Sind Superheldencomics in den USA noch zeitgemäß?

[Damian]

Zitat von underduck

Mach (es) doch selber!
Einfach Titel auswählen, Thread öffnen und morgen schiebt MB alles rüber, was eindeutig was mit Ein-Hand-Literatur zu tun hat...

Geht mi darum, dass die Diskussion komplett OT ist und aus dem Ruder läuft

[B.P.Taskfield]

Zitat von Chrisionvision

Habe mal gehört, dass das u.a. daran liegt, dass bei entsprechender Unterhaltung keine Frauen objektifiziert werden.

DAS ist mal eine absolut lächerliche Ausrede!

lg Task

[LeoLurch]

Denke ich auch, allerdings lesen Frauen so etwas tatsächlich. Bei Fanfictions, die ich in den meisten Fällen gruselig finde schreiben Frauen genau solche Geschichten. Da werden dann Draco und Harry als Paar hingestellt oder Joko und Klaas oder oder oder. Das nimmt teilweise recht bizarre Auswucherungen an.
Auf der anderen Seite ein guten Coming of Age Titel würde ich auch kaufen. Bei DC erscheint so etwas im März glaube ich. Diese Boys Love Titel, gerade im Manga Bereich sind dann mir aber zu seicht. Ich fand damals New York New York gut, allerdings mindestens 2 Bände zu lang. Hatte mich danach an Ludwig gewagt und es komplett dämlich gefunden und damit den Ausflug in diese Richtung beendet.
Ob es nun genug Diversität in Comics gibt, weiß nicht, kann man geteilter Meinung sein, sollte halt einfach so sein wie im Leben dass das alles gibt und alles möglich ist.

[B.P.Taskfield]

Zitat von LeoLurch

Denke ich auch, allerdings lesen Frauen so etwas tatsächlich.

Können sie auch gerne. Und sie dürfen das auch geil finden.

Zitat von LeoLurch

Ob es nun genug Diversität in Comics gibt, weiß nicht, kann man geteilter Meinung sein, sollte halt einfach so sein wie im Leben dass das alles gibt und alles möglich ist.

Das Problem ist für mich aber wie die Diversität eingebracht wird.
Wenn eine Figur keine anderen charakterlichen Merkmale hat als (beispielsweise) schwul zu sein, dann wir das ein Flop. Wenn es ein gut ausgearbeiteter, interessanter Charakter ist, der schwul ist, dann ist das gut.
Gleiches gilt für die Geschichte im Größeren Rahmen.
Also nur diverse Themen reinschmeißen bringt nix. Da muss (ZWINGEND!) auch eine gute Geschichte im Vordergrund (!) stehen.
Die gute Geschichte im Vordergrund kann auch sein, wie sich die diverse Figur in der Welt zurechtfindet. Dies ist aber grade bei einer Superhelden-Fanbase relativ schwer zu gestalten...

lg Task

[LeoLurch]

Da widerspricht dir auch keiner, wie immer sind hier die Young Avengers oder auch Peter Davids X-Factor zu nennen, wo die Sachen vorkamen aber einfach als Fakt hingestellt wurden und nicht als große Sache thematisiert.
Ist halt wie bei Star Trek, wenn da zwei Männer morgens beim Zähneputzen gezeigt werden, weil sie ein Paar sind, ist das gut, weil das die einzige Thematisierung ist. Keine große Bejubelung der Sache.

[LaLe]

Diversität wird erst dann "normal", wenn man damit normal (wie selbstverständlich) umgeht und nicht indem man es wahlweise mit dem Holzhammer, dem Zaunpfahl oder der Moralkeule anbringt und dessen Besonderheit in den Vordergrund stellt.

Bezogen auf Superheldencomics, wofür ist die Art der sexuellen Orientierung von SuperheldInnen/-schurkInnen relevant?

Edith meint, der Lurch war schneller.

[B.P.Taskfield]

Zitat von LaLe

Bezogen auf Superheldencomics, wofür ist die Art der sexuellen Orientierung von SuperheldInnen/-schurkInnen relevant?

Das ich explizit "beispielsweise" davor geschrieben habe hast du schon gelesen?

@Lurch: ja die Young Avengers waren super. Da stand aber auch die ganze Geschichte im Vordergrund. Es war nicht die Billy und Teddy Show.
Genau so muss man die Sache angehen. Als Fakt hinstellen und nicht rumdramatisieren.

lg Task

[LaLe]

Zitat von B.P.Taskfield

Das ich explizit "beispielsweise" davor geschrieben habe hast du schon gelesen?

Ich hatte mich da gar nicht konkret auf dich bezogen.

[Heatwave19]

Zitat von LaLe

Bezogen auf Superheldencomics, wofür ist die Art der sexuellen Orientierung von SuperheldInnen/-schurkInnen relevant?

Naja, die sexuelle Orientierung ist schon immer indirekt relevant gewesen, bspw. fast in jedem Fantastic Four Comic, wenn Reed und Sue als Ehepaar gezeigt werden oder ihre Kinder im Fokus stehen, nur früher war es halt immer Heterosexualität. Genauso ist es dann heute zum Glück auch meist mit den nicht heterosexuellen Beziehungen, wie z.B. zuletzt in Empyre bei Wiccan und Hulkling. Halte ich auch für eine zivilisatorische Errungenschaft, dass das Ganze sich so verändert hat.
Ich gehe aber natürlich mit, dass das Ganze organisch sein muss und die Figuren nicht nur auf das Thema reduziert werden sollten.

[LaLe]

Zitat von Heatwave19

Na ja, die sexuelle Orientierung ist schon immer indirekt relevant gewesen, bspw. fast in jedem Fantastic Four Comic, wenn Reed und Sue als Ehepaar gezeigt werden oder ihre Kinder im Fokus stehen, nur früher war es halt immer Heterosexualität.

Sehe ich anders. Relevant ist, dass beide ein Paar sind und Kinder haben. Ob sie nun heterosexuell sind, ist m. E. nicht relevanter Gegenstand der Darstellung. Wären beide bisexuelle Wiederverheiratete, die jeweils ein Kind mit in die neue Beziehung gebracht haben und eine offene Partnerschaft leben, änderte das nichts an dem Sachverhalt "Paar mit Kindern".

[Heatwave19]

OK, kann man so sehen, sehe ich anders.
Darüberhinaus ist das Thema Sexualität aber genauso ein legitimes Dramathema, wie alle anderen im Superheldenbereich. Es will doch keiner eine komplett flache Superheldenstory lesen, in der sich nur auf die Mütze gehauen wird, ohne persönliche Dramen, Hintergründe und Eigenschaften der handelnden Figuren. Ein Held kann bspw. motiviert sein durch den Tod eines Familienangehörigen, persönliche oder halt allgemeine Ungerechtigkeit. Da kann dann auch die Sexualität relevant sein. Gut gemacht gibt das den Figuren mehr Tiefe, bei Ms. Marvel ist es mit dem Migrationshintergrund ähnlich, da kann man auch nicht sagen, dass der in Superheldencomics nicht relevant ist.

[LaLe]

Sexualität kann durchaus auch in Superheldencomics relevant sein. Die Art der Sexualität m. E. eher nicht.

Ob beispielsweise (der wie ich heute weiß bisexuell angelegte) Constantine durch seine Tricksereien am Ende eine männliche oder weibliche Liebschaft an einen Dämon verliert ist völlig irrelevant.

[Heatwave19]

Nicht unbedingt. Empfehle dazu aktuelle die Barbalien: Red Planet Mini Serie aus dem Black Hammer Superhelden Universum von Jeff Lemire. Hier wird der Protangonist wegen seiner Homosexualität vom Marsvolk ausgestoßen, was auch sein weiteres Handeln auf der Erde beeinflusst.
Ich will eigentlich nur sagen: Ob die sexuelle Orientierung relevant ist oder nicht, hängt von der jeweilige Story ab. Sie kann relevant für die Geschichte sein, muss es aber nicht. Gilt für Superheldcomics wie für alle anderen Genres.

[Mad Dog Moonie]

...

[LaLe]

Zitat von Heatwave19

Nicht unbedingt. Empfehle dazu aktuelle die Barbalien: Red Planet Mini Serie aus dem Black Hammer Superhelden Universum von Jeff Lemire. Hier wird der Protangonist wegen seiner Homosexualität vom Marsvolk ausgestoßen, was auch sein weiteres Handeln auf der Erde beeinflusst.

Das wäre eine denkbare Art der Thematisierung. Für mich liest sich das aber auch nicht so als ob es da nur um dieses Thema ginge oder dies allein zum Zwecke der Sichtbarmachung von Diversität behandelt würde.

[LaLe]

Zitat von Mad Dog Moonie

Der allseits beliebte L.N. Muhr hat hier einen schönen Artikel übrigens zum Thema geschrieben:

https://www.tagesspiegel.de/kultur/c.../26090650.html

Im April 2021 erscheinen bei DC 38 neue Hefte, die meisten davon haben mehr oder weniger Batman-Bezug.

Weil ich die alle liegen lasse, hält sich mein DC-Konsum glücklicherweise in Grenzen, denn dummerweise schaffen die das gefühlt ausnahmslos über den Teich während interessantere - weil andere - Sachen den Sprung nicht schaffen.

[underduck]

Zitat von Mad Dog Moonie

Machen wir uns nichts vor:

Hallo Mad Dog Moonie, willkommen im Forum!

Zitat von Mad Dog Moonie

Der allseits beliebte L.N. Muhr hat hier einen schönen Artikel übrigens zum Thema geschrieben:

Du scheinst den "allseits Beliebten" gut zu kennen, oder? Solltest du es selber sein, nutze bitte deinen alten Forenaccount.

[Mad Dog Moonie]

Nee, ich bin gewiss nicht Ellen.

[LaLe]

Falls du DER Moonie bist, wäre dein Erscheinen hier besser als bobby und Nero zusammen.

Ansonsten "Herzlich Willkommen".

[underduck]

Sorry, LaLe, aber mich erinnert der Nick Mad Dog Moonie eher an "Der Jungen mit dem Hund von Monika".

[ManicPreacher]

Cool, Moonie hat den Weg hierher gefunden

[betamax]

Vor 2-3 Jahren gabs ein größeres Interesse an einigen Archie Serien, z.B. SABRINA, die man in eine kultige Horrorserie verwandelte, aber auch an den MLJ Superhelden, die man bei Archie geschickter modernisierte als bei DC.

Nach Anfangserfolgen, die sich auch in den VK Zahlen niederschlugen, wurden die nächsten Ausgaben immer wieder verschoben. "Lateness" und "Resolicitation" standen praktisch immer neben diesen Comics im Previews.

Dann sind immer mehr neue Leser abgesprungen, die nicht mehr warten wollten. In den 70ern und 80ern hätten sie sicher nicht so schnell die Geduld verloren. Ich weiß noch, wie ich mal 1 Jahr (!) auf die nächste MIRACLEMAN Nummer gewartet habe.
Heute kann sich ein Verlag soetwas nicht mehr leisten, da hat ARCHIE leider viel versemmelt. Wenn man nur 2 Hauptautoren hat, die neben vielen Titeln, noch mehr Stories dann auch noch 2 Foren betreuen, sollte man mal über Neueinstellungen nachdenken, die man aus Gier nicht vorgenommen hat.

[Unbreakable Cosmo]

Zitat von Mad Dog Moonie

Vielleicht tut das sowohl DC als auch Marvel mal ganz gut, gesundschrumpfen und wieder mehr Qualität als Quantität bringen.

Ich würde da sogar noch höhere Zahlen nehmen.
Vor Corona hatte Marvel für mich jeden Monat 80 bis 100 relevante Hefte. Januar 2021 waren es 40.
Mir als Leser tut das auf jeden Fall gut. Ganz offensichtlich im Geldbeutel und es spart Zeit.
Leider ist die Qualität für mich im Schnitt gleich geblieben. Es ist nicht so dass die für mich wenigen guten Sachen blieben und die schlechten wegfielen.

Zitat von El Duderino

...wenn man sich mal ein paar diverse Titel raussucht, gibt es da schon ein paar die Erfolg hatten.
Miles Morales, Ms. Marvel, Black Panther z.bsp. Und was ich so mitbekommen habe, über die Jahre: Einige(nicht alle, verallgemeinern wollen wir hier ja nicht) diverse Titel hatten schon ziemlich gute Kritiken, aber eben leider keine...

So habe ich das nicht gemeint. Ich schrieb nicht alle diversen Titel seien schlecht oder wären eingestellt worden.

WENN eine Autorin von Marvel eine Serie startet, in der dem Leser mit dem Vorschlaghammer die Diversität eingeprügelt wird, und WENN die Serie nach Veröffentlichung schlechte Verkaufszahlen hat oder sogar eingestellt wird, DANN kannst du darauf wetten, dass die in den sozialen Medien alten weißen Männern die Schuld geben und nicht über die Qualität ihrer Geschichte reflektieren.

Da kannst du darauf wetten und wirst reicher als mit Gamestop Aktien.

[epin3phrin]

Zitat von Unbreakable Cosmo

WENN eine Autorin von Marvel eine Serie startet, in der dem Leser mit dem Vorschlaghammer die Diversität eingeprügelt wird, und WENN die Serie nach Veröffentlichung schlechte Verkaufszahlen hat oder sogar eingestellt wird, DANN kannst du darauf wetten, dass die in den sozialen Medien alten weißen Männern die Schuld geben und nicht über die Qualität ihrer Geschichte reflektieren.

Apropos reflektieren, an dieser Aussage gibt es einiges das man mal reflektieren sollte.

[LaLe]

Um über die Reflexionsfähigkeit verschiedener Personen reflektieren zu können, von welcher Serie reden wir hier?

Und was wurde eigentlich aus Vol. 6 der New Warriors mit der nicht-binären Schneeflocke und anderen tollen Internet-Slang-HeldInnen?