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Alt 19.03.2018, 18:56   #1  
Servalan
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Standard Auf Umwegen zur Kunst (und zurück)

Berühmte Leute hegen und pflegen ihre Hobbies wie andere auch.
In dieser Rubrik geht es um Quereinsteiger oder andere Prominente, die entweder auf anderen Gebieten berühmt geworden sind oder mit der Bildenden Kunst eingestiegen sind, aber woanders ihren Durchbruch hatten.
Allerdings sollte ihr künstlerisches Wirken schon anerkannt sein, zum Beispiel durch Rezensionen im Feuilleton, die Angabe des Marktwerts oder gar Retrospektiven.

Da fällt mir der Schauspieler Rainer Hunold (Jahrgang 1949) ein, der von 1969 bis 1972 an der Hochschule für Künste in Braunschweig Malerei und Bildhauerei studierte. - Siehe auch Post #71 in "Kunst machen in Filmen und Serien".
Bekannt wurde er 1978 als Kalli Flau in dem ZDF-Mehrteiler Ein Mann will nach oben (nach Hans Fallada). Als Rechtsanwalt Dr. Rainer Franck löste er mit Privatdetektiv Josef Matula mehr als ein fall für zwei. Heute flimmert er als Der Staatsanwalt Bernd Reuther über die Mattscheibe.
Seit 2003 präsentiert er seine Gemälde und Holzskulpturen in Austellungen. Sie erreichen Preise von bis zu 4.000 Euro.

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Alt 19.03.2018, 19:14   #2  
Servalan
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Ebenfalls als Schauspieler wurde Dennis Hopper (1936 - 2010) weltberühmt.

Als Kind lernte er am Nelson-Atkins Museum of Art in Kansas City, Missouri malen und zeichnen, dabei reicht sein Können vom Fotorealismus bis zum Abstrakten Impressionismus.
Er schrieb auch Gedichte, aber weite Teile seines Frühwerks zerstörte er.
Weil er als schwieriger Schauspieler galt und von den großen Studios nur selten eingesetzt wurde, konzentrierte er sich auf Fotografie, Malerei und Bildhauerei. In den 1960ern wurde seine Karriere von einflußreichen Kritikern aufmerksam verfolgt. Das Cover von Ike & Tina Turners Single "River Deep – Mountain High" (1966) stammt zu Beispiel von ihm. Seine Porträts wurden von Magazinen wie Vogue gedruckt.

Seine Ausstellungen fanden in folgenden Museen statt: Corcoran Gallery of Art, Washington D.C.; Walker Art Center, Minneapolis, Minnesota; Stedelijk Museum, Amsterdam; in der Eremitage, Sankt. Petersburg; MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien; Whitney Museum of American Art, New York, Cinémathèque Française, Paris; Australian Centre for the Moving Image, Melbourne (ACMI); Museum of Contemporary Art, Los Angeles (MOCA) und Martin-Gropius-Bau, Berlin.
  • 1712 North Crescent Heights: Dennis Hopper Photographs 1962-1968 (Greybull Press 2001)
  • Dennis Hopper: Photographs 1961–1967 (Taschen 2011)

Geändert von Servalan (19.03.2018 um 19:25 Uhr)
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Alt 19.03.2018, 20:53   #3  
Peter L. Opmann
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Im Süddeutsche Magazin war gerade ein langes Interview mit Jürgen Draeger, jemand, der mir gar nicht so ein Begriff war. Er war Schauspieler, Maler und Zeichner. Er war tatsächlich auf dem Cover der "Bravo" und hatte mit Fellini, Fassbinder, Warhol und Willy Brandt zu tun. Seine wichtigste Bezugsperson war Bruno Balz - noch so ein Name, der mir nichts sagte, ein Schlagerkomponist der Nazizeit und der Nachkriegsjahre. Ich fand das sehr interessant, wie Draeger zwischen den Künsten oszillierte.

Gibt's eigentlich auch Frauen, die sich in der Kunst nicht so eindeutig verorten lassen?
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Alt 19.03.2018, 22:13   #4  
Servalan
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Die klassischen Frauenrollen waren über Jahrtausende die einer Muse, eines Modells und einer Haushälterin. In den letzten Jahrzehnten hat sich einiges getan, aber das patriarchale Privileg steckt immer noch in vielen Köpfen und wirkt meist unbewußt nach. Faire Verhältnisse sehen anders aus.
Die feministische Kunstgeschichte beginnt in der Regel mit Artemisia Gentileschi und Angelika Kauffmann. Häufig blieben Künstlerinnen unter dem Radar, weil ihnen die Aufnahme in die obligatorische Akademie versagt blieb oder ihre Werke als Kunsthandwerk abgetan wurden (hübsche Bastelarbeiten zum Zeitvertreib und zum Zimmerschmuck). Ohne die Protektion eines männlichen Mentors, häufig des Ehemanns, des Vaters oder eines einflußreichen Gönners, lief da nichts.
Zur Zeit wird die gesamte Kunstgeschichte mal frisch durchgelüftet, und dabei werden vor allem Künstlerinnen und ihre Schöpfungen neu bewertet. Heutzutage kann Bildende Kunst fast alles sein, das reicht vom Hörspiel über Performance bis zur Konzeptkunst. Inzwischen haben Kuratoren und Ausstellungsmacher den Rang einzelner Künstler überrundet, weshalb die es generell schwerer haben. Wenn eine Künstlerin ein renommiertes Festival kuratiert, hat das ein positives Feedback auf das gesamte Werk.

Auf Anhieb fällt mir Maya Deren (1917 - 1961) ein, die ihre Karriere mit einem Bachelorabschluß in Literatur begann. Sie gehört zu den wichtigsten Vertretern der Avantgarde der 1940er und 1950er Jahre.
In den 1940ern stand sie als Choreographerin und Tänzerin Katherine Durham und der Durham Dance Company zur Seite. 1958 unterstützte sie Antony Tudor an der Metropolitan Opera Ballet School.
Nachdem sie mit ihren Experimentalfilmen in die Kunstgeschichte eingegangen war, verlagerte sie ihren Schwerpunkt auf das Studium des Voodoo, wofür sie heftige Kritik einstecken mußte. Sie nutzte nämlich ein Stipendium der Guggenheim-Stiftung, um 18.000 ft. über Rituale in Haiti zu drehen. Ihr anthropologisches Buch Divine Horsemen: Living Gods of Haiti | The Voodoo Gods (Vanguard Press 1953 (USA), Thames & Hudson 1953 (UK), Paladin 1975 und McPherson & Company 1998) gilt als anthropologisches Standardwerk, bei dem sie von Joseph Campbell unterstützt wurde. Zum Buch erschien 1953 bei Elektra Records Voices of Haiti, das heute als Musikethnosoziologie eingeordnet wird. Deren war praktizierende Voodoo-Priesterin.

Seit 1986 verleiht das American Film Institute den Maya Deren Award.
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Alt 19.03.2018, 22:38   #5  
Peter L. Opmann
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Gerade habe ich eine Dokumentation über Edith Head gesehen, die berühmte Kostümbildnerin bei Paramount. Witzigerweise hieß es da: Als sie in dieses Metier kam, konnte sie nicht zeichnen, und irgendein noch bekannterer Modeschöpfer als sie hat es ihr beigebracht.

Das wäre also das Gegenmodell: Sie beherrschte die eine Kunst nicht, und die andere beherrschte sie auch nicht!

Der Film kommt zu dem Schluß: Sie war nicht die genialste Ausstatterin in Hollywood. Aber sie hatte mehrere Stärken: Sie ging auf die Stars ein und gab ihnen das Gefühl, sie könnten bei ihren Gewändern selbst mitbestimmen. Und sie konnte zwischen Produzent, Regisseur, Kameramann und anderen am Film Beteiligten vermitteln. die hatten völlig unterschiedliche Ziele: Der Regisseur wollte, daß die Kleidung zur Story paßte, der Kameramann wollte, daß sie optisch gut rüberkam, der Produzent wollte, daß sie möglichst wenig kostete und so weiter. Head fand für die Zielkonflikte eine Lösung. Und sie konnte sich selbst gut verkaufen - sie gab viele Interviews, trat oft im Fernsehen auf. Hieß es.
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Alt 20.03.2018, 17:46   #6  
Servalan
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Mein Soziologieprofessor hatte noch in den frühen 1990er so seine liebe Mühe mit den "Doppelbegabungen". Bei ihm klang das despektierlich, und im Unterton schwang der Vorwurf mit: Wenn jemand es wirklich zur Meisterschaft respektive zum künstlerischen Durchbruch schaffen will, soll er sich gefälligst auf den Hosenboden setzen und sich auf ein Metier konzentrieren. Dann könnte das unter Umständen etwas werden, und nur dann ... Der Rest sind bloß Stümper und Hobbykünstler.
Ich glaube, zur Jahrtausendwende kippte das ins Gegenteil um: Die Kreativen (wie sie jetzt genannt werden) sind ja die Speerspitze des flexibilisierten Arbeitsmarktes. Statt eines Handwerks wie damals, hangeln die sich jetzt von einem Projekt zum nächsten durch und können es sich beim besten Willen nicht erlauben, wählerisch zu sein. Siehe auch das Buch Wir nennen es Arbeit über die prekären Verhältnisse in der Branche.

Einer fürs Körbchen:

Der Nobelpreisträger für Literatur des Jahres 1999, Günter Grass (1927 - 2015) gestaltete bei Steidl seine Bücher grafisch selbst. Nach einer Lehre als Steinmetz studierte er von 1948 bis 1952 bei Josef Mages und Otto Pankok an der Kunstakademie Düsseldorf Grafik und Bildhauerei.
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Alt 26.03.2018, 00:27   #7  
Mick Baxter
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Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Seine wichtigste Bezugsperson war Bruno Balz - noch so ein Name, der mir nichts sagte, ein Schlagerkomponist der Nazizeit und der Nachkriegsjahre.
Abgesehen davon daß man Bruno Balz eigentlich kennen sollte – schließlich stammen weltberühmte Lieder von ihm wie "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn" –, war er kein Komponist sondern Texter. Und sein Verhältnis zu den Nazis war eher speziell.

Geändert von Mick Baxter (28.03.2018 um 06:44 Uhr)
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Alt 27.03.2018, 15:46   #8  
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Der Nobelpreisträger für Literatur 1946, Hermann Hesse (1877 - 1962) entwickelte er sich erst spät zum Maler, mit Vorliebe fertigte er Aquarelle.
Mit knapp vierzig Jahren verbrachte er einen Kuraufenthalt in Locarno und malte zur eigenen Therapie. Als Gast kommt er in die nahe gelegene Künstlerkolonie Monte Verità bei Ascona, wo er sich unter anderem mit dem Maler Cuno Amlet anfreundet (siehe Dürrenmatt #12).
Nach dem Ersten Weltkrieg verlagert er seinen Lebensmittelpunkt ins Tessin. 1922 wurde das Kommunale Museum für Moderne Kunst Ascona | Museo Comunale d'Arte Moderna gegründet, zu dessen Grundstock unter anderem Bilder von Hermann Hesse gehören.
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Alt 28.03.2018, 15:14   #9  
Peter L. Opmann
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Gestern habe ich einen Musiker aus Kamerun getroffen:

Zitat:
Njamy Sitson spielt vielerlei Instrumente, ist Komponist, Schauspieler, Erzähler und Musiktherapeut. Am Freien Musikzentrum in München und an der Medical School of Hamburg lehrt er afrikanische Musik mit Schwerpunkt auf „Polyphone Gesänge und Percussion aus Zentralafrika“. Außerdem leitet er Gesangswerkstätten für Chöre und klassische Orchester in ganz Europa. Für den ARD-Film „Blutige Steine“ komponierte er die Musik mit.
Als Afrikaner sagt er allerdings: Leben und Kunst - alles ist eins. Nur die Europäer würden immer alles streng trennen. Für ihn gehöre alles zusammen. Das ist vielleicht nochmal ein interessanter Aspekt der Mehrfachbegabungen.
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Alt 28.03.2018, 16:06   #10  
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Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
Der Nobelpreisträger für Literatur 1946, Hermann Hesse (1877 - 1962) entwickelte er sich erst spät zum Maler, mit Vorliebe fertigte er Aquarelle.
Mit knapp vierzig Jahren verbrachte er einen Kuraufenthalt in Locarno und malte zur eigenen Therapie. Als Gast kommt er in die nahe gelegene Künstlerkolonie Monte Verità bei Ascona, wo er sich unter anderem mit dem Maler Cuno Amlet anfreundet (siehe Dürrenmatt #12).
Nach dem Ersten Weltkrieg verlagert er seinen Lebensmittelpunkt ins Tessin. 1922 wurde das Kommunale Museum für Moderne Kunst Ascona | Museo Comunale d'Arte Moderna gegründet, zu dessen Grundstock unter anderem Bilder von Hermann Hesse gehören.
Hesse war eng mit meinem Kunstprofessor Gunter Böhmer (Lehrstuhl Freie Grafik) befreundet. Der schleppte seine Klasse immer wieder nach Montagnola zum Zeichnen, auch noch lange nach Hesses Tod.
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Alt 13.12.2019, 01:18   #11  
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Hanna Axmann (1921–1999) hat einen Platz in der Filmgeschichte, weil sie Rainer Werner Fassbinder das Geld für seinen ersten Film "Liebe ist kälter als der Tod" (1969) gegeben hat. In der IMDb hat sie zwei Einträge: als Hannelore Axman und als Hanna Axmann-Rezzori. Als junge Malerin lebte sie ein paar Jahre in den USA, bevor sie in die Bundesrepublik zurückkehrte. Es gibt auch Bücher von ihr.
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Alt 26.12.2019, 19:40   #12  
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Der Franzose Victor Hugo (1802 - 1885) schrieb Romane, Erzählungen, Dramen und arbeitete publizistisch. Seine mehrfach erfolgreich verfilmten und als Musicals adaptierten Romane Notre Dame de Paris | Der Glöckner von Notre-Dame (1831) und Les Misérables | Die Elenden (1862) zählen zur Weltliteratur.
Seine Gemälde und Zeichnungen sind meist kleinformatig, außerdem illustrierte er sein Werk. Als autodidaktischer Maler anerkannt wurde er zu seinen 100. Todestag 1985 in zwei Ausstellungen, die international zu bestaunen waren. In der französischen Wikipedia heißt es dazu:
Zitat:
Aux nombreux talents de l'écrivain, il faut ajouter le dessin. Le dessinateur n'a certes pas éclipsé le poète, mais on continue néanmoins de redécouvrir le travail pictural de Victor Hugo — auquel on a consacré de nombreuses et prestigieuses expositions (lors du centenaire de sa mort, en 1985, « Soleil d'Encre » au Petit Palais et « Dessins de Victor Hugo » place des Vosges dans la maison qu'il habita sous la Monarchie de Juillet ; mais aussi, plus récemment, à New York, Venise, Bruxelles, ou Madrid).
Zudem begeisterte er sich wie sein Sohn Charles und sein Bruder für das damals neue Medium der Fotografie. Er besaß zeitweise ein eigenes Atelier mit eigener Dunkelkammer.
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Alt 17.04.2022, 15:47   #13  
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Der Schauspieler Anthony Quinn (1915 - 2001) hat mit seinen Rollen als Zampano in La Strada und als Alexis Sorbas Filmgeschichte geschrieben. Seine Karriere in Hollywood erstreckt sich über sechs Jahrzehnte und ist eigentlich das Ergebnis einer Therapie. Wegen eines Sprachfehlers wurde er an der Zunge operiert, deswegen nahm er therapeutischen Sprachunterricht, über den er ans Schauspiel kam.
Schon in Kindertagen malte und zeichnete er gerne. Im Alter von elf Jahren erhielt einen Preis für eine Skulptur und wollte Bildhauer werden. Später studierte mit dem Stipendium Taliesin Fellowship Architektur bei Frank Lloyd Wright. Die beiden verstanden sich so gut, daß Lloyd Wright die oben erwähnte Zungenoperation bezahlte. Neben seiner Malerei und Bildhauerei war auch als Schmuck- und Uhrendesigner erfolgreich.
Die englische Wikipedia widmet seinem Schaffen in der Bildenden Kunst einen eigenen Absatz:
Zitat:
Art critic Donald Kuspit explains, "Examining Quinn's many expressions of creativity together—his art, collecting, and acting—we can see that he was a creative genius" (...)
Apart from art classes taken in Chicago during the 1950s, Quinn never attended art school; nonetheless, taking advantage of books, museums, and amassing a sizable collection, he managed to give himself an effective education in the language of modern art. By the early 1980s, his work had caught the eyes of various gallery owners and was exhibited internationally, in Mexico City, Los Angeles, New York City and Paris. His work is now represented in both public and private collections throughout the world.
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Alt 26.07.2022, 19:02   #14  
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Der Entertainer Peter Frankenfeld (1913 - 1979) gehört zu den Pionieren des öffentlichen Rundfunks in der Bundesrepublik. In den 1950er Jahren wurde er durch seine Radiosendungen bekannt, in den 1960ern prägte Quizshows nach us-amerikanischen Vorbild und schuf sich mit seiner karierten Jacke ein leicht wiedererkennbares Image. Bei seinen Tourneen trat er live auf und blieb dem Hörfunk treu.
Seine Auftritte bei Musik ist Trumpf prägten meine Kindheit. Zu der Zeit waren die Samstagabendshows noch die Flaggschiffe der Familienunterhaltung und konnten mit besten Einschaltquoten glänzen.

In der Grundschule und Realschule gehörte Zeichnen zu Frankenfelds Lieblingsfächern. In seiner Freizeit baute er für seine selbstgebastelte Bühne Puppen aus Abfallholz, mit denen er Märchenspiele aufführte, für die er ein zahlendes Publikum gewann.
Seine Familie überredete ihn zu einem Ausbildungsplatz als Anstreicher und Tapezierer, wofür er drei Monate lang die Schule für das graphische Gewerbe besuchte. Der Malermeister, der ihn ausbildete, bekam heraus, daß Frankenfeld dies Gewerbe nicht lag und verwies ihn schon nach vier Wochen an einen Betrieb, der Reklametafeln fabrizierte und Schaufenster dekorierte. Dort kam es zu Reibereien mit dem Chef, weshalb er erneut den Betrieb wechseln mußte.
1932 begann er bei Reklame Neumann seine einjährige Volontärszeit: Für 14 Reichsmark die Woche malte er 56 Stunden lang Schilder. Später machte er sich mit einer Webeagentur selbständig.
Den Expressionisten Willy Jaeckel (1888 - 1944) lernte er durch eine Freundin kennen und fand schnell Anschluß an die Künstlerszene. Frankenfeld zählte zu den Gästen von Jaeckels wöchentlichem Stammtisch und nahm bei ihm Unterricht, um neue Techniken zu lernen.
Zitat:
Frankenfeld fühlte sich zunehmend als Künstler und schloss sich der von Jaeckel initiierten Neuen Berliner Sezession an. Er wollte sich nicht nur auf die bildende Kunst beschränken, war aber mit seiner Malerei erfolgreich; einmal verkaufte er binnen zwei Wochen drei Gemälde und nahm damit 1000 RM ein.
(Wikipedia)
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Alt 14.10.2022, 15:53   #15  
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Der Musiker Adam Green (Jahrgang 1981) wurde mit seiner Anti-Folk-Band the Moldy Peaches berühmt, vor allem weil ihr Song in dem erfolgreichen Independent-Film Juno (USA 2008) verwendet wurde. Als Filmemacher kann er zwei Werke nachweisen.

Seit 2005 ist er in der Welt der professionellen Kunst kein Unbekannter mehr. Die englische Wikipedia verweist auf folgende Einzelausstellungen:
  • Animal Dreams in der Loyal Galerie, Stockholm 2005
  • Teen Tech in der Morrison Hotel Gallery. New York City 2010
  • Cartoon & Complaint in The Intercourse in Red Hook, Brooklyn, New York City im Juni 2012
  • Houseface in The Hole Gallery, New York City im August 2012
  • Medieval Businessmen in Loyal Galerie, Stockholm 2013
  • The Yellow Show im Motel Salieri, Rom im Juli 2013
  • From A Darker Time in der Galerie Weiss, Zürich vom 21. August bis 28. September 2013
  • Adam Green: A Land Recombined im Artspace Pirmin Blum der Viertelneun Gallery & Ateliers, Wien vom 15. bis 30. November 2013
  • Hot Chicks in The Hole Gallery, New York City vom 10. bis 31. Januar 2014
Darüber hinaus bildet er mit dem Schauspieler Macaulay Culkin (Jahrgang 1980) und dem Musiker Toby Goodshank (Jahrgang unbekannt) das Künstlerkollektiv 3MB, die auch schon ausgestellt haben:
  • Leisure Inferno in der Le Poisson Rouge Gallery, New York City im Oktober 2012

Geändert von Servalan (19.10.2022 um 01:19 Uhr)
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