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Alt 08.02.2019, 19:57   #11  
Peter L. Opmann
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Ort: Hessen
Beiträge: 5.522
Hey, das 500. Posting (liegt hinter uns). Jetzt geht's um

Spinne (Williams) 114

Erscheinungstermin: 7/1978

Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 113
2) Mighty Thor # 138

Story-Titel:
1) Man nennt den Doktor… Octopus!
2) ohne Titel (Die Flammen des Kampfes!)

Original-Storytitel:
1) They call the Doctor… Octopus!
2) The Flames of Battle!

Zeichnungen:
1) John Romita / Tony Mortellaro / Jim Starlin
2) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Gerry Conway
2) Stan Lee



Gerry Conway zieht neue Saiten auf. Er führt Neuerungen in der Handlung ein – mir sind zwei Dinge aufgefallen: Die Spinne wird zu einem gehandicapten Helden; wie sich herausstellt, hat Peter Parker ein Magengeschwür, das ihm vor allem im Kampf kaum erträgliche Schmerzen bereitet. Vorher hatte er immer nur Schnupfen und Grippe, die ihm seine Spinnenkräfte raubten. Der gehandicapte Held erinnert mich an die großen Western von Howard Hawks, vor allem „Rio Bravo“. Und ein Zweites: Erstmals wird in dieser Ausgabe ein Gangster im Rahmen eines Bandenkriegs erschossen. Das ist ein Motiv aus dem Genre der Hard-boiled-Krimis und kam in Marvel-Comics bisher nicht vor. Conway repräsentiert also eine neue Autorengeneration, die die Grenzen des bisher Möglichen verschieben möchte. Vielleicht ist diese Episode ein erster Schritt hin zum Tod von Gwen Stacy.

Trotz der etwas brutaleren Gangart ist das insgesamt ein konventionelles Spinne-Abenteuer. Es gibt auch Elemente, die man gut kennt, etwa die Probleme von Peter mit seinem Spinne-Kostüm (Doc Ock hat ihm die Maske vom Kopf gerissen, seine wahre Identität aber doch nicht zu sehen bekommen, und Peter muß sich nun mit einer Maske aus dem Kostümverleih behelfen) oder der Konflikt zweier Gangsterbosse, die beide die Oberherrschaft in New York anstreben (Ock und Hammerkopf – ich frage mich wieder: Wo bleibt da Kingpin?). Zeichner John Romita erreicht trotz Unterstützung durch zwei Inker wieder nicht die Klarheit und Brillanz wie beim Gibbon-Zweiteiler, aber ich habe an seiner Grafik nichts wirklich auszusetzen. Auffällig ist, daß er sehr stark mit der Größe der Panels variiert. Manchmal verwendet zehn Panels auf einer Seite, dann wieder nur drei.

Sobald Ock aufgetaucht ist, sucht eine rätselhafte Schwäche die Spinne heim, wodurch sie sich seines Angriffs nur mühsam erwehren kann. Das wird erst im Nachheinein erklärt, nämlich durch das Magengeschwür. In dem Moment, als sie demaskiert wird, verklebt sie Ock die Brille, so daß sie unerkannt flüchten kann. Ock schleudert die Maske wütend weg. Ausgerechnet Randy Robertson findet sie und bringt sie natürlich seinem Vater beim Daily Bugle. Jetzt kommt die Szene, in der einer der Gangster dran glauben muß. Ock hatte ihn beauftragt, einen Nachtclub auszuspähen, der mit dem neuen Gangsterkönig Hammerkopf (der Name spielt tatsächlich auf seine Kopfform an) in Verbindung steht. Hammerkopf läßt den gegnerischen Spion von einem seiner Leute abknallen; es wird deutlich, daß er Ock eine Falle stellen will.

Dr. Octopus stattet Hammerkopfs Leuten in dem Club einen Besuch ab, mischt sie auf und zeigt Hammerkopf, daß ihn die Falle kein bißchen beeindruckt. Peter Parker schleppt sich inzwischen nach Hause, träumt von Tante May (die ja immer noch verschwunden ist) und wird von Gwen geweckt. Harry Osborn hat bereits einen Arzt geholt, den schon lange bekannten Dr. Bromwell, der zielsicher das Magengeschwür diagnostiziert – vom Spinnenkostüm, das Peter unter seinem Hemd trägt, bekommt er dagegen nichts mit. Bromwell verordnet zunächst Tabletten. Wie oft, wenn er den Grund seiner Schlappheit kennt, rappelt sich Peter wieder auf und entwickelt die Fotos, die er von seinem Kampf mit Ock gemacht hat. Jonah Jameson ist zufrieden. Er zeigt Peter die Spinnenmaske und sieht darin das Zeichen, daß die Spinne am Ende ist.

Peter trifft Betty Brant und Ned Leeds; Ned erzählt, Tante May sei bei einem Dienstbotenservice an der Lower East Side aufgetaucht. Peter macht sich sofort auf den Weg. Dabei wird er aber, natürlich in Gestalt der Spinne, wieder von Doc Ock angegriffen. Wieder kann sich die Spinne wegen des Magengeschwürs kaum wehren. Sie lockt Ock aber an einen bestimmten Ort. Dort befindet sich die Apparatur, die am Ende des letzten Hefts einer von Ocks Leuten trug und seine Kärfte vervielfachte. Als die Spinne sie angelegt hat, kann sie Ock k.o. schlagen. Das bringt sie aber selbst an den Rand ihrer Kräfte. Da erscheint Hammerkopf mit zwei Bandenmitgliedern auf der Bildfläche.

Das Cover dieser Ausgabe erfaßt man nicht auf den ersten Blick. Wir sehen die Spinnenmaske, vermutlich im Büro von Jonah Jameson an die Wand gepinnt, und davor einen Zeitungsausriß, in dem es um den Kampf zwischen Spinne und Ock geht. Nichtsdestotrotz ein ungewöhnliches und wirkungsvolles Motiv. Der Spider-Man-Film von 1977 wird nun nicht mehr beworben. Es ist also Platz für ein Doc-Ock-Miniposter aus Ditko-Zeiten, eine Kleinanzeigen-Seite und wieder mal für die Sea-Monkeys-Werbung.

Geändert von Peter L. Opmann (25.04.2019 um 14:43 Uhr)
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