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Eine wirklich schlechte Serie. Ging gar nicht. 0 0%
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Alt 20.11.2021, 17:36   #26  
Chouette
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Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen
Andererseits: Einem simplen 'dekadarchos' würde König Alexander den kostbaren Schild wohl auch nicht so einfach anvertraut haben, oder?
Nu ja, ein unpraktischer Rundschild, mit albernem Glasklunker … Wieso hätte Alexander der Große den durch die Wüste schleppen sollen?
Den wahren Wert hat er auch nicht erkannt, soviel war mir schon anno '84 als Leser klar.
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Alt 20.11.2021, 17:59   #27  
Nante
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Ich könnte jetzt auf der Symbolischen Bedeutung des Schildes herum reiten...

Zitat:
„Sieh diesen Schild“, sagte er. „Er hat mir Unglück gebracht. Möge er Dir Glück bringen auf Deiner Mission, mit der ich Dich hiermit betraue…
Mutmachende letzte Worte klingen irgendwie anders. Kann es sein, daß der König sich gleich zweier Ballaststücke entledigen wollte...
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Alt 22.11.2021, 01:21   #28  
Max schwalbe
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Zitat:
Zitat von Nafi ibn Azraq Beitrag anzeigen
So hab ich das auch verstanden: die Ahnen wachsen in der Erinnerung ins Unermessliche.
... was wiederum eine sehr schöne Darstellung einer Haltung ist, der man in der Realität durchaus begegnet

Zitat:
Zitat von Nafi ibn Azraq Beitrag anzeigen
Ich vermute fast, dass das Interesse vieler junger Leser für diese technische Apparate zu einer dauerhaften Faszination und manchem Berufswunsch geführt hat. Für mich steht und fällt das Mosaik auch mit solchen Hintergründen, die den Plot nicht bestimmen, aber das richtige Ambiente liefern.
Das finde ich auch. Diese unaufdringliche, aber dennoch präsente Vermittlung von Technik und Wissen war damals sehr gelungen.

Glücklicherweise las ich die Serie nicht, wie Nante, im Alter von 17 Jahren das erste mal. Wer weiß was ich sonst jetzt für einen Beigeschmack damit noch herumtrüge. Für mich ist es, chronologisch gesehen, für längere Zeit die letzte Serie mit Top-Bewertung. Hatte die Serie erst vor einigen Wochen wieder gelesen.

Viel wurde ja schon an Gründen dafür genannt, woher der positive Eindruck kommt.

Die Tollpatschigkeit Alexanders drohte anfangs tatsächlich etwas nervig zu werden, das änderte sich aber recht schnell. Auch seine Erfindungen erschienen mir nicht zu inflationär, und im großen Bogen betrachtet ist es toll, dass er final mit dem U-Boot ja noch einen echten Erfolg damit haben würde. Das gefällt mir von der take-home-message sehr gut: Es lohnt sich am Ende doch, seinen Weg selbst zu gehen anstatt sich an irgendwas anzupassen, selbst wenn man damit Rückschläge erlebt. Entscheidend ist es, sich treu zu bleiben und dabei Wille und Lernfähigkeit zu besitzen. Für DDR-Verhältnisse wieder mal ein erstaunliches Porträt. Wie oft wurde doch in Film & Medien auf Individualisten und Selbstständigen herumgehackt...

Formal fehlt erstmalig bei den Abrafaxen der "Spaßmacher", allerdings kann man Alexander schon in gewisser Weise als einen (sehr gelungenen) Ersatz dafür sehen.

Zwei kleine Mängel hat aber, wie kann es anders sein, auch diese Serie (was aber nichts an der Note 1 ändert aus meiner Sicht):

1)
Nach dem fulminanten Höhenflug der Hefte 10/84-3/85, rutschen Dynamik und Spannung danach etwas arg weit ab. Vor allem in Heft 5/85 wird die Story in einer Weise in die Länge gezogen, wie man das eigentlich nur aus neueren Mosaik-Heften kennt. Danach steigert sich die Serie aber schnell wieder. Ein echter Mangel ist das eigentlich nicht, denn es passt irgendwie auch, dass dadurch der öde Eindruck der Sklavenarbeit zum greifen nahe wird.

2)
Roxane fand ich zuerst auch toll, weil hach so hübsch gezeichnet und so. Eigentlich aber ist sie vermutlich die einzige Hauptfigur, die man als etwas verunglückt bezeichnen muss. Dass sie als unerklärlich passiv-nachgiebige Frau daherkommt, passt nicht zu ihrer Rolle als Herrscherin über ein Amazonenreich. Es ist zwar stimmig, dass nicht alle dortigen Frauen klischeehaft wie Kampflesben aussehen, und Königin Roxane von der Beraterin Uttara beeinflusst wird. Doch wenigstens ein Minimum staatstragender Attitüde hätte Roxane trotz allem ausstrahlen können/müssen, um glaubhaft zu wirken. Vor allem mit ihrer Liebe zu Alexander hätte sie taffer umgehen können, Glaube an eine Weissagung hin oder her! Ihr Selbstverständnis als Amazone, dass sich der Mann ihr unterzuordnen habe, wird nicht einmal ansatzweise erkennbar. Eine Fatima hätte dort besser auf den Thron gepasst, aber die wurde ja beinahe krampfhaft aus der Handlung herausgekegelt.
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Alt 22.11.2021, 06:15   #29  
Chouette
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Volle Zustimmung zu Punkt 2. Zu Punkt 1 sowieso, das hatte ich Eingangs dieses Threads ja schon erwähnt.
Ihren Tiefpunkt hatte Roxane in meinen Augen im verlassenen Bergschloss. Sie hat‘s dann in Heft 11 und 12/85 wieder rausgerissen. Ich vermute, Dräger war mit dieser Figur und vor allem dem Happy End selber nicht glücklich und hat deshalb letzteres in Heft 4/87 genüsslich zerfleddert.

Geändert von Chouette (22.11.2021 um 10:48 Uhr)
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Alt 22.11.2021, 12:07   #30  
underduck
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Wer kam eigentlich auf diesen merkwürdigen Titel? Ich les da immer beim Überfliegen der Überschrift "Der Schild des Pornos".
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Alt 22.11.2021, 12:23   #31  
Nante
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Genau auf solche haben wir spekuliert.

https://www.mosapedia.de/wiki/index.php/Poros
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Alt 22.11.2021, 14:01   #32  
Chouette
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Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen
Alex fand ich fast von Anfang an nur nervend und der Gag mit seinen Erfindungen zog ab dem dritten Heft auch nicht mehr.
Hab mir das mal durch den Kopf gehen lassen. Du hast recht, am Anfang war das vielleicht ein wenig zu gehäuft. Andererseits brauchte es wohl diese Charakterisierung, damit spätere Erfindungen in einem Kontext mit Alex als Erfinder stehen. Das kam bei Dräger mehrmals vor: Runkels Ritterregeln und später Abrax' Schützenregeln traten auch anfänglich in einer Häufung auf, die haarscharf am Nerventod vorbeischrammten. Entweder hat es Dräger selber spitzgekriegt, oder er hatte jemanden, der ihm rechtzeitig sagte, wenn's Überhand nahm.
Auch später bei Widos Reimen konnte man das gleiche Phänomen beobachten. Vielleicht war es ja auch immer Absicht, um die entsprechende Figur als nervig zu charakterisieren, ohne den Leser dabei zu sehr zu nerven.
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Alt 22.11.2021, 19:33   #33  
Bruno
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Zitat von Nante Beitrag anzeigen
Vor allem war da immer das unbestimmte Gefühl, das gab es doch schon mal so ähnlich an anderer Stelle…
Das vielleicht nicht, aber ich hatte immer die Vermutung, dass Lothar Dräger hier unverwirklichte Ideen der Runkelserie wieder aufgegriffen hatte. Den Spuren Marco Polos folgend hätte die Reisegesellschaft Digedags/Runkel auf dem Rückweg aus China Indien durchquert. Möglich, dass da die eine oder andere Idee noch in der Schublade lag.

Im Interview im Comicjahrbuch 1990 bezeichnet Lothar Dräger die Geschichte um Alex selbst als erhofften großen Wurf, bemängelte aber die zeichnerische Umsetzung.
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Alt 22.11.2021, 21:38   #34  
Chouette
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Zitat von Bruno Beitrag anzeigen
Das vielleicht nicht, aber ich hatte immer die Vermutung, dass Lothar Dräger hier unverwirklichte Ideen der Runkelserie wieder aufgegriffen hatte. Den Spuren Marco Polos folgend hätte die Reisegesellschaft Digedags/Runkel auf dem Rückweg aus China Indien durchquert. Möglich, dass da die eine oder andere Idee noch in der Schublade lag.
Lagen sie, aber vielleicht nicht unbedingt für Runkel. Die Orientserie war so geplant. Von Ägypten aus zur Arabischen Halbinsel, dann nach Indien und von dort in den Himalaya. Wie die Faxe von '84 bis '86. Guckstu Mosa-X 14!
Die geplanten Abenteuer in Arabien dürfte Dräger anno '81 nach Nordafrika verlegt haben.
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Alt 23.11.2021, 12:46   #35  
Tilberg
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Es gab ja auch diesen schönen Moment in der Serie zuvor, wo Dräger diesmal seine Figuren in einer Zikkurat herumkraxeln ließ, was weiland Runkel noch versagt worden war. Ich bin mir auch sicher, daß Dräger völlig bewußt war, daß er sich erneut in der Marco-Polo-Zeit befand und erneut den Orient Richtung Osten durchzog. Irgendwie hat er das traumwandlerisch hingekriegt, denn zunächst war er ja Ende des 16. Jahrhunderts in Spanien und Nordafrika und vollzog dann einen Zeitsprung, der ihn - Potz Donnerwetter Paraplü! - just wieder am Ende des 13. Jahrhunderts auswarf. Allerdings sind mir bisher keine Parallelen zu Polo aufgefallen, das scheint er dann absichtlich beiseitegelassen zu haben.

@Nante: Danke für die Beispiele für Logikfehler. Ich stimme zu, daß das mit dem Geldtopf nicht so richtig paßt. Choui gibt hierbei ein wenig den Bhur, wenn ich ihn auf Ungereimtheiten im aktuellen MOSAIK hinweise, und erfindet fröhlich Ad-hoc-Erklärungen. Non ego!

Hingegen kann ich den Einwand bzgl. der Gründung von Alexandropolis nicht nachvollziehen. Warum erst in dieser Situation dieser eine Paß eigens gesichert werden sollte, wird ja im MOSAIK schlüssig erklärt. Es stimmt freilich, daß es bei der Übergabe des Schildes an den General wieder arg knirscht, da hätte sich Dräger vielleicht eine andere Argumentation des Königs einfallen lassen können.

Den Vorwurf bei dem altbackenen Brot schließlich halte ich auch nicht für gerechtfertigt. Latschatrampa wird beim Rüsselangeln kaum überprüft haben, ob das Brot auch schön frisch sei, und sobald er's im Maul hatte, war's eh egal.

Noch etwas Allgemeines zum kleinen Alex: Schon ein bißchen seltsam, daß Dräger erst nach 7-8 Jahren der eigenen Verantwortung fürs MOSAIK drauf kam, daß seine drei Protagonisten kreuzbrav und somit per se langweilig sind, und er daher dringend einen Chaoten als Begleiter braucht, der ein bißchen Pfiff in die Handlung bringt. Ist ja nicht so, daß er dieses Erfolgsrezept nicht schon ewig gekannt hätte. Ich fand es schon immer spannend zu verfolgen, wie Hegenbarth und Dräger so ca. 1963 auf den Trichter kamen, daß ambivalente Figuren à la Pepperkorn und Treskow ideale Partner für ihre damals ebenfalls allmählich ins Altkluge und Langweilige abgleitenden Digedags waren. Nicht umsonst haben sie ja die Leser in dieser einen Beilage ausdrücklich gefragt, ob ihr neues Konzept auf Gegenliebe stößt. Was auch immer dabei rausgekommen war, sie hatten jedenfalls Runkel als Weiterentwicklung von Pfeffersack und Junker angelegt und die Einschätzung zu ihrer Idee in einer späteren Beilage nochmals abgefragt.

Dräger war es jedenfalls in den ganzen Jahren bis 1983 nicht gelungen, den allzeit lieben Abrafaxen durch die Spaßmacher wirklich passende Begleiter an die Seite zu stellen. Irgendwie waren die sich immer alle einig und sie waren die Guten und alles, was sie taten, war richtig (selbst wenn's wie beim Prozeß gegen Graziano Fucci scheiße war), und so weiter, *gähn*. Ja, er hat trotzdem großteils spannende Geschichten geschrieben, doch gegen den Vorwurf, sein MOSAIK sei bis dahin irgendwie lustig gewesen, muß man ihn beherzt in Schutz nehmen.

Mit Alex hat Dräger nun endlich, was diesen Aspekt des Geschichtenerzählens betrifft, wieder in die richtige Spur gefunden. Putzigerweise, wie ich früher schon schrieb, erst, als er sich den neuen Begleiter der Faxe selbst ausdachte und auf sein inzwischen totgerittenens Spaßmacherkonzept pfiff.
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Alt 23.11.2021, 13:29   #36  
Nante
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@Tilberg
Danke für das ausführliche Eingehen auf meine Kritikpunkte.

Vielleicht ist es so, daß die Serie nicht ganz so schlecht ist, wie ich sie damals wahrgenommen habe aber auch nicht ganz so gut, wie es den Erstlesern im Jungpionieralter vorkommt.

Was meine Unzufriedenheit mit dem Startpunkt der Geschichte angeht, liegt es vielleicht auch daran daß ich damals erst die zwei Jugendbücher über Alexander von Elisabeth Hartenstein intus hatte, die doch auf recht hohem Niveau geschrieben waren. (Nach der Wende dann die Gegenstücke von G. Haefs.)

Dein Vergleich mit Runkel hat natürlich auch was für sich. Wobei ich nicht weiß, wie heute meine Einstellung wäre, wenn ich den auch erst mit 18 und nicht schon im Kindergarten kennen gelernt hätte. Aber gerade beim Vergleich mit der Runkelserie gibt es einen entscheidenden Unterschied, -zumindest für mich.

Mich hat bei den Mosaiks nicht nur der Klamauk sondern auch spätestens ab der Erfinderserie immer die Schilderung von Geschichte fasziniert. Viele Themen wurden für mich dort das erste mal angeschnitten; - bei allen Fehlern, Verbiegungen und Beschönigungen. Aber man wußte eigentlich immer genau wo und wann eine Story spielte.

Und genau das fehlt mir hier. Die ersten Lücken traten ja schon im Jahrgang davor auf. Aber richtig los geht es erst hier. Man startet im Zweistromland, ist dann drei Hefte lang „irgendwo in Kurdistan“ und danach fast zwei Jahre „irgendwo in Indien“ unterwegs, bevor man dann irgendwann Mitte 1986 so langsam Orissa lokalisieren kann. (Und auch zeitlich hätte die Handlung ohne Probleme auch 200 Jahre früher oder später spielen können.)
Das war mir damals und ist mir auch heute noch etwas zu wenig. Ich kann verstehen, wenn sich der Autor in seiner Story nicht von fehlenden oder störenden Fakten behindern lassen wollte. Aber mir hat da einfach was gefehlt.

PS: Das mit dem Brot war nicht richtig ernst gemeint. Aber kennst Du die „Discworld“-Romane v. Terry Pratchett? Die dortigen Zwerge betrachten das Brotbacken nicht umsonst als Bestandteil der Kriegskunst.
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Alt 23.11.2021, 13:49   #37  
Chouette
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Zitat:
Zitat von Tilberg Beitrag anzeigen
Choui gibt hierbei ein wenig den Bhur, wenn ich ihn auf Ungereimtheiten im aktuellen MOSAIK hinweise, und erfindet fröhlich Ad-hoc-Erklärungen. Non ego!
Ja, na sicher doch. Irgendwem erzählte ich letztens erst vom Spaß am Zusammenpuzzeln der Gegebenheiten zu einem passenden Bild.
Das ist aber nicht nur legitim, finde ich, sondern durchaus auch wünschenswert. Mal bissel grübeln, ob's nicht doch passen könnte, bevor man alles in Bausch und Bogen verdammt.


Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen
Was meine Unzufriedenheit mit dem Startpunkt der Geschichte angeht, liegt es vielleicht auch daran daß ich damals erst die zwei Jugendbücher über Alexander von Elisabeth Hartenstein intus hatte, die doch auf recht hohem Niveau geschrieben waren. (Nach der Wende dann die Gegenstücke von G. Haefs.)
Mit "Gegenstück" meinst du hoffentlich nicht, dass diese auf niedrigem Niveau geschrieben wären?
Hast du mitbekommen, dass vor ein paar Jahren ein dritter Band erschien, der die Geschichte der fiktiven Figuren der ersten beiden Romane (Dymas, Peukestas, Drakon ...) vorm Hintergrund der Diadochenkriege zum Ende bringt? "Alexanders Erben" heißt der Roman.

Geändert von Chouette (23.11.2021 um 14:12 Uhr)
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Alt 23.11.2021, 13:50   #38  
Tilberg
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PS: Hier noch zur Einordnung die zentralen Stellen aus den beiden Beilagen zum Beginn der Runkelserie.

Heft 86: "In den letzten Heften habt ihr neben vielen anderen Leuten den Pfefferhändler Pepperkorn und den Offizier Treskow kennengelernt. Was haltet Ihr von diesen beiden?"

Heft 93 (?): "Ihr habt Ritter Runkel kennen gelernt, was haltet Ihr von ihm? Kann er ein Freund der Digedags sein?" (nur rekostruiert, liegt nicht im Original vor)
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Alt 23.11.2021, 13:59   #39  
Tilberg
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Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
Ja, na sicher doch. Irgendwem erzählte ich letztens erst vom Spaß am Zusammenpuzzeln der Gegebenheiten zu einem passenden Bild.
Jaha! Wenn man sich selbst eine Geschichte ausdenkt und vorher minutiös rumfriemelt, damit alles paßt. Wohl wahr.

Aber im Nachhinein ist das bißchen was anderes. Wobei es von Seiten der Leser (also in dem Fall: dir) natürlich nicht nur entschuldbar, sondern sogar witzig ist. Mache ich ja auch gerne (denke nur an die Diskussion, wo genau die Burg Rocalprado liegt). Wenn man jedoch die innere Stimmigkeit einer Geschichte einigermaßen ernsthaft diskutieren will, kann man sich halt nicht einfach auf solche nachträglichen Erfindungen zurückziehen, die plötzlich ganz hochspezifische Besonderheiten postulieren, von denen zuvor nicht andeutungsweise die Rede war. Dasselbe gilt natürlich in verstärktem Maße, wenn man nicht der Leser, sondern der Schöpfer einer Geschichte ist und mit ihrer inneren Unlogik konfrontiert wird.
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Alt 23.11.2021, 14:10   #40  
Chouette
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Ja, aber ... aber ... aber ich kann doch unmöglich jemandem nachgeben, der für dieses schöne Abenteuer eine 3- verteilt und sogar mit einer 4 gedroht hat!
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Alt 23.11.2021, 14:19   #41  
Nafi ibn Azraq
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@Nante: Wie ist das eigentlich mit Alexandropolis? Ich hatte das immer irgendwo im Hindusch verortet. Alexander hatte ja kurz zuvor Poros geschlagen und wollte sich den Rückzug sichern. Dazu passen auch die hohen Berge. Gleichzeitig steht aber im Text, dass es bei den Kurden sei. Die Kurden sind aber im nordwestlichen Zagrosgebirge, das macht nach der Rückreiseroute Alexanders gar keinen Sinn, da wäre er ja fast in Babylon gewesen.

Übrigens glaube ich, dass das Brot bei der Humidität in Indien schon nach zwei Tagen angefangen hätte zu schimmeln.
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Alt 23.11.2021, 14:22   #42  
Tilberg
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Choui: Ja, aber … aber … durch deinen heroischen Widerstand, dein verbissenes Kämpfen um jeden Meter verminten Geländes, dein listenreiches Entwinden aus dem Kessel in den Schwennenzer Sümpfen … hast du ihn doch dazu gezwungen, statt einer 4 eine 3 zu vergeben. Gloria in excelsis Deo!
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Alt 23.11.2021, 15:00   #43  
Nante
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Zitat:
Zitat von Nafi ibn Azraq Beitrag anzeigen
@Nante: Wie ist das eigentlich mit Alexandropolis? Ich hatte das immer irgendwo im Hindusch verortet.
Zitat:
- Das militärische Genie Alexander kommt nach ca. fünf Jahren auf die Idee einen Gebirgsposten ca. 3000 km in seinem Rücken mit einer kleinen isolierten Truppe zu sichern
Andererseits wäre es auch widersinnig gewesen, "unseren" Alexander vom Hindukusch bis ins Zweistromland pilgern zu lassen, bloß um den Hodscha wegen dem Schild zu befragen.
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Alt 23.11.2021, 15:06   #44  
Nante
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Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
Mit "Gegenstück" meinst du hoffentlich nicht, dass diese auf niedrigem Niveau geschrieben wären?
Hast du mitbekommen, dass vor ein paar Jahren ein dritter Band erschien, der die Geschichte der fiktiven Figuren der ersten beiden Romane (Dymas, Peukestas, Drakon ...) vorm Hintergrund der Diadochenkriege zum Ende bringt? "Alexanders Erben" heißt der Roman.
Steht wie alle historischen (!) Romane von Haefs bei mir im Regal.

Nein, mit Gegenstück meinte ich, daß bei Hartenstein alles streng im materialistischen Sinn erzählt wird, während bei Haefs ja praktisch eine metaphysische Weltverschwörung hinter allem steckt, was mir zumindest am Ende des 2. Bandes fast zuviel wurde.
Aber großartig geschrieben sind die Bücher, genau wie Hannibal und Troja.
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Alt 23.11.2021, 15:41   #45  
Chouette
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Zitat:
Zitat von Tilberg Beitrag anzeigen
Choui: Ja, aber … aber … durch deinen heroischen Widerstand, dein verbissenes Kämpfen um jeden Meter verminten Geländes, dein listenreiches Entwinden aus dem Kessel in den Schwennenzer Sümpfen … hast du ihn doch dazu gezwungen, statt einer 4 eine 3 zu vergeben. Gloria in excelsis Deo!
So gesehen ...

Da mache ich gleich mal weiter:
Zitat:
Zitat von Nafi ibn Azraq Beitrag anzeigen
Ich hatte das immer irgendwo im Hindusch verortet. Alexander hatte ja kurz zuvor Poros geschlagen und wollte sich den Rückzug sichern. Dazu passen auch die hohen Berge. Gleichzeitig steht aber im Text, dass es bei den Kurden sei. Die Kurden sind aber im nordwestlichen Zagrosgebirge, das macht nach der Rückreiseroute Alexanders gar keinen Sinn, da wäre er ja fast in Babylon gewesen.
Kilikien! Alex' Urahn war in Kilikien. So schrieben es die Gelehrten. Dort irgendwo liegt auch jenes Alexandropolis.
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Alt 23.11.2021, 15:57   #46  
Chouette
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Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen
Steht wie alle historischen (!) Romane von Haefs bei mir im Regal.
Jetzt kann ich dich endlich wieder ernst nehmen. Guter Mann! Selbige stehen auch alle bei mir, wenngleich ich mir noch drei Stück aufhebe (Raja, Marc Aurel und Pilatus). Leider wird der Herr Haefs ein wenig seltener in der Frequenz der neu erscheinenden Romane. Da will ich wir was für schlechte Zeiten aufheben.

Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen
während bei Haefs ja praktisch eine metaphysische Weltverschwörung hinter allem steckt, was mir zumindest am Ende des 2. Bandes fast zuviel wurde.
Das stimmt. Dafür hat er in Band 3 komplett drauf verzichtet.

Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen
Aber großartig geschrieben sind die Bücher, genau wie Hannibal und Troja.


Ach ja, die Matzbä(u)che mag ich auch sehr.
Chouette ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2021, 16:34   #47  
Tilberg
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Zitat:
Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
Kilikien! Alex' Urahn war in Kilikien. So schrieben es die Gelehrten. Dort irgendwo liegt auch jenes Alexandropolis.
Ahja. Kilikien, das traditionelle Siedlungsgebiet der Kurden, seit den Anfängen des Menschengeschlechts. Die Kelhur links um die Ecke rum, die Rivandi rechts um die Ecke rum, und die Schekali hintendran, bei der bekannten Kurdischen Pforte.
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Alt 23.11.2021, 21:52   #48  
Chouette
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Hä? Von den genannten Dingen kenne ich nix, gehe aber trotzdem davon aus, dass du Chapernack mit mir treibst. Türlich gab‘s zu Alex' Zeiten Kurden in Kilikien.
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Alt 23.11.2021, 22:22   #49  
Bhur
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Zitat:
Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
Türlich gab‘s zu Alex' Zeiten Kurden in Kilikien.
Es ist sicherlich nicht falsch, dass Kilikien am Rand des kurdischen Siedlungsgebietes liegt. Aber "Kurdistan" hat sein Zentrum viel weiter östlich rund um das Zagros-Gebirge. Nach Kilikien hätten die Abrafaxe ja quasi zurück in den Westen gemusst und hätten dann einen um so weiteren Weg nach Indien gehabt. Für mich lag Alexandropolis immer irgendwo in der Grenzregion Irak/Iran.
Das vierte Heft heiß auch nicht "in den Bergen Kilikiens".

https://www.mosapedia.de/wiki/index....gen_Kurdistans

Von mir gibt es diesmal nicht die Top-Note. Ist aber trotzdem eine feine Serie.

Eine längere Rezension spare ich mir aber für den nächsten Jahrgang. (Muss ich schon mal vorsorglich vorschreiben, damit es dann schneller geht. )
Bhur ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2021, 23:33   #50  
Chouette
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Ach was, Kleinigkeiten. Kein Mensch redet vom Zentrum. Ich gebe jetzt mal den Bhur vorm Bhur: Wo Kurden leben war für den Alex eben Kurdistan. Der Dräger hat‘s im Zweifelsfall nicht besser gewusst.
Ich muss leider den Geheimniskrämer geben, aber Kilikien ergibt Sinn im Chouette'schen Faktenpuzzle. So, wie ich beweisen konnte, dass Colonel Springfield mitnichten ein Aufschneider war, sondern, ganz im Gegenteil, ein amerikanischer Held, so liegt Alexandropolis in Kilikien. Ich werde das in ein paar Jahren hier an dieser Stelle näher erläutern.
und , aber vor allem

Zitat:
Zitat von Bhur Beitrag anzeigen
Eine längere Rezension spare ich mir aber für den nächsten Jahrgang. (Muss ich schon mal vorsorglich vorschreiben, damit es dann schneller geht. )
Ui, da bin ich mal gespannt. Mal sehen, ob wir da überein stimmen.

Geändert von Chouette (23.11.2021 um 23:40 Uhr)
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