Marvel-Verwirrung: Condor & Co.

[Lizard_King]

Dr. Doom, Dr. Strange, Kraven sowie Blade

[jakubkurtzberg]

Der bsv nannte Norrin Radd auch mal den "Silbersurfer". Die Eigennamen waren immer super, auch "Adlerauge" (Hawkeye) von den Rächern. Williams machte wenigstens ein "F" auf die Maske. In den Hit Comics wurde nur passend übersetzt. "Dr. Verderben", "Erzkämpfer", "Teufelskerl". Einfach großartig!

[thetifcat]

Zitat von Lizard_King

Dr. Doom, Dr. Strange, Kraven sowie Blade

[thetifcat]

Zitat von jakubkurtzberg

Der bsv nannte Norrin Radd auch mal den "Silbersurfer". Die Eigennamen waren immer super, auch "Adlerauge" (Hawkeye) von den Rächern. Williams machte wenigstens ein "F" auf die Maske. In den Hit Comics wurde nur passend übersetzt. "Dr. Verderben", "Erzkämpfer", "Teufelskerl". Einfach großartig!

Tatsächlich sage ich bis heute Falkenaugen.



Erzkämpfer...so hiess Iron Man doch bei seinen ersten Auftritt als Zweitstory bei den Hit Comic, oder ?!
Und hatte nicht einer von den DC-Superhelden Team (Top-Comic) nicht auch so einen ähnlichen Namen (Die Gruppe mit den Elementen Blei, Gold, Silber ..)?


Dr. Verderben ist auch einfach cool. Das mag ich glatt lieber als Dr. Doom.

[jakubkurtzberg]

Metallmenschen? Leider nicht mein Fachgebiet.

[perry]

Bei den Metal Men (dt. Super Comics) gab es in der deutschen Übersetzung Elementnamen (Ausnahme: Tina und Miss Unbekannt)

[thetifcat]

Meins auch nicht. Daher lag ich schon bei Top Comic falsch.

Wobei mir auffällt das BSV für DC Superheldencomics sogar zwei Grundserien hatte. Bevor man dass so wie bei HIT- Marvelcomics aufdrösselte.

[michidiers]

ZACK Magazin 168



mit den Comics:

Es war einmal in Frankreich - Der kleine Richter aus Melun - 1. Teil
Black Crow - Der Baum der Holländer - 3. Teil
Die Verdammten der Straße - Navi im Angebot
Damocles - Eros und Thanatos - 2. Teil
Jack the Ripper - Blutsbande - 5. Teil
Nico - Femmes fatales - 4. Teil

Neu dabei ist in diesem Magazin das Album „Es war einmal in Frankreich“, eine Geschichte um Gewinnler und Opfer eines unmenschlichen 2. Weltkriegs und der für die Franzosen so bedrückenden Besatzungszeit in Paris. Die Story besticht besonders durch seine Dramatik, die sich ungewöhnlicherweise schon nach drei Seiten aufbaute und vor allem durch den typisch franco-belgischen Zeichenstil.

Interessant ist das Interview mit der Zeichnerin Lona Rietschel, der Schöpferin der Abrafaxe. Es ist nicht nur ein aufschlussreiches Zeugnis des Zeitgeschehens, sondern gibt auch Einblicke in die damalige ostdeutsche Gesellschaft, die uns Westdeutschen nicht unbedingt bekannt ist.

Sprechblase 227



Auch wenn sich die Themenfelder in dieser Ausgabe nicht unbedingt mit meinen Comicinteressen deckten, so muss ich doch immer wieder die gut recherchierten und ausgearbeiteten Artikel bewundern.

Rausgeholt hat hinsichtlich der Themen jedoch alles der Stan Lee Artikel, der über das Schaffen und Leben des Altmeisters von Geburt bis 1962 hochinteressant herüberbringt.

Der Verleger und frischgebackener Preisträger vom Comicfestival München, Gerhard Förster, hat mir diese Ausgabe gleich aus seinem von ihm mitgebrachten Beutel verkauft (obwohl er sich schwer davon trennen konnte).

[thetifcat]

Kinnbacke

[jakubkurtzberg]

Kinn und Backe war bei ihm (Schoßhund) eins...

[thetifcat]

Na ja. Nicht nur unsere Marvel Figuren mussten leiden....Supermann, Klaus Kent, und auch Karl, Dabobert statt Scrooge, Gyro Gearloose usw.
Bei Spiderman hab ich mal einen Artikel gelesen der lautete so: "...das Spiderman fälschlicherweise DIE SPINNE genannt wurde....". Warum fälschlicherweise? dachte ich mir. Bei Micky Maus (Lustig wäre auch Mannfred Maus gewesen oder so) regt sich auch keiner auf. Ich mochte den Schriftzug DIE SPINNE. Ich mag ihn immer noch...auch beim TaschenbuchVerlag ;-)

In irgendeinem Nuff war auch mal ein Artikel zu Comic-Namen. Einer der ältern Nummern der 12 Stück. Also irgendwo in 9-11.

Apropo Nuff. Im Kopf teile ich mir die immer so ein. 1-7 (mit einer DC-Nummer), 8 die Sammelbandnummer. 9-11 (fast schon Routine) und die etwas andere plötzliche Abschlussnummer 12.

Ach ich vermisse das Nuff-Magazine.

Liegen alle bei der Williams Sammlung.

[Peter L. Opmann]

Wenn schon deutsch, dann klingt "Die Spinne" jedenfalls viel besser als "Spinnen-Mann".

Ein paar Allgemeinplätze: Ein literarisches Werk läßt sich nur begrenzt in eine andere Sprache übertragen. Aber man kann ja nicht alles in Englisch lassen, weil manche eben nicht so gut Englisch können. Deshalb haben "Die Spinne", Dagobert oder Karl Kent eine gewisse Berechtigung. Und englische Namen grundsätzlich cooler zu finden, ist auch eine Kapitulation vor dem Kultur-Imperialismus.

[michidiers]

Zitat von Peter L. Opmann

Und englische Namen grundsätzlich cooler zu finden, ist auch eine Kapitulation vor dem Kultur-Imperialismus.

Smile = Lächeln=

Ah, wo wir beim Thema sind:



Smile

von Raina Telgemeier



Inhalt: Raina, eine Sechstklässlerin aus einer kleinen Schule in San Franzisco, ist eigentlich eine ganz normale Schülerin und mit sich und ihrem Leben zufrieden. Das ändert sich jedoch schlagartig, als sie beim unbeschwerten Toben mit Freundinnen unglücklich stürzt und auf die Zähne fällt. Es folgt eine jahrelange Leidenszeit und Odyssee durch Zahnarztpraxen: Kieferoperationen, Klammern, Bracketts, Spangen, Gummis. Als dann noch die Pubertät einsetzt und die Pickel zu sprießen beginnen, gerät ihr gesamtes Leben in eine Schieflage.

Die am 26.05.77 in San Francisco geborene Cartoonistin Raina Telgemeier beschreibt in dieser autobiografischen Graphic Novel ihre eigenen Jugenderlebnisse. Nach einem Sturz Anfang der 90er Jahre verlor sie ihre Schneidezähne. Neben den deprimierenden zahnärztlichen Untersuchungen begann waren es vor allem die Gemeinheiten und das Mobbing der Mitschülerinnen auf dem Schulhof, die ihr zusetzten und was sie sich schließlich gut zwanzig Jahre später zunächst als Webcomic und dann als Graphic Novel vor der Seele schrieb.

Irgendwie musste ich beim Lesen immer wieder an ein berühmtes Filmzitat aus Woody Allens Komödie mit dem Titel Melinda und Melinda von 2004 denken: "Komödie ist Tragödie plus Zeit". Dazu erklärte Woody Allen einmal in einem Interview in der Neuen Züricher Zeitung: Es gibt nicht so etwas wie das Tragische und das Komische - alles ist tragisch. Die einen Menschen sehen das Leben als Tragödie und halten Tragödien aus, andere sehen das Leben so tragisch, dass sie darüber Witze machen." So auch Raina Telgemeier, sie hat ihre Kindheitstragödie in einer Aneinanderreihung von wirklich witzigen Cartoons zu einer tragisch-komischen Geschichte gemacht. Als Leser geht man da schnell durch ein Wechselbad der Gefühle: Mitgefühl wechselt mit Vergnügen, Freude mit Trauer.

Am Ende eines langen Leidensweges stehen dann auch viele persönliche Veränderungen bei Raina an und es bleibt auch eine Erkenntnis über den Umgang mit dem persönlichen Schicksal. Denn es kommt immer darauf an, wie man selber aus persönlichen Katastrophen hervorgeht: als gebrochener Mensch oder gestärkt, weil diese überstanden wurden. Raina hat sich zu Zweiterem entschieden und es als Anlass genommen, ihr Leben kräftig umzukrempeln. Ein Ergebnis ist sicherlich da auch ihre berufliche Laufbahn als Grafikerin und inzwischen gefeierte Künstlerin.

Die Zeichnungen orientieren sich an typische Funnys und Cartoons und erinnerten mich vor allem an Marzenna Sowas ähnlich genialen Marzi. Opulente Detais wird man vergeblich suchen, hier regiert der feine Strich in den Mimiken der Figuren, was einfach zum piepen komisch aussieht, wenn Gefühlsregungen dargestellt werden.

Fazit: 12,95 Euro für gut 220 Seiten voller sprühendem Humor und gleichzeitiger Tragik sind ein unschlagbar günstiger Preis für ein Buch, dass von der gesamten Familie gelesen werden kann, denn irgendwie ist jeder von uns einmal eine Raina gewesen.

[michidiers]

Hachette - Monatslieferung Mai:

Band 33: Secret War (Zeichnungen: Gabriele Dell'Otto, Text: Brian Michael Bendis
Band 9 : Die Geburt von Venom (Zeichnungen: Ron Frenz, Greg LaRocque, Todd McFarlane, Josef Rubinstein, Jim Mooney , Text: Tom de Falco, Louise Simonson, David Michelinie)



Na, … also Mailieferung kann ich im Grunde schon nicht mehr sagen, denn die beiden Hardcoverbände lagen erst in der ersten Juniwoche vor meiner Haustür.
Der Zustand der Bücher war absolut nicht zu bemängeln: keine angeschlagenen Ecken, keine Streifen auf dem Rücken, keine Wellen im Paper. Offenbar findet Hachette nun immer besser seinen Weg. Ein Lächeln konnte ich mir allerdings nicht verkneifen, als ich das Päckchen öffnete, denn als Füllmaterial mussten Zeitungsseiten mit arabischer Schrift herhalten.

Der Inhalt der Lieferung war wie gewohnt vielfältig:

Band 9 - Die Geburt von Venom: Ältere Condorleser werden wie ich ein Teil der hier veröffentlichten Storys ( ) sicher aus den Magazinen kennen. Glücklicherweise haben Panini und Hachette aber vermieden, abermals ein rein kämpferisches Aufeinandertreffen von Venom und Spidey zu zeigen. So dreht sich hier eher alles um das ausserirdische Symbiotenkostüm und dessen groteskes Verhältnis zum Netzschwinger. So wird Venom eher zur Nebenfigur, da sich diese Kostümentwicklung in einer Zeit abspielt, in der Spinne es mit dem Verbrechersyndikat um Die Rose/Hobgoblin/Kingpin zu tun bekam.

Band 33 - Secret War: Auch diese Story kannte ich schon aus den Heftveröffentlichungen von Panini, die ich schon zweimal zuvor gelesen hatte. Trotzdem ist es wieder ein Vergnügen gewesen, denn diese in sich abgeschlossene Story um einen geheimdienstlichen Alleingang von Nick Fury hat es erzählerisch und zeichnerisch in sich. Autor Brian Bendis ist hier fast auf dem Höhepunkt seines Schaffens und schreibt eine in sich verschachtelte Story, die bis zum Ende spannend ist. Und Gabriele del Ottos fast schon fotorealistisches Artwork ist eh außerhalb jeglicher Kritik von mir.

Fazit: Zwei Storys, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Für den Preis von nur knapp 26 Euro für zwei dicke Hardcover mit Comics und interessanten Hintergrundartikeln ein günstiges Lesevergnügen.

[Marvelianer]

Meine Lieferung hatte auch dieses Füllmaterial - ich bekomme meine Lieferung aber immer als Paket - das liegt so nicht vor der Tür!

[Lizard_King]

Spider-Man ist Peter Parker. So ist es immer gewesen, bis auf eine Ausnahme: ein Klon hatte Peter Parker vor ungefähr 17 Jahren ersetzt. Die Autoren hatten damals vor Peter Parker frischer zu machen, interessanter für ein neues Publikum. Und so gab ein Klon namens Ben Reilly sein Debüt. Und dieser Spider Man war wirklich frisch, war wirklich origineller. Die Geschichten fingen an wieder Spaß zu machen. Leider wurde das Experiment mit dem Klon seitens Marvel innerhalb eines dreiviertel Jahres beendet. Ben Reilly starb. Und Peter Parker übernahm wieder das Kostüm. Bis heute.

Warum ich hier den Bezug auf Ben Reilly nehme? Weil in ASM #700 etwas ähnliches passiert. Denn Marvel ist weiterhin auf neue Leser angewiesen.

Bereits mit Brand New Day (Spider-Man (Panini) (vol.2) #50,51) wurde ein Neuanfang versucht, damals wurde die Ehe von Peter Parker und Mary Jane von Mephisto quasi annulliert. Für die Fans war das damals schon sehr, sehr schlimm, und statt Neuleser zu gewinnen brachen die Altfans mit ihrem Netzschwinger. Der Versuch, Peter jünger und frischer und damit interessanter für neue Leser zu machen schlug fehl.

Was hat man nicht alles in den letzten 15 Jahren an meinen Wandkrabbler verbrochen: Er wurde durch einen Klon zeitweise ersetzt, seine Geheimidentität wurde offenbart, seine Ehe zerschrieben-und doch war es immer Peter Parkers Essenz, der die Geschichte vorantrieb.

Was der Autor Dan Slott mit ASM #700 getan hat, ist unverzeihlich. Natürlich lässt er sich genügend Schlupflöcher, um das ganze wieder umzukehren (so ist Peters Geist sicher gespeichert im goldenen Octupus-Roboter, und seine Erinnerungen besitzt bereits Ock, und auch Carlie ahnt sicherlich etwas), aber einen Bösewicht - Doktor Otto Octavius aka Dr. Octopus triumphieren zu lassen, einen Massenmörder als einzig wahren, ja "besseren" Spider-Man einzusetzen, es auszusehen zu lassen, als wäre Peter mit Ocks Körper gestorben, und so einen Peter Parker OHNE Peter Parkers Essenz zu schaffen, der sogar mit MJ eine Beziehung eingeht - das geht mir wesentlich zu weit.

Ich hätte von dem meiner Meinung nach besten Spider-Man Autoren der letzten 15 Jahre etwas besseres erwartet. Immerhin endet mit dieser Story eine Ära- Die US Serie The Amazing Spider-Man wurde mit dieser Nummer eingestellt.

Denn so, wie die Dinge nun stehen, hätte man den Eingangs von mir erwähnten Ben Reilly als Spider-Man belassen können. Denn Ben Reilly hatte mehr von Peter Parker, als es der Krakentyp je haben wird. Ein neuer, düsterer Spider-Man? Will ich nicht- ich habe Scarlet Spider - Kaine. Und sogar Kaine wäre besser geeignet, das Kostüm zu tragen als Doc Ock. Wenns nur um die Neuleser geht...den alten Fans kann man ja vorm Kopf stoßen. Zum zweiten Mal innerhalb von 5 Jahren so richtig derbe.

[michidiers]

Zitat von Marvelianer

Meine Lieferung hatte auch dieses Füllmaterial - ich bekomme meine Lieferung aber immer als Paket - das liegt so nicht vor der Tür!

Ich wohne am Stadtrand in einer Nebenstraße auf einem Hintergrundstuck, da hat die Zustellerin wohl gedacht, dass da eh kein Fremder hinkommt.

Lizzy: Also mit Spider-Man wird ja immer schräger! Ich bin echt froh, dass ich das nicht mehr mitmachen muss mit meinem Freund Peter Parker, der von den Autoren schon so oft vergewaltigt wúrde.

Was machst du nun? Liest du weiter?

[Lizard_King]

@michi: Ja, ich lese weiter. Aus dem Grund; da Slott die Serie weiterschreibt, möchte ich gerne sehen, wie er die Suppe, die er sich da eingebrockt hat selber wieder auslöffelt.
Vielleicht steckt ja doch ein ausgefeilter Plan hinter der Status Quo-Änderung, ich bin da gespannt.

[thetifcat]

Habe heute Heft 111 gelesen.

Weil ich ja wusste dass nach dem Blödsinn mit Ein neuer Tag nun wieder was passiert ist, war ich gespannt. Seit der Nummer 92 landen die Hefte ungelesen auf den Stapel.

Nun dachte ich mir..."oh man hoffentlich komme ich mit". Denn immerhin fehlen mir ja so etwa 38-44 ASM Storys (2 pro Heft plus diese Sondernummern mit 4 Heften)....aber keine Angst. Es ist seitdem nichts passiert! Keine echten neuen Figuren, nichts (ich dachte ja irgendeine Neue Figur wird getötet oder so) JJJ noch Bürgermeister, Peter in dieser Forschungseinheit, die Polizisten auch noch dabei aber offensichtlich nicht Peters Freundin. Also Null Bewegung - fast DC. Der Einstieg ging problemlos! Was für Loser-Autoren!

Die Story ist spannend. Wirklich spanend ehrlich, die erste Story die mich gepackt hat, seit Spiderman in seiner richtig Welt (also vor Ein neuer Tag) die Maske vor Publikum runter gerissen. Die trashiger Story ..geschenkt. Durch Elektronikwirrwarr wurden die Gehirne getauscht (WOW da hat einer wohl MADDRAX gelesen...) Egal es war ok, immerhin spannend erzählt. Auch wie Peter im Körper von Doc teils böse wird und sich zurücknehmen muss... alles gut....und dann dass Ende ....und dieses geseier.... Warum der böse Doc in Peters Körper nun doch wie Peter ist...oh Gotttttttt ich dachte immer die schlechten Superheldenstorys sind in DC.

Wenn mit Ein neuer Tag Spiderman schon zu Grabe getragen wurde, dann wurde nun das Grab geöffnet und reinuriniert.

Was für ein Schwachsinn.

Nicht Peter Parker ist Tod....Marvel ist tot.


Klar muss Christian zum Schluss "Gut Wetter" machen, die nächsten Hefte sollen sich ja irgendwie verkaufen. Und ich höre die Befürworter...gebt den neuen Marvels eine Chance. Das alte konnte nicht so weitergehen. Alles Blödsinn. Als Marvel in denn späten 80er in die Krise kamen haben auch gute Autoren das Ruder rumgerissen, ohne alles 2,3 Mal einfach komplett umzukippen. Es liegt nicht an den Figuren, sondern an der Unfähigkeit der Autoren was aus diesen rauszuholen. Und daran die Figuren möglichst den Kinofilmen anzupassen.

Die Zielgruppe, auf die Marvel hofft spielt zuhause am PC, und sieht unsere alten Helden im Kino, in aufgesetzten 3D. Vielleicht kaufen die ja den Kram. Aber das ist nur kurzgedacht. Vielleicht ist Disney die kleinen Hefte auch scheissegal. Nur Werbung für die Filme. Damit lässt sich definitiv viel mehr Geld verdienen.

Ich bin endgültig raus.

Ich schnappe mir heute Abend eins der hinteren Sammelbänder, und lese noch mal ein paar Williams - als Marvel noch Marvel war.

[Peter L. Opmann]

Wenn ich mich mal kurz einmischen darf...

Ich komme gerade aus "Iron Man 3". Ja, ich weiß, ziemlich spät, aber es gibt immer nur eine 2D-Vorstellung am Tag, und da habe ich bisher meistens keine Zeit gehabt. Jedenfalls: Ich bin echt froh, daß man sich wenigstens die Marvel-Filme mitunter noch ansehen kann. Das ist zwar - trotz Mandarin - nicht alles wie von Stan Lee und Don Heck gewohnt, aber die Selbstironie in "Iron Man" wirkt immer noch und macht das Werk doch ganz amüsant. Ich dachte nur: Da arbeitet eine Schwadron von VFX-Leuten daran zu zeigen, daß die Technik nicht immer funktioniert - ob diese Art Selbstironie mal jemandem aufgefallen ist?

Ich habe manchmal sogar einen Carpenter-Touch gesehen - ich kam darauf durch das Motiv der Entführung des US-Präsidenten (siehe "Escape from New York"). Vielleicht sollte man über den Film lieber nicht allzu viel nachdenken, aber er ist wirklich unterhaltsam, finde ich, und Iron Man kann meinetwegen ruhig wiederkommen.

Nur den Super-Patrioten fand ich total fehl am Platz. Ein Held wird nicht interessanter oder überzeugender, indem man ihn dupliziert. Dagegen war der Ansatz, Downey möglichst viel ohne Iron Man-Rüstung agieren zu lassen, für mich absolut überzeugend. Durch Zurücknahme wird die Action wirkungsvoller. Und für meinen Geschmack hätte man die Special Effects deutlich abrüsten können - aber da ist mir klar, daß ich da aus einer nicht mehr relevanten Generation heraus spreche.

[Lizard_King]

Anmerkung:
Zum 50 Jährigen Geburtstag spendierten Autoren wie Tom DeFalco, Roger Stern und Mark Waid uns Geschichten, die zwischen Big Time und der Vergangenheit angesiedelt sind.



Peter Parker: Spider-Man 156: Die Geister der Vergangenheit

Peter Parker begleitet seine Kollegin Norah Winters zu dem Lagerhaus, in dem er einst als Spider-Man den Dieb stellte, der seinen Onkel Ben erschoss. Vor dem Gebäude erklingt Peters Spinnensinn, und er beschliesst Nachts das Gebäude näher zu untersuchen-dabei stellt sich heraus, das die Brand-Cooperation mittels illegalen Einwandern einen Tunnel zum Roxxon Gebäude graben lässt, um an Experimente zu kommen, die sie durchführten, als sie noch Teil von Roxxon waren. Spider-Man gelingt es, die Einwanderer aus dem eingestürzten Tunnel zu retten. Auch das Lagerhaus stürzte ein, doch Triple J lässt anordnen das Gebäude wieder aufzubauen.


Sensational Spider-Man 33.1 - 33.2

Enthält eine kleine Detektiv-Story rund um Menschenhandel, dem roten Geier, korrupten FBI Agenten und Carlie Cooper. Trotz das der Fall gelöst wurde, und die Bösewichter durch den roten Geier bestraft, werden die waren Opfer-nämlich die Menschen, die als moderne Sklaven eingeschmuggelt wurden- des Landes verwiesen.


Web of Spider-Man 129.1 - 129.2

Amüsante kleine Story rund um ein Superhelden-Team aus Brooklyn, dem Spider-Man als Jugendlich beitrat. Ein alter Feind der Brooklyn-Rächer bringt scheinbar die Mitglieder des Teams um. Spidey hilft dem ziemlich trottelig agierendem Team, bis sie den Bösewicht stellen: Es stellt sich heraus, das das Team nicht gegen einen Feind aus der Vergangenheit agierte, sondern gegen den Vermieter des Hedlenteams, der dieses gerne als Mieter loswerden will, und zum äussersten griff. Erstmalig in der Geschichte des Teams gelingt es diesem ohne Spider-Man ihren Feind zu besiegen.


Amazing Spider-Man 692 (IV)

Peter Parker hat verschlafen. Dabei wollte er doch für seinen neuen Arbeitgeber Horizon Labs eine Vorlesung an der Uni abhalten. Auf Spidey-Art schwingt Peter durch New York, um noch rechtzeitig zum Termin zu kommen. Allerdings kommt ihm immer wieder etwas dazwischen. Schliesslich hilft er einem kleinen Jungen, der frisch nach New York zugezogen ist, und bringt ihm bei, das Lügen alles immer schlimmer machen.

Amazing Spider-Man 628 (II)

Peter ist unterwegs zu einem Vorstellungsgespräch, als er auf den Absorbing Man trifft. Während er als Spider-Man mit diesem kämpft, muss er das Vorstellungsgespräch am Telefon abhalten-bis er bemerkt, das sein möglicher Chef als Zuschauer dem Kampf beiwohnt. Entnervt legt Peter auf. Als Spider-Man erfolgreich, aber als Peter weiterhin arbeitslos beendet er den Tag.


Fazit:
Das war ein Satz mit X. Nämlich gar nichts. Klar, die Geschichten sind allesamt gut geschrieben, aber so verdammt nichtssagend. Ganz ehrlich: Wenn so ein Jubel-Band erscheint, dann solten dort auch Geschichten erzählt werden, die den Charakter Spider-Mans ausmachen. Leider kommt das nur Ansatzweise, sprich bei der ersten Story ums Lagerhaus und Onkel Ben so vor.
Wer Geschichten mit Spidey lesen möchte, die locker-flockig erzählt werden, sollte hier zugreifen. Wer aber unter einem Jubelband zum 50 Jährigen bestehen tiefgreifende Storys erwartet, dem rate ich: Finger weg. Das einzige gute an dem Sonderband ist das Cover, in dem die wichtigsten Autoren und Zeichner aufgeführt wurden, die in 50 Jahren an Spider-Man arbeiteten.

[Lizard_King]

Noch mal ein Nachtrag zu Spider-Man (Panini)#111 bzw. Amazing Spider-Man #700:

Ich frage mich gerade ernsthaft, warum ich mich beim lesen des Heftes so aufgeregt habe.

Weil: Ich habe meinem Sohn (9 Jahre alt, hat ausser "Geburt von Venom", "Secret Wars", "Fanta 4 von Byrne" noch nicht viele Comics gelesen) das Heft in die Hand gedrückt, und war auf seine Reaktion gespannt.
Und die kam:

Er: "Ich bin fertig, Papa."
Ich: "Ja, und wie fandest Du es?"
Er:"Gut. Dr. Octopus ist jetzt Spider-Man. Aber der kämpft jetzt für das gute."
Ich:"Bist Du Dir Sicher?"
Er:"Klar, der hat doch jetzt Peters Erinnerungen. Kaufst Du Dir das nächste Heft auch zweimal? Ich will wissen wie es weitergeht."
Ich:"..."


Kein Grosser Aufschrei, kein "Peter ist Tod! Ich will kein Spider-Man mehr lesen!" Irgendwie ist selbst dem neunjährigen Knaben, der noch nicht viele Comics gelesen hat, klar, das Peter nicht wirklich Tod ist. Und er will weiterlesen...Marvels Magie scheint bei Kindern also zu wirken...Kindermund tut Wahrheit kund?

[thetifcat]

Nein! Die Autoren besitzen nur noch Kraft Kinder zu beeindrucken.

Mein Sohn (14 Jahre) hat sich durch dass Heft gequält und sagte dann"........" kann ich hier nicht schreiben, sonst haut mich die Ente wieder.
Frei und zensiert übersetzt: "Schlecht. Langweilig. Lächerlich".

Außerdem fragte er gleich: "Machen die jetzt noch einen neuen Spider-Man Film?"


..aber tatsächlich fragte er mich auch ob ich mich den auf das nächste Heft freue. Meine Antwort: "Sohn, ich bin seit HIT (Er hat Die Spinne Jahresbänder bis 149 durchgelesen (Und wegen den HIT 1 Nachdruck, hatte wir auch die Geschichte)) 1 dabei, manchmal ist die *** einfach **********).

Er glaubt mir nicht.

[underduck]

Zitat von thetifcat

"........" kann ich hier nicht schreiben, sonst haut mich die Ente wieder.

Ach ja? ... wann hab ich dich denn schonmal sanft zum Tanz ausgeführt?
Kann mich garnicht erinnern ...

[Lizard_King]

Zitat von thetifcat

Nein! Die Autoren besitzen nur noch Kraft Kinder zu beeindrucken.

Mal provokativ gefragt: Für welche Zielgrupe wurden einst die Marvels geschrieben?