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Alt 27.01.2023, 08:23   #1  
Peter L. Opmann
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Also ich würde jetzt vielleicht zu "Lichter der Großstadt" tendieren. Es ist sicherlich der Höhepunkt des sentimentalen Chaplin - mit einer ergreifenden Virginia Cherill.
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Alt 27.01.2023, 08:40   #2  
Crackajack Jackson
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Ist auch meine Meinung.
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Alt 31.01.2023, 07:10   #3  
Crackajack Jackson
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Ja, am Anfang wurde wohl die Spannung hochgetrieben. Vielleicht war das Budget und auch die Möglichkeiten mit verhältnismäßig kurzer 'Monsterzeit' erschöpft und die legte man dann natürlich ans Ende.

So konnte man in aller Ruhe die verschiedenen Charaktere entwickeln.

Es war schon ein Ereignis, als ich den Film zum ersten Mal im Fernsehen gesehen habe. Alleine schon die Expedition durch den Dschungel war schon sehr spannend. Zu dieser Zeit eigentlich nur mit den Tarzan Filmen zu vergleichen.
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Alt 31.01.2023, 07:15   #4  
Peter L. Opmann
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Die Produktionsgeschichte wäre auch interessant. Es war wieder mal ein Film, der ein Studio retten mußte, nämlich RKO. Ist in diesem Fall gelungen, aber RKO wurde nicht bekannt für Horror- und Monsterfilme.

Ich habe gelesen, daß an den Special Effects nicht gespart wurde. Aber Schoedsack hatte den Vorteil, die normalen Dialogszenen sehr ökonomisch drehen zu können, weshalb manche sagen, daß man erkennt, welcher Regisseur für welche Teile des Films verantwortlich war. Außerdem wurde in den Kulissen gleich noch ein zweiter Horrorfilm gedreht: "Graf Zaroff - Genie des Bösen" (den ich leider nicht gesehen habe).
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Alt 31.01.2023, 19:03   #5  
Marvel Boy
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Außerdem wurde in den Kulissen gleich noch ein zweiter Horrorfilm gedreht: "Graf Zaroff - Genie des Bösen" (den ich leider nicht gesehen habe).
Ein ordentlicher Film, ich mochte ihn, aber natürlich nicht vergleichbar mit der Wirkung von King Kong.

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Alt 31.01.2023, 07:53   #6  
Crackajack Jackson
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Wenn's schon mal aufgebaut ist. Sehr effektiv und ökonomisch.

Die Geschichte ist ein sehr zentrales Thema: Einen unerfüllte Liebe. Wurde unzählige Male verfilmt, z.B in 'Der Glöckner von Notre Dame', hier allerdings mit einem großen Monster.

Für mich ist das die reine, platonische Liebe wobei ich der Meinung , dass die Szene am Wasserfall (Kong versucht Wray auszuziehen) mehr für die Zuschauer gedreht wurde, um etwas Erotik in den Film zu bringen.
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Alt 31.01.2023, 08:26   #7  
Peter L. Opmann
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In der Liebe Kongs zur weißen Frau steckt aber eine Unlogik.

Ihm werden offenbar in gewissen Abständen Frauen geopfert. Was macht er eigentlich mit denen? Weder tötet noch verspeist er sie, sondern die müssen irgendwo weiter hinten in seiner Höhle hausen. Baut sich Kong sowas wie eine Figurensammlung auf?

Etwas stimmiger wäre es, wenn Kong nur Fay Wray abgreifen würde. Sie ist eben weiß und hat blonde Haare, was genügen würde, um sein Interesse zu erwecken. Eine sexuelle Beziehung kann ich mir aber auch da nur schwer vorstellen...
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Alt 31.01.2023, 08:36   #8  
Crackajack Jackson
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Der Regisseur wusste schon, warum er darauf nicht näher eingegangen ist.
Er nahm nur das Motiv, das auch schon bei Perseus in der griechischen Mythologie vorkommt, um eine spannende Kulisse zu zaubern.
Das ist ihm auch sehr gut gelungen.
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Alt 31.01.2023, 09:52   #9  
Peter L. Opmann
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Gedacht war das vermutlich von den Drehbuchautoren anders. Normalerweise tötet Kong wohl seine Opfer schon, nur bei Fay Wray entschied er sich, sie lieber als "Riesenspielzeug" (Adelbert von Chamisso) zu behalten. Das war wohl Liebe auf den ersten Blick - aber sicher kein typisches Tier-Verhalten.
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Alt 31.01.2023, 10:05   #10  
Crackajack Jackson
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Ohne Wray wäre die Story ja denkbar kurz ausgefallen. Es ist schon besser, dass er sie hat leben lassen.
Auch in der Figurensammlung hätte ich sie mir nicht vorstellen können.

Es ist schon ein toller Twist gewesen, Kong nach Amerika zu holen.
Der Großstadtdschungel (feindliche, fremde Umgebung) stellt schon einen großen Kontrast zu der Heimat von Kong da.
Insgesamt kann man wohl sagen, dass Kong an gebrochenem Herzen ebenso starb, wie an den Kugeln der Flugzeuge.
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Alt 31.01.2023, 11:57   #11  
Crackajack Jackson
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Die emotionalste Szene war für mich die, als Kong Wray auf dem Empire State Building wegschiebt (gegen ihren Willen), so dass sie außer Gefahr ist.
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Alt 31.01.2023, 22:21   #12  
Horatio
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King Kong und die weiße Frau ist natürlich ein großartiger Film.

Als das Remake 1976 ins Kino kam, gab es ein 68-seitiges Softcover-Album zu kaufen, das ich hier vor mir liegen habe: „Die King Kong Story“, von Phoebus Publishing Ltd., aber auf Deutsch. Da wird mit vielen, großformatigen Bildern die Geschichte des Originalfilms und der diversen weiteren Filme bis hin zum besagten Remake erzählt. Ziemlich gut! Die erste Hälfte des Bandes erzählt die Geschichte des Originalfilms. Lange her, dass ich’s gelesen habe. Hab eben mal ein paar Seiten überflogen. (Sehr interessant, was für Tricks beschrieben werden. Ob das wohl alles so stimmt …?)

Graf Zaroff habe ich auch mal gesehen, so was lief früher spätabends im Dritten Programm. Hab‘, glaub‘ ich, auch noch eine VHS-Aufnahme. Der ist ja auch ein Klassiker, und das Thema wurde oft verwendet (geklaut), z. B. bei diversen TV-Serien wie Daktari oder Der unglaubliche Hulk.
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Alt 01.02.2023, 06:21   #13  
Peter L. Opmann
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Ich lese gerade, daß kurz vor Dino de Laurentiis die Hammer-Studios eine Neuverfilmung von "King Kong" in Angriff genommen hatten. Wie dieser Film wohl ausgesehen hätte? Christopher Lee als Expeditionsleiter und Peter Cushing im Affenkostüm?
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Alt 01.02.2023, 07:11   #14  
Peter L. Opmann
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Heute will ich nochmal einen direkten Kontakt mit der Filmindustrie behandeln. 1992 habe ich mir den Kurzfilm „Der Fensterputzer“ von Veit Helmer angesehen. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber es wird wohl so gewesen sein, daß es einen Pressetermin in einem Kino meiner Stadt gab (was sonst fast nie vorkam). Allerdings schrieb ich, der Film werde im Vorprogramm von „High Crusade – Frikassee im Weltraum“ gezeigt, einer Roland-Emmerich-Produktion, die erst 1994 ins Kino kam. Diesen Film (Regie: Klaus Knoesel) habe ich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gesehen. „Der Fensterputzer“ wurde gezeigt, weil die Hauptdarstellerin, Diana Abu Samra, aus meiner Stadt stammt, und sie war bei der Vorführung auch anwesend.

Abu Samra sah sich damals, 18 Jahre alt, eher als Fotomodell als Schauspielerin, obwohl sie dann in weiteren Veit-Helmer-Filmen zu sehen war. Sie erzählte jedoch, daß sie hauptsächlich darauf hin arbeite, auf das Titelbild der „Vogue“ zu kommen und daß sie als nächstes zu einem Fotoshooting nach Mailand fliegen werde. Man erfuhr zudem, daß sie die Maria-Ward-Schule in meiner Stadt besucht hatte, sie aber verlassen mußte, nachdem die ersten Modefotos von ihr veröffentlicht worden waren – so war das damals in meiner Heimat.

Der Film, wenn auch nur acht Minuten lang, war aber eigentlich durchaus interessant, und ich habe noch ein paar Bilder davon im Kopf. Es geht tatsächlich um einen Fensterputzer, dessen Arbeit der Zuschauer von einem Innenraum, einem Restaurant, aus verfolgt (gedreht wurde im Fernsehturm auf dem Alex in Berlin). Helmer spielt filmisch damit, daß die Fensterscheibe zuerst mit Reinigungsflüssigkeit bedeckt ist und nach und nach wieder durchsichtig wird. Innen arbeitet eine Serviererin (Abu Samra), und zwischen ihr und dem Fensterputzer entwickelt sich ein kleiner Flirt. Der Restaurantbesitzer funkt jedoch dazwischen und hält sie zur Arbeit an. Leider habe ich nur geschrieben, daß er am Ende „den Kürzeren zieht“. Wie das genau abläuft, weiß ich nicht mehr, aber es war wohl ein netter Gag – der Kurzfilm hat mich jedenfalls durchaus angesprochen.

Helmer scheint bei dem Pressetermin nicht dabeigewesen zu sein. Jedenfalls habe ich ihn nicht zitiert. „Der Fensterputzer“ war ein Frühwerk von ihm, und leider habe ich sein weiteres Schaffen dann nicht mehr verfolgt. Man kann in wikipedia aber sehen, daß er einige weitere Filme gedreht hat. Nebenbei (vielleicht auch hauptsächlich) hat er heute Lehraufträge an internationalen Filmhochschulen. In dem Eintrag steht: „Die Handlung seiner Filme ist häufig burlesk, in der stilistischen Umsetzung charakterisiert durch einen nur sparsamen Einsatz von Dialogen bei zugleich hoher Aussagekraft der Mimik.“ Das trifft auf den „Fensterputzer“ generell auch zu. Helmer scheint also darauf abzuzielen, daß seine Filme international verständlich sind – wie einst der Stummfilm.
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Alt 02.02.2023, 06:34   #15  
Peter L. Opmann
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Früher habe ich meine kinoaffinen Freunde immer gern mit der Aussage geärgert: „Mein Lieblingsfilm von Steven Spielberg ist ,1941‘.“ Das richtete sich hauptsächlich gegen sein Blockbuster-Kino, die Indiana-Jones-Filme, „Unheimliche Begegnung der dritten Art“, „E.T“ und ähnliche Filme, die viele nur deshalb liebten, weil sie so ungeheuer erfolgreich waren. Aber ganz konsequent war ich nicht, denn „Zurück in die Zukunft“ oder „Men in Black“, die er produziert hatte, konnte ich durchaus gelten lassen. Dann erfuhr ich auch noch, daß „!941 – Wo bitte geht’s nach Hollywood“ (1979) durchaus einen Gewinn eingespielt hat, auch wenn der Film allgemein als Reinfall gilt und Spielberg wohl danach Mühe hatte, an das nächste Filmprojekt heranzukommen. Aber nach wie vor schätze ich an dem Film, daß er nicht so auf den Kassenerfolg hin kalkuliert ist, sondern mir eher wie eine Fundgrube übermütiger bis verrückter Ideen vorkommt.

Ich würde „1941“ nicht als episodenhaft bezeichnen, eher als turbulent. Ein japanisches U-Boot taucht kurz nach der Blamage von Pearl Harbour vor der Küste von Los Angeles auf. Der Heimatschutz gerät darauf – mehrheitlich – in Panik, und während man versucht, die Verteidigung zu organisieren, bricht absolutes Chaos aus. Freilich gibt es auch einen General, der sich in aller Gemütsruhe einen Kinofilm ansieht (er ist großer „Dumbo“-Fan) und in dieser Zeit nicht gestört werden will! Glücklicherweise sind auch die Japaner einschließlich ihres deutschen Verbindungsoffiziers (Christopher Lee!) ziemlich unfähig und wissen nicht einmal genau, wo sie sind. Was dazu führt, daß am Ende zwar eine Menge kaputtgegangen, aber Kalifornien von der japanischen Okkupation verschont geblieben ist und das U-Boot zurück nach Japan flieht. 1942 kam es in L.A. tatsächlich zu einer Abwehrschlacht; es scheint sich aber um einen blinden Alarm gehandelt haben, also es gab überhaupt keine Angreifer. Diese historische Begebenheit diente dem Film als Vorlage.

Man könnte seitenweise über die Gags schreiben, die in atemloser Folge aneinandergereiht werden und die ich angemessen albern, manchmal auch durchaus hintergründig finde. Ich habe den Film schon mehrmals gesehen, könnte aber nicht sagen, welche ich für gelungen oder weniger gelungen halte. Angeblich wimmelt das Werk von Filmzitaten, von denen mir aber nur wenige aufgefallen sind. Dem Zuschauer wird einfach gar keine Pause zum Nachdenken gegönnt. Die Besetzung des Films versammelt eine Menge Stars dieser Zeit oder solche, die später noch richtig bekannt wurden: Warren Oates, Slim Pickens, Ned Beatty, Treat Williams, Nancy Allen, Wendy Jo Sperber, John Candy sowie Dan Aykroyd und John Belushi vom „National Lampoon“, die ein Jahr später zu den „Blues Brothers“ wurden.

Meiner Meinung nach beweisen die Amerikaner hier einigen Mut zur Selbstironie. Sie werden nämlich allesamt entweder als beschränkt, hysterisch, durchgeknallt, weibstoll, überheblich oder unfähig (oder alles zusammen) gezeichnet. Das gemeinsame Motto scheint zu sein: Wir sind Amerikaner – auch wenn wir den Ernstfall nie geübt haben und mit den Kriegswaffen überhaupt nicht umgehen können, werden wir die Sache schon in den Griff bekommen… Man kommt nach und nach zu dem Schluß: Der einzige ernstzunehmende Soldat in diesem Geschehen ist der japanische U-Boot-Kommandant, und den spielt der kürzlich schon erwähnte Toshiro Mifune.
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Alt 02.02.2023, 07:35   #16  
Nante
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Ich weiß nicht, ob ich einen Lieblingsfilm von Spielberg habe. Aber wenn, hat "1941" recht gute Chancen. Die meisten Gründe hast Du ja schon aufgeführt.

Man könnte jetzt kritisch anmerken, Spielberg habedie tragischen Aspekte der damaligen Hysterie ausgeblendet. Aber das war vielleicht auch besser so, denn die Behandlung der Japanischen Einwanderer wäre in diesem Klamauk unwürdig untergegangen. Die Zeit dafür war wohl noch nicht reif.

Der erwähnte "General im Kino" war übrigens Joseph W. Stilwell, der später als Berater von Chiang Kai-shek wirklich gegen die Japaner kämpfte und seinen Spitznamen "Vinegar Joe" wohl nicht zu Unrecht trug.

Und da wir hier in einem Comicforum sind, soll nicht nur erwähnt werden, daß die Figur von Belushi einem geschätzten Mitforisten als Avatar und Nickname dient sondern auch im Mosaik einen "Gastauftritt" hinlegen durfte.

https://www.mosapedia.de/wiki/index.php/Major_Belushi
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Alt 02.02.2023, 22:31   #17  
pecush
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Ich glaube nicht, dass das Buch besonders begehrt ist.

Und wenn doch: Shit happens. Das habe ich nicht mehr.
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Alt 03.02.2023, 06:20   #18  
Marvel Boy
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Ein Buch zu den Unglaublichen Geschichten hab ich auch noch. Filmbücher sind aber wohl keine gesuchten Sammlerstücke mehr, heutzutage hat man Internet oder sowas, da braucht man die nicht mehr mühsam horten um an Infos zu gelangen.

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Alt 03.02.2023, 07:01   #19  
Peter L. Opmann
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Würde mich interessieren - vielleicht gibt's hier jemand, der sich mit dem Sammelgebiet Filmbücher auskennt. Ich habe eine ziemlich große Filmbibliothek, davon sind etliche Bücher 40 bis 50 Jahre alt. Aber es ist wie bei meinen Comics: Die weisen meistens deutliche Gebrauchsspuren auf, und ich habe die auch nicht als Sammelobjekte, sondern um sie zu benutzen.
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Alt 03.02.2023, 07:10   #20  
Peter L. Opmann
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Gelegentlich behandle ich hier Filme, die im Lauf der Zeit in meinem Ansehen gesunken sind. „Das Gewand“ (1953) von Henry Koster ist ein Historienschinken, von dem ich ergriffen war, als ich noch sehr, sehr jung war. Vor einiger Zeit habe ich mich mit einer Bekannten unterhalten, und wir kamen dabei auf diesen Film. Als ich die DVD kurz darauf als Billigangebot im Handel fand, habe ich sie ihr geschenkt, und sie hat sich sehr darüber gefreut – auch, als sie ihn dann wieder gesehen hatte. Naja, für mich ist es heute ein zweifelhaftes Vergnügen, den Cinemascope-Film anzuschauen, aber er hat filmhistorische Bedeutung, und auch wenn der Stil mir inzwischen fast unerträglich ist, kann man doch auch über den Inhalt ein paar Minuten nachdenken.

Es handelt sich im weiteren Sinne um einen Jesus-Film, und er steht zweifellos in der Tradition von Cecil B. DeMille, der seit der Stummfilmzeit Bibelfilme drehte und damit immer enormen Erfolg hatte. Die DeMille-Filme kann man vielleicht auch insofern akzeptieren, als darin ein naiver Glaube überzeugend zum Ausdruck kommt, der mit großer Phantasie (und natürlich großem Aufwand) umgesetzt wird. Wer will, kann darin Märchen sehen oder Fantasy. Henry Koster, gebürtiger Berliner, war ein verläßlicher Filmhandwerker, der die Hollywoodstudios zufriedenstellte (sein bekanntester Film dürfte „Mein Freund Harvey“ mit James Stewart sein). Er lieferte auch hier das, was gebraucht wurde. „Das Gewand“ war der erste Cinemascope-Film im Kino. Dieses Riesenformat sollte zusammen mit monumentalen Bildern, knallbunten Farben und ohrenbetäubendem Ton das Publikum ins Kino zurückholen, das inzwischen lieber zuhause fernsah, wo aber solche Spektakel nicht geboten wurden.

Wer den Film nicht wie ich an hohen christlichen Feiertagen im Fernsehen gesehen hat, dem sei gesagt, daß es sich nicht um eine filmische Umsetzung der Geschichte Jesu handelt. Er zeigt lediglich seinen Einzug in Jerusalem, seinen Prozeß und seine Hinrichtung. Das verfolgt ein nach Palästina strafversetzter römischer Offizier (Richard Burton), und er befehligt dann auch die Kreuzigung und gewinnt beim Würfelspiel Jesu Obergewand. Sein Sklave (Victor Mature) ist, beeinflußt durch die Ereignisse, zu einem Anhänger Jesu geworden und bringt das Gewand an sich – in den Augen des skeptischen Römers nur ein wertloses Kleidungsstück. Wenig später wird der Offizier jedoch von Ängsten und Wahnvorstellungen gepeinigt und gilt als wahnsinnig. Er kommt zu der Überzeugung, daß er das Gewand zurückbekommen muß, um seinen Seelenfrieden wiederzufinden. Darauf macht er die Bekanntschaft von Petrus (Michael Rennie) und darf das Gewand berühren, das tatsächlich Wunder bewirken kann. Nun kehrt er geheilt nach Rom zurück. Gegenüber Kaiser Caligula bekennt er sich als Christ und geht freiwillig in den Tod.

Das ist alles in meinen Augen etwas zu viel: Zu viel Tragödie, zu viel Wundertätigkeit, zu viel schreiende Effekte und emotionale Überwältigung. Ein Kniff, den Koster wohl aus der Romanvorlage übernommen hat, hat mich als Teenie besonders angesprochen: Wenn Jesus selbst im Film auftritt, sieht man ihn immer nur von fern, von hinten oder nur seine Hand oder seine Füße. Man nimmt stets die Position eines zufälligen Augenzeugen ein, wie das der römische Offizier gewesen ist, und meine Gedanken kreisten damals um die Frage: Wie wäre es gewesen, wenn ich dabei gewesen wäre? Außerdem ergibt sich ein gewisser Suspense, denn der Zuschauer kennt das Geschehen rund um das Gerichtsverfahren und den Kreuzestod auf Golgatha, während die Figuren im Film von dessen Bedeutung nichts ahnen. Jesus wurde übrigens von Kosters Regieassistenten dargestellt – es war keine schwierige Rolle.

Inzwischen ist mir aufgefallen, daß es hier im Kern um reinste Reliquienverehrung geht, Den Autoren der Evangelien fehlte die Phantasie für Gegenstände aus dem Umfeld Jesu, die nach seinem Tod (und seiner Auferstehung) noch Wunder bewirken konnten. Dabei ist der Autor des Romans, Lloyd Douglas, zwar Pfarrer, aber ein evangelischer. Von Douglas stammt übrigens auch der Roman „Magnificent Obsession“, den kurz nach „The Robe“ Douglas Sirk erfolgreich verfilmte (davon war oben schon mal kurz die Rede). Der Film „The Robe“ war ein großer kommerzieller Erfolg, hatte im Jahr darauf eine Fortsetzung ("Die Gladiatoren") und konnte auch bei der Oscar-Verleihung nicht übergangen werden. Er gewann aber nur bei Kostümen, Art-Direction und Farbe.
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Alt 03.02.2023, 08:28   #21  
Crackajack Jackson
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Ich habe den Film auch in meiner Kindheit an Ostern ein oder zweimal gesehen. Dadurch, dass Jesus immer nur aus der Ferne oder als Hand gezeigt wird, wahrscheinlich dann noch mit besonderer Musik unterlegt, wird seine Ausstrahlung, bzw. Heiligkeit erhöht.
Das hat mich damals sehr beeindruckt. Man glaubt selbst, an einem historischen Ereignis teilzunehmen.
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Alt 03.02.2023, 08:41   #22  
Peter L. Opmann
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Freut mich, daß Du meine Erfahrung mit diesem Film bestätigst. Dieser Film hat, schätze ich, wirklich eine Menge mit Kinderglauben zu tun.
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Alt 03.02.2023, 08:53   #23  
pecush
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Ja, so habe ich den auch in Erinnerung.
Mein Vater hat diese Schinken alle an den Feiertagen geschaut, manchmal war ich dabei. Da vermischt sich vieles, woran ich mich erinnere.

Und nochmal zu den Filmbüchern.
Sprechen wir hier von Lexika oder von Romanen zum Film.
Ich vermute, dass nichts davon ein Sammlermarkt ist - kann mich aber auch irren.
Ich habe eine ganze Reihe Lexika des Internationalen Films, die ich verkaufen würde, aber da interessiert sich niemand für (astreiner Zustand!)
Filmbücher habe ich im Großen und Ganzen entsorgt, nachdem die nie einer haben wollte - die sind zum Großteil aber auch arg schwach geschrieben.

Das gestern erwähnte Spielbergbuch gibts beim großen A für 2-3 Euro. Da wird niemand reich mit.
pecush ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.02.2023, 09:08   #24  
Peter L. Opmann
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Dann kannst Du's ja zurückkaufen.

Also ich habe mehr als ein ganzes Regal voll (zwei Meter hoch, 80 Zentimenter breit) Filmliteratur - viele Filmlexika, filmtheoretische Bücher (Kracauer, Eisner, Toeplitz, Gregor/Patalas, Seeßlen etc.), Biografien, Bücher zu Filmen ("So entstand..."). Novelizationen habe ich nur ein paar, darin sehe ich keinen Sinn.

Da kommt für mich mal wieder die Frage hoch: Kann man das alles entsorgen, weil es das eh' im Internet gibt? Ich erlebe immer wieder, daß es manches eben nicht im Internet gibt - aber dafür ein ganzes Regal vorhalten? Und hinzu kommt, daß sich zunehmend die Bezahlschranke im Internet ausbreitet (zumindest, um Werbung zu vermeiden). In mein Regal kann ich immer noch kostenlos greifen...
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Alt 03.02.2023, 09:51   #25  
pecush
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Ja, was machen damit?
Ich habe auch ein (kleineres) Regal voll, und würde gerne etwas aussortieren.
Entsorgen ist nicht so meins. Lexikon des Internationalen Films ist natürlich ein wahre Fundgrube, nur treffen die Wertungen selten auf meine Meinung zu.

Wenn du verkaufen willst, musst du den richtigen Interessierten finden. Und die sind rar.

In meinem Bekanntenkreis mehren sich die Leute, die gar keine Bücher (CDs, DVDs etc.) daheim haben. Alles nur noch digital.
pecush ist offline   Mit Zitat antworten
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