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Alt 14.05.2020, 23:52   #1  
Peter L. Opmann
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gold01 Die ruhmreichen Rächer revisited

„Avengers“ sind wohl derzeit die erfolgreichste Abteilung im Marvel Cinematic Universe. Bisher gab es drei „Avengers“-Filme, die alle durch hohe Besucherzahlen glänzten. Es ist nach wie vor attraktiv, mehrere Superhelden auf einem Haufen zu sehen, auch wenn man von den einzelnen Figuren weniger zu sehen bekommt als in Solofilmen. Die zugrundeliegende Comicserie, über die Crackajack Jackson und ich jetzt schreiben wollen, begann im September 1963 (Heftaufdruck), und das Rezept war damals schon dasselbe.

Das Konzept des Heldenteams gibt es aber schon seit dem Jahreswechsel 1940/41. Die Ehre gebührt DC, denn damals erschien in diesem Verlag „All Star Comics“ # 3 mit dem ersten Auftritt der Justice Society of America. Das war das Urmodell des Heldenteams. Man spricht heute von „Crossover“, und laut Paul Levitz, der den Taschen-Band über DCs Golden Age verfaßte, gehörten die Mitglieder der JSA sogar unterschiedlichen Verlagen. Bei Marvel gab es zu dieser Zeit als Gegenstück die „All Winners Squad“. Häufig wird hervorgehoben, daß die Justice League of America, die 1960 aus der JSA hervorging, die erste eigene Team-Heftserie war. Das würde ich aber nicht überbewerten, weil im Golden Age einfach allgemeinere Hefttitel üblich waren. Sowohl JSA als auch JLA waren – aus Gründen, die ich schon angedeutet habe – sehr erfolgreich.

Der Legende nach spielte Marvel-Verleger Martin Goodman irgendwann 1961 mit seinem DC-Kollegen Jack Liebowitz Golf, und Liebowitz erzählte ihm, was für ein Überraschungshit die neue DC-Serie „Justice League of America“ geworden sei. Worauf Goodman zu Stan Lee ging und ihn anwies, auch so eine Serie zu schaffen. Eigenartigerweise war das aber nicht „Avengers“, sondern zunächst „Fantastic Four“, abgekupfert von der DC-Reihe „Challengers of the Unknown“. Und dann startete „X-Men“, ein Superheldenteam mit ausschließlich bis dato unbekannten Mitgliedern (lief auch zunächst nicht so gut). Vielleicht ist darin eine gewisse Abneigung von Lee gegenüber Superheldenserien zu erkennen, mit denen er im Verlauf der 1950er Jahre Schiffbruch erlitten hatte, oder auch sein Wille, das Superheldenkonzept umzukrempeln. Roy Thomas erzählt dann, daß die Redaktion 1963 an einer neuen Serie namens „Daredevil“ arbeitete, aber Zeichner Bill Everett schaffte – wie häufig – die Deadline nicht. So wurde eine andere Serie vorgezogen, das war „Avengers“. Vielleicht hatte Lee mit dieser Serie gezögert, weil es die Erfahrung gab, daß dieselben Helden nicht auf mehreren Titeln gleichzeitig zu sehen sein sollten. Das verwirrte Teenager und vor allem deren Eltern („He, Junior, das Heft mit Thor habe ich dir doch letzte Woche schon gekauft“).

„Avengers“ startete zweimonatlich, ab der # 6 erschien die Serie dann monatlich. Damit entwickelte sie sich deutlich besser als etwa „Incredible Hulk“, für den nach sechs Ausgaben erstmal mit der eigenen Heftserie Schluß war. Offenbar wurde die Serie mit mehreren aufstrebenden Marvel-Charakteren doch gut nachgefragt. Ob die Avengers besser liefen als JLA, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber die DC-Praxis, Superman und Batman dort im Hintergrund zu halten, damit sie sich nicht in zu vielen Serien abnutzten, wurde bei Marvel nicht so strikt beachtet. 15 Ausgaben lang beehrten Thor, Iron Man, (Gi-)Antman und Wasp, anfangs sogar der Hulk und mit etwas Verspätung dann auch Captain America die Truppe mit ihrer Anwesenheit. Und während die JLA (wie mir ein DC-kundiger Freund sagte) sich häufig im Weltraum mit Außerirdischen herumschlagen mußte (um nicht den Kollegen in Metropolis und Gotham City in die Quere zu kommen), waren die Avengers dazu da, Bösewichte zu besiegen, mit denen ein einzelner Held nicht (so leicht) fertigwurde („The Avengers fight the foes no single superhero can withstand“).

Ich denke, durch die Avengers wurde das neue Marvel-Konzept eines zusammenhängenden Superheldenuniversums einen großen Schritt vorangebracht, denn wichtige Ereignisse der einzelnen Teammitglieder färbten auf die Avengers ab und setzten sich mitunter sogar in dieser Serie fort. Ich weiß nicht, ob es das bei JLA auch gab – sicher zumindest in geringerem Maß.

In Deutschland hieß die Serie in Williams-Zeiten „Die ruhmreichen Rächer“, und mich hat die Aussicht, mehrere bekannte Helden, die hier zumindest teilweise auch ihre eigenen Heftserien hatten, zusammen zu erleben, als Kind auch fasziniert. Vielleicht war es auch die Aussicht, mit mehr Helden auch mehr Action zu erleben. So war es ja meist auch. Bei den „Rächern“ habe ich überdurchschnittlich oft zugegriffen. Ich kannte „Rächer“ # 2, 4, 6, 8, 10 und 14 bei Erscheinen oder besorgte mir diese Ausgaben kurze Zeit später. Daß mir „Rächer“ # 15 entgangen war, wo auf dem Cover die Neubesetzung des Teams angekündigt wurde, hat mich lange Zeit bedrückt – ich fand dieses Heft auch in keinem Superband und habe es erst relativ spät gelesen.

In den nächsten Tagen beginne ich nun mit der Betrachtung von „Rächer“ # 1. So long!

Geändert von Peter L. Opmann (15.05.2020 um 08:32 Uhr)
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Alt 15.05.2020, 02:59   #2  
FrankDrake
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Ich freue mich auf Eure Betrachtungen.

Die Rächer kannte ich schon aus den Hit Comics.
Irgendwann 1974 habe ich mal wieder krank daheim gelegen, da hat meine Mama mir "Die ruhmreichen Rächer" Nr. 1 mitgebracht.
Mein erstes Williams Marvel Heft, das habe ich zwar nicht mehr aber einen gleichwertigen Ersatz.

Der Rest ist Geschichte.

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Alt 15.05.2020, 06:57   #3  
Marvel Boy
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Ich habe die ersten Avengers Hefte erst richtig durch die Panini Klassik Bände kennen gelernt, genauso wie bei den Fantastic Four auch, wenn man die stummelübersetzung in den Condor TB's ausblendet.
Wobei die FF bei ihren ersten Heften da für mich deutlich vorne lagen und auch noch bei den von mir damals gelesenen Williamsveröffentlichungen. Richtig Spaß an der Truppe hatte ich erst später in den 80igern, und da war es dann vorrangig der Trupp der Westküste. Die eigentliche Truppe brauchte dann immer noch etwas Zeit um in den Kreis meiner absoluten Lieblinge aufzusteigen. Heutzutage sind sie aber wieder weit weg von diesem Status.
Ich freue mich schon auf die Rezis.
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Alt 15.05.2020, 10:36   #4  
Peter L. Opmann
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Hier kommt schon der erste Kommentar von meinem DC-Freund:

Zitat:
Ich befürchte eigentlich, es gibt nicht viel über die Rächer zu erzählen: eine Team-Vermarktungsserie mit hier und da aufgeschnappten Ideen. Über Überkreuzungen zu "Captain America" hatten wir da schon mal gesprochen ("Kommissar" und so...). Die "Phantom"-Außerirdischen und die Loki-Bedrohung haben noch viel von den zig Außerirdischen und übermächtigen Magiern, die JSA und JLA heimgesucht haben. Die Teamumbildungen wirkten auf mich ebenso konzeptlos. Giant-Man wird eigentlich nur herumgeschubst.

Ich habe noch mal bei JSA und JLA nachgesehen: JSA lief über mehr als 50 Hefte in "All Star Comics" und hatte stets dieselbe Team-Besetzung, nur ganz selten gibt es Superman und Batman-Gastauftritte. Zudem hatte die JSA ja Spectre im Team, der zwar noch nicht so mystisch ausgespielt wird wie später, aber eigentlich sogar mächtiger als Superman ist. In den 2000ern wird er allerdings von Shazam besiegt, aber das ist eine andere Geschichte...

Bei der JLA ist Superman wie gesagt schon im Gründungsteam. Batman schaut später etwas häufiger vorbei als er. In der Phase, in der Batman rasend populär wurde (ab 1966) ist er selbstverständlich auch in der JLA vertreten.

"Doom Patrol" ist in "My Greatest Adventure" entstanden, hatte neue Helden (Robotman, Negative Woman, Beastboy (der später den Teen Titans beitritt) , läuft aber ungefähr gleichzeitig mit der JLA an...
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Alt 15.05.2020, 10:52   #5  
FrankDrake
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Wenn ich zurückdenke an die Zeit als es die Rächer als Hefte und die Gerechtigkeitsliga als Alben noch zusammen am Kiosk gab, erschienen mir die Rächer immer etwas "erwachsener".

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Alt 15.05.2020, 11:06   #6  
LaLe
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Den Eindruck kann ich irgendwie nachvollziehen. Ich kenne die JLA zwar erst seit dem Morrison-Run, was ich mir nach und nach an älteren Ausgaben besorgt und gelesen habe bestärkt diesen allerdings. Ich denke, bei DC waren die Titans seinerzeit die stärkere Teamserie und deshalb freue ich mich schon wie Bolle auf den Wolfman/Perez-Run bei Panini.

Seit JLA #1 liegt die Liga bei mir aber ganz klar vorne. Und der Johns-Run an der JSA ist ebenfalls großartig.

Bei den Rächern war ich nach Wiedergeburt und Rückkehr der Helden raus. Bei den X-Men hielt ich sehr viel länger durch. Als sie in Frisco heimisch wurden war für mich mit den Mutanten Schluss.
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Alt 15.05.2020, 13:55   #7  
Marvelianer
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Gernot hat zwar noch nicht alle 100 Williams Rächer-Ausgaben abgearbeitet, aber bis jetzt ist es sehr schön geworden.
Siehe: wmca.de
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Alt 15.05.2020, 15:05   #8  
Peter L. Opmann
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Oh ja. Die Idee, die "Rächer" zu besprechen, war zwar nicht von mir, aber ich hatte ganz vergessen, daß es sowas ja in gewissem Sinn schon gibt.

WMCA ist das Williams Marvels Comic-Archiv.

Aber ich denke, wir können uns hier trotzdem die Ausgaben nochmal anschauen.
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Alt 15.05.2020, 15:10   #9  
jakubkurtzberg
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Das denke ich auch. Die Truppe hier ist ziemlich schnell...
Und eine zusätzliche Betrachtung schadet bestimmt nicht. Rächer ist so eine Sache. Als ich meinen Artikel in Das sagte Nuff! Nr. 4 veröffentlichte, wurde mir nachgesagt, dass ich die Rächer nicht besonders mag. Das stimmt nicht. Es ist nur so, dass die Storylines ziemlich limitiert sind und sich oftmals etwas im Kreis drehen.
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Alt 17.05.2020, 18:01   #10  
Peter L. Opmann
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Die Rächer # 1

Williams, Januar 1974 ("Avengers" # 1, September 1963)



Keinen der Williams-Titel habe ich ab der Nummer 1 gelesen, was auch auf fast alle übrigen Comics zutrifft, die ich am Kiosk gekauft habe. Vielleicht fehlte mir besonders als Kind und Jugendlichem der Blick für interessantes Neues; möglicherweise kommt die erste Ausgabe einer neuen Heftserie aber auch mitunter gar nicht ins Kioskregal (habe ich jedenfalls gehört). Bei den „Rächern“ war ich ziemlich fix und griff kurz danach zu. Doch jetzt habe ich die Debütnummer vor mir und kann von keinen Kindheitseindrücken berichten.

Manches an dem Heft ist etwas seltsam. Auf dem Splashpanel sieht man ein hakennasiges Gesicht und daneben in einer Manschette ziemlich klein die Hauptfiguren: Der mächtige Thor, der Eiserne, Ameisenmann und die Wespe und der gewaltige Hulk. Wer schon die HIT-Comics gelesen hatte, wußte Bescheid, wer aber hier bei den Marvels einstieg, war wohl etwas desorientiert. Die Schrift ist handgelettert (nur bei der Splashpage), was es bei Williams sonst noch nicht gab. Bei den Credits fehlt – mindestens – Autor Stan Lee, vielleicht deshalb, weil er auf der gegenüberliegenden Seite schon ein werbestarkes Vorwort beisteuert.

Die Episode beginnt wie ein typisches Thor-Abenteuer. Loki will mal wieder seinen Bruder in die Knie zwingen und sucht mit mystischen Augen die Erde nach einer Gelegenheit ab, Chaos zu stiften. Dabei entdeckt er den Hulk. Loki provoziert einen Zugunfall, den Hulk zwar verhüten kann, aber der grünhäutige Goliath wird für den Anschlag verantwortlich gemacht. Loki will auf diese Weise Thor anlocken, obwohl wir nicht erfahren, wie sein genialer Plan danach weitergehen soll. Nun wird aber Rick Jones auf den anscheinend Amok laufenden Hulk aufmerksam, der mit seiner Teen-Brigade die Fantastischen Vier per Funk um Hilfe bittet. Loki will aber nicht, daß die FV sich einmischen – er lenkt den Funkspruch zu Thor um. Doch auch Ameisenmann und die Wespe sowie Tony Stark alias der Eiserne bekommen den Hilferuf mit und eilen zu der Garage, die der Teen-Brigade als Hauptquartier dient.

Somit haben sich hier vier Helden aus drei Solo-Heftserien versammelt (leider war eine Serie für die Wespe damals noch nicht drin). Hinzu kommt der Hulk, also eine vierte Serie, und die Fantastischen Vier haben bereits signalisiert, daß sie auch noch da sind. Sie haben jedoch keine Zeit, sich um den Hulk zu kümmern – was ihnen in ihrem eigenen Heft garantiert nicht passiert wäre. Ein veritables Crossover. Beim Lesen dachte ich dauernd: Aber irgendetwas stimmt doch da nicht. Dann sah ich: Das Team, eben zusammengekommen, trennt sich gleich wieder. Wie Thor das in seiner eigenen Serie wohl auch gemacht hätte, verabschiedet er sich gleich wieder, weil er draufgekommen ist, daß Loki hinter der Sache steckt, und geht nach Asgard, um ihn zu stellen. Der Eiserne, begleitet von den beiden Miniaturhelden Ant-Man und Wasp, nimmt sich derweil den Hulk vor. Das heißt, von einem Team namens „Rächer“ kann eigentlich noch gar nicht die Rede sein. Die Figuren agieren ja gar nicht zusammen.

Thor und Loki absolvieren ihren Showdown auf der mythischen Insel des Schweigens, Lokis Verbannungsort, wenn ich richtig orientiert bin, wo der Listige schließlich an Thors magnetisiertem Hammer kleben bleibt. Hulk und der Eiserne kloppen sich inzwischen in einer Autofabrik. Von Ameisenmann und der Wespe ist da nichts zu sehen – mit Reifen und Motorteilen um sich zu werfen, ist eher nicht ihr Stil. Thor kommt mit dem gefangenen Loki dazu und beendet den Kampf. Loki wird in einem „bleigefüllten Tresor“ sicher verwahrt (was vielleicht darauf hindeutet, daß seine Kräfte etwas mit Radioaktivität zu tun haben). Die Rächer, die nie richtig zusammengekommen sind, wollen sich nun wieder trennen. Da hat Ameisenmann die Idee: Laßt uns doch ein Team gründen! Als eine Art Beschäftigungstherapie darf auch der asoziale Hulk mitmachen. Die Wespe, die sich bisher kaum nützlich machen konnte, steuert den Namen bei: die Rächer. Eine Vorschau auf die nächste Ausgabe gibt es hier noch nicht.

Abgesehen davon, daß Lokis vollständiger Plan im Dunkeln bleibt, ist die Story ganz schlüssig. Es hat sogar was, daß das Team erst am Ende des Abenteuers gebildet wird. Wobei damit gar nicht klar ist, ob sich die Mitglieder wirklich ergänzen und als Gruppe harmonieren können. Man hätte die Episode auch in „Thor“ beginnen und dann in „Iron Man“ enden lassen können. Zeichner Jack Kirby ist hier noch in seiner vor-klassischen Phase. Es gibt an seinen Zeichnungen nicht viel auszusetzen, außer daß er nicht allzu viel Mühe für Hintergründe verwendet. Allerdings hatte er auch 22 Seiten zu bewältigen – in dieser frühen Phase der Serie sind es einmal sogar 25 Seiten. Inker Dick Ayers macht seine Sache solide, wenngleich er nirgendwo Glanzlichter setzt.

Fazit: Dieser Ausgabe ist der Klassiker-Status nicht abzusprechen. Die Serie hat aber noch kein schlüssiges Konzept, und ich würde das Heft auch nicht zu den absoluten Highlights in der Frühzeit zählen.
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Alt 17.05.2020, 18:46   #11  
Peter L. Opmann
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Hab' schon den ersten Kommentar:

Zitat:
Man kann an "All Star Comics" schön sehen, wie das entstanden ist: damals waren Comichefte dicke Anthologien mit Beiträgen verschiedener Zeichner. In den ersten zwei Ausgaben von "All Star" sind auch schon Spectre, Atom, Hourman, Flash usw. vertreten, in der dritten Ausgabe entsteht ein großes Problem (Unterwanderung der USA durch "Fifth Columnists"), wofür sie sich zusammenschließen. Sie fassen einen Plan, greifen dann aber verschiedene Ziele an, um das Problem in den Griff zu bekommen. Diese Einzeltaten sind dann wieder von verschiedenen Zeichnern gestaltet, wodurch man diese albenlangen Geschichten pro Monat zusammenbekam. Auf diese Machart greift Lee hier zur Hälfte zurück, wenn er die Helden sich wieder in kleinere Teams aufspalten lässt. Das ist übrigens auch in späteren Serien wie "Legion der Superhelden" immer wieder so gehandhabt worden. Es ist ja auch schwierig, alle Helden im Einsatz zu zeigen, wenn sie ständig zusammen sind.
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Alt 17.05.2020, 19:04   #12  
Crackajack Jackson
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Es ist schon interessant eine der ersten Rüstungen von Iron Man zu sehen. Ursprünglich war war die Rüstung ja grau, was recht bald einem freundlichen Gelb, bzw. dann gelb und rot wich.

Die Geschichte von Loki, der in die Geschichte einführt und sogar bestimmte Funkwellen umleiten kann, kommt mir heute etwas abenteuerlich vor. Damals habe ich mir jedoch keine Gedanken darüber gemacht.

Visuell ist mir das Panel vom jonglierenden Hulk im Cirkus im Gedächnis geblieben.

Jetzt, wo ich die Geschichte noch mal durchblättere gebe ich dir Recht. Es hat sich noch kein Team gebildet, das zusammen kämpft. Ein paar Seiten Thor vs Loki, dann wieder Iron Man vs Hulk. Entweder der Autor hat noch nicht zur richtigen Erzählweise gefunden, oder die Figuren haben noch nicht den richtigen Teamgeist entwickelt.

Zum Schluss wird Loki dann von den vermeitlich schwächsten Teammitglidern eingesackt.
So hatte auf jeden Fall jedes Mitglied mal seine Screentime gehabt.

Mit Loki hat man auch schon einen eingeführten Charakter als Schurken gehabt, den man nicht erst noch vorstellen musste.
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Alt 17.05.2020, 20:50   #13  
Marvel Boy
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Das erste mal begegnete mir die Geschichte bei Condor im TB Format. Ich war nicht sonderlich angetan.
Dann von Panini war das Format schonmal deutlich besser, aber die Geschichte selber fand ich nur aus Marvel-Historischer Sicht interessant.
Die Williamsausgabe hatte ich seit längerem in einem eher zerlegten Zustand und nenne sie in einem guten Zustand seit ca. einem Jahr mein eigen. Gelesen habe ich das Heft als solches aber noch nicht in der Williams Übersetzung.
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Alt 17.05.2020, 21:15   #14  
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Ohne daß ich beide genau verglichen habe, würde ich sagen, die Übersetzung in Marvel Klassik ist diesmal besser als die von Williams.
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Alt 17.05.2020, 21:43   #15  
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Mit Sicherheit aber besser als die von Condor.
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Alt 17.05.2020, 23:03   #16  
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Ich hab' mir das "Rächer"-Taschenbuch von Condor nochmal vorgenommen. So schlecht ist die Übersetzung eigentlich gar nicht. Damals wurde noch eine ziemlich kleine Schrift verwendet.

Daß da "Avengers" # 1 bis 6 abgedruckt wird, ist auch zu begrüßen. Aber warum dann mit "Thor"- und "Hulk"-Ausgaben aufgefüllt wird, leuchtet mir nicht ganz ein. Außerdem vermisse ich beinahe den üblichen "Sachartikel". Da wird zwar oft Unsinn verzapft, aber ein paar Worte zur Serie hätte ich nicht schlecht gefunden.
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Alt 18.05.2020, 06:26   #17  
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Warum sich Ant-Man und Wasp in das Licht eines Dia Projektors stellen und dann farbig abgebildet werden, erschließt sich mir nicht ganz. Sie hätten sich doch einfach nur vergrößern brauchen.

Aber es ist wohl noch einmal ein Hinweis auf ihre Kräfte.
Außerdem hat der Hulk nur 4 Zehen. In seiner eigenen Serie hatte er schon immer 5 gehabt.
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Alt 18.05.2020, 06:58   #18  
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@Peter
Meine TB's öffne ich eigentlich nicht mehr, ist besser so, gerade bei den alten.
Sachartikel kamen erst später wenn ich mich recht erinnere.

@Cracka
Nun, so ein Projektor kann in Superheldenwelten mehr als bei uns und größerwerden hätte Serum gekostet.
Die vier Zehen beim Hulk sind natürlich unverzeihlich und überaus stümperhaft.
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Alt 18.05.2020, 08:56   #19  
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Zitat:
Zitat von Marvel Boy Beitrag anzeigen
Die vier Zehen beim Hulk sind natürlich unverzeihlich und überaus stümperhaft.
So würde ich das nicht sehen. Die vier Zehen machen den Hulk ein bißchen zu einer Funnyfigur. Gibt's sowas nicht auch bei Ding?
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Alt 18.05.2020, 09:52   #20  
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Zitat:
Zitat von Marvel Boy Beitrag anzeigen
@Peter
Meine TB's öffne ich eigentlich nicht mehr, ist besser so, gerade bei den alten.
Sachartikel kamen erst später wenn ich mich recht erinnere
Bei vielen Taschenbüchern, das betrifft Zack, Gevacur, Ehapa oder Williams genauso wie Condor, geht der Trend zu Zweitsammlung.
Eine zum lesen, eine zum sammeln

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FrankDrake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2020, 11:18   #21  
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Ich habe mir zum Glück damals schon von jedem Taschenbuch 3 Exemplare gesichert,
1. Lesen
2. Sammeln
3. Spekulieren

Da kann man immer mal eines verkaufen.
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Alt 18.05.2020, 11:47   #22  
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Respekt - Condor hat ja eine Menge Marvel-Taschenbücher herausgebracht.

Ich habe mir nur die ersten Ausgaben bei "Spinne", "Fantastische Vier", "Rächer" und "Conan" gekauft. Nach jeweils fünf bis sieben Bänden habe ich das dann gelassen, weil mich die vergröberten Texte einfach zu sehr gestört haben.

Mir ist noch kein Taschenbuch auseinandergefallen. Ich nehme sie aber auch nur sehr selten zur Hand.
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Alt 18.05.2020, 12:38   #23  
Crackajack Jackson
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Condor TBs fallen gerne auseinander. Ist mir bei mehreren auch schon passiert.
Zum Glück nicht bei den wichtigen.
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Alt 18.05.2020, 13:28   #24  
Phantom
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Irgendwo habe ich gelesen, dass eigentlich X-Men #1 und Daredevil #1 hätten zusammen erscheinen sollen, aber dann ist Bill Everett nicht fertig geworden, und so wurde schnell Avengers #1 aus dem Hut gezaubert. Wenn das stimmt, war vielleicht einfach keine Zeit mehr für die 5. Zehe.

Ich habe das Williams-Heft nicht und kann nur das Cover kommentieren: "Eisenmann" ist im Heftinneren durch "Eiserner" ersetzt worden, oder? (Warum nicht gleich Bügeleisenmann statt Eisenmann?) Und was sind eigentlich die "unbezwingbaren Super-Hereos"? Vielleicht Super-Heteros?

Die Story (in den Essentials gelesen) muss man mit der nostalgischen Brille sehen, und eine Nummer 1 hat ja immer ihren Reiz. Aber ein großer Wurf ist das noch nicht. Den Ameisenmann, der mit den Ameisen kommunizieren kann, fand ich schon als Kind ziemlich lächerlich. Ob die Serie ohne die Rückkehr von Captain America überhaupt überlebt hätte?
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Alt 18.05.2020, 15:57   #25  
Peter L. Opmann
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Ah, der "Eisenmann" ist mir entgangen. Es gibt einen Song von Interzone namens "Eisenmann", aber der "Eiserne" hieß ja wohl zu HIT-Zeiten schon so. Für "Iron Man" gibt's wohl letztlich keine gute deutsche Übersetzung (abgesehen von "Konservendose"). "Super-Heroes" finde ich nicht so schlimm; man hat ja zunehmend darauf verzichtet, englische Begriffe einzudeutschen.

Daß "Avengers" 1963 vorgezogen wurde, weil Bill Everett mit "Daredevil" nicht fertig wurde, habe ich auch gelesen (und oben auch erwähnt). Das muß nicht zwangsläufig bedeuten, daß "Avengers" ein Schnellschuß wurde, aber es war in der Tat bei Marvel oft genug so.

Ameisenmann wird schon in "Rächer" # 2 zum Giganten. Und selbst so war sein Platz in der Truppe wackelig. Aber die "Ameisenmann"-Solostorys haben mir überwiegend gut gefallen. Er und die Wespe paßten halt nicht recht zu den "Earth's mightiest Heroes" (da sind die Heroes schon wieder...).
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
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