Frauenbild im Mosaik

[Abe Gunstick]

Zitat von falkbingo

...geht es bei bestimmten Themen = Religion, Politik, Gendern etc. immer ans eingemachte und die sich eben noch lieb hatten kriegen sich extremst in die Wolle....

Auch wenn ich das genauso sehe, gibt's meinen Senf:
Ich stelle die Frage einfach anders herum: WIE sollen denn Frauen im Mosaik sein? Wenn sie nicht den (gewordenen) Helden oder auch mal den Deppen heiraten sollen, sich nicht sexy zeigen oder beschützenswert sein oder als Superwomen darstellen sollen, wie dann?
Handlungstragenden Frauenfiguren ein "Gesicht" zu geben und dabei den "modernen" (was auch immer man darunter versteht oder davon hält...) Anforderungen gerecht zu werden; zur Krönung auch noch Charakter zu haben, vielschichtig, wandlungsfähig und KEIN Mann -also ich meine damit, auch als FRAU wahrgenommen zu werden- stelle ich mir sehr schwer vor.
Emanzen. Kratzbürsten. Resolute Geschäftsfrauen. Omas. Was???

[Nante]

Zitat von Abe Gunstick

Ich stelle die Frage einfach anders herum: WIE sollen denn Frauen im Mosaik sein?

Ich habe jetzt zwar nicht viel Gesamtüberblick über ander Comics. Aber zum Beispiel wie Leela aus Futurama (ob nun mit einem oder zwei Augen) oder um im Mosaik-Kosmos zu bleiben: Max, ein paar oder auch ein paar Dutzend Jahre älter?

[MausR]

Zitat von Nante

... Leela aus Futurama ...

Die spielt ja auch in der Zukunft



Das Frauenbild, wie es vom Autor dargestellt wird, hängt sicher auch davon ab, welche Vorstellung der Autor von der Rolle der Frau in der Vergangenheit hatte. Also doppelte-geschichtlich-geprägt - Autor kommt aus der Vergangenheit, hat dort seine Prägung erhalten, und reflektiert das Frauenbild aus seiner Prägung.

Wenn man glaubt, dass früher alles "klassisch rollenverteilt" war, dann ist auch die fiktive Geschichte so, zumindest, wenn man "realistisch" berichten will.

Da halte ich persönlich eine Darstellung wie in der TV-Serie "Vikings", obwohl auch fiktiv, sowohl für "historischer" als auch "emanzipierter".

Vielleicht ist es aber auch eine bewusste Entscheidung, in Hinsicht auf die Zielgruppe, ein "märchenhaftes" Ende zu entwerfen. Und da heiratet Prinz Prinzessin

[Chouette]

Zitat von MausR

Das Frauenbild, wie es vom Autor dargestellt wird, hängt sicher auch davon ab, welche Vorstellung der Autor von der Rolle der Frau in der Vergangenheit hatte.

Glaube ich eigentlich nicht. Zumindest würde sich das mit der Rolle derselben Mosaik-Frauen vor dem Happy End beißen. Denn bis dahin sind sie, wie wir festgestellt haben, ziemlich autark und selbstbewusst. Sicherlich mehr als sie es in der Historie tatsächlich gewesen sein dürften.

Zitat von MausR

Also doppelte-geschichtlich-geprägt - Autor kommt aus der Vergangenheit, hat dort seine Prägung erhalten, und reflektiert das Frauenbild aus seiner Prägung.

Das schon eher. Hier wäre es mal interessant zu erfahren, mit welcher Literatur Schubert geprägt wurde. Ich rede von seiner Kindheit und frühen Jugend. Hat er das in irgendeinem Interview mal erwähnt?

[Chouette]

Zitat von falkbingo

Obwohl wir uns alle hier lieb haben, geht es bei bestimmten Themen [...] immer ans eingemachte und die sich eben noch lieb hatten kriegen sich extremst in die Wolle.

Zitat von Abe Gunstick

Auch wenn ich das genauso sehe

Ach, Quatsch. Hier hat sich doch niemand in der Wolle. Ich hab zwar von Udo die obligatorische Alice Schwarzer um die Ohren gehauen bekommen, aber ich bin doch schon groß. Und außerdem mag ich deren Humor.

Zitat von Abe Gunstick

Ich stelle die Frage einfach anders herum: WIE sollen denn Frauen im Mosaik sein?
Emanzen. Kratzbürsten. Resolute Geschäftsfrauen. Omas. Was???

Genau so, wie sie im Mosaik überwiegend dargestellt werden. Da gibt's über die weitesten Strecken von meiner Seite her nix zu meckern. Aber: Am besten zwei Hefte vor dem Serienende aussteigen lassen, und gut! Dann umgehen sie die Hochzeit. Nahezu sämtliche Frauen, die im Mosaik handlungstragend sind, kommen über 90% der Handlung hinweg ganz prima alleine klar.
Aber offensichtlich gehört zu einer kompletten Mosaik-Frau der starke Jüngling, an dessen Brust sie sich im letzten Heft schmiegen muss, um, so darf man es getrost annehmen, fortan ein glückliches Familienleben führen zu dürfen. Das braucht es nicht jedes, aber auch wirklich jedes Mal. Darum geht's mir, um nichts anderes.

[Abe Gunstick]

Zitat von Chouette

...Am besten zwei Hefte vor dem Serienende aussteigen.., und gut! Dann umgehen sie die Hochzeit...

DAS wäre allerdings schon wieder typisch MANN

[falkbingo]

Was wäre denn euer Frauenbild. Nicht im Mosaik, sondern im echten Leben?