Sammlerforen.net     
 
  www.williams-marvels.de  

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Comics > Magazine > NUFF! - Forum

Neues Thema erstellen Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 20.07.2020, 07:03   #1  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
Das Heft habe ich heute morgen gelesen und immer aufgeschrieben, was mir gerade in den Sinnn kam. Im Moment habe ich nicht viel Zeit. Immer noch Getreideernte. Deshalb schreibe ich, wie ich kann.
War kein Vorwurf. Ratterst Du mit einem Mähdrescher durch die Gegend?
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2020, 07:32   #2  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.374
Nein, ich bin die 'aufnehmende Hand'.

Wir kaufen das Getreide von den Landwirten, reinigen es und fahren es dann, übers Jahr verteilt, zur Mühle.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2020, 08:31   #3  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Klingt nach Zwischenhändler, aber ich kenne mich da nicht aus. Allerdings waren meine Vorfahren mütterlicherseits Bauern (bis zu meinem Großvater), und ich habe als Kind mitunter beim Ernten und ähnlichen Arbeiten - trotz schon vorhandenem Traktor - helfen müssen. Da kommt vermutlich mein hartnäckiger Heuschnupfen her...
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2020, 09:01   #4  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.374
Ja, früher war fast überall etwas Landwirtschaft. Heute gibt es nur noch wenige Bauern.
Jedes Jahr wird da etwas gesiebt.

Geändert von Crackajack Jackson (20.07.2020 um 10:11 Uhr)
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2020, 09:03   #5  
Phantom
Mitglied
 
Benutzerbild von Phantom
 
Ort: Franken
Beiträge: 694
Wieder ein Heft, das ich nie in der Williams-Version gelesen habe. Ich vermute aber, ich hätte als Kind bei "Kommissar" an Erik Ode oder allgemein an einen Polizisten gedacht. Im Original wurde "commissar" damals wohl eindeutig als "kommunistischer Funktionär" erkannt, d.h. schon durch das Titelbild wusste fast jeder, dass es gegen die Kommunisten ging.

Warum soll Stan das nicht gern gemacht haben? Ich denke, die einfache Weltsicht, dass die guten Amerikaner der Welt die Freiheit bringen, während die bösen Kommunisten ihre Völker unterdrücken, war in den 60er Jahren Mainstream in den USA, und Stan wollte Mainstream-Comics machen (und möglichst viele Hefte verkaufen). Als zeitgeschichtliches Dokument in der Popkultur finde ich solche Comics interessant. Tatsächlich sogar interessanter als die üblichen Helden/Schurken-Kloppereien.

Bei Williams hat man (klar, zehn Jahre später in anderer weltpolitischer Situation) wohl wieder die meisten politischen Anspielungen getilgt. Beispiel Splashpanel: aus "his mission: prove that the reds are superior to freedom's champions" wird "sein Auftrag: beweisen, dass Freiheit nur eine Phrase ist".

Was mich interessieren würde: im Original sagt Hoy auf der letzten Seite "my life will be forfeit when Peking learns that I have failed." Ich habe das Williams-Heft nicht: hat Hartmut Huff, wie ich annehme, in der Übersetzung auf Peking verzichtet?

Auf Seite 11 bin ich über das fünfte Panel gestolpert: wir sehen eine unmaskierte Person (Quecksilber?) und eine Gedankenblase mit "no time for my arrows now". Aber Quecksilber hat keine Pfeile. Falkenauge dagegen ist maskiert. Da hat Stan beim Erstellen der Dialoge wohl einen Fehler gemacht.

Die Fähigkeiten von Wanda sind mir auch noch nicht ganz klar. Sie kann mit ihrer Hexenkraft ein paar Gewehre funktionsunfähig machen, aber wenn dann noch fünf andere Gewehre auftauchen, geht das nicht mehr ("I cannot put a hex on them all"). Ist Hexenkraft rationiert? Ist der Akku so schnell leer? Am Ende kann sie allein mit ihrer Hexenkraft den Kontroll-Computer zerstören; dann hätte sie natürlich auch einfach den Roboter zerstören können. Na ja. Immerhin sieht sie gern Shakespeare-Stücke im Theater, da sammelt sie bei mir Pluspunkte. Dann darf sie sich am Ende auch auf einer Sänfte wegtragen lassen.
Phantom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2020, 09:59   #6  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Vielleicht kann ich ein bißchen zur Aufklärung beitragen.

Hoy sagt bei Williams: "Ich muß fliehen! Mein Leben ist jetzt keinen Champignon mehr wert!"

Den Fehler auf Seite 11 hat Williams nicht getilgt, aber er fällt nicht sehr auf. Quecksilber (ohne Maske) denkt hier: "Hätte er uns doch bloß nicht befohlen, hinter ihm zu bleiben! Ich komme nicht zum Schießen!"

Daß die Steuerung des Roboters offengelegt wird, finde ich an sich gut gemacht. Sicher hätte die Scharlachhexe auch den Roboter selbst lahmlegen können, aber das wäre eher langweilig gewesen. Auf jeden Fall hast Du recht, daß unklar bleibt, wie groß ihre Hexenkräfte eigentlich sind. Aber Hexenkräfte entziehen sich ja eh' einem rationalen Zugang.

Daß Stan Lee beim Schreiben solcher Storys keinen Spaß hatte, ist natürlich eine Vermutung von mir. Da stehe ich sozusagen auf der Seite des Williams-Lesers, der mit der Figur des Kommissars unzufrieden war. Auf jeden Fall ist er eine sehr holzschnittartige Figur, und das hat Stan Lee sicher auch gewußt.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2020, 13:14   #7  
Phantom
Mitglied
 
Benutzerbild von Phantom
 
Ort: Franken
Beiträge: 694
Danke!

Ähnlich wie manche Williams-Leser haben sich wohl damals auch bei Stan ein paar Leser über die Darstellung der "commies" beschwert. In Avengers #22 antwortet Stan auf der Leserbriefseite (zitiert nach dieser Website):

Zitat:
(...) A cold war is in progress, between the free world and the communists. A continual propaganda barrage against the United States is constantly beamed to the rest of the world by communist nations. Now then, if this doesn’t qualify the reds to be used as "bad guys" in an occasional adventure yarn, then we’ll have to take a refresher course in semantics! As for influencing younger minds, we’d rather they read our little fantastic fables than the pages of Pravda! ‘Nuff said!
Hört sich also schon so an, als hätte Stan ab und zu so eine Story ganz gern eingeflochten. Was ich jetzt aus dem Zeitkontext heraus nicht völlig unverständlich finde. Trivialliteratur benutzt eben gern Stereotype.
Phantom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2020, 22:39   #8  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Die Rächer # 18
Williams, Juni 1975 ("Avengers" # 19, August 1965)



Auch dies ist eine Ausgabe, mit der ich mich bisher wenig beschäftigt hatte. Die Fortsetzung (“Rächer“ # 19) kenne ich aus einem Superband, aber dieses Heft habe ich erst viel später gelesen. Ich hatte lange Zeit größere Lücken in meiner Williams-Sammlung; zunächst habe ich mich auf Flohmärkten und Comicmessen nur nach den Ausgaben umgesehen, die ich überhaupt nicht hatte, dann habe ich auch die vorhandenen Superband-Ausgaben durch Einzelhefte ersetzt. Da bin ich öfters mit einem größeren Stapel Hefte nach Hause gekommen, was leider dazu führte, daß ich diejenigen, die mir nicht so interessant erschienen, eher flüchtig gelesen habe. Dazu gehörte sicher auch „Rächer“ # 18, obwohl die Einführung eines neuen Charakters zunächst vielversprechend erschien.

Die Grundidee ist ziemlich absurd: Der Schwertträger will Rächer-Mitglied werden, wird aber, weil er von Anfang an zwielichtig wirkt, zurückgewiesen – worauf er die Rächer angreift, um doch noch bei ihnen aufgenommen zu werden. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte die Firmen, bei denen ich mich beworben habe, ohne eine Zusage zu erhalten, zu bekämpfen begonnen… Der Schwertträger ist eine Figur aus Falkenauges Vergangenheit (er ist ja ebenfalls etwas zwielichtig), was ich für einen ganz interessanten Ansatz halte. Trotzdem ist die Story alles in allem wenig überzeugend. Don Heck, hier noch einmal assistiert von Dick Ayers, setzt das Ganze zwar nach wie vor gut grafisch um, aber die Kühnheit, die er in „Rächer“ # 16 an den Tag legte, weicht zunehmend einer langweiligen Routine. Seine Unart, die Bilder am Ende zusammenzudrängen, fällt in dieser Ausgabe immerhin nicht ins Gewicht.

Also, der Schwertträger, ein Meister im Umgang mit der Klinge, dringt ins Rächer-Hauptquartier ein und steht zunächst Quecksilber und der Scharlachhexe gegenüber, die ihn logischerweise für einen Feind halten. Es kommt zu einem ersten Handgemenge, das der Schwertträger anschließend als „Test“ bezeichnet. Captain America kommt dazu und klärt seine Mit-Rächer nach einem Blick in die Verbrecherkartei darüber auf, daß der Schwertträger ein gefährlicher Typ ist, der schon wiederholt für Ärger gesorgt hat. In diesem Moment kappt der Angesprochene die Stromversorgung, das heißt, er löscht sämtliche Lichter, und macht sich in der Dunkelheit davon. Jetzt taucht Falkenauge auf, der den Schwertträger besser kennt. Beide waren einst Partner im Zirkus, bis der Schwertträger in die Kasse griff. Falkenauge wollte da nicht mitspielen, wurde vom Schwertträger vom Hochseil geholt und stürzte vermeintlich in den Tod. Seitdem hat Falkenauge von ihm nichts mehr gehört.

Wie wir uns erinnern, hatte Captain America selbst ein Bewerbungsschreiben für Nick Furys S.H.I.E.L.D. verfaßt. Der Brief war aber in Furys Büro ungeöffnet liegengeblieben. Nun fällt er der Organisation Hydra in die Hände, von der wir in späteren Ausgaben noch mehr hören werden. Für Hydra ist der Brief wertlos und wird aus dem Fenster geworfen. Damit fällt er einem Kleinganoven in die Hände, der ihn dem Schwertträger bringt. Der will ihn benutzen, um Cap eine Falle zu stellen. Er fingiert einen Antwortbrief, in dem Cap in ein heruntergekommenes Lagerhaus im Hafenviertel gebeten wird. Falkenauge kümmert sich derweil um den Ganoven und seine Kumpane; dabei erfährt er von der Falle für Captain America, beschließt aber, Cap nicht zu helfen. In dem Lagerhaus wartet – wenig verwunderlich – der Schwertträger auf ihn, um mit ihm abzurechnen. Cap unterliegt nach heldenhaftem Kampf und wird hoch oben auf einem Baugerüst auf ein Brett gesetzt. Während die übrigen Rächer am Schauplatz erscheinen, droht der Schwertträger, Cap in die Tiefe zu stoßen, wenn er nicht Mitglied (und sogar Anführer) der Rächer werden darf. Cap weist seine Kampfgenossen an, keinesfalls darauf einzugehen, und stürzt sich kurzentschlossen selbst in die Tiefe. Cliffhanger! Dies ist ein Zweiteiler.

Daß die Sache mit der gescheiterten Bewerbung des Schwertträgers reichlich merkwürdig ist, hatte ich schon erwähnt. Auch der irrlaufende Brief von Cap an Nick Fury erscheint mir ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Ich muß aber zugeben, daß das zugrundeliegende Motiv der Abweisung doch wirkungsvoll ist. Man muß dabei aber über vieles hinwegsehen. Mich stört auch, daß die Motivation des Schwertträgers trotz der eingestreuten Origin-Story weitgehend unklar bleibt. Was verspricht er sich davon, Rächer zu werden? Realisiert er nicht, daß er da wohl auf der für ihn falschen Seite stehen würde? Und daß er dann regelrecht darum kämpft, Rächer zu werden, obwohl die Absage an Klarheit nichts zu wünschen übrig ließ, ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Beim Zirkus des Grauens hätte er zweifellos mehr Erfolg gehabt.

Aufgefallen sind mir diesmal ein paar eigenwillige Übersetzungen von Hartmut Huff: „Man sieht ja nicht den Rücken vor Augen!“ – „Und jetzt komm du raus, du Bangbüchse!“ – „Zu spät, du Schleierschwanz!“ – „Nimm einfach den Suchstrahler, Nesquecksilber!“ Ziemlich zu Beginn sagt die Scharlachhexe: „Außerdem haben prinzipiell Frauen das letzte Wort – vor allem in diesem Jahr!“ Heute etwas unverständlich, aber 1975 war das Internationale Jahr der Frau…
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2020, 05:46   #9  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.374
Ich fand die Zusammenarbeit der Rächer um Cap vor dem Sturz zu retten sehr gut .
Auch der Wettkampf zwischen Hawkeye und Pietro hat mir gut gefallen. Hier werden die Superkräfte gegenübergestellt. Macht Spaß, die Passage zu lesen.
Schwertträgers Waffe wird durch den Mandarin aufgerüstet. Ein paar Knöpfe mit verschiedenen Funktionen geben ihm mehr Macht. Sieht wirklich gut und bedrohlich aus.
Es ist spannend, den Zwiespalt vom Schwertträger zu sehen, der eigentlich nur daher rührt, dass er ein Auge auf Wanda geworfen hat.
Der Schwertträger wird von allen missverstanden, wie so viele Charaktere bei Marvel.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2020, 14:40   #10  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Wie ich gerade sehe, kommt jetzt nochmal ein Zweiteiler, der mit "Kraftmann". Das heißt, es würde sich vielleicht anbieten, daß ich noch bis "Rächer" # 21 lese - oder Du übernimmst jetzt schon, Crackajack.

Ich hatte aber vor, am Ende meiner Lesestrecke ein Gesamtfazit zu ziehen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2020, 14:43   #11  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.374
Mach ruhig noch den Zweiteiler. Ich bin die ganze nächste Woche noch sehr beschäftigt.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2020, 15:33   #12  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Okay.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2020, 18:32   #13  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Die Rächer # 20
Williams, August 1975 ("Avengers" # 21, Oktober 1965)



Nun kommen wieder einige Ausgaben, die ich als Kind nicht kannte. Erst „Rächer“ # 28 kam wieder in einem Superband vor. Aber ich will ja nur noch den hier beginnenden Zweiteiler über „Kraftmann“ betrachten. Die Grundidee klaut Stan Lee bei sich selbst, nämlich aus „Rächer“ # 8. Damals hatte Zemo, assistiert von der Zauberin und dem Henker, im Labor den „Wundermann“ erschaffen, ein Kraftpaket, das die Rächer zumindest einzeln besiegen konnte, am Ende aber Skrupel bekam, ihnen den Tod zu bringen. Soweit ich sehe, fehlt Kraftmann diese Eigenschaft. Er wird erneut in Zemos Labor, aber diesmal von der Zauberin im Alleingang zum Superschurken aufgepumpt. Lee nimmt ganz klar Bezug auf seine Wundermann-Story. Als neues Motiv wird jedoch eingeführt, daß die Rächer in Mißkredit gebracht werden und Kraftmann zum neuen Helden ausgerufen wird.

Wie schon gewohnt, startet die Episode mit einem Hahnenkampf zwischen Captain America und Falkenauge. Quecksilber und die Scharlachhexe wollen den Streit schlichten, lösen aber einen neuen Konflikt im Team aus. Dann wird aber abrupt zu einem namenlosen Mitglied von Zemos Söldnertruppe übergeblendet, einem Mann, der wohl wegen einer Beinverletzung in der Nähe seines früheren Hauptquartiers im südamerikanischen Dschungel geblieben ist. Er trägt sich selbst mit dem Gedanken, sich wie Wundermann einen superstarken Körper zu verschaffen, kennt sich aber mit den Maschinen nicht aus. Da taucht die Zauberin auf, die weiß, welche Hebel umgelegt werden müssen. Kraftmann erhält ein etwas eigenwilliges Kostüm mit gezackter Gesichtsmaske, Puffärmeln und breiten Schulterstücken, was teilweise an einen klassischen Swashbuckler erinnert. Er muß aber auf seinen Einsatz noch warten.

Die Rächer bekämpfen derweil in New York ein riesiges Monster. Es geht dabei einiges zu Bruch, aber es stellt sich heraus, daß außer ihnen das Monster niemand sehen kann. Die Polizei kommt, läßt die Rächer aber zunächst unbehelligt. Als das Quartett dann ausrückt, um zerstörte U-Bahn-Gleise zu inspizieren, schlägt Kraftmann zu, knockt Quecksilber aus und läßt ihn bewußtlos auf der Strecke liegen. Die herannahende Bahn stoppt Falkenauge mit einem Explosivpfeil. Wiederum geraten die Rächer ins Zwielicht. Die Polizei sieht nur, daß sie scheinbar grundlos die U-Bahn zerlegt haben. Die Combo steht nun im Verdacht, eine Gefahr für die Öffentlichkeit zu sein. Cap und die anderen sind ratlos.

Jetzt wird etwas kompliziert weitererzählt. Kraftmann hält ein Auto auf, indem er es mit einem Felsbrocken bewirft. Captain America kommt hinzu, wird aber von Kraftmann gestoppt. Nun erfahren wir, daß die Autoinsassen wichtige Dokumente stehlen wollten. Kraftmann wird gefeiert, über Cap der Kopf geschüttelt. Nun macht sich Falkenauge auf die Spur von Kraftmann, dringt in sein Haus ein, wird aber ebenfalls von ihm besiegt. Quecksilber und die Scharlachhexe wollen ihrem Teamkollegen zu Hilfe kommen, doch er wird per Faustschlag gestoppt; sie dagegen bekommt es mit der Polizei zu tun, weil die Rächer widerrechtlich auf das Grundstück eingedrungen sind. Übrigens hatte die Zauberin bei den Kämpfen ihre Hände im Spiel, indem sie die Vier durch Magie geschwächt hat. Die Stadtregierung hat nun die Nase voll und beschließt, die Rächer zu verklagen und so zu zwingen, sich aufzulösen. Untergangsstimmung bei dem Heldenteam!

Lee biegt seine Story so hin, daß seine Grundidee, die Rächer als Bösewichter erscheinen zu lassen, richtig zur Geltung kommt. Da ist so manches nicht stimmig: Cap wird von der Zauberin beeinflußt, damit er sich in den Dokumentendiebstahl einmischt. Doch das wäre ja, wenn es sich um wichtige Unterlagen handelt, auf jeden Fall für ihn Anlaß zum Eingreifen gewesen. Und daß die anderen Rächer das Grundeigentum von Kraftmann verletzen (mal abgesehen von der Frage, woher er das Grundstück und die Villa darauf hat), hat ja eigentlich seinen guten Grund. Superhelden dringen zudem an einer Tour in fremde Gebäude ein, wenn sie dort ihre Gegner vermuten. Merkwürdig wirkt auch, daß die Zauberin die Rächer schwächen kann – das wäre ja der Universal-Ansatz, um sie zu besiegen. Also warum wendet sie diesen Zauber nicht immer an? Ansonsten ist das alles aber spannend erzählt. Wenn Kraftmann auch nur ein müder Abklatsch von Wundermann ist, fasziniert die Zauberin diesmal umso mehr (schön, aber gefährlich). Grafisch weiß Inker Wally Wood noch einmal zu gefallen. Und Don Heck hat offenbar keine Mühe, auf Seite 20 zum Cliffhanger zu kommen; seine Unart, am Ende immer mehr Panels pro Seite zu brauchen, tritt hier nicht hervor.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2020, 20:14   #14  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.374
Die Story beginnt mit einem heftigen Streit zwischen Cap und Hawkeye. Grund ist eine Nichtigkeit. Eigentlich geht es immer nur darum, wer die Führungspersönlichkeit im Team ist.
In der ehemaligen Basis von Baron Zemo gelingt es einem übriggebliebenen Gefolgsmann des Barons, mithilfe der Zauberin, sich die gleichen Kräfte wie einst Wonder Man anzueignen.
Zusammen mit dem neuen Superschurken „Power Man“ möchte die Zauberin jetzt die Avengers ein für allemal besiegen.
Der Kampf gegen die Rächer beginnt damit , dass die Zauberin durch einige hinterlistige Zaubertricks die Truppe in Verruf bei der Öffentlichkeit und an den Rande einer Niederlage bringt.

Spannender Auftakt des Zweiteilers um Power Man.
Obwohl es nach einem Neuaufguss der Wonder Man Geschichte aussieht liest sich diese Geschichte doch ganz anders. Hier wird zuerst von der Zauberin Stückchen für Stückchen die Mitglieder der Rächer ausgeschaltet und bloßgestellt. Power Man ist nicht mehr der von Gewissensbissen geplagte Schurke, sondern ein selbstbewusster Ganove, der es allen zeigen will und genau das tut, was die Zauberin von ihm will. Mit ihr zusammen bilden sie eine unheilbringende Allianz.
Später werden er und Luke Cage sich darum streiten, wer den Namen „Power Man “ tragen darf.
Die Zeichnungen sind okay. Die vielen kleinen Panels sind der doch sehr dialogstraken und actionarmen Story geschuldet.
Die Illusion des von der Zauberin geschaffenen Monsters, sieht dem Minotaurus ziemlich ähnlich.
Warum machen sie den Sack nicht schon früher zu, als sie Pietro oder Cap bewusstlos vor sich liegen haben? Ein großes Manko bei den Comics. Die Schurken dürfen immer nur ‚fast‘ gewinnen.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2020, 20:56   #15  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Wie Power Man wieder auftaucht, war mir nicht bewußt. Aber meist ist mit Power Man doch Luke Cage gemeint, oder? Das ist auch der Power Man der Serie "Power Man & Iron Fist", denke ich.

"Unser" Power Man kehrt in "Rächer" # 28 zurück. Ich bin sicher, Stan Lee hat es bedauert, daß er Wonder Man nach nur einer Ausgabe sterben ließ.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2020, 21:11   #16  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.374
Ja, glaube ich auch.
Stan musste die Maschine von Zemo noch mal anschmeißen.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2020, 21:27   #17  
Chrisionvision
Playlist Master
 
Benutzerbild von Chrisionvision
 
Beiträge: 2.869
Laut Marvel Wiki hat es "Power Man" (unter verschiedenen Alias') sogar noch auf 225 Auftritte gebracht.
Hätte ich bei der Figur gar nicht gedacht.
Chrisionvision ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2020, 06:04   #18  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.374
Die meisten Auftritte davon sind wohl von Luke Cage. Der hatte ja erst 2016-2017 eine Serie "Power Man and Iron Fist", die es auf 15 Ausgaben brachte.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2020, 07:58   #19  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Kommentar zu den letzten Ausgaben:

Zitat:
Ich fand diese Phase der Rächer auch schon ziemlich öde. Die Beiträge zum "Kommissar" fand ich ganz interessant. Damals beeindruckte mich die Figur auf dem Cover durchaus. Ganz so dick war er ja im Innenteil gar nicht, und dazu noch ein Android... Diese Idee hat Stan Lee mindestens dreimal verwendet: wir erinnern uns an den "Barbaren" (Der Eiserne #4, eine weitere kritisierte Kommunistenstory), in Captain America kommt das Motiv des dicken Champions auch noch mal vor: Tales of Suspense #61 "The Strength of the Sumo!" (Januar 1965) , hier eindeutig Vietnam, wobei man sich fragen muss, was ein Sumo in Vietnam tut. Die Botschaft ist klar: die mächtigen Männer a la Stalin oder Mao sind Papiertiger, keine Angst.

Der Leserbrief von "Willi" war ziemlich flapsig und zielte weniger auf die antikommunistische Botschaft als auf die unwürdige Gegnerschaft eines solchen "Schweins" ab. Ich denke, hier hatte man mehrere Leserstimmen in einen fiktiven Leserbrief zusammengetragen, zumal es da auch um die Ähnlichkeiten zu DC und die "schlechten" Zeichnungen ging...
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2020, 13:47   #20  
Chrisionvision
Playlist Master
 
Benutzerbild von Chrisionvision
 
Beiträge: 2.869
Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
Die meisten Auftritte davon sind wohl von Luke Cage. Der hatte ja erst 2016-2017 eine Serie "Power Man and Iron Fist", die es auf 15 Ausgaben brachte.
Nein, tatsächlich ist nur der in diesem Heft auftretende Erik Josten gemeint. Der hieß später nicht nur Power Man, sondern auch noch Smuggler, Goliath und Atlas.
Chrisionvision ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.08.2020, 08:49   #21  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Die Rächer # 21
Williams, September 1975 ("Avengers" # 22, November 1965)



Wie beim vorhergehenden Zweiteiler hat Stan Lee auch hier nochmal eine Schippe draufgelegt. Zum einen hat nun der Zirkus des Grauens einen Gastauftritt, und zum anderen wird die Beziehung zwischen Kraftmann und der Zauberin näher betrachtet. Von der Story her finde ich die Ausgabe wie auch den gesamten Zweiteiler ganz vorzeigbar. Dieses Heft scheint noch einmal Wally Wood geinkt zu haben, Er macht noch immer einen guten Job, aber so brillant wie in „Rächer“ # 19 kommt mir sein Inking nicht mehr vor.

Die Rächer sind nun sozusagen illegal. Das löst den üblichen Streit zwischen Captain America und Falkenauge aus. Die Rächer-Mitglieder sind jedoch ratlos, was sie nun tun und wie sie Geld verdienen sollen (haben sie eigentlich als Rächer ein Gehalt bezogen?). Während Cap abtaucht, erhalten die übrigen Teammitglieder im Showbusiness nur Absagen, weil die Rächer einen sehr schlechten Ruf haben. Das trifft jedoch nicht auf den Zirkus des Grauens zu, von dem die Rächer offenbar noch nie gehört haben. Der Zirkusdirektor ist aber nicht an den artistischen Fähigkeiten der Rächer interessiert, sondern will sie unter Hypnose für seine Zwecke einsetzen. Da spielen Falkenauge, Quecksilber und die Scharlachhexe allerdings nicht mit. Sie haben aber erneut Pech: Der Zirkusdirektor holt die Polizei, und die Rächer stehen noch einmal als Gesetzesbrecher da.

Nach einem Seitenblick auf die alten Rächer (Thor und der Eiserne sind schwer beschäftigt, der Gigant ist verschwunden) kommen Kraftmann und die Zauberin ins Spiel. Sie möchte nun seine Annäherungsversuche abstellen, da er immerhin nur ein Sterblicher ist, fühlt sich aber doch irgendwie zu ihm hingezogen (Thor scheint vergessen zu sein). Da bekommen die beiden Besuch von einem zwielichtigen PR-Agenten, der sie als „die neuen Rächer“ groß herausbringen will. Kraftmann will davon nichts wissen und verrät dem schmierigen Typen, daß er und die Zauberin an der Misere der Rächer schuld sind. Nun stellt sich heraus: Der Agent ist tatsächlich Captain America, und er hat die Aussagen von Kraftmann aufgezeichnet. Es kommt zum Kampf mit Kraftmann, in dem Cap schließlich unterliegt. Aber da tauchen die übrigen Rächer auf und kommen ihm zu Hilfe. Die Auseinandersetzung wogt hin und her – Kraftmann kann die Rächer nicht so einfach besiegen, wie er gedacht hatte, und Cap ist dann auch wieder kampfbereit.

Das veranlaßt die Zauberin, sich lieber wegzuzaubern, was Kraftmann schwer trifft: Ohne sie will er auch nicht weiterkämpfen. Er räumt das Feld – angeblich liegt nichts gegen ihn vor, wofür er ins Gefängnis wandern müßte. Auf Grund der Tonbandaufnahme werden die Rächer rehabilitiert. Sie werden ziemlich schnell wieder zu Helden der Polizei, der Stadtverwaltung und sicher auch der New Yorker. Cap hat allerdings keine Lust mehr, die Rächer zu führen. Er will das Team verlassen. Die Episode endet mit lauter Fragen (wie einst zu Lehning-Zeiten): „Macht Cap wirklich ernst? Stecken die Rächer wieder einmal in einer Krise? Sollten wir etwa in der nächsten Ausgabe eine Handvoll packender Überraschungen für Euch bereithalten?“

Ich hoffe, Du findest die Antworten, Crackajack…

Nun aber erst noch das Fazit der ersten 20 (genaugenommen 21) Ausgaben.

„Rächer“ war eine meiner Lieblingsserien, als ich etwa zehn bis 14 Jahre alt war. In der Anfangsphase von Williams habe ich von diesem Titel die meisten Hefte gekauft, und als ich dann ab „Rächer“ # 48 Stammleser wurde, machte die Serie auch durchaus Spaß. Wenn ich mir allerdings die Anfänge bewußt und mit etwas kritischer Distanz ansehe, stelle ich fest: Es gab kein Konzept, es herrschte Mangel an überzeugenden Gegnern, und die Rächer-Mitglieder, die anfangs ja Marvels Star-Superhelden waren, konnten sich nicht richtig entfalten. Die neuen Rächer konnten dagegen mit der Ur Besetzung nur mühsam mithalten.

In meinen Augen hätte sich Stan Lee vorab überlegen müssen, wozu dieses Team eigentlich gut sein sollte. Es leitete sich jedoch mehr oder weniger von den schon gut laufenden Einzelserien ab („Thor“, „Hulk“, „Iron Man“, „Giant Man and Wasp“). Es wurde kaum kaschiert, daß sich diese Helden nur zufällig und aus einer Laune heraus zusammentaten. Außerdem waren sie alle nach wie vor auch noch solo unterwegs. Das war zwar beim DC-Vorbild, der "Justice League of America“ nicht anders, aber die Aufgaben von Superman, Batman und Co. einerseits und der JLA andererseits waren doch voneinander abgegrenzt, und das erschien auch sinnvoll (ich muß einschränken, daß ich von JLA kaum etwas gelesen habe und auch von den DC-Soloserien nur wenig).

Weil aber unklar war, was die Rächer eigentlich beschützen/bewachen/verteidigen sollten und warum, blieb eigentlich nur das Uralt-Motiv: Ein Schurke strebt nach Weltherrschaft und muß dazu die Rächer aus dem Weg räumen. Es fehlte anfangs generell an originellen Schurken. Loki, Henker und Zauberin und auch die Lavamänner kamen aus „Thor“, der Maulwurf und der Geist waren aus „FV“ ausgeborgt, Zemo war ein alter Gegner von Captain America, und der Mandarin und der Schwertträger gehören eigentlich zum Umfeld des Eisernen. Neuschöpfungen waren nur Kang, obwohl dieser Mann aus der Zukunft ursprünglich auch in „FV“ debütierte, und Graf Nefaria – ein Bösewicht, der keinen starken Eindruck hinterlassen hat. Die Außerirdischen wie das Phantom oder die Kallusianer lasse ich mal beiseite; sie gehören nicht eigentlich in eine Superheldenserie. Bei den neuen Rächern scheint sich indes abzuzeichnen, daß nun verstärkt neue Gegner zum Zuge kommen: der Schwertträger, der allerdings auch nicht sehr überzeugende Kommissar, Kraftmann und die vorerst nur angedeutete Organisation „Hydra“.

Die neuen Rächer mußten kreiert werden, weil Stan Lee noch Probleme beim Umgang mit dem Marvel-Universum hatte. Es fiel ihm schwer, Thors Solo-Abenteuer mit seinen Auftritten bei den Rächern in Einklang zu bringen, und so war es auch bei den übrigen Teammitgliedern, die ja alle eigene Serien hatten. Also mußten Helden her, die sich vorrangig oder ausschließlich bei den Rächern austobten. Wichtig war wohl auch, die Gruppe zu schwächen, damit sie leichter in Bedrängnis gebracht werden konnte. Das Team, das aus Cap, Falkenauge, Quecksilber und der Scharlachhexe besteht, fand ich aber nie überzeugend. Natürlich gibt es eine Gruppendynamik, wie das auch schon bei den Ur-Rächern war, aber der Streit um die Führungsposition ist mir zu wenig; die einzelnen Figuren treten nicht richtig als Persönlichkeiten hervor. Man muß freilich zugestehen, daß „Rächer“ eine actionbetonte Serie war und persönliche Probleme nicht im Mittelpunkt stehen sollten.

(Mein Freund, der DC-Spezialist, hat mir noch ein ganz interessantes Erklärungsmuster geliefert: Die neuen Rächer ähneln in der Gruppenstruktur den Fantastischen Vier: Cap ist der Anführer (wie Mr. Fantastic), Quecksilber ist der Youngster (wie die Fackel), die Scharlachhexe ist die Frau (wie die Unsichtbare), und Falkenauge ist der mit den respektlosen Scherzen (wie Ding).)

Für mich gibt es bisher nur wenige Ausgaben, die gelungen sind. Ein bemerkenswerter Schachzug war zweifellos die Wiederbelebung von Captain America; er kommt auf eine Weise wieder zum Vorschein, die in Erinnerung bleibt, und ist dann für lange Zeit Dreh- und Angelpunkt der Rächer. Die Story um Wundermann macht Eindruck, vor allem deshalb, weil er zwischen Gut und Böse schwankt. Die Ausgabe mit der Spinne gehört zu den besseren, obwohl wir hier nicht die richtige Spinne vor uns haben. Stan Lee hat auch schon mehrfach versucht, die Dramatik zu steigern, indem er Figuren sterben (Zemo) oder dem Tod nur knapp entrinnen ließ (Wespe, Captain America). Insgesamt kann die Serie aber einen etwas älteren Leser kaum fesseln. Da gab es bei Marvel auch zu dieser Zeit schon Serien, die erheblich mehr zu bieten hatten.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.08.2020, 10:09   #22  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.374
Eine gute Ausgabe mit einem traurigen Ende.
Es ist schon enttäuschend zu sehen, wie Cap am Ende die Flinte ins Korn werfen will.

Ich bin gespannt, ob er es wahr macht.
Demnächst bespreche ich dann die nächste Ausgabe.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.08.2020, 16:08   #23  
Marvelianer
Moderator Sprechblase
 
Benutzerbild von Marvelianer
 
Ort: Güster
Beiträge: 1.150
Der Williams Verlag beschrieb in einer Werbeanzeige im Dez. 1973 zum Start der 7 Marvel Comic Reihen die Rächer wie folgt:

Die Rächer - vom verräterischen Bruder aus ihrer Welt vertrieben, kämpfen sie unerbittlich für das Recht der Unterdrückten.
Marvelianer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2020, 08:42   #24  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.374
Ja, das stimmt.

Im Inneren des Heftes war der Kommissar dann eher muskulös.
An den Barbaren kann ich mich auch noch erinnern. War dieselbe Art von Schurke.

Aber auch bei DC gab es das etwas später. Es gibt da eine wunderschöne Geschichte "Superman 2001" (original Superman #300 Jun 1976) aus den Superman Taschenbuch #12. Da schwingt sich auch ein Despot an die Macht, der sich dann als Maschine herausstellt.
Ein beliebtes Sujet.

Geändert von Crackajack Jackson (30.07.2020 um 11:58 Uhr)
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.08.2020, 19:02   #25  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.374
Die Rächer # 22
Williams, Oktober 1975 ("Avengers" # 23, Dezember 1965)
Autor: Stan Lee
Zeichner: Don Heck
Tusche:John Romita Senior



Captain America hat die Rächer verlassen und ist auf der Suche nach einem neuen Job.
Er versucht sich als Sparingpartner für einen Box Champ.
In der fernen Zukunft wird die Trennung von Kang beobachtet, der nun seine Chance gekommen sieht, die vebliebenen Rächer zu besiegen.
Er fliegt in die Gegenwart und sperrt sie in einer luftleeren Kammer ein. Als sie bewusstlos sind lässt er die Luft wieder rein, denn er will sie noch nicht sofort töten.
Kang fliegt mit den gefangenen Rächern wieder in die Zukunft. Er ist unglücklich verliebt und möchte seine Angebetete, Prinzessin Ravonna, dazu zwingen seine Frau zu werden.
Steve Rogers hört während eines Boxkampfes die Nachricht vom Verschwinden der Rächer und eilt, nachdem er den Champion mit einem Schlag aus dem Ring gefegt hat, zurück zum Hauptquartier.
Hawkeye, Pietro und Scarlett Wich sind auf dem Schiff Kangs gefangen. Sie stecken in unzerbrechlichen Glaskäfigen. Wanda schafft es jedoch mit ihrer Hexkraft sie zu befreien.
Ihre Flucht bleibt jedoch nicht lange unentdeckt. Kang hetzt seine Männer auf die drei Rächer. Die suchen ihr Heil in der Flucht und weichen geschickt den von Kang gestellten Fallen aus. Sie kämpfen sogar so gut, dass Kang sich selbst um sie kümmern will und seine Truppen zurückruft.
Mit einem Paralysestrahl kann er Wanda und Hawkey festhalten, doch Quicksilver kann entkommen.
In dem Kommandoraum von Kang erscheint auf einem Bildschirm plötzlich Captain America, der mit dem Recreator herausgefunden hat, wer die Avengers entführt hat. Er nennt Kang einen Angsthasen. Hauptsächlich wegen Ravonna, die auch im Raum ist, holt Kang den Capltain durch die Jahrhunderte auf sein Schiff.
Schnell finden sich Quicksilver und Captain America und gemeinsam mischen sie die Schergen von Kang auf.
Die beiden spüren Kang im Kontrollzentrum auf und attakieren ihn. Mit seinen fortschrittlichen Waffen ist er den beiden Rächern jedoch über. Bald liegen sie bewusstlos am Boden.
Kang erzwingt jetzt eine Entscheidung von Ravonna. Er will ihre Hand und sogar ihr Vater redet ihr zu, sich für Kang zu entscheiden. Ravonna selbst ist sich nicht schlüssig. Hätte Kang sie mit Galanterie umworben, hätte sie sich vorstellen können ihm zu folgen, doch er ist eben ein Eroberer.
Da fliegt ein Pfeil an Kang vorbei. Hawkeye und Scarlett Witch haben sich befreit und greifen an. Auch Cap und Pietro sind wieder zu Bewusstsein gekommen.
Kang alamiert seine Armee für das letzte Gefecht. Vier Rächer gegen Kang und sein Gefolge.

Spannende Geschichte, in der schon die Rückkehr von Captain America mit der Geschichte einer unglücklichen Liebe und einem vereinnahmten Königreich durch Kang verwoben ist.
Über das Königreich von Ravonna und ihrem Vater wird nicht viel gesagt, außer das Kang es erobert hat.
Am besten haben mir an der Geschichte noch die Szenen mit Captain America als Sparringspartner für den Boxchampion gefallen. Sie lockerten die ganze Geschichte auf und brachten etwas Komik hinein.
Die Zeichnungen sind, gerade zu Anfang, arm an Hintergründen. In mehreren Panels fehlen sie ganz.
Ich bin schon gespannt, wie das Team zurück in ihre Zeit gelangt.

Geändert von Crackajack Jackson (03.08.2020 um 20:25 Uhr)
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Neues Thema erstellen Antwort

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Comics > Magazine > NUFF! - Forum


Forumregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:12 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright: www.sammlerforen.net

Das Sammler-Netzwerk: Der Sammler - Sammlerforen
Das Comic Guide-Netzwerk: Deutscher Comic Guide - Comic Guide NET - Comic-Marktplatz