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Umfrageergebnis anzeigen: Wie bewertet ihr das Hans-Wurst-Kapitel?
Großes Kino, eine meiner Lieblingsserien! 26 63,41%
Eine sehr schöne Serie, die mir gut gefallen hat. 8 19,51%
Eher durchschnittlich. Da gab es einige bessere Serien. 3 7,32%
Hat mir nicht gefallen. 0 0%
Eine wirklich schlechte Serie. Ging gar nicht. 0 0%
Furchtbar! Lese ich nie wieder. Alle Hefte werden ins Altpapier entsorgt. 0 0%
Ich hab zwar nichts mit Mosaik am Hut, möchte aber trotzdem abstimmen. (Mitleserabstimmfeld) 4 9,76%
Teilnehmer: 41. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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Alt 28.05.2021, 18:28   #26  
Nante
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...Und obwohl er sich mit unfähigen Handlangern rumschlagen muß...
Sein „Nein, nein neiiin!!! Zwei solche Rindviecher hab‘ ich mein Lebtag noch net gesehen! Und so was laß ich begnadigen!“ kann ich auch heute noch immer wieder begeistert lesen.
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Alt 28.05.2021, 20:29   #27  
Chouette
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man kann dem Zeichnerkollektiv nur auf Knien danken, daß sie das nicht länger mitmachen wollten und auf einem geänderten Handlungsstrang für das folgende Kapitel bestanden.
Etiam si omnes, ego non!
Für mich waren die Militärszenen immer das Highlight. Schon als Kind, erst recht aber nach meiner eigenen Militärzeit, wo einem tatsächlich genau solche Figuren, wie sie der Dräger auf die Schippe genommen hat, massenweise unterkamen.
Dass Drägers Nachfolger so gar keinen Draht dahingehend entwickelt hat, finde ich sehr betrüblich.

Bei allem anderen stimme ich dir uneingeschränkt zu!
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Alt 28.05.2021, 22:15   #28  
Udo Swamp
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Von der ganzen angelegten Geschichte, fand ich die Serie sehr gut. Auch die wechselnden Handlungsorte, durch die ganze Donaumonarchie/Ungarn war eigentlich ganz gut gelungen. Der Wermutstropfen lag meiner Meinung nach auch in dem Ansatz, einen frührevolutionären Klassenkampf als Geschichtsbild im Heft zu vermitteln. Ansonsten konnte ich mich mit der Serie doch gut anfreunden.
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Alt 29.05.2021, 05:27   #29  
Nante
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Etiam si omnes, ego non!
Du bist nicht GANZ allein.
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Alt 29.05.2021, 10:03   #30  
Tilberg
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Veralbern von solchen Typen wär ja voll okay. Dräger aber schwelgte förmlich in allem Militärischen, wenn man ihn nicht bremste, und als Obsession finde ich das einfach störend. Betrifft ja nicht nur diese Serie hier.

Naja, nicht so wichtig. Noch ein paar kleine Impressionen: Das Innere des Zigeunerwagens ist bis heute für mich der Inbegriff des Gemütlichen und Wonniglichen. Und das Cover von 3/79 ("Nach Ungarn!") gehört in meinen Augen zu den besten Mosaiktitelbildern aller Zeiten. Was hätte ich drum gegeben, anstelle von A- und B-Fax mit dem Köhlerliesel loszuziehen! Überhaupt all die adretten und drallen Ungarinnen ...

Ein anderes Phänomen, das vielleicht der eine oder andere von euch auch kannte: Ich hatte damals nicht alle Hefte. Kurz besaß ich die 6/78, doch sie ging am Ostseestrand verloren. Dann erst ab 11/78, doch die 12/78 fehlte gleich wieder. Ab 1/79 endlich durchgehend. Und ich kannte niemanden, der mir aushelfen konnte. Ein tiefes Mysterium umwehte den Beginn der Geschichte. Woher kannten die sich alle? Wie hing Ludas Matyi mit den Faxen und HW zusammen? War der Erzherzog jetzt ein Guter oder Böser? Was war einst mit Wühler und Tüftling geschehen? Wieso konnte niemand dem Vierschroth das Handwerk legen? Was war passiert, als die Faxe einst den jungen Leutnant Altentrott trafen? Fragen über Fragen.
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Alt 29.05.2021, 10:14   #31  
Nante
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Dräger aber schwelgte förmlich in allem Militärischen, wenn man ihn nicht bremste,...
Es war eben nicht alles schlecht.

Aber ernsthaft: In meinem Alter hätte es damals von mir aus noch viel mehr Militär sein können. Jeder Junge hat wohl mal seine militante Phase und die Realität (NVA) war ja noch sooo weit weg.
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Alt 29.05.2021, 10:20   #32  
Chouette
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Zitat von Tilberg Beitrag anzeigen
Veralbern von solchen Typen wär ja voll okay. Dräger aber schwelgte förmlich in allem Militärischen, wenn man ihn nicht bremste, und als Obsession finde ich das einfach störend. Betrifft ja nicht nur diese Serie hier.
Interessant, das hab ich nie so empfunden.
Allerdings auch zugegebenermaßen nie absichtlich den Blick dafür geschärft. Du hast recht, in der ersten Serie gab's die Venezianer und während 1704/05 gab's natürlich auch reichlich Militärpersonal. Letzteres war ja nun aber auch explizit als "Militärklamotte" konzipiert.
Aaaaber! Natürlich wurden dort alle veralbert. Mir fällt jetzt auf Anhieb keine einzige rein postitiv besetzte Militärfigur ein. Weit und breit nicht die Spur eines heldenhaften jungen Leutnants. Bestenfalls noch harmlose Gutmütige, wie der Feldwebel Schmidt. Ansonsten kriegten die doch alle ihr Fett weg.
Ich hab das selbst in diesen Serien aber auch nicht als überbordend empfunden, schon gar nicht als Dräger'sche Obsession wahrgenommen. Im 18. und 19. Jahrhundert gehörte das Militär fest zur Gesellschaft dazu, erst recht in den oberen Kreisen, in denen die Faxe und davor schon die Dagse, vor allem in den Preußen-Heften, immerzu zu tun hatten. Im Gegenteil, dass man später bei Schubert die Angehörigen dieses Standes fast überhaupt nicht mehr wahrnimmt, halte ich für einen historischen Fehler. Wobei er natürlich seine Abenteuer gerne jenseits dieser Zeiten ansiedelt. Aber gerade bei der aktuellen Serie fällt mir das extrem ins Auge.

Trotzdem eine interessante Diskussion. Gibt's irgendwelche speziellen Figuren, an denen du deine Einschätzung festmachst?

Geändert von Chouette (29.05.2021 um 10:36 Uhr)
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Alt 29.05.2021, 10:31   #33  
Chouette
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Zitat von Tilberg Beitrag anzeigen
Ich hatte damals nicht alle Hefte. Kurz besaß ich die 6/78, doch sie ging am Ostseestrand verloren. Dann erst ab 11/78, doch die 12/78 fehlte gleich wieder. Ab 1/79 endlich durchgehend. Und ich kannte niemanden, der mir aushelfen konnte. Ein tiefes Mysterium umwehte den Beginn der Geschichte.
Das ging mir ganz ähnlich. Die handvoll Hefte, die vor Beginn meiner Sammlerkarriere zu Hause rumlagen, enthielten keine einzige Nummer aus den beiden Jahrgängen. Eine einzelne 7/76 war vorhanden, dann ging es erst 1980 mit ein paar Heften weiter. Trotzdem kannte ich Hans Wurst und Ludas Matyi als Mosaikfiguren irgendwoher. In erster Linie wohl von diversen Puzzles, die im Kindergarten vorhanden waren, und bei denen naturgemäß immer ein paar Teile fehlten. Zum anderen vermutlich aus Erzählungen von Freunden und dortigen Heftsichtungen.
Da ich '83 in die Schule kam, konnte ich mit etwas Taschengeld auf dem Solibasar und natürlich durch Tauschen langsam aber sicher rückwärts sammeln, doch vollständig hatte ich auch diese Serie erst nach dem schon anderwo beschriebenen Besuch beim Schweinskramheftchensammler.
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Alt 29.05.2021, 10:41   #34  
Meinrath
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Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
Im 18. und 19. Jahrhundert gehörte das Militär fest zur Gesellschaft dazu, erst recht in den oberen Kreisen, in denen die Faxe und davor schon die Dagse, vor allem in den Preußen-Heften, immerzu zu tun hatten.
"Muss 'n schönes Gefühl sein, wenn man auf einmal mit Herr Leutnant angeredet wird, das schmeichelt den Gehörknöchelchen. Wissen Sie, ich sage immer: vom Gefreiten aufwärts beginnt der Darwinismus. Aber der Mensch, der Mensch fängt erst beim Leutnant an, is nich so, is nich so?" (Schneider Wormser in Carl Zuckmayers "Der Hauptmann von Köpenick")
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Alt 29.05.2021, 10:56   #35  
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Wenn ich mir das recht überlege, fand ich DAMALS das "Militärische" auch eher anziehend als abstoßend. Es war in der Handlungszeit aber auch davon geprägt. Der Gegensatz zum gemütlichen Leben, was auch ein Kritikpunkt sein könnte, wenn man konsquent wäre, denn in der Zeit herrschte teilweise bitterböse Armut. Aber das würde die ganze Atmosphäre eher nur belasten, die Serie war genau so klasse, wie sie war.
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Alt 29.05.2021, 11:17   #36  
Tilberg
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Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
Trotzdem eine interessante Diskussion. Gibt's irgendwelche speziellen Figuren, an denen du deine Einschätzung festmachst?
Ums klar zu sagen: Natürlich hat Dräger das Militär (oder gar den Krieg) nicht verherrlicht, das ist nicht mein Punkt. Was er aber gerne gemacht hat: in militärische Situationen, Milieus, Figuren, Eigenheiten einzutauchen. Hegenbarth ging das, glaub ich, völlig ab, aber Dräger hat diese Szenen geradezu gesucht. Schon bei der Römerserie, also Drägers erstem Beitrag als Coautor und Texter, spielt das Militär eine Riesenrolle, vom Manöver bis zur Belagerung. Mir ist auch noch eine Szene in der Runkelserie in Erinnerung, beim Angriff der Pisaner auf Villamare, die strotzt vor Militarismen (und zwar so massiv, daß ich schon mal überlegte, ob dort ein anderer Texter am Werke gewesen sein könnte, aber nein, nein, das war schon Dräger selbst).

Natürlich ist das Militär nicht Drägers Hauptinteresse und es ist auch nicht so, daß er seine Schwäche dafür ständig im Mosaik ausgelebt hätte. Aber wenn es dazu kam, spürt man (finde ich) seine Obsession durchaus. Daß es seinen Kollegen so um 1978/79 herum ähnlich wie mir ging, ist ja bekannt. Es ist wie ein "Lothar, nun laß mal langsam gut sein mit den ganzen Regimentern. Erzähl mal lieber was anderes."

Zum Thema historische Genauigkeit (weshalb das Militär nicht unterschlagen werden dürfe): Das seh ich etwas anders. Das Mosaik ist keine historische Abhandlung, sondern eine (Kinder-)Geschichte. Es gibt keinen Grund, sich so fest es geht an die historischen Fakten zu halten. Ganz im Gegenteil, so was schadet der Erzählung massiv, wie wir schon häufiger festgestellt haben (denk nur an die Reformationsserie). Es geht immer darum, eine gute Balance zu finden, einerseits dem selbstgestellten Bildungsauftrag nachzukommen und andererseits eine spannende Geschichte zu erzählen.

Von daher muß das Militärische mMn im Mosaik nicht unbedingt eine große Rolle spielen, auch wenn die Zeitläufte es nahelegen würden. Ich hab natürlich auch nix dagegen, wenn es immer mal wieder auftaucht oder thematisiert wird. Bei Dräger ist es mir halt immer dann, wenn er nicht gebremst wurde, einen Hauch zu viel.
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Alt 29.05.2021, 11:47   #37  
Tilberg
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PS: Case in point: Die Einführung der Faxe als ehemalige Landsknechte, komplett ausgestattet mit Waffen aller Art. Abrax insbesondere als wunderbar guter Soldat, dem nur standesdünkelhafte Vorgesetzte die Möglichkeit verbauten, ein noch besserer Soldat zu werden.

Warum. Auch. Immer.
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Alt 29.05.2021, 11:48   #38  
Chouette
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Ums klar zu sagen: Natürlich hat Dräger das Militär (oder gar den Krieg) nicht verherrlicht, das ist nicht mein Punkt.
Natürlich nicht. Hab deinen Punkt auch nicht dahingehend verstanden. Insofern war mein Argument mit dem heldenhaften Leutnant vielleicht etwas unglücklich gewählt.

Zitat:
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Schon bei der Römerserie, also Drägers erstem Beitrag als Coautor und Texter, spielt das Militär eine Riesenrolle, vom Manöver bis zur Belagerung.
Da gehe ich mit. Wenn auch nur begrenzt: Eine Römer-Geschichte ohne Legionäre ist, ich denke, da sind wir uns weitgehend einig, nur schwer vorstellbar. Wenn wir uns nun die Römer-Serie anschauen, dann gab es in den ersten Heften die Geschichte mit dem Zirkus. Erst dann ging's zum Militär, mit Belagerung, Putsch und Manöver. Das spielte sich aber in nur wenigen Heften ab. Drei, vier Hefte. Anschließend lag der Fokus auf dem Freiheitskampf. Wenn ich irgendwo eine Obsession Drägers sehen möchte, dann am ehesten in der Schilderung von Aufständen des Volkes (am beliebtesten: Fischer) gegen die Obrigkeit.
Während der Erfinder-Serie gehe ich bei den schon erwähnten Preußen-Heften mit. Runkel kam 5 Jahre lang fast ohne dergelcihen aus, und die nächsten fünf Jahre in Amerika gab's vereinzelt etwas Kavallerie, die sich aber auch mit dem Verlauf der Geschichte und dem gezeigten Konflikt mit den Indianern ergab. Die letzten Hefte, die im Bürgerkrieg spielten, kamen natürlich nicht ohne aus. Und hier haben wir sogar den heldenhaften Leutnant (Bob Morris).
Im letzten Jahr, im Orient, gab's dann ein paar Janitscharen.

Zitat:
Zitat von Tilberg Beitrag anzeigen
Zum Thema historische Genauigkeit (weshalb das Militär nicht unterschlagen werden dürfe): Das seh ich etwas anders. Das Mosaik ist keine historische Abhandlung, sondern eine (Kinder-)Geschichte. Es gibt keinen Grund, sich so fest es geht an die historischen Fakten zu halten. [...]
Jetzt trägst du Käuze ins Vogtland. Du weißt, dass wir da völlig einer Meinung sind.

Dennoch:
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Es geht immer darum, eine gute Balance zu finden, einerseits dem selbstgestellten Bildungsauftrag nachzukommen und andererseits eine spannende Geschichte zu erzählen.
Gerade bei der aktuellen Geschichte scheint mir die Balance etwas aus dem Gleichgewicht geraten. Ich gebe zu, ich diskutiere ohne wirklich profundes Wissen, aber dass Ende des 19. Jh in den deutschen Kolonien in der Südsee das Militär nicht ansatzweise existent war, erscheint mir schwer vorstellbar. Für eine ausgewogene Erzählung hätte ich das eigentlich erwartet. Zumal ich auch keinen "Ersatzfokus" ausmachen kann. Aber das führt vermutlich an dieser Stelle zu weit.
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Alt 29.05.2021, 11:51   #39  
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ist es mir halt immer dann, wenn er nicht gebremst wurde, einen Hauch zu viel.
Für Dich kannst Du das ja gern so wahrnehmen und konstatieren, ich empfand es damls so nicht, würde es heut vielleicht auch anders sehen, aber wenn wir das Fass aufmachen, könnten wir das Mosaik komplett zerlegen, fängt bei der "Völkerschau" an und geht über über viele Details hinweg, was man heute nicht mal mehr diskutieren darf. Was ich im Übrigen schade finde.
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Alt 29.05.2021, 11:58   #40  
Tilberg
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Oha, verwechsel mich bitte nicht mit einem woken SJW! Nichts könnte mir ferner liegen. Oben schrieb ich noch von Zigeunern ...

Abgesehen davon hab ich niemandem vorschreiben wollen, was er zu denken habe, sondern habe ständig "für mich" oder "in meinen Augen" oder sowas eingestreut. Daher verstehe ich deine Mahnung nicht so recht.

Und schlußendlich ist mir das Ganze ja damals auch nicht aufgefallen, sondern erst im Zuge meiner eigenen obsessiven Beschäftigung mit dem Mosaik in den letzten gut 15 Jahren.
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Alt 29.05.2021, 12:05   #41  
Tilberg
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@Choui: Schon richtig, das Militärische kam nicht ständig im Mosaik vor, wäre ja auch Unfug, sowas zu behaupten. Mir geht's drum, daß Dräger mMn das Thema allzu gerne behandelte und es an manchen Stellen einfach übertrieb. 1980 noch eine ganze "Militärklamotte" dranzuhängen, nachdem er sich 1979 schon monatelang mit seinem Regiment Kraxelberg-Jodelfingen herumtreiben durfte, wäre des Guten zu viel gewesen.
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Alt 29.05.2021, 13:58   #42  
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Daher verstehe ich deine Mahnung nicht so recht.
Kannst Du auch gar nicht verstehen, weil es keine Mahnung war, lediglich meine Bestätigung, dass Du das für Dich so sehen kannst. Nicht mehr und nicht weniger.
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Alt 29.05.2021, 15:09   #43  
Nante
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PS: Case in point: Die Einführung der Faxe als ehemalige Landsknechte, komplett ausgestattet mit Waffen aller Art. Abrax insbesondere als wunderbar guter Soldat, dem nur standesdünkelhafte Vorgesetzte die Möglichkeit verbauten, ein noch besserer Soldat zu werden.

Warum. Auch. Immer.
Nun, um mal in der Zeit zu bleiben: Prinz Eugen war dem Vernehmen nach nicht viel größer als Abrax, wenigstens genauso tollkühn; - aber dazu eben auch von recht hoher Geburt. Das hat ihm im Gegensatz zu unserem Blondkopf die Karriere gesichert.

Und um auf Deine (rhetorische?) Frage zu kommen:
Tapferkeit und Draufgängertum und damit verbunden eine gewisse Waffenvernarrtheit waren nun mal Abrax „Markenkern“, auf den man wie bei den beiden anderen besonders in den ersten Jahren verzweifelt Wert gelegt zu haben scheint, um sich von den am Ende ja doch recht austauschbaren Hegen-Kobolden abzugrenzen.
Vielleicht um das zu konterkarieren hat man ihn statt mit einer seiner Größe angemessenen Bewaffnung (z.B. Degen oder Pistole, mit denen er vielleicht wirklich eine ernsthafte Auseinandersetzung hätte bestreiten können) mit diesem völlig unhandlichen und total veraltetem Monstrum ausgestattet (Das Ding hatte ja noch nicht mal ein Luntenschloß.), das jeden Einsatz eigentlich zur Lachnummer machte.
Als das vielleicht nicht mehr nötig war (Und das Teil im Zeitalter von Steinschloßgewehr und Bajonett endgültig zum Anachronismus wurde) hat man die erstbeste Gelegenheit genutzt hat, um es effektvoll zu entsorgen.

Geändert von Nante (29.05.2021 um 15:35 Uhr)
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Alt 29.05.2021, 15:32   #44  
Tilberg
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Ich wette, das war eine verzweifelte Bitte der Zeichner, endlich diesen verfluchten Schießprügel zu entsorgen. Dräger hätte die Faxe das Teil garantiert noch ewig mit rumschleppen lassen. Selbst vom Serienwechsel hat er sich ja nicht beirren lassen. "Kann man immer gut gebrauchen, so eine Muskete! Zum Beispiel, wenn ... äh ... wieder mal eine Wagenachse zu richten ist!"

Naja, Scherz beiseite. Daß man, um als mutig/draufgängerisch zu gelten, nun ausgerechnet ein besonders toller Soldat sein muß, und daß darum gleich alle Faxe ehemalige Landsknechte sein müssen, scheint mir ein Non sequitur.
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Alt 29.05.2021, 15:42   #45  
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Zwangsläufig sicher nicht. Aber wenn man davon ausgeht, daß damals (Ex)Söldner neben Gauklern und (zumindest teilweise) Handwerksgesellen die einzigen "einfachen Leute" waren, die "in der Welt herum" kamen?
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Alt 29.05.2021, 16:47   #46  
Tilberg
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Nochmal: Es gibt keine Notwendigkeit, sich bei einer Kindergeschichte, die sowieso schon mit seinen drei Koboldprotagonisten die "historische Wirklichkeit" ausschließt, an historische Fakten halten zu müssen. Und das Drägersche Mosaik tut das auch nicht, genausowenig wie das vor und nach ihm, die historische Wirklichkeit wird ständig zugunsten der erzählten Geschichte geändert. Völlig zurecht!

Insofern sind alle Versuche, das Militärische an der ursprünglichen Konzeption der Abrafaxe aus der erzählten Geschichte heraus zu begründen, einfach nur ad-hoc-Erklärungen. Kann man machen, aber dann blendet man den tatsächlichen Hintergrund aus, und der besteht nun mal aus Drägers Militärfimmel.

Wie nun schon mehrfach von mir betont, finde ich diesen Fimmel auch nicht wirklich schlimm, er irritiert mich nur manchmal ein wenig und animiert mich zum leichten Schnauben und Augenverdrehen. Er ruiniert mir ja nichtmal die Freude an der Hanswurst-Serie! Aber gleichzeitig kann ich ihn nicht einfach ignorieren, er gehört halt mit dazu. So war Dräger nun mal.
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Alt 29.05.2021, 16:49   #47  
Chouette
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1980 noch eine ganze "Militärklamotte" dranzuhängen, nachdem er sich 1979 schon monatelang mit seinem Regiment Kraxelberg-Jodelfingen herumtreiben durfte, wäre des Guten zu viel gewesen.
Ja, das kann sein. War alles hübsch auserzählt, mehr hätte es nicht gebraucht. Wobei ich gestehen muss, dass mir die Szenen mit den Dragonern in den Pyrenäen ausnehmend gut gefallen haben. Da spürte man so richtig die Gefahr für die Fliehenden.
Aber ich bin da sicherlich nicht der objektive Maßstab, bei mir steht ein ganzes Regal voll mit militärhistorischen Büchern, hübsch chronologisch geordnet.
Können wir uns (auch in meinem eigenen Interesse) vielleicht darauf einigen, dass Dräger keine "störende Obsession", wohl aber ein ausgeprägtes Faible fürs Militärische hatte? Das klingt irgendwie schöner.
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Alt 29.05.2021, 16:51   #48  
Chouette
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Vielleicht ist ja Dräger sogar an meinem eigenen Faible schuld?
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Alt 29.05.2021, 16:51   #49  
Tilberg
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"Fimmel" ist ok.
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Alt 29.05.2021, 16:51   #50  
Chouette
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Von mir aus "Fimmel".
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