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Alt 07.01.2016, 02:23   #76  
Mick Baxter
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Zitat von thetifcat Beitrag anzeigen
Geiseln? Das waren doch zwei der Geiselnehmer die von ihren Anführer erschossen wurden.
Das zumindest kann man dem Film vorwerfen: Daß es drei Sichtweisen zu einer Szene gibt.
Ich bin davon ausgegangen, daß das SEK die Geiselnehmer erschossen hat (die anderen beiden waren ja bei Stürmung im Nebenraum).

Seltsam die Szene mit dem explodierenden Kleintransporter: Den kann doch eigentlich nur der Typ vom Fitnesscenter selber in die Luft gesprengt haben, denn der Knabe, der ihn zuvor mit dem Messer angriff, wird wohl kaum vorher einen Sprengsatz angebracht haben. Andererseits hätte das nur Sinn gehabt, wenn er damit seinen Tod vor Zeugen vortäuschen könnte (warum auch immer), aber der Junge, der es gesehen hat, lief da ja rein zufällig rum.
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Alt 07.01.2016, 11:36   #77  
Servalan
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Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
Das zumindest kann man dem Film vorwerfen: Daß es drei Sichtweisen zu einer Szene gibt.
Das gefällt mir sogar. Solange es nur um einzelne Szenen geht, halte ich dieses Spiel mit der Ungewißheit für legitim und sinnvoll.
Über die gesamten vier Folgen sollten sich meiner Meinung Hinweise finden lassen, worauf die Chose abzielt. Aber selbst nach mehrmaligem Sehen konnte ich nichts entdecken. Schweiger und Drehbuchautor Darnstädt scheinen sich jederzeit alle Optionen offenzuhalten. Letzten Endes wird da jedesmal ein Kaninchen aus dem Hut gezaubert, was ich dramaturgisch mau finde. Auf die Dauer ermüdet das nur.

Gadgets wären vorhanden: Der RFID-Tracking-Chip der Mexikaner zum Beispiel verschwindet nach der ersten Folge in der Versenkung. Der hätte das Potential gehabt, Gümmers Rolle besser auszubauen, wenn der die Spur weiterverfolgt hätte.
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Alt 07.01.2016, 12:20   #78  
thetifcat
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"Über die gesamten vier Folgen sollten sich meiner Meinung Hinweise finden lassen, worauf die Chose abzielt." Genau dass hat mein Bruder auch gesagt. Er will jetzt einen Filmabend mit allen 4 Director’s Cut Teilen machen. Sozusagen als Vorbereitung auf den Kinotag. Leider werde ich da aus Zeitgründen nicht teilnehmen können.
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Alt 07.01.2016, 13:53   #79  
Mick Baxter
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Das gefällt mir sogar. Solange es nur um einzelne Szenen geht, halte ich dieses Spiel mit der Ungewißheit für legitim und sinnvoll.
Wenn man nicht erkennen kann, was passiert, ist es entweder schlecht ausgeleuchtet oder schlecht geschnitten. Schlechtes Handwerk eben.
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Alt 07.01.2016, 14:18   #80  
Servalan
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Die gesamte Noir-Tradition zehrt von dieser Ungewißheit. Es kommt auf den Zusammenhang an, ob das mieses Handwerk oder ein souveräner Trick im Storytelling ist. Ob sie sinnvoll sind (bzw. werden können) oder nicht, das wird davon beeinflußt, wann und wo dieses Stilmittel eingesetzt wird.

Einzelne Szene bilden gewissermaßen die Saat für spätere Plotpoints, in denen die Helden durch ihre Erkenntnisse weiterkommen. Wenn solche Szenen allerdings frei im Raum schweben, sind sie überflüssig. Da gebe ich dir recht.

Bei "Fegefeuer" kamen die an einer Stelle, an der ich eine Enthülllung (zumindest für das Publikum) erwartet hätte. Diese Chance wurde vergeudet, also Punktabzug für Schweiger & Co.
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Alt 07.01.2016, 16:29   #81  
Detlef Lorenz
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Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
(...) Schlechtes Handwerk eben.
Was mir am schlechten Handwerk aufgefallen ist: die Schauspieler haben derartig genuschelt, dass etliche Dialoge waren kaum verständlich waren. Entweder hat der Regieseur geschlafen, oder der Tontechniker. Das ich altersbedingt so langsam schlecht höre, können wir ausschließen, denn meine Lebensgefährtin ist deutlich jünger und hatte ebenfalls Verständlichkeitsprobleme.
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Alt 08.01.2016, 00:47   #82  
Mick Baxter
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Seit Dominik Graf sind unverständliche Dialoge doch "in".
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Alt 05.02.2016, 13:38   #83  
Servalan
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Zitat von thetifcat Beitrag anzeigen
"Über die gesamten vier Folgen sollten sich meiner Meinung Hinweise finden lassen, worauf die Chose abzielt." Genau dass hat mein Bruder auch gesagt. Er will jetzt einen Filmabend mit allen 4 Director’s Cut Teilen machen. Sozusagen als Vorbereitung auf den Kinotag. Leider werde ich da aus Zeitgründen nicht teilnehmen können.
Hab gerade Jan Böhmermann in seinem Satire-Clip "Deutschland: Off Duty" (FSK: ab 12) gesehen.

War schon jemand im Kino? Liefert Schweiger "Nick Tschiller" eine Pointe, für die es sich lohnt, eine Kinokarte zu kaufen?
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Alt 05.02.2016, 14:02   #84  
falkbingo
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Die DVD erscheint am 31.12.2016 Man muss also nicht unbedingt ins Kino.
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Alt 05.02.2016, 14:05   #85  
FrankDrake
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Amazon schreibt bei allen DVDs bei denen das genaue Veröffentlichungsdatum nicht feststeht, 31.12.16

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Alt 05.02.2016, 14:08   #86  
falkbingo
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Wusste ich nicht. Man lernt nie aus.
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Alt 05.02.2016, 15:32   #87  
Eldorado
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Wie bei den sonstigen Schweiger-Kinofilmen üblich, wurde auch "Tschiller: Off Duty" der Presse vorab nicht gezeigt. Auch da scheint sich der NDR die Bedingungen von seinem "Star" diktieren zu lassen.
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Alt 08.02.2016, 14:59   #88  
thetifcat
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Sehe mir den Film nächste Woche an und freue mich darauf. Als ich jetzt DIE WELLE im Kino sah, gab es den Trailer. Sieht aus wie ein Bruce Willis Film aus den 90er.
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Alt 12.02.2016, 16:22   #89  
Servalan
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Zitat:
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Wie bei den sonstigen Schweiger-Kinofilmen üblich, wurde auch "Tschiller: Off Duty" der Presse vorab nicht gezeigt. Auch da scheint sich der NDR die Bedingungen von seinem "Star" diktieren zu lassen.
Die Tatort-Fans ziehen eine traurige Bilanz der ersten Kinowoche:
Zitat:
Acht Millionen Euro Kosten, drei Monate Dreharbeiten, davon 95 Prozent im Ausland: in den Kino-Tatort „Tschiller: Off Duty“ wurde viel Arbeit und Geld investiert. Die Produzenten – allen voran Til Schweiger – erhoffen sich, dass mindestens ein Drittel der regelmäßigen Tatort-Zuschauer den Weg ins Kino findet. Wer sich den Streifen ab dem 04.02.2016 nicht im Kino anschauen möchte, der muss sich voraussichtlich bis 2018 gedulden: dann nämlich soll der actionreiche Krimi erstmals im Fernsehen gezeigt werden. (...)

Hauptdarsteller und Produzent Til Schweiger dürfte verärgert sein. Auf seiner offziellen Facebook-Pinnwand ist es verdächtig ruhig, nur eine einzige lobende Kritik zu „Tschiller: Off Duty“ reicht Schweiger höchstpersönlich an seine Follower – darunter anscheinend auch eine Vielzahl von Hatern – weiter. (...)

Wenige Tage nach dem Kinostart des Actionspektakels am 4. Februar 2016 lassen sich die Besucherzahlen in einer ersten Bilanz jedenfalls kaum schön reden: bei acht Millionen Produktionskosten pilgerten lediglich 12.000 Schweiger-Fans am Premierentag in die rund 500 Lichtspielhäuser der Republik, die den Kinostreifen zeigen. 115.000 Menschen waren es insgesamt am Ende des ersten Wochenendes.
Naja, vielleicht überlegt sich Til Schweiger das noch mit 2018, wenn der Film wirklich an der Kinokasse floppt.
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Alt 16.02.2016, 12:25   #90  
Servalan
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Sieht nicht gut aus für Schweigers Tatort-Trip nach Istanbul und Moskau:
Zitat:
Die Gegner von Til Schweiger als „Tatort“-Kommissar können sich nach dem letzten Wochenende (schaden)freudig die Hände reiben. Sein Kino-Einsatz als Nick Tschiller, Tschiller: Off Duty, versagte trotz einer groß angelegten Werbekampagne und eines sehr breiten Starts in 503 Kinos. Der Streifen wurde am regulären Wochenende von lediglich 109,000 Kinogängern gesehen, einem winzigen Bruchteil der üblichen Zuschauerzahlen einer „Tatort“-Folge im Fernsehen. Das reichte gerade einmal für #6 der Charts. Samt Previews waren es 117,000 verkaufte Kinotickets bis Sonntag.

Im Fernsehen mag Schweigers „Tatort“ Millionen vor die Glotze ziehen, doch nur wenige hatten Interesse daran, sein Action-„Tatort“, der wie eine deutsche Version des Liam-Neeson-Actionfilms 96 Hours aussah, zu sehen. (...) Der Film legte den schwächsten Start eines breit gestarteten Schweiger-Films seit Far Cry vor acht Jahren hin und wird sich mit maximal einer halben Million Zuschauer (oder auch deutlich weniger) aus den Kinos verabschieden. Bei einem Budget von €8 Mio (ohne Marketingausgaben!) winken ihm nicht mehr als €5 Mio an Einspiel. Vielleicht beginnt Schweiger jetzt mit der Arbeit an Mehr Honig im Kopf…
So lautet die Prognose auf Filmfutter.
Bei den Promo-Veranstaltungen in Berlin und Hamburg, in denen Til Schweiger mit der halben Crew aufgekreuzt ist, waren die Ränge ziemlich voll. In den Clips dazu konnte ich allerdings etliche einzelne leere Sitze erkennen, also kein kompletter Ausverkauf. Wenn ich die Zahlen dann durch gut 500 Kinos teile, dürfte das Publikum überschaubar gewesen sein.

Vielleicht läßt er sich noch etwas für die DVD/BluRay-Box einfallen und bringt wenigstens die gesamte Tschiller-Saga als Staffel heraus - mit der üblichen Tatort 3er-Box geht das sonst auch noch in die Hose.
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Alt 16.02.2016, 12:31   #91  
FrankDrake
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5 Millionen Euro nur, na und? Wenn der Tatort im Herbst oder Winter ins Fernsehen kommt wird er locker 10 Millionen Zuschauer haben und alles ist für die Macher gut.

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Alt 16.02.2016, 15:03   #92  
Eldorado
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Es wurde allerdings vorher verkündigt, dass "Off Duty" nicht vor 2018 im Fernsehen ausgestrahlt wird. Vielleicht überlegt man sich das angesichts des Kino-Flops aber jetzt nochmal....

"Alles gut" ist es dann aber trotzdem nicht. Nicht angesichts der exorbitanten Kosten für dieses Prestige-Projekt mit diversen internationalen Drehorten. Und auch sicher nicht für das Ego von Til Schweiger.
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Alt 16.02.2016, 18:01   #93  
arne
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Man sollte den Film eigentlich schon im Kino sehen. Die Bilder sind für die große Leinwand gemacht. Z. B. eine Totale auf Istanbul. Mir hat's gefallen.
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Alt 21.02.2016, 18:02   #94  
Servalan
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Gestern habe ich mir auf 3sat die Verleihung der Silbernen Bären und des Goldenen Bären auf der 66. Berlinale live gegönnt. Dort saß nämlich jemand in der Internationalen Jury, der als "der stille Gast" das Tatort-Publikum zum Gruseln gebracht hat:
Zitat:
Der Jury-Präsidentin stehen bei der Vergabe der Preise mehrere Jurymitglieder zur Seite, die bei der offiziellen Vorstellung des Programms am 2. Februar 2016 benannt wurden:[4]
  • Lars Eidinger, deutscher Schauspieler
  • Nick James, britischer Filmkritiker
  • Brigitte Lacombe, französische Fotografin
  • Clive Owen, britischer Schauspieler
  • Alba Rohrwacher, italienische Schauspielerin (Shooting Star auf der Berlinale 2009)
  • Małgorzata Szumowska, polnische Filmregisseurin (Regiepreis 2015, Teddy Award 2013)
Bin gespannt, wann "der stille Gast" zurückkehrt ...
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Alt 22.02.2016, 12:28   #95  
Servalan
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Filmen ist ein Knochenjob, der vollen Einsatz verlangt. Ute Opritescu berät als Juristin bei connexx.av, einem ver.di-Netzwerk, Kolleginnen und Kollegen aus allen Medienbereichen. Im Interview Die Medien-Illusion mit Jens Berger geht es hauptsächlich um Filmschaffende, aber in den anderen Branchen sieht die Situation kaum besser aus.

Als frappantes Beispiel berichtet sich darüber, wie sich die Drehbedingungen in den Öffentlich-Rechtlichen Sendern im allgemeinen und dem Tatort im besonderen in den Jahrzehnten verändert haben:
Zitat:
Problematisch wird es oft, wenn die diversen öffentlich-rechtlichen Sender die szenischen Unterhaltungsfilme nicht selbst produzieren. Für sie ist es zunächst einfacher, die Produktion nach außen zu geben; denn so müssen sie sich nicht an ihre Tarifverträge im Haus halten. Auf der anderen Seite wollen Sie aber oft bei grundlegenden Aspekten mitbestimmen, wie zum Beispiel bei Drehbuchinhalten, Darstellern, dem Regisseur, dem Kameramann, den Drehorten. Im Prinzip ist dieser Gedanke auch nicht schlecht, denn die öffentlich-rechtlichen Sender müssen ja ihren Rundfunkauftrag erfüllen. Problematisch wird es aber dann, wenn die bereitgestellten Gelder gar nicht ausreichen, um die entsprechenden Wunschvorstellungen zu erfüllen. Denn dann kann die Produktionsfirma, die natürlich selbst auch noch Gewinn einstreichen will, nur am Personal sparen – und tut das in aller Regel auch massiv.

Um das zu verdeutlichen: Früher drehte man für einen Tatort bis zu 44 Drehtage lang. Laut dem 15. KEF-Jahresbericht deckt die Finanzierung eines Tatorts inzwischen nur noch 21 bis 30 Drehtage ab. Mittlerweile wird ein Tatort daher an 21 bis 23 Tagen abgedreht. Der Film ist aber im Sendeformat nicht gleichzeitig kürzer geworden. Eine immense Arbeitsverdichtung am Set ist die Folge.

Und Gleiches gilt für „freie“ Filmprojekte: Man will in immer kürzerer Zeit immer längere Formate produzieren. Dass diese Rechnung natürlich ab einem gewissen Punkt nicht mehr aufgeht ist klar. Und wir reden hier noch nicht einmal davon, dass es bei Außenproduktionen auch mal gewittert oder ein Darsteller erkrankt. Das ist in den pauschalen Finanzen überhaupt nicht mehr vorgesehen. Entsprechend ist dann auch das Klima am Set: Die Kolleginnen und Kollegen sind massiv überlastet, haben Angst krank zu werden, machen unter dem immensen Druck aber auch immer mal wieder Fehler etc. pp. (...)

Ich denke, der Großteil der Endverbraucher weiß gar nicht, wie die Realität am Set wirklich ist. Zudem ist die „Faszination Film und Fernsehen“ immer noch so groß, dass die Produktionsfirmen eigentlich immer jemanden finden, der es für noch weniger Geld und mehr Stunden macht. Wenn Sie so wollen, scheint mir eher „das System“ das Problem zu sein denn der einzelne Filmschaffende oder Journalist.

Geändert von Servalan (22.02.2016 um 12:38 Uhr)
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Alt 22.02.2016, 23:29   #96  
Eldorado
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Nun, das "System" unseres (zwangs)gebührenfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks hat aber ja in den letzten Jahren nicht unbedingt weniger sogar sogar Mehreinnahmen generiert. So gesehen gibt es eigentlich keine Rechtfertigung ausgerechnet an der Qualität, Produktion und Personal zu sparen.

Das Problem ist halt, dass ein Großteil des eingenommenen Geldes ganz woanders hin fließt, z.B. in die üppigen Pensionskassen. Im Grunde finde ich dieses Thema sogar so skandalös, dass mich wundert warum nicht noch mehr darüber diskutiert wird:

http://www.abendblatt.de/kultur-live...denluecke.html
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Alt 23.02.2016, 00:19   #97  
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Am Wochenende wurde in einem dritten Programm Tatort: Cherchez la femme oder die Geister vom Mummelsee (SWR 1973) wiederholt, dessen Drehbuchentwurf / Treatment wohl heute wegen der Kosten sofort im Papierkorb landen würde.

Der Kriminalfall entwickelt sich eher betulich, während es Figuren zuhauf gibt. Allein die Reisegruppe, die von Kiel in den Schwarzwald aufgebrochen sind, füllt einen Saal; dann gibt noch Kommissar Finke ein kurzes Stelldichein und schließlich führt die Geschichte noch an einige weitere Sehenswürdigkeiten. Jeder einzelne dieser Gründe bedeutet heute, daß so ein Drehbuch in der Produktionshölle verschwindet.
Teilweise wirkt die Folge heute wie eine ABM-Maßnahme für eine Riege Schauspieler.

Wohin diese Tendenz führen kann, hat mir vor einigen Jahren Marina Anna Eich (von wtp international) verraten: Bei den X-Files gab es bloß drei Leute, die richtig daran verdient haben, und das waren Chris Carter (Creator und Showrunner) sowie David Duchovny und Gillian Anderson.
Die übrigen Person im Team (ob nun vor oder hinter Kamera) konnten sich glücklich schätzen, wenn sie nichts dazuzahlen mußten. Der Credit der Serie war so begehrt, daß dafür vierstellige Summen pro Person geflossen sind.
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Alt 26.02.2016, 23:11   #98  
Servalan
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Er will jetzt einen Filmabend mit allen 4 Director’s Cut Teilen machen. Sozusagen als Vorbereitung auf den Kinotag.
Nichtlinear hat Til Schweiger noch einmal zugelegt. Bei der Berliner Morgenpost wird auf folgende Zahlen (ohne Tablet- und Smartphone-Abrufe) verwiesen:
Zitat:
Der erste Teil mit dem Titel "Der große Schmerz" wurde in den sieben Tagen nach der Ausstrahlung am 1. Januar rund 596.000 Mal abgerufen, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Freitag mitteilte. (...)
Die zweite Folge des Zweiteilers, "Fegefeuer", kam am 3. Januar auf knapp 418.000 Nutzungen im Netz. (...)
Keine Aussagekraft haben die Abrufzahlen über die Sehdauer. Frühere Auswertungen, die für Tatort-Krimis Millionenabrufe auswiesen, gelten durch präzisere Messverfahren inzwischen als überholt.
Sind das all die Zuschauer gewesen, die sich überlegt haben, ob sie zum Showdown ins Kino gehen wollen?
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Alt 03.03.2016, 16:35   #99  
Servalan
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Schön fotografiert war sie ja, die kölsche Variante von Bonnie & Clyde trifft Natural Born Killers. Weder Schlieren und entsättigte Farben noch der Pseudodoku-Stil mit Wackelkamera, davon war ich zu recht beeindruckt. Da verzeihe ich bei "Kartenhaus" auch die kinoreifen Money-Shots, in denen der technische Aufwand dem Publikum angeberisch unter die Nase gerieben wurde.

Nach dem zweiten Stille-Gast-Borowski konnte ich den Showdown auf dem Hochhausdach einfach nicht mehr genießen. Für meinen Geschmack kann das zu oft zu kurz hintereinander. Das zweite Staffelfinale von Sherlock hat wohl eine Vorlage geliefert (Cumberbatch vs. Scott), an der sich jetzt alle brav abarbeiten müssen, bis das neue Klischee in den Köpfen drinsteckt.
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Alt 05.03.2016, 07:49   #100  
Mick Baxter
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Showdown auf dem Hochhausdach hatten wir doch kürzlich erst bei Kommissarin Heller.
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