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Alt 07.12.2009, 11:16   #776  
FrankDrake
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Natürlich sind die Condor TB nicht das gelbe vom Ei. Die Texte wurden gekürzt, Bilder verkleinert, das Veröffentlichungs-Chaos war eine Unverschämtheit und dazu fallen die frühen Bände auch noch auseinander.

Auf der anderen Seiten war ich mit 14-15 echt froh für relativ günstiges Geld zu erfahren wie es weitergeht. Gekauft haben es doch wohl die meisten.
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Alt 07.12.2009, 15:00   #777  
michidiers
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Sandman 2 – Das Puppenhaus



Nachdem ich im ersten Band langsam in das poetische Universum des Sandmanns eingeführt worden bin, durfte ich mich nunmehr auf das erste richtige Abenteuer des Sandmannes freuen.

Kurzinhalt: Die heranwachsende Rose Walker findet mehr, als sie jemals zu wagen gehofft hatte: Eine verschollene Großmutter, einen Bruder und einen subtilen Kongress der Serienkiller, der in einem verschlafenen Hotel tagt. Was das alles mit dem Sandman zu tun hat? Sehr viel, denn auch der ist involviert, der ist auf der Suche nach einigen ausgebüchsten Alpträumen und einem Traumwirbel, die unsere Welt unsicher machen…

Ja, ich gebe zu: der Plot kommt etwas holprig dahergehumpelt! Gewaltig innovativ ist das (noch) nicht so richtig. Darum ergötze ich mich doch lieber an der erzählerischen Kraft des Meisters Gaiman, die wirklich alles, aber auch alles herausholt aus dieser etwas einfach gestricken Grundidee. Gaiman hat dabei ordentlich die Ärmel hochgekrempelt und kratzt aus unvermuteten Untiefen solcher Storys so manches Knäuel an kostbaren Ideen heraus. So werden phantastische Verknüpfungen zu dem Band 1, zu realen und literarischen Punkten hergestellt, wir Shakespeare in einem herrlichen Dialog und können uns an allerlei verträumter Poetik in Wort und Bild erfreuen.

Besonders interessant ist für mich die Figur des „Korinthers“, der als psychopathischer Killer in diesem Band auftritt. Nicht nur seine Figur, sondern besonders der Name „Korinther“ lädt einen förmlich zu Spekulationen ein. So erinnere ich mich an ein sowohl schauerliches, als auch gewagtes Gedicht von Goethe. – Die Braut von Korinth-, oder aus meiner Kindheit Wilhelm Buschs gemeine (Comic-) Kurzgeschichte – Die Bösen Buben von Korint-. Etwas Neugierde hat mich dann über google auch zu Schiller und den Korintherbrief aus dem Testament geführt. Also jede Menge literarischer und mythischer Stoff, der Pate für die Umsetzung gestanden haben könnte.

Und überhaupt: In welchem DC oder Marvelcomic wird sonst noch so schön mit der Sprache umgegangen, wie hier. Zwei Beispiele von schönen Sprechblasentexten:

Ein Gast einer Taverne (Name wird nicht verraten):
„Bei Gott!
Er liebt Euch nicht!
Der Gott, dem Ihr dient,
ist Eure eigne Gier,
welche die lieb´,
von Bezlebub
umschlingt!“

oder noch besser:

Sandman:
„ Ihresgleichen wandelt auf den Überresten der Leben,
die sie für Ihre Zwecke geopfert haben,
bis sie, ganz allein und ohne Freuden,
ein allerletztes Opfer bringen.“

Ein Kompliment an die Übersetzerin Gerlinde Althoff, die diese schönen Sätze so nuanciert übersetzt hat. Und ein Glück, dass ich nicht die US Originale gekauft habe, hätte ich ansonsten mit meinem beileibe nicht allzu dehnbaren Englisch dies wohl nicht so voller Kraft erfassen können!

Geändert von michidiers (08.12.2009 um 09:19 Uhr)
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Alt 08.12.2009, 18:21   #778  
michidiers
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Heft-Nr.: 121
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

Seiten:48
Erscheinungstermin: 1985/06
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) The Amazing Spider-Man (I) #262
2) Captain America (I) #260
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Ein verhängnisvolles Foto
2) Aufstand der Gefangenen
Original-Storytitel:
1) Trade secret
2) Prison reform!
Zeichnungen:
1) Bob Layton
2) Alan Edward Kupperberg
Text:
1) Bob Layton
2) Allen Milgrom
Ursprüngl. Coverpreis: 2,80 DM
Inhalt:
1) Peter soll im Auftrage seines Arbeitgebers auf dem Flughafen Newark, New York, Fotos des anreisenden Präsidenten machen. Ebenfalls dabei: der Fotograf und Gelegenheitsgauner D.J. Jones, der zufällig von Peter ein Schnappschuss macht, als dieser sich heimlich in der Besenkammer sein Spinnenkostüm übersteift. Jones kann untertauchen und versucht das Bild an die Unterwelt zu verscherbeln. Die nervöse Spinne stellt Ermittlungen an und findet Jones in letzter Sekunde in dessen Wohnung. Gangster hatten vor, Jones für das Foto anstatt mit Gold, mit tödlichem Blei zu entlohnen. Spinne kann Jones das Leben retten und der bedankt sich zähneknirschend mit dem verräterischen Foto.
2) Cap im Knast? Ja, denn zur Überprüfung der Knastbedingungen und der Ausbruchssicherheit lässt er sich zum Schein einbuchten. Doch sein Aufenthalt gestaltet sich anders als erwartet. Die Knackis Thumper und Deacon nutzen Caps Test-Ausbruchsversuch um ebenfalls auszubüxen, freilich nicht zur Überprüfung der Sicherheit. Doch die Trittbrettfahrer sind schnell aufgeflogen. Cap und die Wärter arbeiten schnell und präzise, die Ausbrecher werden gefasst und zurück in ihre Zellen verfrachtet. Der Direktor und die ebenfalls anwesende Presse sind zufrieden.
Bemerkungen:
1) Von diesem Thema, der Jagd nach dem Foto, hätte ich mir mehr versprochen. Das Potential dieser Story wurde leider nicht genutzt. Ebenso unbefriedigend ist die Druckqualität der Farben. Die Druckqualität hat der schwachen Ausgabe den letzten Rest gegeben. Eine der schlechtesten Ausgaben bislang.
2) Interessant ist das Cover, welches im US-Original als Fotocover erschien. Siehe hier:

Woher dieses Cover allerdings stammt, welches dem Fotocover fast 1 : 1 abgezeichnet wurde, ist mir allerdings nicht bekannt. Ist einer von Euch informierter?
3 ) Ein Leserbrief beschwert sich über die Tatsache, dass die Ausgaben in den verschiedenen Bundesländern zu unterschiedlichen Zeiten erscheinen. Das wird durch die Redaktion mit dem Phasenvertrieb begründet, der vom Verlag praktiziert worden ist. Williamsleser erinnern sich da doch an etwas…
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
1. Leserbrief, Werbung, Impressum, redaktionelle Einleitung - 1 Seite
2. Werbung für die Condor Taschenbücher Masters of the Universe 1 + 2 , eine Seite
3 .Abowerbung und Leserbrief – 1 Seite
4. Rückseite: Werbung für VHS Cassetten Clever und Smart
Auch erschienen in (interne Links):
1) Erstveröffentlichung in Deutschland
2) Erstveröffentlichung in Deutschland
Siehe auch:
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Alt 08.12.2009, 18:35   #779  
Maxithecat
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Zitat:
Zitat von michidiers Beitrag anzeigen

Woher dieses Cover allerdings stammt, welches dem Fotocover fast 1 : 1 abgezeichnet wurde, ist mir allerdings nicht bekannt. Ist einer von Euch informierter?

Der "Zeichner" dieses Covers ist Eliot R. Brown (steht links neben dem unteren Spider-Man Logo). Näheres ist mir aber nicht bekannt.
Maxithecat ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.12.2009, 00:09   #780  
Detlef Lorenz
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Zitat:
Zitat von michidiers Beitrag anzeigen
[1) Peter soll im Auftrage seines Arbeitgebers auf dem Flughafen Newark, New York, Fotos des anreisenden Präsidenten machen.
Steht da wirklich: Newark, New York?

Dieser Flughafen ist nämlich weder in der Stadt noch im Bundesstaat New York.

"Newark" liegt auf der westlichen Seite des Hudson Rivers in der gleichnamigen Stadt im Bundesstaat New Jersey.

Ansonsten weiterhin tolle Berichte, michidiers
Detlef Lorenz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.12.2009, 00:20   #781  
Hinnerk
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Zitat:
Zitat von Maxithecat Beitrag anzeigen
Näheres ist mir aber nicht bekannt.
Ein bißchen gibt es hier: http://eliotrbrown.com/
Hinnerk ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.12.2009, 08:40   #782  
jakubkurtzberg
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Ist das deutsche Cover nicht von Claus C. Scholz?
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Alt 09.12.2009, 10:02   #783  
perry
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Schau mal auf den deutschen Cover hinter Peter's Rücken. Auf dem grünen Aktenschrank ist ein Aufkleber und auf dem steht...Scholz!
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Alt 09.12.2009, 10:34   #784  
michidiers
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Vielleicht könnte das Cover eine Auftragsarbeit nur für den Condorverlag sein?

@detlef: Ich habe das Heft leider nicht hier, bin mir aber fast sicher, dass der Name Newark war.

Und danke für die Unterstütung, das motiviert doch immer wieder!
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.12.2009, 13:49   #785  
perry
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Zitat:
Zitat von detlef lorenz Beitrag anzeigen
Steht da wirklich: Newark, New York?

Dieser Flughafen ist nämlich weder in der Stadt noch im Bundesstaat New York.

"Newark" liegt auf der westlichen Seite des Hudson Rivers in der gleichnamigen Stadt im Bundesstaat New Jersey.
Ich hab es im Condor - Heft nicht so gelesen. Es steht zwar der Flughafen-Name Newark da, aber von der Stadt New York habe ich nichts gelesen. Ich schätze ma,l dass New York von michidiers assoziert wurde. Auf der letzten Seite der Story wird jedoch die Stadt Manhattan erwähnt. Und damit ist alles wieder in Ordnung!
perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.12.2009, 11:56   #786  
michidiers
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Heft-Nr.: 122
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

Seiten:48
Erscheinungstermin: 1985/07
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) The Amazing Spider-Man (I) #263
2) Thor (I) #342
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Spictopus - Ein neuer Superheld?
2) Der Ruf des alten Wikinger
Original-Storytitel:
1) The spectacular Spider-Kid!
2) The last viking
Zeichnungen:
1) Ron Frenz
2) Walter Simonson
Text:
1) Tom DeFalco
2) Walter Simonson
Ursprüngl. Coverpreis: 2,80 DM
Inhalt:
1) Der trottelige und übergewichtige Schüler Ollie hat die Nase voll von den Hänseleien seiner Mitschüler. Er geht mit einem „Cross-Dressing“ zwischen einem Spinnekostüm und Doc Ocktopus in der Nacht heimlich auf Verbrecherjagd, was aber gründlich in die Hosen geht und er nur mit Hilfe der Spinne unbeschadet übersteht. Ollie hängt sein Kostüm an den Nagel, das Superheldenhandwerk ist ihm eine Nummer zu groß. Sein Selbstvertrauen ist nach der geschlossenen Freundschaft mit Spinne aber gesteigert, er wird der Mädchenschwarm der Schule. Ein anderer Frauenschwarm hat da ähnliches zu vermelden: Peter hat Ärger mit seiner Freunin Felicia Hardy und Mary Jane drängt sich ihm weiter auf. Vaterglück hingegen bei Harry Osborne: Seine Liz gebärt ihm einen kleinen Pupser.
2) Göttliche Liebelei: Die böse Nornenkönigin Karnillla macht dem mutigen Balder deutliche Avancen. Aber der ziert sich noch. Weiter am Ball bei Thor bleibt auch Lorelei, die einen Liebestrank braut, um ihren Schwarm zu verzaubern und ihn endgültig für sich zu gewinnen. Aber Thor hat andere Probleme. In seiner menschlichen Gestalt als Sigurd Jarlson vernimmt er seltsame Stimmen. Er folgt diesen bis in die Antarktis, wo er den sterbenden Wikinger „Elif, der Verlorene“ begegnet. Elif könnte für ihn dabei der Schlüssel für eine Rückkehr ins verlorene Asgard werden.
Bemerkungen:
1) Die Thorstory besteht aus mehreren Handlungsfäden, die nicht abgeschlossen werden. Wer hier auf die Fortsetzung in der nächsten Ausgabe hofft, der hatte sich gewaltig geschnitten. Am Ende der Thorstory kündigt der Verlag an, dass diese im Spinne Taschenbuch Nr. 26 fortgesetzt wird.
2) Für Verwirrung sorgt auch die Spinnenstory. Leider vergaß der Condorverlag im Eröffnungspanel die Credits völlig. So bleiben dem Leser die Schöpfer der verschiedenen Inks unbekannt. Die Zeichnungen sind ganz offensichtlich von verschiedenen Künstlern in den Schulnoten sehr gut bis ungenügend geiink worden.
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
1. Werbung, Impressum, redaktionelle Einleitung - 1 Seite
2 .Abowerbung und Minimarkt – 1 Seite
3. Werbung für VHS Cassetten Clever und Smart – 1 Seite
4. Rückseite: Werbung für die Condor Taschenbücher Masters of the Universe 1 + 2
Auch erschienen in (interne Links):
1) Erstveröffentlichung in Deutschland
2) Marvel Exklusiv #15
Siehe auch:
http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=46104
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Alt 10.12.2009, 12:14   #787  
jakubkurtzberg
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Spictopus ist klasse! Hat mir damals sehr gefallen...
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Alt 10.12.2009, 12:55   #788  
michidiers
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Tatsächlich, ein wirklich sympathischer Charakter! Die Resonanz der Leser in den USA muss wohl ähnlich gewesen sein. Den werden wir noch in einer der nächsten Ausgaben mit einer Truppe weiterer Luschen wiedersehen.
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Alt 14.12.2009, 09:16   #789  
michidiers
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Heft-Nr.: 123
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

Seiten:48
Erscheinungstermin: 1985/08
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) The Amazing Spider-Man (I) #264
2) The Defenders (I) #104
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Wenn man es mal eilig hat...
2) Das Gestern kann man nie vergessen...
Original-Storytitel:
1) Red 9 and red tape!
2) Yesterday never dies!
Zeichnungen:
1) Paty Cockrum
2) Don Perlin
Text:
1) Craig Anderson
2) Jean Marc DeMatteis
Ursprüngl. Coverpreis: 2,80 DM
Inhalt:
1) Die „Rote 9“ spielt die Wilde 13…? Nach einer kurzen Auseinandersetzung der Spinne mit dem Schurken „Rote 9“ verschlägt es Spidey in ein Krankenhaus, in dem der kauzige Patient Pops Magee Probleme mit dem Pflegepersonal hat. Denn Pops gilt offiziell als tot und Tote haben keine Krankenversicherung. Also besorgt Spinne mit Hilfe der geläuterten Roten 9 die erforderlichen Papiere von Richter Handley, damit Pops wieder offiziell als Lebender gilt und somit weiter im Krankenhaus bleiben darf.
2) Ira Payne aka Devil Slayer von der Superheldentruppe „Defenders“ hat Probleme. Seine Geliebte Cory wurde vom zweitklassigen Zauberer Ian Fate, in eine fremde Dimension entführt. Gemeinsam mit Dr. Strange, Beast und Wonderman macht sich Payne auf zu der Dimension. Dort traut Payne seinen Augen nicht, denn Cora ist nur eine Zauberattrappe. Sie entpuppt sich als üble Gaukelei und verwandelt sich in Paynes Kumpel „Sunshines“, der promt darauf von Fates Dämonen gemeuchelt wird. Die Erklärung für die sinistre Tat folgt vom Entführer Fate: Der wollte sich an den von Payne vor Jahren verschuldeten Tod seiner Frau und Kinder rächen. Und Payne gewinnt die bittere Erkenntnis: Das Gestern kann man nicht vergessen!
Bemerkungen:
Mit dieser Ausgabe veröffentlicht der Condor Verlag die seit langem schlechtesten Storys. Sowohl die Defenders, als auch die Spinne überbieten sich gegenseitig in Unlogiken, Stumpfsinn und miesen Zeichnungen. In der redaktionellen Einleitung wird schon durch die Blume auf die Qualität der Spinnenstory aufmerksam gemacht. Diese weist vorsichtshalber schon einmal auf den Inhalt der kommenden Ausgabe mit den Worten: „Keine Sorge! In der nächsten Ausgabe geht es mit der Action voll weiter.“ hin. Ein Indiz dafür dass sich der Verlag des schlechten Inhaltes bewusst war, aber wohl inzwischen mehr Wert auf eine chronologische Veröffentlichung der US ASM-Ausgaben legte
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
1. Werbung, Impressum, Minimarkt, redaktionelle Einleitung - 1 Seite
2. Minimarkt – 1 Seite
3 .Abowerbung und Minimarkt – 1 Seite
4. Rückseite: Werbung für die Condor Taschenbücher Masters of the Universe 1 + 2
Auch erschienen in (interne Links):
1) Erstveröffentlichung in Deutschland
2) Erstveröffentlichung in Deutschland
Siehe auch:
http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=46105
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Alt 15.12.2009, 08:59   #790  
michidiers
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Ein englischer Wirrkopf mit dem Namen Grant Morrison haut einen kleinen Angestellten aus Oldenburg vom Hocker…

Grund:
Ich habe das Paperback Nr. 6 mit dem Titel „Kissing Mr. Quimper“ gelesen und bin abermals „baff“ von dieser aus dem marode-genialen Schädel Morrisons stammenden verwirrten Fülle an Ideen, Spinnereien, konspirativen Verschwörungstheorien, unheimlichen Begegnungen mit Alien der 3. Art(e), Manipulationen der Massen, Mythologien, Zaubereien und was sonst noch aus solch einem zugedröhnten Hirn herausgepopelt werden kann.

Morrison zieht wieder einmal sämtliche Register und verwirrt über 220 Seite mit scheinbar wahllos im Comic verteilten Fragmenten einer Story , die irgendwie vom Leser in eine Reihenfolge gebracht werden müssen. Nachdenken und dauerndes zurückblättern ist erforderlich, um dann zu merken, dass man es eh nicht im Rahmen einer herkömmlichen logischen Erzählung erfassen kann. Wer von Euch diese Serie kennt und ebenso wie ich über dem Puzzle gesessen hat, wird wissen, was ich meine. Diejenigen, die sich noch daran wagen wollen, sollten sich auf einiges gefasst machen…

Inhalt: Der Inhalt ist grundsätzlich recht einfach: Die Invisibles sind eine kleine terrotistische Zelle, deren Ziel die Befreiung der Menschheit aus der Manipulation, freier Wille aber auch Chaos ist. Denen gegenüber steht die so genannte „Outer Church“, die die Welt zu einem starren Gefüge von Order und Gehorsam, Kontrolle machen will. Und die Outer Church hat viele Verbündete unter den Regierungen und Staatsorganen… Und irgendwie läuft auch noch alles auf einen finalen Kampf oder Weltuntergang 2012 aus.

Alles in allem bekommen wir Leser in dieser Ausgabe noch einen blutigen Überfall der Invisibles in ein Labor, das einige komische Sachen aus dem Roswell Zwischenfall (das ist die Legende eines Ufoabsturz in der USA in den 50ern) für sich nutzt, geboten. Im Labor ist ebenfalls Mr. Quimper. Das ist übrigens der kleine häßliche Zwerg, der auf dem Cover Huckpack auf der dominant bekleideten Dame sitzt! Dieser versucht seit langem mit mentalen Fähigkeiten, die Invisibles für sich zu beeinflussen. In dieser Ausgabe stehen sie sich endlich gegenüber. Viel Sex und Gewalt wird übrigens auch noch geboten.

Apropos Sex und Gewalt,… zunächst nahm ich an, dass Morrison sich selber gerne in dem Protagonisten King Mob spiegeln möchte. Es erwächst sich immer mehr in mir der Eindruck, dass dies ein so persönliches Werk von Morrison ist, in dem er eigene Wünsche, Ängste und sexuelles Verlangen zu Papier bringt und auf die gesamte Zelle projeziert. In jedem der -5- Mitglieder steckt wohl ein Teil von ihm drin. Morrison geht inzwischen soweit, dass er in eine Art Interaktion mit einer seiner Charaktere tritt. Und das ist ja auch letztendlich vielleicht das Credo dieser Serie: Ein Blick in das Hirn und Denken eines modernen, magischen Comicgenies, das gewaltig einen an der Klatsche hat (im positiven Sinne).

Jetzt kommt als Abschluss nur noch ein Paperback mit 12(?) US-Ausgaben, ich freu mich wie sonst was schon darauf. Den großen Aha-Effekt mit einer allumfassenden Lösung erwarte ich zu Abschluss nicht, geht bei solch einer Menge geöffneter Fässer auch schon nicht mehr.

Fazit: Entweder man liebt die Serie oder man kann nichts damit anfangen. Ein „Dazwischen“ ist fast unmöglich.

Geändert von michidiers (16.12.2009 um 12:05 Uhr)
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Alt 15.12.2009, 15:56   #791  
Eldorado
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Ich gehöre in diesem Fall leider zur zweiten Gruppe, sprich:
Ich hab mittlerweile genug von Morrisons abgedrehten Gegankenwelten und mag da keine Zeit mehr investieren.

Es fing schon bei "Batman: Arkham Asylum" an, wo mich nur die Zeichnungen, nicht aber die Geschichte umhaute und das war zuletzt wieder so beim hochgelobten "All-Star Superman" 12teiler, bei dem ich mich durch einige völlig abstruse Kapitel wirklich durchgequält habe. Ich weiß auch nicht, ob es wirklich so eine kluge Idee war, dem "englischen Comicgenie mit der gewaltigen Klatsche" die absoluten Mainstream-Events des DC-Universums wie etwa die "Final Crisis" anzuvertrauen, denn es war eigentlich klar, dass da dann viele "Normalleser" den Daumen nach unten senken und irgendwann aussteigen.

Ich glaube gern, dass die "Invisibles" Morrisons persönlichstes und bestes Werk sind, in das er viel Herzblut gesteckt hat. Ich hab damals sogar die ersten US-Monatshefte gelesen, aber diese Serie funktioniert vermutlich am Stück gelesen wesentlich besser.
Aber wie gesagt, ich mag nicht mehr, auch wenn es Michiders hier fast gelungen ist, mich mit seiner Euphorie anzustecken. Aber nur fast!
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Alt 15.12.2009, 18:28   #792  
user06
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Zitat:
Zitat von ELDORADO Beitrag anzeigen
... "englischen Comicgenie mit der gewaltigen Klatsche" ..
Falls Du von Alan Moore sprichst, schliesse ich mich an... Den kann ich nämlich nicht mehr sehen bzw. lesen.

Bei All Star Superman haben die tollen Zeichnungen das Ganze für mich noch akzeptabel gemacht, aber textlich war es in der Tat sehr hart.
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Alt 16.12.2009, 12:04   #793  
michidiers
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@österreichliebhaber: Ne, es war Morrison von ELDORADO und mir gemeint und nicht Moore.

Eine noch recht witzige Randbemerkung zu Morrisons Wirken am Rande der Serie Invisibles, die ich zufällig im Web gefunden habe, aber deren Wahrheitsgehalt von mir nicht überprüft wurde:

- nachdem er in Katmandu von Aliens enführt wurde, wurde ihm ein Teil der Story von diesen „zugeflüstert“,
- als die Verkäufszahlen der Serie in den USA fielen, wurde eine Art „Onaniermarathon“ angeregt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt sollten die Fans gleichzeitig onanieren, um (vielleicht durch die dadurch freiwerdenden geistigen Wellen) eine magische Zunahme der Verkäufe zu stimulieren.

Na, ob das wohl wahr ist…

Geändert von michidiers (16.12.2009 um 14:45 Uhr)
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Alt 16.12.2009, 14:53   #794  
michidiers
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Heft-Nr.: 124
Hefttext: Die Spinne Magazin
Cover:

Seiten:48
Erscheinungstermin: 1985/09
Verlag: Condor
Originalausgabe:
1) The Amazing Spider-Man (I) #265
2) The Defenders (I) #105
Herkunftsland: USA
Story-Titel:
1) Die Fuchsjagd
2) Am Anfang eines neuen Lebens...
Original-Storytitel:
1) After the fox!
2) ...Rising...
Zeichnungen:
1) Ron Frenz
2) Don Perlin
Text:
1) Tom DeFalco
2) Jean Marc DeMatteis
Autor:
Ursprüngl. Coverpreis: 2,80 DM
Inhalt:
1) Die sowohl schöne als auch gefährliche Ninjakämpferin „Silver Sable“ jagt im Auftrage von Versicherungen den alternden Juwelendieb Andre Boullion, bekannt als der „Schwarze Fuchs“. Dabei hatte Boullion eigentlich vor, seinen Job an den Nagel zu hängen um ein bürgerliches Leben mit seiner Familie in Europa zu beginnen. Und wenn ein Ganove zurück auf den Weg der Tugend möchte, kann die Spinne nicht tatenlos zuschauen. Sie beendet die Fuchsjagd mit ihren tatkräftigen Fäusten. Das Jadgdhorn verkündet daher nicht „Fuchs tot!“, sondern „Fuchs auf dem Dampfer nach Europa!“ Danach überwindet sich Peter, einmal wieder seine Tante May zu besuchen. Für Peter ist es ein Gang nach Canossa, denn May mault mit ihm, seit er das Studium schmiss (Ausgabe #111).
2) Die Defenders Dr.Strange, Mr. Fantastic und Beast reisen in den Stein des Lebens. Dort vermuten sie eine Lösung, um den Tod von Hank McCoys (Beast) Freundin Vera rückgängig zu machen. Derweil wird Daimon Hellstrom, Sohn des Satans, von seinem diabolischen Vater aus der Hölle geschmissen. Grund: Er ist einfach zu Gut für die Hölle. Er landet dabei prompt bei den Defenders, die enttäuscht und ergebnislos aus dem Stein des Lebens zurückkehren. Was der Stein nicht vermag, das besorgen dann die Heilungskräfte Hellstroms. Er erweckt Vera wieder zum Leben. Beast ist hocherfreut.
Bemerkungen:
Ist das jetzt der von mir erwartete Einbruch der Reihe „Die Spinne Magazin“? Sowohl inhaltlich, als auch zeichnerisch verschlechtern sich Hauptstory und auch die Zweitstory von Ausgabe zu Ausgabe. Vor allem die Übernahme der Serie Amazing Spider Man durch den Autor Tom DeFalco ist mit einem Verlust der erzählerischen Qualität verbunden. Hoffentlich sind die Tage der „guten alten Spinne“ nicht gezählt…
Mit folgenden redaktionellen Beiträgen:
1. Werbung, Impressum, redaktionelle Einleitung - 1 Seite
2. Werbung für VHS Cassetten Clever und Smart – 1 Seite
3. Abowerbung und Minimarkt – 1 Seite
4. Rückseite: Werbung für die Condor Taschenbücher Masters of the Universe 1 + 2
Auch erschienen in (interne Links):
1) Erstveröffentlichung in Deutschland
2) Erstveröffentlichung in Deutschland
http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=46106
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Alt 16.12.2009, 18:39   #795  
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Zitat:
Zitat von michidiers Beitrag anzeigen
@österreichliebhaber: Ne, es war Morrison von ELDORADO und mir gemeint und nicht Moore.
War ja klar, ich beziehe mich dann ja auch auf den All-Star Superman von Morrison. Nur würde ich persönlich Volkers Aussage 1:1 auf Moore übertragen können.
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Alt 17.12.2009, 11:36   #796  
michidiers
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US Avengers # 156
“The private war of Dr. Doom"


INHALT:
Fortsetzung aus #155: Mehr oder minder unfreiwillig sind die Rächer, Namor und Dr. Doom gezwungen, eine brüchige Koalition einzugehen, um der Bedrohung einer Weltherrschaft des sinistren Attuma zu begegnen. Der gemeinsame Angriff auf dessen Hauptquartier, eine Unterwasserzitadelle, ist erfolgreich und Attuma, sein Partner Tykat und die Armee von abtrünnigen Atlantiern können besiegt werden. Doch ein Koalitionspartner schert aus der brüchigen Partnerschaft aus: Dr. Doom. Er hat das Potential der von Tykat entwendeten (#155) Waffe, ein Cell-Stimulating-Blaster, erkannt und will damit fliehen. Dabei macht er die Rechnung ohne den Wirt in persona der Rächer. Vision kann die tötliche Waffe zerstören, Doom sucht das Weite.



Zentraler Mittelpunkt dieser Story, wie auch der Storys vorher, ist Vision. Der künstliche Rächer ist stets gedankenverloren. Auftretende Emotionen erscheinen ihm wie Geister: seine Liebe zu Wanda, seine aufkommenden Gefühle und seine Nähe zu Wonderman, dessen Hirnmuster er ja besitzt. Er scheint etwas auszubrüten, hoffentlich wird das kein faules Ei…
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Alt 17.12.2009, 13:24   #797  
Hulk1104
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... wurde eine Art „Onaniermarathon“ angeregt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt sollten die Fans gleichzeitig onanieren…
bitte nicht beim nächsten Treffen praktizieren
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Alt 19.12.2009, 17:01   #798  
michidiers
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@Hulk, das wärs noch,...vielleicht für die Forsetzung der Serie hier in D., die ja wegen schlechter Verkäufe eingestellt wurde.

Ach ja, gestern gelesen:
Phantastische Geschichten 4 Hethke Verlag

Vorsicht Treibsand! Das warnt ein Schild auf der Coverzeichnung. Das kann sich auch der Leser zu Herzen nehmen. Denn die etwa ein Dutzend Kurzgeschichten haben es wieder ziemlich in sich und führen den Leser durch die Untiefen von verschiedenen Horrorstorys aus den 50er Jahren.

Unheimliche Gestalten, dunkle Hausecken, düstere Hinterhöfe. Überall lauert wieder der Horror, herrlich umgesetzt in schwarz/weißen Zeichnungen, die nur in schwarz getuscht sind, ohne Colorierungen. Eifersüchtige Ehemänner, Liebhaber, geldgierige Wucherer, hübsche Frauen, entstellte Leichen, verkrüppelte Widerlinge bilden die düsteren Protagonisten dieser Storys.

Auch diesmal wird auf die direkt Darstellung von Gewalt nahezu verzichtet, der Horror ergibt sich eher wieder aus dem nicht gezeigten. Gewalt wird nicht direkt gezeigt, sondern meistens verdeckt, als Schatten oder als vollendete Tatsache. Gruselig dargestellt sind dagegen die hässlich entstellten Menschen und wurmzerfressenen Leichen. Hier ein typisches Foto, das die direkte Gewalt umgeht, in dem es wie ein Scherenschnitt gezeichnet ist:

Kenn jemand von Euch vielleicht den Zeichner ober?
Mein Lieblingszeichner Graham „ghastly“ Ingels hat ebenfalls drei Storys beigetragen, darunter die wohl bislang beste Story: „Die Puppe des Bauchredners“, die dermaßen gut geschrieben wurde, dass man sich vor Spannung fast in die Hosen macht:

oder auch dieses Bild, das zeigt, warum Ingels zu Recht den Spitznamen „Ghastly“ trägt::
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Alt 22.12.2009, 13:33   #799  
michidiers
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Schön, wenn man mitdenkende Kinder sein eigen nennen kann. Tatsächlich wurde mir aus der Biliothek von denen ein Leihcomic unaufgefordert mitgebracht.



Inhalt: Ein junger Mann bezieht mit seiner Frau am Rande einer größeren Stadt in Japan ein neues Haus. In -18- kurzen Einzelgeschichten erzählt Taniguchi dem Leser, oder besser: dem Betrachter, die kleinen Entdeckungen bei Spaziergängen dieses Mannes in seiner neuen Umgebung.

Nahezu mit kindlicher Neugier geht der Spaziergänger auf Wanderschaft. Kleine Gärten, Singvögel, Gassen, Pfade, Hinterhöfe, Baustellen, Passanten, Bäume, Himmel, Regen und Sonne erzählen ihm und uns dabei in filigranen Bildern ihre kleine Geschichten von den Dingen, die wir so oft bei unseren eigenen Bewegungen durch unsere Umgebung unternehmen übersehen. Die Wahrnehmung der eigenen Umgebung ist eine Kostbarkeit, die wir in unserer steten Eile nicht mehr erkennen können.

Nehmen wir uns daher einmal die Zeit, unseren Protagonisten in der Kurzstory „Verlorenes Objekt“ zu begleiten: Es ist Sommer, am Rande der Stadt. Der Himmel ist leicht bewölkt. Der Mann geht mit seinem Hund spazieren. Er passiert einen Spielplatz mit zwei auf einer Bank sitzenden jungen Mädchen. Er läuft weiter, die Sonne scheint durch das Blätterdach der Bäume. Dann folgt eine enge Gasse durch ein grünes Wohngebiet. Mehrere Joggerinnnen überholen ihn darauf auf einem Pfad, eines der Mädchen ist abgeschlagen und läuft erschöpft der Gruppe hinterher. Er passiert zwei Frauen mit ihren Kindern. Die Kinder bewundern seinen Hund, streicheln ihn. Auf dem folgenden Waldweg kommen ihm plötzlich die Joggerinnen wieder entgegen. Die vormalige Nachzüglerin hat inzwischen aufgeholt und ist jetzt im Spitzenfeld. Auf dem Rückweg passiert er Sportstätten, Zäune, Häuser, Vorgärten, bis er wieder den Spielplatz erreicht. Dort findet er unter einer Bank einen verlorenen Lippenstift, der offensichtlich den jungen Mädchen gehört und legt ihn auf die Bank. Auf den letzten Bildern begegnet er abermals die beiden Mädchen von der Spielplatzbank, die nun in einer größeren Gruppe laufen und sich unterhalten.

Unspektakulär? Ja, das ist gerade die Art der Erzählung, sie ist ruhig und nachdenklich, so als könne man die Gedanken des Spaziergängers erkennen, die nicht in Blasen und Wort gefasst sind. Auf Worte wird fast vollkommen verzichtet, nur die Bilder und eigenen Gedanken erzählen hier die Storys. Das, was normalerweise unbedeutend vergessen scheint, tritt unvermittelt wieder auf und erzählt seine Geschichte weiter. Gleich einer Schleife werden einem wieder die Joggerinnen und die Mädchen von der Bank auf dem Spielplatz wieder in die Erinnerung gerufen um sich danach wieder daraus zu verabschieden. Und was sagt uns das? Nichts ist nur deshalb verschwunden, nur weil es sich unserer Wahrnehmung entzieht! Sie täuscht und gaukelt uns viel vor, das Stadtleben und Zivilisation hat die Sinne abgestumpft.
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Alt 22.12.2009, 14:06   #800  
michidiers
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Zitat:
Zitat von oesterreichliebhaber Beitrag anzeigen
Ist das eine rhetorische Frage ?

denn die Antwort lautet ja wieder ..

Mein Lieblingszeichner Graham „ghastly“ Ingels

Der EC-Historiker arbeitet seit Jahren an einer Biografie über den Künstler. Leider kommt die wohl nicht so recht voran.

Oh, das habe ich fasche plaziert. Die Frage gehört zum Bild darüber!
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