Marvel-Verwirrung: Condor & Co.

[michidiers]

Zack 2015/03 (#189)



mit den Fortsetzungsgeschichten:

S.O.S Lusitania - "18 Minuten zum Überleben" (1. Teil)
Black Crow - "Die Verschwörung des Satans" (3. Teil)
Dantès - "Die letzte Konfrontation" (3. Teil)
Cassio - "Der Weg nach Rom" (2. Teil)
Der Krieg der Liebenden - "Rote Revolution" (1. Teil)

Neu dabei ist mit -12- Comicseiten der erste Teil des Albums „Der Krieg der Liebenden“. Das Liebes- und Geschichtsdrama spielt in der russischen Künstlerszene vor dem Hintergrund der Oktoberrevolution. Allein das famose, doppelseitige Eröffnungspanel mit einer nächtlichen Revolutionsszene vor dem Winterpalast in St. Petersburg wäre theoretisch der Kauf dieses Magazins wert gewesen.

und

US – Avengers #232



„And now … Starfox!“

Wie gut, dass nach dem „alkoholbedingtem“ Ausfall von Iron Man/Tony Stark und dem Beinbruch von Hawkeye (#231) mit der weiblichen Captain Marvel und Eros (bald schon unter Starfox bekannt) zwei neue Rächer in den Startlöchern stehen. Während die beiden Neurächer sich gemeinsam mit Thor um dem Unterwasserschurken „Plant-Man“ kümmern, nehmen die anderen Mitglieder ungewöhnliche Aufgaben wahr: She-Hulk sucht eine Wohnung in NY und Wasp und Cap besuchen Tony Stark, der gerade wieder einmal zu tief ins Whiskyglas geschaut hat und jede Menge Unsinn von sich gibt.

Erinnerungen an Hachettes Grafik Novel „Demon in the Bottle“ , die – wie ich glaube – zeitgleich zu diesem Heft spielt, werden wach. Ansonsten ist es aber eine kurzweilige, unterhaltsame Kurzlektüre, bei der auch Situationscomic nicht zu kurz kommt.

[EC-Fan]

Eben auf der Vorankündigung der Sammlerecke gesehen, The Dark Age of DC Comics und The Bronze Age of DC ! (zwar noch ohne Monatsangaben, aber es geht weiter)

[michidiers]

Thor #28

Williams Verlag



Stan Lee/Jack Kirby

Thor muss es mit einem Dreierpack von Schurken aufnehmen: Mr. Hyde, die Kobra und Loki haben sich zusammengeschlossen. Während Loki in Asgard ordentlich Intrigen gegen unseren Freund spinnt, entführen erstere die geliebte Jane Forster. Thor muss sich daher zunächst durch halb Asgard kämpfen, wird von seinem Vater noch arg gescholten und landet schließlich zu einem Showdown mit Kobra und Hyde in einem kleinen Landhaus in New Jersey.
In der Zweitstory (Lee/Buscema) verschlägt es den Silversurfer in eine Bananenrepublik in Südamerika, wo dieser gleich ins Visier einer Revolutionsgarde gerät. Dabei findet er Unterschlupf bei der schönen Maria Perez. Doch die Revolution macht auch vor ihrem Haus nicht halt … und schon bald sieht sich die exotische Senora in den Händen von Entführern ….
In einer 5-seitigen Füllgeschichte gibt es noch die Geschichten von Asgard (Stan Lee/Jack Kirby), in welcher der edle Heimdahl einen verhängnisvollen Fehler begeht.
So einfach die Storys daherkommen: sie sind ein Augenschmaus. Da macht jedes kleinste Panel Spaß. Kirby und Buscema haben ihre Talente hier voll ausgespielt.

und

Dracula # 28

Williams Verlag



Wolfman/Colan/Palmer

Im vierten und letzten Teil des Storyboges um die Jagd nach der Chimäre, ein mystisches Artefakt, müssen sich alle Beteiligten während einer alptraumhaften Fahrt durch Illusionen ihren Urängsten stellen. Doch am Ende sind die Mühen der langen Jagd umsonst. Sheila, die enttäuschte Geliebte des Grafen, schmettert die Chimäre gegen die Wand und es zerbricht in tausend Stücke, nur um danach noch mit einem seiner Gegenspieler durchzubrennen. Unser Bösewicht hat in dieser Ausgabe somit gleich zwei herbe Niederlagen einzustecken …

Gelungen sind die beiden dann folgenden Kurzgeschichten aus dem Reich des Unerklärlichen. Diese behandeln das Thema Liebe, haben einen Hauch von Erotik und besitzen ein fein pointiertes Ende.

[jakubkurtzberg]

Schöne Sachen!

[michidiers]

Zitat von jakubkurtzberg

Schöne Sachen!

Und es geht - weil es so schön ist - gleich weiter damit:


Thor #29

Williams Verlag



Stan Lee/Jack Kirby

Der Kampf unseres Donnergottes gegen Mr. Hyde und die Kobra geht in die zweite Runde und findet erst mit dem aus dem fernen Asgard herbeigeeilten Baldur ein glückliches Ende. Die Ganoven kommen hinter schwedischen Gardinen und das Leben der schönen Jane Forster kann endgültig gerettet werden.

In einer kleinen Füllstory erzählen die „Tales of Asgard“ (Lee/Kirby) auf fünf Seiten vor einer Prüfung, die Göttervater dem edlen Baldur als Strafe auferlegt. Dabei hatte der doch nur das Schlachtfeld verlassen, um ein kleines, aus dem Nest gefallenes Vogelküken das Leben zu retten.

Nichts Neues hingegen beim Silversurfer in der Zweitgeschichte. Dieser ist weiter in Sachen Menschlichkeit in einer Bananenrepublik in Südamerika unterwegs und räumt bei der dortigen Miltärjunta kräftig auf.

Alles in Allem wieder eine nette Lektüre für Zwischendurch, bei der ich mich wunderte, dass ich nach fast 40 Jahren (so lange ist es bald her, dass ich es zuletzt gelesen habe) mich noch immer an einzelne Panels und Seitenaufteilungen erinnern konnte.

und

Dracula #29

Williams Verlag



Wolfman/Colan/Palmer

Der von Liebesschmerz und Eifersucht getriebene Graf muss sich durch halb London metzeln, bis er endlich auf das Objekt seiner Begierde trifft: die schöne Shiela. Diese denkt aber gar nicht daran, zu ihrem Ex zurückzukehren und nimmt sich mittels eines Sprungs aus dem Fenster das Leben.

Eine ungewöhnlich brutale Story mit einem tragischen Ende.

Dazu gibt es zwei kleine Horrorgeschichten, bei der besonders die von Jack Kirby gestaltete Story „Zurück von den Toten – Schrecken auf der Osterinsel!“ durchaus unterhaltsam war.

[jakubkurtzberg]

Ich fand das Thor-Cover super als ich es zum ersten Mal in der Hand hatte. Müsste Anfang der 1980er Jahre gewesen sein.

[Peter L. Opmann]

Zitat von michidiers

Eine ungewöhnlich brutale Story

War da vielleicht gerade der Comics Code gefallen?

[Maxithecat]

Bestimmt nicht!!!

Die allerletzten Überbleibsel des Comics Code wurden 2003 (ohne nachzusehen) erst aufgelöst.

[michidiers]

US Avengers #233

The Annihilation Game



Stern/Byrne/Sinnott/Scheele

Was sollte man machen, wenn man aufgrund seiner verlorenen Unsterblichkeit zornig ist? Antwort: Im Falle von Annihilus lässt man vom Baxter Building aus ein undurchdringliches Kraftfeld über die Erdkugel wachsen. Hiermit gedenkt der Negativzonenbösewicht, die Menschheit auszulöschen und macht damit seinem Namen ganze Ehre (to annihilate).
Am Ende kommt es dann, wie es kommen muss: der Plan scheitert nach dem Eingreifen der Rächer im Allgemeinen, und Captain Marvel im Speziellen, denn diese legt das Energiefeld mit ihrer kosmischen Kraft flach.
Flachlegen tut auch Neurächer Starfox aka Eros etwas: der Schönling mit der Kraft der Sexualhormone schnappt sich aus der Menge der Schaulustigen eine hübsche Blondine.

Eine recht unterhaltsame, gut dargestellte Story, bei der nach langer Zeit wieder die Scarlet Witch und Gatte Vision einen Auftritt haben.

Und ein richtiges Buch habe ich übrigens auch noch gelesen:

Triumph der Nacht



Erlesene Geschichten der unheimlichen Art –

Der Horror kommt in ingesamt – 27 – Kurzgeschichten (u.a. von den weltberühmten Autoren Truman Capote, Tennesee Williams, Virginia Woolf, John Updike u.a. ) in dieser Anthologie auf leisen Sohlen daher. Hier steckt der Grusel in den kleinen Begebenheiten des täglichen Lebens, welches von unheimlichen Wahrnehmungen und Alpträumen beherrscht wird.

Das fast -480- Seiten dicke Taschenbuch habe ich übrigens auf dem Lesestapel meiner 83-jährigen Mutter gefunden, und mir gleich stibitzt ….

Allein die - leider etwas klein geratene - Coverillustration wäre ein Kauf wert gewesen, denn dieses beklemmende Gemälde (Füssli: Der Nachtmahr) hat es wirklich in sich:

[michidiers]

Thor #30

Williams Verlag



Was wir schon immer wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten ….
Wer ist stärker`: Thor oder Hulk? Angeregt durch eine über diese Frage streitende Jugendgruppe erzählt Thor von seiner ersten Kampfbegegnung mit dem Hulk. Das Ergebnis der Auseinandersetung dieser beiden Titanen lautet – wir können es uns schon denken – unentschieden.

Interessant ist, dass sich Thors Schilderungen auf einen Kampf der Rächer gegen Hulk und Namor aus Rächer #3 (wie die Thorstory ebenfalls von Stan Lee und Jack Kirby) beziehen, und diesen einfach um den direkten Kampf zwischen Thor und Hulk erweitern. Dabei zeichnet Kirby sogar sechs Panels von seiner damaligen Arbeit für die Rächer ab.

In der Zweitstory kämpft der Silver Surfer noch immer gegen eine Besatzungsmacht in einem südamerikanischen Bananenstaat. Die Schurkenregierung bekommt dabei einen Verbündeten: Yarro Gort, ein Widersacher des Surfers aus der fernen Heimat Zen La schließt sich der Junta an.

In der Füllgeschichte „Tales of Asgard“ (Kirby/Lee) geht es um den (gescheiterten) Versuch von Loki, eine Intrige gegen den edlen Balder zu spinnen.

und

Dracula #30

Williams Verlag



Wolfman/Colan/Palmer

Sichtlich bedrückt vom Selbstmord seiner geliebten Sheila (#29) sinnt der Fürst der Dunkelheit in drei Rückblenden über ehemalige Liebschaften. Unter anderem führen ihn seine Erinnerungen in das Deutsche Kaiserreich, wo er einem politischen Ränkespiel der schönen Lisa Strang erliegt und Otto von Bismarck (er wäre diese Woche übrigens 200 Jahre alt geworden) indirekt zur deutschen Kanzlerschaft verhilft.

Ein wenig Erotik und verzerrte Geschichtsschreibung machen diese Geschichte wirklich interessant.

Dazu gibt es noch nur sehr mäßige zwei Horror-Kurzgeschichten, wobei eine vom Altmeister Steve Ditko gezeichnet worden ist.

[michidiers]

US Avengers #234

The Witch´s Tale



Stern/Milgrom/Sinnott/Scheele
Erschüttert von Visions komatösen Zustand (#233) harrt Wanda an dessen Krankenbett in der Avengers Mansion. Hier findet sie in Kreise der weiblichen Miträcher Zeit, bei einem Tee und Gebäck nochmals ihren schicksalhaften Lebensweg ab ihrer Geburt zu erzählen.

Der überwiegende Teil des Inhalts besteht aus von Wanda erzählten Rückblenden. Eine typische Füllstory, die vor allem dem Soap-Charakter dieser Serie genüge tut. Durchweg gut gezeichnet vom Team Milgrom/Sinnott:



und

Zack Magazin #190 – 4/15



Mit den Fortsetzungscomics:

Der Krieg der Liebenden - "Rote Revolution" (2. Teil) - (11 Seiten)
S.O.S Lusitania - "18 Minuten zum Überleben" (2. Teil) - (12 Seiten)
Dantès - "Die letzte Konfrontation" (4. Teil) - (10 Seiten)
Cassio - "Der Weg nach Rom" (3. Teil) - (12 Seiten)
Black Crow - "Die Verschwörung des Satans" (4. Teil) - (11 Seiten)

Besonders unterhaltsam ist die Albenserie „Der Krieg der Liebenden - Rote Revolution“, die inhaltlich in der Künstlerszene von St. Petersburg in der Zeit der Oktoberrevolution angesiedelt ist. Die Liebes- und Abenteuergeschichte besticht mit guten, detaillierten Zeichnungen und bringt die Zeit des Umbruchs stimmig zu Papier.

Dazu gibt es u.a. noch ein Interview mit Volker Hamann und Matthias Hofmann, die mit mehreren Veröffentlichungen von Sekundärliteratur (Reddition, Alfonz etc) in der Comicszene bekannt geworden sind.

Ich wünsche noch ein schönes Osterfest!

[michidiers]

So, bevor ich in den Osterurlaub gehe, kommt hier noch meine letzte Meldung bis Mitte April:

Hachette Monatslieferung April 15

Sieh an! Da steht der erste Teil der Sammlung nach gut drei Jahren kurz vor dem Ende, und Hachette zaubert endlich eine adäquate und passende Verpackung für die Comics aus dem Hut und hat damit wohl hoffentlich das schon Jahre andauernde Verpackungsproblem gelöst.

Ausgabe I: MARVEL ORIGINS - Die Sechzigerjahre



Die Anfänge unserer beliebten Helden aus dem Marveluniversum, zusammengefasst in einem Band (Fantastic Four 1, Amazing Fantasy 15, Incredible Hulk 1, Daredevil 1, Tales of Suspense 39, X-Men 1, Avengers 1 und 4, Tales to Astonish 27 und 44) . Ich habe alles zwar mehrfach und in verschiedenen Formaten bereits gelesen, aber es ist trotzdem immer wieder aufs Neue eine nette Zeitreise auch in meine eigenen Anfänge des Lesens von Superheldengeschichten.

Ausgabe 59: 1602



Autor Neil Gaimann und Zeichner Andi Kubert verfrachten unsere Heldenschar ins Jahr 1602, und definieren sie damit ganz neu. Eine sehr innovative Geschichte, in denen Historien und Mythen unserer Realität mit der fiktiven Heldenwelt von 1602 verwoben sind. Ganz große Comickunst, und für mich die „Mutter“ aller Mavelstories!

Bis bald, und macht mir während meiner Abwesenheit keinen Unsinn!

[michidiers]

US Avengers #235

"Havoc on the Homefront!"



Stern/Budianski/Sinnott/Scheele

Um den aus der Haftanstalt ausgebüxten Wizzard wieder einzufangen, müssen sich die Avengers in zwei Gruppen aufteilen. Schließlich findet „Gruppe 1“, bestehend aus Cap, der Scarlet Witch und She-Hulk, den Kerl in Long Island, wo er sich hinter allerlei technischen Schnickschnack in einem Gebäude versteckt hält. Nach einer gefährlichen Odyssee durch das Haus mit jeder Menge Laserfallen, doppelten Böden und fiesen Zeitschleifen können sie den Mann mit dem eiförmigen Helm unschädlich machen.
Eine recht unterhaltsame Story mit anfangs sehr guten Pencils von Bob Budanski , die allerdings qualitativ zum Ende stark nachlassen. Nett ist ein Gastauftritt von Spider-Man, der sich mit der durch New York joggenden She-Hulk auf ein witziges Wortgefecht einlässt.



und auch ein richtiges Buch war Teil meiner Urlaubslektüre:

„Kaltblütig“

von Truman Capote



Im November 1959 brechen die ehemaligen Zuchthäusler Richard Hickock und Perry Smith ins Haus des wohlhabenden Farmers Herbert Clutter in Holcomb (Kansas)ein. Als sie nur 40 Dollar finden, ermorden sie die vierköpfige Familie auf bestialische Weise und flüchten ziellos durch die USA und Mexiko. In der Kleinstadt bricht Panik aus, ihre Bewohner fürchten, dass die Mörder mitten unter ihnen leben. Wenige Wochen später werden die Täter in Las Vegas gefasst, zum Tod verurteilt und am 14. April 1965 im Staatsgefängnis von Kansas gehängt. Die anfangs völlig verständnislose Tat erweist sich im Verlauf des Romans als tragisches Ergebnis sozialer und biografischer Umstände sowie psychopathischer Kurzschlusshandlungen.

Als er von dem Verbrechen hörte, reiste der Schriftsteller Truman Capote nach Kansas. Er studierte über 6000 Seiten Ermittlungsakten, recherchierte den Ablauf, Motive und Hintergründe des grauenhaften Verbrechens. Bürger, Polizisten, Justizbeamte und die inhaftierten Mörder wurden von ihm aufgesucht und interviewt. Daraus verfasste er schließlich „In cold blood“ und erlangte Weltruhm, begründete damit das Genre des „Tatsachenromans“.

Auch wenn Tat und Ergebnis von vornherein bekannt sind, fesselte das Buch ab der Seite 1 bis 350. Es fiel verdammt schwer, diesen tottraurigen und gleichzeitig erschütternden Roman wegzulegen. Nicht weniger spannend ist der Film von Richard Brooks aus dem Jahre 1967, gedreht an den originalen Schauplätzen und unter der Anwesenheit Capotes, den ich gleich danach geschaut habe:

[Servalan]

Zitat von michidiers

Als er von dem Verbrechen hörte, reiste der Schriftsteller Truman Capote nach Kansas.

Du kannst es Dir aussuchen: Das Making-of zu In Cold Blood gibt es als Comic und als Film. Zum Comic:

Ande Parks (Szenario) / Chris Samnee (Zeichnungen): Capote in Kansas (Panini Comics 2014), HC

Der Film dazu heißt schlicht und einfach:

Capote (USA 2005), Regie: Bennett Miller, FSK ab 12

Der Film hat Capote-Darsteller Philip Seymour Hoffman den Oscar für die beste männliche Hauptrolle beschert.

[Peter L. Opmann]

"Capote" ist mehr als ein Making-of. Für mich eine vorzügliche Studie zur Ethik des Journalismus.

[Servalan]

Für ein Making-of hat noch niemand einen Oscar bekommen, wenn ich mich nicht irre.
Außerdem steht es jedem frei, den Comic zu lesen und den Film zu schauen. Lohnt sich in jedem Fall.

[Peter L. Opmann]

Das war jetzt möglicherweise ein beiderseitiges Mißverständnis.

Egal - zurück zu Condor & Co.

[michidiers]

Der Film hat Capote-Darsteller Philip Seymour Hoffman den Oscar für die beste männliche Hauptrolle beschert.

Nachdem ich nun Cold Blood als Roman und als Verfilmung kenne, und die Eindrücke daraus auch nach ein paar Tagen noch immer auf mich wirken,
mir natürlich auch noch den Film mit Philip Seymour Hoffman über Capote und seine Arbeit an Cold Blood ansehen.

Den angesprochenen Comic werde ich wohl nur dann lesen, wenn er mir einmal zufällig die Hände geraten sollte.

[michidiers]

Avengers Paperback: Age of Ultron

Brian Michael Bendis, Marc Waid, Bryan Hitch u.a.



Inhalt: In einer nicht allzu fernen Zukunft ist der menschenhassende Roboter namens Ultron nach einer letzten Schlacht gegen die Helden im Marveluniversum zum Herrscher der Welt aufgestiegen. Die wenigen verbliebenen Helden und Menschen fristen ihr Dasein in den Trümmern der Großstädte, begleitet von der steten Furcht, schon bald von einem der vielen Killbots aufgespürt und getötet zu werden. Eine letzte Chance, dieser Apokalypse zu entkommen, scheint eine Zeitreise in die Vergangenheit zu sein, um Dr. Hank Pym von der Erschaffung von Ultron abzuraten. Die Wahl fällt dabei auf Wolverine. Doch dieser verfolgt einen eigenen, sehr perfiden Plan: Pyms Tod. Doch ein Ableben Pyms könnte ganz neue Gefahren heraufbeschwören ….

Da soll mir mal einer sagen, dass Bendis nichts Interessantes mehr zu Papier bringen kann. Gern totgesagt, oft gescholten, aber dennoch: wenn es darauf ankommt, ist der Dinosaurier unter den Autoren zur Stelle und kann - wie hier mit „Age of Ultron“ - einen so famosen, modernen Klassiker auf Papier bringen, dass man nur so staunen muss. Aber davon einmal abgesehen, ich habe Bendis eh stets gemocht. Seine verschachtelte, dialoglastige Schreibe, oftmals in Zeiten und Erzählebenen springend, erfordert stets mitdenken, lässt kaum mal Langeweile aufkommen und ist immer wieder für eine Falltür in Form eines überraschenden Twists gut. Nebenbei: All das bietet natürlich auch Age of Ultron!

Dabei ist die Grundidee dieser Story alles andere als neu und wurde in ähnlichen Formen schon mehrfach auf Comicpapier oder Zelluloid gebracht: jemand reist zurück in die Vergangenheit, um ein Ereignis zu verhindern, dass einmal ein großes Unglück anrichten wird. Erinnerungen an „Days of Future Past“ oder an die diversen „Terminator“-Filme werden da natürlich wach. Bendis geht aber noch einen Schritt weiter und stellt die Frage: was wäre, wenn zwar das Unglück verhindert wird, aber daraus andere resultierende, positive Ereignisse, ebenfalls nicht eintreten? Ultron hat ja bekanntlich Vision entwickelt, der später einmal bedeutende, positive Ereignisse einleiten wird. Was geschähe, wenn auch diese nicht eintreten würden?

Als ich diesen mächtigen Klotz von Paperback erstmals bei meinem Händler aufschlug und oberflächlich durchblätterte, fiel mir eines sofort auf. Und das waren die verschiedenen, aber allesamt grandiosen Zeichenstile, die mein Auge in der kurzen Zeit erfassen konnte. Mehr noch, es ist ein wahres Feuerwerk von Ideen, Farben, Einfällen und Bildern, das insgesamt zwanzig Zeichner und Inker zu Papier gebracht haben. Ganz ohne – grafische – Ungereimtheiten geht das bei dieser Invasion von Künstlern aber nicht ab. So wird schon einmal ein roter Lamborghini des einen Zeichners in der darauf folgenden Story zu einem roten Porsche 911. Ein wenig ungereimt bleiben übrigens auch das Auftauchen und vor allem das Abtreten des zweiten Wolverine im alten Kostüm im Teil 9, welche ich noch immer nicht wirklich verstanden habe. Aber wo gehobelt wird, fallen schließlich auch Späne … und wie gesagt: Bendis Art zu schreiben regt zum Überlegen an.

Ach ja, das Paperback enthält die US-Ausgaben „Age of Ultron“ #1 bis #10 und ist -320- Seiten stark. Der Comicanteil umfasst aber nur knapp -280- Seiten. Auf -33- Seiten wird eine Covergalerie präsentiert, wobei allein die Ausgabe #1 insgesamt -8- verschiedene Covermotive besitzt. Armer ULTRON: der Blechkopf wird da von Marvels/Disneys Marketingmaschinerie ganz schön ausgewrungen ….

Fazit: eine recht verschachtelte Story, die nur wenig Potential liegen lässt, aber aufgrund seiner vielen Handlungsebenen und vielfältigen Zeichner kleine Flüchtigkeitsfehler birgt. Nichtsdestotrotz eine Story mit dem Zeug für einen späteren Klassiker.

[michidiers]

Thor 31 – Williams Verlag

Lee/Kirby/Buscema



1.) Thor: Eine total verrückte Welt !
Neben den ständigen Ränken seines schelmischen Bruders aus dem fernen Asgard (Loki hat wieder einmal Altvater Odin gegen Thor aufgehetzt) hat sich unser Donnergott auf der Erde gegen den Grey Gargoyle durchzusetzen. Dieser Schuft - von Übersetzter Hartmut Huff auf den Namen graues „Scheusal“ getauft – giert nach Thors Unsterblichkeit … wohlgemerkt vergeblich!

2.) Geschichten aus Asgard: Von den Trollen gefangen !
Eine spannende Jugendgeschichte aus den frühen Tagen von Thor, gut erzählt von Stan Lee und hervorragend von Jack Kirby gezeichnet.

3.) Der galaktische Silberstürmer: Oh, bitterer Sieg ! (Teil 2)
Der Silberstürmer müht sich in den revolutionären Wirren einer südamerikanischen Bananenrepublik mit einer Militärjunta, einigen halbstarken Guevaras und einer Dorfschönheit herum, als plötzlich Shalla Bal auftaucht … Norrin Rads Geliebte aus der fernen Heimat Zenn La.

und

Dracula 31 – Williams Verlag

Wolfman/Colan/Palmer



Der Fürst der Dunkelheit greift in die Politik des Königreichs ein, hypnotisiert dazu einige Mitglieder des Unterhauses und bedroht Lord Singleton, um vampirfreundliche Gesetze (was immer das sein mag) zu erlassen. Doch das Scotland Yard in Person des befähigten Inspektor Chelm schläft nicht. Es kommt im Parlamentsgebäude zu einem Showdown, der mit einer vorläufigen Niederlage des Vampirs endet: von einer Silberkugel am Arm getroffen, verflüchtet Dracula sich in den Nebel des nächtlichen London ….

Dazu gibt es noch zwei Horrorkurzgeschichten, u.a. von Stan Lee, welche beide mit einer verdammt schwarzhumorigen Pointe enden. Die Moral dieser Storys ist einfach: Verrat lohnt einfach nicht!

[FrankDrake]

Noch jeweils 2 Hefte, was liest Du danach?

[michidiers]

Zitat von FrankDrake

Noch jeweils 2 Hefte, was liest Du danach?

Hmmm, gute Frage .... das nächste, was hier noch liegt, ist dann der FV-Stapel.

Ach ja, hinsichtlich Dracula und Thor #31 fiel mir wieder das "Williams Loch" der 31. Monatsproduktion auf dem Cover ein. Ich konnte bei beiden Heften keines feststellen.

Allerdings fiel mir dies bei Dracula #31 auf:



Es ist kein Riss oder Loch, und definitiv ist es nicht nachträglich gemacht worden, sondern ist ganz offenbar beim Druck entstanden.
Hat einer von euch etwas ähnliches festgestellt?

[michidiers]

Hachette Monatslieferung April 15

Den einen wird es ärgern, dem anderen egal sein: in den vier letzten Monaten wird nur noch eine Ausgabe der ersten Sammlung monatlich geliefert. Die andere im Paket vorhandene Ausgabe ist bereits Teil der zweiten Sammlung. Ärgern wird es diejenigen, die nur die erste Sammlung möchten und danach das Abo beenden wollen. Sie müssen ein paar Monate länger als gewollt am Ball bleiben und bekommen Comicbücher aus der Ergänzungssammlung, die sie eigentlich nicht wünschen. Hachettes Kalkül ist einfach aber effizient. Sicher hofft man, dass sich einige Leser – angefixt vom guten Inhalt der zweiten Sammlung - das Beenden des Abos noch überdenken.
Bei mir haben sie es übrigens geschafft ….

Hachette Sammlung 55
THUNDERBOLTS: Vertrauen In Monster von Warren Ellis & Mike Deodato



Norman Osborn war früher ein verrückter Kürbisbombenwerfer in einem noch verrückteren, grünen Koboldkostüm. Dank diverser Events unter der Feder von B. Bendis hat er sich inzwischen bis in die Championsleague der Schurken hochgemordet. In Vertrauen in Monster ist er gar der Chef staatlichen Eingreiftruppe von gewissenlosen Schurken geworden, die registrierungsunwillige Helden gewaltsam unter behördliche Kontrolle bringt.
Ab Seite 1 bis zum garstigen Ende eine bissige Antwort auf die reale Sicherheitspolitik der USA, voller schwarzem Humor, Blut und tollen Ideen. Wer es noch nicht kennt: lesen!

und

Hachette Sammlung 71

FEAR ITSELF: Nackte Angst von Matt Fraction & Stuart Immonen



Meine Begeisterung über Fear Itself war beim Öffnen des Pakets eher mäßig. Ich hatte es damals schon als Heftserie gelesen und nicht in allerbester Erinnerung. In einem Stück gelesen, erweist sich dieses „Megaevent“ um den Kampf von Helden und den Göttern von Asgard gegen eine schier übermächtige Bedrohung jedoch als erstaunlich unterhaltsam. Schade, dass gerade auf das sehr interessante Leitthema „Angst“ und auf den schwelenden Vater-Sohn-Konflikt zwischen Thor und Odin bei Fortschreiten der Geschichte immer weniger eingegangen wird.

[michidiers]

Zack Magazin #119 (Mai 15)



mit den Fortsetzungsgeschichten:

- Die jüdische Brigade - "Vigilanten" (1. Teil) - (12 Seiten)
- S.O.S Lusitania - "18 Minuten zum Überleben" (3. Teil) - (12 Seiten)
- Der Krieg der Liebenden - "Rote Revolution" (3. Teil) - (13 Seiten)
- Cassio - "Der Weg nach Rom" (4. Teil) - (11 Seiten)
- Die Flügel des Herrn Plomb - "Auferstehung" (1. Teil) - (11 Seiten)

Neu dabei ist der erste Teil des Kriegsdramas „Die jüdische Brigade“, welches auf Tatsachen basiert. Während des II. Weltkriegs wurde diese Kampfbrigade unter der Aufsicht der britischen Armee aufgestellt.
Die Geschichte beginnt in dem von der russischen Armee besetzten Polen kurz nach dem Krieg, wo zwei Mitglieder dieser Brigade untergetauchte deutsche Kriegsverbrecher aufspüren und „beseitigen“.
Nicht uninteressant, allerdings schwankt die Qualität der Zeichnungen sogar jetzt zu Beginn schon sehr stark.

und

Micky Maus Magazin 2015: Nr. 17



Während sich das halbe Wartezimmer auf die Lesemappe mit dem Stern oder dem Spiegel stürzt, greife ich am liebsten zu der, in der sich Micky Maus befindet. Micky Maus Magazin im Wartezimmer: das ist die schöne Seite am Arztbesuch, gerade dann, wenn man ein mit langer Wartezeit gepiesackter Kassenpatient ist.
So gingen die 30 Minuten bis zum Ultraschall mit einigen von mir unterdrückten Lachanfällen wie im Fluge vorbei. Wo, wenn nicht bei Donald Duck kann ich schließlich Geschichten über solche Sachen wie „Ducktube, Zwitscher, Faceduck oder EiPhone“ lesen? Übersetzungslegende Dr. Erika Fuchs hätte ganz sicher ihre Freude an diesen Wortschöpfungen gehabt.

Ich verließ die Praxis übrigens befundlos und wieder einmal mit der Erkenntnis: auch Arztbesuche können einem den Tag versüßen!

[michidiers]

Thor #32 – Williams Verlag



Als der geistig ein wenig minderbemittelte Knacki namens „Crusher Creel“ vom hinterlistigen Loki mit einer ordentlichen Portion Magie gesegnet wird, verändert sich dieser in den nahezu unbesiegbaren Absorbing Man. Verbrecher + Dummheit + Stärke = ein Fall für den Donnergott Thor! Eine erste Auseinandersetzung geht zunächst unentschieden aus. Der Grund: Jane Forster wurde in der Zwischenzeit von Loki entführt. Thor sieht sich gezwungen, den Kampf abzubrechen, um seine Geliebte zu retten.

In der Zweitgeschichte „Tales of Asgard“ von Lee/Kirby/Coletta bezwingen Thor und Odin mit einer schlauen List die Bergriesen.

Der Silver Surfer von Lee/Buscema beendet die Umtriebe einer Invasionsarmee in Südamerika, muss aber einen tragischen Preis dafür zahlen: seine geliebte Shalla Bal kommt durch einen hinterhältigen Schuss eines Schergens in den Rücken ums Leben.

Tolle Zeichenarbeit von Kirby und Buscema! Vor allem die Darstellung des Crusher Creel durch King Kirby ist diese Lektüre wert:



und

Die Gruft von Graf Dracula #32 – Williams Verlag



Colan/Palmer/Wolfman

In der Villa des im Rollstuhl sitzenden Obervampirjägers van Helsing kommt es zum Showdown mit dem Grafen der Dunkelheit. Eigentlich sollte Dracula ein leichtes Spiel mit dem behinderten Mann haben, jedoch ist die Villa mit diversen Knoblauchfallen etc. ausgestattet. Am Ende unterliegt der Graf sogar, hat aber noch ein Ass im Ärmel: van Helsings Tochter ist in der Gewalt zweier entzückender Gespielinnen des Grafen, womit dieser nun erpresst wird:



Eine spannende Story mit – für diese Zeit – sehr innovativen Ideen und Erzählelementen.

Dazu gibt es noch zwei Horrorkurzstories (u.a. von Altmeister Steve Ditko) mit einfallreichen Pointen am Ende.