewisse politische Kreise bei ihrer Suche im Netz zu viel Themen hier vorfinden und sich breit machen. Selbstverständlich hast du mit deinen Beispielen recht, die Sklavenhaltung ist auch im militärisch/politischen Bereich nach wie vor präsent. Zu Durango: Kredite und Sklaverei würde ich nicht unbedingt in einen Topf werfen. Obwohl eine daraus entstehende Abhängigkeit schon problematisch für den Kreditnehmer werden kann. Zum Glück muß er sich dann aber nicht selbst als Sklave verkaufen, eine Insolvenz - die inzwischen über 6 Jahre geht - kann ihn durchaus zumindest von seinen Verpflichtungen befreien. Aber auch darüber könnten wir ewiglich diskutieren und höchstens eine ständig wiederkehrende Abhängigkeit des größten Teiles der Menscheit konstatieren. |
26.01.2016, 13:19 | #9 |
Master of Desaster
Ort: NRW
Beiträge: 6.952
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26.01.2016, 16:06 | #10 |
Moderator sammlerforen
Ort: Köln-Bonn
Beiträge: 123.500
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Und in der Zwischenzeit steht "es" hier dann 10 mal.
Treffer! Versenkt! |
05.02.2016, 16:42 | #11 |
Mitglied
Beiträge: 497
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Lass ich durchgehen.
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13.02.2016, 08:07 | #12 |
Operator 50er Jahre
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Nummer 8 Schwert des Nordens – Duell in Kurland
In dieser Geschichte geht es um den Versuch Schwedens – seiner Herrscher natürlich – die Ostsee zu einem schwedischen Binnengewässer zu machen. Dagegen sind die Russen und die Polen, die einen wollen überhaupt an die Ostsee (Russland unter Zar Peter), die anderen befürchten, in diesem Konflikt zerrieben zu werden. Aber auch die Ambitionen Dänemarks, ehemalige Besitzungen, wie ganz Schweden, zurück zu erobern, erhöhen die Zahl der Konfliktparteien. Im Einleitungstext zur Geschichte steht: „ (…) Noch ist Schweden eine der mächtigsten Militärmächte der Welt, (…)“ was natürlich Nonsens ist. Gerne im Ostseeraum und in Mitteleuropa, aber die restliche Welt hat von den Schweden kaum Kenntnis genommen. Wie der Untertitel verrät, spielt eine Episode dieser Unternehmungen, vom jungen schwedischen König Karl XII persönlich angeführt, in Baltikum, genauer im Fürstentum Kurland, im heutigen Litauen gelegen. Das Schlachten-Glück (für die Überlebenden) wogt hin und her. Erst werden die Russen bei Narva geschlagen, anschließend die Polen bei Riga. Und damit endet die Erzählung. Interessanterweise gibt es eine Fortsetzung dieses Geschehens, die einige Hefte später folgt. Erich Dittmann hat das Heft nach einer Story von Linden (?)* mäßig gezeichnet. Die zusätzliche rote Farbgebung sorgt nicht grade für eine Aufwertung der Zeichnungen. Viele hintergrundlose Porträts und eine Fülle von „Strichen“, um Tiefe und plastische Effekte zu erzeugen, schaden mehr, als sie die Zeichnungen aufwerten. Das Titelbild sieht allerdings schön aus, es ist aber auch gemalt. *Auch in diesem Fall bin ich mir sicher, zu sehr gleicht die Erzählweise der des Heftes „Die Geisterreiter“ (Nr. 4). Zum Schluss jubeln die Soldaten ihrem König zu, hier Karl XII, da Friedrich der „Große“. |
14.02.2016, 10:37 | #13 |
Operator 50er Jahre
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Nummer 10
Trenck der Pandur – Das Gespensterregiment Erneut sehen wir im vorliegenden Heft – kriegerische – Episoden, hier aus dem österreichischen Erbfolgekrieg, der ab 1740 in Mitteleuropa tobte. Franz von der Trenk, stets und auch hier nur Trenk der Pandur genannt, war mit durchaus erfolgreichen Unternehmungen auf Seiten Maria Theresias, der Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches, daran beteiligt. Seine sogenannten Panduren, Männer aus den grenzlanden Österreichs, waren kein Volksstamm, sie gehörten verschiedenen Nationalitäten an. In Schlesien gegen die Preußen eingesetzt, in der Oberpfalz, häufig in Bayern, sorgten sie nicht nur für Verwirrung, sondern beschäftigten ganze gegnerische Truppenteile. Leider waren sie ziemlich disziplinlos, plünderten bei Freund und Feind und Trenk musste sich mit Exekutionen der übelsten Plünderer Disziplin verschaffen. So ungefähr wie oben der geschichtliche Hintergrund beschrieben, zeigt Herbert Hahn das alles im Heft, flott gezeichnet, klare Linien, weswegen die partielle rote Farbgebung nicht so störend wirkt. Trotzdem erscheinen mir seine Zeichnungen hier etwas zu glatt. Er zeigt Trenk als glühenden Anhänger Maria Theresias, der mehrmals Verhaftet wird, aber immer wieder frei kommt. Trenk und seine Panduren werden verharmlost, regelrecht verherrlicht. Das war´s dann auch schon, auch hier wieder ein offenes Ende. Wem es aufgefallen ist, der Hefttitel schreibt Trenk mit ck, im Heft gelegentlich mit k - was wohl richtig ist - und auch ck. Wer von den damaligen Kindern und heutigen erst recht, kannte eigentlich Trenk. Mit diesem Titel war anscheinend die Elternschaft die anvisierte Käuferschicht für ihren Nachwuchs. Schließlich sahen sie ab 1940 den erfolgreichen Film „Trenk der Pandur“ mit dem Publikumsliebling Hans Albers. |
14.02.2016, 10:44 | #14 |
Moderator Preisfindung
Ort: OWL
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Wenn ich das Cover der #8 sehe und betrachte dann den Inhalt ist das alles sehr, sehr traurig.
Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
14.02.2016, 11:54 | #15 |
Operator 50er Jahre
Ort: Ahrensburg
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Mehrere Zeichner sind nicht unbedingt ein Vorteil. Natürlich hast du "gute" und "nicht so gute", aber ärgerlich ist das, wie im vorliegenden Fall des Erich Dittmann, schon.
Kontinuität, durchaus sogar positive, tritt erst mit dem Heft 33 auf. Bis zur Beendigung der Serie, der Nummer 84, ist dann nur noch ein Zeichner für die Abenteuer der Weltgeschichte zuständig: Charlie Bood. Dittmann gestaltet auch nur noch ein Heft ... |
14.02.2016, 11:59 | #16 |
Moderator Sprechblase
Ort: Güster
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02.04.2016, 17:53 | #17 | |
Mitglied
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Zitat:
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02.04.2016, 19:18 | #18 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Bei dem Titel hatte ich sofort eine Serie aus dem Studio Vandersteen vor Augen: De Rode Ridder.
Jetzt wirst du einwenden, daß der Comic deutlich vor 1959 erschienen ist, als die erste Ausgabe der Serie von Willy Vandersteen, Karel Verschuere, Eduard de Rop und Karel Biddeloo in die Kioske kam. Allerdings basiert der Comic auf einer erfolgreichen Jugendbuchreihe von Leopold Vermeiren (1914-2005). Die ersten Geschichten erschienen seit 1946 als Kurzgeschichte in dem Jugendmagazin De Kleine Zondagsvriend. Der Klassiker erschien in 64 Bänden von 1946-2000. Aufmerksam geworden bin ich durch ein bestimmtes Detail: Die erste Buchausgabe kam 1953 auf den Markt: Zitat:
Da könnte sich jemand frech bedient und brav abgezeichnet haben ... Bei der "Klingsburg" mußte ich an Hamlets Klingsor denken. Der dänische Prinz ringt ja auch mit sich, ob er den Usurpator umbringen soll oder nicht. Aus meiner Perspektive fällt das Kuddelmuddel weniger ins Genre historischer Comic sondern eher in Richtung Fantasy. Bin mal gespannt, ob sich Ulrich Wick noch zu Wort meldet. |
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02.04.2016, 21:15 | #19 |
Moderator Stripforum
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Hmm, bei "Klingsor" muß ich immer an Wolfram von Eschenbachs Parzifal denken.
_______________________ Grüße aus der Bibliothek |
02.04.2016, 22:11 | #20 |
Moderator Wick Comics & BF
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Klar, wieso nicht? Ich muss allerdings gestehen, dass ich die Reihe ABENTEUER DER WELTGESCHICHTE nicht in meiner Sammlung habe und daher das fragliche Heft auch nicht besitze.
Was Plagiate angeht, da ist das natürlich denkbar. Aufgrund der zeitlichen Konstellation sicherlich nicht bei der Comicserie, aber durchaus bei den Romanen. Ich habe nur den ersten Band der RODE RIDDER-Romane und könnte daher auch nur den vergleichen. Viel mehr können ja auch zum Zeitpunkt des Erscheinens (November 1954) auch noch nicht erschienen sein, schon gar keine mit dem Artwork von Karel Biddeloo, denn der war da erst elf Jahre alt. Mit dem entsprechenden Material könnte man es abgleichen. Auf jeden Fall hat dieser erste Romanband von Vermeiren eine ganz andere Handlung, denn da geht es um das Schicksal Johans, der einen Adeligen geschlagen hat und daher in die Wälder fliehen muss. Dort wird er dann quasi zum "Roten Ritter". Die übrigen Romane kenne ich nicht. |
03.04.2016, 12:07 | #21 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Zitat:
Bei der Menge wäre ich eher verwundert, wenn sich da keine Steilvorlagen für Plagiate finden lassen. Die Niederlande waren ja im Krieg besetzt, und allmählich kommen die Kollaborationen der Niederländer, Belgier und Franzosen ans Licht. Solches Vitamin B ließ sich ja in der Nachkriegszeit nutzen. Die Jugendzeitschrift war eine Beilage der Tageszeitung Gazet van Antwerp, die heute noch existiert. Aus der Ecke Zeitungsforschung/Geschichte könnte der eine oder andere Puzzlestein kommen, der das Bild etwas vervollständigt. |
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03.04.2016, 17:38 | #22 | |
Operator 50er Jahre
Ort: Ahrensburg
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Zitat:
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02.04.2016, 23:39 | #23 | |
Operator 50er Jahre
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Zitat:
@Servalan: Fantasy würde ich das ganze nun überhaupt nicht nennen, höchstens aus historischen Fakten zusammenphantasiert. Übrigens hat auch Dante in seiner "Göttlichen Komödie" Perus de Vinea verewigt. Er scheint also im Mittelalter zu einer bekannten Persönlichkeit gehört zu haben. @Ullrich: Vielleicht hat sich der Autor des Comics ja vom ersten Roman des "Roten Ritters" inspirieren lassen, warum auch nicht. Wie weit da Zusammenhänge bestehen, könntest du vielleicht bei einem Querlesen rausbekommen? |
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11.04.2016, 23:45 | #24 |
Mitglied
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Die klassische Pose von Ludwig hat der Eugen ja einigermassen hingekriegt:
Wer braucht schon Oberschenkel? |
15.04.2016, 08:29 | #25 |
Operator 50er Jahre
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Nummer 19
Alexander der Große – Ein Weltreich zu Füssen Mit den Begriff „Weltreich“ gingen die Autoren/der Autor* der Abenteuer der Weltgeschichte recht großzügig um: schon im ersten Heft hieß es doch: „Ein Mann erobert ein Weltreich“. Gemeint war da das mittelamerikanische Aztekenreich, dass bei aller Stärke nur lokale Bedeutung hatte. Hier ist es ebenfalls so, von einem begrenzten Kontakt mit einem indischen Heer abgesehen, beschränkte sich der Machtbereich Alexanders – und vor ihm das der Perser – auf das östliche Mittelmeer und den vorderasiatischen Raum. Wenn auch die griechisch/mazedonische Kultur für zwei Jahrhunderte dominant wurde (im Nahen Osten, im Oströmischen Gebiet noch einige Zeit länger), ist bis auf ein paar Ruinen und die Stadt Alexandria nichts mehr davon vorhanden. Dieses Heft ist sozusagen der Schlusspunkt der Trilogie um die Auseinandersetzung der Griechen – und Mazedonier – gegen die Perser. Nun sind es die Mazedonier und griechische Verbündete, die zum Gegenangriff übergingen. 334 v.d.Z. griff Alexander in die Gefechte an der Küste Kleinasiens ein, besiegte am Granikos ein erstes persisches Heer (dem auch 20 000 griechische Söldner angehörten) und befreite die Küstenstädte von der persischen Herrschaft. In Gordion zerschlug er den berühmten Knoten. Bei Issos (333) schlug das makedonisch/griechische Heer das der Perser im Beisein Dareios lll, dem persischen Großkönig. Dareios bot Alexander die Hälfte des Reiches an, neben der Hand seiner Tochter, aber der Makedone lehnte bekanntermaßen ab. Über Tyros (erobert), Gaza (erobert) gelangte er nach Ägypten (ergab sich kampflos). Dort gründete er Alexandria, die erste Stadt einer weiteren Reihe. Es ging zurück nach Tyros, hier erhielt er Verstärkung aus Mazedonien und Thrakien. Mit insgesamt 40 000 Fußsoldaten und 7 000 Reiter ging es weiter, ins persische Kernland. Dareios hatte inzwischen eine weitere Armee aufgestellt, über deren Stärke keine genauen Angaben zu bekommen sind. Klar ist, dass Dareios Heer sehr groß sein musste, allein die Kavallerie dürfte fast der Stärke des Alexander-Heeres betragen haben. Allerdings waren sehr viel unausgebildete Soldaten dabei, die höchstens in ihren schieren Anzahl hätten entscheidend werden können. Bei Gaugamela erfolgte 331 der letzte und endgültige Zusammenstoß um die Herrschaft über Asien – wie es damals in völliger Verkennung der tatsächlichen Ausdehnung des Kontinents in nördlicher und östlicher Richtung hieß. Um es kurz zu machen, trotz seiner Überlegenheit geriet Dareios in Panik, als er Alexander und seine Reiterei auf sich zukommen sah, flüchtete und daraus resultierte bei den Persern und Verbündeten eine Massenpanik. Alexanders Taktik war aufgegangen und das Persische Reich lag ihm zu Füssen – auch wenn er noch bis an die Westgrenze Indiens seinen Feldzug weiterführte. Der Grund, warum ich hier aufhöre, ist der, auch der Comic endet bei Gaugamela. Hier allerdings in einer völlig absurden Abfolge: Die Perser sollen über eine Million Mann unter Waffen gehabt haben, die Mazedonier Sichel-Kampfwagen auf denen Alexander selbst in die Schlacht fährt. Als es um die Mazedonier schließlich schlecht aussieht, weil Dareios halt über unerschöpfliche Reserven verfügt, stürzen sich plötzlich Beduinen auf die Perser, was eine Wende zugunsten Alexanders bewirkt. Als Erklärung muss ein verbannter General herhalten, der trotz Verleumdung zu Alexander gehalten hat und die Beduinen als Verbündete in den Kampf geführt hat. Seltsam, aber so steht es geschrieben … Die Handlung des Heftes dreht sich im großen Umfang überhaupt um Verschwörungen, Königsmord, Verleumdungen, Intrigen, usw. Dies alles ist von Lothar Linkert, in schwarz/rot, wie üblich insgesamt recht mäßig in Szene gesetzt. Allein schon das Titelbild, wenn der Leser darauf noch einmal sein Augenmerk richten möchte: Da sieht man einen Kopf, allem Anschein nach der Alexanders, aber wo ist sein Körper geblieben? Unter der Decke jedenfalls scheint er nicht zu liegen! *hier ist natürlich Hans-Jürgen Linden gemeint. |
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