comicbaers US-Comic-Lesetipps

[Scheuch]

Deshalb steht da auch "Und wenn der Comichändler abwinkt, ..." --- schreib doch einfach, ob Du die auch liefern kannst, die Händler bei denen ich angefragt hatte, hatten damals alle abgewinkt ... und da ist man schon mal froh, dass es die Multis überhaupt gibt.

-SCHEUCH-

[comicbaer]

Zitat von Scheuch

Deshalb steht da auch "Und wenn der Comichändler abwinkt, ..." --- schreib doch einfach, ob Du die auch liefern kannst, die Händler bei denen ich angefragt hatte, hatten damals alle abgewinkt ... und da ist man schon mal froh, dass es die Multis überhaupt gibt.

-SCHEUCH-

Ich muss - so leid es mir tut - passen, lieber Scheuch. Ich bestelle über einen amerikanischen Großhändler und der liefert die Peanuts-Ausgabe aus Lizenzgründen nicht nach Deutschland.

Aber ich kenne in Berlin einen Kollegen, der die Bände im Programm hat und auch die weiteren besorgen kann. Dir und allen anderen Interessierten schicke ich gerne per PN den Namen des Comicladens. In meiner Kolumne möchte ich aber nicht Werbung für den Kollegen machen.

[comicbaer]

Checker Book Publishing Group veröffentlicht die Abenteuer von Steve Canyon von Anfang an - sowohl die Tagesstrips als auch die Sonntagsseiten - in blankem Schwarz-weiß. Wobei die Sonntagsseiten allerdings aus präsentationstechnischen Gründen überwiegend ummontiert wurden. Bislang sind die Jahrgänge 1947 bis 1949 erschienen. Auf den Jahrgang 1950 warte ich derzeit noch. Der Jahrgang 1951 ist bereits angekündigt.

Fliegercomics übten schon immer eine große Faszination auf Texter, Zeichner und Leser aus. Es gibt viele Beispiele. Bekannt und beliebt sind sicher Johnny Hazard von Frank Robbins
(Infos zu den deutschen Comicalben gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=2077) oder
Die Abenteuer von Tanguy und Laverdure von J.-M.Charlier, Jijé und anderen
(Infos zu den deutschen Comicalben gibt es hier: http://www.comicguide.de/index.php/c...ay=short&id=62, http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=2732, http://www.comicguide.de/index.php/c...short&id=5256).

Aber obwohl Caniff mit Steve Canyon erst drei Jahre nach Frank Robbins´Johnny Hazard auf dem Markt kam, wurde Steve Canyon schnell populär. Und so ist Milton Caniffs Steve Canyon natürlich nicht nur der Prototyp des Fliegercomics, sondern auch, wie Wolfgang J. Fuchs im ComicJahrbuch 1989 (Ullstein-Taschenbuch) schrieb, "in seinen Abenteueraspekt der quintessielle Abenteuer-Strip..., dessen Erzähl- und Zeichenstil zahlreiche andere Comic-Künstler beeinflußte".

Dass jetzt eine amerikanische Werkausgabe die ersten Jahrgänge wieder zugänglich macht, stimmt natürlich erwartungsfroh. Die ersten Bände sind sicher nicht perfekt: das Format ist zu klein, der Druck könnte mitunter etwas schärfer ausfallen. Aber auch mit diesen Einschränkungen freue ich mich schon auf viele weitere Steve Canyon-Abenteuer.

Und so wünsche ich Checker Book Publishing einen langen Atem. Denn schließlich wurden Steve Canyons Abenteuer bis zu Caniffs Tod 1988 in den Zeitungen veröffentlicht.

Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier:
http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=3838

[comicbaer]

Bevor der Krimi-Autor Greg Rucka als Texter für Superheldencomics bekannt wurde, hat er 1998 mit Zeichner Steve Lieber den Vierteiler Whiteout bei Oni Press veröffentlicht.

Am Ende der Welt... in der Antarktis: menschenleere Weite, Eis, Schnee und tödliche Kälte.

U.S.-Marshall Carrie Stetko, die in der weißen Einsamkeit versucht, ihre Vergangenheit zu vergessen, untersucht einen Mordfall. Doch noch während ihrer Ermittlungen wird der nächste Tote aufgefunden. Zusammen mit der britischen Agentin Lily Sharpe versucht Stetko dem Mörder auf die Spur zu kommen.

Wer spannende und intelligente Krimikost mag, der sollte bei diesem Comic zugreifen. Keine Superhelden in Spandex schlagen sich mit außerirdischen Schurken, sondern starke und realitätsnahe Comic-Charaktere versuchen in dieser menschenfeindlichen Eiswüste, in der ein unheimlicher Mörder sein Unwesen treibt, zu überleben.

[comicbaer]

Ort der Handlung ist eine kleine Gemeinde im Herzen der USA. Held der Geschichte ist Ethan Daniels, ein Junggeselle, der feststellen muss, dass das Miteinander mit dem anderen Geschlecht so seine Tücken hat. Und so vergnügt er sich mit Männermagazinen oder hängt abends in der Kneipe rum.

Eines Abends, nach einer Kneipenschlägerei: auf der Heimfahrt sieht er eine junge, verletzte und unbekleidete Frau am Straßenrand stehen. Er hält an und nimmt sie mit nach Hause. Dort benimmt sich die junge Frau rätselhaft und schläft noch in der ersten Nacht mit ihm. Und damit nimmt das Verhängnis seinen Lauf...

Am nächsten Tag: Ethan findet die Frau im Bad eingeschlossen. Als sich die Tür öffnet, ist das Bad voller Eier, aus denen weitere junge, schöne, unbekleidete Frauen schlüpfen, die alle nur das eine wollen: die Menschen dieser kleinen Stadt töten!

Wie es weitergeht soll hier nicht verraten werden. Bei Lektüre der Geschichte werden Assoziationen zu Hitchcocks Die Vögel und Aliens wach. Band 1 endet mit einem echten Cliffhanger. Ich jedenfalls warte bereits gespannt auf Band 2.

[comicbaer]

Nachdem bei Dark Horse Comics seit gut 2 1/2 Jahren erfolgreich eine neue Conan-Serie läuft, findet der geneigte Comicfan dort auch die Conan-Comics, die in den siebziger und achtziger Jahren bei Marvel veröffentlicht wurden.

Mittlerweile hat Dark Horse 10 umfangreiche Tradepaperbacks veröffentlicht. Dabei wurden die Comics textlich restauriert und die Kolorierung komplett remastered.

Die ersten 4 Ausgaben widmen sich den Conan-Comics, die der Brite Barry Windsor-Smith gezeichnet hat. Im Anschluß folgen die Ausgaben von Gil Kane, Howard Chaykin und (natürlich) John Buscema.

Zu jeder Ausgabe hat Texter Roy Thomas ein informatives Nachwort geschrieben, dass ausführlich über die Entstehungsgeschichte jedes Conan-Comics (von Marvel) berichtet.

Leider gibt es bei dieser gelungenen Werkausgabe zwei Wermutstropfen:
die Titelbilder wurden ausgelassen und die Conan-Ausgaben, in denen Red Sonja auftritt fehlen, da die Rechte für RS nicht bei Dark Horse Comics liegen.

Es bleibt zu hoffen, dass die ausgelassenen Ausgaben noch bei Dynamite Entertainment veröffentlicht werden. Zwei kartonierte Buchausgaben, mit alten Marvel-Comics sind dort bereits erschienen.

Leider gibt es noch keine deutsche Chronicles-Ausgabe. Bei Condor erschien jedoch eine langlebige Conan-Taschenbuchreihe:
http://www.comicguide.de/index.php/c...y=short&id=857

[user01]

Die 10 Bände sind wirklich zu empfehlen, gerade gestern habe ich den 10. Band nochmals gelesen, vor allem das Team Chaykin - Chan kann sich sehen lassen. Hoffentlich kommt es dazu, daß Dark Horse die Savage Sword of Conan Bände nachdruckt, wie in diversen Interviews angesprochen, das wäre sehr schön.

[comicbaer]

Die Ausgabe beinhaltet die ersten 6 Hefte der derzeit laufenden BP-Serie. Regisseur Reginald Hudlin (Boomerang) und Zeichner John Romita Jr. erzählen die Ursprungsgeschichte des Black Panther neu.

Die Geschichte beginnt wie ein Quatermain-Roman von Henry Rider Haggard: Eine Gruppe afrikanischer Krieger wird von einem unsichtbaren Gegner niedergemetzelt. Dann gibt es einen zeitlichen Sprung - vom 5. Jahrhundert ins 19. Jahrhundert - und der Leser erlebt den Untergang einer weißen Erobererarmee. Nach einem weiteren Zeitsprung setzt die eigentliche Handlung im 20. Jahrhundert ein.

Aber bis der Leser T´Challa, den derzeitigen Herrscher von Wakanda, kennenlernt, dauert es noch eine Weile. Schnell ist jedoch ersichtlich, dass Wakanda ein reiches Land in Afrika ist, dass die Aufmerksamkeit nicht nur der USA - sondern auch weniger netter Zeitgenossen - erregt. Zu diesen gehört auch Klaw, der T´Challas Vater ermordete. Und jetzt ist auch T´Challas Leben in Gefahr.

Leider hat Romita nur die erste Geschichte (6 Hefte) gezeichnet und sich dann wieder neuen Projekten gewidmet. Nach seinem Abgang ist die Serie nicht nur zeichnerisch verflacht und zu einem Abladeplatzt von diversen Crossovern verkommen. Doch dieser erste story arc bietet dafür einen wilden Lesegenuß.

[comicbaer]

Mike Grells Longbow Hunters ist fast schon ein moderner Klassiker. Der Titel erschien ursprünglich als Miniserie in drei Prestige Format-Bänden.

Ich habe den Titel kürzlich erneut aus dem Bücherregal geholt und in einem Zug durchgelesen. Irritiert war ich erneut von der Buntstift-Kolorierung. Diese ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Ansonsten ist dies ein spannendes Green Arrow-Comicabenteuer.

Die Handlung wurde von Mike Grell, der durch Warlord (für DC) und Jon Sable, Freelance (für - ich glaube - First) Ruhm erntete, von dem mythischen Star City nach Seattle, einer Großstadt nahe der kanadischen Grenze, verlegt.

Oliver Queen (a.k.a. Green Arrow) ist mittlerweile ein Mann in mittleren Jahren, der sich von seiner Lebenspartnerin Dinah Lance (a.k.a. Black Canary) Kinder wünscht. Sie versagt ihm diesen Kinderwunsch mit dem Argument, dass ihr Leben als kostümierte Vigilanten viel zu gefährlich wäre, um Kinder in die Welt zu setzen und großzuziehen.

Neben den privaten Problemen gibt es in Seattle zwei Serientäter, die ihr Unwesen treiben und Menschen ermorden (Um hier nicht die Spannung zu nehmen, will ich nicht zu sehr in die Details gehen.). Der eine tötet junge Frauen, der andere Täter - in Diensten der Yakuza - erschießt mit Pfeil und Bogen alte Männer. Und Green Arrow versucht im Laufe der Handlung beide Täter dingfest zu machen. Doch auch Black Canary versucht die Verbrechen aufzuklären und wird bei ihren Ermittlungen, bei denen sie in die Fänge der Schurken gerät, nicht nur bis aufs Blut gefoltert, sondern auch fast getötet.

Mike Grell hat ein realistisches Szenario entworfen und in der Figur des Yakuza-Attentäters verarbeitete er auch ein Stück amerikanischer Zeitgeschichte (wie gingen die Amerikaner mit ihren Landsleuten japanischer Herkunft nach dem japanischen Überfall auf Pearl Harbor um).

Die kartonierte Buchausgabe beinhaltet zudem auch noch ein mehrseitiges Vorwort von Mike Gold, in dem er Auskunft über die Entstehungsgeschichte dieses Comcis gibt.

Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier:
http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=67703
http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=67704
http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=67705

[comicbaer]

Felicia Hardy, alias Black Cat, reist nach New York, um das Verschwinden einer Freundin aufzuklären. Dabei kommt sie Spider-Man in die Quere, der ebenfalls in diesem Fall ermittelt. Dabei kommen sich die Zwei, die früher einmal Liebende waren, wieder näher. Das macht dann, neben der eigentlichen Detektivgeschichte, auch den Reiz dieses Spidey-Abenteuers aus.

Die Entstehungsgeschichte dieser 6-teiligen Miniserie ist bestimmt spannender als viele Comics. Kürzlich ist diese Miniserie auch als handliche HC-Ausgabe erschienen. Neben dem Comic beinhaltet die Ausgabe auch Kevin Smiths Script für Ausgabe 6. Leider fehlen Anmerkungen zur Entstehungsgeschichte.

Für alle, die mit dieser Miniserie nicht vertraut sind, sei gesagt, dass die Ausgaben 1-3 vom Juni bis Oktober 2002 erschienen sind. Dann mussten die Fans fast 4 Jahre warten, bis sie diese Geschichte weiterlesen konnten. Denn die Ausgaben 4-6 erschienen erst im Februar und März 2006.

Es ist ein grafischer Bruch zwischen den Ausgaben 1-3 und 4-6 festzustellen. Terry Dodson hat die ersten Ausgaben mit einem locker-leichten Strich illustriert. Black Cat ist eine sexy Superheldin, die ihrem früheren Geliebten Peter Parker - besser bekannt als Spider-Man - das Leben nicht gerade leicht macht. In den letzten drei Ausgaben werden die Zeichnungen strenger und kälter. Das passt natürlich zu dem grimmigen Script von Kevin Smith, fällt aber beim Lesen extrem auf.

Kevin Smith, der als Filmemacher (Clerks, Dogma) bekannt wurde, hat mit diesem Spider-Man-Abenteuer erneut eine spannende Geschichte abgeliefert. Es geht um Sein und Schein, um Drogen und Gewalt. Und Daredevil hat, in Gestalt von Matt Murdock, einen Kurzauftritt. Somit schließt sich der Kreis. Denn sein erstes Superheldenepos schrieb Smith für den relaunch der Daredevil-Serie.

[Maxithecat]

Erscheint als 100 % Marvel # 24 demnächst auf deutsch !

[comicbaer]

Bei Drawn & Quarterly ist bereits 2001 der erste Teil von Jason Lutes Berlin-Trilogie erschienen. Band 1 beinhaltet die ersten acht Ausgaben der Comicserie Berlin.

Die Handlung spielt in der Weimarer Republik und schildert die Zeit von September 1928 bis Mai 1929. Die Hauptpersonen sind der Journalist Kurt Severing und die Kunststudentin Marthe Müller, die sich - im Prolog dieses Comicromans - im Zug nach Berlin kennenlernen.

Lutes schildert sehr bildhaft eine Zeit der unglaublichen Dekadenz und der bitteren Armut. Es sind die goldenen Zwanziger und es ist die Zeit der politischen Straßenschlachten zwischen Nazis, Kommunisten und Sozialdemokraten - zwischen Braun und Rot. Und zwischen all den politischen und wirtschaftlichen Wirren finden (immer wieder) Severing und Müller zusammen.

Lutes erzählt ein Stück deutscher Geschichte packend und eindringlich und seine Zeichnungen erinnern den Betrachter stark an die ligne claire und rufen beim bloßen Durchblättern Erinnerungen an Hergés Tim und Struppi wach. Doch beim Lesen dieser graphic novel stellt man sehr schnell fest, dass der Vergleich mit Hergé wohlgemeint, aber doch nicht stimmig ist. Lutes hat seinen eigenen - wenn auch europäisch anmutenden - Stil.

Ich warte schon gespannt auf Buch 2.

Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier:
http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=5215

[comicbaer]

So, vor kurzem hat ja Ehapa nun doch die lange erwartete Blueberry-Werkausgabe begonnen. Da meine ich, ist es an der Zeit ein paar Worte über die (ins) amerikanische (übersetzte) Ausgabe zu verlieren.

Marvel hatte - in seinem Imprint Epic - in der zweiten Hälfte der 80er Jahre eine Moebius-Werkausgabe veröffentlicht. Da durfte natürlich Blueberry nicht fehlen. Bis auf den ersten Zyklus (Fort Navajo) wurden alle damals erschienen Alben (inklusive der Jugendabenteuer) von Charlier/Giraud bei Marvel/Epic veröffentlicht. Pro Ausgabe wurden 2-3 Alben zusammengefasst. Geraume Zeit später veröffentlichte Graphitti Designs (GD) eine limitierte, nummerierte und signierte HC-Ausgabe (Kunstleder, Goldprägung, Schutzumschlag), die in der Regel 2-3 Epic-Ausgaben beinhaltete.

Band 4 dieser limitierten GD-Ausgabe beinhaltet den Chihuahua Pearl-Zyklus (Chihuahua Pearl, The Half-A-Million Dollar Man, Ballad For A Coffin und The Outlaw). Den Inhalt dieser 4 Blueberry-Alben setze ich jetzt einfach mal voraus und lasse mich deshalb über die Ausstattung der amerikanischen Marvel/Epic/Graphitti Designs-Ausgabe aus: toller Druck, schweres Kunstdruckpapier, ausführliche credits, story notes von den Lofficiers (das sind die Übersetzer), Nachworte von Charlier und Giraud, ein Interview mit Moebius auf den Umschlaglaschen, Blueberrys Biografie geschildert von Charlier, bebildert mit vielen zeitgenössischen Photografien.

Zumindest einen Teil davon hatte ich mir für die deutsche Ausgabe erhofft. Umso größer war die Enttäuschung nachdem ich die deutsche Ausgabe in Händen hielt.

Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier:
http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=6403

[comicbaer]

Neben Whiteout veröffentlicht Oni Press auch Greg Ruckas Agentencomic Queen & Country. Dieser Comic schildert die dunklen Seiten der Politik. Immer wenn es in der Politik dreckig zugeht, werden die Minders gerufen: Mitglieder einer Spezialabteilung des britischen Ministry of Intelligence. Zu der Handvoll Agenten zählt auch Tara Chace, eine junge Frau in Diensten des britischen Geheimdienstes.

Der Leser lernt Tara Chace bei einem Einsatz im Kosovo kennen. Ihr Auftrag lautet einen General - in Diensten der russischen Mafia - zu liquidieren. Sie erfüllt ihren Auftrag und kommt nur knapp mit dem Leben davon.
Doch zurück in London ist das Leben auch nicht einfacher. Denn jetzt ist die russische Mafia hinter Tara her.

Greg Ruckas Agentencomics sind alles andere als glamouröse Hollywoodabenteuer. Hier gibt es keine geschüttelten Martinis und auch keine Agenten im Smoking am Spieltisch. Stattdessen werden Abenteuer in realistischer Manier erzählt. Und diese sind schmutzig und meistens tödlich.

Hauptfigur ist Tara Chace, die als Minder Two viele dreckige Aufgaben zu erledigen hat. Und diese erledigt sie souverän und... blutig.

Informationen zur deutschen Ausgabe gibt es hier:
http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=5961

[comicbaer]

Daughters Of The Dragon erschien kürzlich als 6-teilige Miniserie bei Marvel und ist jetzt als handliche HC-Ausgabe erschienen.

Die "Töchter des Drachen" waren bereits in den 1970ern aktiv und wurden jetzt fulminant wiederbelebt. Die ersten Ausgaben der Miniserie waren schnell ausverkauft. Das lag sicher auch daran, dass Misty Knight und Colleen Wing gutaussehende Marvel-Heldinnen sind.

Die Beiden sind hinter einem Computerchip her, der einen mächtigen Virus enthält, der die Weltwirtschaft zum kollabieren bringen könnte. Dieser Chip wurde der Verbrechenskönigin Ricadonna, die tagsüber als Verlegerin auftritt und bei Dunkelheit ihren verbrecherischen Neigungen nachgeht, gestohlen. Sie fackelt nicht lange und besorgt sich den Chip wieder. Dabei bleiben die Diebe aber tot auf der Strecke.

Jetzt will die schöne Kriminelle den Chip meistbietend an andere Verbrecher versteigern. Aber Colleen Wing, die in Japan aufwuchs und als Samurai ausgebildet wurde, Danny Rand, besser bekannt Iron Fist und Misty Knight, die Ex-Polizistin mit Afro und einer Armprothese, haben da natürlich was dagegen.

Wer auf 70er Jahre-revival, martial arts, coole Sprüche und sexy babes steht, der kommt an Daughters Of The Dragon nicht vorbei.

[comicbaer]

Von Frank Miller gibt es neues zu entdecken. Von Juli 2003 bis Januar 2006 ist - als 9-teilige Miniserie - sein definitiver Robocop-Comic bei Avatar Press erschienen. Nachdem in Kürze diese Miniserie auch als HC- und SC-Ausgabe erscheinen wird, ist es an der Zeit dieses Comicabenteuer einem größeren Publikum vorzustellen.

Miller hatte bereits bei Robocop II am Drehbuch mitgewirkt, konnte sich aber mit seiner Version nicht bei den Produzenten durchsetzen und so hielt der Film nicht, was der Name des Drehbuchautors versprach.

Interessanter war da schon die vierteilige Miniserie Robocop versus Terminator, die Miller mit Zeichner Walter Simonson 1992 bei Dark Horse Comics veröffentlichte.

Doch erst elf Jahre später präsentiert Frank Miller seine ureigene Version einer Pop-Ikone des 20. Jahrhunderts. Und, oh Junge, dieser Comic ist wirklich nichts für schwache Gemüter. Denn Miller und Juan Jose Ryp haben eine Orgie der Gewalt geschaffen, wie sie in amerikanischen mainstream-Comics seinesgleichen sucht. Wie bereits in Hard Boiled (mit Zeichner Geof Darrow) überlagert auch hier die visuelle Wucht (von Juan Jose Ryps) Zeichnungen Frank Millers Story.

Und so ist die Geschichte denn auch schnell erzählt: Die Polizisten streiken in Detroit. Und während sie sich in Talkshows verhöhnen lassen müssen, regiert auf den Straßen der Stadt der Mob - und nur Robocop hält die Fahne der Gerechtigkeit hoch.

Miller- und Robocop-Fans sei diese Schlachtplatte ans Herz gelegt. Alle anderen Comicleser sollten bei der Lektüre - vorsichtshalber - die Telefonnummer ihres Hausarztes parat haben.

[comicbaer]

Selina Kyle, besser bekannt als Catwoman, sieht die Möglichkeit den Mobster Frank Falcone um 24 Millionen Dollar zu erleichtern. Doch dazu muss sie sich mit Stark, einem Meisterdieb, Killer und Ex-Geliebten, zusammentun.

Doch dann klappt nichts so, wie sie es geplant haben. Falcone wird auf sie aufmerksam und es kommt zu einer Schießerei zwischen Falcones Männern und Slam Bradley, Privatdetektiv und väterlicher Freund von Selina, der Chantel, Selinas Millionen-Tippgeberin, retten wollte.

Doch damit nicht genug: denn der Tod wartet noch auf Catwoman und ihre Helfer.

Darwyn Cooke hat dieses so ganz und gar untypische Catwoman-Abenteuer als Hommage an die schwarze Reihe oder den film noir mit leichtem Strich gestaltet. Da die Handlung zeitlich noch vor der aktuellen Catwoman-Serie einsetzt, trägt Selina natürlich noch nicht ihr neues Kostüm.

[comicbaer]

Bei Wildstorm, einem DC-Imprint, ist kürzlich die fünfteilige Miniserie Battler Britton erschienen.

1. Kriegscomics sind ja immer eine zwiespältige Geschichte. Steht hier der erzieherische Impuls im Vordergrund - sprich soll eine Antikriegsgeschichte erzählt werden - oder geht es schlicht und einfach darum, unterhaltsam eine aktionsreiche Unterhaltung abzuliefern.
2. Werden dann diese Kriegscomics auch noch von Briten realisiert, hat man - zumindest als deutscher Leser - schnell das Vorurteil zur Hand, dass die Briten den 2. Weltkrieg noch nicht verarbeitet haben und den Jerrys* auch heute noch gerne eins draufgeben.

Soweit einige Anmerkungen zu Kriegscomics. Doch worum geht es jetzt in dieser MS? Robert Britton, genannt Battler, ist Commander einer britischen Flugstaffel südwestlich von Alexandria, Ägypten. Zu dieser Staffel stoßen eines Tages amerikanische Kampfflieger, angeführt von Major Gilhooley. Die beiden Offiziere können sich von Anfang an nicht leiden und bereits bei der Begrüßung geht es handgreiflich zu.

Bei einem ihrer Einsätze werden die Beiden über der Wüste abgeschossen. Auf dem Weg zurück zu ihrem Feldflugplatz stoßen sie zufällig auf eine deutsche Panzereinheit. Für die Beiden ist klar, dass sie sofort etwas gegen die Afrikakorps-Einheit unternehmen müssen.

Ennis und Colin Wilson, der dem deutschen Publikum noch als Zeichner von Blueberrys Jugendabenteuer in guter Erinnerung ist, haben ein rasantes Actionabenteuer vorgelegt, dass Spass auf mehr macht.

*Slang für (Piloten der) Luftwaffe

[brocca]

Lieber Bücherbär,
danke für den netten Lesetip!
'Battler Britton' hatte ich bisher übersehen, ich hoffe bald erscheint davon ein "Trade".
Du hast recht; Kriegscomics sind ein weites Feld und nicht immer eins der Ehre.
Leider ist es schwierig -ach was- unmöglich, Kriegscomics zu finden, in denen Deutsche auch nur annähernd wertfrei dargestellt werden, Garth Ennis hat hier noch nie eine Ausnahme gemacht. Das ist ja klar, Ennis ist Brite, schreibt die Texte aus britischer Sicht, auch beruft er sich auf die Tradition der englischen Kriegscomics der 60er und 70er Jahre, mit denen er aufgewachsen ist; da ist der Deutsche nun mal Feind.
Dennoch, so stimme ich Dir zu, macht es mitunter einen Heidenspaß sich auf diese Sichtweise einzulassen, den Comic zu genießen und einfach hinzunehmen, was da so verbrockt wird.
Ich verweise hier auf die von Ennis geschriebenen 'Punisher'-Comics, die in Vietnam zur Zeit des Vietnamkriegs spielen; allesamt allemal unterhaltsam. Auch hier gerät man schnell in Erklärungsnot, wenn man ernsthaft behaupten will, das sei der pure Spaß gewesen in echt.
Sehr lesbar ist in dieser Hinsicht natürlich auch die komplette Reihe der 'Nam'-Comics von Marvel, auch hier hatte der 'Punisher' "Gastauftritte", nie ist er zimperlich dargestellt worden. Ich hatte hierüber ein Gespräch mit Mark Gruenwald, dem damaligen Chefredakteur von Marvel, der gesagt hat, er gerate schnell in Schwierigkeiten, die rigiden 'Punisher'-Methoden, die Marvel in den Heften propagiere, zu verteidigen, wie geschehen in einer polnischen Schule auf einer seiner ausländischen Gastvorträge.
DC-Comics hat eine Reihe von Kriegscomics herausgebracht, von denen viele annehmbar sind, die jedoch große historische Schwächen aufweisen. Hier sei auf die langjährige Reihe 'Enemy Ace' verwiesen; Robert Kanigher hat einige hervorragende Scripts verfaßt, die gekonnt von einem jungen Joe Kubert umgesetzt worden sind, leider spielen sie in einer Art von 'Phantasie-Erster Weltkrieg', doch der Titelheld ist immerhin ein Deutscher, wenn auch als erbarmungsloser Killer dargestellt.
Es gab vor ca. fünfzehn Jahren eine Bookshelf-Hardcover-Ausgabe eines 'Enemy Ace'-Comics von George Pratt (nicht verwandt mit Hugo Pratt), der versucht hat, das Thema "Krieg" in seinem Comic zu diskutieren, indem er den ersten Weltkrieg mit dem Vietnamkrieg verglichen hat: ein amerikanischer Vietnamkriegsveteran trifft, sich als Journalist ausgebend, während der Endsiebziger Jahre auf den greisen Weltkriegsflieger 'Enemy Ace'. Hochtrabend scheitert Pratt an seinem hehren Anspruch, schrammt stets haarscharf am Knackpunkt vorbei, daß es Kriege immer geben wird und verliert sich in sinnlosen Gefühlsduseleien, fast ärgerlich.
Viel anspruchsvoller und lesbarer ist da der "Weltkriegs"-Comic von Jacques Tardi 'C'etait la Guerre des Tranchees', an dem sich der "alte" Joe Kubert in seinem vor zwei Jahren erschienenen, und auch in dem vor einem Jahr veröffentlichten 'Sgt.Rock' ein Beispiel genommen zu haben scheint.
Abschließend, über den Rand des "Comictellers" guckend, empfehle ich wärmstens Ernst Jüngers Kriegstagebücher 'In Stahlgewittern' und 'Das Wäldchen 125'.
Gruß --

[user01]

Battler Britton hat mich sehr enttäuscht, die Zeichnungen sind sehr mäßig, da brauchte wohl jemand das Geld. Hätte nicht gedacht, daß Colin Wilson so schlecht sein kann.
Empfehlenswert sind die Enemy Ace Archives Vol. 1 und 2. Auch der aktuelle DC Showcase Unknown Soldier Trade ist gelungen.

[Armin Kranz]

In diesem Zusammenhang möchte ich auf die EC-Library "Two-Fisted Tales 1" hinweisen, den ich mir gerade vorbestellt habe. Dieser Band erscheint bei Gemstone im Januar 2007 und sammelt die ersten 6 Hefte dieser hochgelobten Reihe.

[user01]

Den Band, sowie alle anderen bisher vorbestellbaren EC Bände, habe ich auch geordert. Weird Science 1 ist wirklich gelungen, die Qualität und das Format sind toll. Freue mich auf nächste Woche, da bekomme ich Shock Suspenstories Vol. 1.
Die Sgt. Rock Archives sind ebenfalls empfehlenswert, vor allem wegen Kubert.

[brocca]

Lieber Raro,
zum Glück sind Comics Geschmacksache, sonst hätten wir viel weniger Diskussionsstoff.
Auch im Falle 'Colin Wilson' sind mehrere Maßstäbe anzulegen; Wilsons Comiczeichnerkarriere reicht, meines Wissens, von neunzehnhundertdreiundachtzig ('Rael - Dans l'ombre du soleil'/Glenat) bis jetzt, das umspannt einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren. Und ich kenne nicht die Sachen, die er vorher in Neuseeland gemacht hat.
Wilsons 'Jugend von Blueberry'-Comiczeichnungen stammen aus den Endachtziger Jahren und dem Anfang der Neunziger Jahre; pro Jahr wurde im Schnitt ein Comicalbum herausgegeben. Rechnet man das auf die Arbeitszeit um, so erklärt das, warum Colin Wilson die Zeit fand, ausgeklügelte Seiten-Layouts im "europäischen" Stil zu entwerfen und zeichnerisch umzusetzen.
Von seinen aktuellen Arbeiten kenne ich nur eine oder zwei Ausgaben der neulich von DC eingestellten Reihe 'The Losers' (Endzwanziger Nummern), seine Zeichnungen des 'Battler Britton', vermute ich mal, werden sich nicht groß von diesen unterscheiden. Ich weiß, daß den Zeichnern von DC-Comic Books gerade einmal zwanzig Arbeitstage zur Verfügung stehen, ein komplettes Heft mit zwanzig Comicseiten fertigzuzeichnen -- eine Seite pro Tag!
Wilson hat obendrein seine 'Losers'-Seiten selbst getuscht, also: "Alle Achtung"!
Dies nur am Rande,
Gruß --

[user01]

Das schaffen andere Zeichner in dem Zeitraum auch, und viel besser !

[comicbaer]

Nachdem der "Enemy Of The State" story arc bereits als zweibändige Premiere-HC bzw. SC-Ausgabe erschienen ist, ist kürzlich auch die Complete Edition als massive großformatige HC-Ausgabe auf den Markt gekommen. Das Lesevergnügen wird durch diese schwergewichtige Ausgabe tatsächlich noch maximiert.

Wolverine wird von den Ninjas der Hand gefangengenommen und erhält eine Gehirnwäsche. Da die Hand es auf Helden und Schurken mit Powers (= Superkräften) abgesehen hat, schlitzt Wolverine von nun an Freund und Feind auf. Dabei wird auch ein X-Man getötet.

Schließlich gelingt es Wolverine gefangenzunehmen und zu reprogrammieren. Er wird nun - in einer Orgie von Tod und Zerstörung - auf seine früheren Meister angesetzt. Doch dabei stellt sich die Frage, ob selbst dieser scheinbar unverwundbare Mutant es mit dem tödlichen Blick von Gorgon aufnehmen kann?!

Neben vielen Skizzen beinhaltet der Band auch Wolverine # 32 von Kaare Andrews. Diese stand alone-Ausgabe ist zwar packend zu lesen, gehört aber nicht zum "Enemy..."-Zyklus. Wahrscheinlich wurde dieses Heft in dieser Ausgabe lediglich nachgedruckt, um den Verkaufspreis auf $ 34,99 zu erhöhen. Das ist der einzige Wermutstropfen bei einer ansonsten empfehlenswerten Edition.