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Alt 15.02.2024, 23:47   #11  
God_W.
Captain Rezi
 
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Hinter den Kulissen von Dune (Tanya Lapointe)

Nur noch zwei Wochen bis zum Kinostart des von mir heiß ersehnten zweiten Teils von Dune! Um die Wartezeit zu verkürzen habe ich mir die Arbeit hinter den Kulissen von Teil eins mal genauer angeschaut. Schon kurz nach Erschienen, Ende 2021, habe ich mir diesen Band zu Denis Villeneuves Wüstenplanet-Adaption gekauft. Unser bester Panini Verlag glänzt ja des Öfteren mal mit Sekundärmaterial zum ein oder anderen Film- oder Game-Franchise, aber mit diesem Buch haben sie so langsam das obere Ende der Messlatte erreicht. Schon in den vergangenen beiden Jahren hatte ich das 240 Seiten starke Album immer mal wieder in der Hand, habe darin geschmökert und die Seiten betrachtet, denn die strotzen geradezu von faszinierenden Bildern, interessanten Skizzen, Entwürfen, Artworks und Setfotos. Allerdings wird die Bezeichnung „Bildband“, wie es auf der Webseite des Verlags heißt, dem Werk meines Erachtens keinesfalls gerecht.



Klar, von den Bildern lebt das Buch und die Seiten entführen uns in die größtenteils staubigen Welten von Frank Herbert und Denis Villeneuve, aber den begleitenden Text, den es übrigens reichlich gibt, zu vernachlässigen wäre ein schwerer Fehler. Zusammengestellt und geschrieben wurde der wunderbare Band nämlich von keiner geringeren als Tanya Lapointe, ihres Zeichens Produzentin des Films und Ehefrau des Regisseurs Denis Villeneuve. Viel näher am Geschehen kann man also gar nicht sein.

So bietet das Buch nach einem Vorwort des Regisseurs und einer Einführung von Brian Herbert und Kevin J. Anderson, dem Sohn von Dune-Autor Frank Herbert und seinem Autoren-Partner bei den vor und nach dem Werk des Ur-Autors spielenden Romanen aus dem Dune-Universum, reichlich Hintergrundwissen und Insider-Infos zu jedwedem Aspekt der Produktion. Von Designentwürfen über Drehbuchentscheidungen, von der wichtigen Frage, ob aus dem ersten Buch ein oder zwei Filme werden sollen bis zur Auswahl der Schauspieler, von nahezu allen Aspekten der fertigen Optik bis zu den technischen Herausforderungen bei der Vorbereitung und Umsetzung. Auch Fotos und Infos zu zwar gedrehten, aber letztlich nicht verwendeten Szenen bekommen wir spendiert.



Da werden Kommentare der Schauspieler ebenso einfließen lassen wie die von Mitarbeitern des Teams, zum Beispiel von Designern und Kameraleuten. Die Drehorte, ob im Studio oder vor Ort in den verschiedenen Ländern werden vorgestellt. Die fulminanten Setbauten sind nur ein kleiner Teil, denn bis ins kleinste Detail wurden Lösungen für Probleme ausgearbeitet, die teilweise im Film gar nicht bemerkt werden. Seien es kleine Knöpfe an den Schwertern, die kurz vor dem Auftreffen auf ein Körperschild gedrückt werden, um die Trägheit zu erhöhen und den Führer der Klinge so dabei unterstützen „langsam“ durch den Schild zu gleiten oder die Art wie Palmen am „epischsten“ brennen. Dass einer der besten Tanzchoreografen der Welt den Wüstengang entworfen hat, dieser unorthodox, doch elegant aussehen sollte, sowohl bergauf als auch bergab funktionieren musste, und zusätzlich eine formschöne Spur im Sand hinterlassen musste – verrückt und großartig!



Eines der Highlights ist für mich Chakobsa. Frank Herbert erdachte nur einige Sätze und ein kurzes Gedicht in der Sprache, erläuterte dazu noch einiges zu ihrem Klang. Das jetzt Sprachwissenschaftler engagiert wurden, die aus diesen Grundpfeilern eine komplett funktionierende Sprache nebst Schrift mit über 200 Schriftzeichen entwickelten finde ich enorm, immerhin war das Budget für den ersten Film nicht gerade überbordend ausgefallen.



Zum Abschluss noch ein paar Worte zur Haptik und allgemeinen Gestaltung des Buches, die ich absolut gelungen finde. Die gestochen scharfen Bilder haben auf den Seiten einen ganz speziellen Glanz und die Schrift ist nicht weiß, sondern silbern. Es wirkt auf mich so, als wären die ganzen Seiten von Grund auf Silber und nur, wo die Schrift durchkommen soll wurde die Deckfarbe der Bilder weggelassen. Das ist sicherlich Bullshit, aber diesen Eindruck erweckt die Optik für mich, und das sieht einfach edel und großartig aus. Die Seiten sind schwer, der Hardcover-Einband dick und stabil, Vor- und Nachsatz haben ein tolles Design und der schwarz glänzende Schuber wird in der Mitte von einem breiten, rau fühlbaren Streifen geziert, der das Sandwurm-Relief aus dem Pyramidenähnlichen Palast in Arrakeen zeigt und rundum läuft. Ein Highlight unter den Filmbüchern und eine klare Empfehlung an alle, die sich für derartige Veröffentlichungen erwärmen können.

9,5/10

Und jetzt steigt die Vorfreude auf Teil 2 noch mehr, ebenso wie auf das „Hinter den Kulissen“-Buch zum zweiten Kinofilm, welches Panini am 01. März, also fast parallel zum Kinostart, veröffentlicht.

VG, God_W.
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