Sammlerforen.net     
 
  www.williams-marvels.de  

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Comics > Magazine > NUFF! - Forum

Neues Thema erstellen Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 04.06.2019, 17:36   #1  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.586
Der mächtige Thor (Williams) 11

Erscheinungstermin: 11/1974

Originalausgabe:
1) Journey into Mystery # 93
2) Silver Surfer # 4

Story-Titel:
1) Der mächtige Thor gegen den mysteriösen Radioaktiven
2) ohne Titel (Das Gute, das Böse und das Unheimliche!)

Original-Storytitel:
1) The mysterious Radio-Active Man!
3) The Good, the Bad and the Uncanny!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Dick Ayers
3) John Buscema / Sal Buscema

Text:
1) Stan Lee / R. Berns
3) Stan Lee



Dieses Heft habe ich relativ früh gelesen, allerdings in einem Superband. Ich glaube inzwischen, daß Band 12 meine erste „Thor“-Ausgabe war, ich aber gern schon eher ein Heft gekauft hätte (siehe „Thor“ # 7). An der Ausgabe fällt das eine oder andere auf. Zunächst mal kehrt Jack Kirby mit Dick Ayers noch einmal als Zeichner zurück, dann folgen wieder ein paar Ausgaben, die Joe Sinnott gestaltet hat. Wir sind hier wieder im Kalten Krieg und in gewissem Sinn innerhalb der Doktrin der atomaren Abschreckung. Die Story ist einmal mehr ziemlich naiv, aber doch deutlich komplexer als die, die wir zuletzt gelesen haben. Der Radioaktive hat bei mir als Kind durchaus Eindruck hinterlassen. Er hat jedenfalls mehr von einem Superschurken als die Figuren, mit denen es Thor bisher zu tun hatte.

Alles ist auf die Konfrontation des Radioaktiven mit Thor konzentriert. Er bekommt eine Origin-Story, und die ist eingebettet in einen Konflikt von Indien mit einem kommunistischen fernöstlichen Land, das hier Tyrannia getauft wird (und dessen Bewohner eindeutig wie Chinesen aussehen). Man kann an den Kaschmir-Konflikt denken. Dr. Don Blake fordert, daß sich die USA außer mit Waffenlieferungen auch mit humanitärer (medizinischer) Hilfe engagieren müssen. Vorerst wehrt Thor aber einen Panzerangriff von Tyrannia ab, wie wir das ähnlich in Thor # 2 und 5 schon gesehen haben. Schließlich verschließt Thor einen Gebirgspaß und schickt ein Unwetter, das die tyrannische Armee schwer trifft.

Der „große Boß“ (vielleicht Mao Tse Tung) beauftragt darauf einen Wissenschaftler, Thor zu vernichten. Der ist bereits vorbereitet. Er hat eine Menge radioaktiver Experimente angestellt, um einen unbesiegbaren Kämpfer zu schaffen. Im letzten Moment beschließt er, selbst dieser Kämpfer zu werden. Hier sehen wir die typische Marvel-Formel, daß Superhelden durch Einwirkung radioaktiver Strahlung entstehen. Die Umwandlung glückt; der Radioaktive (ganz grün und von gedrungener Gestalt, erinnert ein bißchen an den Hulk) reist in einem U-Boot nach New York, um dort Thor herauszufordern. Aber Thor kommt nicht. Don Blake ist wegen einer schwierigen Operation verhindert (bisher hatte ich ihn eher als eine Art Hausarzt gesehen). Dann kann er sich endlich vom Krankenhaus loseisen und dem Radioaktiven gegenübertreten. Doch sein Hammer prallt wirkungslos von ihm ab, Blitze können ihm ebenfalls nichts anhaben. Der Radioaktive hypnotisiert dagegen den Donnergott (eine eigenwillige Wirkung von Radioaktivität).

Wie befohlen, wirft der willenlose Thor seinen Hammer weg – weit weg. Eine kleine witzige Szene: Der Radioaktive schimpft Thor aus, weil er nun den Hammer suchen muß. Kaum ist er weg, verwandelt sich Thor in Blake und wird von der Hypnose frei. Der Radioaktive kommt noch einmal vorbei, aber Blake schickt ihn auf den Holzweg. Mithilfe eines Röntgenapparats (!) findet Blake den Hammer, der nicht zum Stock geworden ist, im Hudson River wieder. Er fährt hin und taucht. Die Luft in seiner Lunge muß nur bis zum Grund reichen, dort wird er wieder zu Thor. Er kehrt zum Radioaktiven zurück, erzeugt einen Wirbelsturm und schickt seinen Gegner damit nach China. In einem Gebirge läßt er ihn wie eine Atombombe detonieren (Nonsense, aber doch irgendwie beeindruckend). Das letzte Bild bringt den üblichen Dialog zwischen Blake und Jane Foster.

Immerhin ist das mal wieder eine Thor-Story, die ganz ihrem Konflikt gewidmet ist – ohne unsinnige Nebenhandlungen. Ärgerlicherweise wird das verbrecherische Regime von Tyrannia mit dem ganzen Volk gleichgesetzt; es ist eben eine stramm ideologische Geschichte. Der Radioaktive ist ein recht respektabler Thor-Gegner. Da er aber erstmal eingeführt werden muß, läuft der Kampf nur auf den letzten vier Seiten ab. Dabei gerät mit Radioaktivität und Hypnose einiges durcheinander, aber ein kindlicher Leser kennt sich mit diesen Dingen ja auch nicht aus. Jack Kirbys Zeichnungen gefallen mir recht gut. Unerklärlicherweise verwendet er hier meist nicht sein Standard-Seitenlayout. Vielleicht hat er sich damit an Joe Sinnott angeglichen, vielleicht hat Sinnott sogar noch erste Entwürfe gemacht. Fazit: Nach mehreren ziemlich schlechten Thor-Episoden ist diese – trotz einiger Mängel – nicht ganz so schlecht ausgefallen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2019, 18:23   #2  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.586
Der mächtige Thor (Williams) 12

Erscheinungstermin: 12/1974

Originalausgabe:
1) Journey into Mystery # 94
2) Silver Surfer # 4

Story-Titel:
1) Thor und Loki bedrohen die Erde!
2) ohne Titel (Das Gute, das Böse und das Unheimliche!)

Original-Storytitel:
1) Thor and Loki attack the human Race!
3) The Good, the Bad and the Uncanny!

Zeichnungen:
1) Joe Sinnott
3) John Buscema / Sal Buscema

Text:
1) Stan Lee / R. Berns
3) Stan Lee



Generell ändert sich am bescheidenen Qualitätsniveau nichts, aber wenn Thor einer List von Loki zum Opfer fällt, wird es doch ein bißchen interessant, und insofern liest sich auch diese Episode – mutmaßlich mein erstes „Thor“-Heft – ganz nett. Zudem wissen auch die Zeichnungen von Joe Sinnott wieder zu gefallen.

Eine amerikanische Atomrakete gerät im Weltraum außer Kontrolle und droht, auf die Erde zu stürzen. Ein Fall für Thor. Nach kurzer Zeit erfahren wir Leser außerdem, daß es sich um eine Falle für Thor handelt. Denn es war Loki, der die Rakete umgelenkt hat. Während sich das Geschoß bereits der Erde nähert, schleudert Thor seinen Hammer nach ihm und bringt es noch in ausreichender Höhe über dem Boden zur Explosion. Loki, festgekettet in Asgard, zaubert weiter: Er läßt einen riesigen Drachen vor Thor auftauchen. Der ist abgelenkt und achtet nicht auf seinen zurückkehrenden Hammer. Der trifft Thor am Hinterkopf, an der Stelle seiner „Chromosomdrüse“ (die der Medizin unbekannt ist). Dadurch verliert Thor sein Gedächtnis und wird von Lokis Befehlen abhängig. Natürlich beordert er seinen Bruder sofort nach Asgard und läßt sich von ihm befreien.

Die Götter merken rasch, daß sich die Persönlichkeit von Thor verändert hat. Er steht nun auf der Seite von Loki. Da Thor der stärkste aller Götter ist, können sie nichts dagegen tun. Thor und Loki sind ebenso mächtig wie alle übrigen Götter. Loki will nun die Herrschaft über Asgard. Da Odin ablehnt, droht er, stattdessen die Erde heimzusuchen. Tatsächlich entfesselt Thor in verschiedenen Weltgegenden gewaltige Unwetter. Er schlägt den Eiffelturm in Stücke, kippt den schiefen Turm von Pisa um, und Loki läßt sogar Häuser und Dinosauriermodelle lebendig werden und Chaos anrichten. Die Menschen bitten Loki darum, im UN-Gebäude mit Asgard weiterzuverhandeln, worauf er sich einläßt. Dort fällt Thor jedoch durch eine Falltür. Sein Hammer folgt ihm und trifft ihn an derselben Stelle am Kopf wie vorher. Plötzlich hat er seine alte Natur wieder. Die Menschen, die wie UN-Abgeordnete aussahen, nehmen ihre Masken ab. Es sind die nordischen Götter, die nun Loki mit seinen eigenen Waffen schlagen. Thor wirft Loki seinen Hammer an den Hinterkopf, was aber diesmal nicht dazu führt, daß Loki seinen Charakter ändert, sondern daß er bewußtlos wird und wieder gebunden werden kann. Thor entschuldigt sich bei den Menschen, aber Odin löscht lieber ihre Erinnerung an die Geschehnisse. In dieser Ausgabe fehlt nicht nur das schon gewohnte Schlußpanel mit Don Blake und Jane Foster; Jane tritt diesmal überhaupt nicht auf. Man konnte zu diesem Zeitpunkt mit ihr offenbar nicht sehr viel anfangen.

Mir scheint, daß Thor hier in geringem Umfang mit seiner altertümlichen Sprache begonnen hat: "Das tat er, der Arge?" - "Niemand hebe eine Hand gegen Loki, solange Thor lebt!" - "So sei es." Vor allem die Idee, Thor auf der Erde Chaos stiften zu lassen, finde ich ganz reizvoll. Der kleine Aufstand bei den germanischen Göttern ist witzig in Szene gesetzt. Wie „Thor“ # 11 finde ich auch diese Ausgabe nicht so schlecht. Mir gefällt vor allem auch, daß die Götter Loki so hereinlegen, wie sie zuvor hereingelegt worden sind.

Dennoch gilt nach wie vor: Eine richtige Superheldengeschichte ist das nicht. Und man sollte auch nicht zu eingehend darüber nachdenken. Warum kann Loki nicht einfach Thor sich durch Zauberei gefügig machen? Und überhaupt: Was nützt es, wenn er an eine Wand gekettet ist, wenn er doch durch Magie weiter wirken kann? Warum machen die Götter immer so einen hilflosen Eindruck, wenn Loki wieder mal gerickst hat? Und zudem muß man auch einfach schlucken, daß Thors Persönlichkeit durch den Schlag auf den Hinterkopf so einfach verändert werden kann (eine ziemlich große „Achillesferse“). Daß die nächste Ausgabe am Ende angekündigt wird, bleibt vorerst die große Ausnahme – auch in diesem Heft fehlt sie. Man war offenbar stets vorbereitet, im nächsten Heft ganz andere Mystery-Storys zu bringen und Thor in der Versenkung verschwinden zu lassen.

Geändert von Peter L. Opmann (08.06.2019 um 07:50 Uhr)
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2019, 21:42   #3  
Phantom
Mitglied
 
Benutzerbild von Phantom
 
Ort: Franken
Beiträge: 700
Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Der mächtige Thor (Williams) 11

(...) die ist eingebettet in einen Konflikt von Indien mit einem kommunistischen fernöstlichen Land, das hier Tyrannia getauft wird (und dessen Bewohner eindeutig wie Chinesen aussehen). Man kann an den Kaschmir-Konflikt denken.
Im Original steht gleich auf der ersten Seite "out of the sinister, scientific laboratories of Red China". Bei Williams nur "in den Laboratorien von Tyrannia". Der indisch-chinesische Grenzkrieg war im Oktober/November 1962, JiM 93 hat Coverdatum Juni 1963, erschien also ein paar Monate vorher, d.h. hier wurde ganz aktuelle Politik verarbeitet (natürlich mit platten Klischees). Im Text kommt auch Peking explizit vor. Mao Tse Tung wird im Original nicht namentlich erwähnt, nur mit "great one" angesprochen.

Ich finde diese Story auch ganz ok. Im Gegensatz zum folgenden Heft Thor 12, das ist ja wieder ganz furchtbar. Der Schlag auf den Hinterkopf, der die Persönlichkeit ändert. Die ganzen Bauwerke, die Thor zerstört (Pyramiden, Eiffelturm, Turm von Pisa,...), und am Ende sagt er nur "sorry, aber keine Angst, das wird alles von uns Göttern wieder repariert". Diese ständigen lächerlichen Kämpfe zwischen Loki und Thor nerven mich ja jetzt schon. Geht das in den nächsten Heften so weiter?
Phantom ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2019, 07:45   #4  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.586
Williams hat wohl auch wieder militärische Abzeichen der Chinesen entfernt.

Bei "Thor" # 12 macht sich bei mir bestimmt bemerkbar, daß ich das Heft schon als Kind gelesen habe. Da fällt eine distanzierte Betrachtung schwer.

Ich weiß nicht, wo genau und wie oft Loki in den kommenden Ausgaben auftaucht, aber er war öfters vertreten. Und ich finde auch, als Trickster macht er seine Sache meistens nicht schlecht.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2019, 19:18   #5  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.586
Der mächtige Thor (Williams) 13

Erscheinungstermin: 1/1975

Originalausgabe:
1) Journey into Mystery # 95
2) Silver Surfer # 5

Story-Titel:
1) Der Teufelsduplikator!
2) …und wer wird um ihn weinen?

Original-Storytitel:
1) The Demon Duplicators!
3) …and who shall mourn for him?

Zeichnungen:
1) Joe Sinnott
3) John Buscema / Sal Buscema

Text:
1) Stan Lee / R. Berns
3) Stan Lee



Diese Ausgabe, die ich ebenfalls aus einem frühen Superband kenne, verspricht mehr, als sie halten kann. Das Cover sah für mich als Junge spektakulär aus: Thor kämpft gegen einen zweiten Thor, der augenscheinlich aber noch stärker ist als er. Dahinter verbirgt sich aber eine zwar verwickelte, doch wenig fesselnde Story (ich bin versucht zu sagen: „in Superman-Manier“, aber für einen Vergleich kenne ich „Superman“ zu wenig, und ganz so bescheuert dürften ältere Superman-Geschichten dann doch nicht gewesen sein).

Eingefügt ist das Ganze in eine kleine Rahmenhandlung. Asgards Götter, die nun schon durch so manche Unzulänglichkeiten aufgefallen sind, leiden unter großer Trockenheit. Thor kommt zu Hilfe und läßt es sieben Tage lang regnen. Wenn es keinen spezialisierten Wettergott gäbe, müßten die Götter wohl gar verhungern und verdursten. Thor macht sich auf zur nächsten edlen Tat auf der Erde, die ein bißchen kompliziert zu erklären ist. Don Blake ist nicht nur Arzt, sondern – wie viele andere Marvelhelden auch – zugleich genialer Wissenschaftler; er hat einen super-intelligenten und unzerstörbaren Androiden konstruiert. Er soll Prototyp einer amerikanischen Super-Armee werden (beklemmende Vorstellung). Thor soll helfen, ihn zu testen. Da damit Blake nicht selbst auftreten kann, hat er einen gewissen Dr. Zaxton gebeten, ihn zu vertreten. Alles geht glatt, bis der Android selbst darauf hinweist, daß er versehentlich kurzgeschlossen wurde und gleich explodieren wird. Thor schleudert ihn hoch in die Luft, wo die Explosion keinen Schaden anrichten kann.

Nun wird’s etwas kompliziert. Zaxton ist nämlich nicht nur Präsentator, sondern selbst auch Wissenschaftler, aber vom Typ Eierkopf (er steckte nämlich hinter der Explosion des Androiden). Er hat einen Duplikator gebaut, der aber noch nicht richtig funktioniert. Er nimmt Jane Foster als Geisel und zwingt Blake, die Maschine fertigzubauen. Was er auch tut. In einem günstigen Moment verwandelt er sich in Thor, aber Zaxton reagiert blitzschnell und dupliziert Thor. Nun stellt sich eine bisher verborgene Eigenschaft des Duplikators heraus: Er gibt dem Duplikat die entgegengesetzten Charaktereigenschaften des Originals. Thors Duplikat ist also böse. Wir sind inzwischen schon wieder auf Seite 10. Für den Zweikampf der Thors bleibt also nicht viel Platz, wobei Zaxton mit seinem Duplikator auch noch unfair in das Duell eingreift und dem bösen Thor etwa einen zweiten Hammer gibt. Thor (der echte) wird gestellt. Das Duplikat wirft seine beiden Hämmer auf ihn. Aber wundersamerweise geschieht Thor nichts. Dem Duplikat mangelt es an Durchschlagskraft, weil es nicht würdig ist, den Hammer zu besitzen. Thor kann seine Kopie mühelos besiegen. Dann wendet er sich Zaxton zu, der gerade auf einer Brücke steht. Der Forscher macht schnell ein Duplikat von sich selbst, damit es Thor schwerer fällt, ihn am Kragen zu packen. Da entgleitet ihm jedoch seine Maschine. Er selbst stürzt von der Brücke – in den Tod. Der Clou: Das übriggebliebene Duplikat Zaxtons hat die entgegengesetzten Eigenschaften, ist also ein guter Wissenschaftler. Thor befreit rasch Jane und eilt dann nach Asgard, denn dort muß er nun den Regen abstellen, bevor die Asen absaufen.

Hier haben wir also noch einmal einen „Carbon Copy Man“ wie in „Thor“ # 8. Ich vermute, daß Robert Bernstein die vielen Wendungen in die Story eingebaut hat, denn das sieht Stan Lee nicht ähnlich. Aber sie verbessern den Plot sicherlich nicht. Insgesamt ist das erneut eine Mystery-Story mit Wissenschaft als moderner Magie. Zwar verliert Thor seinen Hammer diesmal ausnahmsweise mal nicht, aber wieder dreht sich alles um ihn. Nach wie vor ist das kein typischer Superhelden-Stoff. Man könnte sich hier auch Dr. Strange in der Hauptrolle vorstellen, aber nicht Iron Man, bei dem Wissenschaft und Technik auch eine große Rolle spielen, aber doch sozusagen handfester. Zeichner Joe Sinnott macht seine Sache übrigens weiterhin gut und zeigt keine Ermüdungserscheinungen.

Geändert von Peter L. Opmann (08.06.2019 um 07:50 Uhr)
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2019, 15:12   #6  
Phantom
Mitglied
 
Benutzerbild von Phantom
 
Ort: Franken
Beiträge: 700
Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Der mächtige Thor (Williams) 13
Das früheste Williams-Heft von Thor, das ich besitze. Das Cover wurde von Williams leicht verändert, die Thor-Figuren wurden etwas vergrößert, so dass vom Gebäude im Hintergrund weniger zu sehen ist als im Original. Warum wohl dieser Aufwand getrieben wurde?

Der deutsche Letterer war in Eile; statt "J. Sinnott" wird "S. Sinnott" als Zeichner angegeben, Zaxton wird auch einmal als Zaxon bezeichnet. Und auch an den Koloristen hätte ich ein paar Fragen, z.B. warum Jane im vorletzten Panel eigentlich steingraue Haare hat.

Blake ist also nicht nur Arzt und manchmal Thor, sondern hat in seiner Freizeit auch noch einen Androiden konstruiert. Come on. Den Duplikator kann ich auch schwer schlucken; ruckzuck wird da ein fliegendes Flugzeug verdutzendfacht. Aber gut, das sind eben Märchen.

Ärgerlich wird es aber, wenn innerhalb der eigenen Märchenlogik auch Löcher zu finden sind. Mir ist jetzt, beim chronologischen Wiederlesen, noch immer nicht klar, welche speziellen Superkräfte Thor eigentlich haben soll. Was aber bisher klar zu sein schien: Thor kann nicht fliegen, er kann nur seinen Hammer mit großer Kraft in eine Richtung werfen, und weil er den Hammer nicht loslässt, wird er von diesem eben "mitgezogen", so dass es für Beobachter wie Fliegen aussieht. Das war jedenfalls die Erklärung in den ersten Thor-Heften. In der vorliegenden Story kann er aber plötzlich abbremsen; wie soll das funktionieren, wenn er doch nur "am Hammer hängt"? Und noch seltsamer, er kann sogar - in der Luft schwebend - seinen Hammer werfen und darauf warten, dass er wieder zurückkommt. Nur nicht zu genau darüber nachdenken, sondern die Story am besten gleich wieder vergessen.
Phantom ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2019, 16:22   #7  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.586
@ Phantom:

In "Stan's Rants" hat sich Stan Lee mal gebrüstet, das Fliegen von Thor sei logischer als das von Superman, da er die Fliehkraft des Hammers nutzt, während Superman bloß den Arm hochhebt und wegfliegt. Wobei ja Superman anfangs auch nicht fliegen, sondern nur sehr hoch springen konnte. Da sollte man nicht zu streiten anfangen, denke ich, was logischer ist...
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2019, 19:11   #8  
Marvelianer
Moderator Sprechblase
 
Benutzerbild von Marvelianer
 
Ort: Güster
Beiträge: 1.151
Ich fing bei Thor mit den sw Hit Comics an und war dann im Jan. 1974 bei Williams Thor mit der Nummer 1 dabei, dass aber nur wegen des Silver Surfers.
Ich denke viele Leser haben Thor nur wegen des Silver Surfers gekauft.
Marvelianer ist offline   Mit Zitat antworten
Neues Thema erstellen Antwort

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Comics > Magazine > NUFF! - Forum


Forumregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:33 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright: www.sammlerforen.net

Das Sammler-Netzwerk: Der Sammler - Sammlerforen
Das Comic Guide-Netzwerk: Deutscher Comic Guide - Comic Guide NET - Comic-Marktplatz