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Alt 08.04.2020, 16:30   #326  
Peter L. Opmann
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Die Fantastischen Vier # 70




Als erstes muß ich auf einen schweren Makel hinweisen, den diese Ausgabe aufweist: die FV-Story ist um zwei Seiten gekürzt. Williams hat zu dieser Zeit nicht mehr selbst Seiten ausgelassen, aber bekam manchmal nicht die Original-Druckvorlagen, sondern die späterer Reprint-Ausgaben, die bereits gekürzt waren. Auf jeden Fall bemerkt man die Lücken beim Lesen. Man wird dadurch aber auf ein Problem aufmerksam: 20 Seiten FV plus eine halbe „Daredevil“-Story von zehn Seiten Umfang – das paßt kaum in ein Heft, jedenfalls bleiben dann nur noch Cover und Backcover übrig. Hier ist Platz für elf Seiten „Dämon“ und immerhin noch eine Seite mit der Check-List.

Die Story „Wenn Galactus ruft“ ist nicht nur lückenhaft, sondern auch etwas unbefriedigend konstruiert. Der Silberstürmer ist wieder aufgetaucht und sitzt gleich wieder in trauter Gemeinschaft mit Alicia Masters zusammen. Wenn ich Ding wäre, würde ich mir da auch meine Gedanken machen. Aber der Silberstürmer hat natürlich erneut keine unmoralischen Absichten, sondern will nur vor dem Nahen von Galactus warnen. Während die Fackel die Reparatur des Baxter Building überwacht (nach der Auseinandersetzung mit Thor, Spinne und Dämon), kommen der Silberstürmer und Ding vorbei und setzen ihn von der Gefahr in Kenntnis.

Und schon tritt der „Ahnder“ in New York auf, eine Kampfmaschine, die Galactus schon einmal auf die Erde losgelassen hat (damals, in FV # 45, hieß er „Bestrafer“). Der Silberstürmer setzt ihn erstmal mit einem Energiestoß außer Gefecht. Hier fehlt offenbar die erste der beiden Seiten, denn ganz am Ende erfahren wir, daß er sich anschließend aus dem Staub gemacht hat und von „Welten in Welten“ sprach, aber hier ist davon nichts zu sehen.

Ding und Fackel setzen sich mit dem rasch wiederbelebten Ahnder auseinander. Reed, der gerade seiner schwangeren Frau Sue Mut zuspricht, wird von Crystal darauf aufmerksam gemacht und eilt, ohne daß Sue etwas davon erfährt, ebenfalls zum Kampfplatz. Alle drei FV-Mitglieder müssen erkennen, daß sie gegen den Ahnder nicht ankommen. Dann ist aber plötzlich der Ahnder verschwunden, und Reed merkt, daß nun gleich Galactus selbst auftreten wird (wohl die zweite ausgelassene Seite). Er bleibt mit seinem Raumschiff jedoch am Rand unseres Sonnensystems und beginnt, die Erde mit einer Sonde abzusuchen. Er sucht den Silberstürmer. Und das wär’s soweit für diesmal.

Eine holprige Handlung. Schön, warum Galactus den Silberstürmer sucht und warum gerade jetzt, könnte sich im Folgenden ja noch klären. Aber der hochdramatische Auftritt des Ahnders verpufft; sein Duell mit den FV geht unentschieden aus. Die ganze Teilhandlung ist letztlich überflüssig. Das Erscheinen von Galactus soll nur möglichst dramatisch vorbereitet werden. Was immerhin einigermaßen gelingt. Man sollte sich nicht fragen, wozu Galactus den Ahnder überhaupt geschickt hat; er hat ja auf jeden Falls seine Sonde, mit der er den Silberstürmer finden kann. Ein Freund von mir hat kürzlich ein klassisches Marvel-Heft mit einer Rock’n’Roll-Platte vergleichen: die Musik hat keinen tieferen Sinn, aber sie geht gut los. Ich glaube, das trifft nur auf einen Teil der Hefte zu, aber er hat nicht unrecht.

Hier beginnt nun wieder ein Vierteiler, was für sich genommen eine gute Nachricht ist. Indem im nächsten Heft der Mikrokosmos eingeführt wird, gewinnt die Story deutlich an Originalität und Spannung. Vielleicht ließ sich Stan Lee vom „Incredible Shrinking Man“ von Jack Arnold inspirieren oder von Dr. Seuss‘ „Horton hört ein Hu“. Lee und Kirby machen aber aus der Idee etwas sehr Eigenes. Die Grafik wird hier teilweise durch schlechte Druckqualität beeinträchtigt. Das spricht dafür, daß Williams sich mit einem Reprint behelfen mußte. Davon abgesehen sind Jack Kirby und Joe Sinnott aber gut, wie in dieser Phase gewohnt.
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Alt 08.04.2020, 16:31   #327  
Peter L. Opmann
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Zusammenfassung FV # 61 – 70

Es dauert ein paar Ausgaben, bis wieder ein bekannter Gegner der FV auftaucht: der verrückte Denker. Bis dahin haben es die FV mit der außerirdischen Rasse der Kree und eigenwilligen Wissenschaftlern zu tun. Für mich ist das eine schwächere Phase der Serie, wobei sie zweifellos nach wie vor spannend erzählt und gut gezeichnet ist. Der Kampf gegen den Denker und seine Super-Androiden ergibt letztlich einen Vierteiler, der aber nicht zu den Serienhöhepunkten gehört. Danach tritt der Silberstürmer auf, der aus Enttäuschung über die verkommene Menschheit ausnahmsweise auch Gewalt anwendet. Und dann versuchen Lee und Kirby sich erstmals an einer All-Star-Ausgabe mit Dämon, Spinne und Thor. Im Anschluß beginnt ein neuer Vierteiler mit einem bei Jack Arnold und seinem Film „The incredible Shrinking Man“ (nach Richard Matheson) entliehenen Plot: Der Silberstürmer flieht vor Galactus in den Mikrokosmos (Sub-Atomica).
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Alt 08.04.2020, 19:37   #328  
Crackajack Jackson
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Die Fantastischen Vier # 70


Eine holprige Handlung. Schön, warum Galactus den Silberstürmer sucht und warum gerade jetzt, könnte sich im Folgenden ja noch klären.
.

Galaktus hat Hunger und nur der Surfer findet die schmackhaftesten Planeten für ihn.
Da der Surfer ja sowieso von der Erde weg möchte, wäre das ja eine Win-Win Situation.
Demgegenüber steht aber das Gewissen des Surfers.
Der Surfer möchte eigentlich keiner Fliege was zu leide tun und ganze Planeten auszusuchen, die dann zerstört werden, passt so gar nicht zu seinem Charakter.

Zuerst ist er in den Dienst von Galaktus getreten, um seinen Heimatplaneten zu retten. Die Frage ist natürlich: Womit ködert ihn Galaktus dieses Mal?

Da fällt mir eine Geschichte mit dem Surfer ein, die Dan Slott vor ein paar Jahren geschrieben hat. Der Surfer und Dawn Greenwood, seine Begleiterin landen auf einem Planeten, der nur von gestrandeten Wesen bevölkert wird, die Galaktus entkommen konnten, deren Heimatplaneten aber von ihm zerstört wurden.
Dieses Heft beschäftigt sich noch mal ganz speziell mit der Schuldfrage des Silbersurfers.

Geändert von Crackajack Jackson (08.04.2020 um 19:44 Uhr)
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Alt 08.04.2020, 20:08   #329  
Peter L. Opmann
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Ziemlich unschlüssig finde ich vor allem das Auftauchen des Ahnders.

Insgesamt fällt mir immer wieder auf, daß sich Lee und Kirby einfach der Storyelemente bedienen, die sie brauchen, respektive haben wollen. Da wird erst festgelegt: Wir lassen den Silver Surfer wieder mal auftauchen. Und dann wird darum herum notdürftig eine Story gestrickt. Insofern ist das eindeutig Trivialliteratur. Der Autor befriedigt mit Versatzstücken ein bestimmtes Unterhaltungsbedürfnis.

Manchmal weisen die Marvel-Comics aber doch über sich hinaus. Dazu würde ich zum Beispiel die jetzt beginnende Geschichte um Sub-Atomica zählen. Vermutlich wollten sie das gar nicht, aber da ist ihnen etwas wirklich Originelles gelungen. Es sei denn, jemand zeigt mir, woher das geklaut wurde.
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Alt 08.04.2020, 20:24   #330  
Crackajack Jackson
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Das kann ich dir genau sagen, bzw. ich habe gerade eben mal nachgesehen.
1966 kam der Film „Die phantastische Reise“ ins Kino.
Darin wurden Menschen in einem ähnlichen Schiff verkleinert und dann mit ihrem Gefährt in das Innere eines Körpers injiziert.

Als Kind habe ich den Film mal im Fernsehen gesehen und die Geschichte erinnert mich immer ein bisschen daran.
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Alt 08.04.2020, 21:02   #331  
Peter L. Opmann
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Die Idee der Verkleinerung ist natürlich nicht originell. Da gab's im Kino schon 1957 "Die unglaubliche Geschichte des Mister C.". Stan Lee hat das Motiv schon im "Ameisenmann" ausgeschlachtet. Originell finde ich, wie Sub-Atomica wirklich aussieht - einerseits sind die Modelle wie aus einem Physik-Schulbuch auch lächerlich, andererseits ergab das trotzdem starke Bilder.

Naja, wie schon erwähnt, habe ich mit # 71 begonnen, "FV" richtig zu lesen - vielleicht bin ich da auch nicht ganz objektiv.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.04.2020, 08:31   #332  
Peter L. Opmann
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Die Fantastischen Vier # 71




Das also war mein Wiedereinstieg bei den „Fantastischen Vier“. Daneben habe ich mir auch „Spinne“ # 71 und „Rächer“ # 49 gekauft. Was mich genau bewogen hat, diese Serien von da an durchgehend zu lesen, weiß ich nicht mehr. Auch nicht, wie ich dazu kam, diese drei Hefte nach doch längerer Abstinenz anzuschaffen. Aber betrachten wir speziell diese FV-Ausgabe, dann ist das für mich heute, 40 Jahre später, noch einigermaßen nachvollziehbar.

Wenn ich vom Cover ausgehe, ist die Grafik klarer und eindrucksvoller als bei den 40er und 50er Nummern. Die Molekülmodelle, durch die Jack Kirby hier den Silberstürmer gleiten läßt, sehen beeindruckend aus – ich kannte sie inzwischen aus der Schule. Von Galactus, dem Planetenfresser, hatte ich sicher schon gehört. Die FV-Ausgaben, in denen er erstmals auftrat, hatte ich vermutlich mal in der Hand gehabt. Ich hätte die Williams-Marvels gleich, nachdem ich sie kurz nach dem Start entdeckt hatte, gern alle besessen, hatte aber schlicht nicht genug Taschengeld. Was ich wohl nicht verstanden habe: Die Fantastischen Vier waren hier zu fünft; von Crystal mit ihrem seltsamen Haarband wußte ich noch nichts. Der Preis des Hefts war noch der gleiche wie zwei oder drei Jahre zuvor – was natürlich erfreulich war.

Ich erfuhr damals hier, in der Check-Liste auf Seite 2, daß es etliche Serien wie „Hulk“ oder „Dracula“ nicht mehr gab. Keine Ahnung, ob mich das traurig machte, aber es kann gut ein Anstoß gewesen sein, jetzt möglichst keine Marvels mehr zu verpassen. Auch diese FV-Episode ist um zwei auf 18 Seiten gekürzt. Die Kürzung fällt im Gegensatz zur vorherigen Ausgabe nicht auf. Eine Zusammenfassung der vorhergehenden Ereignisse auf der Splashpage gibt es ausgerechnet hier nicht. Aber der Leser ist sofort orientiert: Die FV (aus Gründen, die später klar werden, ist Sue nicht dabei) bereiten sich auf eine Begegnung mit Galactus vor. Sofort übertragen sich Unruhe und Nervosität auf den Leser. Kurz darauf erfahren wir, daß Galactus den Silberstürmer sucht – es scheint, als wolle er ihn für etwas bestrafen. Tatsächlich braucht er ihn, um neue Planeten ausfindig zu machen, die er sich einverleiben kann, aber egal.

Galactus versucht, Reed, Johnny und Ding zu zwingen, den Aufenthaltsort des Silberstürmers zu verraten. Sie kennen sein Versteck nicht, es ist für sie aber auch Ehrensache, bei Galactus nicht zu petzen. Er schickt ihnen schließlich drei Gestalten mit identischen Kräften, die sie bekämpfen sollen. Mir war damals nicht klar, daß das ein von Stan Lee schon oft benutztes Klischee ist (siehe etwa Superskrull). Heute denke ich zudem: Was nützt es Galactus, die FV verprügeln zu lassen (abgesehen davon, daß dies für die nötige Action sorgt)? Die FV tauschen am Ende ihre Gegner untereinander aus und besiegen sie so. Aber Galactus läßt nicht locker und droht nun, einen Meteor auf New York plumpsen zu lassen. An dieser Stelle blendet Lee geschickt Sue Richards ein, die offenbar kurz vor der Entbindung steht und sich sorgt, warum auf den Straßen solche Unruhe herrscht. Crystal, ihre Pflegerin, sieht den Meteor am Himmel, schwindelt Sue aber vor, es handele sich um eine Demo.

Reed nimmt derweil mental mit Galactus Kontakt auf, um zu verhandeln. Er verspricht ihm, den Silberstürmer für ihn zu finden. Gerade noch rechtzeitig fällt Johnny ein, daß der Silberstürmer neben einem Mikroskop stand, als er verschwand (etwas, das wir deutschen Leser nicht mitbekommen haben). Reed schließt messerscharf, daß er ins Unendliche geschrumpft sein muß. Die FV werden ihm nun dorthin – wo auch immer das sein mag – mit einem „Reduktomobil“ folgen. Was es mit den „Welten in Welten“ auf sich hat, läßt Lee wohl bewußt im Ungefähren. Ich kann mir aber schon vorstellen, daß mich das als Teenie auf die Fortsetzung heiß gemacht hat.

Ungewöhnliches, faszinierendes Cover, das freilich ein bißchen vorgreift. In FV # 56, dem letzten Heft, das ich davor gelesen hatte, könnte die Grafik noch eine Idee eindrucksvoller gewesen sein. Aber Jack Kirby und Joe Sinnott liefern auf jeden Fall vorzügliche Arbeit ab. Einen ungewöhnlichen Sachartikel gibt es in diesem Heft auch noch: Die Redaktion erklärt den Phasenvertrieb, der immerhin die ganze Williams-Ära hindurch immer wieder Probleme bereitet hat und unter anderem verhinderte, daß für Sonderbände Werbung gemacht werden konnte – die Ausgaben trafen alle erst Monate, nachdem der Verkauf im Norden begonnen hatte, in Süddeutschland ein. Und es waren eingesammelte Hefte, die weiter nördlich Ladenhüter geblieben waren. Zumindest wohnte ich damals nicht in Garmisch-Partenkirchen, sondern eher in der Mitte Deutschlands, aber ich möchte lieber nicht wissen, wie oft die Hefte, die ich kaufte, vorher schon ins Regal gelegt und wieder herausgeklaubt worden waren.
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Alt 09.04.2020, 16:00   #333  
Peter L. Opmann
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Die Fantastischen Vier # 72




Ein unentdecktes Land zu erkunden, ist eine klassische Heldenaufgabe. Marvel-Superhelden tun das nicht so oft, weil sie sich bekanntlich meist in New York bewegen. Aber hier benutzt Stan Lee als Kulisse ein unbekanntes Land, das seinesgleichen sucht. Ich habe oben schon die Parallele zum „Incredible Shrinking Man“ gezogen, ursprünglich ein Roman von Richard Matheson. Zitat: „Das Dasein setzte sich in endlosen Zyklen fort. So einfach erschien es jetzt. Er würde nie verschwinden, denn es gab keinen Punkt des Nichtseins im Universum. (…) Plötzlich rannte er auf das Licht zu. Als er es erreicht hatte, blieb er in sprachloser Ehrfurcht stehen und betrachtete diese neue Welt mit ihrer kräftigen Vegetation, ihren schillernden Hügeln, ihren hohen Bäumen und den wechselnden Farbtönen des Himmels, die glauben ließen, das Sonnenlicht würde durch bewegte Schichten pastellfarbigen Glases gefiltert. Es war ein Wunderland.“ Nicht unwahrscheinlich, daß Lee sich hier Inspiration holte. Bei Dr. Seuss in „Horton hört ein Hu“ ist die Mikrowelt sogar im einzelnen ausgearbeitet. Lee tut das hier auch, auf nicht unoriginelle Weise.

Man kann zwar darüber lächeln, daß Lee und Kirby hier Moleküle genau wie im Chemiebuch zeigen. Das sind natürlich Modelle; wie Moleküle tatsächlich aussehen, wissen wir nicht. Also akzeptiere ich diese Optik. Ich finde sie sogar faszinierend. Von der Kulisse möchte ich jedoch die Handlung unterscheiden, die mehr als konventionell ist: Die FV suchen den Silberstürmer, begegnen ihm zwar, aber erkennen, daß sie ihn nicht verfolgen können. Dann geraten sie selbst ins Blickfeld eines Wesens, des Psycho-Manns, der US-Lesern aus FV Annual # 5 bekannt ist (Williams verspricht hier, diese Ausgabe irgendwann noch zu präsentieren – „kommt Zeit, kommt Marvel“). Psycho-Mann sendet ihnen sofort den „Unzerstörbaren“ entgegen, eine ebenso austauschbare Figur wie der Ahnder letztes Mal. Es ist offenbar der Silberstürmer, der den Unzerstörbaren schließlich aus dem Weg räumt. Er hat nämlich inzwischen mitbekommen, daß die FV ihn deshalb verfolgen, um die Erde zu retten. Kurz entschlossen macht er sich auf, um Galactus daran zu hindern, den Planeten zu verspeisen, während die FV beschließen, sich jetzt gründlich mit dem Psycho-Mann zu beschäftigen (etwas unglaubwürdig, wenn die Zukunft der Erde auf dem Spiel steht).

Immerhin: Der Story wird etwas Tragik verliehen, indem ein unauflöslicher Konflikt des Silberstürmers herausgearbeitet wird. In der subatomaren Welt kann er endlich wieder frei sein, aber er muß zu Galactus zurückkehren, damit die Erde nicht vernichtet wird, und sich damit wieder in Gefangenschaft begeben. Positiv sind mir auch ein paar witzige oder gewichtige Dialoge aufgefallen. „Packen wir ihn, und dann heim zu Marvel, solange es noch geht.“ – „Möge der Zeiger des Schicksals sich heben! Wenn er den kritischen Punkt erreicht, wird die Erde in einem Anti-Materie-Strahlen-Schauer gebadet werden, und Galactus muß nicht mehr hungern.“ Ansonsten wäre die Story aber ziemlich langweilig, wenn es „Subatomica“ nicht gäbe, hier zusammengesetzt aus dem Chemiebuch-Modellen und Planetoiden, die eigentlich die „Welten in Welten“ darstellen. Ohne diese Kulisse wäre es nur wieder eine Klopperei nach bewährtem, aber schon ziemlich strapaziertem Konzept.

Ich lese gerade auch Comics, die Jack Kirby nach seiner Rückkehr zu Marvel in den 70ern gezeichnet hat *). Das ist ein himmelweiter Unterschied. Welche Mühe er sich gibt (zusammen mit Joe Sinnott), die verwirrenden Moleküle zu zeichnen, zwischen denen die FV und der Silberstürmer herumschwirren, fällt dadurch erst so richtig ins Auge. Außerdem tauchen auch ein paar überzeugende fremdartige Wesen auf. Wie ich schon sagte: Kirby ist hier auf dem Höhepunkt seines Schaffens – bleibt es aber noch für rund zwei Dutzend Ausgaben.

*) 2016
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.04.2020, 20:38   #334  
Crackajack Jackson
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Drei Jahre später (1971) sollte auch der Hulk ins Microverse reisen und dort auf Jarella treffen. In diesem Microverse sind dessen Bewohner jedoch nicht so weit entwickelt. Überhaupt geben sich Lee und Kirby viel Mühe neue Settings / Hintergründe für ihre Geschichten zu finden. Je fantastischer umso besser.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.04.2020, 06:39   #335  
Crackajack Jackson
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Interessant hier ist auch die Rolle von Sue.
Chrystal muss auf sie aufpassen und alle Aufregung von ihr fernhalten.
Erinnert mich ein bisschen an Tante May.
Die Schwangerschaft wird hier so behandelt wie eine Krankheit.
Natürlich konzentriert sich Stan Lee vor allem auf den Aspekt, dass schwangere Frauen besonders schützenswert sind. Ich hoffe mal nicht, dass alle Frauen in anderen Umständen damals für ein paar Monate weggesperrt wurden.

Worüber ich mir schon immer Gedanken gemacht habe:
Wie schrumpfen sich die FV genau in die richtige Größe, dass alles im Verhältnis zueinander steht, also dass sie nicht viel größer oder kleiner als der Surfer sind und wie finden Sie den Surfer überhaupt in diesem Microuniversum, aber da unterschätze ich wohl die genauen Berechnungen von Reed

Geändert von Crackajack Jackson (10.04.2020 um 06:46 Uhr)
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.04.2020, 06:46   #336  
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Na ja, nicht alle brauchen Schutz vor Superschurken.
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Alt 10.04.2020, 06:57   #337  
Crackajack Jackson
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Hier wird es jedoch ein bisschen übertrieben.
Wenn ich mir da zum Beispiel die Geschichten von Spider-Woman während ihrer Schwangerschaft ansehe, sieht man doch, wie sich die Zeiten geändert haben.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.04.2020, 07:09   #338  
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Ja, da liegen ein paar Jahre dazwischen und allgemein war der Umgang mit dem Thema schon ein anderer.
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Alt 10.04.2020, 07:19   #339  
Peter L. Opmann
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Sonst gibt's ja im Silver Age wenige Schwangerschaften im Marveluniversum. Da machte sich schon der Pillenknick bemerkbar.
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Alt 10.04.2020, 08:04   #340  
Crackajack Jackson
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Mir fällt da auch keine ein.
Es ist ja schon ein großer Schritt zu vergangenen Zeiten.
Damals wurden die Helden alle bei ihren Onkeln und Tanten groß.
Peter Parker oder die Neffen der Ducks.
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Alt 10.04.2020, 09:17   #341  
Peter L. Opmann
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Die Fantastischen Vier # 73




„Mikrowelt“-Saga, Teil 4. Mir wird beim Lesen immer deutlicher, wie der Plot und die genaue Ausgestaltung der Story auseinanderfallen. Ich vermute, als Teenager war ich nicht in der Lage, das zu durchschauen, aber in ihren groben Linien ist diese Geschichte denkbar simpel. Die FV, die ursprünglich in die Mikrowelt eingedrungen sind, um (für Galactus) den Silberstürmer zu finden, treffen hier nun auf den Psychomann und balgen sich ein bißchen mit ihm herum. Der Silberstürmer ist inzwischen bereits in unsere Welt zurückgekehrt und verschafft Galactus das Gewünschte: eine Welt, die er – anstelle der Erde – verschlingen kann. Das war’s schon – um mehr geht es hier nicht. Aber wenn man sich auf diese Geschichte einläßt, wirkt sie sehr bedeutungsvoll, fantastisch und dramatisch. Die tollen Bilder von Jack Kirby und die großspurigen Dialoge von Stan Lee machen tatsächlich vergessen, wie anspruchslos das Ganze eigentlich ist.

Ich habe eben schon den gesamten Inhalt des Heftes wiedergegeben. Blicken wir also auf die Details. Der Psychomann kann Menschen eine Scheinrealität vorgaukeln, und das tut er hier auch. Zweimal taucht er bedrohlich vor den FV auf, erweist sich aber jeweils als Schimäre. Wobei er ohne maschinelle Hilfe anscheinend nicht auskommt – ist sein Trugbild verschwunden, bleibt eine kaputte Maschine zurück. Bei der dritten Begegnung handelt es sich dann endlich um die echte Person. Nach einem gewaltigen Schlag von Ding wird Psychomann aber unter Maschinentrümmern eingeklemmt und muß von den FV befreit werden. Reed kann dabei, indem er auf die Gefahr durch Galactus hinweist, Psychomann dazu bewegen, ihn und seine Gefährten in die „Makrowelt“ zurückzubringen – das Reduktomobil steht nicht mehr zur Verfügung. Bemerkenswert: Mit einem Superwesen, das bereits besiegt ist, nachdem es von ein paar Tonnen Elektroschrott begraben wurde, kann es eigentlich nicht so weit her sein. Aber egal – der zweite Handlungsstrang ist ohnehin der wichtigere.

Der Silberstürmer ist zurück in „unserer“ Welt, nimmt sogleich mit Galactus Kontakt auf und verspricht, ihm etwas zu beißen zu verschaffen. Dabei handelt es sich um einen Planeten, der gerade von einem Meteor getroffen wurde und daher offenbar besonders nahrhaft ist (?). Vorher schaut er kurz bei Sue vorbei, die ob der kurz bevorstehenden Geburt völlig entkräftet im Bett liegt, und beruhigt sie und Crystal. Galactus erweist sich als undankbar: Nachdem der Silberstürmer seine Aufgabe erfüllt hat, macht er die Erde erneut zu seinem Gefängnis. Immerhin trägt er damit dazu bei, die Marvel-Welt in New York zu bevölkern.

Wie oben bereits angedeutet: Lee und Kirby lassen relativ banale Vorgänge äußerst sinnverwirrend und dramatisch erscheinen. Das nötigt mir schon Bewunderung ab. Es hat etwas von einem Zaubertrick, der in gewissen Grenzen bei mir auch heute noch funktioniert. Wir wissen, daß Lee dem Zeichner nur ein grobes Handlungsgerüst vorgab, vielleicht sogar nur zwei bis drei Stichworte. Aber sollte Lee nur die Dialoge geschrieben haben, so trägt er damit doch wesentlich zu der bombastischen Wirkung bei. Daß die monumentale Zeichenkunst von Kirby und seinem Inker Joe Sinnott hinzukommen muß, steht außer Frage.

Mit diesem Vierteiler wurden schon vorhandene Versatzstücke aus der Welt der FV noch einmal dreist ausgeschlachtet. Die Galactus-Story aus FV 44 bis 46 wird hier nur leicht variiert – Galactus kommt nicht selbst auf die Erde, sondern droht nur von ferne, was zu seinem Wesen auch viel besser paßt. Aber sonst ist es das gleiche in Grün. Die Psychomann-Story aus Fantastic Four Annual # 5 kenne ich nicht, läuft aber allem Anschein nach auch nicht wesentlich anders ab als hier. Neu ist die Kombination der beiden Plots, und alles Übrige ist Detailarbeit. Daß die ihre Wirkung nicht verfehlt, dafür bin ich der beste Beweis. Mit etwa 12, 13 Jahren war für mich klar, daß ich an der Serie jetzt dranbleiben mußte. Im vorliegenden Heft gibt es übrigens wieder 20 Seiten FV, dazu zehn Seiten „Dämon“, und damit bleibt neben dem Cover (gekonnt collagiert) nur noch Raum für die Vorschau auf die nächste Monatsproduktion.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.04.2020, 16:24   #342  
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Die Fantastischen Vier # 74




Stan Lee ändert wieder ein wenig das Konzept: Im Prinzip haben wir hier eine abgeschlossene Story vor uns. Aber sie ist doch geschickt mit dem vorhergehenden Geschehen verwoben, und sie weist auf die nächste Ausgabe voraus, auch wenn es keinen Cliffhanger gibt. Lee will jetzt also beides: Leser zufriedenstellen, die nicht jede FV-Ausgabe lesen können (oder wollen), und doch möglichst viele andere dazu bringen dranzubleiben. Hier bekommen wir mal wieder etwas mehr Privatleben des Superheldenquartetts mit (allerdings: Sue und auch Crystal tauchen in dieser Ausgabe überhaupt nicht auf). Aber das geht nicht zu Lasten der Action.

Die FV kehren aus Subatomica zurück. Sie realisieren: Die Erde gibt es noch, also hat es der Silberstürmer geschafft, die Bedrohung durch Galactus abzuwenden. Das scheint nur erzählt zu werden, damit diese Anmerkung angefügt werden kann: „Wenn ihr das letzte Mal nichts mitgekriegt habt, vergeßt es! Hat mit dieser Ausgabe sowieso nichts zu tun! Stan“ Gleich darauf schwärmen die Drei aus: Reed Richards will nach Sue sehen, Ding nach Alicia, Johnny fliegt einfach so durch die Fußgängerzonen. Dort beobachtet ihn ein Mann, versteckt hinter einer Ausgabe des „Daily Bugle“ mit der Schlagzeile: „Zauberer aus dem Gefängnis entlassen. Schwört FV bittere Rache!“ Der Mann schickt sich an, diese Ankündigung wahr zu machen.

Die Fackel kehrt ins FV-Hauptquartier zurück, wo Ding gerade beim Frühstück sitzt. Sie beschließen, die Spuren des letzten Kampfs zu beseitigen. Jack Kirby gewährt dabei einige Einblicke in ihre Fahrzeughalle, wo auch das alte Fantasticar steht (hat mit der aktuellen Story eigentlich nichts zu tun). Ding grämt sich insgeheim, daß Reed es einfach nicht schafft, es in einen normalen Menschen zurückzuverwandeln. Da ruft Reed die beiden zu sich: Er glaubt, endlich einen Weg zur dauerhaften Rückverwandlung gefunden zu haben.

Inzwischen (wir sind schon auf Seite 7) macht sich der Zauberer für seinen Angriff bereit. Dabei sollen ihm vor allem neue Wunderhandschuhe helfen. Und während Reed den Prozeß in Gang setzt und Ding durch „chemisch-kosmische Energie“ tatsächlich wieder zu einem normalen Menschen macht, ist der Zauberer irgendwie schon ins Baxter Building eingedrungen und beschießt Ben Grimm mit einem „Schockstrahl“. Dann schaltet er Reed und die Fackel aus. Ben will den Kampf aufnehmen, hat in der Aufregung aber offenbar vergessen, daß er nicht mehr das Ding ist. Er will dem Zauberer einen Stahlträger um den Hals wickeln, rüttelt aber nur hilflos daran. (Sollte er zehn Minuten nach der Verwandlung davon schon nichts mehr wissen? Das fand ich mit 12 schon unglaubwürdig. Es ergibt aber eine schöne dramatische Szene.) Der Zauberer packt ihn und schleudert ihn gegen die gegenüberliegende Hallenwand. Reed bildet mit letzter Kraft ein Polster und fängt Ben auf. Jetzt erhebt sich die Fackel noch einmal. Sie brennt ein Loch in den Boden an der Stelle, wo der Zauberer steht. Sie läßt ihn so in eine Zentrifuge plumpsen, wo der Zauberer bis zur Besinnungslosigkeit herumrotiert. Ein immerhin recht origineller Weg, einen Superschurken auszuschalten.

Johnny nimmt dem Zauberer seine Wunderhandschuhe ab. In einem unbeobachteten Moment kann der allerdings mit Hilfe seiner Antigravscheibe fliehen. Nach dieser Erfahrung möchte Ben Grimm lieber wieder das Ding sein. Er stellt dem Superwissenschaftler Reed eine naheliegende Frage: Warum kann er nicht abwechselnd Mensch und Ding sein? Reed gibt eine unlogische, dafür aber dramatische Antwort: Jetzt kann Ben nur noch genau einmal zum Ding werden und danach nie wieder in einen Menschen zurückverwandelt werden. Anstelle eines Cliffhangers: „Nächste Ausgabe: Bens Entscheidung“.

Auch diese Ausgabe ist wieder um zwei Seiten gekürzt, allerdings sind in der sich ohnehin gemächlich entwickelnden Story keine Löcher zu entdecken. Stan Lee beweist hier, daß in einer spannenden Geschichte sich keineswegs ein Actionhöhepunkt an den nächsten reihen muß. Und auch Jack Kirby nimmt sich in seinen Bildern Zeit. Schon erwähnt habe ich die Frühstücksszene und das Aufräumen im Maschinenpark; man hätte darauf verzichten können, wenn es hätte schnell gehen müssen. Wir sehen Johnny erstmals in dem Moment, in dem er entflammt. Ben wird schön in Szene gesetzt mit rutschender Hose und Posen, in denen man das Ding erkennt. Auch der Sieg über den Zauberer ist grafisch gut in Szene gesetzt. Das Cover ist ungewöhnlich, aber nicht ganz gelungen. Präsentiert werden nur die Köpfe von Ding und Ben, dazu der Zauberer im Anflug. Dings Kopf ist von knisternder Energie eingehüllt, was auf seine Verwandlung hinweist. Bens Kopf wird unnötigerweise von einem schwarzen Schatten dominiert; seine Nase wirkt dadurch wie breitgeschlagen. Das Gesicht ist dem Leser außerdem nicht vertraut – im ersten Moment könnte man meinen, es handele sich um Reed (dem allerdings die charakteristischen ergrauten Schläfen fehlen). Das nächste Cover, das nur noch ein randalierendes Ding zeigt, ist besser geworden.
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Alt 10.04.2020, 16:56   #343  
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Eine sehr schöne Geschichte, sowohl grafisch, als auch inhaltlich.
Das große Metallstück, dass Ben aufräumt sieht wirklich toll aus.
Die Handschuhe des Zauberers fand ich damals wirklich cool, obwohl sie beim nochmaligen Lesen eigentlich nicht viel hermachen. Das alte Fantasticcar in der Garage weckt nostalgische Erinnerungen.

Wieder mal weiß Ben nicht was er will. In der ersten Hälfte jammert und bemitleidet er sich selbst. Dann verhält er sich einfach weiter so, als wäre er das Ding (wirklich unglaubwürdig) und schließlich wird ihn wohl sein Pflichtgefühl übermannen und er sich wieder zum Ding machen lassen.
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Alt 11.04.2020, 08:53   #344  
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Die Fantastischen Vier # 75




Eigenartig – diese Ausgabe halte ich für hervorragend. Ich habe aber, muß ich gestehen, so gut wie keine Erinnerung an sie. Es ist wohl auch nicht so, daß ich diese Episode einst als Zwölfjähriger langweilig fand; das würde ich sicher noch wissen. Aber sie hat sich meinem Gedächtnis nicht eingeprägt. Unzweifelhaft sind hier Action und Abenteuer ziemlich an den Rand gedrängt. Der Bösewicht dieser Ausgabe, der Androidmann (sperrig und unbeholfen schon sein Name), hat in der Serie nicht gerade für Furore gesorgt. Sein Auftritt läuft nur zwischen Seite 9 und 18 ab. Das Ding hat mit diesem immerhin unheimlich wirkenden Wesen keine größeren Probleme. Ich hatte aber gemeint, bevor ich das Ganze jetzt wieder las, daß der Zauberer Ben Grimm dazu brachte, wieder zum Ding zu werden.

Das einzige, was mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist, ist das Ganzseitenpanel, das Reed und Sue in trauter Zweisamkeit zeigt. Es steht für den Charakter der ganzen Story, denn so sehr wie lange nicht mehr geht es hier um die „FV privat“. Dazu kann man auch die Bemühungen von Ben Grimm zählen, sich wieder als „Normalo“ zurechtzufinden. Seine Entscheidung, noch einmal und dann unwiderruflich zum Ding zu werden oder endgültig ein Mensch zu bleiben, ist nicht nur actiongetrieben. Wir lernen hier die Person etwas näher kennen, die sich die ganze Zeit hinter der orangenen Gesteinshülle verborgen hat.

Die ersten acht Seiten, auf denen nichts Packendes passiert, gestalten Stan Lee und Jack Kirby überraschend abwechslungsreich. Man hätte auch Ben Grimm seitenlang über seine Entscheidung grübeln lassen können, aber das wäre sicher langweilig geworden. Stattdessen: Crystal findet Ben Grimm ausgesprochen attraktiv und gibt ihm ein Küßchen, worauf Johnny sie schnell von ihm wegzieht und beide sich liebespaarmäßig kabbeln. Ben fährt zu seiner Freundin Alicia. Der Portier des Baxter Buildings wundert sich, daß er Ben Grimm nicht kennt. Bei Reed und Sue tritt eine neue Sorge auf: Das ungeborene Baby könnte mißgestaltet sein; jedenfalls sehen Sues Blutwerte (wegen der kosmischen Strahlung, der alle Mitglieder der FV ausgesetzt waren) besorgniserregend aus.

Dann sehen wir endlich, wie die Polizei das Hauptquartier des Verrückten Denkers durchsucht und dabei auf den Android stößt. Er wird durch die Wunderhandschuhe des Zauberers aktiviert, die sich freilich gar nicht in der Nähe befinden, sondern die Ben Grimm gedankenlos mit sich herumträgt. Diese Verbindung muß Lee natürlich knüpfen, um ihn in seinen entscheidenden Konflikt zu stürzen. Die Polizei kann den amoklaufenden Android nicht aufhalten. In einem Restaurant wollen Ben und Alicia gerade herausfinden, ob sich ihre Beziehung durch seine Verwandlung verändert hat. Da springt der Android durchs Schaufenster.

Halten wir einen Moment inne: Wir sehen, daß sich Ben Grimm in seiner Haut ein wenig fremd fühlt. Und schlimmer noch: Es scheint, als ob Alicia das unförmige Ding lieber mochte als den menschlichen Ben. Das deutet zwar darauf hin, daß Ben wieder zum Ding werden wird, aber das ist ja ohnehin klar. Die Serie „Fantastic Four“ wäre ohne Ding undenkbar. Die Entscheidung fällt allerdings nicht im Kampf, wie man meinen sollte, sondern wird schon vorher vorbereitet. Bemerkenswert viel Psychologie für ein Comicheftchen. Andererseits muß ich sagen: Trotzdem bleibt Ben Grimm eine eher zweidimensionale Figur. Er war nun einige Jahre lang das Ding – er könnte Probleme mit menschlichem Sozialverhalten haben; er könnte gealtert sein (speziell davon ist nichts zu bemerken). Da fand ich die Rückkehr von Captain America, der zwanzig Jahre in einem Eisblock eingefroren war, interessanter: Er sah sich New York an und bemerkte, daß er den Anschluß an die Zeit verloren hatte. Ben Grimm dagegen kommt mit seiner Verwandlung bestens klar; sie fühlt sich nur irgendwie falsch an.

Dann kommt es, wie es kommen muß: Der Androidmann randaliert im Restaurant, Ben kämpft heldenmütig gegen ihn, aber kann nicht viel ausrichten. Alicia schwebt in Lebensgefahr. Ihm bleibt also nichts anderes übrig, als noch einmal zum Ding zu werden. Dann sind nur noch zwei mächtige Schläge mit der Orange-Faust nötig, und der Androidmann hängt in den Seilen. Johnny, die Fackel, kommt hinzu, wie um den Kampf für den Leser zu kommentieren: „Sieht aus wie ein super-mächtiger Android – aber nicht mächtig genug für das Ding!“

Statt seiner traditionellen drei Abschlußpanels gönnt Jack Kirby hier dem Abgang des Ding vier Panels, in denen er seine Rückverwandlung zu verarbeiten versucht. Das Cover ist übrigens sehr gut gelungen, ganz auf Ding konzentriert, in einer grünlich verschatteten Umgebung, in der auch Ben Grimm schemenhaft auftaucht. Ab jetzt sind nach meinem Empfinden alle Cover bis mindestens Ausgabe 97 (Williams) hervorragend. Insgesamt in dieser Ausgabe wieder mal superbes Artwork von Kirby und seinem Inker Joe Sinnott – man sollte eigentlich mehr Worte dafür erübrigen. Aber lieber noch eine andere Beobachtung: Zum ersten Mal zeigt die Williams-Redaktion hier Neuerscheinungen bei Marvel in USA (aus dem Jahr 1976): „Eternals“, „2001“, „Inhumans“, „Invaders“, „Champions“, „Omega the Unknown“ (lief nur zehn Ausgaben lang) und „Howard the Duck“. Pläne, das Marvel-Programm wieder auszubauen, scheint es aber keine gegeben zu haben. Die Redaktion empfahl, am Bahnhofskiosk nach den US-Originalen zu fragen.
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Alt 11.04.2020, 16:37   #345  
Peter L. Opmann
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Die Fantastischen Vier # 76




Dieses Abenteuer hat mir schon mit 12/13 Jahren nicht so gut gefallen. Wenn ich das Heft jetzt wiederlese, sehe ich, daß ich damals manche Motive, die hier anklingen, nicht (richtig) verstanden habe: die Bedeutung eines Totems in der Indianerkultur; indianische Tugenden wie Mut und Standhaftigkeit; auch der Status der Indianer als entrechtete und an den Rand gedrängte Ureinwohner – wobei der Stamm, der hier vorgeführt wird – zufälligerweise der von Johnnys Studienfreund Wyatt Wingfoot – eigentlich stinkreich ist, weil er auf riesigen Ölvorkommen sitzt. Das Land wird allerdings nicht verkauft und das Öl nicht gefördert. Daher ist mir auch heute nicht klar, warum dieser Stamm mit dem modernsten technischen Equipment ausgestattet ist; das entspricht dem Stamm von T’Challa, dem Schwarzen Panther, der durch Handel mit dem Stoff Vibranium reich geworden ist, wenn ich mich recht erinnere. Kriegen die Indianer Geld dafür, daß sie ihr Öl und ihr Land behalten? Stan Lee war ja auch mal Präsident von Marvel – viel ökonomischen Sachverstand zeigt er hier irgendwie nicht.

Heute schätze ich die Episode “Das lebende Totem“ etwas mehr als damals. Lee und Kirby tun ihr Bestes, um die 20-Seiten-Story so unterhaltsam und spannend wie möglich zu erzählen. Sie weist aber deutliche Schwächen auf. Vor allem ist sie zu vorhersehbar. Sobald die „Rotstern“-Ölgesellschaft, die, wie Reed bemerkt, „vom Osten aus kontrolliert“ wird („Roter Stern“ – Rußland – alles klar?), erwähnt wird, weiß man, daß das Totem, ein riesiges, wie King Kong herumtrampelndes und Energiestrahlen verschießendes Monster, in Wirklichkeit ein von der Rotstern-Gesellschaft konstruierter Roboter ist, der die Indianer von ihrem Land vertreiben soll. Auch sie selbst schöpfen schnell diesen Verdacht. Und es versteht sich, daß man diesen Roboter stoppen kann, indem man seinen Aus-Knopf findet, was Reed schließlich gelingt. Es fehlt von vorneherein der Platz, diesen Gegner als Bedrohung aufzubauen. Als Thriller ist „Das lebende Totem“ ein Rohrkrepierer.

Gut an der Story finde ich, wie auch zum Beispiel bei FV # 73, einige Details. Die Eröffnung, in der Ding und Johnny beide wenig Neigung zum Saubermachen zeigen; wie die FV unvermittelt in die Kulisse eines Indianerwestern geraten; aber auch deren Modernisierung: Indianer umkreisen mit Jeeps und Schnellfeuergewehren das Totem wie in früheren Zeiten zu Pferd und mit Pfeil und Bogen den Planwagentreck. Beim Schluß bin ich etwas unschlüssig: Der Gedanke ist schon nicht schlecht, daß die Indianer bei der Überzeugung bleiben, das lebende Totem gebe es wirklich, und es sich dann als unheimliches Geistwesen wie das Ungeheuer von Loch Ness ganz kurz blicken läßt. Worauf sich auch Super-Wissenschaftler Reed Richards nur verwundert die Augen reiben kann. Andererseits ging es ja um Öl und einen skrupellosen Konzern; und es scheint etwas zweifelhaft, daß der durch die Zerstörung seines Roboters ein für allemal in die Schranken gewiesen sein soll. Es fehlt hier das übliche Ende mit drei Panels und dem Vorausblick auf den Titel der nächsten Ausgabe. Als wären Lee und Kirby einfach froh gewesen, diese wackelige Episode über die Bühne gebracht zu haben.

Alles in allem ist das für mich nach wie vor eine mäßige Ausgabe, allerdings wohl die einzige im 70er und 80er Nummernbereich der FV. Das gilt natürlich nicht für die Zeichnungen von Kirby und Sinnott. Allerdings ist die Seite 9 aus mir unbekannten Gründen verdruckt. Ansonsten entdecke ich im Heft eine Seite „Marvel-Post“, auf der unter anderem ein gewisser Gerhard Förster aus Wien seinen Senf zum Thema „Marvel-Stil“ abgibt.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.04.2020, 17:04   #346  
Crackajack Jackson
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Zu FV #75

Wieso sollte Ben Probleme im Sozialverhalten haben?
Er war ja nicht wie Captain America zig Jahre in einem Eisblock, sondern war nur einige Zeit das Ding, lebte aber in der Gesellschaft.

Klar ist die Gestaltenveränderung ungewohnt, Ben agierte sogar eine Zeit einfach weiter als das Ding, Schwierigkeiten, oder psychische Probleme dürfte es aber nicht geben.
Und doch sind sie da.
Als Leser freut man sich, dass Ben (man weiß, dass es nur für kurze Zeit sein kann) endlich sein Glück gefunden hat.
Es ist bei ihm, ähnlich wie beim Hulk. Es gibt einige Momente der Harmonie, z.B. mit Jarella, dem Zirkus der verlorenen Seelen, oder mit Betty und dann bricht unweigerlich die schöne Welt durch Einwirkung von außen zusammen.

Eine Möglichkeit für Ben, sah ich beim Lesen der Geschichte darin, dass Ben die Handschuhe des Zauberers benutzt um den Androiden zu besiegen. Die Handschuhe verleihen ihrem Träger ja große Kräfte.
Danach hätte sich Ben ja immer noch, ohne in akuter Not zu sein , für die Rückverwandlung zum Ding entscheiden können. Das wäre etwas weniger spektakulär gewesen.
Am Ende der Geschichte weiß ich immer noch nicht, ob Ben froh ist oder nicht.
Wahrscheinlich weiß er das selbst nicht.
Er bleibt eine zerrissene Persönlichkeit.
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Alt 11.04.2020, 17:49   #347  
Peter L. Opmann
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Ich habe das mal ganz ernst genommen, daß es ein Wesen wie das Ding wirklich geben könnte.

Das Ding verhält sich und agiert völlig anders als ein Mensch. Und zudem ist Ben Grimm in diesem Gesteinskörper eingeschlossen. Somit ist er für mich einige Jahre weg, bis er als rückverwandelter Mensch zurückkehrt. Wenn ich mich in diese Situation hineinzuversetzen versuche, wird mir klar, daß Ben inzwischen daran gewöhnt sein dürfte, sich wie das Ding zu verhalten. Er muß sich erst wieder daran gewöhnen, Mensch zu sein.

Da fühlte ich mich in gewisser Weise an Steve Rogers erinnert. Er war 20 Jahre lang eingefroren. Ins Leben zurückgekehrt, mußte er erst wieder lernen, sich in der veränderten Welt zurechtzufinden. Das wird in "Rächer" # 4 ziemlich überzeugend, noch ganz ohne Psychologisierung, geschildert. Vielleicht hätten Lee und Kirby also Ben Grimm weniger grübeln lassen und ihn dafür Dinge erleben lassen sollen, die den Zwiespalt zwischen Mensch und Monster deutlich machen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.04.2020, 19:05   #348  
Crackajack Jackson
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Vielleicht hätten Lee und Kirby also Ben Grimm weniger grübeln lassen und ihn dafür Dinge erleben lassen sollen, die den Zwiespalt zwischen Mensch und Monster deutlich machen.
Heutzutage würde man diese Geschichten wohl anders/tiefer schreiben.
Deshalb war auch "Ultimate Spider-Man" damals so ein großer Erfolg.

Man muss sich sowieso wundern, wo Lee und Kirby die ganzen Ideen hernahmen. Angefangen mit ein paar Bildergesschichten und am Lebensende dann "Endgame". Was für eine Entwicklung bzw. erfülltes Leben.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.04.2020, 19:34   #349  
Crackajack Jackson
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Zu FV #76

Nur weil die Indianer ein paar Jeeps und Gewehre haben, müssen sie nicht gleich so reich wie Wakanda sein. Das Mobiltelefon von Silent Fox kann ihm von der Regierung gegeben worden sein.
Fand ich übrigens sehr überraschend, wie er das plötzlich auspackte.
Am besten an der Geschichte fand ich wirklich noch das letzte Panel, dass ein gewisses Maß an Übernatürlichkeit erzeugte, ganz im Stile der 50er Jahre Horrorgeschichten.
Hier wird jedoch ein höheres Wesen angedeutet, dass den Stamm gegen drohende Gefahren beschützt.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.04.2020, 20:10   #350  
Peter L. Opmann
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Kennst Du "Cheyenne Autumn" von John Ford? Der seltene Fall eines Hollywoodfilms, in dem Indianer in einem Reservat, nahe am Verhungern gezeigt werden. Dagegen wirken die Indianer in "Fantastic Four" wirklich gut situiert.

Ford hatte Navajo-Indianer gern in seinen Western, die im Monument Valley spielten (beginnend mit "Stagecoach"), auftreten lassen, und zwar immer gemäß dem Klischee - blutrünstige Bestien, die nur harmlose Siedler hinmetzeln wollen. Den Navajos hat's aber wohl Spaß gemacht, in den Filmen mitzuwirken. Ford dagegen hatte wohl ein schlechtes Gewissen und zeigte sie in diesem Film, wie sie wirklich waren.
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